Was ist aus der Menschheit geworden?

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  • Ja, ich hab den Titel ganz bewusst an diesen Thread angelehnt.


    Also folgendes:
    Ich befasse mich seit einigen Monaten für ein Projekt, an dem ich arbeite, mit der frühen Geschichte Afrikas (NICHT Ägyptens!) und komme natürlich demnach nicht vollkommen drumherum, mich damit auch ein wenig mit der Geschichte der Menschheit und der menschlichen Gesellschaft auseinander zu setzen.
    Dabei bin ich dazu gekommen, wie sehr diese sich doch in einigen Tausend Jahren verändert hat. Vor allem, das find ich besonders erstaunlich, weil die größten Veränderungen meistens recht plötzlich geschahen. Und ob diese Veränderungen positiv waren... Nun, darum soll es letzten Endes in diesem Thread gehen.


    Ursprünglich war der Mensch, daran erinnern sich sicher noch viele aus der Schule und vielleicht auch aus der Sendung mit der Maus und Konsorten, Jäger und Sammler. Er war nicht wirklich Sesshaft, sondern zog in kleinen Verbänden umher, jagte und sammelte. Dabei, das sei dazu gesagt, weil es gerne von Geschichtsbüchern so dargestellt wird, war der Stand von Mann und Frau übrigens relativ gleich. Wer gejagd hat hing nicht vom Geschlecht, sondern von der Körperkraft und allgemein Körperlichen voraussetzungen ab. Genau so wie das Sammeln an andere Fähigkeiten gebunden war. Natürlich, das sei dazu gesagt, bevor mir jemand (ein Mann mit verletzter Ehre) kommt: Ja, natürlich gab es mehr männliche Jäger, weil männer meistens eine größere körperliche Kraft haben. Aber wie gesagt: Nicht nur.
    Die Sprache war relativ einfach gehalten, kannte zum Beispiel keine großen Zahlen, kannte sehr früh nicht einmal Zeiten, weil was morgen war, würde sich morgen zeigen, was gestern war, nun, das war auch schon vorbei.
    Irgendwann jedoch wurde der Mensch (diese Entwicklung begann übrigens im heutigen Orient/arabischen Raum) sesshaft. Anstatt durch die Gegend zu ziehen und zu jagen baute man sich Hütten und Häuser, bestellte Ackerland und zücktete sich Nutztiere, um diese zu verspeisen.
    Während vorher nie mehr getan wurde als nötig (wenn man noch zu Essen hatte wurde nicht gejagt, gesammelt oder gearbeitet), kam so eine Arbeitseinteillung zu stande, denn die Äcker mussten regelmäßig bestellt werden, das Tier verpflegt und so weiter. Gesellschaftliche Strukturen bauten sich aus und es wurde mehr getan, als notwendig, weil man nicht nur im hier und jetzt lebte, sondern eben auch voraus dachte, was passieren würde, wenn es einmal eine Weile wenig Regen, zu große Hitze oder Kälte geben würde. Demnach wurde auch die Sprache komplexer.
    Auch kam so zum ersten Mal so etwas wie Besitz auf.
    Die Niederlassungen wurden größer. Aus einzelnen Häusern wurden Dörfer, aus Dörfern wurden Städte. Und damit brauchte die Gesellschaft Herrscher und Regeln, weil es immerhin nun auch Besitze gab und Besitze brachten Neider und Diebstahl mit sich. Aus diesen Regeln prägte sich eine Moral.
    Und auch wenn es schon vorher Götter, Mythen und Legenden gab waren es erst diese festen Gesellschaftlichen Kulturen, die klare Religionen mit Ausschweifenden Riten, Tempeln und Kulten mit sich brachten.


    Wo sind wir heute?
    Heute ist Besitz, also Geld, eine wichtige Sache. Man muss nicht nur einige Monate, sondern gar Jahre vorausdenken. Muss planen, was man im Leben genau machen will und wie man dahin kommt. Wir arbeiten immer mehr am Tag, haben nur noch wenig Zeit für uns und die Leute um uns herum. Obwohl die Städte immer größer Werden, ist die soziale Isolation viel größer, was übrigens auch mit ein Grund ist, warum viele ihr Leben mittlerweile vorrangig online ausleben. Auch Krankheiten, man mag es kaum glauben, gibt es heute mehr als vorher, selbst wenn einfache Krankheiten früher schneller tödlich waren.


    Zu dem Thema hatte übrigens auch vor ein paar Wochen der WDR in der Sendung Quarks und Co eine Dokumentation. Wer will kann sie sich gerne ansehen:


    Jetzt die Fragen dazu:
    Hat sich die Gesellschaft eurer Meinung nach ins Positive gewandelt?
    Ist es gut, dass wir keine Jäger und Sammler mehr sind?
    Ist der technische Fortschritt gut oder eher nicht?
    Könntet ihr euch vorstellen wieder als Jäger und Sammler zu leben?
    (Fragen sind, natürlich, beliebig zum Thema erweiterbar)

