Die Traumstimme - Übernahme des Bösen

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  • Dann nehme ich das Kapitel mal wieder auseinander...

    Ich bin schon ziemlich gespannt, wie es weitergeht. :evilgrin: *Rosas abstruse Fantasie an.* Das ausgesandte Erkunderteam verunglückt auch und alle werden von Felino gerettet... *Rosas abstruse Fantasie aus.*


    Edit: Philmon war schneller... Vielleicht ist ja doch noch was dabei.


  • Kapitel 10


    "Bleibt dicht zusammen!"


    Das Rettungsteam Schimmerschuppe verließ die Gilde. Bis zur Indigoklippe war es nicht weit, nur einen kleinen Hügel mussten sie überqueren und dann den Berg zirka 100 Meter hoch besteigen.
    Auf dem Weg dahin sprachen die drei Pokémon kaum ein Wort, sie alle waren sehr angespannt. Die Mythen um diesen Dungeon sind auch ihnen nicht verborgen geblieben. Neben der Angst, zu versagen, mischte sich auch Stolz in die Gefühlwelt des Teams. Sie wurden auserwählt, ihnen traute man es am ehesten zu, in einem so gefährlichen Dungeon eine Rettung durchzuführen.
    Ganz ruhig, aber dennoch überraschend, fragte Dragonir: "Warum wurden wir ausgewählt?"
    "Weil wir gut sind", antwortete Draschel. Damit war das Gespräch wieder beendet.
    Der Mischung aus Stolz und Angst gesellte sich auch noch Ehrfurcht hinzu, als die drei Pokémon vor dem Eingang zur Höhle standen.


    Die Pokémon betraten den Dungeon, das Licht schien durch die Klippenlöcher. Ruhe. "In der zweiten Ebene soll sich das Opfer befinden", sagte Milotic sachlich. "Holen wir unsere Lampen hinaus. Hat jeder sein Schutzband?"
    "Selbstverständlich", antworteten die beiden Drachenpokémon. Milotic wurde vor kurzen zum Anführer gewählt, dementsprechend sollte er diese Rettung auch leiten.
    "Gut, dann lass uns loslegen.", die drei Pokémon gingen durch den feuchten Dungeon, vorsichtig, nicht so laut wie Krakeelo. Keinesfalls durfte ein Pokémon des Teams Schimmerschuppe ausrutschen. Sie wussten, dass alle drei Pokémon enorm wichtig waren, um diese Aufgabe zu erfüllen.
    Eine ganze Zeit sagten die drei Pokémon gar nichts, alle waren angespannt auf der Suche nach der Treppe. Dann flüsterte Dragonir: "Was ist, wenn Krakeelo nun von den bösen Stimmen eingenommen wurde?"
    "Warum sollte es?", entgegnete Draschel, welches sich zu Dragonir umdrehte.
    "Weil es ja sozusagen schläft. Wenn es etwas träumt, dann... träumt es von etwas Schlechtem. Ihr wisst schon, das, was Krakeelo uns erzählt hatte. Kurz nachdem Traunfugil eingeschlafen war." Die Stille trat wieder ein, niemand sagte etwas, jeder überlegte still für sich, ob das, was Dragonir gesagt hatte, nicht doch einen Fünkchen Wahrheit beinhaltete. Und wenn es so war, dann lohnte sich die Rettung doch auch nicht. Man müsste Krakeelo von den bösen Gedanken reinigen, doch niemand wusste, wie.
    Milotic sah die Treppe zur zweiten Ebene: "Die Ohnmacht ist kein Traum."
    "Was?", erwiderten die beiden Teammitglieder überrascht.
    "Ich glaube nicht, dass die Ohnmacht ein Traum ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die bösen Stimmen auch ohnmächtige Pokémon befallen. Ich kann es mir einfach nicht vorstellen. Wer weiß, vielleicht träumen ohmächtige Pokémon gar nicht, sondern sind einfach... ohnmächtig. Ohnmächtig halt, ganz schlicht."
    "Kann durchaus sein", bemerkte Draschel, welches schon auf dem Weg zur Treppe war. "Auf jeden Fall müssen wir Krakeelo retten und die Treppe ist ganz nah, also lasst uns beeilen."


    Team Schimmerschuppe gelangte zur Treppe. Die blaue Dornenrose wurde vom Team nicht beachtet, ihr Kopf bewegte sich mit in die Laufrichtung des Rettungteams.
    Team Schimmerschuppe war mittlerweile in der zweiten Ebene angekommen - ein großer Raum mit vielen kleinen Löchern, die frische Luft und vorallem Licht spendeten. Milotic meinte: "Wir bleiben auf jeden Fall zusammen, dieser Dungeon ist gefährlich. Momentan haben wir zwar noch kein anderes Pokémon getroffen, doch könnte jederzeit eben jenes passieren. Von daher werden wir eine Art Schutzwall bilden. Sobald wir Krakeelo gefunden haben, aktiviere den Rettungsorden, Draschel. Danach sollten wir hinaus teleportiert werden, wenn alles gut läuft."
    Das Team ging Richtung Osten. Dann blieben alle drei schlagartig stehen. "Hört ihr auch diese Schritte?", stotterte Dragonir. Man sah ihm die Angst an, es zitterte am ganzen Körper, sein Schweif fing an, blau aufzuleuchten.
    "Ja.", erwiderte Draschel trocken. "Trotzdem müssen wir weitergehen."
    "Da hat Draschel Recht, lasst uns weitergehen.", sagte Milotic. Die Geräusche wurden lauter, ein Brüllen war zu hören. Das Team und das Monster näherten sich.[/spoiler]

  • [tabmenu][tab=Introduction]Hallo weinschnecke.
    Ich muss zugeben, dass ich erst durch deinen Post im Kommitopic auf deine Story gekommen bin. Dabei möchtest du gar nicht wissen, was sich mir dadurch für ein Feuerwerk eröffnet hat, weil du ein interessantes Konzept noch einzigartiger verpackst und das an die Leser übermittelst. Bevor ich aber noch weiter ausschweife, schreibe ich einmal ein bisschen etwas.


