Avatar - The Last Airbender | The Legend of Korra

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  • Wie gesagt, hätte man besser kommunizieren sollen...

    Es war schon gut kommuniziert, aber wie will man denn auch ein solch komplexes Thema in einer solchen Serie "gut darstellen"? Ganz klar war der Konflikt bereits am Anfang der Staffel, als Korra in Republica angekommen ist. Dort ist sie ja direkt in einen Konflikt hinein geraten, indem Bändiger ihre Kraft ausgenutzt haben, um einen kleinen Laden eines Nicht-Bändigers zu berauben. Es ist da ganz klar, dass Unterdrückung herrscht und das allein ist schon ein gutes Motiv für die Equalisten. Ich kann den Willen nach "Gleichheit" total nachvollziehen, weswegen ich Amon eigentlich auch total liebe. Obwohl er obv ein Arschloch ist, aber ich liebe ihn.


    Ich finde generell, dass die Antagonisten von TLoK nicht einfach nur böse sind, um böse zu sein. Sie haben alle ihre nachvollziehbaren Gründe, die Methoden sind halt dann auch sehr radikal aber naja, so ist das halt. XD

  • Korra habe ich (bisher) nicht gesehen. Avatar hatte ich mal eine zeitlang geschaut, dann war eine Weile Pause. Als es dann vor einigen Jahren bei - ich glaube - Nick von vorne losging, habe ich tatsächlich mal die komplette Serie geschaut. Und sie hat mir gefallen. Auch, dass die Charaktere, seien es nun gute oder böse, mit der Zeit eine Entwicklung durchgemacht haben.


    Den Film habe ich mal irgendwann gesehen, kann mich aber nicht mehr wirklich daran erinnern.


    Korra werde ich ggf. mal irgendwann noch nachholen, da es mich durchaus interessiert, wie das Sequel aussieht.

  • Ich schiebe das mal hier drüber.

    Mochte die Prämisse genauso sehr wie ein Hunger Games-Prequel für Snow. Wer würde einen schon aus dem jeweiligen Universum mehr interessieren, als die/r Faschist/in / Tyrann/in. 🤷🏻‍♀️

    Vor allem kann ich bei Kuvira auch nicht ab, dass man so tut, als müsste man der Faschistin bloß eine Chance und bisschen Development geben, um besser zu werden.

    Ja, das ist es eben auch. Ich meine, du weißt: Ich LIEBE Legend of Korra. Ich liebe es wirklich. Einfach weil ich sehr attached zu vielen der Charakteren bin (also vor allem Korra, Asami, Tenzin und Lin). Aber oh boy, es ist einfach wirklich sehr auffällig, wie unterschiedlich rechte und linke Ideologien geframet werden in der Serie.


    Amon ist ein Kommunist effektiv - und er ist ein Lügner, der Leute hinter das Licht führt und alles und muss am Ende sterben, weil er so schlimm ist.

    Staffel 2 Antagonist (dessen Name ich immer wieder vergesse) ist ein Kolonialist. Und ja, er stirbt, aber letzten Endes kriegt er zum Teil das, was er will.

    Dann haben wir Zaheer und seine Leute, die Anarchisten sind - geschrieben von Leuten, die deutlich nicht die geringste Ahnung davon haben, was Anarchismus eigentlich bedeutet. Ugh. Und diese sind wahrscheinlich aus Korras Sicht die schlimmsten und traumatisierensten und überhaupt. Die meisten von ihnen müssen dann eben auch sterben, teilweise sehr brutal.

    Und dann haben wir Kuvira, die FASCHISTIN. Like, fuck, sie ist eine Faschistin. Aber eigentlich ist sie total verständlich in ihrem Handeln und man sollte ihr eine zweite Chance geben. Like, what the fuck, Bryke?


    WAS aber aus dem Avatar-Universum sehr lesenswert ist, sind die Kyoshi-Bücher und das nicht nur für das lesbische, tolle Paar.

    Hmm, vielleicht hole ich mir mal die Audiobücher. Weil aktuell habe ich irgendwie nicht den Kopf Bücher zu lesen. (No Books, just Fanfiction.)