  • Ich habe mich zwar noch nie richtig mit Afrika beschäftigt, aber ich habe schon einiges darüber in der Schule gehört und deshalb versuche ich auch die Fragen so gut zu beantworten wie es geht.
    Hat sich die Gesellschaft eurer Meinung nach ins Positive gewandelt?
    Ich weiß es nicht, einerseits sind die meisten Menschen nurnoch auf Besitz und Geld aus, andererseits sind wir ja viel entwickelter als früher, worüber man im Grunde froh sein sollte. Ich könnte mir ein Leben wie früher garnicht vorstellen, aber trotzdem ist es traurig dass die meisten Menschen nurnoch Geld und Besitz wollen.
    Ist es gut, dass wir keine Jäger und Sammler mehr sind?
    Ja ich denke schon, früher war das Leben um einiges schwerer, heute ist es ziemlich leicht zu überleben. Allerdings wollten die Menschen früher noch nicht soviel wie heute, sie sind heute viel gieriger. Wäre alles wie früher wären die Menschen vielleicht auch ein wenig netter, da sie nicht mehr so auf ihren Besitz konzentriert wären.
    Ist der technische Fortschritt gut oder eher nicht?
    Aufjedenfall gut, was würden wir heute ohne Strom und Computer machen? ;D
    Könntet ihr euch vorstellen wieder als Jäger und Sammler zu leben?
    Ich kann es mir schon ein wenig vorstellen wie man von Platz zu Platz zieht und den ganzen Tag damit beschäftigt ist Essen zu besorgen. Aber wie gesagt ich würde es nicht wollen, ich denke es wäre zu schwierig so zu überleben.

  • Fortschritt und Entwicklung bringen eigentlich immer positive und negative Aspekte mit sich. Ich bin schon froh drüber in einem richtigen Haus zu wohnen und in einem anständigen Bett zu schlafen. Auf der anderen Seite aber gibt es auch viele Entwicklung (typisches Beispiel: Atombombe), die eigentlich nur negativ zu sehen sind. Wenn wir jetzt aber nicht nur in so großen Maßstäben denken, dann fängt es ja schon damit an, dass heute jeder den ganzen Tag nur an seinem Handy am rumfummeln ist (mich eingeschlossen) und überhaupt nicht mehr ohne Technik usw auskommt. Genauso kommt es immer mehr zu Abstumpfung und sonstwas durch Medien (betrifft mich bisher eher weniger).
    Ebenso sind die Langzeitfolgen eines solchen Fortschritts nicht abzusehen, ich kann mir nicht mal vorstellen, wo die Menschheit in 100 Jahren stehen wird. Krieg, Weltfrieden, Weltuntergang? Keine Ahnung. :D
    Geld ist auch so eine Sache, die die heutige Gesellschaft mit sich bringt... ohne geht's nicht, aber für gut halte ich es auch nicht. Im Endeffekt wird durch Geld auch nur ein Problem verschoben, das man sonst halt beim Tausch von Waren hätte (ich möchte zB keine Kuh mit in die Stadt nehmen, wenn ich mir ein Buch kaufen will). Trotzdem haben wir wieder neue Probleme, wie Inflation und durch die ganze Vernetzung eben auch die Finanzkrise.

    Hoffe mal, ich habe nicht ganz am Thema vorbeigeschrieben.

  • Hat sich die Gesellschaft eurer Meinung nach ins Positive gewandelt?


    Kann man sehen wir man will. Aber ich denke, dass die Entwicklung der Gesellschaft was ganz natürliches und logisches ist.
    In der Steinzeit hat man um das nackte Überleben gekämpft. Man musste Jagen, den ganzen Tag von Morgens bis Abends ranklotzen, weil das überleben davon abhing. Sich Gedanken über Selbstverwirklichung oder den Sinn des Lebens zu machen, gab es nicht. Und ich denke mal, den Menschen damals haben auch einfach die Perspektiven gefehlt. Man hat gerade mal an morgen, weil wenn ich heute nix erlege, dann habe ich morgen Hunger. Egoismus, Intolleranz und Kriege, gab es aber auch, als die Menschen seßhaft wurden. Moral gab es keine. Was man nicht haben konnte, wurde sich genommen. Der Stärkere entschied, wer die schönste Frau kriegte, nicht die Frau. Kranke und Verletzte wurden gerne mal dem Schicksal überlassen, da sie das eigene Überleben gefährdet hätten.
    Heutzutage sind die Probleme des Menschen eben nicht mehr auf das Überleben ausgelegt. Man geht in die Kaufhalle und holt sich sein Zeug. Nahrung, ein Dach über dem Kopf, medizinische Versorgung, das alles ist doch selbstverständlich geworden. Da kommen dann halt auch gedanken über den Sinn des Lebens auf etc. Wenn ich schon nicht mehr ums Überleben kämpfen muss, dann will ich mich selbstverwirklichen. Heutzutage hat man auch als einzelner extrem viele Chancen.
    Egoismus gibt es aber heutzutage auch. Man schert sich nur noch um die Menschen, die einem nahe stehen. Aber naja, heutzutage ist man auch nicht mehr von anderen Menschen extrem abhängig wie damals.


    Ist es gut, dass wir keine Jäger und Sammler mehr sind?



    Naja, obs gut ist, ist ne andere Sache. Auf jeden Fall bin ich glücklicher in einer warmen Wohnung zu hocken etc. als draußen um mein Überleben kämpfen zu müssen. Der Mensch war auch schon immer bequem und will es nunmal entsprechend einfach, Jedoch sieht das unser Planet sicherlich anders.

    Zitat

    Ich weiß es nicht, einerseits sind die meisten Menschen nurnoch auf Besitz und Geld aus, andererseits sind wir ja viel entwickelter als früher, worüber man im Grunde froh sein sollte. Ich könnte mir ein Leben wie früher garnicht vorstellen, aber trotzdem ist es traurig dass die meisten Menschen nurnoch Geld und Besitz wollen.

    Naja, glaubst du wirklich, dass es früher netter zuging als heute. Die Menschen waren schon immer gierig. In der Steinzeit, nachdem sie seßhaft wurden, im altem Rom, im Mittelalter und heute. Was glaubst du, warum kriege und so geführt wurden? Der Mensch ist nunmal schon immer gierig gewesen. heute sind die Menschen netter oder glaubst du, dir hätte man im alten Rom oder als Jäger und Sammler geholfen, wenn du mit zwei gebrochenen Beinen auf der Straße liegen würdest. Das Menschen für jemanden zahlen, die nicht arbeiten bzw. nicht mehr arbeiten können, gab es damals nicht. ;)


    Könntet ihr euch vorstellen wieder als Jäger und Sammler zu leben?