    [tab=Startpost]
    Du sprichst wichtige Punkte an und verwendest dazu eine angenehme Wahl an Farben, was dem Post als Ganzes mehr Aussehen verleiht. Prinzipiell könntest du aber einige Tabs zusammenfassen, da du doch relativ viele verwendest. Warum du etwa für die Orte einen eigenen verwendest, ist mir ein Rätsel, da du diese durchaus auch außerhalb anordnen könntest. Die Nebencharaktere kannst du etwa zu den anderen Charakteren geben und spezielle Erwähnungen noch immer in Untertabs schreiben. Wo wir schon bei ihnen sind, hat mich allgemein deine Pokémonwahl doch überrascht. Es kommt zumindest nicht oft vor, dass jemand Felino oder Krakeelo zu Hauptcharakteren macht, von daher macht das schon einmal einen guten Eindruck. Allgemein möchte ich das aber keine Steckbriefe nennen, sondern einfach Hintergrundinformationen, um ihre Bedeutung in der Geschichte auszumachen. Ich bin jetzt nicht der Typ Mensch, der unbedingt jede Ausführlichkeit in dieser Liste braucht, allerdings wäre es sicher ganz sinnvoll, zumindest ein paar Eigenschaften oder Verhaltensweisen zu ergänzen. Ist dann dir überlassen, ob du das machen möchtest. Wenn du magst, kannst du auch noch angeben, wie du überhaupt zu der Idee gekommen bist, da mich das schon interessieren würde.


    [tab=Kapitel]
    Dann wollen wir. Ich fasse wohl einmal die Kapitel zusammen und kümmere mich um das Neue dann speziell. Wichtige Dinge werde ich natürlich erwähnen und darauf näher eingehen.
    Es ist definitiv interessant, dass du den Träumen einen Wächter gibst und demnach eine materielle Existenz, obwohl es sich noch immer um einen Geist handelt. Du hast es sehr geschickt eingefädelt, diese Geschichte ins Pokémonuniversum zu setzen, denn so kannst du viele Vergleiche schon in Form von Charakteren setzen und dadurch kann man noch mehr über die ganze Sache nachdenken. Traunfugils Einschlafen (was man beinahe mit dem Verschwinden einer sehr wichtigen Sache gleich setzen kann) stellt dabei wohl das größte Problem dar und so, wie es sich herausstellt, findet dieses auch bald Einzug. Ich frage mich, wie du es dann darstellst, dass niemand mehr einschlafen darf, weil ihn sonst eine böse Macht heimsucht. Etwas unglücklich ist hier eigentlich nur der Vergleich mit Fort Knox, weil es sich dabei um einen Ort in unserer Welt handelt. So gesehen ist es aber ein gut designter Prolog, der schon einige Fragen aufwirft.
    Ich frage mich ja, ob Traunfugil in seinem Leben je geschlafen und das Gefühl eines Traumes erfahren hat. Schließlich ist es eine Sache, über mehrere tausend oder Millionen Träume zu wachen, als selbst einen zu erleben und da ist es natürlich interessant, ob es denn wirklich einen haben möchte oder ob es nur einmal die Erschöpfung ausschlafen möchte. Ich stelle es mir seltsam vor, denn wenn durch Traunfugils Einschlafen niemand mehr einen angenehmen Traum hat, dann dürfte es ja selbst auch keine bekommen und am Ende kommt die Frage ob seiner Existenz auf. Das Kapitel klingt im Übrigen angenehm nach, ohne einen zu abrupten Abbruch zu erzeugen.
    Allgemein hat sich die Nachricht von Traunfugils Schlaf wie ein Lauffeuer verbreitet, als wäre solch ein Prophezeihung schon vor Langem jedem mitgeteilt worden. Dadurch hat die ganze Geschichte auf mich den Einfluss eines modernen Märchens. Zumindest stehen jetzt die Pokémon vor dem Problem, dass sie nicht mehr einschlafen dürfen und mit deiner Erklärung, dass sie sonst böse Träume haben werden, kreiierst du auch gleich den Bösewicht in der Geschichte, der offenbar dieselbe Gabe wie Traunfugil hat.
    Am Anfang von Kapitel Drei erwähnst du auch, dass die Natur zum Sterben verurteilt ist und das soll dabei wohl ein kleiner Seitenhieb sein, dass, wenn die Zukunft keine Hoffnung mehr birgt, man automatisch die negativen Dinge um einen herum sieht. Dabei ist mir auch ein Denkfehler deinerseits mit Felino untergekommen:

    Zitat

    Es stand vor dem Grab seiner Eltern, die Arme vor dem Bauch verschränkt.

    Kann es sein, dass du zu menschlich gedacht hast oder diese am Anfang auf Menschen ausgelegt war?
    Krakeelos Abenteuer im Dungeon hast du gut begonnen. Dabei hast du nicht nur verschiedene Fähigkeiten und Merkmale der Spiele erläutert, sondern auch eigene Ideen hervorragend umgesetzt. Über die blaue Dornenrose etwa samt ihrer Bedeutung innerhalb der Höhle war ich sehr angetan und hat mir äußerst gut gefallen. Generell hättest du den Kampf gegen Geowaz etwas länger gestalten können, aber das Ende war hier zur Abwechslung eine recht lustige Begebenheit, die wiederum auch einen guten Abschluss bildet.
    Kapitel Fünf hingegen war meines Erachtens ein kleiner Rückschritt. Mich erinnert so eine Versammlung an etwas, das ich einmal gesehen habe, allerdings ist das weniger das Problem. Viel mehr hättest du zum Beispiel auf die Pokémon selbst eingehen können, was sie machen, um sich wach zu halten. Du bist doch recht schnell über diese Sache gefahren, als wäre es nicht weiter wichtig und dabei hättest du genau an dieser Stelle zeigen können, wie anstrengend ein gesamter Tag ohne Schlaf eigentlich ist. Schließlich müssen sie den nächsten Tag ja normal weiter arbeiten.
    Es ging dann spannend weiter mit dem Kampf gegen Voltula, den du relativ gut darstellen konntest. Was mir gegen Geowaz noch gefehlt hat, war hier vorhanden, aber da lässt sich noch viel mehr herausholen und ich bin gespannt, wie du zukünftig die Kämpfe löst. Allgemein hat mich das Ende doch überrascht, weil zum Einen Krakeelo nach wie vor gefangen ist und zum Anderen tragen die vielen kurzen Sätze zur Situation bei und untermalen diese noch und ich wollte sofort wissen, wie es weiter geht. Ein Manko war aber die Anwendung des Schlafsamens, der wohl nicht durch eine einfache Berührung, sondern eher durch Schlucken seine Wirkung entfaltet. Wobei, wenn er explodiert und dabei Sporen freisetzt, ist das natürlich auch möglich, nur war von beiden Möglichkeiten nichts zu lesen. Aber davon abgesehen hast du die Spannung auf ein Höchstmaß getrieben und dadurch entschärft, dass Voltula auf etwas aufmerksam wurde. Der Unmut ist aber auch danach noch immer zu spüren und steigert sich wieder, als das fremde Pokémon auftaucht und Krakeelo so in Angst und Schrecken versetzt. Es ist sehr raffiniert von dir, auf nichts Genaueres einzugehen und die Leser noch immer im Dunkeln wandern zu lassen, denn selbst ich habe so gesehen noch keine Ahnung, um wen es sich dabei handeln könnte. Allerdings gibst du mit der Angabe, dass der Feind offensichtlich schweben kann, eine Richtung vor. Das Auflösen der Items ist etwas übertrieben, das Verschicken der Nachricht hingegen kreativ gelöst, aber ich frage mich, ob es so tatsächlich möglich wäre. Schließlich müsste dasselbe dann auch für andere Erforscher gelten und ich glaube kaum, dass jeder so ein Gerät besitzt.
    Schließlich wird also das Team Schimmerschuppe auf den Plan gerufen. Ehrlich gesagt frage ich mich, was Draschel da eigentlich zwischen den anderen beiden tut, aber meinetwegen. Davon abgesehen wundert es mich, dass Krakeelo niemandem von seinem Vorhaben erzählt hat. Vermutlich wird deshalb die Rettung so ernst genommen und das andere Problem vorerst nicht weiter angesprochen. Zum Schluss hat mir etwas die Interaktion gefehlt, also dass die drei nicht einmal zu Wort kommen oder von den anderen irgendwelche Zurufe kamen.


