Bürgergeld / Hartz IV

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  • Zitat von Vinum


    Ich denke, der Begriff "Volksverdummung" passt hier nicht ganz.
    Wer den Medien wirklich jeden Mist abnimmt, kann sowieso nicht besonders gebildet sein.


    Jein, so ganz stimmt das auch nicht, denn Bildung schützt vor Vorurteilen nicht, zumindest nicht 100%ig. Jemand kann noch so gebildet sein, sogar einen Doktortitel vorweisen, wenn er an einem Vorurteil festhalten möchte und eine eingeschränkte Sicht auf die reale Welt hat, beziehungsweise Tatsachen so verdreht, dass sie für sein Weltbild wieder richtig erscheinen, wird ihm sein gesamtes Wissen nichts nützen.
    Umgekehrt: nur weil jemand ungebildet ist, bedeutet das nicht, dass er dumm sei oder alles "fresse", was man ihm vorlegt.
    Da geht es viel mehr um den gesunden Menschenverstand und dem Willen alteingesessene Bilder zu überdenken, als um Bildung.


    Lange Rede, kurzer Sinn. So hieße es für mich:
    Wer den Medien wirklich jeden Mist abnimmt, kann sowieso nicht besonders helle sein.



    Zum eigentlichen Thema:
    Ich denke eben, viele werfen Wörter um sich, dessen Umfang sie sich gar nicht bewusst sind. Jeder betitelt RTL als "Hartz-IV-Fernsehen", also übernimmt man den Begriff. Ich glaube nicht, dass jeder, der es so nennt, es auch wirklich todernst meint.
    Vergleichsweise mit tausenden Jugendlichen, die Dinge um sich werfen wie "Das ist ja voll schwul, ey!". Ich überzeugt, dass die meisten es genauso wenig meinen, wie diejenigen, die RTL als Hartz-IV-Fernsehen bezeichnen. Wortbedeutungen werden manchmal verändert.
    Das bedeutet nicht, dass ich so etwas in Ordnung finde, da man Wörter nicht aus ihrem ursprünglichen Kontext herausreißen sollte. Es heißt nur, dass man nicht jedes Wörtchen für bare Münze nehmen sollte.

  • Da geht es viel mehr um den gesunden Menschenverstand und dem Willen alteingesessene Bilder zu überdenken, als um Bildung.


    Ist zwar jetzt auch Off-Topic, aber diese Definition stört mich jetzt etwas ^^" Vinum hat ganz Recht mit seiner Behauptung. Was du als gesunden Menschenverstand und den Willen Klischees zu überdenken bezeichnest, ist Bildung. Was du als Bildung bezeichnest ist bloß Wissen. Wissen ist nicht gleich Bildung. Es ist nur ein Teil davon. Also ja, da hast du Recht, nur weil jemand einen Doktortitel hat, ist er nicht gleich gebildet. Aber jemand ungebildetes ist eigentlich recht naiv, wenn nicht sogar 'dumm' (wobei ich das Wort ungern benutze). Und Bildung hat auch recht wenig mit Schulwissen zu tun. Dass man sich in der Schule bildet, ist nicht darauf bezogen, dass man sich irgendwelches Fachwissen aneignet. Das bedeutet auch, dass jemand, der nichtmal Hauptschulabschluss schafft, trotzdem gebildet sein kann.


    Und um einen Bezug zum Thema zu haben: Jemand, der nicht engstirnig denkt und sich bewusst ist, dass eine derartige Begriffsbenutzung nur auf Klischees beruht bzw. auf Pauschalisierungen, der wird das Wort auch nur der "Einfachkeit" zurliebe benutzen. Es ist halt schneller "Hartz4-Sendung" gesagt, als "die Sendung, in der man überspitzt Klischees aufarbeitet und die Zuschauer vor dem Fernseher mit stupider Unterhaltung berieselt, die ihnen real erscheinen soll". Und jeder weiß halt sofort wovon man spricht und was man meint.

