Sterbehilfe

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  • Die Frage ist: Wer zieht die Grenze zum Mord? Stellt euch einen einen wohlhabenden, älteren, kranken Menschen vor, der keine Ahnung… eine schwere Demenz und Herzprobleme oder Krebs hat. Wer versichert dem Gesetzgeber glaubhaft (auch mit Patientenverfügung), dass die nette Verwandtschaft nicht nur Euroscheinchen in den Augen hat?

  • Wer versichert dem Gesetzgeber glaubhaft (auch mit Patientenverfügung), dass die nette Verwandtschaft nicht nur Euroscheinchen in den Augen hat?

    Wer versichert einem glaubhaft, dass nicht nur aus Geldgier geheiratet wird? Wer versichert einem Glaubhaft, dass die Ehe keine Zwangsheirat ist? Ich finde man beschäftigt sich da zu sehr mit den Details. In jedem System gibt es Schwächen. Es kommen auch viele unschuldige ins Gefängnis - lebenslänglich. Deshalb stellt man nicht gleich das Rechtssystem in Frage. Deshalb ist doch die psychologische Beratung da. Damit der Psychologe feststellt, was die Motive desjenigen sind, der sterben will. Dieser Psychologe stellt dann ein Attest aus und lässt es von einem Arzt ausführen. Wenn derjenige sterben will und das für den Psychologen nachvollziehbar ist, dann ist es halt so. Fertig.

  • Wer versichert einem glaubhaft, dass nicht nur aus Geldgier geheiratet wird? Wer versichert einem Glaubhaft, dass die Ehe keine Zwangsheirat ist? Ich finde man beschäftigt sich da zu sehr mit den Details. In jedem System gibt es Schwächen. Es kommen auch viele unschuldige ins Gefängnis - lebenslänglich. Deshalb stellt man nicht gleich das Rechtssystem in Frage. Deshalb ist doch die psychologische Beratung da. Damit der Psychologe feststellt, was die Motive desjenigen sind, der sterben will. Dieser Psychologe stellt dann ein Attest aus und lässt es von einem Arzt ausführen. Wenn derjenige sterben will und das für den Psychologen nachvollziehbar ist, dann ist es halt so. Fertig.

    Weil der ausgenutzte Partner im Normalfall widersprechen oder einen Anwalt heranziehen kann? Blöder Vergleich. :rolleyes:


    Schön, dass das Leben eines Menschen an einem Psychologen hängenbleibt. Großartig!

  • Schön, dass das Leben eines Menschen an einem Psychologen hängenbleibt. Großartig!

    An wem sonst? Wenn du von vornherein gegen Sterbehilfe bist, dann ok, aber wenn dafür, wie wär's mal mit einem Lösungsansatz statt der ständigen Kritik an anderen Lösungsvorschlägen?


    Von mir aus können es auch mehrere unabhängige Psychologen sein, die für diese Fälle spezialisiert sind. Hier geht es nicht um die verantwortliche Person in erster Linie sondern darum, ob ein Mensch das Recht hat zu sterben. Und wieso sollte er das nicht haben?


    Und nein. Wenn der ausgenutzte Partner einfach so widersprechen könnte, dann gäbe es keine Zwangsheirat und keine unfreiwilligen Unterhaltszahlungen. Darüber hinaus war das, wie das Gefängnis, nur ein Beispiel.

  • Idiotische Gründe sollten niemals als ausreichend für Sterbehilfe angesehen werden. Sorry, aber in diesem Fall muss der Betroffene schon selbst tätig werden und irgendwo runterspringen oder was weiss ich...

    Und wenn er das aber aufgrund körperlicher Einschränkung nicht mehr kann und dann auf Sterbehilfe angewiesen ist? Dann nehmen wir uns raus, entscheiden zu dürfen "Du musst weiterleben, sorry."?



    Allerdings gäbe es dann auch Fälle, in denen sich die Betroffenen für den Tod entscheiden, weil sie denken, ihrer Familie wäre damit geholfen. Fälle, in denen Betroffene ein schlechtes Gewissen haben und gar nicht sterben wollen, es aber trotzdem machen, weil sie denken, ihre Familie wäre dann besser dran. Natürlich ist das dann immer noch die Entscheidung dieser Person. Allerdings weiß ich nicht, ob diese Entscheidung ganz so frei getroffen oder nicht doch von anderen Leuten beeinflusst wurde.

