Bürgergeld / Hartz IV

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  • Für jeden gibt es etwas, das als eine Art Arbeit seinen Alltag erfüllt und sinnstiftend ist. Das kann man aber auch als Künstler*in, wenn man kA Zeichnungen online verkauft, oder als Stay at Home-Parent. Nichts tun, das man als Arbeit oder Aufgabe betrachten würde, jedoch macht depressiv und träge - körperlich und geistig.


    Ich könnte typische 9 to 5-Jobs aber auch nicht auf Dauer ab. Ich hasse es, wenn die Tage ziemlich gleich oder zumindest ähnlich sind und fände einen Bürojob oä. für mich auch gar nicht sinnstiftend.

    Nichts tun und nicht arbeiten gehen ist ja nicht das selbe. Ich rede nicht davon, dass man gar nichts macht, aber wie du schriebst, auch mit Hobbys kann man sich finanzieren. Oder eben Parenting ist auch Arbeit. Hobbys bedeuten auch Arbeit, vielleicht nicht in dem Sinne, dass man immer damit Geld verdient, aber man macht ja nicht gar nichts.

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß.   «

  • Ich verstehe bis heute nicht warum man sich immer beschwert das Hartz IV zu wenig sei. Das Geld bekommt man geschenkt. Klar sind 446 Euro nicht soviel, aber Hartz IV soll die Grundvorsorge gewährleisten und nicht einen reich machen. Neben die 400 Euro bekommt man die Miete bezahlt. Der Höchstsatz hängt vom Wohnort ab. In Augsburg sind es 525 Euro für eine 50 m² Wohnung als Single. Zusätzlich werden noch die GEZ u. die Krankenversicherung bezahlt. Es gibt auch Möglichkeiten von der Arbeits Agentur einen Zinssolenkredit zu beantragen um sich teuere Dingen wie Möbel, Waschmaschinen etc. leisten zu können. Für die Kinder die an Klassenfahrten teilnehmen gibt es Zuschüsse und auch für andere Kulturele Dinge gibt es Zuschüsse und in machen Städten gibt es für Bezieher die Möglichkeit günstige OVPN Tickets zu kaufen. Unterumständen bekommt auch günstig an Bibliotheksausweise,


    Man muss sich nur informieren.


    Ich kann auf der einen Seite schon verstehen das soetwas einem peinlich ist und man evtl. neidisch auf Leute ist die mehr Geld haben, aber was mit Azubis/Studenten/Geringverdiener? Diese Leute haben auch kaum mehr als ein ALG2 Bezieher und im gegensatz zum ALG2 Bezieher bleiben sie nicht nur zuhause sondern arbeiten/studieren. Da finde es ich richtig frech sich noch zu beschweren. Ich habe auch jahrelang von Hartz IV gelebt, klar es war nicht immer einfach, aber wenn man mit seinem Geld vernünftig umgegangen ist und sich nicht immer den neuesten Mist gekauft hat ging es immer.


    Man sollte froh sein in so einem Land zu leben das einem solche Möglichkeiten gibt. Weder in Nordamerika noch in Asien oder Afrika gibt es solche Hilfen.


    Wenn ich dann Leute sehe wie den Arno dübel, dann kann ich echt verstehen warum so viele gegen die Sozialhilfen sind.

  • Coolio35


    Wtf?


    Natürlich gibt's Leute, die so ein System ausnutzen, aber die Gesellschaft ist ziemlich gebrainwashed zu denken, dass arbeitslose Personen alle faul sind und sich schämen sollten. Die Leute nehmen die Narrative auch gerne an, weil es leichter ist auf (vermeintlich) "Schwächere" hinzuprügeln und sich ein schwarzes Schaf zu suchen anstatt das wahre Problem anzugehen.


    Die meisten Menschen sind auch nicht "faul" und Ausnahmen muss so ein System aushalten können.

    Viele dieser angeblich faulen Menschen sind depressiv oder haben anderwertig gesundheitliche Probleme. Kein Baby kommt auf die Welt und hat von Anfang an keinen Bock drauf irgendwas mit seinem Leben zu machen.


    Viele müssen vom Amt aus dann auch noch die unwürdigsten Arbeiten annehmen, die sich auch nicht mit ihrem gesundheitlichen Zustand vereinbaren lassen. Ein bedingungsloses Grundeinkommen würde nichts anderes tun als die Position der Arbeitnehmer*innen zu stärken. Wenn keiner mehr Existenzängste hätte, dürften Arbritgeber*innen diese auch nicht mehr nach Belieben drangsalieren.

  • Bastet

    Also in meinen Umfeld sind die Leute nicht gebrainwashed. Sie haben eher Mitleid. Es geht mir noch nicht einmal darum das es solche Leute wie den Arno Dübel gibt. Mir geht dieses verdammte herumgejammere auf die Nerven, das das Geld zuwenig sei geht mir auf die Nerven. Dafür das man das Geld einfach so geschenkt bekommt, finde ich es sehr viel.


    Ich persöhnlich währe auch dafür das Hartz IV als BGE zu verwenden. Wer mit dem BGE zurecht kommt soll es nehmen, wer mehr haben will muss arbeiten.

    Viele müssen vom Amt aus dann auch noch die unwürdigsten Arbeiten annehmen, die sich auch nicht mit ihrem gesundheitlichen Zustand vereinbaren lassen

    Ach komm, als ich Arbeitslos war haben die Sachbearbeiter immer viel Zeit bei mir aufgewendet um mir zu helfen. Es kommt auch immer darauf an wie man mit den Leuten spricht.

  • Coolio35 dein Beitrag ist ein Schlag ins Gesicht für jeden, der in so einer Situation leidet und man merkt, dass du nie in so einer Lage warst. Einfach nur wow.