  • Amon ist ein Kommunist effektiv - und er ist ein Lügner, der Leute hinter das Licht führt und alles und muss am Ende sterben, weil er so schlimm ist.

    Staffel 2 Antagonist (dessen Name ich immer wieder vergesse) ist ein Kolonialist. Und ja, er stirbt, aber letzten Endes kriegt er zum Teil das, was er will.

    Dann haben wir Zaheer und seine Leute, die Anarchisten sind - geschrieben von Leuten, die deutlich nicht die geringste Ahnung davon haben, was Anarchismus eigentlich bedeutet. Ugh. Und diese sind wahrscheinlich aus Korras Sicht die schlimmsten und traumatisierensten und überhaupt. Die meisten von ihnen müssen dann eben auch sterben, teilweise sehr brutal.

    Und dann haben wir Kuvira, die FASCHISTIN

    Nicht zu vergessen den Prässidenten von Republika, den Kapitalisten.

    Der als manipulativ, unsympatisch und hochgradig korrupt dargestellt wurde, sowie inkompetent.

    Die Serie nimmt sich nie die Zeit ihn als ein Problem zu framen welches groß genug ist für einen eigenen Ark.

    Er ist immer das kleinere Übel und wenn er dann in den Comics ersetzt werden soll, ist das mit der Assistentin eines anderen Kapitalisten, welche ihn im vollen Bewusstsein bei illegalen Geschäften unterstützt hat, was war das nochmal, Waffenhandel?


    Ich meine heutzutage sind Seitenhiebe auf die Großkapitalisten ja gang und gäbe und vielleicht ist es zu viel zu erwarten dass sie eine bessere Staatsform aus dem Hut zaubern die unkorrupierbar ist.

    Aber ich finde doch, dass dieser Clown und seine Vorgänger wenn wir schon dabei sind, zu leicht davon gekommen ist.

  • Ich meine, es gibt schon Leute geben, die Anarchismus so verstehen wie Zaheer und seine Leute es getan haben, aber eigentlich wäre es mal eine gute Gelegenheit gewesen, um Anarchismus mal anders darzustellen.

    Man hätte auch eine positivere Darstellung von Anarchismus wählen und die Protagonistengruppe letztendlich auf deren Seite gegen Kuviras Faschismus stellen können. Auf eine positiv geschriebene Art eben.


    Und ja, weißt du nicht, dass jede*r Faschist*in bloß ein paar Hugs und etwas Character Development braucht.

    Ich war schon am Ende der vierten Staffel angepisst, dass Kuvira überhaupt überleben durfte (weil sich Korra auch noch ganz heldenhaft vor sie wirft, like... ich hätte das bei Kuvira nicht getan und sie sterben lassen tbh; but that's just my two cents) und eine zweite Chance bekommt.

    Klar, gebt der Faschistin eine zweite Chance. 🤷🏻‍♀️



    I know that feel. Ich will was lesen und dann ende ich zu 80 % bei Fanfiction haha.

  • Oof, na ja. Im Prinzip sind beide Seiten gleich framed.

  • Ich habe jetzt Herr der Elemente geguckt und mir hat die Serie echt super gefallen. Ich muss v.a. die Kampf-Choreographie positiv bewerten, sie ist einfach super. Die Kräfte werden auf einer kreativen Art und Weise eingesetzt und die Kämpfe sind sauber animiert worden. Ich finde die Kämpfe sogar viel besser als in den meisten Shonen-Anime, wo immer noch vor vielen Attacken der Name dieser aufgesagt werden muss und wo die Charaktere öfters zwischendurch reden oder nachdenken müssen. Vom Storytelling her auch viel besser als die großen Anime wie One Piece mit miserablem Storytelling und Pacing in den letzten Arcs.

    Man hätte aber vielleicht ein bisschen mehr auf die Königreiche und die Tiere eingehen können. Vielleicht auch mal mehr von der Karte zeigen können mit den verschiedenen Orten etc. Von der Löwen-Schildkröte weiß man zum Beispiel gar nichts, aber das liegt vielleicht daran, dass die Serie eher an Jugendliche gerichtet ist und man die Story deswegen vielleicht etwas schneller vorantreiben wollte - zumindest kann ich mir das so vorstellen. Was sonst mit Azula und ihrer und Zuko's Mutter passiert ist, bleibt wohl erstmal ein Rätsel.