    Es kann aber nie sicher gestellt werden, dass die Entscheidung frei von jeglichem Einfluss ist, denn beeinflusst werden wir in irgendeiner Weise immer.
    Und genau dafür soll es ja auch ärtzliche Beratung etc. geben - um in solchen Fällen entgegenwirken zu können.



    Allerdings sollte man diese Menschen nicht unbedingt damit konfrontieren. Wie würdest du dich fühlen, wenn dir jemand sagt, dass wegen dir ein enormer Aufwand betrieben wird und deine Familie sich einschränken muss, damit du leben kannst? Und wenn dir als Alternative dazu der Tod angeboten wird? Wenn man ständig so etwas hört, ist es doch klar, dass sich einige dann dafür entscheiden, sich umzubringen, damit sie nicht mehr so eine Belastung sind.

    Von Konfrontation redet ja auch niemand - siehe oben.

  • Sterbehilfe ist ein schwieriges Thema, aber ich denke diese Möglichkeit sollte den Menschen gegeben werden. Das man in seiner Patientenverfügung schreibt "Unter den und den Umständen möchte ich beim sterben Hilfe haben".


    Mag nun für einige unverständlich klingen, aber egal. Wenn ich einige Menschen nämlich sehe frag ich mich schon, was schlimmer ist. Ihnen einen friedlichen und schmerzlosen Tod zu geben, oder sie vor sich hin vegetieren zu lassen. Weil ein Leben in einem Bett, wo das Leben eigentlich nur noch aus atmen, Nahrung durch einen Schlauch bekomme um sie dann wieder auszuscheiden besteht, weis ich nicht was das für ein Leben sein soll. Ich arbeite in der Altenpflege und habe viele solche Menschen gesehen. Deren Leben wirklich nur noch daraus besteht in einem Bett zu liegen, Nahrung durch eine Sonde zu bekommen und fertig, nichts weiter. Sie könne nicht mehr reden, nicht mehr sich bewegen, nichts mehr machen. Außer zu liegen, Nahrung zu bekommen und an die Decke zu starren. Sicher weis schlussendlich niemand genau was diese Menschen noch mitbekommen, oder was sie denken und wollen. Aber ehrlich Leute, was ist das für ein Leben? In meinen Augen keines. Das ist Menschen krampfhaft, und vielleicht sogar gegen ihren Willen, am Leben zu erhalten. Ab und zu kommen sie in einen Rollstuhl, werden durch die Gegend gefahren und dann wieder ins Bett gelegt. Man macht Musik an weil man es gut meint, oder den Fernsehr, damit sie ein wenig was anderes hören als das Geräusch der Sonde, aber ob dieser Mensch das eigentlich will weis man nicht. Auch ich kann nicht in die Köpfe dieser Menschen reinschauen, aber ich denke mir einfach das die sich ihr Leben sicher anders vorgestellt haben. Das sie nicht irgendwann für den Rest ihres Lebens an ein Bett gefesselt sein wollen, Nahrung durch eine Maschine bekommen und von fremden Menschen gewaschen zu werden. Mag radikal von mir klingen, aber für diese Menschen wäre eine Sterbehilfe eine Erlösung. Mag moralisch und ethisch vielleicht falsch sein wenn ich das so sage, aber ich sehe es so das es auch nicht gerade menschlich und moralisch richtig ist, Menschen so im Leben zu halten, was gar kein Leben mehr ist.


    Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter. In meiner Arbeit, arbeite ich auch mit Demenzkranken. Sicher kann man mit ihnen mehr machen als mit Menschen die regungslos im Bett liegen, aber auch hier denke ich mir ab und zu "Ist das noch ein Leben?". Wenn man nicht mehr weis wer man ist, wo man ist, vielleicht sogar was man ist. Wenn das Gehirn inzwischen so weit ist das es wirklich nur noch das nötigste tut um den Körper am Leben zu halten, der Geist aber inzwischen so verwirrt ist, das er nicht mehr weis was Leben ist. Auch hier erlaube ich mir zu denken, das diese Menschen sich das Ende ihres Lebens sicher anders vorgestellt haben. Als, um es mal direkt zu sagen, überhall ihr Geschäft zu erledigen weil sie nicht mehr wissen was eine Toilette ist, oder weil sie inzwischen wieder vergessen haben wo das Badezimmer ist. Wenn sie mit den Fingern essen weil sie nicht mehr wissen was Besteck ist, oder sie die Tischdekoration essen. Wenn das Gehirn versucht auf irgendeine Art und Weise zu leben, weil es nicht mehr weis wie man lebt.