    Wohl eher net, aber das habe ich sicherlich bereits erläutert.

  • Leute, ich muss gerade sagen, dass ich mich ernsthaft Frage, ob jemand meinen Text oben komplett durchgelesen hat ^^"
    Die Tatsache, dass man früher von morgens bis Abends schuften musste, um zu überleben, ist ein ziemlich verkehrtes Vorurteil. Die Sache ist, dass der Mensch, als allesfresser und mit werkzeugen ausgestattet sehr effizient überleben kann. Und das ohne zu viel zu tun. Je nachdem was gejagd wurde (und wie groß der Familienclan war) wurde nicht einmal täglich, sondern meist nur alle zwei, drei Tage gejagd und auch das hat nicht den ganzen Tag in Anspruch genommen.
    Um genau zu sein hat der Jäger- und Sammler-Mensch wesentlich, wesentlich mehr Freizeit gehabt, wenn man es so nennen will, als wir heute. Weil man damals halt mal Sammeln, mal Jagen musste, aber halt eben nicht täglich und wenn nur ein paar Stunden. Dazu sei natürlich gesagt: Man hat damals nicht so viel zu essen gehabt, als dass man sich fett gefressen hätte, war sogar relativ dünn, aber eben normal genug, als dass es normal gesund war. Einziges Problem war halt, wenn die üblichen Jagdtiere aus welchen Gründen auch immer ausblieben (Epedemie unter den Tieren o.ä.) Und natürlich war man, ohne feste Häuser, anderen Jägern auch ausgeliefert. Wobei dazu gesagt sei: Außer in großer Not oder wenn es gereizt/in die Enge getrieben wird gibt es kein Tier, dass einen Menschen anfällt. Dafür ist an einem Menschen zu wenig dran.
    Ansonsten hatte man sehr viel Zeit für soziale Aktivitäten, unglaublicher Weise ohne Facebook möglich!

  • Hi Alaiya,


    Hat sich die Gesellschaft eurer Meinung nach ins Positive gewandelt?


    Ich weiß nicht, ob so eine Wertung vornehmen eine gute Idee ist. Das Ding ist doch, dass ich kein anderes Leben als eben meines kenne. Aber hast Du denn den Eindruck, dass Sachen besser geworden sind oder eher schlechter?


    Ist es gut, dass wir keine Jäger und Sammler mehr sind?


    Siehe oben. Und mal philosophisch betrachtet: Nur weil ich kein Großwild mehr mit nem Knüppel totschlage und Beeren pflücke, heißt, dass noch lange nicht, dass ich kein Jäger und Sammler bin, oder?


    Ist der technische Fortschritt gut oder eher nicht?


    Kommt auf die Perspektive drauf an. Denn, wenn die Menschheit nicht mit dem Planeten zusammen untergehen will, dann muss sie hier weg. Und bis noch keine Magie erfunden wurde scheint die Technik der einzige Weg zu sein langfristig zu üebrleben.

  • Hi Alaiya,


    Hat sich die Gesellschaft eurer Meinung nach ins Positive gewandelt?
    Ich weis ja nicht wo was Positiv ist. Es geht alles den Bach runter. Iwan gibt es den Euro nicht mehr, er droht doch jetzt schon auseinander zu brechen. Wenn die Politiker sich nicht drehen und nichts ändern, dan werden wir wie früher mit Stein und Sand handeln, ich glaub das will bestimmt keine. Die hätten mal die DM lassen sollen. Alles wird jetzt Teurer, und alles wird schlimmer. Da soll mal einer sagen dass das Positiv ist.


    Könntet ihr euch vorstellen wieder als Jäger und Sammler zu leben?
    Auch das wird iwan wieder kommen. Also wie gesagt, wenn der Euro eines Tages nicht mehr exestiert, dan bleibt ja nichts andres übrig wieder zu Jagen und zu Sammeln. Naja es muss ja nicht so weit kommen, wenn man etwas ändert.


    Ist der technische Fortschritt gut oder eher nicht?
    Der Technischr Fortschritt, hm..ich denk schon. Man sieht das doch schon an den Handys. Sie werden immer besser, aber dafür immer teurer. Wie das IPhone 4, es sieht super aus, die Quali von der Camera ist einfach perfekt, aber einen kleinen haken hat es, man muss alles kaufen, alle Apps und die ganzen Lieder. Aber sonst find ich schon das die Technik große Fortschritte macht.

  • Tja, hat sich die Gesellschaft ins Positive gewandelt? Wenn nicht, dann hätte sie sich dann wohl ins Negative gewandelt, das würde ich aus meiner Sicht wohl eher ausschliessen. Eigentlich lebt es sich doch heute besser als früher, zumindest dort, wo wir uns aufhalten. Wenn ich natürlich jetzt alle Regionen der Welt beurteilen müsste, könnte das in einigen Fällen anders aussehen, aber dazu müsste ich dann auch mehr darüber wissen, wie man dort damals gelebt hat. Man hat früher einfacher gelebt und war oft damit zufrieden. Ich will nicht dorthin zurück, ich kann's mir ehrlich nicht mehr vorstellen, aber man konnte mit Sicherheit schon früher ein schönes Leben haben, möglicherweise war das aber für weniger Menschen möglich, als heute.