  • Mir ist das so ziemlich egal ob jemand arm ist oder nicht. Warum sollte jemand deswegen diskriminiert werden?
    Nun ja, ich kenne jetzt auch ein paar Mietnomaden, ect. die Harz IV empfangen, doch ich kenne auch normale Menschen die Harz IV empfangen. Die Diskriminierung fiel mir jetzt auf BB nicht auf. Ich hab noch nie Harz IV empfangen, doch ich weiß, viele Schämen sich dafür. RTL und RTL 2 ist aber vom Ruf her "AssiTV". Also unteres Niveau. Da werden halt nur die Niveaulosesten Harz IV empfänger gezeigt...
    Nun ja, ich finde hier wird niemand wegen des Geldes diskriminiert.

  • Ich bin generell gegen jede Art von Mobbing sei es die Familie, die Kleidung oder sonst was. Dass solche Sachen direkt mit dem Begriff "Harz 4" in Verbindng gebracht werden, finde ich das einfach nur lächerlich. Selbst Hater-Angriffe gegen Homosexuelle habe ich leider schon mitbekommen. Da konnte ich nur sagen "Lasst sie doch so leben wie sie sind wenn sie damit glücklich sind!"

  • Nochmal an alle: Hartz IV Empfänger sind nicht faul, da man andauernd Termine aufgebrummt bekommt :D
    Außerdem dachte ich auch, dass das so heißt weil man angeblich asoziale Hartz IV oder am besten noch Hartz VI Empfänger sieht, die ach so reale Probleme haben :D
    Ich schaue mir es auch gern´an, aber nur weil es so witzig ist, wie RTL DAS als "ach so Real" darstellen will.



    Zitat:

    Zitat

    Die meisten allerdings, tragen dunkle schlabberklamotten, haben keine Freundin und stinken.


    :D :D :D da weis man ja, was man von RTL zu befürchten hat.



    Ich finde eher, im Bisaboard sind die wenigsten (aktiven :D) gegen Hartz IV Empfänger aber viele haben ein falsches Bild von ihnen. Man kann als Hartz IV Empfänger nicht faul sein! Es sei denn, man ist Herbert Schwakowiack ( :thumbsup: ) ach ne, der ist ja arbeitsloser arbeitsloser :D

  • Wäre mir nicht aufgefallen, dass Hartz-4-Beziehende hier im Forum schlechtere Behandlung erfahren (oder dass man entsprechende Begiffe im Bisaboard abwertend nutzt); eher noch bemerke ich, doch vielmehr anderswo als hier, dass Leute im Internet die Inhalte von RTL und eventuell noch dessen Spartensendern als Hartz-Dreck abstempeln. Doch inzwischen deutlich weniger wahrnehmbar als früher.


    Letzteres Abstempeln ist in der Regel undifferenziert: Genauso, wie dass die Bild-Zeitung stets lügt, unseriös, unbrauchbar, dumm ist. Diese Medien hat sicher jeder schon mal konsumiert und ich gebe zu, beides Erwähnte interessant zu finden und manche, sehr sehr wenige RTL-Sendungen, gerade solche als Teil des Abendprogramms (Quiz), zu schauen. Ich denke zudem: Wer es nötig hat, zu pöbeln, wie doof RTL doch ist, dessen Niveau liegt nicht viel höher als jenes der indirekt dabei Kritisierten.


