Nichtplotten

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  • Dieses Topic beschäftigt sich mit dem Nichtplotten – das bedeutet, einfach drauflos zu schreiben, mit nichts weiter als einer groben Idee im Kopf, vielleicht die eine oder andere wichtige Szene, aber nicht mehr.


    Inhaltsverzeichnis

    1. Allgemeines

    2. Der erste Ansatz

    3. Braucht man wirklich nichts?

    4. Die mit dem Nichtplotten verbundenen „Gefahren“ …

    ---4.1 Eine Stolperstelle – was nun?

    ---4.2 Logikfehler und Ähnliches

    ---4.3 Chaos …

    5. Abschließend



    1. Allgemeines

    Das Nichtplotten gründet sich einzig und alleine darauf, dass der Autor genügend Ideen hervorbringen kann. Fehlen diese, kommt natürlich auch die gesamte Story zum Erliegen. Und deshalb sollten wirklich nur Autoren, die nicht planen können, diese Art der „Planung“ anwenden. Sprich, wenn man es versucht hat mit dem Planen, sich die Geschichte in eine vollkommen andere Richtung entwickelt hat: Wenn unwichtige Charaktere plötzlich wichtig werden und sich die Handlung aus dem Ruder gerät, sozusagen ihr Eigenleben entwickelt. Nur, wenn jeder Planungsversuch auf diese Weise scheitert, ist es ratsam, eben nicht zu planen.

    Der Vorteil dieser Art des Schreibens besteht darin, dass man „frei“, ungebunden ist. So wird es zu einer einzigen Gefühlssache, man muss selbst erkennen, ob sich etwas Geschriebenes gut anfühlt. So wird jedes Wort zu einem Erlebnis, denn jedes Ereignis und jede Handlung eines Charakters wird zu etwas Überraschenden.


    2. Der erste Ansatz

    Alles beginnt mit einer Idee. Nur, dass diese beim Nichtplotten das Entscheidende sind, denn ohne sie gerät alles ins Stocken. Deshalb ist es wichtig, Ideen immer zu notieren. Ein Notizbuch, das man immer dabeihat, ist in dieser Hinsicht sinnvoll, denn spontane Einfälle haben leider die Angewohnheit, schnell wieder zu verschwinden.

    Ideen können viele Gesichter haben: Es kann sich um die Hauptidee für eine ganze Geschichte sein, einige Punkte also, die man noch verbinden muss – oder eine genaue Szene, vielleicht aber auch nur ein Satz. Egal, was es ist – plant man nicht, ist man abhängig von solchen Ideen, ansonsten landet man leicht in einem KreaTief. Doch gerade das macht es auch spannend, so zu schreiben: Man weiß nie, was einen erwartet, wie sich eine Story entwickelt.


    3. Braucht man wirklich nichts?

    Doch. Ein Grundgerüst ist wichtig, ein Anfang, ein Ende, vielleicht die eine oder andere Szene dazwischen. Es ist wichtig, einen Weg zu haben, den man verfolgen kann – aber der sollte sich aus der Idee ergeben.

    Was aber viel wichtiger ist, ist Ausdauer, Geduld – Durchhaltevermögen. Man hat nichts, wonach mach sich richten kann, wie die Handlung voranschreiten wird. Ständig muss man überlegen, wie kann es weitergehen? Macht es so Sinn?

    Und natürlich auch viel Zeit und den Willen, unter Umständen lange Passagen, die schon lange stehen, vollkommen neu zu schreiben. Dadurch, dass man als Autor darauf warten muss, dass Ideen kommen, die Charaktere die Geschichte erzählen, kann man nicht einfach nach einem Schema vorgehen. Deshalb kann es auch oft passieren, dass man etwas anpassen muss. Dies kann bei FFs – wenn man unbedingt das nächste Kapitel herzeigen will – schwierig sein, doch ein Polster aus genügend Kapiteln sollte da Abhilfe schaffen. Im Ernstfall – wenn eine Anpassung bereits in den ersten Kapiteln vonnöten ist – muss man die Story überarbeiten.