    Am langweiligsten fand ich wohl die 2. Staffel. Ich mag Toph, aber sonst finde ich das Erd-Königreich eher langweilig. Die Folgen ohne Appa waren auch schwer zu gucken und man konnte fühlen, wie schlimm es doch sein muss, wenn man nicht mehr auf seinen Rücken fliegen kann.

    Ich finde es auch interessant, dass Metall, Blitze und Blut im Laufe der Serie gebändigt werden. Dass man durch das Bändigen von Blut Menschen kontrollieren kann, finde ich etwas komisch, aber so ein bisschen Sinn macht das schon... Theoretisch könnte man durch das Bändigen von Wasser auch einfach Menschen austrocknen lassen xD



    Legend of Korra wollte ich mir auch angucken, aber mich haben die letzten paar Beiträge schon ein bisschen gespoilert und ich weiß jetzt nicht ganz, ob ich mir das noch angucken möchte, aufgrund der Kritik, aber gut, ich muss eh erstmal eine Pause einnehmen und auf 4 Staffeln hab ich jetzt auch nicht wirklich Lust x)

  • Legend of Korra wollte ich mir auch angucken, aber mich haben die letzten paar Beiträge schon ein bisschen gespoilert und ich weiß jetzt nicht ganz, ob ich mir das noch angucken möchte, aufgrund der Kritik, aber gut, ich muss eh erstmal eine Pause einnehmen und auf 4 Staffeln hab ich jetzt auch nicht wirklich Lust x)

    Tut mir echt Leid, ich habe meinen letzten Beitrag mal in nen Spoiler gepackt weil ich da echt schon zu viel für Neuzuschauer verraten habe. ^^'' Jedoch möchte ich dich bekräftigen The Legend of Korra zu schauen. Die Serie ist nicht perfekt, vor allem was Charaktere wie Bolin und Mako angeht, aber sie punktet in ebenso vielen Dingen einfach nur und daher würde ich schon gerne deine Meinung dazu hören. Ich muss dazu sagen dass mich die Kritik von Alaiya und Bastet gestört hat, weil TLoK eine der wenigen Serien mit tollen und nachvollziehbaren Antagonisten ist, egal welche Ziele sie nun verfolgen.

  • Ich muss dazu sagen dass mich die Kritik von Alaiya und Bastet gestört hat, weil TLoK eine der wenigen Serien mit tollen und nachvollziehbaren Antagonisten ist, egal welche Ziele sie nun verfolgen.

    Faschismus ist nie und sollte auch nie nachvollziehbar sein. Ich finde Kuvira nicht nachvollziehbar - würde es allerdings auch als einen Malus bewerten, würde sie nachvollziehbar gemacht. Weil Faschismus darf nicht nachvollziehbar sein. Faschismus darf nicht als etwas dargestellt werden, das "jedem Mal passieren kann, gegeben der Umstände". Das ist eine saugefährliche Narrative.


    Klar, die Bösewichte haben allesamt mehr Hintergrund als Lord Ozai der Feuerlord - aber das macht sie tbh nicht nachvollziehbar. (Problem dabei ist nun einmal auch, dass halt Bryke, so gern ich sie habe, echt nicht die politische Bildung haben, um die Sachen vernünftig darzustellen. Weil sie verstehen sehr deutlich gar nicht, worüber sie da genau schreiben. Das merkte man auch schon in den ATLA Comics, die die Folgen von Kolonialismus heftig verharmlosen.)


    Und ich möchte noch mal anmerken: Ich mag LoK sehr gern - wesentlich lieber als ATLA vor allem. Aber nein, sorry, die Bösewichte sind durchweg in ihrer Darstellung problematisch und zeigen deutlich den neoliberalen Bias der Autoren.


    Ich empfehle die Videos von Kay dazu. Die gehen sehr in die Tiefe von der Politik, der Bedeutung und den Konsequenzen.