    [tab=Kapitel 10: Bleibt dicht zusammen!]
    So, dann nehme ich mir auch noch das Neueste vor.
    Ich finde es bemerkenswert, wie du den Charaker der drei Pokémon allein in diesem kurzen Abschnitt sehr genau definierst und so erweckt es den Anschein, dass es sich wirklich um eine ausgeglichene Gruppe handelt und jeder für eine eigene Rolle zuständig ist. Dragonir ist dabei die Nervösere der drei, während Draschel das Ganze eher kalt lässt und Milotic eindeutig die Anführerin ist. Oh, ich sehe gerade, Milotic ist ja männlich, mein Fehler. Mir fällt aber auf, dass du das Geschlecht bisher selten erwähnt hast und meistens mit es umschrieben hast. Daran könntest du noch etwas feilen.
    Das Gespräch der drei hingegen ist logisch nachzuvollziehen und hier klärt sich auch der Name des Dreiteilers mit Krakeelo. Ich war überrascht, dass sie auf eine Ohnmacht zu sprechen kamen und das macht es interessant, weil diese eigentlich genau zwischen Leben und Traum steht. Die Frage ist aber, ob man in diesem Zustand nicht doch träumen kann, etwa als einen Fluchtversuch vor der Realität. Prinzipiell gäbe es ja auch das Prinzip des Tagträumens, dass man am Tage in diesen Zustand verfällt und jetzt könnte ich Vergleiche zwischen diesen beiden und dem richtigen Träumen ziehen, was ich aber vorläufig lasse. Im Endeffekt verstehe ich die Nachricht.
    Auch hier verweist du mit dem Teleportieren mit Hilfe des Retterordens auf eine Funktion der Spiele, die sich wohl nicht so leicht erklären lässt. Ich habe mir da selbst auch schon Gedanken dazu gemacht, wie man das am Besten umsetzen könnte und ich muss zugeben, dass ich es anders gelöst hätte. Deine Möglichkeit hält sich aber sehr genau an die Spiele und bedarf wohl keiner weiteren Erklärung, warum und wieso (ansonsten müssten wir nämlich auch noch um die Bedeutung des Nofallsignals und dem Aufbau der Dungeons etwas einfallen lassen). Ansonsten hat das Kapitel wieder einen gut gewählten Cliffhanger und demnächst wird dann entweder Krakeelo gerettet oder der mysteriöse Unbekannte gibt sich die Ehre.


    Was mir generell aufgefallen ist: Du verpackst in deine Kapitel das Wichtigste und bringst alles auf einen Punkt. Du schweifst nicht zu sehr ab und die Dialoge machen hier eindeutig die Geschichte aus und treiben sie auch voran. Allerdings, so harmonisch und gut sie auch zu lesen sind (und ich denke, du wirst es schon einmal gehört haben): Sie sind zu kurz. Umgebungen werden beinahe komplett vernachlässigt, die Bewegungen der Pokémon auch oder allgemein Geräusche in der Umgebung. Du bist hier nicht einmal darauf eingegangen, dass die drei eigentlich müde sein sollten, obwohl sie die Nacht durchgemacht haben! Das wäre schon ein Detail gewesen, das dem Text noch etwas mehr Leben verliehen hätte. Vielleicht kannst du es dir noch angewöhnen, mehr zu beschreiben, zu umschreiben und dadurch deiner Welt noch mehr Farbe zu geben. Davon abgesehen hast du aber einen sehr angenehmen Stil, weißt dich gut auszudrücken und schaffst es so, dass der Text von Anfang bis Ende interessant bleibt.
    Ansonsten hast du manchmal ein paar Tippfehler drin, die aber nicht weiter erwähnenswert sind. Die Kommatasetzung gelingt dir erstaunlich gut, ebenso die Beherrschung der Grammatik, aber dennoch ist mir eine Sache aufgefallen.

    Zitat

    "Da hat Draschel Recht, lasst uns weitergehen.", sagte Milotic.

    Der Punkt in der wörtlichen Rede fällt weg, wenn du danach mit einem Komma weiterschreibst.


