Das "neue" Deutsch - Verfall oder Wandel?

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  • Mah, man (ähem, das ist nun kein Hint xD) kann als humaner Dozent einen Schreibfehler ausbessern, ohne mit Punkteabzügen um sich zu werfen. Einer Freundin hat ein Dozent mit Sternchen am Ende unter das Protokoll geschrieben: "Bitte achte in Zukunft darauf (auf das man bezogen) ;)". Ginge ja so auch.



    @Shorino
    Du kannst nicht immer mit dem Duden argumentieren.
    Sprache folgt schließlich keinem Naturgesetz, das solange bestehen wird, solange das Universum existiert. xD


    Die Sprache der (deutschsprachigen) Menschen definiert den Duden, nicht der Duden die Sprache der Menschen.
    Deshalb sind alle Regeln eher als Richtlinien anzusehen, nicht als unveränderliches Naturgesetz.
    Demnach ist der Duden eher als Sammelband aller bisher erfundenen Regeln und Wörter, die sich bei deutschsprachigen Personen durchgesetzt haben und immer noch in Verwendung sind, zu betrachten.
    Jede Wortneuschöpfung war irgendwann einmal "falsch", bis sie sich eingebürgert hat. Egal, ob googlen mit allen deutschen Verbabwandlungen oder natürlicher.
    Wenn die Menschen nun mehrheitlich beschließen würden, dass das Wort "natürlicher" durchaus seine Existenzberechtigung hätte, müsste sich der Duden dieser Meinung beugen.


    Ein Beispiel:
    Ein Fisch im Meer ist in seinem natürlichen Habitat.
    Wenn du den Fisch in deinem Aquarium hältst, ist das nicht natürlich.
    Wenn du dem Fisch eine Rückzugsmöglichkeit bietest, ist das jedoch natürlicher (= dem Ursprungszustand näher), als ein blankes Aquarium. ;)
    Da du als Haustierbesitzer für dein Fischi nie den natürlichen Zustand herstellen kannst, kannst du für ihn das nun möglichst natürlichste Habitat schaffen, denn ein leeres Goldfischglas ist das Unnatürlichste.
    Ersetze "natürlicher", "natürlichste" und "unnatürlichste" nur durch (un)natürlich und der Sinn des gesamten Absatzes ist dahin. :D


    Nachtschattengewächse wachsen auch nicht im Schatten der Nacht, sind praktisch ein Oxymoron in sich, weil sie das Gegenteil dessen sind, was ihr heutiger Name vermuten lassen würde. (Es hieß nämlich Nachtschaden (=weil giftig) und wurde missverstanden.) Dennoch benennt sie niemand um. :D


    Funfact: Erdbeeren, Himbeeren und Brombeeren sind keine Beeren. Bananen, Kürbisse, Zitrusfrüchte und Gurken sind Beeren.
    Niemand wird sie umbenennen, nur um korrekt zu sprechen. Das ist nämlich ohnehin schon ein Mindfuck in sich. xD

  • Jede Wortneuschöpfung war irgendwann einmal "falsch", bis sie sich eingebürgert hat. Egal, ob googlen mit allen deutschen Verbabwandlungen oder natürlicher.

    "Googeln" sagt der Duden. :P Richtig blöde.


    Die Sprache der (deutschsprachigen) Menschen definiert den Duden, nicht der Duden die Sprache der Menschen.

    Der Duden gewährt aber auch Sprachsicherheit. Und Sicherheit wird ja nur ermöglicht, wenn es Regeln gibt, an die man sich halten kann. Anglizismen und Neologismen dürfen sich gerne einbürgern, warum auch nicht. Nicht alles, was neu ist, ist aber auch wünschenswert, z.B. der aktuelle Trend, Gesetzestexte stets als "Paket" zu bezeichnen oder die Große Koalition selbst auf Titelseiten "Groko" zu nennen. Da kann es natürlich andere Meinungen geben, ich finde diese Entwicklungen unschön und vor allem nicht notwendig.


    Wenn die Menschen nun mehrheitlich beschließen würden, dass das Wort "natürlicher" durchaus seine Existenzberechtigung hätte, müsste sich der Duden dieser Meinung beugen.

    Das sehe ich anders. Natürlich wird dieses Wort genutzt und die Regeln lassen eine Steigerung zu, weshalb sie grammatikalisch auch nicht falsch ist, aber sprachlogisch ergibt eine Steigerung einer Zugehörigkeit keinen Sinn, auch dann nicht, wenn die Mehrheit das sagt. Man ändert ja auch nicht die Regeln der Harmonik, wenn die Mehrheit gerne unharmonische Musik hört.


    Ein Fisch im Meer ist in seinem natürlichen Habitat.
    Wenn du den Fisch in deinem Aquarium hältst, ist das nicht natürlich.
    Wenn du dem Fisch eine Rückzugsmöglichkeit bietest, ist das jedoch natürlicher (= dem Ursprungszustand näher), als ein blankes Aquarium.
    Da du als Haustierbesitzer für dein Fischi nie den natürlichen Zustand herstellen kannst, kannst du für ihn das nun möglichst natürlichste Habitat schaffen, denn ein leeres Goldfischglas ist das Unnatürlichste.