    Sind wir eigentlich keine Jäger und Sammler mehr? Ich weiss natürlich, wie es gemeint ist, aber wenn ich mir überlege, was ich alles sammle... Vor eine Weile habe ich "Super Mario Allstars" für die Wii erlegt (war ja limitiert) und es ist direkt in meine Sammlung gewandert. Wenn ich das jetzt natürlich auf Nahrungsmittel übertrage, da habe ich keine Lust, in den Wald zu gehen und zu versuchen einen Hasen zu erlegen und wenn ich keinen finde, ich meinen Bastkorb mit Blaubeeren füllen muss. Da gehe ich lieber in den Laden und hole mir, was ich will. Es ist aber immer wieder ein tolles Gefühl, wenn man etwas besonderes erwischt oder es zu einem sehr günstigen Preis bekommen hat. Ich denke, dass man die Menschen früher noch viel stärkere Glücksgefühle hatten, wenn sie ein besonders grosses Tier erlegt hatten, das kann sicherlich durchaus seinen Reiz gehabt haben. Damit habe ich dann auch schon eigentlich gesagt, ob es gut ist oder nicht. Es steckt meiner Meinung nach eben noch in uns, aber bitte nicht mehr unbedingt, um zu überleben, nur noch aus Spass.


    Technischer Fortschritt ist an sich aus meiner Sicht erstmal generell gut. Mit Misstrauen musste er schon immer kämpfen. Als die ersten Geräte zur Geräuschaufzeichnung erfunden wurden, fragte sich die Menschheit, was das wohl für einen praktischen Sinn mache. Später hatte jeder, der "in" war ein Grammophon um sich mit Musik beschallen zu lassen. Meine Oma erzählte mir einmal, dass ihr Vater absolut gegen den Kauf eines Fernsehers war, als die ganz neu auf den Markt kamen. Ihre Mutter ging auch arbeiten und kaufte einfach einen, das Ende vom Lied war, dass der Vater voll begeistert von der Flimmerkiste war. So ist das doch immer wieder, neue Technik ist generell erstmal böse (wer bitteschön braucht ein Telefon zum umhertragen?) und unnütz, aber sie macht das Leben irgendwie ein bisschen besser oder zumindest anders schön. Ich könnte durchaus auf einige Sachen verzichten, ohne an langer Weile zu sterben. Gäbe es keine Computer mehr, könnte ich endlich mal den ganzen Lesestoff aufholen, der bei mir rumliegt. Aber das könnte ich auch so, ich kann jetzt aber wählen, was ich gerne tun möchte.


    Abegesehen vom Fortschritt in der Technik gibt es tatsächlich auch immer wieder Rückschritte. Wer ist denn schonmal mit Überschall geflogen? Sollte mich sehr wundern, wenn sich da jemand meldet (vielleicht die Ausnahme, die die Regel bestätigt). Als ende der 60er die Concorde ihren Erstflug absolvierte, war man doch noch überzeugt, dass es bald nur noch solche Flieger geben würde. Tatsache ist aber, dass es z.Z. kein Überschallpassagierflugzeug gibt. Da fällt mir ein, hat überhaupt schonmal jemand einen Überschallknall gehört? Gibt's hier nicht mehr, früher war's alltäglich. Dass der Mensch statt wie geplant das Weltalll zu erobern mehr denn je auf der Erde "festsitzt", spielt dann auch schon keine Rolle mehr. Vom Transrapid will ich gar nicht erst anfangen, ich bezweifle, je in so einem Teil zu sitzen, jedenfalls nicht in Deutschland.
    Aber ich glaube, dass ich jetzt schon fast vom Thema abgekommen bin, aber das hat für mich gerade gepasst, weil alle Welt immer denkt, es geht technisch nur voran, in allen Bereichen sehe ich das nicht gegeben. Fortschritt muss auf jeden Fall sein, eine Menschheit, die stehen bleibt, wird nicht mehr lange leben.

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!

  • Hat sich die Gesellschaft eurer Meinung nach ins Positive gewandelt?


    - Nicht überall, es gibt Gegenden, besonders der hohe Norden wo die Standards mittlerweile sehr gut sind. Die Menschen dort sind größtenteils glücklich und haben genug zum Leben. Vielleicht liegt es auch an das Klima. Der Süden aber wird eher noch mit großer Unzufriedenheit überschattet. Die Gesellschaft funktioniert nicht überall gleich, die Gesellschaft muss die Herausforderungen annehmen, die man mit der Geburt beginnt. Aber eines ist offensichtlich, die Religionen tragen die größte Bringschuld dafür, dass Menschen mit Scheinerzählungen und Beschwörungen sich radikalisieren und Gewalt gegen andere Gläubige bzw. Ungläubige ausüben. Ich wünsche mir eine Welt, eine ganze Welt mit dem Wohlstand des hohen Nordens und eine Welt ohne Religionen.


    Ist es gut, dass wir keine Jäger und Sammler mehr sind?


    Der Mensch ist das einzige Lebewesen was sich polarisiert und die Herausforderungen annimmt, was Besseres zu sein als Andere. Der Mensch nimmt Entwicklungen in großer Masse an, meist blind ohne mit der Rücksicht auf Werteverlust. Die Sammler und Jäger Zeit spielte sich zu einer Zeit ab, wo die Menschen untereinander so gleichgestellt waren wie nie wieder. Die Männer gingen auf die Jagd und die Frauen gingen Beeren pflücken und kümmerten sich um die Kinder. Das waren die einzigen 2 Lebenswegen der Geschlechter und keiner hat sich wirklich darüber beschwert. Und heute? Frauen und Männer sind in den verschiedensten Einrichtungen aktiv. Man betone besonders das Wort "verschiedensten". Die Menschheit ist heute vielfältiger und vielseitiger organisiert als zu der Zeit des Beginns geworden. Bei dieser Frage gibt es kein Ja und Nein. Heute hat man die Möglichkeiten, damals die Standarte. Für mich ist es besser wenn wir keine Sammler und Jäger sind, weil wir heute mehr mit den Herausforderungen gewachsen sind als damals.