    [tab=Fazit]
    Eigentlich ist eine Schande, dass du noch nicht mehr Feedback bekommen hast. Du schaffst tatsächlich ein faszinierendes Konzept in dieser Geschichte zu verpacken und auch, wenn es sein volles Potenzial erst ausschöpfen wird, so würde ich meinen, dass du dafür ein großes Lob verdienst. An der Länge deiner Kapitel solltest du vielleicht arbeiten und auch an einigen stiltechnischen Dingen, aber ansonsten schreibst du tadellos und ich würde gerne noch mehr davon sehen. In dem Sinne, frohes Schreiben und ich hoffe, ich konnte dir mit meiner Kritik helfen. ~[/tabmenu]
    ~蛇


  • Kapitel 11


    Wenn die Geier sich freuen


    Langsam, ganz langsam ging das Team Schimmerschuppe voran. Die dumpfen Schritte kamen näher und näher.
    "Ich habe Angst", bemerkte Dragonir, "Ich habe wirklich Angst. Warum wurden wir nur ausgewählt?" Dragonir blieb stehen. "Ich glaube, ich bleibe hier stehen. Ich kann nicht mehr weiter. Ich kann nicht. Diese Angst bringt mich um. Ich will hier heraus."
    "Hör auf. Du machst es nicht besser", Draschels Ton war bestimmend und laut. Zu laut? Die Schritte des Ungeheuers blieben kurz stehen. Auf einmal wurden die Tonabstände zwischen den Schritten kürzer, immer kürzer. Die Schritte wurden lauter, immer lauter.


    Milotic bewegte sich schneller, sein Schlangenkörper schlängelte sich um die Felsen, die ganz feucht waren. Moosspuren zeichneten sich am Steinboden ab.
    "Warum beeilst du dich so sehr?", fragte Draschel. Es schaute sich um, es hörte die Schritte und machte sich kampfbereit.
    "Ich sehe Krakeelo. da vorne in der Ecke. Seht ihr es nicht?", Milotic war mittlerweile schon mehrere Meter von den beiden anderen Teammitgliedern entfernt.
    "Rette es, wir halten die Stellung", Draschel zog seine kurzen Beine in den grauen Panzer. Dragonir, welches immer noch vor Angst zitterte, flog an die Decke, ganz dicht. Von oben wollte es das Monster überraschen, verwirren und anschließend mit Draschels Hilfe besiegen.
    Die Schritte kamen näher. Milotic war mittlerweile bei dem verletzten Krakeelo angekommen. Es lag einfach nur da, in sich zusammengesackt, gerade zu leblos. Es reagierte nicht auf Milotics Wasserstrahl. "Ich denke... Ich denke, wir brauchen nicht...", Milotic stotterte.
    Plötzlich ein schrecklicher Knall. Etwas Riesiges, etwas Gigantisches schoss durch die Wand. Draschel rollte in seiner harten Schale umher. Dragonir fiel es schwer, dort oben an der Decke zu bleiben.
    Das Etwas blieb bei Draschels Schale stehen. Dragonir war wie von den zackigen Felsen an der Höhlendecke gefesselt. Milotic sah noch hinüber, mit einem kräftigen Schlag holte das Ungeheuer aus und durchbrach Draschels eiserne Schale. Draschel flog mehrere Meter weit, bis es von der Felswand des Dungeons zum Stehen gebracht wurde. Überall floss Blut, die Stücke des Panzers lagen verstreut. Draschel lag regungslos da. Nichts war zu spüren.
    Milotic reagierte schnell, es zückte einen Fliehorb. Um Draschels Hülle breitete sich eine hellblaue Aura aus, Dragonir sank zu Boden. Das Team Schimmerschuppe verließ den Dungeon - ohne Krakeelo.
    "Wie schlimm ist es?", fragte Dragonir.
    "Es sieht nicht gut aus. Draschel hat enorm viel Blut verloren und zudem ist seine Wunde so groß, dass ich sie nicht schließen kann", Milotic blieb ruhig, Milotic war ausgebildeter Sanitäter und wohl deswegen so erfolgreich in einem Rettungsteam.
    Draschel zuckte, es schrie. Die Felsen an der Wand wackelten, so durchdringend war der durch schreckliche Schmerzen hervorgerufene Schrei.


    Dann Ruhe. "Es ist vorbei", sagte Milotic.
    "Nein. Das kann nicht sein", Dragonir schaute entsetzt auf das leblose Draschel. Dessen Kopf hing am Boden, dessen Beine waren aus dem Panzer geklappt. Grypheldis standen auf hohen Felsen rund um das Team Schimmerschuppe.
    "Lassen wir Draschel hier. Lassen wir zumindest Grypheldis etwas von dem Tod haben."
    Die beiden Pokémon gingen fort. Zurück zur Gilde. Ein steiniger Weg. Die Sonne brannte. Schreckliche Hitze machte den Pokémon in letzter Zeit zu schaffen.
    "Was ist mit Krakeelo?", fragte Dragonir. Milotic antwortete nicht.

  • Zitat von weinschnecke

    Meine nächsten Kapitel versuche ich jedoch länger zu gestalten, auch wenn es mir schwerfallen wird, da ich kein Fan von allzu langen Kapiteln bin. Die erschlagen einen immer so.

    Wenn dir lange Kapitel nicht so liegen, musst du dich nicht dazu zwingen. Es wäre eben ein Verbesserungswunsch meinerseits gewesen, weil ich gerne viel lese, aber wenn du Probleme damit haben solltest und du keinen Spaß mehr am Schreiben verspürst, dann lass es besser und bleib bei deiner bisherigen Länge.


    So, nachdem wir das geklärt hätten (den sächlichen Artikel der Pokémon nehme ich hin, wie du gesagt hast), stürze ich mich einmal auf das neue Kapitel und bin gespannt, was dieses Mal geschehen wird.