    Das kann mit mehreren Wörtern durchspielen. Ich denke, wir sind uns einig, dass man das Wort "voll" nicht steigern kann. Ein Raum ohne Einrichtung ist leer. Ein Raum mit nur einem Sofa ist "voller", das heißt dem Zustand der Fülle schon näher. Am vollsten ist der Raum dann, wenn nichts mehr hineinpasst.
    Ist trotzdem ein valides Argument, wenn man "Natürlichkeit" als etwas graduelles ansieht, das Stück für Stück erreicht werden kann. Ich würde die Natur als einen Bereich definieren, dem man zugehörig sein kann oder nicht. "Natürlich" steht für mich im Unterschied zu "kultiviert" oder "synthetisch" und auch diese beiden sind streng genommen nicht steigerbar.
    Man kann das Wort steigern, wenn man "natürlich" im Sinne von "locker" oder "ungezwungen" benutzt. "Dein Auftreten ist natürlich." Sagt zumindest Wiktionary, aber ich würde auch das anzweifeln, schließlich ist "ungezwungen" nicht steigerbar, weil es ja schon verneint ist.
    Übrigens bin ich mir bewusst, dass diese Diskussion völlig bescheuert ist. xD Ich habe einfach nur Spaß daran, mal nicht über Flüchtlinge zu diskutieren.


    Nachtschattengewächse wachsen auch nicht im Schatten der Nacht, sind praktisch ein Oxymoron in sich, weil sie das Gegenteil dessen sind, was ihr heutiger Name vermuten lassen würde. (Es hieß nämlich Nachtschaden (=weil giftig) und wurde missverstanden.) Dennoch benennt sie niemand um.

    Ich hätte gedacht, dass der Name daher kommt, dass sie entweder nachts oder im Schatten wachsen, aber offensichtlich kommt das echt vom Schaden. Steht bei Wikipedia. Eine Verballhornung rückgängig zu machen, wäre aber auch vergebene Mühe, denke ich.


    Funfact: Erdbeeren, Himbeeren und Brombeeren sind keine Beeren. Bananen, Kürbisse, Zitrusfrüchte und Gurken sind Beeren.
    Niemand wird sie umbenennen, nur um korrekt zu sprechen. Das ist nämlich ohnehin schon ein Mindfuck in sich. xD

    Die Wissenschaft systematisiert sie aber anders, die Sprache genügt also nur dem alltäglichen Gebrauch, aber nicht der Wissenschaft.
    Übrigens krasser Shit. Himbeeren sind keine Beeren. Meine Welt liegt in Trümmern. Was sind sie denn dann?

  • Du bist aber schon ein i-Tüppfelchenreiter. :P
    Wie würdest du das Goldfischbeispiel denn umformulieren (also ohne noch mehr umständliches Beamtendeutsch einzuwerfen)? So, wie du es im Alltag erklären würdest? ;P


    Unter einem Gewächs verstehen wir doch was Grünes, eine Pflanze, und die benötigt zwingend irgendwann einmal Sonnenlicht - und das nicht wenig. ;)


    Bittesehr ^^

  • Du bist aber schon ein i-Tüppfelchenreiter. :P
    Wie würdest du das Goldfischbeispiel denn umformulieren (also ohne noch mehr umständliches Beamtendeutsch einzuwerfen)? So, wie du es im Alltag erklären würdest? ;P


    Unter einem Gewächs verstehen wir doch was Grünes, eine Pflanze, und die benötigt zwingend irgendwann einmal Sonnenlicht - und das nicht wenig. ;)


    Bittesehr ^^

    Im Alltag würde ich es genauso formulieren, also mit Komparativ. In der Schrift würde ich es umformulieren und schreiben, dass die umgestaltete Einrichtung des Aquariums dem natürlichen Lebensraum näherkommt. :P


    Danke! Krasser Scheiß.

  • Aber wie würdest du es dann in einem unterhaltenden Text beschreiben, etwa in einem Roman oder in einem Blog?
    Da schlägt der Leser doch den Kopf an die Wand, wenn du ihm trockenes Beamtendeutsch entgegenschmetterst. :D


    Ich esse einen "aufgequollenen Blütenboden mit Nüssen". Klingt lecker! ^^

  • Im Alltag würde ich es genauso formulieren, also mit Komparativ. In der Schrift würde ich es umformulieren und schreiben, dass die umgestaltete Einrichtung des Aquariums dem natürlichen Lebensraum näherkommt.


    Welchen Vorteil hätte das denn? Du würdest dadurch diesen Satz doch nur unnötig aufblähen und je mehr Wörter du auf diese Weise umschreibst, desto länger wird der Text. Es leidet daher auch die Lesbarkeit und du, als Verfasser, verschwendest unnötig Zeit. Solche Umschreibungen sind also ineffizient.