    Ist der technische Fortschritt gut oder eher nicht?


    Der technische Fortschritt ist Teil der Geschichte des Menschens. Es fing mit Steinen und Holz an und heute sind wir sogar dabei sämtliche Prozesse zu automatisieren. Medizinsche Fortschritte, die Behinderungen/Beeinträchtigungen der Menschen lösen/vorbeugen können begrüße ich. Was ich nicht begrüße sind manchne Automatisierungsprozesse wie Roboter, die dazu führen können, dass selbst der Menschen die Kontrolle über die Roboter verliert und der Roboter könnte sich selbstständig machen. Hier muss die Polarisierung aufhören, wir sollen nicht Gott spielen. Auch wenn es für viele keinen Gott existiert gibt es trotzdem keinen Grund selbst Gott zu spielen. Auch das Thema Klonen ist sehr kritisch. Aber der technische Fortschritte hat insgesamt die Arbeiten für uns verleichert und mit der guten Medizin leben wir durchschnittlich länger.


    Könntet ihr euch vorstellen wieder als Jäger und Sammler zu leben?


    Ich, ja. Ich möchte es gerne mal erleben wie Standardgemäß wir mal gelebt haben.

  • d natürlich war man, ohne feste Häuser, anderen Jägern auch ausgeliefert. Wobei dazu gesagt sei: Außer in großer Not oder wenn es gereizt/in die Enge getrieben wird gibt es kein Tier, dass einen Menschen anfällt. Dafür ist an einem Menschen zu wenig dran.

    Der Lebensstandart hat sich auf jeden Fall in vielen Punkten verbessert. Man kann beheizte Wohnungen betreten, Sozialer Status besteht nicht mehr nur aus Körperkraft und in Anlehnung daran ist es einfacher sich abwechslungsreiche auf seine eigenen Interessen zugeschnittene Beschäftigungen zu suchen. Die Lebenserwartung stieg auch.
    An sich genießt man aber eben das Leben das man immer hatte, also kann ich schlecht vergleichen wie das der Familienverbände aussahen.

  • Hat sich die Gesellschaft eurer Meinung nach ins Positive gewandelt?
    Sowohl als auch. Ich denke was das soziale Zusammenleben angeht haben wir viele Veränderungen gemacht. Auf eine Art ist es besser geworden. Auf eine andere Art nicht. Spricht man von der Zeit als es noch Jäger und Sammler gab.. nun da bekämpften sich die Menschen um Leben und Tod. Nicht aber für ihr aussehen. Oder irre ich mich da?
    Was sich aber verändert hat, ist der Umgang mit (Liebes-)Beziehungen. Und die Veränderung hat in den letzten 100 Jahren stattgefunden. Damals hat man noch versucht etwas zu reparieren wenn es kaputt ging. Gabs mal einen Streit oder eine Auseinandersetzung zwischen den Partnern. Heute beenden viele einfach die Beziehung sofort und gehen gleich eine nächste ein. Dort geschieht dasselbe und immer so weiter.


    Ist es gut, dass wir keine Jäger und Sammler mehr sind?
    Der Mensch hat einfach das Gefühl und das Wissen verloren, wofür er wirklich dankbar sein sollte. Für ein stetes Haus über dem Kopf. Für gekochtes und gewürztes Essen. Für die Möglichkeit sich einfach zurückzuziehen und nicht immer wandern zu müssen. Ich weiss nicht so recht was ich darauf antworten soll.. Manchmal überlege ich mir warum es keinen Tauschhandel mehr gibt. Nur noch Geld. Früher hat man mit Tauschen bezahlt. Aber dann fällt mir ein... es würde dann noch viel viel mehr Menschen geben, die nichts haben. Vielleicht ist das Zusammenleben als Jäger und Sammler besser?


    Ist der technische Fortschritt gut oder eher nicht?
    Das kommt auch wieder drauf an. Was Unterhaltungsmedien angeht finde ich, wird es wohl irgendwann übertrieben. Nicht schlecht finde ich es aber wenn es um Medizin geht. Oder zb um Prothesen. Ersatz Hände, Arme, Beine.
    Eine verbesserte Gesundheitliche Versorgung heisst dann aber auch wieder mehr Menschen. Das ist wiederu schlecht.


    Könntet ihr euch vorstellen wieder als Jäger und Sammler zu leben?
    Meinst du damit, wenn unsere soziale Gesellschaft auf einmal zusammenbricht und wir auf einmal wieder so leben wie damals?
    Das ist heutzutage einfach nicht mehr möglich. Da kann man dran rütteln und machen wie man will, aber jeder der sagt "Ja, das könnte ich" ist sich wohl nicht wirklich bewusst was das bedeutet. Nonstop herumwandern. In der Kälte, im Regen, in der Hitze. Man ist Fliegen und Mücken gnadenlos ausgeliefert. Es fehlt die Möglichkeit Kleider und auch euch selbst Ordentlich zu waschen. Ihr werdet stinken und dreckig sein. Wenn es nur noch diese zwei Berufungen gibt, wird alles in eurem Leben fad und nicht nur vom Geschmack her ;)
    Es würde Jahre dauern sich daran zu gewöhnen und ihr wärt kaum wieder zufrieden.