    Kapitel 11: Wenn die Geier sich freuen
    Der Titel kann wieder einmal alles bedeuten. Anhand des Bildes, das ich vor Augen habe, würde ich aber sagen, dass das Team Schimmerschuppe einer Gefahr begegnen wird, die sie beinahe außer Gefecht setzen wird und sie kaum mehr stehen (bzw. kriechen) können. Mal sehen, ob es nicht doch noch eine versteckte Bedeutung bekommt. ~
    Am Anfang baust du durch die kurzen Sätze und das ständige Näherkommen des Monsters immense Spannung auf. Da wundert es mich kaum, dass Dragonir panisch wird, aber es wäre sogar noch besser geworden, hättest du seine Stimme beschrieben. Die Situation erlaubt es, den Drachen wirklich nervös klingen zu lassen, zitternd oder einfach stottern zu lassen, ohne dass es sein Wesen beeinflussen würde. Offenbar ist Dragonir nämlich eher der nachdenkliche, ängstliche Charakter und damit hättest du noch um eine Ecke mehr Stimmung erzeugt.
    Schlussendlich ist der Angriff des Ungeheuers sehr schnell abgelaufen, durch das abrupte Auftauchen und die anschließende Flucht aber auch nachvollziehbar. Auch jetzt wurde die Identität noch nicht gelüftet und ich frage mich, ob dieses Wesen nicht eigentlich in einen Traum gehört. Bis jetzt ist ja bekannt, dass Traunfugil trotz eines Verbotes eingeschlafen ist und alle anderen jetzt versuchen, nicht das gleiche Schicksal zu erleiden, aber was wäre, wenn sich alle schon in einem Traum befinden und sie sich dessen nur nicht bewusst sind? Das würde also bedeuten, dass, wenn jemand stirbt, ohnmächtig wird oder einschläft, wacht er eigentlich in einer anderen Welt auf und da würde Traunfugils Aufgabe plötzlich eine ganze andere Bedeutung bekommen. Nämlich, dass es die Illusion bis zuletzt aufrecht gehalten hatte, damit niemand davon erfährt. Es kann allerdings auch sein, dass sich schlicht und ergreifend die reale mit der Traumwelt vermischt hat und eine andere Vorstellung wäre, dass alle Wahnvorstellungen bekommen haben und sich alles einbilden. Wie man es dreht und wendet, die Möglichkeiten sind noch sehr breit gefächert und da hast du den Überraschungseffekt eindeutig auf deiner Seite. Großartig!
    Die Vorstellung, wie Draschels Panzer vernichtet wird samt dem Massaker danach, ist für meinen Geschmack etwas verstörend. Diese Szene lebt aber definitiv davon, dass du nicht viel geschrieben hast und so kann sich jeder selbst vorstellen, wie schlimm es eigentlich aussieht. Außerdem finde ich es gut, dass du Milotic nicht zum allmächtigen Heiler gemacht hast und Draschel stirbt. Dadurch zeigst du, dass du nicht zimperlich bist, was die Hauptcharaktere angeht und hin und wieder jemand sein Leben lassen darf. Auf der anderen Seite erweckt es durch die eher kurze Zeit, die man mit ihm verbracht hat, den Eindruck von Kanonenfutter, aber das soll hier nicht weiter stören. Der Titel erklärt sich durch die Grypheldis am Schluss, die auf ihre Beute warten und mit der Frage nach Krakeelo hast du wieder einmal einen sehr gut gesetzten Cliffhanger gewählt. Nach meinen Theorien oben bin ich ja gespannt, was denn nun wirklich mit ihm ist.


    So, damit wäre ich auch schon am Ende angelangt. Es ist dir aufs Neue gelungen, einen interessanten Inhalt zu übermitteln und du hältst dich nach wie vor sehr bedeckt über die Geschehnisse in der Welt, was ich nur begrüßen kann. Damit bleibt das Geheimnis verschleiert und ich kann mir immer wieder Gedanken darüber machen. In dem Sinn sehen wir uns beim nächsten Kapitel wieder, ich bin schon sehr gespannt!


    ~蛇

  • [tabmenu]
    [tab='Kommentar']
    Vielen Dank für den wieder ausführlichen Kommentar.
    Was mich besonders freut ist, dass du mir auch sagst, was du dir bei den Titeln denkst und halt ein bisschen etwas Persönlicheres. Das hilft mir dabei, passendere Überschriften zu finden und mich mehr auf meine Leser einzustellen.
    Deine Vermutung mit den Träumen werde ich nicht weiter kommentieren, da es sonst nicht mehr spannend wird. Aber es ist schön, zu merken, wie sich die Leser Gedanken darüber machen, ob das so alles stimmt oder ob das nur ein Traum, eine Fantasie ist.


    Ich freue mich, wenn du auch das zwölfte Kapitel kommentierst. Vielleicht finden sich ja auch einige andere, die gerne einen Kommentar zu meiner Fanfiction schreiben möchten. Ich freue mich über jeden Kommentar.
    [tab='Anmerkungen zu Kapitel 12']
    Titel
    Der Titel ist natürlich eine Anspielung auf die altbekannte Attacke Hitzewelle, die zwar keiner der Protagonisten erlernen kann, jedoch passt sie dennoch in die momentane Situation, in der sich Team Schimmerschuppe befindet.


    Beschreibungen
    Da ich ja mehr Umgebungsbeschreibungen integrieren soll, habe ich probiert, das einfach mal zu machen. Es ist ein Kapitel herausgekommen, dass mehr ein Füller als ein wirklich wichtiges Kapitel ist. Aber auch solche Abschnitte gehören in eine gute Geschichte. Außerdem muss ich jetzt mal das Tempo herausnehmen, dass ja in den letzten Kapiteln doch enorm war.
    [tab='Kapitel 12']

    Kapitel 12


    Hitzewelle


    Milotic überlegte lange, sehr lange. Der Gebirgspfad endete in nicht allzu weiter Ferne, die hellgrauen Felsklippen säumten den Weg, der zu verschiedenen Dungeon führte. Auf den Klippen brüteten Grypheldis, die - erschöpft von der Mittagshitze - gierig nach unten schauen, um jedes tote Pokémon aufzuspüren.
    Dragonir schien immer noch zu zittern, es hatte gerade einen treuen Weggefährten verloren und dennoch wusste es, es muss stark bleiben. Es gehört für einen Erkunder dazu, dass Freunde und Teammitglieder ihr Leben lassen. Jeder war sich bewusst, dass diese Gefahr immer greifbar ist, doch nie hätte Dragonir damit gerechnet, dass sie dann doch so stark eintreten würde.
    Milotic kroch vor Dragonir, es überlegte nicht mehr. Es schlängelte seinen geschmeidigen Körper an den ersten Baumstämmen vorbei, die sich langsam aus dem Boden erhoben. Der Pfad war lang und eng, vielleicht war das gut, denn beide hatten keine Lust zu reden.