    Ich mag radikal klingen aber ich erlaub mir einfach mal es so direkt anzusprechen. Schlussendlich hat niemand das Recht über das Leben eines anderen zu entscheiden aber ich finde man sollte den Menschen die Möglichkeit geben selber zu entscheiden wie sie leben wollen und ab wann sie nicht mehr leben wollen. Weil wie gesagt. Kann man die oberen Beispiele noch leben nennen? In meinen Augen nicht. Zum Teil ist es nur noch dahinvegetieren oder krampfhaftes am Leben erhalten, weil es ja unmenschlich ist Menschen ein würdiges Ende zu geben. Lieber gibt man ihnen ein unwürdiges Leben. Weil oft kann ich das nicht gerade würdevoll nennen, was man da mit den Menschen macht. Oder ist ein Leben im Bett, wie oben beschrieben, würdevoll? Oder ist es würdevoll für einen Menschen von der Demenz so dahingerafft zu sein das er sich die Unterwäsche auf den Kopf setzt? Ich finde nicht. Sicher verlange ich nun keine Massentötung von Demenzkranken oder Behinderten. Aber es soll, wie gesagt, den Menschen die Chance gegeben werden zu entscheiden ob sie so leben wollen oder nicht. Alzheimer kann jeden treffen. Oder jeder kann einen Unfall haben und dann so wie oben beschrieben im Bett landen. Da wäre in meinen Augen Sterbehilfe schon gut. Das man halt reinschreibt "Unter den und dem Umständen möchte ich nicht mehr weiterleben". Wenn man es richtig formuliert, kann man auch sicher verhindern getötet zu werden, obwohl vielleicht eine Heilungsmöglichkeit besteht. Schlussendlich hat jeder Mensch das Recht auf Leben und über dieses zu entscheiden und somit auch über seinen Tot.

  • Die Frage ist: Wer zieht die Grenze zum Mord? Stellt euch einen einen wohlhabenden, älteren, kranken Menschen vor, der keine Ahnung… eine schwere Demenz und Herzprobleme oder Krebs hat. Wer versichert dem Gesetzgeber glaubhaft (auch mit Patientenverfügung), dass die nette Verwandtschaft nicht nur Euroscheinchen in den Augen hat?

    Hab deinen Beitrag vorher gar nicht gesehen.


    Naja, aber gemäß deinem Beispiel - der Tod wird in dem Fall so oder so eintreffen, ob nun früher oder später ist die Frage, sprich die geldgierige Verwandtschaft wird früher oder später so oder so erben. Und wer geistig nicht mehr dazu in der Lage ist, den Wunsch nach seinem eigenem Todeszeitpunkt klar auszudrücken, der ist es auch nicht mehr, um etwa sein Testament ändern zu lassen.

  • Hab deinen Beitrag vorher gar nicht gesehen.
    Naja, aber gemäß deinem Beispiel - der Tod wird in dem Fall so oder so eintreffen, ob nun früher oder später ist die Frage, sprich die geldgierige Verwandtschaft wird früher oder später so oder so erben. Und wer geistig nicht mehr dazu in der Lage ist, den Wunsch nach seinem eigenem Todeszeitpunkt klar auszudrücken, der ist es auch nicht mehr, um etwa sein Testament ändern zu lassen.

    So kannst du doch nicht argumentieren.
    Erfahrung beweist: Das Leben endet zu 100 % tödlich. :D Die werden so oder so erben, wieso verfolgen wir Mordfälle, wenn der vll. 5 Jahre oder 5 Monate später ohnehin gestorben wäre? :pflaster:


    Wenn jemand dement ist, kannst du ihn auch nicht fragen, ob seine Patientenverfügung noch immer gelten soll.

  • Erfahrung beweist: Das Leben endet zu 100 % tödlich. [...] wieso verfolgen wir Mordfälle [...]

    Eine eindeutig absolut berechtigte Frage :D



    Erfahrung beweist: Das Leben endet zu 100 % tödlich. Die werden so oder so erben, wieso verfolgen wir Mordfälle, wenn der vll. 5 Jahre oder 5 Monate später ohnehin gestorben wäre?

