Das "neue" Deutsch - Verfall oder Wandel?

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • Nur ... finde ich "Läuft bei dir", "Gönn dir" oder aber auch "Isso" klingen normal und man weiß genau was gemeint ist. Man versteht es augenblicklich ohne lange nachdenken zu müssen.

    Mit solchen Aussagen wäre ich vorsichtig, weil du damit im Grunde genau in dieser Endlosschleife des „Die Jugend von heute redet nur noch Mist, was wir sagten war noch deutlich“ tappst. Gerade „Läuft bei dir“ ist so ein schönes Negativ-Beispiel dafür, dass es eben nicht klar ist, was es genau heißen soll und dass man eben sehr wohl zur jeweiligen nutzenden Gruppe gehören muss, um die Semantik dahinter zu greifen.

    Ich denke da beispielsweise an eine damalige Lehrerin, sicherlich irgendwo Baujahr 1955-1965: Mit „Läuft bei dir“ konnte sie einfach nichts anfangen und musste erst einmal eine sinnhafte Erklärung von uns bekommen. Nun ist natürlich fraglich, inwiefern dort mit hinein schwingt, dass sie Deutschlehrerin ist - doch gerade da könnte man sogar noch erwarten, dass sie viel eher den Sinn in unserem Kontext greift, tat sie aber eben nicht unmittelbar.

    Und wenn ich daran denke, wie oft das in den letzten Jahren im Kontakt mit älteren Leuten passiert ist, dann kann ich wohl recht überzeugt sagen: Ne, es ist eben nicht so klar, dass „Läuft bei dir“ oder „gönn dir“ so super klar sind und auf der Hand liegen.

    Denn auch gilt: Fragst du heute eine 15-25 Jährigen, was eine „Bae“ ist, wird diese dir eine unmittelbare Antwort geben können. Das ist jedoch keineswegs ein Zeichen von Sprachverfall, sondern lediglich ein Zeichen dafür, dass eine Sprache lebt und innerhalb verschiedener gesellschaftlicher Kontexte funktionsfähig ist und bleibt.


    Zum Beispiel dass Hausmeister nun Facility Management heißt. Ich finde auch das klingt viel besser als 'Hausmeister'.

    Es klingt besser, wertet aber den Beruf leider nicht auf und das ist ja der Witz an der Sache. „Raumpflegerin“ für Putzfrau klingt auch ganz großartig, macht den Beruf aber nicht großartiger. Das nenne ich eher Zerfall: Dinge, die eine klare Bezeichnung haben, aufwerten wollen, indem man ihnen hübsche neue Wörter gibt. Das ist ein Stück weit verlogen und auf jeden Fall nicht notwendig, leider aber gängige Praxis. Da wird halt einfach einiges verfälscht und dann, muss ich sagen, ist es mir echt lieber, wenn die Jugendlichen Worte nutzen, die für andere Generationen schwer verständlich sind, ihnen aber weitere Ausdrucksmöglichkeiten bieten, als dass wir Begriffe für Bestehendes ersetzen, nur damit alles schöner, netter und attraktiver klingt, als es wirklich ist.

  • Cosi

    Nicht nur Jugendslang. Ich hab mich echt gewundert, dass so manche Deutsche nichts mit "das geht sich (nicht) aus" anfangen können. Ich hielt das immer für selbstverständlich. x'D

    "Der Zug fährt in einer Minute ab. Das geht sich nicht aus." - "Die Parklücke ist zu klein. Das geht sich nicht aus." - "Ich hab keine 5 € mehr. Das geht sich nicht aus." - "Ich hab erst um 18.00 Vorlesung. Wir können noch zum Spar. Das geht sich aus."

    Und die Deutschen: Sich? Was ist SICH? :biggrin:

  • Österreicher verwenden ja auch schließlich ein pervertierte Version des Deutschen :winker:



    Das erinnert mich aber daran, wie eine Chinesin während meines Studiums ziemliche Probleme hatte, das Wort "servus" zu umreißen. Es hat einfach zu viele verschiedene Bedeutungen^^


    Mich würde auch mal interessieren, was ihr von aus anderen Sprachen übernommenen Worten haltet. In mein Vokabular haben sich z.B. merci, ciao oder auch stronzo geschlichen (letzteres ist perfekt, um Leute unerkannt zu beleidigen^^).

