Organspende

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  • Andererseits... ein totkranker Mensch bekommt die Chance weiterzuleben.

    Eben. Kann nicht nachvollziehen wieso man wegen dieses "Skandals" nicht mehr bereit sein sollte Organe zu spenden. Letztlich haben die Organe trotzdem Leben gerettet und nichts wird dadurch besser, wenn Leute anfangen keine Organe mehr zu spenden. Dadurch sterben am Ende nur Menschen, die mit diesem "Skandal" überhaupt nichts zu tun hatten.

  • MEIN erster Gedanke, als ich hörte, es gäbe einen "Organspende-Skandal" war, dass irgendwelche Ärzte unrechtmäßig Organe entnommen haben.

    Bei anderen Leuten ist das dann womöglich der zweite Gedanke. Nach dem Motto: wenn sie schon Listen manipulieren, wer weiss, was da noch so alles schief läuft.

    Aber darum ging es mir ja jetzt auch garnicht, es ist halt eine Tatsache, dass das Kind (auch deswegen) schon lange ins Wasser gefallen ist. Ich meinte lediglich, dass mir eine bessere Aufklärung der Menschen infolge solcher Skandale wichtiger wäre und man sich eher um ihr Vertrauen bemühen sollte, als etwas zu verordnen.

    Ist zwar kein wirklicher Skandal, aber vielleicht doch irgendwie... teilweise werden wohl mögliche Organe potentieller Spender garnicht genutzt, weils den Kliniken kein bzw. kaum Geld bringt. Das wäre vielleicht auch etwas, wo man mal ansetzen könnte.

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!

  • Naja, damit meine ich, dass man in Frieden stirbt und nicht, dass Leute bei mir schauen würden, was noch bei mir brauchbar wäre. Der ganze Prozess des Sterbens wird ja gestört.

    Du ersetzt eine nicht handfeste Aussage durch eine andere. Was heißt denn "in Frieden sterben"? Wenn ich "in Frieden sterben" höre, denke ich an alte Menschen, die über Nacht einschlafen und tot sind. Die kommen dann aber ohnehin nicht für Organspenden infrage. Dass ein Mensch, der nach einem schweren Unfall oder nach einer Krankheit dahinscheidet, nach dieser Definition "in Frieden stirbt", dürfte unmöglich sein, egal ob man irgendwann Organe entnimmt oder nicht.

  • Eben, besser irgendjemand bekommt die Organe als dass sie in mir verrotten. Selbst wenn derjenige sie unrechtmäßig bekommt, darüber urteile ich nicht. In so einer Situation muss man erst selbst stecken, um sie bewerten zu können, und wenn man nur verzweifelt genug ist, ist man zu sehr vielem fähig und bereit, selbst wenn man die Handlung davor noch als moralisch falsch befunden hätte. Da kann es sehr leicht dazu kommen, dass man Bestechungsgelder und Vitamin B fließen lässt, wenn man denn so viel zur Hand hat.

    Für fast jeden sieht die persönliche Priorität eben doch nach "mein engstes Umfeld und ich >> fremde Leute" aus.


    Würden sich alle Länder zu dieser Lösung hinreißen lassen, könnte man dem illegalen Organhandel wenigstens einen kleinen Stoß verpassen.

    Ich kann mich sehr gut dran erinnern, als wir in Ethik und Social Studies Dokumentarfilme und Artikel über Organhandel gesehen haben. Kinder und Jugendliche, die in Indien und Ägypten von der Straße geholt werden (anderswo natürlich auch, der Artikel drehte sich um Ägypten und hat Indien kurz angeschnitten), um sie einzusperren, mit gesundem Essen zu mästen und solange am Leben zu erhalten, bis jemand eines ihrer Organe benötigt, hat mir für mein gesamtes Leben gereicht.


    Empfänger sind natürlich diejenigen, die es sich leisten können, und für eine solche Handlung verzweifelt genug sind.