    Es ist wie Bastet sagt, dadurch dass die Umstände so abgrundtief schlecht sind in so vielerlei Hinsicht haben Arbeitgeber die Möglichkeiten wirklich fast alles durch Druck zu erzwingen. Wie oft hab ich schon mit Leuten geredet die unzufrieden sind, unglücklich oder sogar in ihrer Arbeit leiden. Ich versuche Mut zu machen den Mund aufzumachen und nicht alles mit sich machen zu lassen. Und was kommt in den meisten Fällen als Antwort? "Ich hab Angst meinen Job zu verlieren" Was an sich nichts schlimmes wäre, wären die Umstände danach nicht so fatal. Auch von Arbeitgeber kamen Sätze wie "Wenn es dir nicht passt, wir haben da draußen 300 Bewerber die nur auf deine Stelle warten, nur zu." Es ist so verdammt leicht, da reinzurutschen! Was glaubst du wie entwürdigend es für mich war, dass ich Fachabi gemacht habe für eine bestimmte Studienrichtung, sogar eine Ausbildung zur Absicherung drangehangen habe, nur um dann in nem Ramsch-Supermarkt als Regalauffüllerin zu landen? Ich hatte zwei Minijobs und es reichte nicht und ich wurde von der Agentur für Arbeit stattdessen zur Arche verwiesen! Man macht ne Ausbildung mit Bestnoten und wird dann weggeworfen, genauso hab ich mich da gefühlt!


    Die Miete wird im Übrigen auch nicht immer "einfach so" gewährt. Hast du das Pech bis dahin in einer größeren Wohnung zu leben, behält sich die Agentur vor, dass du in eine kleinere bzw günstigere Wohnung ziehen darfst damit es übernommen wird. Wenn du also ein schönes Leben in deiner Wunschwohnung geführt hast und dann kommt unvermittelt so ein Rückschlag ist schnell mehr weg als du denkst. Wenn du bis dahin Rücklagen hattest, wird dir alles weggenommen. Du wirst von vorne bis hinten durchleuchtet, jeder einzelne Kontoauszug überprüft! Und die einzige Chance die man hat ist entweder direkt Erfolg zu haben und einen neuen Job zu finden (wo man AUCH erst wieder schief beäugt wird weil man eine Zeit lang arbeitslos war) oder du wirst von der Agentur genötigt jeden noch so bekloppten Job anzunehmen egal ob man dafür geeignet ist oder nicht, egal ob man den machen mag, kann, whatever. Mir wurden schon Jobs vorgeschlagen die nicht nur jenseits meiner bisherigen Erfahrungen lagen, nein sie lagen auch noch knapp 2 Stunden pro Richtung (!!!) von meinem Wohnort entfernt. Wenn man nichts unternimmt gibts Sanktionen.


    Tut mir leid, dieses System ermutigt auf Dauer niemanden und ich mache keinem einen Vorwurf der irgendwann kapituliert und sich mit der Situation abfindet, denn an dieser Schwelle stand ich ebenfalls.

  • dein Beitrag ist ein Schlag ins Gesicht für jeden, der in so einer Situation leidet und man merkt, dass du nie in so einer Lage warst. Einfach nur wow.

    Anscheinend hast du meinen Satz nicht gelesen

    Ich habe auch jahrelang von Hartz IV gelebt, klar es war nicht immer einfach, aber wenn man mit seinem Geld vernünftig umgegangen ist und sich nicht immer den neuesten Mist gekauft hat ging es immer.


    Es ist wie Bastet sagt, dadurch dass die Umstände so abgrundtief schlecht sind in so vielerlei Hinsicht haben Arbeitgeber die Möglichkeiten wirklich fast alles durch Druck zu erzwingen. Wie oft hab ich schon mit Leuten geredet die unzufrieden sind, unglücklich oder sogar in ihrer Arbeit leiden. Ich versuche Mut zu machen den Mund aufzumachen und nicht alles mit sich machen zu lassen. Und was kommt in den meisten Fällen als Antwort? "Ich hab Angst meinen Job zu verlieren" Was an sich nichts schlimmes wäre, wären die Umstände danach nicht so fatal. Auch von Arbeitgeber kamen Sätze wie "Wenn es dir nicht passt, wir haben da draußen 300 Bewerber die nur auf deine Stelle warten, nur zu." Es ist so verdammt leicht, da reinzurutschen!

    Aber das ist nunmal die freihe Marktwirtschaft. Jeder muss selber wissen welchen Job er machen will. Jeder hat die Möglichkeit zu kündigen um seinen Job zu wechseln. Das einige Arbeitgeber dafür bekannt sind die Arbeitnehmer auszunutzen ist mir bekannt. Aber dann muss man selber versuchen daran etwas zu ändern.


    Was glaubst du wie entwürdigend es für mich war, dass ich Fachabi gemacht habe für eine bestimmte Studienrichtung, sogar eine Ausbildung zur Absicherung drangehangen habe, nur um dann in nem Ramsch-Supermarkt als Regalauffüllerin zu landen? Ich hatte zwei Minijobs und es reichte nicht und ich wurde von der Agentur für Arbeit stattdessen zur Arche verwiesen! Man macht ne Ausbildung mit Bestnoten und wird dann weggeworfen, genauso hab ich mich da gefühlt!

    Ja und weiter? Das Leben ist kein Wunschkonzert. Blos weil man eine Ausbildung/Studium abgeschlossen müssen einen die Arbeitgeber noch lange nicht dafür einstellen, besonders wenn auf eine Stelle viele Bewerber kommen. Manchmal muss man ebenhalt die Kröte schlucken und in Betracht ziehen einen Job zu machen der einem nicht so gefällt, man kann sich ja auch weiter bewerben. Gut, man sollte schon darauf achten das der Job aufjedenfall etwas mit der Ausbildung/Studium zu tun hat.

    Also, ich möchte auf keinen Fall deine Erlebnisse runterspielen, aber manchmal muss man nehmen was man kriegen kann. Das das Jobcenter einem seltsame Job Vorschläge schickt kenne ich selbst.