    Was das konkrete Beispiel angeht stimmt es auch gar nicht, was hier gesagt wird. Der Komparativ "natürlicher" ist weder falsch noch umgangssprachlich. Wenn du schon deine Aussagen auf den Duden stützt, hätte dir eigentlich auffallen müssen, dass auch im Duden die Steigerungsformen von "natürlich" aufgeführt sind (wobei es dir vielleicht aufgefallen ist, da du ja sagst, dass es grammatikalisch korrekt ist; sollte das der Fall sein betrachte diesen Absatz als gegenstandslos).


    Alle diese fünf Bedeutungen sind nicht logisch steigerbar.


    Und das stimmt so auch nicht. Diese Bedeutungen sind Erklärungen des Wortes. Es wird also nur das Wort umschrieben. Sie müssen nicht direkt steigerbar sein, es reicht wenn sich eine Steigerung herleiten lässt. Wenn da als Bedeutung steht "dem Vorbild in der Wirklichkeit entsprechend", ergibt sich daraus, dass etwas näher am Vorbild der Wirklichkeit sein kann als etwas anderes. Müsste die Bedeutung, so wie du sagst, direkt logisch steigerbar sein, könnte ich z.B. nicht "verzweifelter", nicht "ruecksichtsloser" und vor allem nicht "offensiver" sein als du.


    z.B. der aktuelle Trend, Gesetzestexte stets als "Paket" zu bezeichnen oder die Große Koalition selbst auf Titelseiten "Groko" zu nennen. Da kann es natürlich andere Meinungen geben, ich finde diese Entwicklungen unschön und vor allem nicht notwendig.


    Was stört dich denn daran? Selbst im Duden steht zu "Paket":


    "(besonders Wirtschaft, Politik) größere Gesamtheit von Dingen, Teilen, Vorschlägen usw. in verbindlicher Zusammenstellung" und sogar das Wort "Gesetzespaket" gibt es, auch laut Duden. Demnach absolut passend und jeder weiß was gemeint ist. Was würdest du denn schreiben statt "Gesetzespaket" und vor allem: was wäre der Sinn bzw. der Vorteil einer Umschreibung?


    Und "Groko" ist halt eine praktische Abkürzung und, wie ich gerade erfahren habe, zwar noch nicht "eingedudent", aber Wort des Jahres 2013: http://www.duden.de/presse/Akt…-ist-Wort-des-Jahres-2013


    Du widersprichst dir ja im Grunde selbst, weil du gesagt hast:


    Ich würde gute Sprache jedoch so definieren, dass man mit wenigen Worten klar ausdrückt, was gesagt werden muss.


    Deine Kritik ist aber u.a die, das man genau das tut.

  • Welchen Vorteil hätte das denn? Du würdest dadurch diesen Satz doch nur unnötig aufblähen und je mehr Wörter du auf diese Weise umschreibst, desto länger wird der Text. Es leidet daher auch die Lesbarkeit und du, als Verfasser, verschwendest unnötig Zeit. Solche Umschreibungen sind also ineffizient.

    Das Wort "natürlich" wird derzeit von so vielen Menschen völlig schwammig und doof verwandt, es wäre viel getan, wenn man ihm seine ursprüngliche Bedeutung zurückgeben würde. Es wäre effizient, Wörter nicht zu verwischen und ihnen den Sinn zu nehmen, wie die Reklame es bspw. tut.


    Was das konkrete Beispiel angeht stimmt es auch gar nicht, was hier gesagt wird. Der Komparativ "natürlicher" ist weder falsch noch umgangssprachlich. Wenn du schon deine Aussagen auf den Duden stützt, hätte dir eigentlich auffallen müssen, dass auch im Duden die Steigerungsformen von "natürlich" aufgeführt sind (wobei es dir vielleicht aufgefallen ist, da du ja sagst, dass es grammatikalisch korrekt ist; sollte das der Fall sein betrachte diesen Absatz als gegenstandslos).

    Man kann jedes Adjektiv steigern.


    könnte ich z.B. nicht "verzweifelter", nicht "ruecksichtsloser" und vor allem nicht "offensiver" sein als du.

    Rücksichtsloser kann man streng genommen nicht sein. Bei den anderen sehe ich keine Probleme.


    Demnach absolut passend und jeder weiß was gemeint ist. Was würdest du denn schreiben statt "Gesetzespaket" und vor allem: was wäre der Sinn bzw. der Vorteil einer Umschreibung?

    Ein Gesetzespaket ist in Ordnung, solange es sich dabei um mehrere handelt. Ein Asylpaket ist, ja, keine Ahnung. Ein Briefpaket ist ja auch kein Gesetzestext bzgl. Briefen.


    Und "Groko" ist halt eine praktische Abkürzung und, wie ich gerade erfahren habe, zwar noch nicht "eingedudent", aber Wort des Jahres 2013: duden.de/presse/Aktuelle-Meldu…-ist-Wort-des-Jahres-2013

    Ja, bei Toilettengate weiß auch jeder, was gemeint ist, bzw. wurde es verwendet. Ich finde das trotzdem nicht schön, aber ich bestimme ja auch nicht über Sprache, deswegen habe ich lediglich meinen Geschmack geäußert.