  • Österreicher verwenden ja auch schließlich ein pervertierte Version des Deutschen :winker:

    Wat. Unsere Verwendung ist in allen möglichen Aspekten um so einiges eleganter als eure.


    IHR denkt bei so manchen normalen Redewendungen nur seltsam, sodass der gesamte Sinn verloren geht, oder dreckig (was ich teilweise schon unterstütze). Was versteht ihr an "Person / Sache X geht mir wirklich ab" automatisch wirklich SO zweideutig? Das... versteht man doch? :unsure:


    Zitat von President Pingu

    Mit solchen Aussagen wäre ich vorsichtig, weil du damit im Grunde genau in dieser Endlosschleife des „Die Jugend von heute redet nur noch Mist, was wir sagten war noch deutlich“ tappst. Gerade „Läuft bei dir“ ist so ein schönes Negativ-Beispiel dafür, dass es eben nicht klar ist, was es genau heißen soll und dass man eben sehr wohl zur jeweiligen nutzenden Gruppe gehören muss, um die Semantik dahinter zu greifen.

    Genauso wie "ich feier das / X". Wenn man es nicht kennt, muss man nicht unbedingt dahintersteigen.

    Ansonsten ist diese absichtlich grässliche Sprache einfach nur... naja grässlich. Vor Ironie zu strotzen ist ja schön, aber es fühlt sich jedem dieser Wörter an, als müsste ich einige weitere Gehirnzellen beerdigen. Eigentlich schätze ich sie ja alle.

  • Mich würde auch mal interessieren, was ihr von aus anderen Sprachen übernommenen Worten haltet.

    Finde ich klasse. Zwar hat das Deutsche wirklich viele gute Ausdrucksmöglichkeiten, manchmal helfen aber Ausdrücke aus anderen Sprachen eben eher das auszudrücken, was man genau sagen möchte oder klingen einfach etwas besser, schwächen einen Begriff, der im Deutschen hart klingen würde ab, oder ähnliches. Danke dabei immer an „loco“ aus dem Spanischen: Es hat nicht direkt so eine möglicherweise Negativ-Konnotation wie das Deutsche „Verrückt“ und kommt eher locker daher, eben weil es für einen erst einmal fremd ist.


    oder auch stronzo geschlichen (letzteres ist perfekt, um Leute unerkannt zu beleidigen^^).

    Doof nur, dass gerade „stronzo“ inzwischen fast jeder kennt.

  • Sprache unterliegt immer dem Wandel. Ich habe auch kein Problem damit - wenn man so an gewissen Wörtern hängt, kann man sie ja weiterhin nutzen - im besten Fall erscheint man damit noch ziemlich gebildet :wink: Und es ist ja weithin bekannt, das man sich über alle Neuerungen aufregt, die man nicht selbst noch im jungen Alter mitbekommen hat. Früher wurde sich über Bücher aufgeregt, dann übers Fernsehen, jetzt über Smartphones. Ich wage auch mal zu behaupten, dass alle neuen Wörter, die von Jugendlichen erfunden/benutzt werden, immer als Musterbeispiel für den Verfall der deutschen Sprache verwendet werden. Die Wörter, die uns heute als die "schöne, alte Sprache" erscheinen, waren sicher auch früher mal die, über die sich die Älteren beschwert haben.

    In 50 Jahren heißt es dann "Ach, früher war alles besser: da haben wir noch gesagt "Läuft bei dir..." :thumbsup: (ist natürlich absichtlich ein wenig übertrieben :) ) Versucht mal, ein 100+ Jahre altes Werk zu lesen. Ist nicht so verständlich wie man es gerne hätte. Ist auch in anderen Sprachen nicht anders, siehe Shakespeare. Wir hatten im Englisch LK ein Buch, wo rechts die Übersetzung der heutigen Zeit drin stand.

    Dass im Zuge der Globalisierung mehr englische Wörter gibt, ist ja auch verständlich. Ich wüsste auch ehrlich gesagt nicht, was man damit für ein Problem haben soll, wenn man nicht gerade ganz schlechtes Englisch spricht. Und so viele Wörter sind es wirklich nicht. Aber ich finde es auch allgemein ziemlich komisch, wenn man so an einer Sprache und/oder einem Land hängt (in den Ausmaß, dass man quasi nichts anderes akzeptiert).