    Ich sehe die Thematik so - es geht meiner Meinung nach bei Sterbehilfe nicht wirklich darum, dass jetzt entschieden wird "Ich beende mein Leben vorzeitig.", wie ich vielleicht, weil ich vielleicht depressiv und/oder total perspektivenlos bin, Suizid begehen würde.
    Vielmehr geht es meiner Meinung nach darum, wenn mir z.B. aufgrund von Krankheit mit ziemlicher Sicherheit der Tod in Zeitspanne X "prophezeit" wird, ich sage, dass ich das nicht bis zum Ende mitmache und lieber jetzt sterben möchte, oder auch körperlich nicht mehr dazu in der Lage wäre, selbst Suizid zu begehen und bei getroffener Entscheidung aktive Hilfe brauche. Oder ich entscheide heute, sollte es irgendwann zu bestimmten Zuständen, etwa aktue Demenz, irreparable Hirnschäden, die mir ein selbstständiges Leben nicht mehr ermöglichen, dann sterben zu wollen.


    Zumindest sehe ich die Thematik Sterbehilfe so und sehe in keinem der von mir beispielhaften Fälle die Gefahr, dass eine geldgierige Verwandtschaft hier irgendwas missbraucht, weil es dafür möglich sein müsste, dass ein Dritter diese Entscheidung für mich trifft und das steht, eben genau deswegen, bei Sterbehilfe doch absolut nicht zur Debatte - wenn ich vorher keine Entscheidung getroffen und diese festgehalten habe und dann nicht mehr dazu in der Lage bin, meinen Wunsch (wirksam) zu äußern, dann muss ich damit leben, im wahrsten Sinne des Wortes.


    Dass mich ein Dritter bei der Entscheidung beeinflusst könnte zwar durchaus ein Thema sein, das ist dann aber was, was ich immer irgendwo vorfinde, weil niemand frei von Einfluss ist und das dann doch viel mehr in Frage stellt, als nur die Sterbehilfe.
    Wobei man hier dazu sagen muss, so zumindest meine Vorstellung, findet hier wenigstens Beratung statt bzw. kann überhaupt ernsthaft stattfinden, wenn ich die theoretische Möglichkeit dazu habe - denn in den Suizid treiben könnten mich die geldgierigen Verwandten auch so, mit oder ohne erlaubte Sterbehilfe, wobei ich bei letzterm dann wie gesagt eher einen Vorteil sehe.




    Wenn jemand dement ist, kannst du ihn auch nicht fragen, ob seine Patientenverfügung noch immer gelten soll.

    Da muss ich sagen, bin ich nicht so fit.


    Wie ist denn aktuell die Rechtslage - gilt eine Patientenverfügung immer, wenn vorhanden und "vorlegbar", oder gibt es eine zeitliche Grenze, ab der sich nicht mehr drauf verlassen wird? Und gilt diese dann, wenn etwa nicht "bewiesen" werden kann, dass sich der Wille desjenigen mittlerweile geändert hat?


    Denn ansonsten hab ich die Thematik hier ja eh schon - in einer Verfügung kann ich festlegen, ob ich z.B. lebensrettende Maßnahmen wünsche, oder nicht. Da wird auch über weiterleben oder nicht entschieden.
    Wenn es dazu kommt, wo das wichtig ist, bin ich höchstwahrscheinlich auch nicht in der Lage, meinen Willen nochmal zu äußern - aber genau dafür sind solche Verfügungen doch da und die müssen, soweit ich weiß, auch persönlich beim Arzt gemacht werden. Zumindest hier hätte ich nie was von "Missbrauchsfällen" oder ähnlichem gehört. Wieso sollte das für Sterbehilfe nicht auch funktionieren?

  • Die Tiere können ja eingeschläfert werden, wenn sie todeskrank sind oder keine Chancen mehr haben zu leben. Das geht schmerzlos und schnell.


    Ich verstehe nicht, weshalb man das nicht bei Menschen machen kann. Kann mir jemand den Grund dafür sagen? Menschenwürde oder so? Meine Uroma lag im Sterbebett und hat sich gequält vor Schmerzen und ihrer Krankheit. Sie hat bis zu ihrem Tod gelitten und bei solchen Fällen sollte es auch in Deutschland (auch Rest der Welt) erlaubt sein, auch "eingeschläfert" zu werden. Also wenn das der Wunsch der Sterbepatienten ist, sollte man diesen auch Gewähren können oder nicht? Außer es gäbe ein Mittel, die Krankheit zu besiegen.