    Wenigstens ist(!) dies hier ein Forum, sodass Nachfragen und Rückantworten möglich sind. Manche Sites, denke vor allem an eine Seite, die sich als Frage-Antwort-Plattform(en) versteht/-en, lassen gemäß der Regeln offiziell nicht mal Nachfragen(/Chats?) innerhalb von Posts/Post-Edits zu. Natürlich ist es ja so: Hartz-4-Beziehende haben viel Freizeit, doch man müsste neben RTL noch den Hund sowie eigentlich die Frischluft erwähnen, Typisches eben und insbesondere das mit der Luft zeigt doch, dass man es es aus dem Blickwinkel "lächerlich" betrachten kann. Eben nicht nur Hartz-4-Beziehende haben mit erwähnten Sachten was am Hut, manche ja, andere nein...doch diese Debatte rund um die Pauschalisierungen ist genauso wie rund um andere Themen: Ein bisschen zumindest ist beinahe immer dran; dasselbe bei Volks-Urteilen etwa zu deren bevorzugten Speisen; nur sollte man sich nicht gleich angesprochen/beleidigt fühlen (gerade wenn es nicht direkt gegen einen, sondern um die Sache inhaltlich geht) und wer ideologisch über verbalen Anfeindungen steht, kann Nervposts schlichtweg ignorieren – oder eine "Diskussion" lostreten, wobei man sich womöglich aber im Kreis dreht.

  • Um mal RTL anzusprechen, an sich würde ich das Nachmittagsprogramm eher als Comedy ansehen, sorry die Schauspieler sind einfach grottig schlecht. :D
    Der Grund warum ich das so in Zusammenhang bringen würde ist, dass einige die RTL schauen (und damit ist leider ein großer Teil meines Umfelds abgedeckt) leider wirklich nicht so ganz helle, bemerkt man aber auch dann wenn man denen zusieht wie Sie auf andere Medien (Nachrichten) reagieren.
    Rumschreien, rumbeleidigen und alles für wahre Münze nehmen ^^" , sorry irgendwie schon verblödet muss ich sagen...
    Ich geb zu manchmal habe ich deshalb auch den Drang Leute damit zu vergleichen, weil es einfach so gut passt.



    Zum eigentlichen Thema Hartz 4, es gibt halt einfach Zeiten, da passiert es, dass man ins Hartz 4 abrutscht, das heißt nicht, dass Hartz 4 Empfänger dicke, faule und versoffene Nichtsnutze sind die nur rumpöppeln können.
    Ich will auch nicht ausschließen, dass es Hartzer gibt, die nur auf der faulen Haut liegen und genau wissen wie Sie einige Punkte umgehen können.
    Denn so einen kenne ich leider auch, der meint der Staat könnte ja alles für Ihn bezahlen.
    Ich würde aber einfach mal sagen, der größte Teil der Hartz 4-Empfänger bemüht sich darum endlich wieder in ein Arbeitsverhältnis zu kommen und hat dementsprechend auch viele Termine wahr zu nehmen, also nichts von wegen faule Haut. :P

  • Was mich erstaunt ist die Tatsache, das es überhaupt jemandem notwendig scheint ein solches Thema hier zu eröffnen. Allein das zeigt mir, das Leistungsbezieher immer noch ganz offensichtlich als krasse Aussenseiter angesehen werden aber dennoch immer für eine reisserische Diskussionsrunde gut sind.
    Ich glaube das ist ein viel zu sensiblesThema als das man sich darüber so öffentlich auslassen sollte.
    Sehe hier gehöriges Potenzial für handfeste Streitigkeiten, denn irgendwer wird vermutlich die falschen Worte wählen und irgendwer fühlt sich dann gehörig auf den Schlips getreten.


    Mal abgesehen davon: Vielen Betroffenen ist möglicherweise sehr peinlich, wenn gerade ihre Problematik ständig so ins Licht der Öffentlichkeit gezogen wird. Und was nun das vermeintliche Hartz 4 TV angeht, so liegt es doch bei jedem selbst, was er sehen will oder lieber nicht. Genug Programmasuwahl haben wir ja inzwischen, denke ich.^^
    :pika::pika:

  • Auch wenn der Titel nicht mehr ganz stimmig ist und hier gerne allgemein über das Thema Hartz IV diskutiert werden darf


    Heute hat das Bundesverfassungsgericht entschieden, dass zu starke Sanktionen gegen Hartz IV Empfänger nicht mit dem Grundgesetz vereinbar sind. Bis zu 30% sind demnach zulässig, alles darüber sei nicht zumutbar.


    https://www.zdf.de/nachrichten…onen-100.html#xtor=CS5-62

  • Es ist ein Teilerfolg in die richtige Richtung. Die komplette Abschaffung der Sanktionen wäre noch besser und noch besser wäre eine Mindestsicherung statt Hartz IV. Ich bin für ein bedingungsloses Grundeinkommen von 1000 Euro. Das wäre deutlich höher als die Hartz IV Sätze inklusive Sanktionen.