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  • Ich kann es allgemein nicht leiden, dass heutzutage jede Art von Villains nachvollziehbar sein sollen, oder zumindest sympathetic.

    Ich meine, ich finde weder solche, die mir persönlich was angetan haben oder hätten, sympathetic, noch find ich auf einer größeren Skala CEOs oder Politiker*innen, die die Klimakrise vorantreiben oder Ausbeutung von anderen Ländern und auch der eigenen Bevölkerung fördern, sympathetic ... oder nachvollziehbar.


    Also, das ist speziell auf die Kuvira in den Nachfolgecomics bezogen und hab bereits die Augen verdreht, als Korra sie ganz heldenhaft am Ende der Serie retten musste. Eine Faschistin wie sie braucht keinen Redemption Arc oder so viel Fokus in den Sequels.

  • Ich denke einen Antagonisten etwas positives zu geben macht es leichter ihn interessant zu schreiben.

    Pur Evil Villians müssen entweder durch Charisma, oder intelligenz überzeigen, sonnst werden sie schnell langweilig.


    Was die Comics betrifft, ich hab ein paar gesehen und war zum größten Teil unbeeindruckt. Es liegt vielleicht einfach am Zeichenstil. die Charaktere sind alle so gezeichnet wie in der Show, aber das Paneling sieht einfach klunky aus.

    Ich weiß nicht, in einem Comic bewegt sich ja nichts, deshalb ist es umso wichtiger die Illusion von Bewegung aufrecht zu erhalten.

  • Ich denke einen Antagonisten etwas positives zu geben macht es leichter ihn interessant zu schreiben.

    Pur Evil Villians müssen entweder durch Charisma, oder intelligenz überzeigen, sonnst werden sie schnell langweilig.

    Ein:e Antagonist:in muss aber nicht notwendigerweise interessant sein. Dafür hat man ja den Main Cast und ggf. diverse Nebencharaktere. Oft reicht es schon, wenn Pure Evil Villains einfach extremst widerlich handeln, um als Zuschauer:in eine Projektionsfläche für extrem viel Hass zu bekommen. Da kannst du den größten Kleingeist hinsetzen, der einfach durch absolute Grausamkeit "besticht". Solang er den Protagonist:innen unsägliche Dinge antut, Steine ohne Ende in den Weg legt und dabei ein straight face behalten kann, geht die Story weiter, man halt Plot Devices für Charakterentwicklung der Held:innen und gut ist. Und wenn der Widerling nach langem Kampf am Ende weg ist, gibt's das Gefühl von Genugtuung für das Publikum. Yay.


    Auf die Art wurde Zaheer überhaupt erst zu einem "Alpha"-Villain. Hätten er und seine Gang die Leute nicht persönlich und on-screen auf grausamste Weise misshandelt, wäre keine Projektionsfläche für Hass dagewesen (und man hätte sich tatsächlich damit beschäftigen müssen, was er wollte). Denn er tritt auch viel zu beherrscht und rational auf, um Wut zu entwickeln, aber gleichzeitig nicht nüchtern genug, um ihm aus einer vermeintlichen Gleichgültigkeit einen Strick zu drehen. Ist jetzt schon 'ne Weile her, seit ich die Serie gesehen hab, aber ich meine, in manchen Szenen dachte ich damals echt, dass jetzt nicht mehr viel fehlt und Korra und Zaheer klopfen sich auf die Schulter und machen was Sinnvolles gemeinsam. Tja, dafür sind vorher leider ein paar Leute zu viel in die Luft gejagt worden, I guess.

  • Kommt darauf an wie viel Zeit wir mit dem Villian verbringen und selbst dann bevorzuge ich Azula deutlich über Ozai.

    Ich meine, Ozai an sich ist jetzt nicht komplett unrealistisch. Solche Imperator gab's halt nicht so selten.

    Zumindest hat man nicht versucht ihn eigentlich eh ganz sympathetic oder nachvollziehbar zu machen und während sich andere darüber beklagen, bin ich echt dankbar drum.



    Ich denke einen Antagonisten etwas positives zu geben macht es leichter ihn interessant zu schreiben.