    Zu dem Thema, dass man in Chats etc. kaum auf Rechtschreibung achtet, würde ich mich auch noch gerne äußern: Ich würde niemals in einer Hausarbeit oder sonstwas "wichtigem" so schreiben wie ich es hier oder in WhatsApp mache. Wenn man mit dem Smartphone schreibt, ist es halt einfacher, auch mal das Komma wegzulassen und alle Wörter klein zu schreiben. Witzigerweise wird einem durch das Rechtschreibprogramm manchmal auch die richtige Rechtschreibung verwehrt: Wenn ein Wort eine Zusammensetzung aus 2 Wörtern ist, macht das Programm ein anderes Wort draus. So bin ich quasi dazu gezwungen, das Wort zu trennen, damit da nicht irgendein Quatsch steht:winker: Das heißt aber nicht, dass ich nicht weiß, wie man wirklich schreibt. Und das gilt für alle Personen in meinem Alter, die ich kenne. Wenn man hin und wieder noch was anderes außer WhatsApp liest, verlernt man das auch nicht so schnell.

  • Mich würde auch mal interessieren, was ihr von aus anderen Sprachen übernommenen Worten haltet. In mein Vokabular haben sich z.B. merci, ciao oder auch stronzo geschlichen (letzteres ist perfekt, um Leute unerkannt zu beleidigen^^).

    Kleine Anekdote dazu von meiner Familie. Meine Großeltern mütterlicherseits leben in Kasachstan und sprechen natürlich nur russisch und kein Wort Deutsch. Wir hingegen leben seit über 20 Jahren hier und es schleichen sich gerne deutsche Wörter in den russischen Sprachgebrauch ein (zum Beispiel weil kürzer oder es keine exakt passende Übersetzung gibt). Einige deutsche Wörter werden aber nicht 1:1 übernommen, sondern "verrussischt" - oft ist es die Endung, die dann einfach der russischen Grammatik angepasst wird. So das Wort Schublade, das einfach mal vor Jahrzehnten zu "Schublad-ka" gemacht wurde (auf russisch sind es zwei Wörter, also umständlicher). Das ist so in unseren Wortschatz übergegangen, dass sogar meine Großmutter, die das deutsche Wort gar nicht kennt, nicht mehr drauf gekommen ist, dass Schubladka gar nicht russisch ist. Auch nicht, wie das korrekte russische Wort lautet. Wir saßen zu viert (meine Mutter und ich und auf der anderen Seite meine Großmutter und Tante) eine halbe Ewigkeit da und haben gegrübelt, ob das nun russisch ist oder es ein anderes Wort dafür gibt. Am Ende musste meine Großmutter tatsächlich ihre Nachbarin fragen.


    Manche Wörter nisten sich einfach schleichend in die Sprache ein und klingen irgendwann so vertraut, dass keiner das mehr in Frage stellt. Schon interessant, wie es sogar einen Muttersprachler aus der Bahn werfen kann.

  • Es mag vielleicht an meinem Alter liegen, aber ich habe ein ganz großes Problem mit der Amerikanisierung der deutschen Sprache. Ich habe zwar nichts dagegen, wenn englische Wörter im Alltag in die deutsche Sprache integriert werden, aber dann sollte doch wenigstens die korrekte ursprüngliche Schreibweise übernommen werden und nicht der Einfachheit halber eingedeutscht werden.

    Wörter wie Hobby, Lady, Baby, etc. wurden aus dem englischen eingedeutscht und das gleiche gilt für die Pluralformen: Hobbys, Ladys, Babys. Das nervt mich tierisch, denn im Englisch-Unterricht habe ich was anderes gelernt: Hobbies, Ladies, Babies.

    Und ich finde es schade, dass man nur noch "Ladys" anstatt "Damen" benutzt. So altbacken ist das Wort nun auch wieder nicht.

