Fairy Tail: Seals of Fate

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  • Es war kalt an der Mauer, langsam breitete sich die Kälte in Shiras Körper aus. An der Hitze war diese Kälte sicher nicht unangenehm, aber hier in den schmalen Gassen, wo kaum Sonnenlicht zu finden war, war es einfach nur kalt. Von seiner Position hatte er gute Aussicht auf den stämmigen mit den speziellen Vorlieben und sein Opfer. Der Rothaarige Junge war sich offensichtlich noch nicht sicher ob er das auch wirklich machen wollte, und zögerte noch. Dieses Verhalten war verständlich, denn wenn er diese Welt erstmals betreten hatte, würde er sie so schnell nicht wieder verlassen können. Aber etwas war eigenartig, der Junge wehrte sich nicht gegen seinen "Partner", was er eigentlich hätte machen sollen, wenn er das, was vermutlich in der nächsten Zeit hier in dieser dunklen Gasse passieren würde, nicht gewollt hätte. Daraus liess sich schliessen das er willig war aber einfach nicht so mutig und erfahren. Leider störten immernoch die Geräusche aus dem Hintergrund, so das Shira nur vereinzelte Worte heraushören konnte, unter anderem "deine Gestalt", "Ehre", was in den Ohren des Fairy Rose Mitgliedes sehr nach der vermuteten Tätigkeit anhörte, scheinbar war der kleinere doch willig und lediglich ein wenig schüchtern. Nachdem sie ein wenig miteinander redeten, war sich Shira ziemlich sicher, das er das worüber sie sprachen nicht hören wollte. Offensichtlich war es dem kleinen doch nicht so recht, denn nach einer gewissen Zeit hob er seinen Hand und wollte sich offensichtlich verabschieden, als er gegen die Wand geschubst wurde, was nicht sehr angenehm aussah, vor allem bei diesem zierlichen Körperbau. Nur Sekundenbruchteile später ertönte ein Aufschrei, der aber kurz darauf im Getöse der Menge unterging. Aus Shiras Sicht ging der Mann nun definitiv zu weit, denn das er auf solche Dinge stand war das eine, aber das er es offensichtlich auch liebte seinem Opfer schmerzen zuzufügen ging zu weit. Das das an einem so öffentlichen Ort geschah machte es nicht gerade besser. Das Gesicht des stämmigen war nur noch wenige Zentimeter von dem des Rothaarigen entfernt. Nach ein paar Worten, hob der ältere die Faust und schlug zu, ob er traf oder nicht, entzog sich Shiras Blickwinkel. Dennoch war es nun an der Zeit etwas dagegen zu unternehmen. Die Muskeln an seinem rechten Bein, das angewinkelt, mit der Sohle gegen die Mauer, Shira abgestützt hatte, spannten sich an und stiessen ihn so von der Mauer ab. Mit langsamen Schritten, das Gesicht mit der Kapuze verhüllt, mit gesenktem Kopf, schritt er die Gasse entlang. Als er nur noch etwas mehr als zehn Meter entfernt war, sprach er leise aber mit einer klaren Stimme und deutlichen Worten Sabaku no ame, inert sekundenbruchteilen bildeten sich drei kleine Sandkugeln und flogen mit hoher Geschwindigkeit auf den stämmigeren zu. Diese sollten ihn nicht zu stark verletzten, da er keinen toten gebrauchen konnte. Noch bevor sie aufschlugen, hob er seinen Blick und fixierte diesen an dem älteren. Mit einem genervten, aggressiven Ton rief er dem Schwarzhaarigen zu: " Tut mir leid wenn ich euch stören muss, aber so ein Verhalten wird in dieser Stadt nicht geduldet, hier vergreift sich niemand an einem jüngeren vom gleichen Geschlecht, auch nicht wenn dieser willig ist, vor allem nicht wenn ein Magier von Fairy Rose in der Nähe ist. Wenn du nicht aufhörst, sehe ich, Shira Isago, mich leider gezwungen dich ernsthaft zu verletzen, obwohl ich eigentlich keine Lust habe gegen einen Schwächling zu kämpfen, macht es mir doch nichts aus jemanden auf seinen Platz zu verweisen. Obwohl ich dich eigentlich nicht zu schwer verletzen darf, ist es definitiv besser, als wenn du weiter solche Dinge während des Festes machst."

  • Wie war er nur wieder in eine derartige Situation geraten? Eigentlich wollte Ragna doch nur ein paar Worte mit einem anderen Magier wechseln. Aber nein! Da war es wieder. Dieses verfluchte Temperament. Er konnte einfach nicht locker lassen. Irgendwas musste der Junge doch wissen. Die ganze Situation stinkte zum Himmel. Um Fio einzuschüchtern, hämmerte er seine Faust gegen die Wand, an der der junge Magier lehnte. "Und?" knurrte er missbilligend, warf Fio abermals einen ungläubigen, finsteren Blick zu. "Ist dir jetzt wieder etwas eingefallen?" harkte er verbissen nach.


    Während Ragna sich Gedanken darüber machte, wie er am besten Informationen aus Fio quetschen konnte, schlich sich jemand in die Gasse. Noch ein Magier. Dachte er etwa, dass er sich unbemerkt an einen anderen Magier heranschleichen könne? Lächerlich. In just dem Moment, in dem Ragna die Verwendung eines Zaubers wahrnahm, ließ er von der Wand, und damit auch von Fio ab, riss herum und sammelte in seiner rechten Hand magische Energie, "Rain Cloud!". Vor der Hand des Magiers bildete sich ein grünlicher Runenzirkel in der Luft, wurde jedoch, ehe sich die Wolke daraus materialisieren konnte, von dem ersten der Sandgeschosse durchbohrt, welches Ragna an der Schulter erfasste und ihn einige Schritte zurückweichen ließ. Die beiden folgenden Geschosse hatten jedoch weniger Glück und rasten mit Hochtouren in die endlich erzeugte, magische Wolke, nur um als träge, feuchte Schlammklumpen aus der anderen Seite der Wolke herauszufallen.
    So war das also! Das hätte Ragna sich doch gleich denken können. Zähneknirschend verzogen die Mundwinkel sich zu einem wölfischen Grinsen. Die halbgeschlossenen Augen des Mannes erfassten sein Gegenüber, fixierten ihn mit zorneserfülltem Glanz. Während Ragna sich die schmerzende Schulter rieb, vergaß er für einen Moment die Leute um sich herum. Zumindest war das Gelenk weder ausgekugelt noch gebrochen. Der Arm war noch frei beweglich. Nur einzelne Worte des Fremden erreichten die Ohren des Magiers. "Verhalten", sagte er. "nicht gedulded". Dreist wie der Fremde war, legte er auch noch ein "angreifen" oben drauf. War das eine Drohung? Moment... Sagte er gerade "Fairy Rose"? Natürlich, nun ergab alles einen Sinn.


    "So ist das also!" rief Ragna wutendbrandt. "Kaum schnüffelt jemand in 'eurer' Stadt herum, schon legt ihr einen Köder aus." Missbilligend deutete er gen Fio. Denen war Ragna richtig auf den Leim gegangen. Ein Köder. Der älteste Trick der Welt. "Wollt jemanden beseitigen, der eure zwielichtigen Machenschaften aufdecken könnte, eh?". Von der Euphorie seiner triumphalen Interpretation der Situation stieß Ragna ein zugleich gehässiges, als auch arrogantes Lachen aus. "Perfekt!" verkündete er, funkelte sein Gegenüber, den fremden Sandmagier, mit dem wölfischen Blick eines Jägers an, der seine Beute erfasst hat. "Ich werde dich windelweich prügeln, bis du mich anflehst, mir verraten zu dürfen, was für krumme Dinger ihr treibt!" droht er dem Fremden. "Und dann verprügel ich dich weiter, bis du mich zu eurem Gildenmeister führst, den ich eigenhändig dem Rat der Magier aushändigen werde!". Mit diesen Worten hob Ragna seine Fäuste, um sich auf den Kampf vorzubereiten.