    Deine Kritik ist aber u.a die, das man genau das tut.

    Nein, "wenige Worte" bedeutet nicht, einfach Wörter zu erfinden. Und dass sie jeder versteht reicht auch nicht, als Qualitätsnachweis.

  • Das Wort "natürlich" wird derzeit von so vielen Menschen völlig schwammig und doof verwandt, es wäre viel getan, wenn man ihm seine ursprüngliche Bedeutung zurückgegeben würde. Es wäre effizient, Wörter nicht zu verwischen und ihnen den Sinn zu nehmen, wie die Reklame es bspw. tut.


    Mag sein, ist halt ein schönes Wort um Marketing zu betreiben. Im Beispiel von Bastet mit dem Goldfisch wird aber gar nichts verwischt oder der Sinn genommen. Und auf dieses Beispiel bezog ich mich ganz konkret: wieso würdest du "natürlicher" in diesem Kontext meiden?

    Man kann jedes Adjektiv steigern. [...] Rücksichtsloser kann man streng genommen nicht sein. Bei den anderen sehe ich keine Probleme.


    Eben das ist der Punkt. Du widersprichst dir und hast offenbar nicht verstanden, worauf ich hinauswollte. Laut Duden hat das Wort "offensiv" folgende Bedeutung:


    Nach deiner Argumentation sind diese Bedeutungen nicht "logisch steigerbar", weil:


    Sprich: wieso siehst du bei "offensiv" keine Probleme, bei "natürlich" aber schon?


    Ein Gesetzespaket ist in Ordnung, solange es sich dabei um mehrere handelt. Ein Asylpaket ist, ja, keine Ahnung. Ein Briefpaket ist ja auch kein Gesetzestext bzgl. Briefen.


    Was stört dich an "Gesetzespakete", wenn es mehrere Pakete sind? :wtf:


    Nein, "wenige Worte" bedeutet nicht, einfach Wörter zu erfinden. Und dass sie jeder versteht reicht auch nicht, als Qualitätsnachweis.


    Jedes - absolut jedes - Wort wurde irgendwann mal "erfunden" und was ist denn deiner Meinung nach sonst ein Qualitätsnachweis? Diese "erfundenen Wörter" wurden ja gerade deshalb erfunden, weil sie die Sprache einfacher machen. Sprache entwickelt sich weiter und dazu gehört, dass Wörter "erfunden" werden.

  • Mag sein, ist halt ein schönes Wort um Marketing zu betreiben. Im Beispiel von Bastet mit dem Goldfisch wird aber gar nichts verwischt oder der Sinn genommen. Und auf dieses Beispiel bezog ich mich ganz konkret: wieso würdest du "natürlicher" in diesem Kontext meiden?

    Ich habe es als validen Punkt bezeichnet und geschrieben, dass es darauf ankommt, wie man es definiert. Definiert man Natürlichkeit als graduelle Eigenschaft, dann geht das. Ich würde es als reine Zugehörigkeit definieren, dass also Natürlichkeit entweder vorhanden ist oder nicht. Aber wie gesagt, valider Punkt.


    Du widersprichst dir und hast offenbar nicht verstanden, worauf ich hinauswollte.

    Nein, ich widerspreche mir nicht. Die Sprachregeln lassen eine Steigerung zu, logisch kann man manche Wörter nicht steigern.
    Die Offensivität zweier Mannschaften ist graduell, denn Offensivität und Defensivität stehen in einem änderbaren Verhältnis zueinander.
    Wenn die Offensivität als reiner Angriffsmodus definiert wird, dann ist eine Steigerung natürlich schwierig, darüber habe ich jetzt nicht nachgedacht.
    Wenn man "Offensiv" als Art der Gesprächsführung betrachtet, im Sinne von "beleidigend" oder "aggressiv", dann halte ich es auch für steigerbar, schließlich sind Aggression und Beleidigung graduell.


    Was stört dich an "Gesetzespakete", wenn es mehrere Pakete sind?

    Das habe ich anders gemeint: ich finde das Wort "Gesetzespaket" in Ordnung, wenn mehrere Gesetze beschlossen werden, aber eben nur wenn es mehrere sind.
    In Asylpaket ist das Gesetz aber gar nicht mehr vorhanden. Man sagt ja deshalb "Gesetzespaket", damit der Zusammenhang zu Gesetzen klar wird. Sonst würde man nur Paket sagen. Beim Asylpaket ist das Wort "Gesetz" durch "Asyl" vertauscht, aber es handelt sich dabei nicht um eine Bündelung verschiedener Asylformen, so wie es sich beim Gesetzespaket um eine Bündelung von Gesetzen handelt.
    Es ist klar, was gemeint ist, aber es ist eben unsauber. Mehr wollte ich ja gar nicht sagen. xD


