Ja, ich denke jetzt können wir Spoiler weglassen.
Nein, Spaß beiseite, sowas geht nicht, selbst nicht im Star Wars Universum.
Doch. Sowas geht.
Ich hatte gestern Spaßeshalber mal ein wenig recherchiert. Leia ist nicht lang dadraußen. 90 Sekunden kann man auf jeden Fall und (wichtiger noch) ohne bleibende Schäden überleben. Bis 3 Minuten überlebt man sehr wahrscheinlich auch. Bleibende Schäden sind Glückssache. Das längste, das je ein Mensch wohl überlebt hat, waren knapp 4 Minuten.
Es gibt sogar einen Präzedenzfall von einem Astronauten (den Namen konnte ich nur leider nicht herausfinden), dessen Raumanzug eine Fehlfunktion hatte und deswegen ihn weder vor Kälte, noch vor Vakuum geschützt hat. Er hat, wie es normal ist, nach 15 Sek das Bewusstsein verloren, hat sich aber dennoch irgendwie nach 27 Sekunden nach etwas gegriffen und sich wieder zum Schiff gezogen.
Kurzum: Die Szene ist erstaunlich realistisch, für einen Film über Spacewizards.
Von realen Präzedenzfällen einmal abgesehen: Ich bin mir relativ sicher, dass es in einem der alten Büchern (ich meine im ersten der Han Solo Trilogie), dass ein Mensch in dem Universum nach drei Minuten im All stirbt (was auch relativ nahe an der Realität ist). Die Bücher sind zwar kein Canon mehr - aber bringt halt auch ein, dass wahrscheinlich das Weltall von Star Wars dahingehend ähnlich funktioniert, wie das unsere.
Sprich: Ja, die Szene ist im grundlegenden (Leia überlebt etwas über eine Minute im Weltall und erlangt minimales Bewusstsein, um die Macht zu nutzen) nichts, was (minus der Macht) nicht real schon passiert wäre.
Und mit Verlauf: Es ist kein großartig mächtiges Ding, um die Macht anzuwenden. Denn hier komme ich dann auch gerne mit Realismus. Leia ist im Weltall, also schwerelos und ohne Luftwiderstand. Das Rebellenschiff, zu dem sie sich hingleiten lässt, ist in dem Moment auch das Massehafteste Objekt in ihrer Nähe, ist damit das einzige, dass leichte Schwerkraft auf sie ausübt. Alles, was sie tun muss, um dahin zu kommen, ist sich den ersten Schubs zu geben und dann etwas zu lenken. Den Rest übernimmt Mutter Physik für sie.
Das ist kein großartiges Kunststück, rein physisch betrachtet. Es wirkt halt nur extrem cool.
Jetzt starb der Hauptgegner und große böse Antagonist einfach ohne irgendwas im Mittelteil und man fragt sich nur why.
Der einzige Grund, warum du Snoke für den Hauptgegner gehalten hast, ist, dass du die alten Star Wars Filme gesehen hast und daher angenommen hast, dass Snoke der Hauptgegner ist. Snoke hat im VII nicht mehr gemacht, als der Imperator in IV und V, hatte auch nicht mehr Screentime, als der Imperator in V. Der einzige Grund, warum alle erwartet haben, dass er der große, böse sein würde, war, dass er dem Imperator ähnlich wirkte.
In den Filmen bisher ist jedoch Kylo Ren, ganz wie Darth Vader, als der eigentliche Antagonist aufgestellt worden. Snoke war nur eine Hintergrundsfigur.
Du bist einzig enttäuscht, dass du keine Kopie der Originalen Trilogie bekommst.
Kylo Ren hat das hingegen schon länger überllegt, war ein absoluter Anfänger und Snoke wurde als Experte im Gedankenlesen dargestellt
Snoke hat sich selbst als großer Experte im Gedankenlesen dargestellt. Nur weil er es sagt, ist er es nicht. Er behauptete ja auch, dass er derjenige war, der die Visionen von Ben und Rey hervorgerufen hat - aber wir sehen am Ende, dass es nicht so war.
ABER Luke war das Gute immer so wichtig.
Da hast du andere Filme gesehen, als ich. Luke waren seine eigenen Sachen immer wichtig. Er hat nicht für das Gute gekämpft, sondern dafür diese heiße Prinzessin zu retten, seine Familie zu rächen, seine Freunde zu retten und dann dafür seinen Vater zu retten. Er war nie ein Idealist, machte nur in VI Schritte, einer zu werden.
Und nun sehen wir halt, dass er diesen Idealismus verloren hat. Warum? Weil er selbst nicht seinen eigenen Standards entsprach. Er hat sich selbst als den weißen Ritter in glänzender Rüstung gesehen, aber sein Zweifel an Ben, die Versuchung in die sie ihn geführt hat und die Folgen (aka das Ben deswegen zur dunklen Seite ging) haben dafür gesorgt, dass er den Glauben an das Gute in sich selbst verloren hat.
Es ist nicht so, als würde ihn all das nicht interessieren. Er will nur damit nichts mehr zu tun haben, weil er Angst davor hat, die Situation noch weiter zu verschlimmern und für diese Verschlimmerung dann persönlich verantwortlich zu sein. Außerdem sieht er die Fehler in den Wegen der Jedi (die Strickte Aufteilung in Gut und Böse), ist aber unfähig aus diesen auszubrechen, weshalb er mit ihnen sterben will.
Das finde ich eine gute und nachvollziehbare Darstellung, eines Charakters, der ansonsten wahrscheinlich ein eindimensionales Abziehbildchen geworden wäre.
Das ist nicht Luke. Selbst der Schauspieler von Luke Mark Hamill hat gesagt, dass er absolut nicht einverstanden ist und das das nicht sein Luke ist.
Er hat seine Kritik aber revidiert, nachdem er den Film im fertigen Schnitt gesehen hatte:
His latest comments reaffirm a point he made earlier this month, in an interview with IMDB. "I had trouble accepting what he saw for Luke but, having seen the movie, I was wrong."
Schön, der Imperator hatte seinen ersten richtigen Auftriff in Episode VI, er wurde quasi nur für diese eine Szene geschaffen, Snoke hat viel mehr Auftritte.
Nein, hatte er nicht. Beide hatten im Film, bevor sie getötet wurden, kurze Szenen. Beide waren als Kopf der Gegner aufgebaut. Beide wurden im Film, nachdem man ihr Gesicht das erste Mal sah, getötet.
Snoke hatte sagenhafte zwei oder drei Auftritte im TFA. Durchweg als Hologramm.
Er war einfach ein Charakter, auf den davor weniger Gewicht gesetzt wurde.
Nein, es war ein Charakter, auf den die Fans irrsinniges Gewicht gelegt haben, weil er Parallelen zu dem Imperator hatte und man daher einen neuen Imperator erwartete. Die meisten, die darüber meckern, sind nur enttäuscht, dass sie keinen Imperator und keine Backstory bekommen haben.
Ich meine es beschwert sich ja auch keiner das man über irgendeinen Poe oder sonst wen nichts wissen.
Weil Poe keine Rolle aus der alten Trilogie füllt, sondern ein eigener Charakter ist. Deswegen wird von ihm auch nicht erwartet, so wie XY aus der alten Trilogie zu sein.
Und er wurde auch in den Originalen Filmen nicht als allzu mächtig sondern eher als geheimnissvoll dargestellt. Und zu viel Infos schaden geheimnisvollen Charakteren.
Snoke wird in keiner Form mächtiger, als der Imperator dargestellt.
In Episode VII und VIII war es defintiv Snoke, weil er immer wieder im Kontext steht, während Kylo Ren nur als Handlanger dargestellt wird.
Er wird genau so dargestellt, wie Vader. Er stellt SICH SELBST da wie Vader. Das ist der Punkt. Er will der neue Vader sein. Deswegen ist er auch im ersten Teil der Gegner, der mit unseren Helden mit Konflikt steht, nicht Snoke. Wie Vader ist er es, der sie verfolgt. Wie bei Vader wissen wir allerdings auch, dass er seine Befehle von jemand anderes bekommt.
Der einzige Unterschied ist halt, das Vader in der originalen Trilogie bis zu seinen letzten fünf Minuten eine eindimensionale, gesichtslose Figur war, die einfach nur das "Böse" repräsentierte, während Kylo Ren von Anfang an ein Charakter war. Ein sehr fehlerhafter, emotionaler Charakter.
Und damit haben alle Probleme. Wir haben zwei eigentliche Antagonisten, die sich den Helden entgegenstellen. General Hux und Kylo Ren. General Hux ist ein nicht besonders mächtiger Typ, den selbst seine eigene Crew nicht ernst nimmt. Kylo Ren ist ein Tween mit Anger Management Issues. Es sind nicht die üblichen Film-Gegner, die wir so kennen. Sie sind nicht die gewissenlosen Bösewichte, die immer einen perfiden, ausgearbeiteten Plan mit zehn Backupplänen haben und de facto nur mit der Hilfe eines Deus Ex Machina besiegt werden können. Auch sind sie nicht absolut böse. Aber genau das macht sie zu besseren Bösewichten, als die meisten andere Filmbösewichte: Sie sind Charaktere. Nicht einfach nur das personifizierte Böse.