    Bestimmt ist nicht jeder davon gefühlskalt und gleichgültig. Wahrscheinlich blenden diese Leute einfach im Endeffekt aus woher sie oder ihr Kind das Organ erhalten haben. Menschen sind alle sehr gut darin sich selbst zu belügen. Ich denke schließlich auch nicht bei jedem Kaffeeschluck an jede von Nestles (und anderer Konzerne) Untaten, nur dann, wenn ich bewusst drüber schreibe... obwohl ein bisschen mehr soziale Verantwortung zu übernehmen am Ende jedem zu Gute kommen würde.

    Und während man im Prinzip sehr gut auf viele unserer Konsumgüter verzichten könnte, kann niemand auf seine Organe verzichten. Daher ist der Druck für diese Leute um vieles größer gegen ihr eigenes Gewissen zu handeln, was eben bei vielen Menschen doch irgendwo vorhanden ist.


    Bis auf die doch wahrscheinlich vergleichsweise wenigen Leuten abgesehen, die aufgrund ihres Glaubens widersprechen, ist ein vages Unwohlsein wirklich zu wenig, und dass Horrorgeschichten verbreitet werden, hilft auch nicht weiter. Wenn man schon jahrelang im Koma liegt, könnte jemand anderes mit einem tatsächlichen Leben mehr mit meinen Organen anfangen als ein dahinvegetierender Organismus ... und bei sehr schweren Unfällen, bei denen es fast schon vor Ort entschieden ist, ist es ohnehin klar.

  • Naja, damit meine ich, dass man in Frieden stirbt und nicht, dass Leute bei mir schauen würden, was noch bei mir brauchbar wäre. Der ganze Prozess des Sterbens wird ja gestört.

    Du ersetzt eine nicht handfeste Aussage durch eine andere. Was heißt denn "in Frieden sterben"? Wenn ich "in Frieden sterben" höre, denke ich an alte Menschen, die über Nacht einschlafen und tot sind. Die kommen dann aber ohnehin nicht für Organspenden infrage. Dass ein Mensch, der nach einem schweren Unfall oder nach einer Krankheit dahinscheidet, nach dieser Definition "in Frieden stirbt", dürfte unmöglich sein, egal ob man irgendwann Organe entnimmt oder nicht.

    Deine Definition dazu meine ich auch. Also heißt das, jemand der an Altersschwäche stirbt kommt bei der Organentnahme geso nicht in Frage, sondern nur wenn Derjenige vorher stirbt bzw. Hirntod ist?

  • Naja, damit meine ich, dass man in Frieden stirbt und nicht, dass Leute bei mir schauen würden, was noch bei mir brauchbar wäre. Der ganze Prozess des Sterbens wird ja gestört.

    Du ersetzt eine nicht handfeste Aussage durch eine andere. Was heißt denn "in Frieden sterben"? Wenn ich "in Frieden sterben" höre, denke ich an alte Menschen, die über Nacht einschlafen und tot sind. Die kommen dann aber ohnehin nicht für Organspenden infrage. Dass ein Mensch, der nach einem schweren Unfall oder nach einer Krankheit dahinscheidet, nach dieser Definition "in Frieden stirbt", dürfte unmöglich sein, egal ob man irgendwann Organe entnimmt oder nicht.

    Deine Definition dazu meine ich auch. Also heißt das, jemand der an Altersschwäche stirbt kommt bei der Organentnahme geso nicht in Frage, sondern nur wenn Derjenige vorher stirbt bzw. Hirntod ist?

    Die Organe einer 95jährigen sind nunmal klarerweise nicht die erste Wahl? xD

    Was denkst du denn, wieso man an Altersschwäche stirbt?

  • Dass ein bestimmtes Organ versagt. Aber nicht alle aufeinmal. Dann ist die Organspende also immer davon abhängig wieviele Leute bei Verkehrsunfällen sterben, wegen Krankheiten wie Krebs sterben usw.. und wie soll die Organentnahme mal aussehen, wenn doch die Zahl der Verkehrstoden deutlich sinkt und Krankheiten wie Krebs geheilt werden können? Außerdem gibt es schon Überlegungen die DNA des Menschen so zu verändern, dass erst recht keine Krankheiten entstehen können. Das wird auch erforscht.