    Vielleicht sollte ich betonen, dass mir das alles relativ egal ist, wenn man einfach so darüber spricht. Ich finde jedoch, dass Journalisten, Autoren, Pressesprecher, Kommentatoren etc. besonders ein Fachgebiet haben: Sprache. Und das sollten sie zumindest annähernd fehlerfrei beherrschen. Entsprechende Kompetenz im jeweiligen Berufsfeld verlangt man von Anwälten, Mechanikern und Lehrern auch. Aber wenn ich sehe, dass mein Prof. für Bildungswissenschaften durchgehend "Apell" statt "Appell" schreibt und "korellieren" statt "korrelieren", dann weiß ich schon, warum meine Nachhilfeschüler in der 8. Klasse ein wirklich unsauberes Deutsch schreiben. Denn wenn es nicht mal die Lehrer beherrschen.


    Jedes - absolut jedes - Wort wurde irgendwann mal "erfunden" und was ist denn deiner Meinung nach sonst ein Qualitätsnachweis? Diese "erfundenen Wörter" wurden ja gerade deshalb erfunden, weil sie die Sprache einfacher machen. Sprache entwickelt sich weiter und dazu gehört, dass Wörter "erfunden" werden.

    Da stimme ich dir völlig zu. Besonders Anglizismen erleichtern die Sprache in vielerlei Hinsicht. Aber ich weiß nicht, was so revolutionär an meiner Botschaft ist, dass nicht jede Neuerung eine gute/sinnvolle/praktische Neuerung ist. Was die Sprache bereichert oder erleichtert, ist eine willkommene Neuerung. Was sie verwischt, verkompliziert oder beschneidet, ist zu verwerfen.

  • Definiert man Natürlichkeit als graduelle Eigenschaft, dann geht das. Ich würde es als reine Zugehörigkeit definieren, dass also Natürlichkeit entweder vorhanden ist oder nicht. [...] Ich finde jedoch, dass Journalisten, Autoren, Pressesprecher, Kommentatoren etc. besonders ein Fachgebiet haben: Sprache. Und das sollten sie zumindest annähernd fehlerfrei beherrschen. Entsprechende Kompetenz im jeweiligen Berufsfeld verlangt man von Anwälten, Mechanikern und Lehrern auch.

    Ich fasse diese beiden Aussagen mal zusammen, weil sie sich so schön ergänzen. Worauf kommt es dir denn, im Bezug auf die Sprache, vorrangig an, wenn du einen Text verfasst? Ich persönlich versuche darauf zu achten, dass möglichst jeder, der meine Texte liest, sie versteht, ohne sich besonders anzustrengen. D.h. dass es nicht vorrangig darauf ankommt, wie ich Wörter definiere, sondern wie sie andere verstehen. Natürlich gebrauche ich die Wörter meist so, wie ich sie selbst verstehe. Passiert ja auch ganz unbewusst, weil ich nicht über jedes Wort nachdenke, das ich schreibe. Wenn ich aber merke, dass ich ein Wort anders definiere als die Masse versuche ich mich in meiner Ausdrucksweise der Masse anzupassen, zumindest wenn sich mein Text an die Masse richtet. Gelingt mir manchmal mehr, manchmal weniger. Genau das sollten meiner Meinung nach auch Journalisten, Autoren, Pressesprecher, Kommentatoren etc. tun. Auf den Punkt gebracht: (möglichst einfache) Verständlichkeit sollte einen höheren Stellenwert haben als "Korrektheit". Wenn die Masse z.B. also "natürlichere Tierhaltung" versteht, gibt es keinen Grund das zu umschreiben.


    Aber ich weiß nicht, was so revolutionär an meiner Botschaft ist, dass nicht jede Neuerung eine gute/sinnvolle/praktische Neuerung ist. Was die Sprache bereichert oder erleichtert, ist eine willkommene Neuerung. Was sie verwischt, verkompliziert oder beschneidet, ist zu verwerfen.

    Nichts ist revolutionär daran und ich stimme dem auch vorbehaltlos zu. Ich verstehe aber nicht wieso ich auf meine konkreten Fragen von dir allgemeine Antworten bekomme. Es ging mir um den Begriff "Groko". Was genau an "Groko" ist denn schlecht? Und was ist jetzt für dich ein Qualitätsnachweis? Dieser Frage bist du auch ausgewichen. Wann ist die Sprache "bereichert oder erleichtert"?


    Was die Steigerung von "offensiv" angeht hast du wohl immer noch nicht verstanden worauf ich hinaus wollte. Nämlich dass deine explizit und ausschließlich auf den Duden gestützte Begründung, wieso "natürlich" logisch nicht steigerbar ist, schlicht falsch ist.