    Es ist gut, dass es Hospitzen (heißen die so?) gibt, denn wenn ich kurz vor dem Tod bin, möchte ich alles machen, was mich glücklich macht und die Leute die dort arbeiten helfen dort so gut wie es geht. Ich sehe so keinen Grund, Sterbehilfe zu illegalisieren.

  • Die Tiere können ja eingeschläfert werden, wenn sie todeskrank sind oder keine Chancen mehr haben zu leben. Das geht schmerzlos und schnell.


    Ich verstehe nicht, weshalb man das nicht bei Menschen machen kann. Kann mir jemand den Grund dafür sagen? Menschenwürde oder so? Meine Uroma lag im Sterbebett und hat sich gequält vor Schmerzen und ihrer Krankheit. Sie hat bis zu ihrem Tod gelitten und bei solchen Fällen sollte es auch in Deutschland (auch Rest der Welt) erlaubt sein, auch "eingeschläfert" zu werden. Also wenn das der Wunsch der Sterbepatienten ist, sollte man diesen auch Gewähren können oder nicht? Außer es gäbe ein Mittel, die Krankheit zu besiegen.

    Schön geschrieben. Sehe ich genau so. Was bringt es einen Menschen krampfhaft im Leben zu halten, was eigentlich gar kein Leben mehr ist. Dann doch lieber kurz und schmerzlos. Aber das wäre ja unmoralisch und gegen die Menschenwürde. Also lieber Menschen leiden lassen oder wie, mal direkt gesagt, ein Haufen Fleisch im Bett an Maschinen angeschlossen liegen lassen damit sie weiter"leben".


    Ich finde das schon manchmal komisch und auch lächerlich wie der Mensch, wenn es um Tiere geht, locker ist und die oft, ohne mit der Wimper zu zucken, umbringt. Aber wenn es um den Menschen geht, da bloß nicht. Wir Menschen sind ja auch was besseres und keine "Tiere". Da kann man ja nicht so einfach denken, da muss man ja auf die Menschenwürde und Rechte achten. Na wer meint das er es muss.


  • Schön geschrieben. Sehe ich genau so. Was bringt es einen Menschen krampfhaft im Leben zu halten, was eigentlich gar kein Leben mehr ist. Dann doch lieber kurz und schmerzlos. Aber das wäre ja unmoralisch und gegen die Menschenwürde. Also lieber Menschen leiden lassen oder wie, mal direkt gesagt, ein Haufen Fleisch im Bett an Maschinen angeschlossen liegen lassen damit sie weiter"leben".
    Ich finde das schon manchmal komisch und auch lächerlich wie der Mensch, wenn es um Tiere geht, locker ist und die oft, ohne mit der Wimper zu zucken, umbringt. Aber wenn es um den Menschen geht, da bloß nicht. Wir Menschen sind ja auch was besseres und keine "Tiere". Da kann man ja nicht so einfach denken, da muss man ja auf die Menschenwürde und Rechte achten. Na wer meint das er es muss.


    Meiner Meinung nach ein schwieriger Vergleich. Dass man auf das Leben der eigenen Spezies einen anderen Blickwinkel als auf fremde hat, ist schon rein biologisch-evolutionär gesehen nachvollziehbar. Auch, dass die meisten Tierbesitzer ihre Lieblinge "ohne mit der Wimper zu zucken" einschläfern lassen, wage ich zu bezweifeln.


    Das Hauptproblem im Vergleich Mensch-Tier weitet sich von der rein moralischen Ebene jedoch schnell auf die rechtliche aus. Der Hauptunterschied besteht da darin, dass von Gesetzes wegen nur der Mensch rechtsfähig ist. Tiere werden daher eher der Sparte der Rechtsobjekte (nicht Sachen!) als der Rechtsträger zugeordnet, können also keine Pflichten, aber eben auch keine Rechte tragen. Gerade, was die Legalisierung von (aktiver) Sterbehilfe anbelangt, ergibt sich dadurch ein nicht unbeträchtlicher Unterschied, wodurch es eben nicht aufs Gleiche rauskommt, ob ein Tier oder ein Mensch euthanasiert wird.