  • Krankheiten wie Krebs

    Krebspatienten sind definitiv keine Organspender (außer vlt Dinge wie Hornhaut aus dem Auge). Die meisten Organspender sind nach wie vor Unfälle, egal ob Verkehr oder in den eigenen vier Wänden. Und Unfälle passieren immer, deshalb heißen sie ja Unfälle - da muss man nur auf der Straße mal stolpern und blöd mit dem Kopf aufschlagen...

    Was du beschreibst sind Zukunftszenarien die zum aktuellen Zeitpunkt keinerlei Bedeutung haben. Ja, wir können einzelne Strukturen aus Organen kulitivieren, für vollständige komplexe Organe wie Leber, Nieren etc reicht das aber noch lange nicht. Bis wir den Status quo in Sachen Unfalltote erreichen, gibt es sicherlich auch erfolgreiche Labororgane. Nochmal, es geht um das Jetzt und Heute, nicht das was in zehn oder zwanzig Jahren mal sein könnte. Es warten heute rund 10.000 Menschen auf ein gesundes Organ, und das bei einer jährlichen Spenderquote von ~900 Personen.

  • Dass ein bestimmtes Organ versagt. Aber nicht alle aufeinmal.

    Das stimmt schon, aber die Niere einer Achtzehnjährigen funktioniert normalerweise besser als die einer alten Dame - wenn man keine Nierenkrankheit hat, sich nicht jeden Tag betrinkt oder sie mit Drogen zerstört.

    Soll übrigens in Länder wie Indien für junge Leute nicht gar so unüblich sein eine Niere in ihrem Land oder in den Westen zu verkaufen, um sich ein Studium zu finanzieren. Das ist einfach nur unmöglich, während die Leute hier bloß "ein schlechtes Gefühl" dabei haben.


    Organe müssen btw auch sehr rasch entnommen und transplantiert werden. Empfänger haben selbst bei einer sofortigen Transplation eine erhöhte Wahrscheinlichkeit an Krebs zu erkranken, da das Organ schon einem Verfall unterlegen war. Selbst einige Minuten nach dem Tod.

  • Das Altern betrifft alle Zellen im Körper, nicht nur das Äußere, die Lebenszeit ist nun mal nicht nur begrenzt sondern dächt ich auch fest in den Zellen einprogrammiert. Der Mensch altert von innen nach außen (weshalb ältere Leute auch - ich sag mal - komisch/besonderst/anders riechen, ihr wisst sicher was ich meine), dadurch sind die Organe von älteren Patienten nicht gerade die erste Wahl. Das Transplantat soll an sich ja noch eine gewisse "Grundlebensdauer" und Vollfunktion haben. In der Regel wird es auch aneinander angepasst (Alter, Größe usw spielen ja auch eine Rolle).


    Ich bin ebenfalls für die pauschale Zustimmung zur Organspende. Ich besitze selbst einen seit ich 16 bin. Ich habe nach meinen Tod eh keine Verwendung dafür, ich kann damit Leben retten oder verbessern und es spart Platz in meiner Urne ;) so salopp gesagt.

  • davon abhängig wieviele Leute bei Verkehrsunfällen sterben

    Das ist zwar eine mögliche Ursache für einen Hirntod, aber nicht die häufigste. Hirnblutungen entstehen zum Beispiel auch durch chronischen Bluthochdruck oder beschädigte Blutgefäße. Aber auch ischämisch-hypoxische Hirnschäden können zum Hirntod führen, das heißt wenn das Gehirn zu wenig Sauerstoff bekommt. Das kann zum Beispiel durch einen Herz-Kreislauf-Stillstand oder einem Schlaganfall der Fall sein. Weitere Ursachen sind zum Beispiel noch Hirnentzündungen oder Tumore. Es hängt also ganz sicher nicht nur von der Anzahl der Verkehrsunfälle ab (und bis die signifikant abnehmen wird auch noch einige Zeit verstreichen).


    Und der Hirntod ist auch lange nicht die häufigste Todesursache allgemein. Nur wenige Leute kommen, obwohl sie sterben, als Spender in Frage, einfach weil die Todesursache eine ganz andere ist.