  • Also, ich weiß nicht. Gerade um solche Dinge wie "natürlichere Tierhaltung" zu verhindern, würde ich auf Sprache achten, denn Tierhaltung ist bestimmt alles nur eines nicht: natürlich. Sie ist genau das Gegenteil, nämlich kultiviert, es handelt sich bei Nutztieren ja auch meist um domestizierte Arten. Und so prägt Sprechen auch das Denken. Die Verbindung des Wortes natürlich (auch in seiner Steigerung) mit Nutztierhaltung bringt Worte zusammen, die nichts miteinander zu tun haben.
    Was die Verständlichkeit angeht: Würde ich schreiben, dass das eine Glas leerer ist als das andere, weil nämlich in einem weniger drin ist als im anderen, dann würde das auch jeder verstehen, wäre aber kein guter Stil. Mehr will ich nicht sagen, andere Meinungen sind erlaubt.
    Vielleicht hängen wir uns zu sehr an diesem Wort auf. Ursprünglich dachte ich an das erwähnte Beispiel des Dozenten, der schrieb, dass der Zeitzeuge der "natürlichste Feind" des Historikers sei. Und gegen solchen Unfug habe ich eben etwas.


    Dieses Gemurkse in Superlativen und Übertreibungen nervt auch. Wer Sprache ständig sinnlos steigert, entwertet auch die Aussagekraft von Worten. Wenn jede Kritik in der Zeitung als "harsch" bezeichnet wird und jede Bombardierung als "massiv" und jede Flüchtlingskrise neue Wahnsinnsmetaphern bekommt, dann ist ständig Ausnahmezustand. Eine Entwicklung, wie man sie aus der Werbung kennt: Ständig müssen neue Wörter erfunden werden, neue megasuperoberultrageile Kacke, damit die Leute zumindest kurz hinschauen/-hören. Entleerte Sprache, entleerte Gedanken.


    Ob natürlich im Sinne einer naturnahen Lebensraumgestaltung gesteigert werden kann, ist da nur ein marginales Problem, das sich jetzt festgefahren hat. xD


    Nichts ist revolutionär daran und ich stimme dem auch vorbehaltlos zu. Ich verstehe aber nicht wieso ich auf meine konkreten Fragen von dir allgemeine Antworten bekomme. Es ging mir um den Begriff "Groko". Was genau an "Groko" ist denn schlecht?

    Ja, Gegenfrage: Warum schreiben wir nicht BuPrä, BuKa, Deutschl., Frankr.? Verständliche Abkürzungen. Wie wäre es außerdem mit Pallis statt dem furchtbar langen Wort Palästinenser und vielleicht nennen wir die Republikaner in den USA auch einfach Reps, das versteht auch jeder, wenn es im richtigen Kontext steht.
    Ich verstehe nicht, was das Problem an Große Koalition ist. Haben Journalisten so wenig Zeit? Ob das hier oder sonst wo irgendwer verwendet, ist mir wirklich egal, aber solche Dinge müssen nicht sein. Auch hier wieder eine Geschmacksfrage, die ich nicht in einem endlosen Wettstreit vertreten werde. xD



    Wann ist die Sprache "bereichert oder erleichtert"?

    Wenn sie der allgemeinen Verständlichkeit dient. Und die sollte man nicht über den Schleichweg der sprachlichen Unlogik erreichen, weil sie einer richtigen Assoziation vonseiten des Empfängers bedarf. Sprache wird erleichtert durch Einigkeit im Wortgebrauch und klare, knappe Ausdrucksweise. Ganz einfach.



    Ich möchte einfach nicht akzeptieren, dass es inzwischen völlig in Ordnung ist, dass Schüler nicht mehr Groß- und Kleinschreibung unterscheiden, dass Lehrer Rechtschreibfehler (nicht aus Leichtsinn, sondern aus Inkompetenz) machen, dass man sogar schon im Feuilleton einer anspruchsvollen Zeitung den Imperativ "Nehme!" liest.
    Natürlich können wir einfach alle Relativpronomen abschaffen und "wo" schreiben. Ich lese häufig Texte von Kommilitonen und ich bin z.T. wirklich genervt über das, was ich lesen muss. Sich wiederholende Rechtschreibfehler (seit/seid, wart/ward, das/dass), sinnlose Redundanzen, Unlogik in der Sprache, schlechte Metaphern.
    Das alles macht einen Text nicht unverständlich. Ich kenne aber auch Texte, die bis zur Unkenntlichkeit entstellt sind, auch von Studenten. Die in Teilen nur noch schwer lesbar sind.
    Man mag mich da überempfindlich nennen, aber eine Gesellschaft bedarf eines allgemeinen Sprachstandards, damit sie funktioniert. Entweder setzt man nun willkürlich die Grenze ab einem gewissen Grad der Unverständlichkeit, wo Unsauberkeit nicht mehr tragbar ist. Oder man nimmt einfach das, was gut funktioniert, nämlich das aktuelle Hochdeutsch, bringt es den Kindern vollumfänglich an der Schule bei und erweitert es, wo es eben notwendig ist.