    Die Miete wird im Übrigen auch nicht immer "einfach so" gewährt. Hast du das Pech bis dahin in einer größeren Wohnung zu leben, behält sich die Agentur vor, dass du in eine kleinere bzw günstigere Wohnung ziehen darfst damit es übernommen wird. Wenn du also ein schönes Leben in deiner Wunschwohnung geführt hast und dann kommt unvermittelt so ein Rückschlag ist schnell mehr weg als du denkst. Wenn du bis dahin Rücklagen hattest, wird dir alles weggenommen. Du wirst von vorne bis hinten durchleuchtet, jeder einzelne Kontoauszug überprüft! Und die einzige Chance die man hat ist entweder direkt Erfolg zu haben und einen neuen Job zu finden (wo man AUCH erst wieder schief beäugt wird weil man eine Zeit lang arbeitslos war) oder du wirst von der Agentur genötigt jeden noch so bekloppten Job anzunehmen egal ob man dafür geeignet ist oder nicht, egal ob man den machen mag, kann, whatever. Mir wurden schon Jobs vorgeschlagen die nicht nur jenseits meiner bisherigen Erfahrungen lagen, nein sie lagen auch noch knapp 2 Stunden pro Richtung (!!!) von meinem Wohnort entfernt. Wenn man nichts unternimmt gibts Sanktionen.

    Das die Miete nur bis zu einer bestimmen Höhe übernommen wird finde ich aber schon richtig. Wenn jemand eine Penthousewohung mietete für mehrere 1000 Euro pro Monat, ist dies ein Betrag den man den Steuerzahler nicht mehr zumuten kann, sorry. Bei der Größe kann ich dich schon etwas verstehen, aber ich denke die wenigsten Leute mieten sich extrem große Wohnungen. Beim Jobcenter Augsburg wird folgendes übernommen:



    So schlechte finde ich die Bezüge nicht.


    Vermögen darf man schon haben. Bei Minderjährigend sind es 3100 Euro und bei Volljährigen sind es 150 Euro pro Lebensjahr.
    Zum Schonvermögen gehören auch:

    Welche Werte zählen noch zum Schonvermögen?

    Normalerweise wird folgendes nicht angetastet:

    • eine selbst genutzte Immobilie bis zu einer Größe von 130 qm (vier Personen)
    • ein angemessenes Auto für jeden erwerbsfähigen Erwachsenen (bis ca. 7.500 EUR Verkaufswert. Im Einzelfall sind aber auch teurere Fahrzeuge zulässig)
    • das angesparte Vermögen der “Riester Rente”
    • eine private Alterssicherung bei ehemaliger Selbständigkeit
    • 250 € pro Lebensjahr private Alterssicherung
    • Gegenstände zur Aufnahme oder Fortführung einer Erwerbstätigkeit


    Tut mir leid, dieses System ermutigt auf Dauer niemanden und ich mache keinem einen Vorwurf der irgendwann kapituliert und sich mit der Situation abfindet, denn an dieser Schwelle stand ich ebenfalls.

    Wie ich schon einmal schrieb bin ich kein Fan davon. Ich währe dafür das Hartz IV als BGE genutzt werden kann, da man nicht mehr alle in Arbeit bringen kann.

  • Zuerstmal wäre es einfach toll, dass die Sanktionen abgeschafft werden und das komplett.

    Das sehe ich eigentlich als das Hauptproblem an. Mittlerweile lebt eine ganze Industrie davon, Arbeitslose in sinnlose Maßnahmen zu stecken, um vom Amt Geld zu kassieren. Der Arbeitslose wiederum wird durch Sanktionen entgegen besseren Wissens gezwungen, diese mitzumachen. Das Geld könnte man sich sparen und entweder etwas wirklich sinnvolles damit machen oder teilweise auch das ALG erhöhen. Wobei ich es halt teilweise auch sehe wie Coolio35 und den Satz, wenn man das Drumherum hinzurechnet, nicht wirklich als viel zu niedrig ansehe.

    Das Gelaber von diesem Jobcenter-Typen ist davon abgesehen natürlich trotzdem daneben, ich würde ihm gerne mal ein Leben mit ALG gönnen, zumal halt der Satz für Leute, die gesundheitlich nicht arbeiten können, auch nicht höher ist und diese können daran nichts ändern.

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!

  • Man sollte froh sein in so einem Land zu leben das einem solche Möglichkeiten gibt. Weder in Nordamerika noch in Asien oder Afrika gibt es solche Hilfen.

    Bitte hör auf damit solche Vergleiche zu ziehen, das ist wie bei anderen Themen, da kannste auch gleich so kommen "ich hab Krebs, stell du dich mit deinem Diabetes nicht so an", natürlich gibt es Länder in denen es schlimmer ist, natürlich will man mit denen auch nicht tauschen, wir haben aber das Glück, dass wir in Deutschland leben und da kann man sich halt auch darüber aufregen, das kommt aber in der Regel davon, dass vieles nicht so stimmt im ach so tollen Deutschland und ja als Deutscher darf man sich halt auch wenn man das Glück hat und nicht in Afrika leben muss unter den schlimmen Umständen, was zu sagen.

    Mir wurde auch schon gesagt "sei doch froh dass du dir überhaupt was kaufen kannst", sorry, mein Leben besteht nicht nur aus arbeiten und sich für irgendwas kaputt machen, für was lebt man, wenn man von morgens bis abends arbeiten soll und froh sein kann sich nach Jahren überhaupt mal was leisten zu können, dann kann man nach deinen Aussagen auch gleich sagen, genieß die Zeit bis zu deinem Abschluss (Studenten haben dann etwas länger Zeit) und dann "gf".

    Natürlich ist nicht immer alles im Leben zuckerschlecken, damit muss man auch mal leben, aber wenn ich dann das hier höre:


    Ja und weiter? Das Leben ist kein Wunschkonzert. Blos weil man eine Ausbildung/Studium abgeschlossen müssen einen die Arbeitgeber noch lange nicht dafür einstellen, besonders wenn auf eine Stelle viele Bewerber kommen. Manchmal muss man ebenhalt die Kröte schlucken und in Betracht ziehen einen Job zu machen der einem nicht so gefällt, man kann sich ja auch weiter bewerben. Gut, man sollte schon darauf achten das der Job aufjedenfall etwas mit der Ausbildung/Studium zu tun hat.

    Also, ich möchte auf keinen Fall deine Erlebnisse runterspielen, aber manchmal muss man nehmen was man kriegen kann. Das das Jobcenter einem seltsame Job Vorschläge schickt kenne ich selbst.