  • Das Fest war wirklich eine willkommene Gelegenheit für Travis, seinen Pflichten gegenüber seinem Magen nachzukommen, und schon bald hatte er diesem auch mehr zugute kommen lassen, als er ihm eigentlich schuldig war. Auf jeden Fall fühlte er sich nach den Besuchen an verschiedenen Ständen und dem ausgiebigen Degustieren äusserst wohl und schon leicht schläfrig, während er weiter ohne festes Ziel durch die Menschenmasse schlenderte. Vor allem schien ihm nun etwas Aktivität nichts Verkehrtes zu sein, da ihm der Sinn nicht wirklich nach einem Mittagsschlaf stand und er deswegen eine Ablenkung von seinem trägen Gemütszustand benötigte.


    Diese Ablenkung fand er dann schliesslich zu seinem Glück auch, als er zusehen durfte, wie sich drei Leute vom Fest entfernten und sich in eine etwas abgelegene Gasse begaben. Das war zwar grundsätzlich noch nicht unbedingt ein Grund zur Sorge, aber immerhin genug, sein Interesse zu wecken, und ihn auf andere Gedanken zu bringen. Vor allem fand Travis es merkwürdig, dass die dritte Person, ein junger Mann, dem die Frauen scheinbar zufielen wie Fliegen faulendem Obst, den anderen beiden möglichst unbemerkt nachzuschleichen versuchte. Nun endgültig davon überzeugt, dass er dieser Sache auf den Grund gehen musste, zum einen, weil er sonst Mühe haben würde, wach zu bleiben, und zum anderen, weil die drei doch leicht suspekt waren, arbeitete er sich langsam durch die anderen Besucher des Fests vor, ohne zu sehr auf die besagte Gasse zu starren. Er wollte sich schliesslich nicht so... indiskret anstellen wie die dritte Person, die sich wortwörtlich durch die - in seinem Fall grösstenteils weibliche - Masse kämpfte.


    Jedenfalls verging so etwas Zeit, bis er wirklich am Rand des Festes war und die Lage schien sich bereits beträchtlich zugespitzt zu haben. Obwohl die beiden ersten Ausreisser, ein junger, gebrechlich wirkender Knabe mit roten Haaren und ein robuster Mann in den zwanzigern sich zuerst scheinbar einig gewesen waren, gebährdete sich der ältere nun defintiv ziemlich drohend und drückte den Jungen grob an eine Mauer. Die Möglichkeit, einzugreifen, bekam Travis aber vorerst nicht, denn damit kam ihm der Frauenschwarm bereits zuvor. Dieser verschoss nämlich, ohne zu zögern, einige Projektile, von deren Beschaffenheit sich aus der Entfernung leider nicht viel sagen lassen konnte. Eines war aber klar: sie waren magischen Ursprungs, genauso wie die Verteidigunsmassnahme des anderen Mannes, der eine Wolke erschuf, aber scheinbar doch irgendwie getroffen wurde.
    Nun schien der geeignete Zeitpunkt, einzugreifen jedenfalls gekommen zu sein. So wie Travis das sah, konnte man keinem der beiden Magier wirklich über den Weg trauen und der Junge war definitiv das Opfer. Ob nur von einem oder von beiden, das liess sich nicht wirklich erahnen, aber er musste auf jeden Fall umgehend aus dem magischen Kreuzfeuer raus. Dementsprechend reagierte er auch rasch. Er sammelte seine Energie, konzentrierte sich kurz auf seinen Zielort und tauchte nicht einmal eine Sekunde später auch dort wieder auf. Genau zwischen den beiden Magiern und dem Jungen, vor dem er sich sogleich aufrichtete, um ihn notfalls schützen zu können.


    Zuerst waren die Anwesenden natürlich etwas baff, wie das bei seinen Auftritten generell meistens der Fall war. Diesen Augenblick nutzte der Teleportmagier auch gleich, um den beiden die Meinung zu geigen: "Schaut mal, ich hab' keine Ahnung wer ihr Komiker eigentlich seid, aber wenn ihr unbedingt ein magisches Duell austragen müsst, dann lasst Passanten gefälligst da raus."


    Um auch wirklich für die Sicherheit des Knabens sorgen zu können, hatte sich Travis so postiert, dass er die Distanz zwischen ihnen mühelos rechtzeitig überbrücken und sich mit ihm wegteleportieren konnte, sollte es unangenehm werden. Nun blieb ihm nicht viel anderes übrig, als die unterschiedlichen Reaktionen abzuwarten.


    Ich spring mal auf den fahrenden Zug mit auf. Ich hoffe das stört niemanden.^^

  • Kurz nachdem der beige Runenzirkel verschwunden waren und die drei Geschosse auf den stämmigen zurasten, drehte sich dieser um und beschwor ebenfalls einen Runenzirkel, allerdings einen grünen. Der Mann war schnell, ohne Zweifel, jedoch nicht schnell genug, so traf das erste Geschoss die Schulter des Zieles. Die anderen beiden gingen als matschähnliche Pfützen aus der Wolke, die sich bei dem Zirkel gebildet hatte, hervor und tropften zu Boden. Er war der erste, seit langem, der eine wirkungsvolle Verteidigung, gegen die Geschosse, besass, das konnte ohne weiteres interessant werden. Offensichtlich war sich der stämmige nun über etwas in klaren, oder zumindest machte sein Grinsen diesen Eindruck, und so wie es aussah hatte Shira ihn wütend gemacht, so langsam kam auch er auf den Vorgeschmack eines richtigen Kampfes.


    Einige Sekunden später rief der Wolkenmann "So ist das also! Kaum schnüffelt jemand in 'eurer' Stadt herum, schon legt ihr einen Köder aus." ehe er auf den Rothaarigen zeigte. Shira hatte keine Ahnung von was der Typ sprach, aber dennoch musste er eingestehen, er hatte Fantasie und konnte innert kürzester Zeit eine, auch wenn keine Glaubhafte, Ausrede zusammenbasteln. Erneut machte es den Eindruck, als wäre er in Euphorie, wegen was, überschritt Shiras Kenntnisse. "Perfekt!" verkündete der Regenmagier, "Ich werde dich windelweich prügeln, bis du mich anflehst, mir verraten zu dürfen, was für krumme Dinger ihr treibt! Und dann verprügel ich dich weiter, bis du mich zu eurem Gildenmeister führst, den ich eigenhändig dem Rat der Magier aushändigen werde!" Jetzt kam Shira endgültig nicht mehr mit, ohne ihm Zeit zu geben weiter zu reden, fragte er ihn: "Als erstes möchte ich dich fragen, wer bist du überhaupt, wer schnüffelt hier in 'unserer' Stadt herum und was hat dieser Rothaarige damit zu tun? Ich kenn ihn nicht einmal, und in meiner Gilde ist er auch nicht, also was für einen Schrott redest du da zusammen?" legte er dem Fremden seine Meinung erst einmal dar, während er den Kopf leicht schräg hielt, "Ach Ja und ich, 'Silver Cross' Shira Isago, nehme deine Herausforderung an, ich brauche jetzt jemanden, an dem ich mich abreagieren kann."