  • Als Linguist kann ich dazu nur sagen: Sprache ist in stetigem Wandel. Selbst in Ländern, in denen präskriptive Kräfte über Sprachen wachen und diese zu konservieren versuchen, kann man diesen Prozess nicht aufhalten, sondern höchstens verlangsamen oder abdämpfen. Sprachwandel ist ein ganz natürliches Phänomen. Nicht ohne Grund schreiben wir hier in Neuhochdeutsch und nicht in Protogermanisch oder Urindogermanisch.

    Eine Amerikanisierung der deutschen Sprache sehe ich im Übrigen nicht. Ich sehe allenfalls, dass englische Wörter in die deutsche Sprache entlehnt werden. Das trifft auch nur auf einen verschwindend geringen Anteil des Wortschatzes zu. Zudem ist dies auch nur ein Einfluss auf die Lexik, weshalb ich es für überzogen halte, von der gesamten deutschen Sprache zu sprechen, die ja nicht nur aus Lexik besteht sondern auch aus Phonetik, Phonologie, Syntax, Morphologie, Semantik, Grammatik, usw.

    Viele englischsprachige Begriffe finden sich übrigens in der Jugendsprache wieder, die sich besonders schnell wandelt, was dazu führt, dass sich viele Wörter nicht lange halten und keinen nachhaltigen Eingang in die deutsche Sprache finden. Dass man im Deutschen den Plural von "Hobby" nicht "hobbies" sondern "Hobbys" schreibt, ist derweil nur konsequent, weil sich die Wörter logischerweise im Deutschen nach der deutschen Grammatik richten.

    Zuletzt möchte ich noch anmerken, dass wir die deutsche Sprache nicht wiedererkennen würden, wenn bei allen entlehnten Wörtern die "ursprüngliche" Schreibweise, also die Schreibweise der Herkunftssprache übernommen werden würde. Das Deutsche beinhaltet eine Unmenge an Wörtern aus dem Lateinischen und Griechischen, die glücklicherweise alle auf den weiter oben bereits genannten verschiedenen Ebenen der Zielsprache angepasst wurden. Das gleiche gilt natürlich auch für eine Unmenge an anderen Sprachen, bei denen sich das Deutsche ebenfalls bedient hat.


    Wörter haben Hochkonjunktur und kommen aus der Mode, so ist das nun mal. Wer weiß, vielleicht wird es ja irgendwann wieder populär vom Steckenpferd statt vom Hobby zu sprechen. Das Wort "Dame" ist jedenfalls nach wie populär.

  • Es mag vielleicht an meinem Alter liegen, aber ich habe ein ganz großes Problem mit der Amerikanisierung der deutschen Sprache. Ich habe zwar nichts dagegen, wenn englische Wörter im Alltag in die deutsche Sprache integriert werden, aber dann sollte doch wenigstens die korrekte ursprüngliche Schreibweise übernommen werden und nicht der Einfachheit halber eingedeutscht werden.

    Wörter wie Hobby, Lady, Baby, etc. wurden aus dem englischen eingedeutscht und das gleiche gilt für die Pluralformen: Hobbys, Ladys, Babys. Das nervt mich tierisch, denn im Englisch-Unterricht habe ich was anderes gelernt: Hobbies, Ladies, Babies.

    Und ich finde es schade, dass man nur noch "Ladys" anstatt "Damen" benutzt. So altbacken ist das Wort nun auch wieder nicht.

    Mit dem Wort Dame assoziere ich eine ältere, gut gesittete Frau. Unter einer Lady verstehe ich eine elegante, jüngere Frau.

  • Zitat von Umfrage

    Welche Funktion(en) sollte der Duden übernehmen? 14

    Er sollte meiner Meinung nach bloß ein Nachschlagewerk sein und häufig benutzte Wörter sammeln.

    Worte sind am Ende nur zusammengewürfelte Buchstaben und Laute, die wir mit Bedeutung füllen. Daher halte ich Sprache auch nicht in dem Sinne für schützenswert. Schützenswert ist nur die kulturelle Bedeutung einer Sprache und man tut ihr sicher keinen Gefallen, wenn man sie konserviert und ihr nicht ermöglicht, dass sie sich verändern kann.

    Wenn sie nicht mit gesellschaftlichen Veränderungen mithalten kann, stirbt sie auch irgendwann aus bzw. wird einfach nicht mehr gesprochen. Eine Sprache als lebloses Konzept kann ja schlecht aussterben.