    Sorry, das ist einfach eine abartige Aussage, überall werden Leute gesucht keiner will mehr richtig was zahlen, aber beiß in den sauren Ampfel und sei froh dass du irgendwie Arbeit hast?

    Ähm nein und nein so einfach ist es halt auch nicht mehr wie du das hier darstellst, "machst erstmal die Arbeit und kannst dich dann ja einfach wo anders bewerben", kann man das stimmt, aber es ist nicht selten der Fall, dass die Arbeit so einfach und so toll und vor allem so ertragreich ist, wie man sich das vorstellt und ich bin kein Fan von der Ansicht "ist halt so, muss man damit leben".


    Zumal wie schon hier richtig gesagt wurde, einige Menschen können einfach auch nicht und haben sich mit deiner Einstellung sogar die Nerven komplett zerstört, weil Ihnen genau das vorgesetzt wurde "das Leben ist kein Ponyhof, geh arbeiten!", man hat Angst ins Hartz 4 zu rutschen und schuftet sich für einen Job kaputt der einem nicht zusagt, aber nach deiner Meinung "ist das dann halt mal so".


    Wir arbeiten, wenn nicht gerade ein langes Studium haben, über 40 Jahre, ich würde schon sagen der Job sollte da passen und auch das Gehalt.

    Früher habe ich auch gesagt, Schmarotzer haben das nicht verdient, aber weißt du, selbst denen bin ich mittlerweile nicht mehr böse, ich habe schon genug Arbeiter kennen lernen dürfen, die mit Hartz4 besser dran wären, als mit Ihrem Arbeitergehalt.

    Vllt. sollte man auch mal im klaren sein, für was man in Deutschland unsere Steuergelder verfeuert, wir haben hohe Versicherungen, extrem hohe Steuern und und und, aber wir sollen froh sein, dass wir uns dafür kaputt arbeiten dürfen und in den meisten Fällen gerade so damit leben können.


    An sich habe ich auch ein Problem Hartzer zu werden, aber wie schon geschrieben, ich habe mittlerweile kein Problem mehr, dass wir Leute haben, die so denken und sich sagen, warum arbeiten (hierbei bitte unterscheiden es gibt Leute, die haben grundlegend keine Lust und es gibt Leute, die würden arbeiten, wenn Sie dementsprechend bezahlt werden).

    Die einen sind nervlich krank, andere sind körperlich krank, andere haben Ihre Arbeit verloren und wollen nicht einfach irgendwelche Arbeiten annehmen (was ich verstehen kann) und wiederum andere sagen sich "warum arbeiten, wenn ich als Hartzer besser dastehe" (natürlich wenn man sich sonst nichts erlauben kann, manche Leute haben unter dem Strich noch weniger raus, als der Hartz 4 Satz und dafür gehen Sie den ganzen Tag arbeiten)

    Auch hier kann ich sagen, es hat mittlerweile mehr mit Glück und Kontakten zu tun, dass man wirklich ansatzweise bezahlt wird und so Gedanken gar nicht erst kommen würden.

    Mal so am Rande, die Singles die ich kenne verdienen im Durchschnitt 2249€, wenn wir uns mal die Mietpreise angucken und was alles andere guckt, was man haben sollte, dazu dass einige auf ein Auto angewiesen sind, was ebenfalls nochmal hohe Kosten sind, haben einige schon zu mir gesagt "ich hab am Ende des Monats noch 100€ übrig" und dafür gehen Sie halt bis zu 9 Stunden arbeiten.

  • Schon alleine der Begriff "Geschenk" ist sehr irreführend. Ein menschliches Grundrecht auf Nahrung, Medizin und Obdach zu erfüllen ist kein Geschenk, sondern eben nur das: ein Grundrecht.


    Zumal man, solange man arbeitet, in das System der Arbeitslosen- und Sozialversicherung einzahlt. Daher ist "Geschenk" schon faktisch falsch.


    Zitat von Coolio35

    Aber das ist nunmal die freihe Marktwirtschaft.

    Das ist schon deshalb falsch, weil wir hier keine freie Marktwirtschaft haben. Wieder: es ist einfach faktisch falsch.


    Davon abgesehen ist es das Niveauloseste auf andere grundsätzlich loszugehen, die in der Gesellschaft "weiter unten stehen", nur damit man sich besser fühlt und zu sagen: Jo, ist halt so, dass bei uns Leute liegengelassen werden. Sei froh, dass du nicht in Afrika lebst!!1


    Nur weil es einen vergleichsweise geringen Prozentsatz gibt, die das System ausnutzen, heißt es nicht, dass alle darauf verzichten sollen. Wenn es so wäre, müssten wir auf alles im Leben verzichten. Es gibt immer einen Weg etwas eigentlich Gutes auszunutzen.


    Zitat von Coolio35

    weiter? Das Leben ist kein Wunschkonzert. Blos weil man eine Ausbildung/Studium abgeschlossen müssen einen die Arbeitgeber noch lange nicht dafür einstellen, besonders wenn auf eine Stelle viele Bewerber kommen. Manchmal muss man ebenhalt die Kröte schlucken und in Betracht ziehen einen Job zu machen der einem nicht so gefällt, man kann sich ja auch weiter bewerben. Gut, man sollte schon darauf achten das der Job aufjedenfall etwas mit der Ausbildung/Studium zu tun hat.

    Also, ich möchte auf keinen Fall deine Erlebnisse runterspielen, aber manchmal muss man nehmen was man kriegen kann. Das das Jobcenter einem seltsame Job Vorschläge schickt kenne ich selbst.

    Empathielevel 0. Great. :tired:


    Stell dir vor, es werden auch Menschen zu Jobvorschlägen geschickt, die körperliche Fitness erfordern, obwohl sie schwere gesundheitliche Probleme haben. Und nicht immer akzeptieren die Attests. Es kommt auf die "Güte" des Beamt*in an.


    Das kann man über Leute sagen, die gar nichts annehmen wollen und überall den Wurm drinnen finden, aber andere werden auch einfach unmenschlich behandelt.