  • Ich persönlich bin grundsätzlich für Sterbehilfe. Das eigene Leben ist mein Eigentum und genau so ist es mein freies Recht zu entscheiden, wann und wie ich sterben möchte. Es ist ja erstmal nichts falsch daran, jeden Menschen am Leben halten zu wollen, jedoch sollte diese Moral die Entscheidung des Leibeigenen nicht vernachlässigen.
    Ich könnte auch jede Sekunde von einer Betonplatte erschlagen werden oder einen dermaßen starken Stromschlag abbekommen, dass man mir den Mund zukleben muss, weil ich sonst nicht aufhöre vor Schmerzen zu schreien. Wenn ich in diesem Moment den Entschluss fasse, dass ich die restliche Zeit meines Lebens nicht voller Schmerzen verbringen will und deshalb sterben wollen würde, sollte mich keiner von diesem Entschluss abbringen, denn bei körperlichen Schmerzen hilft jegliche Empathie nicht, denn anders, als bei "psychischen Schmerzen" ist körperlicher Schmerz 100% real. Wenn dich dein eigener Körper im Stich lässt, sollte man die Freiheit haben, sich von ihm auch trennen zu dürfen.


    Das Thema Erbschaft dabei sollte wohl das Letzte sein, was dich dabei stört, denn nach dem Tod brauchst du deine Sachen nicht mehr und genau so ist es auch nicht mehr dein Problem, wer sich darum reißt. Der Tod ist der absolute Nullpunkt. Alles, was dich bis ins' Sterbebett verfolgt und begleitet hat ist nun weg. "Wert" von Objekten ist etwas vom Menschen geschaffenes. Im Prinzip ist Geld einfach nur irgendein Material, genau so, wie Gold auch nur ein Metall ist, was vom Menschen als wertvoll betrachtet wird.

  • Puh, Sterbehilfe, ein schwieriges Thema, sowohl im Bezug auf der rechtliche Seite als auch auf der menschlichen Seite.


    Ich denke, dass Sterbehilfe ein "Recht" ist, das jeder Mensch in Anspruch nehmen kann.
    Wenn ich jetzt heute die Diagnose bekommen würde, dass ich in einem halben Jahr sterben würde un die restlichen drei Monate ich unter Schmerzen erdulden muss, würde ich auf jeden Fall die Sterbehilfe in Anspruch nehmen.


    Es gab/gibt in Deutschland mehrere Fälle, wo Patienten, die sicher sterben würden, eine Patientenverfügung erstellt haben, dass ihnen keine ärtztliche Hilfe zugeführt werden darf. Das ist im Prinzip die Sterbehilfe in grün.


    Mein Großvater z.B. litt an Prostatakrebs, und hat die letzten Monate seines Lebens unter enormen Schmerzen im Krankenhaus verbringen müssen, "um ihm medizinische Hilfe zukommen zu lassen". Was bei den Umstand, dass er ohnehin sterben würde, absolut dumm war.


    Wenn ich (wie oben bereits gesagt) die Wahl habe, zwischen "unter Schmerzen sicher sterben" und "sterben, wann ich will", würde ich die zweite Variante nehmen. Das "bringt" nicht nur mir etwas, sondern auch meiner Familie. Ich kann meine letzten Stunden "schmerzfrei" mit ihnen verbringen und dann "schlummernd" in den Tod hinübergleiten. Die Alternative, das ich meine letzten Monate eine Belastung für meine Familie bin, könnte ich nicht ertragen.


    Selbstverständlich müsste der "Antragsteller" davor von einem Psychologen betreut werden, um festzustellen, ob er im vollen Besitz seiner geistigen Kräfte ist.

  • Unter gewissen Umständen bin ich für Sterbehilfe. Wenn es definitiv absehbar ist, dass derjenige, den es betrifft, nicht wieder gesund wird oder aufwachen wird, wenn er im Koma liegt, dann wäre es nicht nur für ihn sondern auch für alle Beteiligten besser.