    Was das "offensiv" angeht: Ich bin auf beide Bedeutungen des Duden eingegangen und habe geschrieben, dass das eine steigerbar ist, das andere wohl eher nicht. Was soll ich denn noch machen? xD

  • @Shorino
    Nein, nicht so wenig Zeit, so wenig Zeichen. Da muss man doch noch genügend emotional manipulative Adjektive einbringen. Große Koalition schluckt zu viele Zeichen! :D


    Zitat von Shorino

    Ich möchte einfach nicht akzeptieren, dass es inzwischen völlig in Ordnung ist, dass Schüler nicht mehr Groß- und Kleinschreibung unterscheiden, dass Lehrer Rechtschreibfehler (nicht aus Leichtsinn, sondern aus Inkompetenz) machen, dass man sogar schon im Feuilleton (<-Beistrich) einer anspruchsvollen Zeitung (<-Beistrich) den Imperativ "Nehme!" liest.

    :P
    *wegflieg*

  • Was die Verständlichkeit angeht: Würde ich schreiben, dass das eine Glas leerer ist als das andere, weil nämlich in einem weniger drin ist als im anderen, dann würde das auch jeder verstehen, wäre aber kein guter Stil. Mehr will ich nicht sagen, andere Meinungen sind erlaubt.

    Ist das Glas halb voll oder halb leer? Ich verstehe schon was du meinst, persönlich würde ich aber nicht unbedingt sagen, dass das kein guter Stil ist. Weil der Satz in seiner Bedeutung eindeutig und darüber hinaus auch möglichst kurz ist. Die "Sprachlogik" ist (zwar nicht immer, aber oft) für mich nachrangig. Aber ich erlaube natürlich auch andere Meinungen.


    Vielleicht hängen wir uns zu sehr an diesem Wort auf. Ursprünglich dachte ich an das erwähnte Beispiel des Dozenten, der schrieb, dass der Zeitzeuge der "natürlichste Feind" des Historikers sei. Und gegen solchen Unfug habe ich eben etwas.

    Mir ging es weniger um das Wort an sich, als um deine Begründung, weshalb "natürlich" nicht logisch steigerbar sein soll. Der "natürlichste Feind" klingt für mich auch befremdlich, weil ich nicht erkenne was damit gemeint sein soll. Ist halt kontextabhängig, ob eine Steigerung Sinn ergibt. In dem Fall ergibt sie eben keinen SInn, zumindest ist ein solcher für mich nicht ersichtlich.

    Ja, Gegenfrage: Warum schreiben wir nicht BuPrä, BuKa, Deutschl., Frankr.? Verständliche Abkürzungen.

    Ja, Gegen-Gegenfrage: warum schreiben wir z.B., z.T., bzgl., usw., etc.? Diese Abkürzungen stören dich ja auch nicht, wieso dann "Groko"? Stört dich denn "Soko" als Abkürzung für "Sonderkommission", ist ja sehr gebräuchlich und im Duden gelistet.


    Deine Gegenfrage läuft doch darauf hinaus, wieso man nicht gleich alle Wörter abkürzt. Daher meine Gegenfrage, wieso man überhaupt Wörter abkürzt. Auch in deinem Beitrag ist ein "z.T." zu lesen.

    Wenn sie der allgemeinen Verständlichkeit dient. Und die sollte man nicht über den Schleichweg der sprachlichen Unlogik erreichen, weil sie einer richtigen Assoziation vonseiten des Empfängers bedarf. Sprache wird erleichtert durch Einigkeit im Wortgebrauch und klare, knappe Ausdrucksweise. Ganz einfach.

    Also ist die Sprache doch bereichert, wenn man Wörter, Abzürzungen oder Redewendungen verwendet, die ohnehin jeder versteht. Selbst dann wenn sie "über Schleichweg der sprachlichen Unlogik" erreicht wurden, weil sie ja dennoch vom Empfänger richtig assoziiert werden.

    Was das "offensiv" angeht: Ich bin auf beide Bedeutungen des Duden eingegangen und habe geschrieben, dass das eine steigerbar ist, das andere wohl eher nicht. Was soll ich denn noch machen? xD

    Ist jetzt zwar nicht wichtig, aber ein letzter Versuch. Duden sagt zu offensiv:


    Zu 1: wie lässt sich "angreifend, den Angriff bevorzugend" deiner Meinung nach logisch steigern? "angreifend" kann man logisch nicht steigern. Entweder man greift an, oder man tut es nicht. "den Angriff bevorzugend" lässt sich ebenfalls logisch nicht steigern. Man kann etwas bevorzugen, oder nicht.


    Zu 2: "im Spiel den Angriff, das Stürmen bevorzugend" ist auch logisch nicht steigerbar, weil man eben nur bevorzugen kann oder nicht.


    Demnach wäre nach folgender Argumentation:


    Das Wort "offensiv" auch nicht logisch steigerbar. Da du aber selbst sagst, dass du bei "offensiver" keine Probleme siehst kann die Argumentation in dem obigen Zitat nicht richtig sein.