  • Das sehe ich eigentlich als das Hauptproblem an. Mittlerweile lebt eine ganze Industrie davon, Arbeitslose in sinnlose Maßnahmen zu stecken, um vom Amt Geld zu kassieren. Der Arbeitslose wiederum wird durch Sanktionen entgegen besseren Wissens gezwungen, diese mitzumachen. Das Geld könnte man sich sparen und entweder etwas wirklich sinnvolles damit machen oder teilweise auch das ALG erhöhen. Wobei ich es halt teilweise auch sehe wie Coolio35 und den Satz, wenn man das Drumherum hinzurechnet, nicht wirklich als viel zu niedrig ansehe.

    Das Gelaber von diesem Jobcenter-Typen ist davon abgesehen natürlich trotzdem daneben, ich würde ihm gerne mal ein Leben mit ALG gönnen, zumal halt der Satz für Leute, die gesundheitlich nicht arbeiten können, auch nicht höher ist und diese können daran nichts ändern.

    Ich könnte nicht mehr zustimmen - 1:1 selbe groteske Situation in Österreich. Wer schon mal einen Wifi Kurs gemacht hat, kann sich dann ausmalen wie unterirdisch die Weiterbildungsmöglichkeiten über das AMS sind.

    Und genau hier beißt sich die Katze in den Schwanz. Die Situation ist natürlich bekannt und jeder Unternehmer ist sich dessen bewusst, das hier kein Mehrwert generiert wird. Die Frage ist doch, was man sich davon erhofft einen gelernten Koch / Kellner in einen Computerführerschein Kurs zu stecken.

    Dass sich die Marktsituation mit verfügbaren Jobs vs Anzahl an Arbeitslosen nicht ausgeht, möchte man meinen das inzwischen wo angekommen ist. Denn faktisch ist es so, dass selbst Umschulungen und teilweise Lehrausbildungen die über das AMS finanziert werden nicht fruchten und die Personen danach trotzdem wieder keinen Job bekommen, da einfach der Know-How Aufbau der Jahre fehlt - warum nicht einfach den jüngeren Bewerber nehmen? Zumindest hat man danach eine Ausbildung in einem Bereich der nicht gefällt und steht wieder ohne Job da - Yay! (:
    Langfristig werden wir mit Umschulungen für Jobs in Bereichen die eigentlich eine entsprechend umfangreiche Ausbildung und Training benötigen nicht weit kommen, zumal benötigte Fähigkeiten nicht weniger sondern stetig mehr werden.

    Ich bin auch der Überzeugung, dass uns ein bedingungsloses Grundeinkommen, in einer angemessenen Höhe, einen deutlichen Mehrwert bringt. Zumal dann ja die Zeit vorhanden ist, wirklich etwas zu erschaffen. Wer das System ausnutzen möchte tut das auch jetzt, gestraft werden nur die, die auch wollen.


    Mal so am Rande, die Singles die ich kenne verdienen im Durchschnitt 2249€, wenn wir uns mal die Mietpreise angucken und was alles andere guckt, was man haben sollte, dazu dass einige auf ein Auto angewiesen sind, was ebenfalls nochmal hohe Kosten sind, haben einige schon zu mir gesagt "ich hab am Ende des Monats noch 100€ übrig" und dafür gehen Sie halt bis zu 9 Stunden arbeiten.

    Brutto oder Netto? Vor allem bei Netto darf man damit eigentlich mehr als gut auskommen. Brutto ist unter umständen natürlich eine etwas andere Rechnung. Wobei in der Mittelschicht sowieso keinen horrenden Sprünge drin sind.

    Das Problem ist halt das der Wohnraum immer teurer wird und die Personen in der Stadt nicht weniger. Ich frag mich, wann man endlich mal mit neuen Wohnraumkonzepten auffährt um die Situation ein wenig zu bessern. Unterm Strich wird aber die einzige Lösung sein, sich künftig mit weniger Eigenfläche und mehr geteiltem Wohnraum abzufinden. Hoffen kann man nur, dass "dank" Corona Büroflächen weniger werden und man auch vom Land aus im HO arbeiten kann. Entlastet zumindest in geringem Ausmaß die Stadt.

  • Aber das ist nunmal die freihe Marktwirtschaft. Jeder muss selber wissen welchen Job er machen will. Jeder hat die Möglichkeit zu kündigen um seinen Job zu wechseln. Das einige Arbeitgeber dafür bekannt sind die Arbeitnehmer auszunutzen ist mir bekannt. Aber dann muss man selber versuchen daran etwas zu ändern.

    Du hast noch vergessen, dass jede Person alles erreichen kann, wenn sie sich nur genug anstrengt.

    Ich meine nur, wenn wir schon bei toxischen Lebensweisheiten sind, die haufenweise vom Stapel gelassen werden.

    Wenn du in der priviligierten Lage bist, dass du gegen die Unterdrückung vorgehen kannst, dann ist das ja ne schöne Sache.

    Aber da du ja selbst meintest, dass "das Leben kein Wunschkonzert" sei, solltest du erahnen können, dass Menschen die in einem absolut unwürdigen Abhängigkeitsverhältnis stehen, nicht mal so eben zur "Revolution" aufrufen (können).

    Es gibt genug Menschen in unserer Gesellschaft, die sich zurecht nicht frei fühlen, weil sie eine Arbeit machen !müssen!, die sie hassen und die sie zerfrisst. Jetzt kann man sagen: "Dann such' dir halt was anderes", das geht aber in einer gewissen Situation nicht so einfach. Wenn ich vor einem großen, reichhaltigen Buffet stehe und mir Dinge auf den Teller packe die ich nicht mag, dann kann ich mich nicht beschweren, wenn es mir nicht schmeckt. Wenn ich aber drei Tage ohne Essen durch ne Wüste gewandert bin, dann esse ich alles, egal wie widerlich ich es auch finde, weil mir nichts anderes übrig bleibt, getreu dem Motto "Friss oder stirb".

    Wenn wirklich alle Menschen eine solche Freiheit, wie du sie beschreibst, hätten ( also nicht nur auf dem Papier, sondern wirklich), wäre das eine schöne Sache.