  • Ein ganz anderer Aspekt, auf den zumindest auf dieser Seit glaube noch nicht eingegangen wurde. Vielleicht auch, weil ich in meinem Beruf extrem auf die Aussprache achten muss und mir dies dann auch im Alltag auffällt.


    Ein Problem ist, meiner Meinung nach das schlimmere Problem. Ist die Artikulation.

    Viele Menschen kann man schlecht verstehen, weil sie kaum artikulieren, das heißt ihr Mund ist beim Sprechen nur minimal geöffnet. Somit kann man vor allem die Vokale a,e,i,o,u schlecht bis gar nicht verstehen.


    Problem zwei sind die Endungen, was ich im Allltag nicht so schlimm finde, da man die Person meist trotzdem versteht. Hängt teilweise auch mit der fehlenden Artikulation zusammen.

    Aus Wörtern wie "haben", wird "ham".

    Aus "Tisch", wird "Tüsch". Dies wären nur ein paar (hihi, weil zwei, ein Paar besteht aus zwei Teilen, versht ihr?xd) Beispiele.


    Bei Erwachsenen find ichs noch okay.

    Aber gerade bei Kindern kann das schon zum Problem werden, wenn sie dadurch später sprachliche Probleme Hürden haben. Wie in Problem eins angesprochen.


    Ich bin kein Sprachtherapeut o.ä., würde aber behaupten, dass das sehr kontraproduktiv ist. Vielleicht nicht unbedingt im Alltag, aber in anderen Situationen bestimmt.


    Fast immer sind die Personen bestimmt nichtmal selber Schuld. Vieles kommt durch das Verhalten der Gesellschaft.

    Wenn in Kindesalter nicht darauf geachtet wird. Wobei es in so jungem Alter dann glaube eher ein Sprachfehler sein kann.

    Wobei Kinder die Sprache ja auch viel durchs Hören lernen und dadurch fals sprechen.

    Bin aber kein Sprachtherapeut, Kinderarzt oder sonstiges, von daher will ich da nichts falsches behaupten.


    Man darf in der Gesellschaft keine Emotionen zeigen, man soll nicht so laut sein, sich benehmen, "blablabla".

    Im finstern Föhrenwald, da wohnt ein wahrer Meister der ficht gar furchtlos kalt sogar noch feiste Geister - Stephen King

  • SuperboyCK


    Huh, da muss ich schon sagen... sorry, aber wtf? Das hat doch nichts mit "falscher" Artikulation zu tun, das ist Umgangssprache oder Dialekt und Dialekt hat eigene, anerkannte Grammatik, Charakteristika und Wörter bzw. Wortänderungen vom Hochdeutsch. Ansonsten ist es klar, dass man in der gesprochenen Sprache nicht Hochdeutsch spricht. Die ist voll von Füllwörtern, Dialekt, Umgangssprache, verdrehten Satzteilen, weil man am Ende noch was hinzufügen wollte, Denglisch, Modewörtern und eine ganze Menge anderer Charakteristika. Ich fänd's eher roboterartig, wenn andere perfektes Hochdeutsch mit einem sprechen würden. Wenn du nicht gerade vor deinem Kurs stehst und ein Referat hältst, ist das alles zu erwarten.


    Zitat

    Aber gerade bei Kindern kann das schon zum Problem werden, wenn sie dadurch später sprachliche Probleme Hürden haben. Wie in Problem eins angesprochen.

    Kinder sind auch nicht dumm. Die lernen intuitiv den Unterschied zwischen dem Dialekt daheim und dem Hochdeutsch in ihren Schulheften. Das macht ihnen überhaupt nichts aus.

  • Oh boy. Chill.


    Das war eine überzogene und sarkastische Reaktion auf das AfD-Wahlplakat, weil Rechte andauernd die deutsche Sprache "vor fremden Einflüssen" bewahren und gegen jede Änderung fast schon konservieren wollen.


    Mir persönlich ist es wurst, ob Deutsch in den nächsten Generationen ausstirbt oder nicht. Ich bräuchte es nicht unbedingt.