    Sie waren auf einer Wiese, die kurz gehielten wurde von wilden Miltanks. Östlich von ihnen, etwas entfernt, sahen sie das Gildendach. Kleine Gänseblümchen streckten ihre Köpfe in die Sonne, solange bis ein Miltank angestampft kam, an dem Blümchen zupfte und es genüsslich verspeiste.
    Dragonir schlängelte sich durch das weiche Gras.
    "Ist das Gras nicht kratzig?", fragte Milotic. "Es hat doch so lange nicht mehr geregnet, dass die Halme hart und stachelig sein müssten."
    Dragonir schaute zu Milotic hinüber: "Nur ein bisschen."
    Das Gespräch der beiden war beendet, sie schlängelten sich Richtung Gilde mit müden Augen. Krampfhaft probierten beide, nicht zu blinzeln. Wenn einmal die Lider zufallen, ist das Gefühl so angenehm, dass man es niemals mehr missen möchte.
    Hoch stand die Sonne am Horizont, ihre brennenden Stahlen ließen den Boden kochen. Es war in der Mitte des Jahres, Hochsommer, dennoch war jeder Baum beinahe völlig kahl. Die Hitze schmorte die kleinen Blättchen der Bäume auf der weiten Wiese ab. Das Gras begann auch schon, sich gelblich zu färben. Ein Bach war völlig ausgetrocknet, früher kühlten sich hier einige wilde Pokémon in der Mittagshitze. Überall im Boden waren kleine Löcher zu sehen. Sandan und andere Pokémon versteckten sich in der wüstenähnlichen Hitze und kamen erst nachts heraus, um auf Nahrungssuche zu gehen.
    Doch wie sollten sie überhaupt Nahrung finden? Die Beeren waren innerhalb kürzester Zeit überreif, fielen vom Baum ab und verdorrten auch schon. Ein Schwarm männlicher Wadribie folg an Milotic und Dragonir vorbei, sie suchten mit Nektar gefüllte Blüten, doch alle Blumen ließen ihre Köpfe hängen, als würde sie ihr wertvolles Gut vor der Sonne schützen wollen.
    Die Hitze ließ Milotic und Dragonir schwitzen, Milotics Wasserhülle wurde immer dünner und es begann zu brennen. Jede Bewegung tat mittlerweile mehr und mehr weh, Dragonir vermeinte sogar das Verdampfen der Feuchtigkeit Milotics zu hören. Die Gilde verschwamm mittlerweile in der Hitze. Obwohl sie immer näher kam, wurde sie immer undeutlicher.


    Milotic und Dragonir standen unter dem Dach der Gilde. Dieses Mal schützte die dünne Plane nicht vor Regen, sie war ein wohltuender Sonnenschutz. Doch nicht nur die beiden Erkunder schienen den Schatten zu genießen. Seltene, wilde Kecleon versammelten sich unter dem Stoffdach, um den kühlenden Schatten zu genießen.
    Team Schimmerschuppe beziehungsweise die Pokémon, die diese Expedition überlebt hatten, kletterten die Leiter hinunter. Sie befanden sich schon bald im großen Versammlungsraum. Doch alles war ruhig, kein einziges Geräusch.
    [/tabmenu]

  • Hallo Weini. ~ (Ich hoffe doch, ich darf dich so nennen.)
    Dann werde ich mir für dieses Jahr noch dein neues Kapitel vornehmen. Ich brenne ja schon darauf zu erfahren, was als nächstes geschehen wird.~


    Kapitel 12 - Hitzewelle
    Zuerst einmal solltest du die Zahl von 11 auf 12 ändern, das macht gerade einen verwirrenden Eindruck. xp
    Zum anderen: Hitzewelle. Du sagst schon richtig, es spielt auf die Attacke an, aber in der Hinsicht kann es natürlich noch eine andere Bedeutung haben, die sich erst während des Lesens wiederspiegelt. Prinzipiell drückst du damit etwas aus, das du schon vorher einmal erwähnt hast, in Kapitel 7 nämlich. Dort war auch schon von einer enormen Hitze die Rede (selbst im Titel), sei sie jetzt direkt von der Sonne gekommen oder Vulkanen und das gefällt mir eher weniger, dass du jetzt aufs Neue diesen Vergleich herstellen möchtest. Trotz dessen, dass er durch seine Doppelbedeutung auf seine Weise interessant ist, würde ich meinen, dass er im Gegensatz zu den bisherigen Titeln einer deiner schlechteren ist.
    Da du nicht weiter darauf eingehst, was denn nun mit Krakeelo ist (oder du das einfach später in der Gilde klären möchtest), nehme ich an, dass er bereits nicht mehr lebt. Der Übergang ist dir dabei ganz gut gelungen und das Rätsel steht aber nach wie vor im Raum. In Form von Dragonir sprichst du wiederum das gängige Problem eines Rettungsteams an, dass jedes Mitglied jederzeit sterben kann und ich bin ehrlich gesagt erfreut zu sehen, dass das bei dir der Fall, um die Ernsthaftigkeit dieser mutigen Gruppen noch einmal zu unterstreichen. Das Rauswerfen aus den Dungeons geht in den Spielen, schließlich gehört das zum Spielprinzip, allerdings wirkt dadurch alles so verharmlost und diese Änderung hast du gut gelöst. Um auf den Punkt zurückzukommen, seine niedergeschlagene Haltung war deutlich zu spüren und da ist es umso schwieriger, den Kopf noch aufrecht halten zu können.
    Gut ist der Einwand von Milotic, ob das Gras nicht zu trocken sei, um hindurch zu kriechen. Es ist mehr oder weniger ein Hinweis darauf, dass es sich eben doch um eine Wasserschlange handelt und er dürfte sich dabei wesentlich unwohler fühlen. Später stellst du das sogar noch besser dar, indem du auf die offenbar unsichtbare Wasserhülle eingehst, die sich innerhalb der hohen Wärme geräuschvoll auflöst und dass es ihn wirklich zu schmerzen scheint. Das sind so kleine Details, die das Lesen noch viel interessanter machen und du hast in der Hinsicht viele gute Ideen, also nur weiter so. Als einen Logikfehler würde ich dabei nur das Schwitzen bezeichnen, was bei Milotic nachzuvollziehen ist, um nicht auszutrocknen, bei Dragonir aber umso weniger. Schlangen haben meines Wissens keine Schweißdrüsen und ihre Körpertemperatur passen sie ja der Umgebung an. Darüber ließe sich dann streiten, wie es mit den Drachen zusammenhängt.
    Auch die Umgebung kommt dabei nicht zu kurz, indem du die Veränderungen konstant zeigst. Das einzige Problem zeigt sich gerade nur in dieser extremen Hitzewelle, deren Ursprung wir nicht kennen. Selbst wenn es Hochsommer ist, wie du geschrieben hast, kann ich mir nicht vorstellen, dass es sich um eine natürliche Wetterbewegung handelt, sondern auch mit Traunfugil zu tun. Allerdings komme ich nur zu der Annahme, weil bisher nicht mehr bekannt ist und das hast du geschickt eingefädelt, indem du so viele Zusammenhänge noch offen und die Interpretation vorerst dem Leser überlässt. Allerdings schlagen sich die hängenden Blumen und Pflanzen mit den anfangs erwähnten Gänseblümchen und davon abgesehen scheint Miltank diese Hitze nicht einmal annähernd zu kratzen.
    Zum Schluss erwähnst du noch ein paar Kecleon, die wohl die Ladenhüter aus den Dungeons sind. Ich frage mich, warum sie sich gerade hier versammelt haben, aber vielleicht wird das ja noch geklärt. Der Genuss des Schattens könnte auch so weit gehen, dass sie dabei einschlafen und bis jetzt wissen wir noch immer nicht, ob sie es wirklich tun dürfen oder nicht und genau da schlägt einem der letzte Satz direkt ins Gesicht und hinterlässt aufs Weitere einen klug gesetzten Cliffhanger, bei dem man einfach wissen möchte, wie es geht.