    Ich habe meiner Mutter beim Sterben zugesehen. Sie hatte Krebs, lag im Hospiz. Sie hielt sich so lange "am Leben" bis wir im Hospiz mit dem Pfarrer die Erstkommunion meines Bruders gefeiert haben - zwei Wochen vor dem eigentlichen Termin. Ab dann hat sie nur noch geschlafen und war bis oben hin mit Morphium vollgepumpt, weil sie so Schmerzen hatte. Jedem von uns hat das wehgetan, sie so zu sehen.
    Bin ich jetzt grausam und unmoralisch, wenn ich sage - als Tochter - ich hätte ja gesagt zur Sterbehilfe? Mam selbst wollte nie künstlich am Leben gehalten werden. Im Dezember 2011 hatte sie einen Blutsturz, weil der Krebs eine Vene angefressen hatte. Damals sagte der Arzt zu uns, dass sie jetzt friedlich gehen könnte. Wir entschieden uns dagegen. So hatte sie noch 3 Monate im Hospiz, von denen ich nicht weiß, ob sie nicht doch mehr (psychisch) geschadet als geholfen haben. Dieses Bild, wie diese alte Frau (mehr war sie am Schluss nicht mehr - und sie war 48) da in diesem Bett gelegen hatte...ich glaub, ich schweife ab.


    Fakt für mich ist - man sollte entscheiden können ob ja oder nein. Da ich jemand bin, der immer an das Gute irgendwo im Menschen glaubt, spielen Faktoren wie Geldgier oder reiche Erbschaften für mich keine Rolle. Viel mehr die Frage, ob ich jemandem beim Leiden und sterben zusehen will oder ob der Betroffene das selbst will.


    Genügend Zeit zum Verabschieden wird man nie haben geschweigedenn dass es jemals den "richtigen" Zeitpunkt" geben wird.

  • Schön geschrieben. Sehe ich genau so. Was bringt es einen Menschen krampfhaft im Leben zu halten, was eigentlich gar kein Leben mehr ist. Dann doch lieber kurz und schmerzlos. Aber das wäre ja unmoralisch und gegen die Menschenwürde. Also lieber Menschen leiden lassen oder wie, mal direkt gesagt, ein Haufen Fleisch im Bett an Maschinen angeschlossen liegen lassen damit sie weiter"leben".
    Ich finde das schon manchmal komisch und auch lächerlich wie der Mensch, wenn es um Tiere geht, locker ist und die oft, ohne mit der Wimper zu zucken, umbringt. Aber wenn es um den Menschen geht, da bloß nicht. Wir Menschen sind ja auch was besseres und keine "Tiere". Da kann man ja nicht so einfach denken, da muss man ja auf die Menschenwürde und Rechte achten. Na wer meint das er es muss.

    Ups, "was eigentlich gar kein Leben mehr ist." Ich glaube, die Fremdbestimmung darüber, ob ein Leben ein Leben ist, gehört in vergangene Zeiten. Ein Mensch ist niemals ein Haufen Fleisch.

  • Ups, "was eigentlich gar kein Leben mehr ist." Ich glaube, die Fremdbestimmung darüber, ob ein Leben ein Leben ist, gehört in vergangene Zeiten. Ein Mensch ist niemals ein Haufen Fleisch.

    Sicher ist ein Mensch an sich niemals ein Haufen Fleisch. Aber ist das was ich beschrieben habe für dich ein Leben?
    Wenn Der Mensch nur noch im Bett liegt und sein "Leben" nur noch daraus besteht zu atmen, Nahrung durch eine Maschine zu bekommen um sie dann wieder auszuscheiden? Sorry aber für mich ist das kein Leben mehr sondern nur noch vor sich hin vegetieren und wer mir da mit der Würde des Menschen oder Moral ankommt. Es ist unmoralisch und würdelos einen Menschen so im Leben gefangen zu halten. Wie gesagt, was soll das für ein Leben sein? Wenn der Mensch so wie beschrieben "lebt". Er kann nichts mehr sagen, kann sich nicht mehr bewegen und kann vielleicht sogar noch nicht mal mehr sehen. Das ist für mich unmenschlich jemanden dann so am Leben zu erhalten weil es ja unmoralisch und unmenschlich ist sie sterben zu lassen.