  • Hallo zusammen :)


    In gewissem Sinne ein klares ja, die Gesellschaft hat sich positiv verändert. Die Medizin ist weiter, die Bürokratie lebt auf, wir haben alles zu genüge und nichts ist unmöglich. Dadurch ist das Leben sehr bequem. Die Medien versorgen uns mit allem was wir wollen, die Kommunikation ist schnell und einfach geworden, niemand der nicht jederzeit erreichbar ist. Klingt alles wunderbar, als Kinder über fliegende Autos philosophiert und sich solch einen Luxus gewünscht, heute wollen wir wissen wie es damals war.


    Der Frage danach ob es damals besser war begegnet mir in letzter Zeit immer wieder, beruflich und privat.


    Ich finde diese Frage ist sicher mit der Unzufriedenheit vieler Menschen zu begründen.
    Damit unzufrieden, dass man überschwemmt wird, mit Medien, Bildern, Nachrichten, sozialen Kontakten, Terminen, Arbeit, und allem möglichem Zeug was nicht überlebenswichtig ist, Zeit für die Dinge, die wir schätzen und lieben sollten, bleibt auf der Strecke. Und natürlich die Unzufriedenheit darüber, etwas nicht zu haben, das Gefühl schlechter zu sein, als jemand anderes, oder gar sich etwas nicht leisten zu können.


    Und da kommen wir an einen Punkt, wo die Denkweise, die Art sein Gehirn zu nutzen, sich über Millionen Jahre nicht verändert hat beim Menschen, die, die die heutige Zeit so negativ erscheinen lässt.
    Etwas mehr zu wollen, Dinge leichter machen, voran bringen, Macht haben.
    In den Urzeiten waren es Feuer und Waffen, die der Mensch entdeckt und erfunden hat, später Tonteller, Möbel.... die Liste könnte man ins unendliche ziehen, bis wir bei Smartphone und essen im Überfluss angekommen sind.
    Das macht den Menschen durch die Wirtschaft, die sich entwickelt hat egoistisch, krank, nahezu abscheulich.


    Jeder will besser sein, mehr haben, mehr Geld, mehr Macht, mehr Anerkennung. Deshalb sind wir an einem Punkt angekommen, indem die heutige Zeit nicht mehr als positiv zu betrachten ist.
    Dadurch, dass jeder unabhängig und erreichbar ist, sinken die wirklichen sozialen Kompetenzen zunehmend, man ist genervt, wenn jemand Hilfe benötigt, statt wie damals in kleineren Gemeinschaften klar kommen zu müssen, weil jeder jedem hilft.


    Die Zeiten als Jäger und Sammler in unserer Gesellschaft würden die Bevölkerung auf ein Minimum reduzieren, weil die wenigsten wirklich wissen würden, wie sie überleben sollten, geflasht durch das Netzwerk, was die Gesellschaft uns bietet.
    Ich glaube, die Entwicklung hätte stehen bleiben sollen, bei Haus, Vieh und Hof. Man hatte alles, wenn man etwas dafür tat, unvergleichlich die Gier fürs nichts tun heut zu Tage.

  • Ich finde die Frage, wie der Mensch denn ursprünglich gelebt habe, ehrlich gesagt recht müßig und letztlich nicht beantwortbar. Dass Männer und Frauen gleichgestellt waren, ist dabei reine Spekulation anhand der wenigen archäologischen Funde, die etwas über das Männer- und Frauenbild der damaligen Zeit aussagen. Selbst wenn eine Gleichstellung stattgefunden hat (was ich ehrlich gesagt für postmoderne Wunschvorstellung halte), so lag das letztlich am Zwang der Not, so wie auch die Hausfrau ein Phänomen der Moderne ist, da das Modell, dass nur eine Person arbeitet, Symptom von Wohlstand ist; in der Industrialisierung war die arbeitende Frau (wie auch das arbeitende Kind) eine Selbstverständlichkeit.
    Ob der Fortschritt hin zu Sesshaftigkeit, Schichtung der Gesellschaft etc. gut oder schlecht war, ist letztlich völlig egal, denn Entwicklungen können nicht rückgängig gemacht werden. Selbst wenn sich eine(r) dazu entschließen sollte, jagend und sammelnd zu leben, so tut er/sie das unter völlig anderen Bedingungen und Voraussetzungen, weshalb die gleiche Entscheidung zu unterschiedlichen Zeiten eben etwas völlig Verschiedenes ist. So wie eine(r), der/die heute eine Ritterrüstung trägt, eine andere Vorstellung von Mode hat als ein Ritter im Mittelalter.
    Doch selbst wenn man abwägen will, ob der Stamm/Clan der Gesellschaft vorzuziehen ist, so muss klar festgestellt werden, dass die Gesellschaft zahlreiche Vorteile bringt, weshalb sie sich auch mit so großem Erfolg durchgesetzt hat. Die Arbeitsteilung ermöglicht es mir, gerade in diesem Moment einen Post zu verfassen, die professionelle Zahnreinigung, die ich bald bekomme, ermöglicht es mir, auch noch in 10 Jahren festes Essen zu mir zu nehmen. Schon ein eingewachsener Zehnagel kann zu einer Blutvergiftung führen und letztlich tödlich sein.
    Es sollte meines Erachtens die Frage gestellt werden, wie Fortschritt und Gesellschaft zu gestalten sind, nicht ob Gesellschaft und Fortschritt geschehen dürfen. Die grundsätzliche Infragestellung von Gesellschaft und Moderne ist aber Symptom einer Zeit, in der man sich der Vorzüge des eigenen Wohlstandes nicht bewusst ist und sich aufgrund der negativen Erfahrungen des Kolonialismus und der europäischen Überheblichkeit hin zu einer kulturellen Beliebigkeit geflüchtet hat, in der man als Europäer grundsätzlich andere Kulturen nicht bewerten dürfe. Ich halte diese Infragestellung von Gesellschaft und Moderne ehrlich gesagt für arrogant und anmaßend, da sie zum einen grundsätzliche Bedürfnisse des Menschen (wie Beschäftigung, Entfaltung, Wahlfreiheit der sozialen Bindungen) infragestellt und zum anderen ein spekulatives Lebensmodell, das klar gefärbt ist durch die Vorstellungen von Strömungen wie der Hippiebewegung, mit den knallharten Realitäten unserer Zeit vergleicht, was unfair ist.
    Und außerdem halte ich diese Infragestellung auch für gefährlich, da sie letztlich die offene Gesellschaft relativiert und ihr ein Modell einer organischen Gruppe gegenüberstellt. Der Philosoph Karl Popper nennt diese Vorstellung, dass eine perfekte Gesellschaft eine solche ist, in der alle Entscheidungen von allen getroffen und getragen werden, in der Familie, Staat, Religion, Volk und Hierarchie dasselbe ist, Tribalismus; den Wunsch, zurück zur Stammesgesellschaft zu gelangen, nennt er Utopismus, der stets ein zerstörerisches Element enthält, da er das Rad der Geschichte gewaltsam zurückzudrehen sucht. Ich stimme nicht allem zu, was Popper sagt, glaube aber auch, dass die totale Rückbesinnung auf Familie und Stammesleben letztlich totalitär ist, weil sie den Wunsch enthält, die Gesellschaft zu einem organischen Körper zu machen und die Vergesellschaftung der Menschen zu beenden.
    Die Gesellschaft, in der viele Menschen ohne Bezug zueinander leben und in der Sphären wie Religion, Politik, Ernährung, Brauch etc. zum. eine gewisse Trennung erfahren und nicht völlig zusammenfallen, halte ich für die einzige, in der ich leben möchte. Dass vieles darin anders ist, als ich es mir wünsche, löst in mir nicht das Bedürfnis aus, im Wald zu schlafen, sondern eher, etwas daran zu ändern. Ich denke, dass mehr Fortschritt und mehr Gesellschaft (letztlich eine globale Gesellschaft) zu einer Lösung der Probleme beitragen.
    Und was schließlich das schlagende Argument ist: In einer (theoretischen) offenen Gesellschaft steht es jedem frei, sich auf "Haus, Vieh und Hof" zu beschränken; es wäre schlicht eines jeden eigene Entscheidung. Und auch an meinem Vorposter wird der autoritäre Charakter des romantischen Tribalismus deutlich: Er akzeptiert nicht, dass Menschen unterschiedliche Lebenskonzepte haben, sondern sieht die Moderne für alle Menschen als Fehler an, ohne sie gefragt zu haben. Die Umsetzung einer solchen Ansicht ist zwangsläufig mit Gewalt verbunden.