    Pur Evil Villians müssen entweder durch Charisma, oder intelligenz überzeigen, sonnst werden sie schnell langweilig.

    Antagonist*innen sind etwas anderes als Villains.

    Wichtiger ist auch welche Aussage man mit den Villains treffen will. Das Wichtigste ist daran nicht, ob sie "interessant" sind.


    Gerade bei Faschist*innen und Regierende oder Geschäftsleute, die Kolonialisierung vorantreiben (jetzt nicht auf Korra bezogen, sondern allgemein) etc. krieg ich bisschen das Kotzen, wenn die als "eh nicht so schlimm / guck mal, die haben auch eine voll menschliche Seite!" dargestellt sind.

    Dieser übertrieben empathische Fokus auf die Täterseite, selbst wenn es bei denen keinen Graubereich gibt und sie faschistische Regierende oä. darstellen, ist ein gesellschaftliches Problem, das durch Fiktion noch verstärkt wird oder sich dort eben wiederfindet.


    Sowas ist halt in vielen Fällen sehr tone deaf, weil das vielleicht auch Menschen lesen werden, die von dem betroffen sind, und kann unter anderem schnell rassistisch oä. werden.

    Ich will ja zb auch nicht lesen wie ein queerfeindliches Arschloch oder jemand, der Frauen missbraucht, als eigentlich ganz interessant oder "jemand, der auch eine positive Seite und Tiefe hat" dargestellt wird. Ich meine, diese Leute schonmal in real kennengelernt? Die SIND halt auch tatsächlich so flach.


    In meinem eigenen Buch sind zwei Main-Villains ein älteres Paar, die einen großen Konzern besitzen und mit einer Regierung zusammenarbeiten, die die Rohstoffe eines anderen Landes ausbeuten, und ich werde bestimmt nicht zeigen, dass die eigentlich eh ganz menschlich sind. Deren Seiten werden eigentlich überhaupt nicht viel ausgeleuchtet, ich stell solche Villains nur durch ihre Handlungen dar.


    Auf die Art wurde Zaheer überhaupt erst zu einem "Alpha"-Villain. Hätten er und seine Gang die Leute nicht persönlich und on-screen auf grausamste Weise misshandelt, wäre keine Projektionsfläche für Hass dagewesen (und man hätte sich tatsächlich damit beschäftigen müssen, was er wollte). Denn er tritt auch viel zu beherrscht und rational auf, um Wut zu entwickeln, aber gleichzeitig nicht nüchtern genug, um ihm aus einer vermeintlichen Gleichgültigkeit einen Strick zu drehen. Ist jetzt schon 'ne Weile her, seit ich die Serie gesehen hab, aber ich meine, in manchen Szenen dachte ich damals echt, dass jetzt nicht mehr viel fehlt und Korra und Zaheer klopfen sich auf die Schulter und machen was Sinnvolles gemeinsam. Tja, dafür sind vorher leider ein paar Leute zu viel in die Luft gejagt worden, I guess.

    Eben das. Bei Zaheer war es andersrum. Der ist wiederrum jemand, als ich mal gerewatched habe, hatte ich auch das Gefühl, den hätte man unnötigerweise hassenswert gemacht hat, nur damit man "einen interessanten Villain" hat.

  • Ich kann es allgemein nicht leiden, dass heutzutage jede Art von Villains nachvollziehbar sein sollen, oder zumindest sympathetic.

    Ja das verstehe ich auch nicht. Wenn der Villain fucking rassistisch handelt, will ich das wirklich nachvollziehen können? Könnte ich das überhaupt? Es macht den Charakter halt null mehr symphatisch, wenn er damit noch ne tragic Backstory bekommt.

    Keine Ahnung wie man als Mensch überhaupt auf die Idee kommt, mit sehr moralischen grenzwertigen, politischen Vorstellungen irgendeine Sympathie aufzubauen. Like die Backstory von Putin juckt mich auch nicht, der Mann ist einfach scheiße ^^"

    Sehe es aber zumindest etwas anders beim redemption Arc, finde, dass sich Menschen ändern können und das auch dürfen sollten. Nur sicherlich nicht ohne eine vernünftige Strafe bzw. Konsequenz aus ihrem Handeln. Da fand ich gerade die Situation mit Kuvira halt wirklich ungünstig gelöst.