  • Sicher ist ein Mensch an sich niemals ein Haufen Fleisch. Aber ist das was ich beschrieben habe für dich ein Leben?Wenn Der Mensch nur noch im Bett liegt und sein "Leben" nur noch daraus besteht zu atmen, Nahrung durch eine Maschine zu bekommen um sie dann wieder auszuscheiden? Sorry aber für mich ist das kein Leben mehr sondern nur noch vor sich hin vegetieren und wer mir da mit der Würde des Menschen oder Moral ankommt. Es ist unmoralisch und würdelos einen Menschen so im Leben gefangen zu halten. Wie gesagt, was soll das für ein Leben sein? Wenn der Mensch so wie beschrieben "lebt". Er kann nichts mehr sagen, kann sich nicht mehr bewegen und kann vielleicht sogar noch nicht mal mehr sehen. Das ist für mich unmenschlich jemanden dann so am Leben zu erhalten weil es ja unmoralisch und unmenschlich ist sie sterben zu lassen.

    Für solche Fälle sollte man eine klare Meinung abgegeben haben, bevor es dazu gekommen ist. Dann kann das von einem Angehörigen entschieden werden. Denn es war deine Entscheidung.
    Was jedoch nicht geht, ist, für andere zu entscheiden, ob ein Leben lebenswert ist. Du sagst, das simple "Am Leben Sein" ist kein Leben, was ja schon per definitionem falsch ist, aber darauf will ich nicht hinaus. Es gibt Menschen, die werden im Rollstuhl rumgeschoben, sind gelähmt, haben sehr schwache Sinnesorgane und geben unkontrolliert Laute von sich. Es kostet viel Geld, diese Menschen zu pflegen, und es macht Mühe.
    Warum also der Stress?
    Ich hoffe, dass sich das von selbst beantwortet.

  • Für solche Fälle sollte man eine klare Meinung abgegeben haben, bevor es dazu gekommen ist. Dann kann das von einem Angehörigen entschieden werden. Denn es war deine Entscheidung.
    Was jedoch nicht geht, ist, für andere zu entscheiden, ob ein Leben lebenswert ist. Du sagst, das simple "Am Leben Sein" ist kein Leben, was ja schon per definitionem falsch ist, aber darauf will ich nicht hinaus. Es gibt Menschen, die werden im Rollstuhl rumgeschoben, sind gelähmt, haben sehr schwache Sinnesorgane und geben unkontrolliert Laute von sich. Es kostet viel Geld, diese Menschen zu pflegen, und es macht Mühe.
    Warum also der Stress?
    Ich hoffe, dass sich das von selbst beantwortet.


    Ich entscheide es nicht für jemand anderen, ich sehe nur wie ich es sehe und für mich ist es kein Leben mehr wenn der Mensch nicht mehr aktiv am Leben teilnehmen kann, bzw seine Körperfunktionen so eingeschränkt sind das er nicht mehr selber was machen und sich nicht mehr selber äußern kann. Wenn er, wie oben beschrieben, sein Leben nur noch aus atmen, Nahrung aufnehmen und ausscheiden besteht.
    Mag etwas falsch defeniert sein, aber ich denke es ist klar was ich meine.


    Was dein Beispiel angeht. Ja, die werden im Rollstuhl geschoben, sehen vielleicht ein wenig was aber das war es auch schon. Ich mag ziemlich radikal klingen, aber ich kann mir nun mal nicht vorstellen das Menschen, in so einem Zustand, noch Spaß am Leben haben. Vor allem weis man schlussendlich nie wie viel diese Menschen wirklich noch mitbekommen und nun stellt euch mal vor so jemand bekommt noch so gut wie alles mit, kann aber 0 reagieren. Was muss das für ein Leben sein.


    Es beantwortet sich von selbst. Sicher. Ich arbeite in der Altenpflege und habe oft mit solchen Menschen zu tun. Man versorgt diese Menschen weil man helfen möchte und weil sie es nicht mehr selber können. Weil man auch was gutes tun möchte. Aber das verpflichtet mich nicht dazu nicht so denken zu dürfen. Den Menschen zu pflegen und dabei zu denken "Möchtest du eigentlich noch so leben?" Gerade weil ich oft mit so etwas konfrontiert werde, es selber sehe, frag ich mich ebbend was moralisch verwerflicher ist. Einen Menschen in Frieden und Ruhe sterben zu lassen, auf das er vielleicht eine neue Chance in einem neuen Leben bekommt. Oder ihn noch viele Jahrzehnte in seinem Körper gefangen zu halten, ihn vor sich hin vegetieren zu lassen. Sorry das für mich da das Zweite doch schlimmer ist.