    Und Getrolle. Es war Getrolle, weil ich die schlagartigen "seh ich anders"-Reaktionen sehr lustig finde. :ahahaha:

  • Mich nerven die englischen Wörter nur an bestimmten Stellen. Wie heute im Fitness-Studio "(...) das beansprucht deinen Body (...)". "Körper" passt hier immer noch am besten und klingt viel natürlicher, finde ich. Also bitte nicht einfach beim Sprechen irgendwelche deutschen Wörter random (hihi) ins Englische übersetzen, lol.


    Und warum soll die deutsche Sprache aussterben? Das wird nicht so einfach passieren. Es gibt zum Beispiel auch sehr viele Ausländer*innen, die (auch jetzt) Deutsch lernen, um hier (demnächst) studieren zu können.

  • Oh boy warum habe ich hier eigentlich noch nie etwas gepostet?

    Ich nutze selber einige Anglizismen in meinem täglichen Sprachgebrauch und finde das keinesfalls weird lol. Ich denke durch das Internet und die zunehmenden, englischen Communitys ist das eh nur eine Frage der Zeit.

    Aber das Deutsch deswegen aussterben soll, will ich nicht D: Ich bin normalerweise überhaupt kein Patriot, aber wenns um die deutsche Sprache geht, definitiv. So ist ja zum Beispiel das große, scharfe ß (ẞ) mein Lieblingsbuchstabe, einfach weil es so speziell ist. Dass es diesen Buchstaben in Österreich und Schweiz nicht mehr gibt macht mich traurig q.q

    Auch, vielleicht bin ich in diesem Fall auch deutsch biased, aber ich schaue sehr viele Sachen gerne im Ger Dub an, wenn dieser vernünftig gemacht ist, weil dadurch die Worte und alles ganz anders auf mich wirken. Zum Beispiel hat das Wort "Love" für mich keine so starke Bedeutung wie "Liebe". Klar es hat die genau selbe Bedeutung, aber für mich ist es einfach was anderes lol.

    Mein größter Traum ist immer noch Germanistik zu studieren, einfach weil ich die deutsche Sprache und Texte in dieser so toll finde und sie einen ganz anderen Eindruck bei mir hinterlassen. Ich verstehe Englisch ziemlich gut, würde ich mal behaupten und hätte prinzipiell kein Problem damit mich damit zu verständigen, aber Englisch ist für mich keine starke Sprache, wenns um Schriftstücke geht. Die Emotionen kommen bei mir einfach nicht so gut rüber. Aber ja, wie gesagt, dass kann auch einfach ein bias sein xD Sehr interessant wiederum ist, ich finde Englisch ist die bessere Sprache für Lieder, wegen den kurzen und schwungvollen Wörtern. Finde viele deutsche Lieder meistens eher cringe, wobei es da auch einige gibt, die ich gerne höre xD Aber meistens wenn ich englische Texte höre und mir dort eine Passage besonders heraussticht, übersetzt mein Kopf diese sogar in deutsch, damit die noch kraftvoller für mich wirkt. Ist kinda weird ye.


    Und neue Pronomen einzuführen halte ich btw für eine sehr gute Sache, allgemein wie Gendern. Es zerstört die Sprache halt nicht, sondern erweitert sie nur. Wer damit ein Problem hat, ist halt einfach nur ignorant oder zu faul.

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß.   «

  • Ich finde es kommt darauf in, welchem Kontext man im Alltag spricht, klar in der IT-Branche wird man wahrscheinlich öfters mit Anglizismen herumschleudern oder im Gamerjargon benutze ich, wenn ich nicht gerade mit englischsprachigen Leuten spiele auch eher Denglisch mit meinem Kollegen. Sowas wie "Der ist One Shot/One Hit" oder "Ich brauche noch eine Killstreak um meine Waffe upzugraden". Da seh ich kein Problem mit.

    Sprachen unterliegen ja ständig einem Einfluss und Veränderungen vor allem in der heutigen Zeit der Globalisierung.

    Es gibt genügend Lehnwörter die aus dem Englischen übernommen wurden, meistens macht es auch Sinn, ich sage zum Computer auch Computer und nicht Rechner, weil der Computer eine englische Invention ist.