    Ich persönlich bin schon lange dafür, dass jeder bis auf Widerspruch automatisch potentieller Spender sein sollte und bin deshalb froh, dass das jetzt Thema in der Politik ist. So setzen sich vielleicht mehr Leute mit diesem wichtigen Thema auseinander. Und wenn nicht, ist das wenigstens nur noch halb so schlimm, weil die Leute, die sich gar nicht darum kümmern automatisch Spender sind und nach ihrem Tod vielleicht noch Leben retten können.

  • Ich selbst bin auch für die momentan diskutierte Widerspruchslösung, einfach weil ich sie für viel effektiver halte. Ich persönlich habe bisher nämlich noch keinen (ausgefüllten) Organspendeausweis, einfach aus dem Grund, weil ich bisher zu "faul" dazu war, ihn auszufüllen. Ich habe sogar zwei oder drei Stück zu Hause herumliegen, aber ich bin einfach nie dazu gekommen, mich näher damit auseinander zu setzen, und somit vergammeln die weiterhin in irgendeiner Schublade. Dazu kommt, dass ich eigentlich keinen Platz mehr dafür im Portemonnaie habe, und es ja eigentlich ratsam ist, den Organspendeausweis immer dabei zu haben. Es sind also ziemlich banale Gründe, warum ich bisher keinen Organspendeausweis habe, und als ich mich gestern mit einer Freundin darüber unterhalten habe, habe ich fest gestellt, dass ich längst nicht der einzige bin, dem es so geht. Ich würde aber - sollte ich plötzlich sterben - nicht wollen, dass man meine Organe nicht nutzt, um potenziell Leben zu retten. Der Grund, warum ich momentan kein potentieller Spender bin, ist also nicht der, dass ich unzulänglich darüber informiert wurde; auch nicht der, dass ich nicht wüsste, woher ich den Ausweis herkriegen sollte, und ebensowenig der, dass mich irgendwelche vergangenen Skandale davon abhalten würden. Wenn man davon ausgeht, dass es vielen so geht (was schon meinem Eindruck entspricht), heißt das, dass man mit Aufklärung/Informationen/etc. nur bedingt weit kommt, obwohl eigentlich viele bereit wären, Organe zu spenden. Viele Menschen haben einfach nicht das Gefühl, dass es sie gerade betrifft, weswegen sie sich eben nicht um so einen Ausweis bemühen.

    Andererseits, wenn man - aus was für Gründen auch immer - kein Spender sein möchte, und wenn es einem wirklich wichtig ist, dann ist es ein leichtes, seinen Widerspruch einzulegen. Man fühlt sich selbst betroffen, und ist deswegen eher geneigt dagegen vorzugehen. Oft ist es ja wirklich so, dass man Menschen, die gegen etwas sind, einfacher mobilisieren kann als Menschen, die für etwas sind oder denen es "egal" ist. Und wenn man das System (also die Widerspruchslösung) erst zu einem bestimmten Stichtag einführt und bis dahin ausreichend darüber informiert, sehe ich auch wirklich keine Eingriffe in irgendwelche Freiheiten oder die Würde des Menschen. Klar wird es wohl Menschen geben, an denen sowas vorübergehen wird, aber dann ist man auch irgendwo selbst schuld, wenn man sich gar nicht über politische Änderungen und seine eigenen Rechte informiert. Aber auf der anderen Seite können eben mehr Menschenleben durch Organspende gerettet werden. Und auch, wenn da in der Vergangenheit das eine oder andere schief gelaufen ist, und nur die Einführung der Widerspruchslösung vielleicht nicht schlagartig zu einer Vervielfachung der Transplantationen führen wird (man hört ja immer wieder, dass es viele andere Probleme und Hürden gibt, zum Beispiel bei den Kliniken; darüber habe ich mich aber bisher nicht genau informiert), denke ich, dass die Widerspruchslösung ein guter Schritt in die richtige Richtung ist.