    Noch bevor er den ersten Angriff starten konnte, taucht ein anderer Magier, den Shira ebenfalls noch nie gesehen hat zwischen ihm und dem stämmigen auf und versperrte ihm so die Angriffslinie, was ihn nicht gerade erheiterte. Nicht nur das der Mann, der aus dem Nichts aufgetaucht war, der Befriedigung seiner Angriffslust im Weg stand, so musste er unbedingt auch noch anfangen den Obergerechten zu spielen: "Schaut mal, ich hab' keine Ahnung wer ihr Komiker eigentlich seid, aber wenn ihr unbedingt ein magisches Duell austragen müsst, dann lasst Passanten gefälligst da raus." Das gab dem ohnehin schon gereizten Shira den Rest. Ohne sich gross weiter um den Rothaarigen zu kümmern, wandte er sich dem Neuankömmling zu und erwiderte in einem aggressiven Ton: "Wenn du schon Superheld spielen willst, dann lass dir gefälligst zuerst eine Zusammenfassung geben. Da ich gerade keine schriftliche zur Hand habe, muss die, die ich dir gebe reichen." Nach dem ersten Abreagieren holte er tief Luft, atmete ein paar Mal tief durch, er konnte hier keinen Kampf abhalten, wenn er wütend war, denn dann wäre ein Grossteil der Zuschauer des Festivals in Gefahr, also musste er ruhig bleiben. "Also das ganze ist so abgelaufen, zuerst hat dieser Perverse den Jungen angemacht oder etwas in der Art und der Junge zeigte sich willig, Dinge zu tun, die ich, da sie nicht Jugendfrei sind, nicht genauer erläutere. So haben sie sich in diese Gasse zurückgezogen und angefangen, wobei der Rothaarige scheinbar noch ein wenig schüchtern war, weshalb er weglaufen wollte, was durch sein Partner verhindert wurde, der offenbar auf Schmerzen steht." Mahnend hob er den Zeigefinger und schwenkte ihn auf und ab: "Da ich das Ganze nicht zulassen wollte, bin ich dazwischen gegangen, und jetzt beweg dich endlich aus der Linie und hau ab, ich will jetzt mit jemandem Kämpfen und das wird nicht so harmlos ablaufen wie der Angriff vorhin." Das hatte gut getan zum zweiten Mal holte er tief Luft und atmete erleichtert aus. Jetzt konnte der Spass beginnen. Ohne lange zu warten ob der Mann in der Mitte verschwinden würde oder nicht, sammelte er ein Vielfaches der magischen Energie, die er vorhin benutzt hatte in seiner linken Hand und ein recht grosser beiger Runenzirkel erschien, während er zum zweiten Mal innert einer Stunde Sabaku no Ame. Nach einer Verzögerung von Sekundenbruchteilen bildeten sich drei Dutzend der Sandgeschosse und schossen, ohne Rücksicht auf den fast kahl rasierten, auf den Wolkenmann zu, während er bereits Energie für den nächsten Angriff oder zu Verteidigung sammelte. Der Kampf hatte offiziell begonnen.

  • Gemütlich schlenderte Bianka durch den Wald, die Ruhe der Natur konnte sie allerdings nicht ganz genießen, da das Fest immer noch laut und deutlich zu hören war. Aber immerhin gab es hier keine groben Rempler, weshalb sie schnellen Schrittes und ungestört weiter in den Wald laufen konnte. Aber dieser scheinbar heile Moment nahm ein jähes Ende, als die junge Frau von weitem einen Menschen im Wald liegen sah. Sie warf einen kurzen Blick nach Oben und erspähte einen Abhang. "Da war wohl jemand etwas unvorsichtig", meinte Bianka leicht grinsend. Es war kein hoher Abhang, also konnte dem Menschen nicht allzu viel passiert sein.
    Die Braunhaarige ging zu dem regungslosen Mann rüber und musste sich erst mal über seinen Anblick wundern. Ein Großteil seines Körpers schien mit Verbänden verdeckt zu sein. Und diese waren Blutrot. Er war wohl doch verletzter, als sie es erwartet hätte. Leicht trat sie ihn mit ihrer Schuhspitze um zu testen, ob er ohnmächtig war. Da der Mann sich weiterhin nicht bewegte, war er das wohl auch.
    Eine Weile lang betrachtete Bianka ihn noch, bis sie sich an etwas erinnern konnte. Der magische Rat suchte nämlich schon seit langem den 'Blutregen', wovon sie allerdings nicht mehr viel mitbekam, da sie zu dem Zeitpunkt schon losgezogen war, um einer Gilde beizutreten. Sein genaues Aussehen war ihr also unbekannt, aber sein blutiger Körper könnte ein Indiz dafür sein, dass dieser Mann Blutregen war. Bianka musste grinsen. Es wäre doch interessant herauszufinden, ob dieser Kerl wirklich dieser Berühmt berüchtigte Blutregen war, von dem damals so schlimme Sachen erzählt worden sind.


    "Verdammt, verdammt, verdammt! Cassy wird mich umbringen!" Yukira erschauderte leicht bei dem Gedanken an eine wütende Cassandra, die womöglich schon darauf lauerte, sie durch die Mangel zu drehen, weil sie ihre Arbeit nicht wie versprochen verrichtet hatte. Wirklich Lust machte diese Aussicht auf dem Fest zu erscheinen nicht, eher im Gegenteil, sie verleitete die Schwarzhaarige zu der Alternative, einfach umzudrehen und so dem ganzen Stress zu entgehen.
    "Oh, fahr doch schneller!", murmelte sie immer wieder. Als ob das Motorrad dadurch seine Leistung erhöhen könnte. Der SE-Plug an ihrem Handgelenk war nur für eine begrenzte Menge an Magie ausgelegt, die er abzapfen konnte. Dementsprechend hatte das Fahrzeug auch ein Limit, was die Geschwindigkeit anging – und dieses Limit war bereits erreicht.
    Die Fahrt von einem Stadtende zum anderen erforderte für gewöhnlich nur zarte fünf Minuten, das Problem lag demzufolge nicht am Tempo, sondern viel mehr an Kiras Geduld.
    "Ach verflucht! Ich hätte meins nehmen sollen, dann würde das Ganze viel schnell gehen und ich hätte wenigstens noch eine kleine Überlebenschance!" Die Laune der Magierin begann allmählich zu sinken. Eine typische Folge von Schlafmangel oder Kaelies Rücksichtslosigkeit, sie einfach zu wecken – Yukiras verschriener Wankelmut besetzte wieder einmal das Oberstübchen.
    In solchen Momenten ging ihr fast alles gegen den Strich, so auch die Standpauke, die sie eventuell erwartet hätte.
    "Gleich oder erst später sich Cassy stellen, ändert auch nicht viel. Höchstens die Länge des Vortrags." Mit diesem Gedanken und dem Vorhaben einen längeren Weg einzuschlagen, wandte sie das Gefährt abrupt in eine andere Richtung und somit fort von den leeren Straßen Clovers, da sie inzwischen den Stadtrand erreicht hatte.
    Bereits wenige Minuten später fuhr Kira über einen relativ schmalen Trampelpfad, der sich durch einen Teil des großen Waldes, der den Ort umgab, wand und sie mit einer knappen halben Stunde Verspätung auf die Lichtung, wo das Fest abgehalten wurde, führen würde.


    Hmm...wie kriege ich ihn von hier weg..., überlegte Bianka und betrachtete den Ohnmächtigen. Schleppen konnte sie ihn nicht, jedenfalls nicht alleine, dafür war er zu schwer für sie. Ein kleiner Seufzer entfuhr ihren Lippen, der aber schnell von den auf einmal aufgetauchten Motorgeräuschen übertönt wurde. Kurz lauschte die Braunhaarige dem Lärm. "Ein Motorrad?", dachte sie laut und schaute sich um. Bianka kannte nur zwei Leute, die Motorrad fahren, Yukira und Kaelie. Ihr Blick schweifte kurz zu dem Mann rüber, ehe sie dem Motorengeräusch folgte. "Mit einem Motorrad kann ich ihn locker hier wegschaffen.", lachte sie.
    Kurz darauf entdeckte die Braunhaarige schon Yukira auf dem Motorrad, mit dem sie ihr schnell näher kam. "YUKIRA! HALT!", brüllte Bianka so laut sie konnte.


    Der Pfad hatte mittlerweile an Breite einbüßen und dem Unterholz mehr Platz zum Wuchern zu überlassen müssen. Kira hatte das Tempo des Fahrzeugs etwas gedrosselt, um besser voran zu kommen. Allzu weit konnte der Festplatz nicht mehr entfernt sein, da sie schon seit einigen Minuten unterwegs war. Doch je mehr die Distanz zur Lichtung dahin schmolz, je näher kam auch eine möglicherweise gereizte Gildenmeisterin, mit einer Lektion über Versprechen und die Wichtigkeit diese zu halten in der Hinterhand. Vielleicht sollte ich-, begann sich ein zaghafter Gedanke zu bilden, doch weiter kam er nicht, denn der dumpfe Klang einer vertrauten Stimme erreichte das Ohr der Magierin und ließ den Einfall gleich wieder vergehen.
    "YUKIRA! HALT!"
    Ehe Yuki den Ruf auch nur im Ansatz orten konnte, tauchte plötzlich eine Gestalt unweit vor ihr auf. Bianka stand am Fuße eines relativ kleinen Abhangs, neben ihr lag eine Person auf dem schmutzigen Waldboden. Abrupt bremste die Schwarzhaarige überrascht ab, das dunkelgrüne Motorrad kam augenblicklich zum Stillstand. "Was machst du hier?", waren die ersten Worte, die ihrem Mund entschwanden.
    Ihr Blick glitt zu Biankas scheinbar bewusstloser Begleitung. Es handelte sich um einen jungen Mann – vermutlich nicht viel älter als sie selbst - mit roten, beinahe schwarzen Haaren. Sein Körper war in blutgetränkte Verbände gehüllt. "Was, zur Hölle, ist hier passiert? Der Kerl ist ja schwerverletzt!" Yukira fixierte ihre Gildenkameradin mit ihren unterschiedlich gefärbten Augen. "Wir sollten ihn zu Damien bringen. Vielleicht kann er die Wunden teilweise behandeln." Mit diesen Worten trat sie zu dem Unbekannten und packte ihn vorsichtig unter den Armen. "Na los, hilf mir! Oder brauchst du eine Extraeinladung?"