  • Ich war lange nicht mehr so gespannt auf ein Urteil des Verfassungsgerichts, wie aus dieses. Ganz ehrlich habe ich nicht erwartet, dass sie diese Sanktionen komplett abschaffen (ein bisschen Schikane will man dem Staat wohl gönnen), und 30% ist bei so wenig Geld schon ziemlich viel, aber im Extremfell das Geld inklusive Mietzuschuss komplett zu streichen ist schlicht menschenunwürdig. Ich habe mich schon immer gefragt, ob Ämter und Behörden vielleicht eine andere Sprache sprechen, anders ist es nicht erklärbar, wie man den Begriff "Existenzminimum" anders interpretieren kann, als ich ihn verstehe. Nun ist endlich klar, dass fünfzehn Jahre verfassungswidrig sanktioniert wurde, sollte lange genug sein und freut mich wirklich für alle, die nun auch mal eine Beschäftigungsmaßnahme für Gehirnamputierte usw. ablehnen können, ohne fürchten zu müssen, deswegen gleich auf der Strasse zu landen.

    https://sanktionsfrei.de/

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!

  • Namine

    Hat den Titel des Themas von „Der Umgang mit Hartz 4 im Bisaboard“ zu „Hartz IV“ geändert.
  • Ich beziehe aktuell kein Hartz4 und bin auch noch nicht so lange arbeitslos (außer 3 Monate Arbeitslosigkeit gilt mittlerweile schon als lange). Jedoch gehöre ich auch zu den Betroffenen die unter diesem Vorurteil leiden. In den Monaten wo ich jetzt auf Ausbildungssuche bin musste ich schon einige Absagen einstecken. Wären es nicht zu viele Azubis (wie es oft im Dorf der Fall ist) hätte ich vielleicht sogar schon eine Stelle. Na ja, ich selber habe einen Hauptschulabschluss und auch eine Vergangenheit die es mir wohl in der Schulzeit auch schwer gemacht hat.


    Das Verrückte ist: Erst nach meiner Schulzeit hab ich quasi erfahren, dass ich viel besser eine Realschule gemacht hätte da ich oft unterfordert war. Klingt total bescheuert, aber ich war ständig in unruhigen Klassen die es mir fast unmöglich machten den Unterrichtsstoff gut aufzunehmen. Das Ende vom Lied ist im Grunde, dass ich mir durch eine Ausbildung eine Mittlere Reife erhoffe. Und da sich die Miete nicht von alleine zahlt werde ich wohl auf Dauer erst mal auf einen Nebenjob zurück greifen müssen.


    Allerdings gibt es genug Arbeitslose (ich kenne sogar einen Frührentner der durch psychischen Gründen arbeitsunfähig ist) die das garantiert nicht aus Faulheit machen. Im Gegenteil. Ich glaube viele dieser Menschen hätten einfach mehr Liebe und Bildung verdient. Deswegen bin ich auch für das Grundeinkommen denn ich finde es schlimm wie man vom Amt gedemütigt wird. Mein Freund hatte das auch schon durch und er ist froh, dass er zumindest jetzt schon mal ausgebildet ist und eine Stelle hat. Einen festen Job in der heutigen Welt zu finden ist einfach keine Selbstverständlichkeit!