    Ist jetzt etwas Off Topic, aber das hat mich unfassbar an dem neuen MLP Film gestört. Ich weiß es ist ein Kinderfilm, aber der politische Unterton darin war halt sehr extrem und die fachismus Anspielung und am Ende kriegt Sprout halt keine Strafe like what.

    Villains können halt aber trotzdem unabhängig davon extrem cool sein, wenn sie einfach gut geschrieben als Villain sind. Das heißt ja nicht, dass man sie lieben muss, sondern, dass sie gut als Hasscharakter fungieren.

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß.   «

  • Ich glaube, es hilft im Kontext der Debatte, zwischen zwei verschiedenen Bedeutungen von "Nachvollziehbarkeit" zu differenzieren. Es gibt psychologische Nachvollziehbarkeit, da geht es ums "Erklären". Und es gibt moralische Nachvollziehbarkeit, da geht es ums "Rechtfertigen". Ersteres ist oft der erste Schritt zu letzterem, aber Letzteres muss nicht mit Notwendigkeit folgen, wenn ersteres gegeben ist.

    Nun ist es bei mir so: Ich habe es schon lieber, wenn Villains im ersteren Sinne nachvollziehbar sind, soll heißen, ich will, dass sie auch eine tatsächliche Motivation haben, die zu ihrem Charakter passt und nicht einfach aus der Luft gegriffen oder "Ich bin halt einfach böse, harhar" ist. Ich will schon irgendwo verstehen, warum sie das tun, was sie tun. Und ja, grundsätzlich mag ich deswegen auch (erst einmal) die Korra-Serie, weil da eben versucht wird, ein bisschen mehr Tiefe zu geben. Aber es kann dann in Unterhaltungsmedien nun einmal dann doch schnell problematisch werden, wenn es dann darum geht, dass moralisch fragwürdige Handlungen oder böse Personen als "im Grunde doch gar nicht so schlimm" dargestellt werden; zugleich ist es so, dass mehr Komplexität in der Motivation eines Bösewichtes erfordert, beim Schreiben des jeweiligen Charakters mehr Vorsicht walten zu lassen, sodass es nicht doch ins Rechtfertigen abdriftet, denn wie oben schon angedeutet ist die Trennlinie nicht immer ganz scharf. Es gibt dabei dann natürlich auch unterschiedliche Grade der Rechtfertigung und bei Korra ist es jetzt vielleicht nicht so, dass "Kuvira did nothing wrong" gilt, aber ihr Standpunkt wird insgesamt doch mehr gerechtfertigt als beispielsweise ein (pseudo-)anarchistischer Standpunkt, wie es im Übrigen generell so ist, dass in Korra eine aus Kolonialismus geborene moderne, quasi-westlich orientierte Demokratie idealisiert wird, obwohl es sich sehr anbieten würde, auch über die Probleme derselben zu sprechen. Politisch gesehen haben in Korra im Grunde die Zentrist*innen immer recht (sodass es, nebenbei bemerkt, gar nicht verwundert, wenn das bei realen Zentrist*innen gut ankommt).

    Insofern: Ich denke, niemand behauptet, dass LoK beispielsweise Faschismus als Nonplusultra idealisieren würde, aber dass dieser in der Serie (gerade im Vergleich zu eher links konnotierten Ideologien) relativ leicht davonkommt, ist meines Erachtens kaum zu bestreiten und kann durchaus auch als Kennzeichen eines gewissen Bias seitens der Produzierenden gesehen werden (auch wenn die Darstellung in der Serie sicher auch ohne Verweis auf deren Intentionen problematisiert werden kann).