    Yukiras Aufforderung gefiel Bianka gar nicht. Wenn sie den Mann anfasste, würde sie Blutflecken auf ihrem Kleid riskieren und die waren bekannterweise nicht leicht herauszubekommen. Und zum Umziehen wollte sie nicht noch einmal nach Hause laufen. "Ach Yuki", lächelte die Braunhaarige ihre Kameradin an "Du bist doch stark genug, um ihn auf dein Motorrad zu schaffen!", fügte sie hinzu, um sich vor der Drecksarbeit zu drücken.


    Yukira glaubte sich verhört zu haben, als Bianka antwortete. Vorsichtig legte sie den leicht angehobenen Oberkörper des Verletzten wieder auf dem Boden ab, an ihren Händen klebte Blut - viel Blut. Langsam wandte sie sich der Braunhaarigen zu. In ihren Augen zeigte sich das kühle, leicht gereizte Funkeln, das immer auftauchte, wenn ihr etwas missfiel. Als sie sprach, klang ihre Stimme ruhig und freundlich, in ihr lauerte jedoch ein warnender Unterton. Auf den Lippen lag ein Lächeln. "Bianka, ich möchte dir zwei Dinge sagen. Erstens: Du weißt genauso gut wie jeder andere, außer Kaelie, dass ich es nicht leiden kann, wenn man mich Yuki nennt. Zweitens: Ich würde dich bitten, mir zu helfen, diese Person auf das Motorrad zu setzen. Dass du nach Ausreden suchst, damit dein hübsches Kleidchen nicht schmutzig wird, wissen wir beide. Aber sieh mal, ich hab' auch etwas Blut an meinem Handschuh kleben." Sie hob ihren schwarzen, fingerlosen Lederhandschuh hoch, damit ihre Kameradin den Fleck sehen konnte. "Und ich lebe noch. Also hilf mir gefälligst!" Bei dem letzten Satz verschwand das Lächeln jäh und ihr Ton wurde ungeduldig, es war unschwer herauszuhören, dass Kira keinen Widerspruch duldete.


    Mit einem missmutigen lächeln blickte Bianka Yukira an, die sich ihrer Meinung nach etwas zu weit aus dem Fenster lehnte. "Yukira...", meinte sie ruhig und betonte das 'kira' in ihrem Namen. "Du solltest lieber darauf aufpassen, was du sagst, und vor allem wem du etwas sagst." Ein leichtes grinsen erschien auf ihren Lippen und sie sprach weiter: "Es könnte unschöne Konsequenzen nach sich ziehen und das willst du sicher nicht wissen, was das für Konsequenzen sind."
    Bevor dieses freche Gör einen Streit anfing, entschied sich Bianka doch dazu zu helfen. Schließlich war es auch in ihrem Interesse, den Mann von hier wegzubringen. Schmutzig würde sie sich dabei allerdings nicht machen. Die Braunhaarige hob kurz ihre Hand und ein bräunliches Siegel tauchte auf, welches prompt unter dem Körper des Verletzten verschwand. Keine Sekunde später erhob sich der Boden unter ihm, beförderte ihn direkt neben das Motorrad und nahm exakt die Höhe des Motorrads an, damit man ihn leicht drauf ziehen konnte. "Den Rest kannst nun aber wirklich du machen, Yukira.", lächelte Bianka die Schwarzhaarige an.


    Irgendwann wird dir deine Dreistigkeit teuer zu stehen kommen! Kira hätte Bianka am liebsten mit einem halben Tsunami davon gespült, auch auf das Risiko hin, dass es den Festplatz mit erwischen könnte und Cassandra sie danach vermutlich in hauchdünne Scheiben zerfetzen würde. Doch statt sich von ihrer Wut überfluten zu lassen, beschloss sie es der Braunhaarigen anders heimzuzahlen. Sie trat etwas näher an ihre Gildengenossin heran und schenkte dieser an leicht entschuldigendes Lächeln. "Du hast ja recht, Bianka, bevor du wieder deine arme Magie für deine kleinen Kärtchen opfern musst, lassen wir das streiten. Dafür haben wir nachher noch genug Zeit. Und danke, dass du mir die Mühe erspart hast, den Kerl hoch zu hieven." Sie legte freundschaftlich eine Hand auf Biankas Schulter und drückte kaum merklich zu. "Das war wirklich nett von dir." Das frische Blut an dem schwarzen Leder bedeckte fast ihre gesamte Handinnenfläche und damit es sich etwas besser verteilte, verdünnte sie es ein wenig mit Wasser, bevor sie die Schulter der Frau mit einem letzten Druck wieder losließ. Die Magierin blickte ihrer Kameradin noch einmal ins Gesicht, ehe sie zum Fahrzeug zurück ging und aufstieg. Den Unbekannten zog sie anschließend vorsichtig ebenfalls auf das Motorrad. "Na los, steig auf, du Zimtzicke und halt den Kerl fest, damit er nicht runterfällt. Oder willst du zu lieber zu Fuß gehen?"


    Stumm blickte Bianka auf den Blutfleck der sich langsam auf ihrem Kleid ausbreitete. Auf dem dunkelgrauen Kleidungsstück kam der Fleck leider sehr gut zur Geltung und rausbekommen würde sie den Fleck nie wieder. Inzwischen war die Braunhaarige schon ziemlich gereizt, aber Yukira war es einfach nicht wert, mir ihr zu streiten. Also setzte sie einfach ein Lächeln auf, was im Zusammenspiel mit dem bösen Funkeln in ihren Augen aber eher furchteinflößend aussah. Sie wohnte nicht weit weg von der Lichtung, also konnte sie sich schnell umziehen, was ihre Wut auf ihre Genossin allerdings nicht milderte. Diese Göre erlaube sich eindeutig viel zu viel. Die Beleidigung 'Zimtzicke' ignorierend antwortete Bianka lächelnd: "Ich fahre natürlich mit, wenn man es mir schön so freundlich anbietet." Sie stieg auf das Motorrad, sodass sie hinter Yukira saß und hielt den Mann fest, möglichst ohne ihr Kleid noch mehr zu verdrecken. "Ach, was hätte ich nur ohne dich gemacht, Yukira. Alleine hätte ich ihn nie hier rausbekommen.", meinte Bianka mit gestellt fröhlicher Stimme und legte ihr kurz freundschaftlich die Hand auf Rücken. Unschuldig grinsend blickte Bianka auf das Siegel, welches kaum sichtbar auf der dunkelblauen, leicht gräulichen Jacke klebte, da es genau diese Farbe angenommen hatte. Die Wirkung dieses Siegels würde Bianka allerdings erst später aktivieren.