    Bis ganze Organe gezüchtet werden können, oder die DNA so verändert werden kann, dass Organschäden gar nicht erst entstehen können, wird es wohl - sofern dies überhaupt jemals möglich sein wird - noch längere Zeit dauern. Die Forschung in der Richtung macht zwar gute Fortschritte, ist aber noch meilenweit von der praktischen und großflächigen Anwendung beim Menschen entfernt.


    Ich kann auch um ehrlich zu sein die Diskussion darüber, ob der Hirntod den wirklichen Tod bedeutet oder nicht, nicht ganz nachvollziehen. Soweit ich weiß ist jemand hirntot, wenn das Gehirn aufgehört hat zu arbeiten und irreparabel geschädigt ist, was auch durch zwei (?) Ärzte festgestellt und bestätigt werden muss. Da ist irgendwie nicht mehr viel mit Leben, und die Organe braucht man dann sogesehen auch nicht mehr. Es wird also nicht an einem herumgeschnippelt, während man noch lebt, sondern ganz im Gegenteil - der Tod muss festgestellt werden, bevor es überhaupt in Betracht gezogen wird. Aber natürlich, wenn man das Wort "Organspendeskandal" hört, denkt man natürlich zuerst an solche makaberen Szenen...

  • Ich bin Organspender, weil ich der Meinung bin, dass ich meine Organe, wenn ich einmal tot bin, sowieso nicht mehr benötige. Allerdings bin ich auch der Meinung, dass man andere nicht dazu drängen sollte Organspender zu werden, wie ich es bei einer unserer ehemaligen Lehrerin mitbekommen habe.

  • Ehrlich gesagt habe ich mich noch nie wirklich mit diesem Thema auseinander gesetzt.

    Ich weiß aber dass die Meinungen darüber ziemlich weit auseinander gehen.

    Doch wenn ich jetzt so die Frage lese, dann gebe ich Sal schon recht. Nach meinem Tod benötige ich meine funktionsfähigen Organe ja nicht mehr, also wieso sollte ich dann mit all meinen Organen, die dann nutzlos werden und verfaulen, in meinen Sarg begraben werden?
    Sie könnten anderen Menschen eventuell noch sehr helfen und eventuell sogar ihr Leben retten.

  • Kunieda Aoi

    Unabhängig deiner Entscheidung empfehle ich auf jeden Fall, sich einen Ausweis zu besorgen :) Auf dem kannst du auch ankreuzen, dass du kein Spender sein möchtest oder spezifizieren, welche Organe entnommen werden dürfen. Dann müssen sich im Hinterbliebene nicht mit dieser Entscheidung quälen. Wollte das nur erwähnen, weil das oft nicht klar ist, dass der Besitz eines Organspendeausweises nicht einfach nur "Ja, macht ruhig" bedeutet, sondern auch als Nein oder Einschränkung genutzt werden kann.

  • Unabhängig deiner Entscheidung empfehle ich auf jeden Fall, sich einen Ausweis zu besorgen :) Auf dem kannst du auch ankreuzen, dass du kein Spender sein möchtest oder spezifizieren, welche Organe entnommen werden dürfen. Dann müssen sich im Hinterbliebene nicht mit dieser Entscheidung quälen. Wollte das nur erwähnen, weil das oft nicht klar ist, dass der Besitz eines Organspendeausweises nicht einfach nur "Ja, macht ruhig" bedeutet, sondern auch als Nein oder Einschränkung genutzt werden kann.

    Guter Punkt. Die unmissverständliche Klärung solcher Fragen ist imo wichtig um den nahen Angehörigen, die sich durch die Situation vermutlich eh überfordert fühlen, noch mehr Leid zu ersparen.

    Obwohl ich jetzt noch relativ jung bin, hab ich die Vorgehensweisen nach meinem Ableben durch einen Organspendeausweis und eine Patientenverfügung schon genauestens festgelegt, sodass sich (hauptsächlich) meine Eltern darüber nicht den Kopf zerbrechen müssen.


    Ich glaube, dass es bei vielen einfach aufgrund fehlender Auseinandersetzung mit der Thematik an der Zustimmung zum Organspenden scheitert, was ich schade finde.

    Für mich persönlich gibt es halt wirklich nicht einen Grund, warum ich kein Organspender sein will.