    Ich kann verstehen, dass manche Jugendliche das Nutzen von englischen Wörtern überstrapazieren und es einfach nur unschön klingt.

    Dennoch finde ich ist Deutsch zwar eine komplexe Sprache, wiederum kann man sich auf Deutsch sehr gut ausdrücken und formulieren, Englisch ist ja eine eher einfachere Sprache, solange es nur einzelne Wörte sind die ausm Englischen kommen sehe ich keine Gefahr oder Verfall der deutschen Sprache.

  • ich sage zum Computer auch Computer und nicht Rechner, weil der Computer eine englische Invention ist.

    ich sage zu meinem Computer auch Computer, aber eher deshalb, weil ich noch einen Taschenrechner besitze und die Bezeichnungen sich dann zu sehr vermischen. Ich mag es wohl klar und verständlich, weswegen die deutsche Sprache augenscheinlich ganz gut zu mir passt. Ich weiß nicht ob dir die Namen Gottfried Willhelm Leibnitz oder Konrad Zuse etwas sagen, aber der eine gilt als Erdenker des Dualsystems, also des Systems mit dem Computer arbeiten und der andere als Vater der Computer. Beide sind/waren Deutsche.

    Es hat mich früher genervt, dass manche Ärzte(vor allem die in Krankenhäusern) mit ihren nicht-deutschen Vokabeln fast um sich warfen. Jetzt verstehe ich das schon eher. Für manche Wörter in anderen Sprachen gibt es kein Äquivalent im Deutschen oder wenn dann ist es viel zu lang, als das man das noch als schön bezeichnen würde. Gerade bei Echtzeitspielen, wie das menschliche Wesen über mir es gesagt hat, ist Zeit eine wertvolle Ressource, aber die Wörter, die man dort verwendet, treten eher nicht im Alltag auf, außer natürlich es wird über ein Spiel gesprochen(hoffentlich).

    Das Problem des "Verfalls" ist wohl eher, dass sich noch niemand an eine gute und kurze Übersetzung einiger Wörter, die aus anderen Sprachen kommen, gemacht hat und so eher das alternative nicht-deutsche Wort an Aufmerksamkeit gewinnt und in die deutsche Sprache aufgenommen wird. So wird der Duden immer dicker und es braucht einige Zeit, bis sich Leute, die sich damit weniger beschäftigen einen guten Sprachfluss mit dieser neuen Bezeichnung entwickeln.

    Und ja, der Wandel. Eigentlich finde ich es ganz schön, dass die Jugendlichen einige andere Wörter benutzen. Natürlich ist das für die älteren Semester zuerst störend, aber es ist auch möglich, sich daran zu gewöhnen. Und das ist sogar ganz gut. Ich meine, neue Dinge zu lernen. Aber ganz abseits davon, muss so etwas wie eine Geheimsprache auch sein, allein deswegen, weil man als Steppke den Lehrern/Eltern(und was weiß ich noch alles) nicht unbedingt alles sagen möchte und da ist mir eine Sprache, die eine Altersgruppe kennt klar lieber als nur ausgewählte Personen.

    Was die Sprichwortsache angeht...in Erklärungsnot wird man immer geraten, aber mal ehrlich? Auch das finde ich schön.

  • Meine Freund*innen und ich reden und schreiben zu gewissen Teilen auf Englisch miteinander, einfach nur weil.


    Naja und weil wir uns einander viele Memes, Videos und Artikel schicken, die auf Englisch sind, die Bücher für DnD-Sessions auf Englisch sind, wir Anime mit englischen Subtiteln schauen, oder Serien im OT, und auch, da wir zwei enby Pals haben.

    They geht einem dann doch leichter von den Fingern und Lippen als deutsche Neopronomen, bei denen man erst überlegen muss wie man den Rest des Satzes grammatikalisch richtig formuliert.


    Ich lese auch recht viel auf Englisch. Bin bloß soweit, dass ich zu viel auf Englisch lese und mir manchmal deutsche Vokabeln und Formulierungen entfallen und zumindest ich beim Sprechen die Wörter einfach durch englische Vokabeln ersetze.


    Das tun auch erstaunlich viele Leute, die ich kenne, und wenn so das neue Deutsch aussieht... well, lebt einfach damit?