    4. Die mit dem Nichtplotten verbundenen „Gefahren“ …


    4.1 Eine Stolperstelle – was nun?

    Doch auch bei noch so gewissenhaftem Notieren von Ideen kann es passieren, dass man an einer Stelle nicht weiterkommt. Ein Problem muss gelöst werden, aber wie? In einem solchen Fall gibt es nur eine Möglichkeit – eben diese Szene zu überspringen. Oft löst sich das Problem schon beim Weiterschreiben. Plötzlich spricht der Protagonist über das inzwischen gelöste Problem – und die Lösung ergibt sich einfach so, beim Schreiben.

    Zu viele Szenen sollte man aber nicht überspringen, es ist sehr wichtig, sich trotz allem chronologisch (alles der Reihe nach) weiter zu tasten. Die Handlung steht immerhin nicht, entwickelt sich erst nachher – übersprungene Teile können oft Elemente enthalten, die für den späteren Verlauf wichtig sind.


    4.2 Logikfehler und Ähnliches

    Da man keiner festgesetzten Linie folgen kann, passiert es leicht, dass ein Charakter nicht altert, grundlos die Augen- oder Haarfarbe wechselt. Deshalb benötigt man Steckbriefe, die wachsen – denn von vornherein kann man dem Leser nicht mitteilen, welche Charaktereigenschaften einzelne Figuren besitzen. Erst während des Schreibens geben sie sich zu erkennen, man entdeckt immer wieder neue Züge an ihnen … und über gerade diese sollte man die Übersicht bewahren, ansonsten fällt es (nicht nur) dem geneigten Leser negativ auf. Besonders schlecht ist es natürlich, wenn sich dann die ganze Handlung in eine vollkommen andere Richtung entwickelt, weil ein Charakter eine Eigenschaft hat, die seinem Wesen komplett widerspricht …

    Das Gleiche gilt für die Storyline selbst. Man sollte eine eigene Übersicht führen, was geschehen ist, nicht, dass man wichtige geschehene Ereignisse vergisst oder – noch schlimmer – nicht vorhandene erfindet. Es mag vielleicht anstrengend sein, aber praktisch kann es sein, immer wieder den bereits geschriebenen Text zu überfliegen, um ihn etwas aufzufrischen. Dabei kann es auch vorkommen, dass man Fehler entdeckt oder auch Inspiration findet …


    4.3 Chaos …

    … nichts anderes ist das planlose Schreiben. Chaos, in das man Ordnung bringen muss bzw. diese darin entdecken. Eine Katalogisierung der Ideen bringt immer Vorteile, ebenso eine Auflistung der wichtigsten Elemente, Szenen, Charaktereigenschaften. Doch entwickelt sich das Meiste beim Schreiben selbst, man muss einfach den „Mut“ finden, sich in das „Abenteuer“ zu stürzen. Mit einem geregelten Ablauf hat es nichts zu tun.


    5. Abschließend:

    All das ist nur eine Tippsammlung, denn das planlose Schreiben läuft für jeden anders ab. Man muss seinen eigenen Rhythmus finden, insofern könnten diese Hinweise auch vollkommen nutzlos sein. Wichtig aber ist es einfach, immer weiterzuschreiben, nicht aufzugeben. Ohne genügend Durchhaltevermögen kann sich nichts ergeben, weil man auf kein Ziel hinarbeiten kann.

    Die Charaktere kennenlernen, Notizen, Aufzeichnungen … das alles wird in den meisten Fällen nützlich sein, muss es aber nicht. Genauso gut kann es auch störend sein, die Ideen daran hindern, frei zu fließen. Man darf nicht an Aufgeschriebenem kleben.

    Und deshalb ist es wichtig, auch Pausen einzulegen, nichts zu erzwingen. Oft ist das beständige Überlegen einfach der falsche Weg. Vielleicht ist der richtige Lösungsansatz eines Problems da, aber er will nicht kommen. Sobald man sich ablenkt, fällt er wie Schuppen von den Augen.

    Inwiefern es sinnvoll ist, an mehreren Storys gleichzeitig zu arbeiten, ist unterschiedlich. Ein zweites Projekt kann ablenkend, blockierend wirken – aber genauso auch ablenkend, sodass man auf andere Gedanken, Ideen kommt. Kurzum: Nehmt das aus diesem Abschnitt, was ihr für sinnvoll erachtet, und vergesst den Rest! Es gibt kein fixes System beim Nichtplotten.


    Sollte es noch Fragen geben, könnt ihr sie in diesem Topic stellen.

  • Flocon

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