  • Brutto oder Netto? Vor allem bei Netto darf man damit eigentlich mehr als gut auskommen. Brutto ist unter umständen natürlich eine etwas andere Rechnung. Wobei in der Mittelschicht sowieso keinen horrenden Sprünge drin sind.

    *Lach* Natürlich Brutto, würden wir von Netto reden würden zumindest die Leute mit denen ich gesprochen habe, vollkommen zufrieden sein und sich wie Gott fühlen (mal überspitzt dargestellt), also mit 2249€ kann man sehr gut leben und wer dann noch sagt das ist viel zu wenig, dem würde ich auch sagen, "dann mach was aus dir", weil dann hätte ich auch kein Verständnis mehr, das Problem ist ja die grunslegend schlechte Bezahlung, wenn Leute mit mir diskutieren reden wir ja nicht darüber, das KFZ Schlosser (als Beispiel) 4000€ brutto bekommen sollen, wir reden hier über liebenswürdige Bezahlung, würde man in den meisten Bereichen in Deutschland an die 2000€ Netto kommen, dann würde es wahrscheinlich viel mehr arbeitswillige Leute geben, die Realität sieht nun mal so aus, dass viele gerade über 2000€ BRUTTO kommen und da kommen die Leute ins Spiel, mit denen ich zu tun habe, die liegen in der Gehaltssektion und es ist nicht so, dass Sie nichts machen um dem entgegen zu wirken, nur es ist halt nun mal so, dass man sich bei vielen Firmen mittlerweile so gut verkaufen kann wie man will, die bleiben einfach bei Ihrem Gehalt, außer Sie werden DRINGENDST benötigt.


    Ich liege bspw. bei 2400€ brutto und glaub mir das ist für das was ich leiste, weil meine Kollegen lieber in der Nase bohren, VIEL zu wenig, es ist aber die momentan best bezahlteste Arbeit die ich bekomme, ich hab natürlich nicht also viele Papiere (was mich bzw. in Deutschland auch tierisch aufregt), aber meine Erfahrungen und ich will ungern noch mehr unterbezahlt sein, als ich es eh schon bin und ich bin mit meinem Gehalt noch einer der besser verdienenden Personen.

    Klar ich hab kein Studium, dass ich gigantische Gehalte nicht verlangen kann ist klar, will ich und andere auch nicht, nur was Mindestlöhne und so in Deutschland angeht schüttelt selbst das Ausland den Kopf und halt wegen den ganzen Papieren die man bei allem brauch, vllt. sollte man einfach mal Leute die Probezeit für etwas weniger Geld arbeiten lassen und wenn man sieht die bringens (auch ohne Papiere), dann besser bezahlen.

    Ich meine viele Leute sind nicht auf den Kopf gefallen, nur weil die vorher Arbeiter waren, heißt das nicht, dass man Sie nicht als Angestellte arbeiten lassen soll, das Problem ist nicht, dass die Leute zu dumm wären was neues zu lernen, nein, heutzutage hast du am besten deine Ausbildung gemacht 20 Jahre Berufserfahrung und gibst dich am besten mit dem Mindestlohn ab, ich mein man kann ja froh sein dass wir in Deutschland leben, daher sollten wir kein Grund zum meckern haben, ne unterbezahlte Arbeit die uns gerade so durch den Monat bringt, also nicht von wegen Spaß haben, Arbeiten, gucken dass man durch den Monat kommt, spazieren gehen, als kostengünstig Ausgleich und das dann weiter so.

    Das ist dann so die Spirale nach unten, die ich von vielen Leuten schon gehört habe, kaputt gearbeitet, dass man minimal Spaß haben kann und dass über Jahre, dann kamen nervliche Probleme, daraus würden psychosomatische Probleme, daraus chronische, dann ging nichts mehr und dann kriegen die noch gesagt, "das Leben ist kein Ponyhof", bei solchen Leuten würde ich mit meinem Dickschädel auch liebend gerne Kopfnüsse verteilen.


    Ich bin froh dass ich noch nie mit dem Amt zu tun hatte, aber in Deutschland ist das halt wirklich Mist mit dem unterbezahlten Jobs und dann kommste im schlimmsten Fall zum Jobcenter und Coolio35 sein froh, dass die Mitarbeiter bei dir so "nett" waren, was ich bei uns schon gehört habe, macht mir Angst, gerade für die, die schon am Boden sind und kriegen dann so ne olle Person, die die gerade weiter runterputzt.

  • Naja, als meine Mom dann arbeitslos wurde, sind wir mit ihrem Arbeitslosengeld + Kindergeld auch mit etwa 900 netto ausgekommen. In meinen Augen funktioniert das eigentlich recht... nicht gut, aber es war in Ordnung. 380 Miete und der Rest zum Leben. Kommt aber natürlich drauf an, wo man wohnt. In Deutschland kommt halt noch der Vorteil im Vergleich zu Österreich hinzu, dass das Amt die Mietkosten übernimmt (meines Wissens nach?) und die knapp 600 € um Leben da sind.


    Ich verlange ja auch gar nicht, dass man mit dem bedingungslosen Grundeinkommen gleichmal 14 Tage Urlaub in einem 5 Sterne-Hotel machen könnte. An die 700-800 wären schon ein guter Beginn, imo. Vor allem, wenn man die Miete davon schon abrechnet.

  • In Deutschland kommt halt noch der Vorteil im Vergleich zu Österreich hinzu, dass das Amt die Mietkosten übernimmt (meines Wissens nach?)

    Soweit mir das mal erzählt wurde kommt es auf die Größe drauf an, wenn es passt zählt das Amt die ganze Wohnung.


    Das Problem ist halt wie penetrant das Amt bei diversen Leuten zu sein scheint, die halt nicht mehr können und bei Leuten die kein Bock haben, einige scheinen da regelrecht transaliert zu werden wohin andere den Freifahrtsschein haben.

