"Schreibe den ersten Satz so, dass der Leser unbedingt den zweiten lesen will"
William Faulkner
Jetzt melde ich mich zum ersten Mal im Advancedbereich. Ich konzentriere mich in diesem Post auf das kreieren/praktisches Schreiben.
Wie vergebt ihr Namen?
Meistens mache ich es mir bei der Charaktererfindung einfach und lehne sie an eine wirkliche Person an. Oft kriegt sie dann auch den Namen der Person oder einen Namen, der eine ausgeprägte Charaktereigenschaft symbolisiert. Manchmal aber benenne ich sie auch nach ihrem Aussehen, nach dem Ort, an welchem sie leben und so weiter. Ich musste letztens einen Aufsatz schreiben. Dieser spielte in England und es kam eine ältere Frau vor. Ich hatte noch keinen Namen für sie, deshalb setzte ich ihren Namen aus "Grand" und "Corn" zusammen. Beim "Grand" liess ich aber das D am Schluss weg, so dass sie schlussendlich Mrs. Grancorn hiess. Das kommt von "Grandmother" und "Cornwall", der erstbeste "Kaffort" in England, der mir einfiel.
Manchmal benenne ich die Charas aber auch einfach mit irgendeinem Namen, der mir passend vorkommt oder der mir gefällt. Dass ich Namen auf Internetseiten suchen gehe, kommt eher selten vor, weil ich sie eben oft anlehne. Ausser japanische Namen, von denen ich nicht weiss, ob sie männlich oder weiblich sind, gehe ich nachschauen.
Wie wichtig sind euch die Charaktere und deren Ausarbeitung?
Es kommt bei mir vor allem auf die Art der Geschichte an. Meist arbeite ich sie nicht extrem aus, denn in 1500 Wörtern, die allgemeine Begrenzung von Kurzgeschichten in Wettbewerben, kann man keinen extrem ausgearbeiteten Charakter hinstellen, weil die Geschichte sonst zu keinem Ende kommt, sondern nur Charakterbeschreibung, Charakterbeschreibung, Charakterbeschreibung kommt. Das wird sehr langweilig.
Bei längeren Geschichten hingegen ist es mir wichtig, dass die Charaktere eine Persönlichkeit haben, einen eigenen Stiel. Doch sollte man nicht alle Informationen zum Zeitpunkt des Auftauchens des Charakters geben, sondern im Lauf der Geschichte immer wieder ein wenig Wissen über den Protagonisten eintröpfeln lassen. Nach fünf, sechs Kapiteln wird der Charakter dann weitgehend vorgestellt sein, trotzdem sollte man sich immer wieder bewusst sein, dass der Charakter langweilig wird, wenn man keine neuen Informationen über ihn gibt.
So, das war's von meiner Seite her.