    Das klingt total dramatisch, aber... es muss das Verhältnis zum Arbeitgeber und den Kollegen passen, man muss am richtigen Ort wohnen, die Arbeitslage muss gut sein, die Firma sollte sich noch lange halten können, ein unbefristetes Verhältnis sollte auch drinnen sein und das Gehalt muss ja auch passen damit man nicht komplett verarmt. Und nebenher sollte es im Privatleben noch gut laufen so das man nicht fürs Arbeiten lebt.


    Und das ist in meinen Augen fast schon ein Ding der Unmöglichkeit... schaffbar... aber echt nicht leicht.


    Diese Menschen die genau wie ich arbeitslos und manche halt auch finanziell abhängig vom Staat sind, sind jedoch alles sehr intelligente, liebenswerte Menschen denen teils einfach Unrecht getan wird. Und das auf vielen Arten. Das Arbeitsleben ist ein hartes Pflaster und nicht jeder ist so hart im Nehmen. Und es gibt viele Menschen die gut arbeiten können, aber nun mal nicht immer psychisch/körperlich dazu in der Lage sind.


    Man sollte sich wirklich zweimal überlegen ob man Hartz4 mit Faulheit und Unfähigkeit in eine Schublade steckt.


    Und ja... ich würde momentan auch lieber arbeiten als vom Amt abhängig sein. Alleine diese Spionage, diese unwürdige Art wie man dort behandelt wird... Mensch 2. Klasse klingt da noch nett. Ich hatte selber mal "Hilfe" vom Amt und das war für mich einfach nur furchtbar. Geholfen hat es mir am Ende gar nichts. Da die Beratung grottig war.


    "Spaßeshalber" hatte ich mich mal durch das liebe Internet gewühlt und mir alle Feedbacks von den Ämtern angeschaut (bin quasi mal durch halb Deutschland gesurft). Und ist es nicht komisch, dass fast alle Ämter eine 2-3 Sterne Bewertung (oder weniger) haben? Man merkt einfach, dass es in Deutschland einfach schlecht läuft. Und die die Arbeiten müssen auch nicht unbedingt glücklich sein. Es ist leider ein schweres Thema und ich denke das Beste ist auch wenn man damit sensibel umgeht. Leider gibt es immer noch genug Menschen die ihre Arbeitssituation/Lebenssituation als zu selbstverständlich ansehen. Und das ist einfach nicht der richtige Weg um so ein Problem anzugehen.


    - LadyEndivie - Endivie

  • «Wer sorgenlos leben möchte, der muss sich berappeln und möglichst gut entlohnte Arbeit finden.»

    Wenn der Vorstandschef der Bundesagentur für Arbeit so einen Satz raushaut, dann weiß man auch wie kaputt unser System ist und welche Ideologien da an der Spitze vertreten sind.

    «Ich bezweifle, dass jemand mit 600 Euro deutlich zufriedener wäre» ist auch so ne geile Aussage.

    Vielleicht wären sie auch einfach weniger unglücklich und verzweifelt, aber ok, wen interessiert denn dieser faule Pöbel, die sind ja alle nur zu fein um sich nen gut bezahlten Job zu suchen, dabei gibt es den doch für alle Menschen ohne Probleme.

    Das ist wie bei diesen verhungernden Kindern in Afrika, die könnten ja auch einfach mal mehr essen, dann würden sie auch nicht verhungern oder diese ganzen Kranken könnten ja auch einfach mal gesund werden, ist ja wohl nicht zu viel verlangt...

  • «Wer sorgenlos leben möchte, der muss sich berappeln und möglichst gut entlohnte Arbeit finden.»

    Wenn der Vorstandschef der Bundesagentur für Arbeit so einen Satz raushaut, dann weiß man auch wie kaputt unser System ist und welche Ideologien da an der Spitze vertreten sind.

    «Ich bezweifle, dass jemand mit 600 Euro deutlich zufriedener wäre» ist auch so ne geile Aussage.

    Vielleicht wären sie auch einfach weniger unglücklich und verzweifelt, aber ok, wen interessiert denn dieser faule Pöbel, die sind ja alle nur zu fein um sich nen gut bezahlten Job zu suchen, dabei gibt es den doch für alle Menschen ohne Probleme.