    Vor allem dann auch immer wie mir erzählt wurd, die permanente Drohung in Gesprächen, wo es heißt "wenn Sie sich nicht daran halten, kürzen wir Ihnen das Geld" und das wird anscheinend auf eine sehr unangenehme Variante überbracht, so dass man quasi richtig eingeschüchtert wird.😅

  • Naja, als meine Mom dann arbeitslos wurde, sind wir mit ihrem Arbeitslosengeld + Kindergeld auch mit etwa 900 netto ausgekommen. In meinen Augen funktioniert das eigentlich recht... nicht gut, aber es war in Ordnung. 380 Miete und der Rest zum Leben. Kommt aber natürlich drauf an, wo man wohnt. In Deutschland kommt halt noch der Vorteil im Vergleich zu Österreich hinzu, dass das Amt die Mietkosten übernimmt (meines Wissens nach?) und die knapp 600 € um Leben da sind.

    Im ersten Jahr wenn man Arbeitslosengeld bezieht (so war es ja bei mir) wird dir weder die Miete noch der Strom gezahlt. Man bekommt 60 Prozent seines letzten Nettogehaltes aber muss prinzipiell trotzdem den Rest selber zahlen. Das mag je nach zuvor erhaltenen Nettogehalt und der Stadt in der man wohnt anders sein, in meinem Fall hat es vorne und hinten nicht hingehauen.


    Und wenn man nun zum Beispiel in einer Stadt wohnt wo die Mieten überdimensional sind kann es einem schon mal sehr schlecht gehen, wenn auf einmal 40 Prozent des Gehaltes wegfallen. In Städten wie München ist da nicht selten einfach fast nix mehr zum Leben übrig wenn die Miete runter ist.


    Deswegen hab euch ja damals von der Agentur die wegweisende Aussage erhalten: Sie wären besser dran wenn sie einfach gar keinen Job mehr hätten und ins ALG II (Also Hartz IV) rutschen würde , denn dann würden wir die Miete übernehmen und den Strom.


    Find sogar die Zwischenstufe bis man ins ALG II rutscht zum Teil schlimmer als ALG II selbst.

    « I might not be able to decide whether the road is easy or not,

    but whether I walk it is entirely up to me. »


  • Deswegen hab euch ja damals von der Agentur die wegweisende Aussage erhalten: Sie wären besser dran wenn sie einfach gar keinen Job mehr hätten und ins ALG II (Also Hartz IV) rutschen würde , denn dann würden wir die Miete übernehmen und den Strom.

    Also ich kann jetzt nur für meine Stadt sprechen, aber dort wurde mir gesagt, wenn das Arbeitslosengeld 1 nicht ausreicht, soll man Arbeitslosengeld 2 beantragen, da es halt vorkommen kann, dass ALG 2 mehr Geld ist (und einem mehr Hilft) als das ALG 1.

    Ich selber bin auch ins ALG 2 (Hartz 4) gerutsch und kann da auch mal ein paar Dinge zu sagen. Vorab sei gesagt, ich weiß nicht wie es in anderen Städten aussieht und kann daher nur von meiner Stadt reden.


    Bei mir übernimmt das Amt die Kosten für die Miete und die Heizkosten (da diese bei mir seperat sind). Da wollten die wissen, wie groß die Wohnung ist und viele weitere Randdaten zur Wohnung (wie alt das Haus ist etc.). Das war ein hin und her. Sachen hingeschickt, haben denen nicht ausgereicht, kam wieder ein Brief mit Dingen, wollten selbst vom Vermieter noch eine Unterschrift haben, dass meine Angaben richtig waren und wollten mir Anfangs auch nicht die Heizkosten übernehmen. Zum klären der Heizkosten habe ich ein Telefonat mit einen der Angestellten geführt und konnte es dann endlich klären (hat gut und gerne 4 Wochen gedauert, dieses eine Thema zu klären). Nachdem dann alles fertig war, krieg ich den Bescheid für die Genehmigung des ALG 2 und einen Bescheid für die Rundfunkgebühr. Also zusammengefasst, muss ich dann mit den ALG 2 (was nicht miete und Heizkosten sind) die restlichen umkosten begleichen die noch anfallen, was Storm, Handyvertrag und Internet betrifft. Nach den Abzügen kann ich dann schauen, wie ich das Geld einteile für Essen und eventuelle andere Besorgungen, womit ich hauptsächlich sowas wie Kleidung meine. Die ganze Pandemie hat es am Anfang nicht einfacher gemacht, mit diesen Geld auszukommen, als Leute anfingen die Läden leer zu kaufen und man dann auf teuere Produkte umsteigen als Alternative. In der Zeit, wo ich das ALG 2 jetzt bekomme, habe ich so langsam daran gewöhnt und weiß schon, wie und wofür ich das Geld ausgebe um gut über die Runden zu kommen, da ich selber weiß, einmal pro Jahr kommt noch Rechnungen, die ich von auch diesem Geld begleichen muss.

    Abseits der Kosten hat mein Berater in laufe der ersten zwei Monate gewechselt und habe eine nette und zuvorkommende Beraterin bekommen, welche sich regelmäßig bei mir gemeldet hat und wir sogar Abseits der Arbeitslosenthemen ala "wie ist Arbeitssuche, wo haben sie sich beworben, etc." sogar small talk führen und fühle mich bei ihr in guten Händen. Nach einer längeren Zeit (jetzt schon über 1 Jahr) wo ich Arbeitslos bin, habe ich wieder eine Jobaussicht und mache nun eine 10 wöchige Weiterbildung (wovon zum jetztigen Zeitpunkt die 4 Woche angefangen hat) und danach wird mich die Firma übernehmen. Die Weiterbildung wird von der Agentur übernommen und ich freue mich auf meine neue Arbeitsstelle und nehme meine Weiterbildung sehr ernst.


    Das war jetzt grob zusammengefasst, wie ich ALG 2 erlebe. Falls ihr irgendwelche Fragen habt, versuche ich diese so gut wie möglich zu beantworten.

  • Onel Ich freue mich, dass es auch deutlich anders laufen kann und wünsche dir für die Weiterbildung weiterhin viel Erfolg!