  • @Shorino


    Deine Vorposterin lässt jeden leben und machen wie er es gerne möchte. Ich persönlich würde auch nicht verzichten wollen, auf manches, was ich heute haben kann.
    Mein Post sollte eigentlich nur das wiederspiegeln und begründen, was mir gerade durch einen sozialen Beruf immer wieder begegnet. Gier, Zweifel und psychische Probleme, das Verlangen nach mehr Macht und ansehen in der Gesellschaft.
    Das ist kein Beschluss, den ich für mich gefasst habe, sondern etwas, was mir bei Gesprächen mit hunderten in verschiedenen Altersklassen immer wieder auffällt.


    Mir persönlich ist es letztlich egal ob jemand seinen Hof führt, Pilze und Blümchen fürs Mittagessen pflückt, oder sich über moderne Dienstleistungen die Kuh fertig geschlachtet und auf Hefeteig in Form einer Pizza servieren lässt, nackt Hula tanzt, oder sich von sozialen Netzwerken abhängig macht.
    Leben und leben lassen. Wir sind nicht der Nabel der Welt, der für jeden die beste Lösung finden kann.

  • Mir persönlich ist es letztlich egal ob jemand seinen Hof führt, Pilze und Blümchen fürs Mittagessen pflückt, oder sich über moderne Dienstleistungen die Kuh fertig geschlachtet und auf Hefeteig in Form einer Pizza servieren lässt, nackt Hula tanzt, oder sich von sozialen Netzwerken abhängig macht.
    Leben und leben lassen. Wir sind nicht der Nabel der Welt, der für jeden die beste Lösung finden kann.

    Wenn es dir egal ist, weiß ich nicht, warum du in pejorativer und lächerlich machender Weise über die persönliche Freiheit von Menschen redest. Ich tanze auch nicht nackt Hula oder mache mich von sozialen Netzwerken "abhängig" (befindest du dich nicht außerdem gerade in einem? Ich liebe Kritik an sozialen Netzwerken in sozialen Netzwerken).


    Gier, Zweifel und psychische Probleme, das Verlangen nach mehr Macht und ansehen in der Gesellschaft.

    Psychische Probleme sind keine negative Charaktereigenschaft; Zweifel würde ich eigentlich positiv bewerten. Der Wunsch nach Ansehen ist ein Grundbedürfnis des Menschen, das Gegenteil von Ansehen wäre Isolation oder Verachtung einer Person. Letztlich bleiben nur die Gier und der Wunsch nach Macht, die in gewisser Weise sozial verstärkt werden, aber doch nicht bedingt sein können. Es ist doch ganz offensichtlich, dass beides im Menschen angelegt sein muss, da es überzeitlich und überregional in relativ gleich großer Weise in den Menschen vorhanden ist.


    Leben und leben lassen.

    Genau. Warum das nur so schwer ist?

  • @Shorino


    Es ist nicht schwer, es ist mir und jedem anderen aber ebenfalls freigestellt, wie er sich dazu äußert, meine Ausdrucksweise hat, zumindest für mich, nichts negatives, oder gar abwertendes und soll auch nicht der Belustigung dienen oder jemanden lächerlich machen. Es soll nur unverblümt ausdrücken, dass jeder tun und lassen kann was er möchte.