    Das ist wie bei diesen verhungernden Kindern in Afrika, die könnten ja auch einfach mal mehr essen, dann würden sie auch nicht verhungern oder diese ganzen Kranken könnten ja auch einfach mal gesund werden, ist ja wohl nicht zu viel verlangt...

    Ich muss da immer wieder an dieses Video denken:

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    Da ich persönlich der festen Überzeugung bin, dass es Menschen gibt, die aus Prinzip nicht für das Arbeiten gemacht sind und ich persönlich kein Problem darin sehe, wenn diese nicht arbeiten. Finde ich solche Aussagen halt einfach nur Abstoßend. Jeder Mensch hat andere Standards im Leben und jeder möchte sich anders verwirklichen. Mit Hartz 4 kann man sich zurzeit gar nicht verwirklichen und da ich zurzeit ohne Hartf 4 exakt 619 Euro im Monat habe, weiß ich ziemlich genau, dass man davon nicht leben kann, selbst wenn einem die Miete erlassen wird. (Ich will doch nur endlich mein Bedingungsloses Grundeinkommen e.e)

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß. «

  • Tatsächlich war ich einmal in einer Situation wo ich Arbeitslosengeld beziehen musste. Reingerutscht bin ich durch ein fehlgeschlagenes Studium nach meiner Ausbildung in einer Stadt die verdammt schlecht dastand was die Arbeitslosenquote anging. Es wussten ohnehin nur wenige davon aber auch ich musste erleben was einem da zum Teil für Verachtung entgegenschlägt, sobald rauskommt dass man arbeitslos ist. Ich habe fast ein Jahr lang gesucht wie blöd und nicht selten die Antwort bekommen „wir haben uns stattdessen für einen Studenten entschieden, der kostet uns leider weniger, wir denken Sie sind überqualifiziert“. Wie oft habe ich mich gefragt: „wieso zum Henker hab ich mich denn reingehangen und einen Einser Ausbildungsabschluss erreicht, wenn keiner dafür zahlen möchte?“ jahrelang wird einem in der Schule eingetrichtert man solle sich anstrengen und ne Ausbildung machen und am Ende war es nichts wert?


    Monat für Monat sank meine Motivation. Ich hatte sogar zwischendurch 2 Nebenjobs angenommen, einen früh und einen Nachmittags. Beide zusammen haben immernoch nicht gereicht um mich ohne Arbeitslosengeld über Wasser zu halten. (Das muss man sich auch mal vorstellen! Man arbeitet schon in Jobs wo man sich selbst niemals gesehen hätte und trotzdem reicht es einfach nicht!)


    Habe irgendwann tatsächlich von einer Mitarbeiterin der Agentur für Arbeit den Hinweis bekommen in meiner Situation wäre es besser gewesen ich hätte gar keinen Job, dann würde ich wenigstens Hartz 4 bekommen. Also reißt man sich auseinander um irgendwas zu leisten und um da wieder raus zu kommen und wird auch noch bestraft dafür?!


    Irgendwann war ich nicht mehr sauer sondern einfach nur noch hoffnungslos. Das war die Zeit die mich ganz langsam in eine Depression getrieben hat die mich danach ein paar Jahre begleitet hat.


    Nun bin ich in einem Job den ich durch meine Ausbildung in einer anderen Stadt bekommen habe und was soll ich sagen? Ich habe damals meine Ausbildung nur gemacht um eine Absicherung zu haben wenn mein Studium scheitert. Glücklich bin ich damit nicht aber ich habe mich nie wieder getraut einen anderen Weg einzuschlagen aus Angst dass es mich wieder in so eine Lage bringen wird.


    Und deshalb bin ich ebenfalls dafür dass irgendwann mal über ein bedingungsloses Grundeinkommen nachgedacht wird denn mir tut jeder einzelne leid, der unter seiner Situation so leiden muss wie ich es tat und das zum Teil schon viele Jahre.