    "Dein ach so böser Blick macht mir keine Angst, Bianka, lass also gut sein, es bringt dir nichts." Sie startete den Motor des Fahrzeugs und fuhr los. "Ebenso deine schlecht gespielte Fröhlichkeit, schieb sie dir sonst wohin, wenn du willst. Ich weiß, dass du angepisst bist, es juckt mich aber nicht im Geringsten. Dein Verhalten gleicht dem einer Tussie, tut mir Leid, es ist aber wahr. Du bist manchmal - ach, was sag ich -, so gut wie immer, patzig und trägst dein Näschen eine große Spur zu weit oben. Es ist deine Sache, aber wundere dich nicht, wenn du irgendwann mal gehörig auf die Schnauze fliegst."
    Die nächsten paar Minuten herrschte Stille während das Motorrad über den schmalen Trampelpfad hinweg schoss. Yukiras Wut verebbte allmählich wieder. Dass Bianka scheinbar keine wirkliche Sympathie für sie empfand, war ihr zwar bekannt, allerdings von wenig Belang. Sie beide gerieten häufig aneinander, teilweise wegen Kleinigkeiten. Wie kleine Mädchen, die gerade erst in die Pubertät gekommen waren, bekriegten sie sich – und das ohne einen ernsthaften Grund. Ebenso wusste die Neunzehnjährige, dass sie sich für den Geschmack ihrer etwas älteren Geschlechtsgenossin stets zu weit aus dem Fenster lehnte, dabei schien die Braunhaarige nicht einmal selbst zu bemerken, dass sie oftmals nicht anders handelte. Im Allgemeinen schien Bianka sich ihr überlegen zu fühlen, schon zu der Zeit als sie beide noch in Magnolia gelebt hatten. Zu einem Beweiskampf war es bisher jedoch nie gekommen. Weswegen Bianka so dachte, interessierte Kira auch nicht wirklich.
    Doch statt weiter Zeit an so eine Nichtigkeit zu verschwenden, wandte sie ihre Gedanken dem Fremden zu, der hinter ihr saß und vermutlich – weil das Motorrad eigentlich nur für eine Person vorgesehen war und ihre Kameradin sich höchstwahrscheinlich immer noch vor ein paar roten Flecken ekelte – ihre geliebte dunkle, graublaue Jacke voll blutete.
    Wer war er? Wo kam er her? Was war passiert, dass sein Körper sich in seinem solch grauenhaften Zustand befand? Fragen über Fragen. Eines brachte die Magierin allerdings besonders zum Grübeln. Sie glaubte, das Gesicht dieses Mannes schon einmal gesehen zu haben. Nur woher? Oder bildete sie sich das Ganze vielleicht nur ein?
    Weiter darüber nachdenken, konnte Yukira nicht, da sie mittlerweile den Rand der Lichtung erreicht hatten. Das Gefährt kam möglichst weit außerhalb des Sichtfeldes irgendwelcher Personen zum Stillstand. Eine Panikattacke von Zivilisten, nur wegen einem Schwerverletzten, konnte sie jetzt nicht gebrauchen. "Bianka, du wartest hier. Ich bin gleich mit Damien zurück." Mit diesen Worten ging sie schnellen Schrittes in Richtung Menschenmasse und wurde kurz darauf von dieser gänzlich verschluckt.


    Drake begann nach und nach wieder zu sich zu kommen. Zuerst konnte er noch keinen klaren Gedanken fassen, was wohl auch mit an der Müdigkeit lag, die noch anhielt. Als ihm jedoch wieder der Grund für seinen jetzigen Zustand in den Sinn kam, machte das Melatonin erneut dem Adrenalin Platz und Blutregen war hellwach, selbst ohne das er seine Magie einsetzten musste. Das dies zwar unmöglich der Ort sein konnte, an dem er den Abhang hinunter gefallen war, war ihm am Rande seiner Gedanken auch klar - den Geräuschpegel hätte er zuvor sicherlich nicht überhört - , aber es gab nun wichtigere Fragen: Wo waren die Leute vom magischen Rat? Hatten sie aufgegeben oder hatte Drake bei dem Ausbruch seiner Magie doch alle Anwesenden getötet oder zumindest so verschreckt, das sie so schnell nicht wieder kommen würde? Nach dem der Blutmagier schnell seinen Blick in den Wald und auf die Lichtung geworfen hatte, konnte er zumindest beruhigt feststellen, das es keine Personen gab, die ihm offensichtlich gefährlich werden konnten. In jedem Fall sollte Blutregen aber nun schnellstmöglich verschwinden, da er auch nicht sagen konnte, wie lange es noch dauern würde, bis der magische Rat wieder hinter ihm her sein würde.
    Nach der Analyse der Situation, wollte Drake aufstehen um zuerst im den Menschenmassen zu verschwinden, die sich wegen einem Fest auf der Lichtung, an dessen Rand er sich nun befand, versammelt hatten, und später mit den zur vermutlich nahegelegen Stadt zurück laufenden Menschen entgültig zu verschwinden. Der Rat würde, selbst wenn sie ihn hier entdeckt hätten, hoffentlich nicht so dumm sein und ihn angreifen, was sicherlich den Tot einer großen Zahl dieser Zivilisten bedeutet hätte. Leider scheiterte sein Plan schon in der ersten Phase, da ihm das Aufstehen zwar gelang, er jedoch sofort nach vorn kippte und auf allen Vieren landete. Ich hab wohl etwas zu viel Blut verloren... Solange ich aber nicht gerade erneut gegen den Rat kämpfen muss, sollte es reichen. Zu seinem Glück hatte sich seine Magie inzwischen so weit wieder regeneriert, dass er über seine Magie den Blutverlust ausgleichen konnte.
    Nach der Überwindung dieses Problems stand der Blutmagier nochmals auf und ging auf die Menge zu. Dies hätte er zwar im Normalfall nicht gemacht, um zu verhindern, dass seiner Magie zu viel zerstörte und Drake somit auffallen würde, jedoch würde es in den nächsten Tagen sicherlich keinen weiteren Magieausbruch geben. Auch war ihm bei seinem kleinen Schwächeanfall aufgefallen, dass er wohl neue Verbände brauchen würde, da seine jetzigen wiedereinmal blutgetränkt waren, und es war immer noch die beste Chance unbemerkt zu verschwinden.


    Yukiras kleine, etwas rau formulierte Moralpredigt interessierte Bianka nicht sonderlich. So etwas war sie schon von ihr gewohnt, sowas musste die Braunhaarige sich ständig anhören, so oft wie die beiden sich stritten. Zwar war diese Art von 'Freundschaft' sehr anstrengend, aber im Gegensatz zu ihrer Kameradin hatte Bianka letztendlich doch immer Spaß an diesen kleinen Meinungsverschiedenheiten. Yukira ließ sich viel zu einfach von ihr provozieren. Und genau das machte der Magierin so viel Spaß.
    Nachdem die Schwarzhaarige ihre Rede beendet hatte, wollte Bianka noch einmal ihren Senf dazugeben, sparte sich aber den Atem dafür. Mal schauen, wer heute noch auf die Schnauze fliegt..., dachte sie schmunzelnd.
    Nach einigen Minuten waren die drei am Rande der Lichtung angekommen und Yukira forderte Bianka dazu auf, den Verletzten zu überwachen, während sie Damien holte. Hätte sie sowieso, weswegen sie sich auch nicht die Mühe machte, diesen Befehl in irgendeiner Weise zu kommentieren.
    Es dauerte nicht allzu lange, bis der Mann langsam wieder aufzuwachen schien. Da er Bianka scheinbar nicht bemerkt hatte und wohl noch nicht wirklich dazu imstande war, sich richtig zu bewegen, beobachtete die Braunhaarige ihn erstmal eine Weile. Sein erster Versuch aufzustehen endete damit, dass er kraftlos auf alle Viere fiel. Kurz danach schaffte er es allerdings doch noch, sich aufzurichten und lief auf die Menge zu. "Lieber nicht.", sagte Bianka zu sich selbst, lief vor zu dem Verletzten und stellte sich mit verschränkten Armen und hochgezogenen Augenbrauen vor ihn. "Das würde ich an deiner Stelle vermeiden. So wie du aussiehst, rennen die Menschen hier doch gleich vor dir weg."


    Plötzlich schob sich eine Frau in seinen weg, die er zuvor beim Motorad übersehen hatte, und wollte ihn offensichtlich davon abhalten in die Menge zu laufen. "Hast du eine bessere Idee? Um an neue Verbände zu kommen muss ich nunmal von hier weg, oder siehst du irgendwo einen Laden, der welche verkäuft?" Eigentlich hatte er keine Zeit, sich auf ein Gespärch mit der Frau einzulassen, aber sie hatte mit ihrer Aussage auch recht, dass die Menschen wohl vor ihm flüchten würden, und auf diese zusätzliche Aufmerksamkeit konnte Drake in seiner Situation gut verzichten. Vielleicht konnte er so auch gut an Verbände kommen, ohne sich in seiner jetzigen Aufmachung unter die Leute mischen zu müssen.