    Glaube auch, dass es absolut standortabhängig ist, wie mit einem umgegangen wird, ebenso gilt das für die zuständigen Betreuer. Ich hatte damals einen richtigen Idioten. (Wie man schon lesen konnte) Ich hab regelmäßig immer wieder dieselben Jobs vorgeschlagen bekommen, selbst wenn ich dort schon eine Absage bekommen habe. Manchmal hat man sich monatelang überhaupt nicht gemeldet, auch auf nachfragen nur spärlich. Weiterbildung kam nicht infrage denn für meinen Job gabs genug auf dem Arbeitsmarkt (na logisch gabs genug, aber es gab eben auch viele mit geringeren Abschlüssen als meinem die dieselbe Arbeit für die Hälfte verrichtet haben wovon ich wiederum nicht hätte leben können!). Also unterm Strich habe ich mich nie gut aufgehoben gefühlt. Der krönende Abschluss war, dass ich dann schlussendlich endlich einen Arbeitsvertrag hatte und sie darauf bestanden, dass ich während meiner letzten Woche (!!!!) wo ich arbeitslos war, noch weitere Bewerbungsgespräche absolvieren müsse. Wirklich, ich find keine Worte dafür. Und ich wünsche so ein Erlebnis keinem. Wirklich toll dass es bei dir besser läuft bzw. gelaufen ist! ♥️

    « I might not be able to decide whether the road is easy or not,

    but whether I walk it is entirely up to me. »


    Einmal editiert, zuletzt von Yuki ()

  • Zitat von Coolio35

    Ich verstehe bis heute nicht warum man sich immer beschwert das Hartz IV zu wenig sei. Das Geld bekommt man geschenkt. Klar sind 446 Euro nicht soviel, aber Hartz IV soll die Grundvorsorge gewährleisten und nicht einen reich machen. Neben die 400 Euro bekommt man die Miete bezahlt. Der Höchstsatz hängt vom Wohnort ab. In Augsburg sind es 525 Euro für eine 50 m² Wohnung als Single. Zusätzlich werden noch die GEZ u. die Krankenversicherung bezahlt. Es gibt auch Möglichkeiten von der Arbeits Agentur einen Zinssolenkredit zu beantragen um sich teuere Dingen wie Möbel, Waschmaschinen etc. leisten zu können. Für die Kinder die an Klassenfahrten teilnehmen gibt es Zuschüsse und auch für andere Kulturele Dinge gibt es Zuschüsse und in machen Städten gibt es für Bezieher die Möglichkeit günstige OVPN Tickets zu kaufen. Unterumständen bekommt auch günstig an Bibliotheksausweise,

    Mit einem bedingungslosen Grundeinkommen von etwas 1000 Euro müsste das Amt für keine Kosten aufkommen und krankenvereichert sollte jeder automatisch sein, auch der nicht was einzahlt. Das nennt man einfach Solidaritätsprinzip. ÖPNV Karten sollte es für alle zum Nulltarif geben, damit jeder es immer benutzen kann.


    Und überlegt mal, warum das Amt so vieles übernehmen muss? Wer kann bei 440-280 Euro im Monat für Miete, Strom, Wasser, Nahrung und so weiter aufkommen? Keiner! Das Geld, was vielen zusteht ist einfach viel zu gering und deshalb müssen viele Menschen Hilfen beanspruchen wie Sozialhilfe, weil das eigene Geld/Vermögen einfach nicht reicht um einen Pensionsplatz zu bekommen oder die Miete, Wasser und so weiter zu bezahlen.


    Zitat von Gucky

    Das Geld könnte man sich sparen und entweder etwas wirklich sinnvolles damit machen oder teilweise auch das ALG erhöhen. Wobei ich es halt teilweise auch sehe wie Coolio35 und den Satz, wenn man das Drumherum hinzurechnet, nicht wirklich als viel zu niedrig ansehe.

    Der Satz ist zu gering und deshalb wird so vieles übernommen. Wenn das Amt nichts übernehmen würde, dann würden nahezu alle Hartz IV Empfänger auf der Straße wohnen. Zum Teil stimme ich dir zu, aber beim Satz ist klar zu sagen, dass er viel zu gering ist. Oder könntest du mit 440-280 Euro Netto im Monat leben, ohne Hilfen?


    Zitat von Gucky

    Das sehe ich eigentlich als das Hauptproblem an. Mittlerweile lebt eine ganze Industrie davon, Arbeitslose in sinnlose Maßnahmen zu stecken, um vom Amt Geld zu kassieren. Der Arbeitslose wiederum wird durch Sanktionen entgegen besseren Wissens gezwungen, diese mitzumachen.

    Deshalb ja müssen die Sanktionen als Erstes weg sein. Nicht derjenige, der irgendeinen Job annimmt soll sich schämen, dass die Arbeitsbedingungen dort schlecht sind, sondern allein der Arbeitsgeber muss sich schämen, dass die Arbeitsbedingungen dort so schlecht sind.

  • Der Satz ist zu gering und deshalb wird so vieles übernommen. Wenn das Amt nichts übernehmen würde, dann würden nahezu alle Hartz IV Empfänger auf der Straße wohnen.

    Das ALG II setzt sich nunmal so zusammen, dass der eigentliche Satz für die täglichen Ausgaben bleibt und die Miete + Wasser/Heizung übernommen wird.

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!

  • Der Satz ist zu gering und deshalb wird so vieles übernommen. Wenn das Amt nichts übernehmen würde, dann würden nahezu alle Hartz IV Empfänger auf der Straße wohnen.

    Das ALG II setzt sich nunmal so zusammen, dass der eigentliche Satz für die täglichen Ausgaben bleibt und die Miete + Wasser/Heizung übernommen wird.

    Was ich als schrecklich empfinde. Ich möchte möglichst selbstständig sein und nicht auf Unterstützung abhängig sein. Egal was man beim Sozialamt beantragt, das sollte nicht unser Anspruch sein. Auch ein Hartz IV Empfänger sollte einen besseren Überblick über sich selbst bekommen und das ist aber nicht gewährleistet wenn eben vieles vom Amt übernommen wird. Jeder sollte vom Geld leben können was man auch bekommt und das ohne Hilfen. Damit man eben einen besseren Überblick über die Kosten hat. Dafür ist aber der Hartz IV Satz viel zu gering.