    Na gut, ich hoffe, ich konnte dir mit meiner Meinung aufs Neue helfen und wir sehen uns dann nächstes Jahr wieder. Guten Rutsch und bis dann, ich freue mich auf die weitere Entwicklung.


    ~蛇

  • 1. Zwischenkapitel


    Der Herrscher des Feuers (1)


    Camaub blickte auf einen Vulkan, der unaufhörlich heiße Lavabrocken spuckte. Die Luft war mit schwarzer Asche vermischt, die die Sonne fast vollständig verdeckte. Camaub atmete ruhig, es konnte so kontrollieren, dass nicht zu viel Asche in die Atemwege des Feuerpokémon gelangte.
    Sein Team hatte sich zerschlagen, als sein Vater umkam. Camerupt starb bei einem Vulkanausbruch, so mächtig, dass es kein Pokémon überlebt hatte. Seitdem wagte sich Camaub kaum noch nach draußen. Es hatte Angst vor der Lava, die aus großen Kratern strömte. Dennoch stand es an diesem Tag vor dem wohl mächtigsten Vulkan. Der Vulkan, der alle anderen unterirdisch mit Magma versorgte. Man erzählte sich, in ihm lebe das feurigste Pokémon. Dieses Pokémon sei für die ständigen Ausbräuche verantwortlich, jedes Mal, wenn es erzornt wurde, steige eine neue Aschewolke auf, kurz darauf schössen Steine brennend heiß aus der Bergöffnung. Die Dürre sei ein Zeichen der Macht dieses Wesens, das unaufhörlich Magma aus dem Schlund der vier Vulkane sprudeln lässt.


    "Dann mal los", sprach Camaub zu sich selbst. Es trat ein und eine Hitze strömte durch Camaub, sein Blut kochte beinahe. Doch die Hitze war kein Problem für das Camaub, sie war sicherlich nicht angenehm, jedoch war sein Körper auf solche Temperaturen eingestellt. Die steinigen Wände, die einen schmalen Gang bildeten, waren gekennzeichnet von der Lava. Sie waren rußschwarz und dennoch funkelten sie, sobald ein Sonnenstrahl den relativ schmalen Eingang fand.
    Camaub sah sich um, wenige Pokémon lebten hier und es war klar, dass keines dieser Camaub angreifen würde. Viel zu heiß war es hier, um unnötige Energie zu verschwenden. Diese Energie brauchte man, um seinen Körper zu kühlen. Camaub konnte sich voll und ganz auf den Kampf gegen das feurige Pokémon konzentrieren. Jahre schon bereitete sich das Feuerpokémon auf diesen einen Tag vor. Beim ersten Ausbruch, für den der Herrscher des Feuers verantwortlich sein sollte, starb sein Vater. Mittlerweile spuckte der Vulkan beinahe täglich heiße Lava aus. Das ganze Land erwärmte sich immer weiter.
    Camaub wollte nicht seinen Vater rächen, es wollte ein Leben für alle Pokémon dort draußen ermöglichen. Es wollte, dass die Pflanzen nicht mehr vertrocknen, die Bäche nicht mehr verschwinden. Es wollte wieder für ein gutes Leben sorgen, ein Leben mit Regen und Sonne - in einem ausgewogenen Verhältnis.
    Schritt für Schritt wagte sich das zwar junge, aber dennoch erfahrene Pokémon vor. Schließlich befand es sich in einem großen Raum, der eher einer Halle glich. Die Wände waren so hoch, dass zwei Groudon übereinander noch nicht mal die Decke erreichen konnten. Sie war so breit, dass Camaub das andere Ende der beinahe perfekt runden Halle gar nicht erkennen konnte. An den Seiten floss Lava entlang, welche kleine Gesteinsbrocken löste. In kleine Löcher verschwand die Lava und war von dort an nicht mehr zu sehen.
    Augen blickten auf Camaub. Aus der Lava kroch ein Schneckmag, das sich anscheinend pudelwohl fühlte. Seine Augen leuchteten leicht rot. Es kroch an Camaub vorbei, hin zu einer anderen Stelle, an der die Lava der Schwerkraft folgte. Ein Furnifraß warf einen Blick auf das fremde Camaub, wandte sich jedoch sofort wieder ab und leckte weiter an den lavafreien Stellen. Es ernährte sich von den wenigen Mineralien, die der Stein hier enthielt. So war es beinahe den ganzen Tag damit beschäftigt, lavafreie Stellen abzulecken.
    Camaub durchquerte die große Halle, lange dauerte es. Massenweise Schneckmag erschienen aus der Lava und krochen über den glühenden Boden.


    Am anderen Ende kam es an, es war ein langer Weg. Ein kleiner Eingang führte zu einem erneuten Gang, an dessen Ende ein helles Licht zu sehen war. Camaub machte kleine Schritte, vorsichtig näherte es sich dem Licht. Dann stand es dort. Dieser Raum war kleiner, aber höher. Lava floss nicht nur an den Wänden entlang, eine Lavastrahl schien den Mittelpunkt des Raumes zu markieren. An seinen Seiten schwebten Lichtel, die offenbar das Licht erzeugten, dass Camaub hierher geführt hatte.
    Camaub schaute auf die Lava, die unaufhörlich floss. Eine rot-gelbe Hand erschien. Sie streckte sich durch das flüssige, heiße Gestein. Dann plötzlich eine zweite Hand. Der Herrscher des Feuers trat aus der Lava hinaus und schaute Camaub an.