  • Fand die beiden Serien auch ziemlich nice, LOK noch mehr, weil mir diese insgesamt düstere Atmosphäre und das Zeitalter der Industrialisierung gefallen hat, zudem auch unterschiedliche politische Ideologien aufgegriffen wurden. So im Detail hatte ich es nicht mehr im Kopf, da lange her, aber die Videos von Kay waren nice to watch. Es ist wie er schon sagt; die eher linken Ideologien werden zusammen mit Kuviras faschistischer Ideologie zusammengeworfen unter dem Narrativ „die haben es ja alle nur gut gemeint, aber waren zu extrem in ihrer Ausführung“, zumal nur Kuviras Backstory und Motive irgendwie die Möglichkeit zugelassen haben mit ihr zu sympathisieren. Die ersten 3 Antagonisten waren im Endeffekt entweder Betrüger, machthungrig oder naiv, was, bewusst oder unbewusst auf die zugrundeliegenden Ideologien zurückfallen soll, und auch sonst ohne nachvollziehbare Backstory (z.B. Amon, in seiner Kindheit wurd der von seinem Dad zum Blutbändigen gezwungen, hat irgendwie nen Hass entwickelt auf Bändiger obwohl er selbst einer ist, ist abgehauen und dann als full blown communist wiedergekommen aufgrund einer herbeifantasierten Klassengesellschaft die sich in Bändiger und Nicht-Bändiger unterteilt, was ja besonders im industriellen Zeitalter gar nicht mehr so relevant war, weil die Equalizer mit Tech und Kampfkunst dem Durchschnittsbändiger effektiv überlegen waren, lol).


    Neben dem Versuch, Sympathien für Kuviras Motivation zu schaffen, wirken natürlich auch die ästhetisch ansprechenden Elemente. Eine starke, technologisch ausgereifte Nation, geeinigt in ihrem Ziel, die Welt nach ihren eigenen Vorstellungen zu formen, repräsentiert durch schöne, körperbetonte Uniformen, ergänzt durch metallische Elemente, die dem ganzen das Feeling einer Rüstung geben. Dem entgegengestellt einfache Savages, die sich auf einem zivilisatorisch primitivem Level befinden. Verständlich, dass eine solche (propagandistische) Darstellung unterbewusste Macht- und Überlegenheitsfantasien bedient.

  • Ich glaube, es hilft im Kontext der Debatte, zwischen zwei verschiedenen Bedeutungen von "Nachvollziehbarkeit" zu differenzieren. Es gibt psychologische Nachvollziehbarkeit, da geht es ums "Erklären". Und es gibt moralische Nachvollziehbarkeit, da geht es ums "Rechtfertigen". Ersteres ist oft der erste Schritt zu letzterem, aber Letzteres muss nicht mit Notwendigkeit folgen, wenn ersteres gegeben ist.

    Nun ist es bei mir so: Ich habe es schon lieber, wenn Villains im ersteren Sinne nachvollziehbar sind, soll heißen, ich will, dass sie auch eine tatsächliche Motivation haben, die zu ihrem Charakter passt und nicht einfach aus der Luft gegriffen oder "Ich bin halt einfach böse, harhar" ist. Ich will schon irgendwo verstehen, warum sie das tun, was sie tun.

    Das ist aber halt oft nicht realistisch. Reale Arschlöcher, vor allem wenn es um Imperatoren und CEOs und co. geht, haben auch oft keine sonderlich große Tiefe hinter ihren Handlungen oder eine großartige Motivation, für die man persönliche Hintergründe der Person kennen muss.

    Die realistischten Motivationen sind für solche Menschen immer noch Geld und Einfluss und wie PLUSQUAMPERFEKTION schon sagt, muss ich auch nichts von Putins persönlichem Hintergrund wissen (ich meine, ich kenn ihn, aber ich muss ihn nicht wissen, um die aktuelle Lage zu bewerten) und wenn ich mir andere reale Personen in der Regierung ansehe, verhalten sich viele so, dass du, wenn es Fiction wäre, sagen würdest "lol, das ist aber ein schlecht geschriebener Villain."


    Das Denkmuster der Person muss in sich stimmig sein und sonst nichts und ich will auch bei solchen Personen nicht viel von dessen Perspektive sehen.