    Wenn andere genau dass darunter verstehen, was nicht gemeint ist-gut Auffassungssache.
    Ich kann nur für nichts für dass, was andere hineininterpretieren, nur für dass was ich schreibe/sage.
    Ich verweise nochmals auf meinen Beruf-ich könnte es mir gar nicht erlauben, so oberflächlich zu sein, andere nach solchen Dingen zu beurteilen.


    Und zu den psychischen Problemen-sie können den Charakter eines Menschen aber beeinflussen-und wenn du täglich damit zu tun hättest, würdest du vielleicht ein wenig hinter die Fassade schauen können und merken, dass diese Problematik meist sehr wohl von der Gesellschaft ausgeht. ;)

  • Ich glaube dieser Artikel gehört hier rein. Es gibt einen Moral Test, wo man selbst Entscheidungen treffen musst wie ein selbstfahrenes Fahrzeug reagieren soll. Genauer gesagt: Welche Personen/Tiere bei unausweichlichen Todesunfällen moralisch am ehesten sterben würden.


    http://moralmachine.mit.edu/hl/de


    Da ich sonst mit dem Thema Moral keinen Test gemacht habe, war der Test für mich eher neu. Oft wurde gesagt, dass Moral nach Doppelmoral klingt, also "fehlende Größe".


    Den Test habe ich durch dieses Video gefunden:

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    Ich finde, es liegt jeden an sich selbst was er für wichtiger oder nötiger hält. Wichtig ist, dass man sich selbst ist und sich nicht durch Regeln von der Eigenständigkeit abweist. Also eigenwillige Entscheidungen sollen natürlich drüber kommen und nicht gekünstelt. Jeder hat andere Werte und setzt auf die Dingen auch andere Werte.

  • Ich finde, es liegt jeden an sich selbst was er für wichtiger oder nötiger hält.

    Moral ist eine von Grund auf subjektive Sache, welcher sich zum Glück der Großteil der Menschheit in den oberflächlisten Bereichen einig sind. Zu Streit kommt es, sobald es tiefer und spezifischer wird.


    Ob nun beispielsweise ein Auto auf Basis seiner einprogrammierten KI das Überleben eines Menschen oder eines Tieres bevorzugt, liegt ganz an den moralischen Vorstellungen des Unternehmens, welches für die Entwicklung dieser verantwortlich ist, weshalb sich dies von Marke zu Marke unterscheiden könnte.


    Moral ist nicht umsonst ein Thema, über das sich die Gemüter schon seit Anbeginn der Menschheit streiten und ich denke, wenn es irgendwann tatsächlich soweit kommt, dass KI eine Moralvorstellung gegeben werden muss, die komplette Thematik auf eine noch nie dagewesene Probe gestellt wird.

  • Ob nun beispielsweise ein Auto auf Basis seiner einprogrammierten KI das Überleben eines Menschen oder eines Tieres bevorzugt, liegt ganz an den moralischen Vorstellungen des Unternehmens, welches für die Entwicklung dieser verantwortlich ist, weshalb sich dies von Marke zu Marke unterscheiden könnte.

    Ich finde, Harald Leschs Kommentar beachten: "Ich fühle mich nicht verstanden." Das bringt die Problematik ziemlich gut auf den Punkt, denn die Schwierigkeit ist die Moral zu formalisieren. Der Test fördert ganz gut zu Tage, dass wir solche Dinge gar nicht nach formalen Mustern (ich schütze immer Tiere, immer Schwangere, immer Kinder, immer diejenigen, die sich an die Verkehrsregeln halten usw) entscheiden, sondern sehr individuell, oft gar nicht so leicht nachvollziehbar. Ein Algorithmus kann so etwas im besten Fall schwer, wahrscheinlicher gar nicht so richtig abbilden. Was man also wahrscheinlich bekäme, wäre nicht eine Moralvorstellung eines Unternehmens (einer Automarke), sondern vielmehr das, eine Formalisierung einzelner Fälle, die dem Entwickler gerade in den Sinn gekommen sind.
    Im Endeffekt hilft wohl nur moralische Überlegungen an solcher Stelle außer Acht zu lassen, stattdessen auf andere Dinge zu setzen. Mein Vorschlag wäre zum Beispiel: Das Auto alarmiert den Fahrer, lässt nur noch manuelle Steuerung zu und überlässt die Entscheidung dem Fahrer. Das hat natürlich den Nachteil, dass der Fahrer wahrscheinlich im Schock gar nicht mehr rechtzeitig entscheiden kann. In meinen Augen ist das jedoch verschmerzbarer als einer Maschine komplexe Moral beizubringen zu versuchen, die sie einerseits vielleicht missversteht (Stichwort: Doppelbindungstheorie) und andererseits vielleicht auch gar nicht denen des Fahrzeughalters entspricht.
    DIe größte Hoffnung liegt wohl darin, dass solche Regeln letztlich wohl so selten Anwendung finden, dass die tatsächliche Umsetzung vernachlässigbar ist.

  • Ich finde, Harald Leschs Kommentar beachten: "Ich fühle mich nicht verstanden." Das bringt die Problematik ziemlich gut auf den Punkt, denn die Schwierigkeit ist die Moral zu formalisieren.

    Bist du sicher, dass der Thread hier passt? Hier geht es ja eher darum ob sich ein moderner Lebensstil mehr lohnt als ein primitiver.
    Das hier erscheint mir wiederum mehr wie eine Moralfrage. Also eher "was für den was ist aus der Gesellschaft geworden" Thread.