    "Einen Laden brauchst du nicht, meine Kameradin ist gerade auf dem Weg und holt jemanden, von dem du sicherlich neue Verbände bekommst, also wirst du erstmal hier bleiben.", informierte Bianka den Mann. Als sie sich gerade umschaute, ob Yukira und Damien bereits zu sehen waren, realisierte sie erst, dass er NUR Verbände wollte. Die Braunhaarige fixierte ihr gegenüber mit einem verwunderten Blick. "Außerdem brauchst du nicht nur neue Verbände, sondern jemanden der erst einmal deine Verletzungen behandelt. Was ist überhaupt passiert? Von dem Sturz vom Abhang konntest du dich ja wohl kaum so verletzt haben."


    Blutregen gefiel der leicht befehlende Unterton nicht, den er aus dem ersten Satz herrauszuhören glaubte. Ist sie vom magischen Rat? Es wäre durch aus möglich. Sie haben früher schon ein paar mal versucht mich mit Zivilpersonal zu fangen. Andererseits wäre es für sie aber auch kein Problem gewesen, mich wärend ich bewustlos war gefangen zu nehmen und so würden sie nur ein unnötiges Risiko eingehen... Vermutlich ist es nur mein Verfolgungswahn, der mal wieder zum Vorschein kommt, schoss ihm durch den Kopf, ehe er auf die Fragen der Frau antwortete. "Ach was, das sind nur ein paar Kratzer, um die muss man sich keine sorgen machen. Das Auge ist zwar schon etwas länger her, aber man gewöhnt sich daran." Bei seinem letzten Satz deutete er auf sein ebenfalls bandagiertes rechtes Auge. Natürlich waren die Wunden weit mehr als nur Kratzer und normale Menschen würden vermutlich vor Schmerzen schreien, besonderst, da einige Wunden bis zum Knochen reichen, aber Drake hatte sich daran, wie an so vieles andere auch, gewöhnt und wenigstens musste er bei dieser Aussage nicht direkt lügen.


    "Kratzer?" Mit einem ungläubigen Blick starrte Bianka den blutüberströmten Körper des Verletzten an. Entweder hatte er eine gestörte Wahrnehmung oder er hatte keinerlei Schmerzempfinden. Es war ja schon kaum zu glauben, dass er überhaupt stehen konnte. "Kratzer sind das doch wohl kaum. So sieht doch wohl eher nach einem Kampf auf Leben und Tod aus.", meinte sie mit leicht lachendem Unterton. "Sag schon, gegen wen hast du gekämpft?", wollte sie von ihm Wissen.


    OT: Erster Teil des Posts mit Toastbrot und prime-dialga ^^

    There's a saying. Yesterday is history, tomorrow is a mystery, but today is a gift. That is why it is called the "present".

  • Kira spähte vorsichtig durch eine relativ schmale Lücke, die sich zwischen mehreren zusammen gezwängten Leibern gebildet hatte. Eine der etlichen Menschenmassen hatte sich nahe der Bühne versammelt, wahrscheinlich hofften sie darauf, dass auf dieser, außer dem Spielen der Band, endlich etwas geschah. Das jedoch würde noch etwas auf sich warten lassen.
    Ein hochgewachsener, gut gebauter Junge mit kurzem, pechschwarzem Haar stand etwas abseits des Geschehens, er unterhielt sich mit einer Frau, die ihm bis auf wenige, beträchtliche Dinge bemerkenswert ähnlich sah. "Also schön, Augen zu und durch. Der Verletzte hat jetzt Vorrang." Von diesem Gedanken etwas ermutigt, bahnte die Magierin sich einen Weg durch das Gedrängel, geradewegs zu der besagten Person hin.
    "Tut mir Leid, aber ich benötige dringend deine Dienste." Ohne auf Cassandras überraschte Mimik zu achten, packte sie deren Sohn kurzerhand an einem Unterarm und zog ihn mit sich, diesmal allerdings nicht durch den Trubel, sondern in eine andere Richtung. Nach einigen Augenblicken Fußmarsch ließ sie sein Handgelenk schließlich in einem ruhigen Winkel der Lichtung los. "Was, bei allen guten Geistern, sollte das eben, Kira?" Damien blickte die Schwarzhaarige ein wenig perplex an, in seiner tiefen Stimme hörte man doch tatsächlich einen Anflug von Verwunderung. Yuki streifte sich die Jacke, die sie kurz vor Betreten der Menge ausgezogen hatte, wieder über. Der intensive Geruch von frischem und teils angetrocknetem Blut hatte ihr bereits während der Fahrt verraten, das ihr geliebtes Kleidungsstück unfreiwillig einen neuen Anstrich bekommen hatte.
    "Ist das etwa-", begann Damien, doch die Neunzehnjährige unterbrach ihn. "Ja, ist es. Hör zu, ich brauche deine Hilfe bei... sagen wir, einem Problem. Ich hab nicht die nötige Zeit Cassy irgendwelche stundenlangen Erklärungen zu liefern, deshalb hab ich dich einfach mitgeschleift."
    "Und worum genau geht es, wenn ich fragen darf?"
    "Um einen Mann, er ist schwerverletzt. Bianka hat ihn scheinbar bewusstlos am Fuß eines Abhangs gefunden. Er liegt auf meinem – eigentlich Kaelies - Motorrad am Rand des Platzes, Bianka ist bei ihm." Yukira wusste, dass der Kristallmagier keine Bitte abschlagen konnte, besonders nicht, wenn es um einen verwundeten Menschen handelte. "Kann ich auf deine Heilkünste zählen, Damien?" Dieser nickte nur. Die Tatsache, dass jemand sich scheinbar in einem solch schlechten körperlichen Zustand befand, hatten ihm wohl die Worte geraubt. "Dann wollen wir mal. Folg mir."


    Bereits drei Minuten später kam das Gefährt samt seiner "Bewachung" in nahe Sichtweite. Der Unbekannte stand wenige Schritte von dem Fahrzeug entfernt, vor ihm Bianka. Die Arme vor der Brust verschränkt und auf ihn einredend. "Hey!", rief die Schwarzhaarige um ihre Ankunft bekannt zu geben. Nicht einmal dreißig Sekunden waren vergangen, als beide die kleine Gruppe endgültig erreichten. Die Braunhaarige schenkte Kira einen Blick, der ihre Meinung zur Länge ihrer Abwesenheit mehr als offen kundtat. Diese ignorierte ihn schlichtweg.
    "Das ist er", erklärte sie, doch das war nicht wirklich von Nöten, da Damien bereits vor dem Rothaarigen stand und ihn eingehend musterte. Das Entsetzen über das Ausmaß der Wunden versuchte er vergebens zu verbergen. "Anhand der blutgetränkten Verbände, scheinen die Blessuren sehr tief zu sein, manche reichen vielleicht sogar bis zu den Knochen", spekulierte er kaum hörbar vor sich hin. Um eine eventuell abwehrende Reaktion des 'Patienten' zu verhindern, sprach er anschließend leise einen temporären, aber relativ starken Lähmungszauber aus, ehe er nach einer etwas lockeren Bandage griff und sie ein kleines Stück weit abwickelte. Was für ein Anblick sich darunter preisgab, konnte Yukira nicht erkennen, doch der Zwanzigjährige schien sich in seiner Theorie bestätigt. "Kein Zweifel, der Ursprung ist nicht gewöhnlich. Diese Wunden wurden mit Magie, möglicherweise sogar mit aggressiver, verursacht. Ich kann sie nicht heilen, dieses Kaliber liegt außerhalb meiner Fähigkeiten", verkündete er schließlich. "Das Einzige, was ich tun kann, ist ein Großteil des Blutes zu erneuern, das du – deinem kraftlosen wie blassen Anblick nach zu urteilen - verloren hast. Ohne dem Bandagierten eine Möglichkeit zur Antwort zu lassen, streckte Damien seine schlanken Finger aus und platzierte sie mit einigen Zentimetern Abstand vor dem Brustkorb. Keine Sekunde später, leuchtete ein kleiner bläulich grüner Runenzirkel auf und seine Hände begannen in einem schwach türkisfarbenen Licht zu schimmern.
    Die Prozedur dauerte eine geschlagene halbe Stunde, ehe der Schwarzhaarige schließlich erläuterte, er habe nicht mehr genug Magie um den Rest ebenfalls zu regenerieren. "Mehr kann ich nicht tun", meinte er und ließ seine Hand in der Tasche seiner schwarzen Jeans verschwinden, um sie kurz darauf wieder auftauchen zu lassen. "Hier, die wirst du wohl brauchen. Ich habe sowas immer für den Notfall dabei, falls manche sich verletzen." Mit diesen Worten – und einem amüsierten Seitenblick auf Yuki – gab er dem Unbekannten einige Verbandsrollen. Der lähmende Zauber hatte seine Wirkung mittlerweile auch schon verloren.