    Deswegen halte ich die Änderung, dass man standardmäßig als Spender eingetragen ist, für sinnvoll.

    Sollte jemand wirklich dagegen sein seine Organe zu spenden, dann kann er/sie das immer noch dokumentieren und hat ebenfalls seinen Willen bekommen.

  • Ich glaube, dass es bei vielen einfach aufgrund fehlender Auseinandersetzung mit der Thematik an der Zustimmung zum Organspenden scheitert, was ich schade finde.

    Ich glaube, das Problem ist nicht das Organe spenden an sich, sondern das Auseinandersetzen mit dem möglichen Tod was viele davon abhält, sich mit der Thematik zu befassen. Letzten Endes läuft es nämlich darauf hinaus, aufs Sterben, ansonsten kommt man als Spender nicht (bzw. sehr selten) in Betracht. Zumindest habe ich diesen Eindruck in meiner Berufsschulklasse gewonnen, als wir eine unfreiwillige Kirchenstunde hatten und der Pfarrer Organspende zum Bereden vorschlug - der Altersdurchschnitt meiner Klasse lag immerhin bei ~25 Jahren, also keine Teenies dabei sondern nur Erwachsene.

  • Kunieda Aoi

    Unabhängig deiner Entscheidung empfehle ich auf jeden Fall, sich einen Ausweis zu besorgen :) Auf dem kannst du auch ankreuzen, dass du kein Spender sein möchtest oder spezifizieren, welche Organe entnommen werden dürfen. Dann müssen sich im Hinterbliebene nicht mit dieser Entscheidung quälen. Wollte das nur erwähnen, weil das oft nicht klar ist, dass der Besitz eines Organspendeausweises nicht einfach nur "Ja, macht ruhig" bedeutet, sondern auch als Nein oder Einschränkung genutzt werden kann.

    Achso!
    Das wusste ich tatsächlich nicht dass es so damit abläuft. Danke für die Information.
    Ich wette es wurde hier schon tausendmal beschrieben, oder gesagt, aber ich frage trotzdem nochmal frech: Wo bekomme ich denn diesen Ausweis her und was muss ich dafür bezahlen (falls ich dafür zahlen muss idk - wäre mir aber auch egal, weil es ist ja ne gute Sache.)

  • Kunieda Aoi

    Hier findest du einen Link zu einer Infoseite. Da ist alles genauer beschrieben, das Formular gibt es zum Bestellen oder Ausdrucken.



    Meine 2 Cent:

    In Österreich wird das sogar mit der Widerspruchslösung* gehandhabt. Im Standardfall wird man also als Organspender behandelt, bis man sich dagegen entscheidet. Das finde ich wirklich super und ist meiner Meinung nach auch die beste Lösung, denn im Prinzip gibt es 3 verschiedene Kategorien bei dieser Sache.

    • Aktiv dafür: Ja, ich möchte Organspender sein.
    • Aktiv dagegen: Nein, ich möchte kein Organspender sein.
    • Passiv dafür: Mir ist es egal.

    Viele fallen wohl in die dritte Kategorie und würden sich somit keinen Ausweis holen, weil es sie nicht tangiert oder sie davon nichts mitbekommen. Ist es Leuten aber wirklich wichtig, dass ihr Körper nach feststellen des Hirntodes nicht zum Organspender wird, dann werden sie von sich selbst aus Widerspruch erheben. Der Widerspruch kann auch ohne spezifischen Grund erfolgen und benötigt keinen großen Aufwand. Dass das in Deutschland nicht so ist, wundert mich ehrlich gesagt sehr. Allerdings habe ich gelesen, dass über die Widerspruchslösung diskutiert wird, und ich finde, dass das ein guter Schritt in die richtige Richtung ist. Diese Lösung wird auch vom Europarat empfohlen.


    *Widerspruchslösung laut HELP.gv.at

    "Die Widerspruchslösung besagt im Kern, dass eine Organentnahme an einer hirntoten Verstorbenen/einem hirntoten Verstorbenen dann zulässig ist, wenn diese/dieser einer Organentnahme nicht zu Lebzeiten ausdrücklich widersprochen hat."