  • Ja, Gegen-Gegenfrage: warum schreiben wir z.B., z.T., bzgl., usw., etc.? Diese Abkürzungen stören dich ja auch nicht, wieso dann "Groko"? Stört dich denn "Soko" als Abkürzung für "Sonderkommission", ist ja sehr gebräuchlich und im Duden gelistet.

    Weil das keine bedeutungstragenden Wörter sind. Du wirst auch weiterhin Abkürzungen lesen, aber meist nur bei Pronomen, Adverbien etc. (:P) Soko würde ich in einem Artikel auch nicht gerne sehen. Geschmackssache.



    Zu 1: wie lässt sich "angreifend, den Angriff bevorzugend" deiner Meinung nach logisch steigern? "angreifend" kann man logisch nicht steigern. Entweder man greift an, oder man tut es nicht. "den Angriff bevorzugend" lässt sich ebenfalls logisch nicht steigern. Man kann etwas bevorzugen, oder nicht.


    Zu 2: "im Spiel den Angriff, das Stürmen bevorzugend" ist auch logisch nicht steigerbar, weil man eben nur bevorzugen kann oder nicht.

    Ich würde offensiv breiter definieren in dem Sinne, wie ich das getan habe. Also im Spiel/in der Taktik als Verhältnis (also steigerbar), in der Gesprächsführung als aggressiv/beleidigend/wagemutig (auch steigerbar). Da würde ich dem Duden eine zu enge Definition anlasten.


    Natürlich hast du dann Recht, dass eine reine Dudenargumentation nicht ausreicht. Die war aber auch nur ein Teil meiner Argumentation.


    Den Rest lasse ich mal so stehen, ich denke, das kann man undiskutiert akzeptieren. Also ich kann es zumindest, finde deine Punkte gut, auch wenn ich eine andere Ansicht vertrete.

  • Bei dem Wort natürlich stimm ich insofern zu, dass der Begriff gutgläubige Konsumenten anlocken soll. Oder wie sich ein Landwirt mal auf die Produkte schrieb: 100 % OHNE GENE! GANZ NATÜRLICH.
    Hört sich dann doch eher nach Plastik an.
    Meine Oma: Bio-Obst! XD


    In einem anderen Kontext gibt's diese Mädels, die mit "Natürlichkeit" bestechen wollen und es wohl als Qualitätsmerkmal oder was-auch-immer ansehen. "Ich bin besser als ihr, ich sehe ja so natürlich aus und benehme mich auch so." XD

  • http://www.jugendwort.de/abstimmung/


    Ich muss mich darüber auskotzen, weil diese Worte mir nicht unterkommen. Mir kommt es vor, als würde man extra diese Worte erfinden oder in ein Fachbuch für Internetjargon gucken.
    Manche Worte finde ich an die Haaren herbei gezogen wie Hopfensmoothie.


    Vielleicht bin ich auch zu alt für das Jugendwort, immerhin gehe ich stark auf die 30 zu.

  • http://www.jugendwort.de/abstimmung/


    Ich muss mich darüber auskotzen, weil diese Worte mir nicht unterkommen. Mir kommt es vor, als würde man extra diese Worte erfinden oder in ein Fachbuch für Internetjargon gucken.
    Manche Worte finde ich an die Haaren herbei gezogen wie Hopfensmoothie.


    Vielleicht bin ich auch zu alt für das Jugendwort, immerhin gehe ich stark auf die 30 zu.


    Das Jugendwort des Jahres war auch in der Vergangenheit nicht unbedingt bekannt dafür, den Geist der Jugend sonderlich akkurat widerzuspiegeln. Sowas wie Interneteier, bae, gz, Bambusleitung, Mois, isso etc. sind jetzt beim besten Willen keine Begriffe, welche das Jahr 2016 geprägt hätten oder erst jetzt aufgekommen wären, das gabs alles schon viel früher. Und keine Sorge, auch mit 22 habe ich gefühlte 80% dieser Begriffe noch nie gehört. Reicht wohl, Swag vor ein Wort zu setzen, um es zu einem Jugendwort zu machen. Die Diskrepanz zwischen Auswahl und tatsächlichem Jargon der Jugend liegt wohl vor allem darin, dass die Liste eher von Aussenstehenden als von den Jugendlichen selbst verfasst wird und dann wohl eher Zeug aufgenommen wird, das der Betreffende irgendwo mal aufgeschnappt hat, was sonst aber keien Sau sagt. Ist also kein Grund, sich "auszukotzen" - habe noch nie irgendwen gehört, der die Worte, die jedes Jahr zur Wahl stehen, tatsächlich benutzt.

  • Also isso und gz kennt man. Interneteier hab ich auch öfter benutzt, bevorzuge aber immer noch den Begriff Couchheld. X) und nein, man nennt ein Bier nicht tatsächlich Hopfensmoothie. Wenn man das tut, ist es Satire.
    Ansonsten... ja, ignorier es halt. Das sind wahrscheinlich eine Gruppe Fünfzigjährige, die einmal ein Wort aufschnappen und meinen, das sei Alltagsgebrauch.