    Da dem Blutmagier keine andere Ausrede oder Lüge auf die Schnelle einfiel, zuckte er nur mit den Schultern. "Wenn du meinst... Für mich sind es nur ein paar Kratzer. Ein paar neue Verbände drüber und schon sieht es wieder ganz normal aus."
    Inzwischen schien eine andere Frau in Begleitung eines jungen Mannes zu kommen, vermutlich die zuvor erwähnte Kameradin mit der Person, die ihm Verbände geben könnte. Leider schien der Mann vom Übereifer gepackt worden zu sein und begann Drake sofort zu untersuchen. In der Regel hätte es den Arzt den Kopf gekostet, jedoch schien dieser einen Lähmungszauber auf Blutregen gelegt zu haben, weshalb sich dieser nicht dagegen wehren konnte, dass der Mann ihm einen seiner Verbände am Arm abnahm. Letztendlich sah der Mann aber ein, dass er diese Wunden nicht heilen konnte und beschränkte sich, nach dem die Wunde wieder mit dem blutgetränkten Verband geschlossen hatte, auf die Erneuerung des Blutes, was Drake letztendlich auch übersich ergehen ließ. Nach dem ersten Schock über die Lähmung hätte er nämlich immer noch ein Projektil aus seinem Blut formen und somit den Arzt auch ohne eine körperliche Bewegung ausschalten können. Nach dem der Mann offenbar seine gesamte Magie darauf verwendet hatte, einen Teil des Blutes von Drake zu erneuern, gab er dem Blutmagier noch ein paar neue Verbände. "Du hättest mir auch gleich nur die Verbände geben können, das hätte auch gereicht und wir wären wesentlich schneller fertig gewesen...," meinte Drake nur, nun verärgert darüber, dass ihm wohl die Frau, die ihn zuvor schon nach seinen Wunden gefragt hatte, nicht mehr die Geschichte mit den Kratzern glauben würde.
    In der Hoffnung, dass sie noch nicht gemerkt hatte, das der Heiler fertig war, wollte er sich Richtung Wald abwenden, um sich an einem ungestörten Platz die neuen Verbände anlegen zu können.


    Wieder bekam Bianka keine Antwort auf ihre Frage, was dem Mann passiert war. Es musste etwas gewesen sein, was man lieber nicht erzählen sollte. Bevor sie allerdings versuchen konnte, ihn weiter auszufragen, kam Yukira schon in Begleitung Damiens vorbei. Beim Anblick des Rothaarigen war Cassandras Sohn deutlich entsetzt. Nachdem er einen Lähmungszauber auf den Verletzten angewandt hatte, wickelte er ein Stück der Bandagen ab. Bei diesem Anblick weiteten sich Biankas Augen. Die freigelegte Stelle war voller Wunden und der Rest seines Körpers sah vermutlich genauso aus. "Kein Zweifel, der Ursprung ist nicht gewöhnlich. Diese Wunden wurden mit Magie, möglicherweise sogar mit aggressiver, verursacht. Ich kann sie nicht heilen, dieses Kaliber liegt außerhalb meiner Fähigkeiten", verkündete Damien und meinte daraufhin noch, dass er nur einen Großteil seines verlorenen Blutes erneuern könne. Ein Körper voller Magie verursachter Wunden, die selbst Damien nicht heilen konnte. Dieser Typ war definitiv nicht normal und es war gut möglich, dass sein Zustand etwas mit dem zu tun hatte, was ihm widerfahren war. Während Bianka grübelte, beendete Damien seine Behandlung und gab seinem 'Patienten' einige Bandagen. Die Braunhaarige bemerkte, dass er sich wohl in Richtung Wald abwenden wollte, um abzuhauen. "Hey, du willst uns doch nicht etwa schon verlassen, oder?", meinte Bianka mit ihrem typischem Grinsen auf dem Lippen. Sie würde schon noch herausfinden, was es mit diesem Kerl auf sich hatte.


    "Ich geh nur in den Wald um meine Verbände zu wechseln. Wie ich mir vorstellen kann, willst du auch nicht unbedingt, dass ich mich vor euch ausziehe... Was ich danach mache, weiß ich noch nicht." Natürlich war es gelogen. Sobald Blutregen seine Verbände gewechselt hatte, würde er versuchen seinen zuvor gefassten Plan in die Tat umzusetzten und zu verschwinden. Würde er es sich aber anmerken lassen, könnte es aber gut sein, das ihn die drei nicht mehr so schnell alleine lassen würden und Drake somit keine wirkliche guten Chancen hätte, unbemerkt den Ort zu wechseln. "Aber was willst du überhaupt von mir? Ja, ich bin dir dankbar, das du mich aus dem Wald geholt hast, wenn du das hören willst," kam es nun von Drake, der auch mal in die Offensive bei dem Gespräch gehen wollte. Vielleicht könnte er es so schneller zu einem Ende bringen.


    "Ach, dafür musst du doch nicht in den Wald gehen, das ist doch so...unhygienisch.", meinte Bianka und deutete auf ein verlassen wirkendes Zelt gleich neben ihnen. "Dort in dem Zelt kannst du das auch machen, ohne dich zu verdrecken. Da wird dich auch sicher niemand vorbei kommen, da stehen nur Ersatzstühle", fügte sie noch lächelnd hinzu. In ihrem Blickwinkel konnte die Braunhaarige dann Yukira erkennen und ihr fiel das Siegel ein, welches sie ja noch benutzen wollte, um ihr eine Lektion zu erteilen. Das Siegel leuchtete. Nun konnte sie mit ihr machen, was immer sie wollte. Bei dieser Vorstellung konnte Bianka sich einfach ein kleines Kichern nicht verkneifen. Ohne lang zu warten, nutzte die Braunhaarige diese Möglichkeit sofort aus. Und schon machte Yukira sich gegen ihren Willen auf eine schöne Matschpfütze zu. Kurzerhand ließ Bianka ihre Kameradin während sie lief, die Beine überkreuzen, weswegen sie mit ihrem Gesicht direkt in die Pfütze fiel. Aber anstatt sie gleich aufstehen zu lassen, ließ sie die Schwarzhaarige noch zehn Sekunden in dieser Position verharren, bevor sie das Siegel löste. "Ach Yukira, man sollte doch immer aufpassen, dass mach nicht auf die Schnauze fliegt!", meinte die Braunhaarige mit amüsiertem Unterton.