    Hab zb. auch öfters gesehen wie aus der Sicht von Domestic Abusers geschrieben wird, weil "es interessant ist" ... nein, ich will von deren Sicht überhaupt nichts lesen und denen eine Stimme und "Nachvollziehbarkeit" zu geben, gibt diesen Menschen unnötige Macht. Aus dessen Sicht zu schreiben oder sie stark zu beleuchten, sorgt für ein unnötiges Näheverhältnis zu dieser Person.


    Ich bin eher der Überzeugung, dass Menschen durch Medien gebrainwashed werden und das dann auch selbst so schreiben, weil sie es schon gar nicht mehr merken, um 1. den naiven Glauben aufrecht zu erhalten, dass alle oder fast alle Menschen "in Wahrheit gut sein wollen", eben dadurch naiv gehalten werden und Menschen zu viele Chancen geben, und 2. damit man auch im realen Leben Täter*innen und verschiedene -ismen leichter verzeiht oder "zu verstehen versucht", was denen natürlich zu Gute kommt.


    Und wie schon schon öfter geschrieben, ist ja vor allem an jüngeren Mädchen und Frauen zu sehen, dass die vollkommen auf Serienmörder und andere vollkommen amoralische Charaktere abfahren, auch wenn sie nur fiktional sind, weil sie eben von klein auf schon drauf konditioniert wurden, dass jeder "nachvollziehbar" ist und wahrscheinlich dann doch "etwas Gutes in sich hat". Sprich, das alles soll einen zur Naivität erziehen.


    Will natürlich nicht sagen, dass sowas in den meisten Medien mit Absicht geschieht, aber in unserer Gesellschaft ist es so üblich, dass reflexartig gesagt wird "aber man muss die Seite zu verstehen versuchen! / die Seite muss nachvollziehbar sein!", einfach weil uns von klein auf beigebracht wird, dass man es so sehen soll.


    Grey Morality oder eben Nachvollziehbarkeit kann man sich dann für andere Charaktere aufbewahren und braucht sowas nicht bei Faschist*innen, Imperalisten, Domestic Abusers, vollkommen amorale Charakteren und co.

  • Bastet

    Du stellst das jetzt aber etwas überzogen da, im Sinne von, dass man quasi nie aus der Perspektive von Villains schreiben darf oder denen irgendwelche interessanten Eigenschaften geben darf, weil die haben einfach böse zu sein und Ende, und wenn man sich nicht daran hält, brainwashed man quasi die Leser/Zuschauer. So klingt dein Beitrag ein wenig, und dazu muss ich sagen, dass es doch langweilig wäre, wenn man immer nur die Perspektive von den super Gutmenschen sehen würde. Man muss die Villains ja nicht lieben, aber sie komplett unbeleuchtet zu lassen und überhaupt nicht auf ihre Hintergründe einzugehen, nur weil man nicht Gefahr laufen will, sie zu nachvollziehbar zu machen, schränkt am Ende bloß die Möglichkeiten ein, die einem für seine Geschichte zur Verfügung stehen.

    Man muss da halt auch zwischen Fiktion und Realität unterscheiden. Nur weil jemand einen interessanten Villain mit ausgearbeitetem Hintergrund schreiben will, heißt das nicht gleich, dass derjenige einen dazu bringen will, solchen Leuten im Real Life bedingungslos zu vertrauen oder zu vergeben.


    Zumal die wenigsten einfach als komplette Arschlöcher oder gar Mörder geboren werden. Menschen werden eben auch durch ihre Umgebung und Mitmenschen geformt, und manchmal kann es schon recht interessant sein, das "Warum" hinter den bösen Taten zu erfahren. Nicht, um diese zu rechtfertigen, sondern um schlichtweg zu verstehen, wie dieser einst vielleicht normale Mensch so tief gefallen ist. Vor allem, wenn es aufgrund einer geistigen Krankheit geschehen ist, deren Entwicklung womöglich vermeidbar gewesen wäre, dann kann mit so einem Charakter quasi die Awareness für solche Probleme erhöht werden.

    107716-bd8fa1b4.pngIch kenne die Hälfte von euch nicht halb so gut, wie ich es gern möchte, und ich mag weniger als die Hälfte von euch auch nur halb so gern, wie ihr es verdient.
    - Bilbo Beutlin -


    Meine Anime-Liste: MAL -Azaril-