    Genauso tun mir die Menschen leid die auf der Arbeit ein Gesicht ziehen wie 7 Tage Regenwetter weil sie einfach nur unzufrieden sind mit ihrer Arbeit und für sich selber keine andere Möglichkeit sehen außer dort zu bleiben. Denn „immerhin hab ich ja einen Job und den will ich nicht verlieren“.


    Nicht nur Arbeitslose wären dadurch entspannter, auch Arbeitende die sich vielleicht einmal im Leben für einen falschen Job entschieden haben könnten so eine Sicherheit haben, neues zu wagen und etwas zu finden wo man viel mehr und viel effizienter etwas für die Gesellschaft leisten könnten.


    Klar gibt es auch Ausnahmen und Leute die sich tatsächlich auf die faule Haut legen und die wird es immer geben! Aber beneidenswert ist so ein Leben nicht. Und ich sehe keinen Unterschied zwischen einem faulen Hartzer und Leuten die zwar top bezahlt werden aber null dafür leisten oder noch schlimmer: nur Mist verzapfen und dafür noch endlose Ablösegelder kassieren. Am wichtigsten ist die Schicht dazwischen die alles am Laufen halten und denen geht es zu großen Teilen finanziell richtig mies.

    « I might not be able to decide whether the road is easy or not,

    but whether I walk it is entirely up to me. »


  • Zuerstmal wäre es einfach toll, dass die Sanktionen abgeschafft werden und das komplett. Der Regelsatz beträgt schon "nur" so 440 Euro und da auch nach der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts maximal 30% gekürzt werden darf wären das am Ende so 280 Euro. Das ist einfach nur so ungerecht. Weil ohne die Sanktionen würde man den Menschen auch die Bürde wegnehmen um irgendwelche viel zu schlecht bezahlte Jobs annehmen zu müssen. Selbst ohne Sanktionen wäre der Satz von 440 Euro einfach viel zu gering. Da gibt es so viele Baustellen. Außerdem sollte der Name Hartz IV geändert werden, weil Hartz IV als Wort sehr vorbelastet und steht oft für das Negative.


    Ein bedingungsloses Grundeinkommen wäre natürlich sehr ideal, die Frage ist nur, wie schnell kann man das einführen?

  • Da ich persönlich der festen Überzeugung bin, dass es Menschen gibt, die aus Prinzip nicht für das Arbeiten gemacht sind und ich persönlich kein Problem darin sehe, wenn diese nicht arbeiten. Finde ich solche Aussagen halt einfach nur Abstoßend. Jeder Mensch hat andere Standards im Leben und jeder möchte sich anders verwirklichen. Mit Hartz 4 kann man sich zurzeit gar nicht verwirklichen und da ich zurzeit ohne Hartf 4 exakt 619 Euro im Monat habe, weiß ich ziemlich genau, dass man davon nicht leben kann, selbst wenn einem die Miete erlassen wird. (Ich will doch nur endlich mein Bedingungsloses Grundeinkommen e.e)

    Da denk ich ganz anders: Nur weil man nicht für einen der typischen 9 to 5-Jobs gemacht ist, heißt es nicht, dass man gar nicht "zum Arbeiten gemacht ist".


    Für jeden gibt es etwas, das als eine Art Arbeit seinen Alltag erfüllt und sinnstiftend ist. Das kann man aber auch als Künstler*in, wenn man kA Zeichnungen online verkauft, oder als Stay at Home-Parent. Nichts tun, das man als Arbeit oder Aufgabe betrachten würde, jedoch macht depressiv und träge - körperlich und geistig.


    Ich könnte typische 9 to 5-Jobs aber auch nicht auf Dauer ab. Ich hasse es, wenn die Arbeitstage ziemlich gleich oder zumindest ähnlich sind und fände einen Bürojob oä. für mich auch gar nicht sinnstiftend.


    Ansonsten... can't tell, if she's sarcastic or white trash. :assi: