Eine Frage der Moral

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  • Verzeih mir wenn ich dich falsch verstehen sollte, aber ich liege ich richtig mit der Annahme, dass es dir so ziemlich egal ist, wenn dein Partner mit jemand anderes ins Bett steigt? Klingt für mich stark danach, aber gut, gibt ja auch Menschen die führen offene Beziehungen.


    Das ist aboslut richtig. Weil das letzten Endes auch der normale Weg sein sollte - der übrigens um ein vielfaches Friedlicher ist, als die Monogamie, weil ohne die... Man, es gäbe viel weniger Morde!


    Ist mir auch egal, aber was mir nicht egal ist, ist, wenn du alle in einen Kessel wirfst, draußen ein Schild dranpappst und draufschreibst "ihr seid alle Bisexuell und nicht monogam!".
    Wir unterscheiden uns von Tieren in der Hinsicht, dass wir über gewisse Dinge nachdenken. Und allein das reicht aus, dass es eben Menschen gibt, die nichts von so was halten. Sex ist schon lange nicht mehr nur für die Fortpflanzung gedacht, heutzutage verbinden (die meisten) damit vertrauen, Liebe und Hingabe.


    Was ein einziger Selbstbetrug des Menschen ist.
    Der Mensch ist nicht das einzige Tier, was reflektieren kann. Und ob du es glaubst oder nicht, selten, aber doch ab und zu, kommt es vor, dass auch bei einer Tierart, die polymorisch sich fortpflanz dauerhafte, sprich Monogame Paare bilden. ABER es ist die Ausnahme.
    Und ob eine Spezies Monogam oder Polymorisch ist, beziehungsweise heterosexuell, bisexuell oder homosexuell bestimmt nicht das, wofür sich der Mensch (unter dem Druck der Gesellschaft) "entscheidet" (sprich "zu gezwungen wird"), sondern nun mal die Gene und das reine Verhalten, was man in empirischen Studien sehr ausgiebig untersucht hat.
    Und das Ergebnis: Je nach Studie schwankte die Rate der bisexuellen zwischen 83% und 98%. Darunter war nie was.
    Das der Mensch durchweg nicht Monogam ist. Da waren sich sogar alle Forscher einig (bis natürlich jene "Wanna-Be-Forscher" im Auftrag der Kirche... Aber die haben eh oft Seltsame Erkenntnisse, viele zumindest. Gibt auch ausnahmen hier.)


    Und dieses Vertrauen wird eben zerstört, wenn man sein Bett mit jemand Fremdes teilt.


    Ernsthaft: Was hat das mit Vertrauen zu tun?
    Vertrauensbruch wird begangen, wenn man lügt, betrügt oder verheimlicht.
    Was hier nicht der Fall ist. Sie sagt es ihm ja sofort.

  • Alaiya:
    Gut, okay, wie gesagt, da hat jeder seine eigene Einstellung. Ich will dir jetzt auch nicht meine Ansicht aufschwatzen, weil jeder soll seine Beziehungen so führen wie er will und wenn er damit glücklich ist, ist ja alles in Ordnung.
    Bevor Missverständnisse auftreten will ich nur nochmal wiederholen, das ich Klaus' Verhalten absolut daneben fand, da Denise in meinen Augen keinen anderen Weg hatte. Ich sehe diesen Fall hier auch nicht als untreue.
    Nur ich persönlich könnte nicht damit leben, denn schließe geht es beim Sex um Liebe und Liebe besteht aus Vertrauen. Wenn jemand fremdgeht, mit dem Wissen, er liebt diese Person mehr als den eigentlichen Partner, dann ist das für mich Vertrauensbruch. Natürlich sind Gefühle vergänglich, aber dann soll man das sofort sagen und nicht hinterrücks irgendwelche Sachen machen.


    Und von Wissenschaftler halte ich auch nicht soo viel, weil - früher hieß es auch, die Welt sei eine Scheibe. ;) Also Wissenschaftler oder irgendwelche anderen Forscher haben nicht immer recht.

  • Zitat von catbone

    Wir unterscheiden uns von Tieren in der Hinsicht, dass wir über gewisse Dinge nachdenken. Und allein das reicht aus, dass es eben Menschen gibt, die nichts von so was halten. Sex ist schon lange nicht mehr nur für die Fortpflanzung gedacht, heutzutage verbinden (die meisten) damit vertrauen, Liebe und Hingabe.
    Und dieses Vertrauen wird eben zerstört, wenn man sein Bett mit jemand Fremdes teilt.


    So ist es. Vor allem setzt Sex Vertrauen voraus - normalerweise ... Ich werd die Leute, die ONS haben nie verstehen. Da geht es nicht nur um den Körper, sondern auch darum inwieweit man zulassen möchte, dass man einem Fremden gegenüber verletzlich, da nackt, ist.


    Es hat auch etwas mit der eigenen Würde und Selbstkontrolle zu tun, mit wem man ins Bett steigt. Ich find es ziemlich arm, wenn es jemand nötig hat andauernd Sex haben zu müssen und das dann auch noch andauernd mit jemanden anderen. Als wäre Sex das Einzige, was wichtig wäre. :rolleyes:
    Nun gut, Leute mit wechselnden Partnern müssen selbst damit klarkommen und sie sollen machen, was sie wollen ... Solange diejenigen Singles bleiben, ist es noch fair, weil niemand betrogen wird. Dann bleibt es nämlich nur ihre eigene Angelegenheit.


    Aber wie bereits iwo gesagt, noch armseliger wird es, wenn es jemand so nötig hat, dass er dafür erpresst oder zu einer/m Prostituierten gehen muss, die/der das in den meisten Fällen auch nicht wirklich freiwillig macht.

  • Wenn jemand fremdgeht, mit dem Wissen, er liebt diese Person mehr als den eigentlichen Partner, dann ist das für mich Vertrauensbruch. Natürlich sind Gefühle vergänglich, aber dann soll man das sofort sagen und nicht hinterrücks irgendwelche Sachen machen.


    Wenn man jemanden nicht mehr liebt, dann sollte man das auch so sagen (heißt letzten Endes aber nicht, dass man keinen Sex mehr haben kann *hust*). Aber fremdgehen, warum passiert das im normal Fall? Weil man jemand anderen liebt? TEILWEISE. Aber meist ist es einfach nur ein Ergebnis sexueller Unzufriedenheit, weil meist in länger andauernden Beziehungen des Sex halt langweilig wird oder auch der Partner bestimmte Bedürfnisse und Fetische nicht befriedigen kann. Gerade wenn man zusammen lebt ist Sex halt etwas, dass oft allgemein weniger Anwendung findet, nicht zuletzt auch aus diversen biologischen und chemischen Gründen.
    Was mich übrigens drauf bringt: Noch einmal. Liebe, an sich, ist eine schöne, aber nichts desto trotz irreale Illusion. Die falsche Interpretation chemischer Prozesse.


    Und von Wissenschaftler halte ich auch nicht soo viel, weil - früher hieß es auch, die Welt sei eine Scheibe. ;) Also Wissenschaftler oder irgendwelche anderen Forscher haben nicht immer recht.


    Kleiner Tipp meinerseits: Schaff dir einen Brockhaus an.
    Oder, wenn dir der zu teuer ist, schlag zumindest Wikipedia auf, bevor du lustige Behauptungen machst, die eigentlich nur wunderbar meinen Standpunkt unterstützen.
    Die Wissenschaft hat prinzipiell NIE (nach Entwicklung der Zivilisation, davor ist es dann wieder fraglich inwiefern du Neugier und Glauben als Wissenschaft bezeichnen kannst) die Erde als Scheibe angesehen. Von einzelnen Ausnahmen abgesehen (die aber auch durch folgendes geprägt waren). Die Mythologie und Religion: Ja, die schon.
    Was mich aber wieder auf den wunderbaren Punkt bringt: Religion, speziell die katholische Kirche, sind auch vorrangig für die Sache mit der Monogamie verantwortlich.
    Danke für diese wunderbare Vorlage.


    Es hat auch etwas mit der eigenen Würde und Selbstkontrolle zu tun, mit wem man ins Bett steigt. Ich find es ziemlich arm, wenn es jemand nötig hat andauernd Sex haben zu müssen und das dann auch noch andauernd mit jemanden anderen. Als wäre Sex das Einzige, was wichtig wäre. :rolleyes:


    Was ist das einzige und handlungsprägenste Bedürfnis eines JEDEN Wesens?
    Tic, toc, tic, toc...
    KORREKT! Arterhaltung!
    Die menschlichen, wie auch tierischen Grundtriebe sind folgende: Nahrungsaufnahme und Fortpflanzung. (Wie Leviator so schön sagte) Das sind die Grundbedürfnisse des Menschen. Alles andere kommt später. Okay, wenn man so will natürlich zur Körperlichen Erhaltung auch Schlaf und ähnliches. Aber diese Dinge kommen weit, weit, weit vor allem anderen, dann genetischer Programmierung.
    Sicher, heute haben die wenigsten Sex um Kinder zu bekommen, behaupte ich mal, aber das weiß der Körper nicht, wenn er Hormone ausschüttet. Und der Körper merkt auch nicht, wenn er gar nicht erfolgreich schwängern (bzw geschwängert werden) kann, weil man verhütet. Sprich: Das macht ihm weniger was. Er merkt jedoch wenn er gar keinen Sex hat und ist darüber teilweise nicht glücklich.
    Dazu sei gesagt, dass vor allem Männer, wenn sie lange keinen Sex haben und nicht mal masturbieren dadurch Schmerzen haben können und sogar krank werden können.

  • Was mich übrigens drauf bringt: Noch einmal. Liebe, an sich, ist eine schöne, aber nichts desto trotz irreale Illusion. Die falsche Interpretation chemischer Prozesse.

    Ich frag mal ganz offen, macht dir das Leben eigentlich Spaß?
    Also da du echt alles so siehst, als sei man einprogrammiert wie ein Roboter, nun ja. ;)


    Wenn ich einen Menschen liebe, ist das garantiert mehr als nur ein von dir sogenannter "chemischer Prozess". Und das werd ich ja wohl besser wissen als du oder irgendwelche Wissenschaftler.
    Und von wegen, Sex habe nichts mit Vertrauen zu tun: man vertraut seinem Körper jemand anderes an. Denk mal darüber nach.


    Aber nach deiner Sichtweise denkst du wie ein Kaninchen, was sich unbedingt vermehren muss, weil sein Programmierer - Mutter Natur - es so will.


    Und ich bleibe dabei, die Wissenschaft kann sich irren. Denn Wissenschaftler sind Menschen und irren ist menschlich. Ich sehe da die Welt doch lieber mit meinen eigenen Augen und fühle, was ich fühlen will. ^.^

  • Kleiner Tipp meinerseits: Schaff dir einen Brockhaus an.
    Oder, wenn dir der zu teuer ist, schlag zumindest Wikipedia auf, bevor du lustige Behauptungen machst, die eigentlich nur wunderbar meinen Standpunkt unterstützen.
    Die Wissenschaft hat prinzipiell NIE (nach Entwicklung der Zivilisation, davor ist es dann wieder fraglich inwiefern du Neugier und Glauben als Wissenschaft bezeichnen kannst) die Erde als Scheibe angesehen. Von einzelnen Ausnahmen abgesehen (die aber auch durch folgendes geprägt waren). Die Mythologie und Religion: Ja, die schon.


    Mann, ja. Ein Lieblingsirrglaube der Menschen (wobei die Kirche diese Meinung offensichtlich auch nicht vertrat). Ich hätte ehrlich nicht gedacht, das hier zu lesen. :) Bei Wikipedia steht' übrigens hier .


    Was den Rest betrifft, also mit der Monogamie, da könnte meine Meinung allerdings kaum gegensätzlicher zu deiner sein. Ich könnte jetzt erzählen, dass ich sehrwohl der Meinung bin, dass das nicht in jedem Fall in der Natur des Menschen liegt und dass es problemlos ohne fremdgehen bzw. ohne "offene Partnerschaft" (wie ich die Bezeichnung schon hasse) geht. Letztlich scheitert es an den Beweisen, die ich nicht erbringen kann (und am falschen Thema), trotzdem gibt es das. Und Liebe ist kein fehlinterpretierter chemischer Prozess. ;)

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!

  • Zitat von Alaiya

    Was mich übrigens drauf bringt: Noch einmal. Liebe, an sich, ist eine schöne, aber nichts desto trotz irreale Illusion. Die falsche Interpretation chemischer Prozesse.


    Verliebtheit ist ein chemischer Prozess, das stimmt. Wenn man von jemanden schwärmt, werden etliche Hormone ausgeschüttet, die dieses Hochgefühl verursachen.
    Ich wage allerdings zu behaupten, dass Liebe etwas anderes ist als Schwärmei oder Verliebtheit. Da spielen viele Faktoren mit. Vertrauen, sie setzt voraus, dass man den Partner fast in und auswendig kennt, Geborgenheit, etc ... und dass man sich schon länger kennt und die erste Verlietheitsphase überwunden hat. Da spielen viele Faktoren mit, die mit Schwärmerei nichts mehr am Hut haben. Das heißt nicht, dass man nicht gleichzeitig verliebt sein und lieben kann.

  • und fühle, was ich fühlen will. ^.^


    Weißt du, ich frage mich teilweise, ob du mir mit absicht permanent recht gibst, oder ob du einfach nicht drüber nachdenkst, was du da schreibst.
    Genau das ist es doch, was ich sage: Selbstbetrug. Der Mensch, dank seines "intellekts" und seines nie enden wollenden Willens sich von der Natur und allem anderen Abzusetzen, sich darüber zu erheben, WILL anders sein als die Tiere, WILL besser sein und macht sich deswegen was vor, wie du es so wunderbar auf den Punkt bringst.


    Übrigens: Spaß hat sehr wenig mit Arterhaltung zu tun. Wobei man natürlich auch beim Sex sehr, sehr viel Spaß haben kann.
    Natürlich ist Freude so gesehen auch nur das Ausschütten von Endorphinen (und diversen anderen Glückshormonen), aber manchmal werden bei mir davon sehr viele ausgeschüttet, wenn ich mich über die Blauäugigkeit der Menschen amüsiere.
    Andere Male, allerdings, mag ich wegen dieser auch eher weinen :/
    *hüstel* Naja,egal.


    However: Doch, die Wissenschaft versteht von deinem Körper doch ein ganz minikleines Bisschen mehr als du. Weil du dich offenbar nicht mal für diesen interessierst.
    Und im allgemeinen, dass ist tatsächlich eine der Fähigkeiten, die nur sehr, sehr, sehr wenige andere Tiere teilen, besitzt der Mensch Empathie. Die einem im allgemeinen Hilft das Denken eines anderen Menschen, vor allem die Gefühle, nachzuvollziehen (was nicht heißen muss, dass an gleich reagieren muss). Daher: Ein Mensch kann durchaus sagen, was im Kopf eines anderen Menschen vorgeht.
    Dafür hat allerdings noch niemand heraus gefunden, wie ein Kaninchen denkt, und was es beim Sex empfindet (oder zu empfinden meint).

  • Ich möchte in dem Beitrag nur näher auf Denise und Klaus eingehen.


    Warum wird Denises Verhalten so krass bewertet? Wir gehen doch von einer Dilemma-Situation aus, es gibt keine andere Möglichkeiten zu Klaus zu gelangen und auch wenn ich in der Situation zuerst ans Telefon gegangen wäre, kann ich nachvollziehen, wenn sie es nicht tut. Vielleicht möchte sie Klaus damit nicht belasten; mich als Mann würde es fertig machen zu wissen, dass meine Frau nur unter solchen Umständen wieder mit mir vereint sein kann (was ich schlussendlich aber dennoch möchte) - man kann ihr anfängliches Verschweigen also auch als Rücksichtsnahme interpretieren. Hinzu kommt, dass sie ihn nicht wirklich betrügt: Sie erzählt sich bald davon (und hätte es mit Sicherheit vertuschen können, da Bodo prinzipiell gemieden wird und außer ihm niemand davon weiß) und es war für sie selbst kein schönes Erlebnis. Wär der Beischlaf mit ihm angenehm gewesen, würde ich es vielleicht anders werten - so ist sie für mich in gewisser Weise ein Missbrauchsopfer. Immerhin erpresst Bodo sie. Es gibt keine andere Möglichkeit, sie bliebe ansonsten ihr Leben lang allein auf der armen Seite.


    Überhaupt stellt sich jetzt auch einmal die Frage, was Klaus sich dabei gedacht hat, seine Frau allein auf der armen Seite zurückzulassen. Weil ein Neustart allein einfacher ist? Weil er den Reichtum anfangs allein besser genießen kann? Ich würde meine Frau nicht allein zurücklassen, hätte ich die Möglichkeit, sie mitzunehmen. Allein schon, um sie vor zwielichtigen Gestalten wie Bodo (für den ich übrigens auch Verständnis habe) zu schützen. Seine Reaktion ist menschlich, aber deswegen nicht richtig. Natürlich sollte man sich erst einmal alle Fakten anhören und allein das wenige Wissen, das wir über Bodo haben, sollte genügen um die Sache zu bedenken nicht es nicht als normalen Betrug zu werten.

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    Es handelt sich hierbei mit Sicherheit nicht um eine alltägliche Pokemon Mystery Dungeon Geschichte.
    Im Kampf gegen Raub, Erpressung, mafiaähnlichen Verhältnissen steht niemand Anderes als ...
    ein zynischer, verbitter Standup-Comedian.

  • Richtiges Thema? Ein passenderes hab ich jetzt nicht gefunden.


    @Thrawn
    Ich zitiere aus Also sprach Zarathustra I: Vom neuen Götzen


    Irgendwo giebt es noch Völker und Heerden, doch nicht bei uns, meine Brüder: da giebt es Staaten.
    Staat? Was ist das? Wohlan! Jetzt thut mir die Ohren auf, denn jetzt sage ich euch mein Wort vom Tode der Völker.

    Staat heisst das kälteste aller kalten Ungeheuer. Kalt lügt es auch; und diese Lüge kriecht aus seinem Munde: "Ich, der Staat, bin das Volk."
    Lüge ist's! Schaffende waren es, die schufen die Völker und hängten einen Glauben und eine Liebe über sie hin: also dienten sie dem Leben.
    Vernichter sind es, die stellen Fallen auf für Viele und heissen sie Staat: sie hängen ein Schwert und hundert Begierden über sie hin.
    Wo es noch Volk giebt, da versteht es den Staat nicht und hasst ihn als bösen Blick und Sünde an Sitten und Rechten.
    Dieses Zeichen gebe ich euch: jedes Volk spricht seine Zunge des Guten und Bösen: die versteht der Nachbar nicht. Seine Sprache erfand es sich in Sitten und Rechten.
    Aber der Staat lügt in allen Zungen des Guten und Bösen; und was erauch redet, er lügt - und was er auch hat, gestohlen hat er's.
    Falsch ist Alles an ihm; mit gestohlenen Zähnen beisst er, der Bissige. Falsch sind selbst seine Eingeweide.
    Sprachverwirrung des Guten und Bösen: dieses Zeichen gebe ich euch als Zeichen des Staates. Wahrlich, den Willen zum Tode deutet dieses Zeichen! Wahrlich, es winkt den Predigern des Todes!
    Viel zu Viele werden geboren: für die Überflüssigen ward der Staat erfunden!
    Seht mir doch, wie er sie an sich lockt, die Viel-zu-Vielen! Wie ersie schlingt und kaut und wiederkäut!
    "Auf der Erde ist nichts Grösseres als ich: der ordnende Finger bin ich Gottes" - also brüllt das Unthier. Und nicht nur Langgeohrte und Kurzgeäugte sinken auf die Kniee!
    Ach, auch in euch, ihr grossen Seelen, raunt er seine düsteren Lügen! Ach, er erräth die reichen Herzen, die gerne sich verschwenden!
    Ja, auch euch erräth er, ihr Besieger des alten Gottes! Müde wurdet
    ihr im Kampfe, und nun dient eure Müdigkeit noch dem neuen Götzen! Alle sich selber verlieren, Gute und Schlimme: Staat, wo der langsame Selbstmord Aller - "das Leben" heisst.
    [...]


    In Jenseits von Gut und Böse wird das Thema meines Wissens nochmal vertieft, aber das habe ich noch nicht gelesen. Völker spielen eigentlich keine große Rolle bei Nietzsche und den Antisemitismus zB hat er sogar ausdrücklich verurteilt, aber den latenten Rassismus seiner Zeit findet man eben auch bei ihm.

  • Also sprach Zarathustra

    ist kein Sachbuch, sondern Prosa. Das ist wichtig, weil ein Ich-Erzähler nicht zwangsläufig die Meinung des Autors wiedergibt. Ein lyrisches Ich kann also Dinge sagen, die nicht dem Denken des Autors entsprechen, beispielsweise kann eine nicht vertretene Position ironisch überspitzt dargestellt werden und dadurch lächerlich gemacht werden.
    Widerspricht also das Gesamtwerk Nietzsches der vorgebrachten These, Nietzsche sei gegen die Vermischung der Völker gewesen, ist dieses Werk wohl eher ungeeignet um sie aufrecht zu erhalten.

  • Richtig, allerdings stammt der Spruch "Der Mensch muss überwunden werden" aus dem selben Werk und vom selben Ich-Erzähler, und damit hat die Diskussion ja begonnen.


    Außerdem wäre es doch merkwürdig, wenn die Figur Zarathustra ausgerechnet in diesem Fall das Gegenteil von Nietzsche vertritt, ansonsten aber mit ihm übereinstimmt. Schließlich werden viele Inhalte und Positionen aus Also sprach Zarathustra in späteren Werken Nietzsches nochmal aufgegriffen und vertieft.

  • Nun, ich hatte schon gehört, dass Nietzsche starken Gebrauch von Prosa macht. Die Sache ist jetzt, dass ich aus der Stelle nicht wirklich deutlich das herauslese, worum es gehen sollte: Nämlich dass sich, wie du sagtest, laut Nietzsche "die Völker nicht vermischen" sollten. Für mich erweckt das hier schwerpunktmäßig eher den Eindruck von Kritik am Staat. Die Sache ist halt, dass man bei prosaischen Texten, wenn man aus ihnen die Meinung des Autors ableiten will, sie in einem gewissen Kontext lesen und sicherlich auch schon etwas mehr über den Autor wissen muss. Mag sein, dass ich das jetzt nicht so herauslesen kann, weil das bei mir eben wie gesagt nicht der Fall ist.
    Was dann den Rassismus angeht, so ist es sicherlich ein Fakt, dass sich dieser auch bei vielen Leuten der damaligen Zeit finden lässt, auch wenn man es von einigen auf den ersten Blick nicht erwarten würde (insbesondere Antisemitismus war sehr verbreitet und ist ja auch heute noch nicht komplett überwunden worden). Und Nietzsche ist ja noch einmal ein Kapitel für sich, da einiges von ihm zur Begründung ziemlich unliebsamer Dinge benutzt wurde und hier fehlt mir auch die Kenntnis, ob das zu Recht geschah; was ich bisher gelesen habe, ging aber in die Richtung, dass das nicht wirklich akkurat war.
    Ich habe jetzt auch mal meine Geschichte der abendländischen Philosophie zu Rate gezogen, leider liefert die zu diesem spezifischen Thema nicht allzu viel. Es scheint einfach so zu sein, dass Nietzsche die "Vermischung der Völker" nicht wirklich kümmerte - sein "Übermensch" entsteht nicht durch die Kräfte der Evolution, sondern durch eine Anstrengung des Willens. Gleichzeitig habe ich halt auch Darstellungen im Internet gefunden, die davon reden, dass er sich eben "viel Nützliches von einer Vermischung der Völkerschaften"verspricht, wenngleich hiermit erst einmal nur Europa gemeint zu sein scheint. Insofern erscheinen mir seine Aussagen nicht komplett unproblematisch, nur scheint halt seine Einstellung bezüglich einer "Vermischung der Völker" keine prinzipiell ablehnende gewesen zu sein.
    Das alles natürlich nach wie vor unter Vorbehalt gesagt, da ich mich ja nicht wirklich auskenne. Vielleicht wäre es aber sowieso besser, wenn ich hier mit der weiteren Diskussion warte, bis ich mehr über den Mann in Erfahrung gebracht habe, da ich ungerne auf der Basis von Halbwissen argumentiere, zumal seine Philosophie offenbar einen chaotischen Charakterzug trägt. Also nichts für ungut.

  • Hm, eine tolle Fragestellung, das muss ich schon sagen.
    Kann sein, dass ich sie auch mal meinem Lehrer Vorschlage!
    Ich werde hier ein paar Szenarien durchspielen, um zu veranschaulichen, wer welche Möglichkeit gehabt hätte/hat, als Stütze für meine Bewertungen. Meine Notenskala ist wie in der Schule auch, 1 ist sehr gut, 6 ist miserabel.
    Falls ich irgendwo Namen vertauscht haben sollte, oder Ähnliches, entschuldige ich mich und ich hoffe, ihr könnt mit meiner Sichtweise etwas anfangen!



    Klaus
    Er wollte seiner Frau etwas Gutes tun, ihr zeigen, wie sehr er sie liebt, außerdem hat er nicht nur leere Versprechungen gemacht, sondern auch wirklich etwas unternommen.
    Dabei muss man erwähnen, dass er seine Frau zurücklässt, auf der Seite, wo es ihr schlechter geht, wo Armut herrscht.
    Nehmen wir mal an, sie wäre während er weg ist, zu sexuellen Diensten genötigt worden, so wäre er nicht ganz unschuldig, wie hätte er mit solch einer Schuld leben können?
    Ob Denise seine Abreise gefallen hat, zweifle ich ebenfalls an.
    Natürlich ist aber auch der Gedanke sehr lobenswert, er ist in dieser Hinsicht ein guter Ehemann, da er nur das Beste für Denise möchte und auch für sich, denn wer möchte schon in Armut leben?
    Sein Verhalten gegenüber Denise, die dieses unmoralische Angebot angenommen hat, finde ich sowohl verständlich, als auch dümmlich.
    Er hat seine Heimat aufgegeben und muss dann feststellen, dass seine Frau, wenn auch unfreiwillig, mit einem Anderem geschlafen hat.
    Vermutlich hat sich Klaus betrogen, in seiner Ehre verletzt und verraten gefühlt.
    Das rechtfertigt sein Verhalten, meiner Meinung nach. Dennoch übersieht er die Details und vor allem die Beweggründe: sie wollte zu ihm, da sie ihn liebt und wenn man Jemanden liebt, kann man Dinge auch verzeihen - das tut er ja augenscheinlich nicht.
    Außerdem, wie hätte er reagiert, wenn Denise nie gekommen wäre ?
    Er würde seine Liebste nie wieder sehen, Alles wäre umsonst gewesen und Denise wäre immer noch arm. Daher wäre Wut schon angebracht, aber ich denke, dies ist zu verzeihen, wenn man die Gründe berücksichtigt.
    Okay, gehen wir mal davon aus, er wird ihr vergeben/auch in Zukunft nicht vergeben:
    Theorie Nummer 1: Er kann ihr vergeben, sie leben glücklich weiter, Denise und er sind zusammen glücklich, Petra und Peter haben sich wieder vertragen (oder auch nicht, wenn nicht, dann muss Denise mit dieser Schuld leben), alles ist gut. Können wir ausschließen, ist nicht passiert.
    Theorie Nummer 2: Er vergibt ihr, eher um ihretwillen, da er es irgendwo nachvollziehen kann. Sie werden nie wieder glücklich werden, da er immer nur daran denken kann, wie es wohl war, als Bodo sie angefasst hat, was sie dabei empfunden hat. Denise wird dies spüren, sie wird sehr unglücklich sein, außerdem ist da noch die Sache mit Petra und Peter. Vermutlich wird sich Klaus an Bodo rächen wollen, die Sache eskaliert, es wird kein Happy End geben.
    Theorie Nummer 3: Er vergibt ihr nicht, wird sie abstoßend und widerlich finden, entwickelt langsam aber sich einen Hass auf sie, da sie so etwas getan hat, ihn verraten hat, seine Arbeit mit Füßen getreten hat. Entweder, er wird die Wut gegen sich selbst richten, erkennen, dass sein Leben sinnlos war, oder er wird die Wut gegen den Schuldigen - Bodo oder Denise - richten, aber er muss auch mit dieser Schuld leben.
    Theorie Nummer 4: Er lässt seine Frau und Freunde hinter sich, will ein neues Leben in seinem Haus beginnen, findet vielleicht eine neue, große Liebe, wird wieder glücklich werden, wie das Schicksal eben spielt.
    Es gibt noch so einige Theorien, die er sich hätte durchspielen können, als er sie raus geworfen hat, aber diese lasse ich nun einmal ruhen, denn es reicht, um eine Bewertung aufzustellen.
    Ich würde Klaus eine 2 geben, da er nur menschlich reagiert hat, er hat auch an sich gedacht, er wäre vermutlich nicht mehr mit ihr an seiner Seite glücklich geworden, aber er hat auch wichtige Dinge übersehen und man muss auch vergeben können, außerdem hat er Denise alleine gelassen und das tut man nicht, selbst, wenn sie es erlaubt, bzw. für Gut befindet und er somit auch Schuld an der Lage trägt, er hätte erahnen können, das Bodo nicht zu trauen ist.


    Denise
    Sie steckt in einem Dilemma fest:
    Entweder sie schläft mit Bodo - und sieht damit ihren Geliebten wieder -, oder sie tut es nicht und sieht Klaus nie wieder, was aber auch gleichzeitig heißt, dass sie seine Arbeit mit Füßen tritt, da er ja auch für sie seine Heimat verlassen hat - zugegeben, ganz uneigennützig war dies ebenfalls nicht, schließlich hat er auch etwas davon.
    Was passiert, wenn sie mit Bodo schläft, haben wir ja gesehen, aber die Alternative wäre auch nicht schön gewesen:
    Nehmen wir mal an, Denise hätte es nicht getan, sie hätte Klaus anrufen müssen, ihm sagen müssen, dass sie nicht kommt.
    Wie hätte er da wohl reagiert? Es gibt mehrere Theorien: Einmal wäre er sehr verständnisvoll, stimmt ihr zu, dieses Angebot nicht anzunehmen und akzeptiert, dass er sie nie wieder sehen wird und in Zukunft ohne seine Geliebte im neuem Haus & CO. wohnen muss.
    Für mich klingt das doch sehr unwahrscheinlich.
    Theorie Nummer 2: Er ist sauer auf Bodo, verspricht ihr, mit Bodo zu reden und ist nicht wütend auf sie, aber er ist verzweifelt. Das klingt doch eindeutig logisch, oder? Dann gehen wir mal davon aus, dass er zu Bodo geht, um einen Kompromiss zu schließen.
    Angenommen - nur mal rein theoretisch - Bodo entdeckt sein Herz und lässt sich überreden, sie umsonst (oder gegen eine bezahlbare Gegenleistung) zu holen, hätte ich dann doch etwas Angst um meine Geliebte, mit so einem Typ alleine auf einem Fluss.
    Das wahrscheinlichere Szenario ist, dass sich der Fährer nicht überreden lässt, daraufhin wird Klaus wütend und es gibt eine Auseinandersetzung, die auf jeden Fall negative Auswirkungen auf die Situation von Denise und Klaus haben wird (Klaus wird bestraft; Bodo nicht mehr fähig/gewillt, sie jemals zu holen;... ).
    Theorie Nummer 3: Klaus ist wütend auf sie, bzw. weiß, dass Bodo keinen Kompromiss eingehen wird und dadurch verzweifelt und will, dass sie das Angebot eingeht, da er sie wiedersehen möchte. Diese Theorie könnten wir zwar verwerfen, da wir seine Reaktion gesehen haben, aber wenn Mann mitzureden hat, an der Entscheidung beteiligt ist, könnte sich an dem Szenario etwas ändern.
    Es wäre abgesprochen und er würde sich nicht verraten fühlen. Wäre eine Möglichkeit, aber nicht ganz so wahrscheinlich, schließlich verkauft man sich nicht, egal wofür. Denise würde vermutlich sauer werden, wenn Klaus dies von ihr verlangt, bzw. dem zustimmt. Denise würde sich verraten und betrogen fühlen, da er anscheinend nicht auf ihre Empfindungen eingeht.
    Theorie Nummer 4: Eigentlich dasselbe, wie Nummer 3, nur das er es auf gar keinen Fall möchte, dass sie das Angebot annimmt.
    Am Wahrscheinlichsten. Er wird verzweifelt sein, ebenso Denise, da Beide keinen Ausweg kennen. Daraufhin können wieder folgende Dinge passieren:
    1. Ein Romeo und Julia Ende
    2. Denise tut es trotzdem, da sie ihn auf jeden Fall wieder sehen möchte, damit sind wir bei der alten Geschichte, nur dass Klaus vielleicht ein bisschen mehr Verständnis haben wird - oder erst recht sauer ist
    Also, wenn sich Denise diese Szenarien anschaut (sind zwar nicht alle, aber belassen wir es dabei), wird ihr klar, dass sie entweder mit ihm schlafen muss, oder Klaus nicht sagen kann.
    Wenn sie sich dafür entscheidet, Klaus Nichts zu sagen, um ihm diese Entscheidung, bzw. dieses Dilemma zu ersparen, dann gibt es wieder einige Theorien:
    Theorie Nummer 1: Klaus muss davon ausgehen, dass ihr Irgendetwas zugestoßen ist und ist somit besorgt, sie geht nicht an das Telefon, Niemand hat etwas von ihr gehört, da Denise auch Petra und Peter nicht eingeweiht hat. Der Einzige, der Etwas wissen könnte, ist Bodo: Entweder sagt er ihm, was er für ein Angebot unterbreitet hat, was er eher weniger tun wird, da er keinen Ärger möchte, oder - was wahrscheinlicher ist - er lügt und sagt, er hat keine Ahnung / hat sie nicht gesehen.
    Damit ist Klaus in einer hilflosen Situation und Denise ist todtraurig, da sie Nichts tun kann, aber weiß, wie es Klaus nun gehen muss. Im Endeffekt sind wieder Beide verzweifelt
    Theorie Nummer 2: Denise weiht Petra ein, erklärt ihr die Lage und möchte einen Unfall vortäuschen (mal ganz weit hergeholt), damit er weiß, dass sie niemals kommen wird, er wird traurig sein, aber er wird sich nicht sein Leben lang Sorgen machen.
    Sie jedoch wird vermutlich ein unglückliches Leben führen, sich immer Fragen, was er in diesem Moment tut und wie es ihm gerade geht. Klingt tragisch, aber ist eine Option, falls sie ein selbstloser Mensch ist, wovon man ausgehen könnte, wenn man bedenkt, dass sie sich hergegeben hat, für Bodo.
    So, das klingt alles doch etwas unschön, also wird sie zuerst Petra anrufen.
    Erneut bauen sich ein paar Theorien auf: [Ich lasse das mit dem Unfall etc. aus, hatte ich oben bereits...]
    Theorie Nummer 1: Denise ist verzweifelt und bittet sie um Hilfe, ob sie eine Idee hat. Nun könnte es passieren, dass Petra ihrer Freundin helfen möchte und statt ihr mit Bodo schläft. Denise hätte Schuldgefühle, Peter wäre vermutlich überhaupt nicht begeistert, aber auch Klaus würde das vermutlich nicht gut heißen, seiner Frau vielleicht sogar Vorwürfe machen, oder es wäre ihm egal, solange er nur seine Frau wieder hat, ohne dass sie sich opfern musste. [Dieses Szenario greife ich später noch einmal auf]
    Theorie Nummer 2: Petra sieht keine Optionen für sie, redet mit Klaus. Damit hätte Denise ihn indirekt angerufen.
    Theorie Nummer 3: Petra sieht keine Optionen für sie, behält es aber für sich, Denise ist deprimiert und Petra fühlt sich hilflos, da sie ihrer Freundin nicht helfen kann, bei ihrem Mann bekommt sie keine Unterstützung, da dieser sich aus Allem raus hält.
    Alles ist keine Option für sie, also geht sie zu Bodo, will mit ihm reden.
    Theorie Nummer 1: Er wird sie umsonst fahren, da er sieht, wie verzweifelt er ist, da er auch ein Herz hat. [Wahrscheinlichkeit beträgt an die 0%]
    Theorie Nummer 2: Er wird auf sein Angebot beharren, lässt sie gehen.
    Theorie Nummer 3: Er wird die Entscheidung für sie treffen und sich nehmen, was er will, das wäre für Denise natürlich traumatisierend, aber es würde für sie gut ausgehen, sie hätte sich nicht hergegeben, Klaus wäre sauer auf Bodo und nicht auf sie (sie kann nichts dafür), ihre Freunde wären noch bei ihr, sie hätte ein Leben. Gar nicht so unwahrscheinlich, aber das Problem an dieser Theorie ist, er könnte sie auch einfach vergewaltigen und zurücklassen, sie würde sich davon nie wieder erholen, Klaus könnte sie nie wieder ansehen, da er Schuldgefühle hat, da er nicht für sie da war, ebenso wird Petra empfinden, oder er wird ihr vorwerfen, dass es ihr gefallen hat (etc.). Gibt ein paar sehr wahrscheinliche Varianten, die das Leben aller zerstört.
    Theorie Nummer 4: Sie ist so verzweifelt, dass sie ihn zwingt. Hier bildet sich das Problem, dass sie vermutlich nicht stark genug sein wird, aber falls sie es tatsächlich ist, wird sie früher oder später dafür bestraft werden, außerdem, kann sie dann damit leben, mit dem, was sie Bodo angetan/angedroht hat? Wird Klaus damit leben können, da sie es ihm sagen wird? Zudem: Möchte sie wirklich auf die Gefahr hin, dass er sie überwältigt, alleine mit ihm in einem Boot sein? Vielleicht vergewaltigt er sie, ist sauer und schmeißt sie ins Wasser, wo sie stirbt? Das wird ihr auch nicht gefallen.
    Theorie Nummer 5: Sie will einen Kompromiss, er bekommt auf der anderen Seite eine gute Entschädigung an Geld & Co. Vermutlich wird Bodo das nicht annehmen.
    Angenommen, sie will weder mit Bodo schlafen, noch Bodo überreden, noch Petra um Hilfe bitte, noch ihrem Mann anrufen, noch ihrem Mann nicht anrufen, dann hat sie keine Optionen mehr, außer sie gerät wirklich in einen Unfall / Suizid, dabei wäre dies natürlich die tragischte Version von allen Szenarien.
    Okay, sie hat nun all diese Szenarien durchgespielt, sie kann nicht über den Fluss schwimmen, ist zu arm für ein Boot (wir gehen mal davon aus, dass Klaus ihr kein anderes Boot schicken kann, bzw. ihr helfen kann) und somit entschließt sie sich, das Angebot anzunehmen, da sie kein anderen Möglichkeiten hat, auf ihrer Seite hat sie keinerlei Zukunftsperspektiven.
    Sie nimmt es an, geht zu Bodo und hofft, dass er ihr vergibt. Das tut er nicht, er wirft sie raus, Petra streitet sich mit Peter, wegen ihr. Natürlich fühlt sie sich schlecht, aber sie hat wenigstens Perspektiven, muss jedoch mit der Schande leben und hat Alles verloren, was sie liebt. Auch kein tolles Ende.
    Um das Ganze zusammen zu fassen: Es gibt kein Happy End. Egal was sie tut, es wird immer schief gehen, sie hat sich dafür entschieden, sich herzugeben, um ihren Liebsten zu sehen, die einzige Chance für sie, dass Alles gut wird, vielleicht hätte er ihr ja vergeben? Das hat er nur nicht. Ich kann ihre Entscheidung verstehen, jedoch hätte ich das Szenario des vorgetäuschten Todes gewählt.
    Ich gebe ihrem Verhalten eine 2, da ich es nachvollziehen kann, aber nicht selbst tun würde. Wenn man verzweifelt ist, tut man so Einiges.


    Bodo
    Oben wurde bereits genannt, dass er unsympathisch ist.
    Daher hätte man so etwas eventuell erahnen können, aber ich denke, niemand hätte ihm so Etwas zugetraut? Vielleicht ist er auch einfach nur einsam, wurde in der Vergangenheit verletzt und wünscht sich ein bisschen Zuneigung, die er sich nun eben durch Erpressung holen muss ?
    Verständlich, aus seiner Sicht, aber absolut inakzeptabel.
    Selbst wenn ihm schlimme Dinge geschehen sein sollten, wer gibt ihm die Berechtigung, nun ebenfalls Leben zu zerstören?
    Er muss sich den Szenarien/Konsequenzen bewusst gewesen sein, aber er hat nur an sich selber gedacht.
    Außerdem muss er damit rechnen, dass Klaus das nicht auf sich sitzen lässt und vermutlich ist das auch nicht ganz legal.
    Also können wir davon ausgehen, dass er ein Mann ist, der oft enttäuscht wurde und deshalb sehr zornig, verbittert und einsam ist, jedoch auch sehr egoistisch, da er den Glauben an seine Mitmenschen verloren hat.
    Deshalb ist er so geworden, nimmt sich, was er will, hat sämtliches Mitgefühl verloren, weshalb er auch keine Schuldgefühle haben wird, wenn er sieht, dass er Leben zerstört hat.
    Daher können wir diese Reue-Szenarien ausschließen, bzw. die Wahrscheinlichkeit, dass er bekehrt wird, ist so gering, dass es sich nicht lohnt, sie zu nennen.
    Also, er geht aus dieser Sache vorerst als Gewinner raus, vielleicht bekommt er eine Retourkutsche von Klaus, aber vermutlich kümmert ihn das wenig, keine Schuldgefühle, zudem wird er davon ausgegangen sein, sie vielleicht auch genötigt haben, niemals Jemandem etwas zu erzählen, also sie erneut zu erpressen.
    Daher rechnet er auch nicht mit einem Racheakt, ist sich aber dieser Möglichkeit bewusst.
    Rechtliche Konsequenzen schließe ich jetzt einfach mal zur Vereinfachung aus, aber es wäre auch möglich, dass er mit dem Gesetzt Konflikte bekommen könnte, falls Denise ihn anzeigt.
    Also, zu seinem Verhalten kann man nicht viel sagen, außer, dass es einfach absolut unmoralisch, falsch und abstoßend ist.
    Ich gebe ihm eine 6, egal, was ihm widerfahren ist, solch eine Nötigung ist absolut falsch.


    Petra
    Hach ja, die Freundin.
    Möchte nur das Beste für Denise, verteidigt sie und setzt damit ihre eigene Ehe aufs Spiel.
    Ich finde es absolut richtig, dass sie zu ihrer Freundin hält, dabei sollte sie jedoch auch einmal Peters und Klaus' Standpunkt berücksichtigen.
    Klaus ist verletzt und möchte sicherlich nicht noch eine Belehrung, von Jemandem, der eigentlich nicht in diese Sache involviert ist.
    Natürlich soll sie sich nicht raushalten, aber auch doch.
    Es ist für sie schwierig, wenn sie ihr nicht hilft, ist sie eine schlechte Freundin, sie würde Denise das Gefühl geben, dass Denise alleine da steht, ohne Rückhalt, ohne eine Freundin, die sie versteht.
    Aber sie muss auch sehen, dass sie vielleicht Alles nur noch schlimmer macht, sie gibt Klaus keine Möglichkeit, in Ruhe nach zu denken, er kann die Sache nicht einmal überschlafen, vielleicht hätte er ihr ja dann vergeben?
    Wenn man einen Menschen, der verletzt ist, jedoch so bedrängt und noch beschimpft, sinkt die Wahrscheinlichkeit auf eine Versöhnung. Ich finde ihren Grundsatz gut, helfen zu wollen, aber ich wäre die Sache doch lieber etwas diplomatischer angegangen, hätte in erster Linie dafür gesorgt, dass Denise bei ihr einziehen kann, bis die Sache geklärt ist, ihr aber auch Klaus' Gefühle näher gebracht, hätte sie sich einmal in ihn versetzt, was sie nicht hat.
    So wäre sie eindeutig produktiver gewesen und hätte das Problem nicht verschlimmert, wobei sie natürlich auf jeden Fall Denise aufbauen muss, da diese unter Schock steht.
    Da sie vermutlich weiß, wie Peter reagieren wird, hätte ich diese Sache ebenfalls vorsichtiger behandelt, wenn er sich raushalten möchte, ist das seine Sache, aber er muss akzeptieren, dass sie ihrer Freundin beisteht und nicht tatenlos daneben steht, schließlich ist Denise auch seine Freundin.
    Mit anderen Worten: Ich gebe Petra eine 3, ihr Ansatz war sehr gut, aber die Details hat sie allesamt verhauen, sie hat Alles schlimmer gemacht, aber ich bewundere ihre Loyalität, aber handgreiflich sollte man bitte nicht werden, auch wenn die Emotionen Amok laufen.


    Peter
    Also, wenn zwei Freunde sich streiten... hält man sich raus.
    An sich kann ich das verstehen, man möchte sich auf keine Seite stellen und da er ein Mann ist und Männer meistens zusammenhalten, wäre die Sache sehr schnell noch schwieriger geworden.
    Hätte er sich mit Denise verbündet, wären die Frauen glücklich gewesen, eine Allianz gegen Klaus, der sich eingeengt und von Allen verraten fühlt. Nicht schön, würde ich sagen.
    Wenn Peter sich mit Klaus verbündet, wäre seine Frau mehr als beleidigt gewesen, sowas artet schnell in einen riesigen Streit aus.
    Also ist auch er in einem Dilemma, ebenso wie Denise.
    Okay, nehmen wir mal an, er verbündet sich mit Beiden, spielt Fähnchen im Wind, dann wäre dies früher oder später, vielleicht auch erst in ein paar Jahren, aufgeflogen, es wäre Heuchelei und somit absolut inakzeptabel.
    Schließen wir aus.
    Wenn Peter zu seiner Frau hält, dann ist das gleich zu setzen mit einer Allianz gegen Klaus, zumindest aus der Sicht der Frauen.
    Aber Männer denken da ein klein wenig anders, glaube ich. Klaus hätte vielleicht verstanden, dass Peter zu seiner Frau halten muss, wäre aber sicherlich auch enttäuscht und verletzt gewesen, aber nicht so schlimm, wie bei einer eindeutigen Allianz, würde ich behaupten.
    So, um diesem Dilemma zu entgehen, hat Peter es sich ganz einfach gemacht:
    Nichts sehen, Nichts hören, Nichts sagen. Raushalten.
    Eine sehr schöne Lösung, nur noch dümmer, als alle anderen Optionen. Klaus fühlt sich im Stich gelassen, von seinem Freund, seine Frau ist enttäuscht, dass er nicht zu ihr hält, um Denise beizustehen, Denise ist auch enttäuscht, so wie Klaus.
    Er jedoch hat seine Ruhe, bis auf einen Ehekrieg, aber es macht ihm vorerst keine Probleme. Dennoch die schlechteste von allen Möglichkeiten. Leider kann ich nicht sagen, wie ich mich verhalten hätte, ich würde in jedem Fall irgendwem in den Rücken fallen, Fähnchen im Wind, würde ich aber auch nicht spielen.
    Vermutlich wäre ein Mittelweg angebracht: Er hätte als neutraler Streitschlichter fungieren können, der sich beide Seiten anhört, seine energische Frau zügelt, damit sie keine Dummheiten macht und damit alles verschlimmert. Außerdem kann er übermitteln.
    Ein Gespräch organisieren, beiden Parteien beistehen, aber neutral bleiben. Damit hätte sich niemand verraten gefühlt, er wäre in keine Erklärungsnot gekommen.
    Daher gebe ich ihm eine 6, da er weder nachgedacht hat, noch zu irgendwem gehalten hat und es sich einfach gemacht hat.

  • Mipha

    Hat das Label Allgemeine Diskussionen hinzugefügt.
  • Yuki

    Hat das Label Sonstiges hinzugefügt.