  • Hallo Weini. ~
    Es hat doch etwas länger gedauert als erwartet, aber nun lasse ich dir das gewohnte Feedback da. Dieses Zwischenkapitel ist ja relativ schnell erschienen und jetzt frage ich mich, ob du dieses Tempo beibehalten möchtest oder es einfach schon länger fertig hattest und dabei auf den richtigen Moment gewartet hast.
    Der Herrscher des Feuers ist dabei ein gut gewählter Titel. Es kann dabei entweder auf eine Feuerlegende anspielen (meine ersten Einfälle tendieren zu Lavados, Entei oder Ho-oh) oder aber bezeichnet es allgemein ein Landschaftsbild, etwa jenes eines Vulkanes. Dass der feuerspuckende Berg dabei als Herrscher angesehen werden kann, ist vielleicht etwas weit hergeholt und ich denke, dass sich erstere Vermutung bestätigen wird.


    Der erste Absatz führt dabei einmal angenehm in den Szeneriewechsel ein. Beim Durchlesen fällt auf, dass du deine Charaktere (wenn überhaupt) nur mit einem vergangenen Ereignis vorstellst und dieses dabei wieder relativ schnell in den Hintergrund gerät. Ist in dem Sinne nichts Schlechtes, da viele Leute mit Drama schreiben und weniger, wie bei dir, eine Tragödie; allerdings solltest du allein schon Camaubs Angst vor der Lava respektieren und das auch konsequent fortführen, wenn du es erwähnst. Ansonsten wäre selbst das schon belanglos für den späteren Verlauf, wenn es plötzlich inmitten seines größten Albtraums stünde. Inwiefern sich diese Angst jetzt aber bei Feuerpokémon entwickeln kann, ist eine andere Frage. Schließlich hortet Camaub in seinem Körper laut Pokédex noch heißeres Magma und eigentlich müsste es die Natur eines Vulkans doch gewöhnt sein, wenn das doch sein Lebensraum ist. Darüber ließe sich eindeutig streiten; der Punkt ist aber, dass du diese Vergangenheit innerhalb dieser Nebengeschichte nicht fallen lassen solltest.
    Der letzte Satz erinnert mich hier aber an Groudon, nur schlägt sich das mit deiner bisherigen Beschreibung über das Monster. Möchtest du damit Fatums originelle Idee der Typenveränderung auf den Arm nehmen oder schlicht und ergreifend eine falsche Fährte legen? xp
    Zudem sind hier einige Sätze zu kurz geraten, die den Lesefluss etwas ins Stocken bringen. In Maßen sind sie natürlich sehr gern gesehen, aber zu oft hintereinander bieten sie sich hauptsächlich in drängenden Situationen an. In diesem Fall liegt das vor allem an zu vielen Nebensätzen und da solltest du besonders auf die Zeichensetzung achten. Man nehme zum Beispiel folgende Konstellation:

    Zitat

    Dennoch stand es an diesem Tag vor dem wohl mächtigsten Vulkan. Der Vulkan, der alle anderen unterirdisch mit Magma versorgte.

    Diese zwei kannst du zum Beispiel zusammenfügen, ohne dass er zu lang wird. Dennoch stand es an diesem Tag vor dem wohl mächtigsten Vulkan, der alle anderen unterirdisch mit Magma versorgte.
    Ein anderes Beispiel folgt gleich danach:

    Zitat

    Man erzählte sich, in ihm lebe das feurigste Pokémon. Dieses Pokémon sei für die ständigen Ausbräuche verantwortlich, jedes Mal, wenn es erzornt wurde, steige eine neue Aschewolke auf, kurz darauf schössen Steine brennend heiß aus der Bergöffnung.

    Man erzählte sich, in ihm lebe jenes feurige Pokémon, das für die ständigen Ausbrüche verantwortlich sei. Jedes Mal, wenn es erzürnt würde, stieg eine neue Aschewolke auf; kurz darauf schossen brennend heiße Steine aus der Bergöffnung.


    Gelungen ist dir die Erwähnung, wie die Hitze auf den Körper der Pokémon wirkt. Ich habe mich da selbst schon öfters gefragt, ob sie das so einfach überstehen oder doch auch eine gewisse Menge an Kraft benötigen, um der Wärme entgegenzuwirken. Wie sie dabei ihren Körper kühlen (wobei hier auch die Frage ist, was unter 'kühl' zu verstehen ist), lässt du dabei leider außen vor, aber das spornt wiederum die Leser an, sich selbst Gedanken dazu zu machen.
    Der letzte Absatz mit den verschiedenen Pokémon leidet unter zu vielen Wortwiederholungen. Ich sehe, dass du das gerne machst und habe dabei bisher nichts auszusetzen gehabt, aber hier war es doch zu viel des Guten. Fass Sätze eventuell zusammen, um dem vorzubeugen; alternativ kannst du natürlich auch auf ähnliche Synonyme ausweichen, allerdings würde das nur bedingt zu deinem bisherigen Stil passen und davon würde ich dir abraten.
    Auch handelt es sich bei diesem Herrscher wohl um denjenigen, der für die Hitze in den vorangegangenen Kapiteln verantworlich ist. Allein, dass er in einem Vulkan lebt, würde in der Hinsicht auf Heatran schließen und mit einem Blick auf das Ende fühle ich mich da auch bestätigt. Camaubs Entschluss zu dieser Reise ist sehr nobel ausgefallen und das findet man selten, dass jemand so aufopferungsbereit ist, um anderen ein angenehmes Leben zu ermöglichen. Ein guter Punkt für die nächste Episode wäre in meinen Augen aber, ihn den Hass auf dieses Wesen spüren und der Rache ihren freien Lauf zu lassen. Es wäre nur zu natürlich, wenn er so reagieren würde, allerdings lasse ich mich in der Hinsicht gerne überraschen, was du dir einfallen lässt. Der Cliffhanger ist zwar nicht der Epischste, den ich bisher gesehen habe, aber er ist abermals, wie ich es von dir mittlerweile gewohnt bin, gut gesetzt und macht Lust auf mehr.
    Wir sehen uns dann beim nächsten Kapitel wieder. Bis bald und frohes Schreiben. ~


    ~蛇