    Das kurze Gespräch zwischen Bianka und dem Unbekannten verfolgte Kira nur mit einem halben Ohr. Ihre Aufmerksamkeit befand sich mittlerweile wieder an demselben Punkt, an dem sie vorhin unterbrochen worden war. "Woher kommt mir dieses Gesicht nur bekannt vor? Eine Verwechslung kann ich ausschließen, sein Äußeres ist dafür einfach zu auffällig. Vielleicht sollte ich-" Ein leises Kichern von Seiten der Kartenmagierin ließ sie alarmiert aus ihren Gedanken fahren. Die Art wie Bianka lachte, kannte der weibliche Dragon Slayer zu gut. Es verhieß tiefe Schadenfreude. "Oh nein, wehe sie hat...!" Doch ehe Yukira etwas unternehmen konnte, begannen sich ihre Füße bereits selbständig zu machen. Sie steuerten ungehalten einen relativ großflächigen, braunen Fleck auf dem Boden an – eine Matschpfütze. Während des Weges überkreuzten sich plötzlich ihre Beine und sie fiel der Länge nach hin, mit dem Gesicht geradewegs in die dreckige Brühe. Augenblicklich kochte die beinahe verflogene Wut wieder hoch. Fast eine Viertel Minute verging, ehe das Siegel sich auflöste und sie sich wieder bewegen konnte. "Du hast die Spaßgrenze soeben überschritten", dachte sie in gereiztem Ton, als sie sich aufrichtete.
    Kaum stand die Schwarzhaarige, ging ein Ruck durch ihre Gestalt. Diese verwandelte sich im selben Moment zu Wasser und begann am gesamten Oberkörper schwach zu rotieren, bevor sie nach wenigen Sekunden wieder das normale Erscheinungsbild annahm. Klatschnass, aber gänzlich sauber blickte Yuki der Braunhaarigen mit ungewöhnlich neutraler Mimik ins Gesicht. Nur das einschüchternde Funkeln in ihren Augen, verriet die Erbitterung, die in ihr tobte. Die Flüssigkeit rann in unzähligen, breiten Rinnsalen ihren Körper hinab und bereits kurze Zeit später stand die Neunzehnjährige trocken in einer rötlich braunen Lache, die langsam in der Erde einer Grasnarbe versickerte.
    Es herrschte für eine Weile Stille, ehe jäh Damiens Stimme ertönte. "Ich sehe schon, es kracht hier gleich wieder ordentlich. Wie kleine Kinder, schlimm mit euch beiden. Es würde mich nicht wundern, wenn es Clover irgendwann erwischt, sollte euer Gemetzel jemals ein neues Niveau erreichen. Genug Zerstörungskraft haben eure Magien dafür ja..." Ein lauter Seufzer entfuhr ihm. "Manchmal wünschte ich, Kleinkinder wie ihr dürftet keine Magie in solchem Ausmaß beherrschen, besonders was dich betrifft, Kira. Du hast schon oft genug immensen Schaden angerichtet mit deiner Dragon Slayer Magie." Bei diesem Satz schaute er sie an, wie ein Vater, der seiner jungen Tochter gerade eine gehörige Standpauke hielt, weil sie etwas getan hatte, dass sich nicht gehörte. "Ich verschwinde, bevor ich zwischen die Fronten eures Krieges komme." Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, drehte er sich um und verschwand. Nicht einmal seinem 'Patienten' schenkte er ein letztes Augenmerk, was für ihn normalerweise unüblich war. Nur wenn Bianka und sie zu den Waffen griffen, zeigte sich seine genervte Seite.
    Yukira beachtete den Jungen jedoch nicht, ihre Aufmerksamkeit galt der Frau, die sie spöttisch anschaute. Mit ruhigen Schritten trat sie näher an Bianka heran, ehe sie wenige Millimeter vor ihr stoppte, das Gesicht ruhte dicht vor dem ihres Gegenübers. Ihre gleichgültige Miene wich einem herzlichen Lächeln, als die Schwarzhaarige eine Hand hob und sie ein Stück weit über dem Kopf ihrer Kameradin platzierte. Unvermittelt ergossen sich zwei bis drei Liter Wasser, dessen Temperatur nur ein, zwei Grade höher als der Schmelzpunkt lag, über ihre Gestalt und durchnässte sie vollständig. Kira wies die Tropfen, die sie trafen mit ihrer Magie einfach ab. Ihr Lächeln wurde breiter, als sie den Arm wieder senkte. "Du solltest vielleicht relativ schnell etwas gegen deine nassen Klamotten machen, wenn du nur mit einer dicken Erkältung davonkommen willst. Anderweitig kann es im schlimmsten Fall mit einer Lungenentzündung enden, wenn du Pech hast", meinte sie in amüsiert süffisantem Ton und als wolle er ihre Aussage unterstreichen, begann unerwartet ein kühler Wind zu wehen.


    Auch wenn die Frau nicht auf seine Frage einging und somit Drake erfolgreich das Gespräch beendet hatte, gab es dennoch ein Problem: Sie bot ihm ein Zelt an, in dem er sich umziehen konnte. Diese Tatsache an sich war zwar kein Problem, so konnte er aber anschließend nicht einfach unbemerkt abhauen und vielleicht würde man ihn danach weiter ausquetschen. Um aber kein Aufsehen zu erregen, zuckte er nur mit den Schultern und verzog sich in das Zelt.
    Da Blutregen mit den Jahren viel Übung darin bekommen hatte, die Verbände zu wechseln, ging es auch relativ schnell, nur bei seinem Auge lies der Blutmagier sich mehr Zeit, da dies wohl die unschönste Wunde an seinem Körper war und nicht einmal die Augenklappe, die er unter dem Verband trug, diese komplett verdecken konnte.
    "Manchmal wünschte ich, Kleinkinder wie ihr dürftet keine Magie in solchem Ausmaß beherrschen, besonders was dich betrifft, Kira. Du hast schon oft genug immensen Schaden angerichtet mit deiner Dragon Slayer Magie." Es war zwar eher ein Zufall, dass Drake diese Sätze des Arztes mit bekam, aber nun hatte die Entscheidung, im Zelt die Verbände zu welchseln, doch noch ihr Vorteile und der Magier wusste nun nicht nur dass ein Dragon Slayer in der Nähe war, sondern auch das es eine Person Namens Kira sein und der Arzt vermutlich mit ihr in Verbindung stehen musste.
    Blutregen legte noch mal einen Zahn zu, um sicher zu gehen, dass er fertig war, bevor der Dragon Slayer verschwunden war und verließ wieder das Zelt. Die alten Bandagen hatte er dabei einfach wieder mitgenommen und würde sie später unbemerkt entsorgen, um dem Rat nicht noch eine Fährte zu legen. Der Blutmagier sah für seine Verhältnisse nun wieder relativ normal aus. Die Haut war zwar an manchen Stellen noch vom Blut rot gefärbt, aber das würde vermutlich weniger auffallen, als wenn auch die Verbände rot wären. "Ich habe von drinnen gehört, das es hier irgendwo einen Dragon Slayer geben soll... Wisst ihr wo ich ihn finden kann?" Dies war zwar sicherlich nicht die beste Methode an Informationen herran zu kommen, aber ihm viel nichts besseres auf die Schnelle ein.


    Dass der Rothaarige sich während des Geschehens in das Zelt, in dem die (Kiras Meinung nach überflüssigen) Ersatzstühle gelagert wurden, zurückgezogen hatte, bemerkte sie erst als er aus diesem wieder heraustrat. Die frischen Verbände, die nun seinen Körper umhüllten, machten seine Erscheinung nicht wirklich weniger auffällig. Bei der Frage, ob einer der Beiden wüsste, wo er den eben von Damien genannten Dragon Slayer finden könnte, horchte die Schwarzhaarige auf. Ihr Misstrauen war geweckt und machte sich ziemlich schnell in ihr breit. Was wollte der Kerl von ihr? War die Tatsche, das sein Gesicht ihr bekannt vorkam, doch keine Einbildung? Mit dem Vorhaben der Sache näher auf den Grund zu gehen, entfernte sie sich von der wütenden wie durchnässten Bianka und begab sich in Richtung des Fremden, wobei sie einige Schritte Sicherheitsabstand hielt. "Weshalb möchtest du das wissen, wenn ich fragen darf?", erkundigte sie sich mit hochgezogener Augenbraue und verschränkten Armen.


    Ein schwarzhaariges Mädchen schien sich von seiner Frage angesprochen zu fühlen, kam näher und wollte wissen, weshalb er danach fragte. Ihre Aktionen lassen leider nicht mit Sicherheit den Schluss zu, dass es sich bei der jungen Frau um den Dragon Slayer handelt, wobei es sehr wahrscheinlich ist. Sollte sie also nicht irgendeinen guten Grund vorbringen können, keiner zu sein, werde ich sie wohl testen müssen... Nein, besser nicht. Das würde nur Aufsehen erregen... - "Ich interessiere mich einfach für verlorene Magie..." Nach dieser recht knappen Aussage hoffte Drake, dass sie sich auch damit zufrieden geben würde. Mehr würde er höchstens dann sagen, wenn er sich sicher war, das sie auch ein Dragon Slayer war.


    "Schlichtes Interesse an verlorener Magie?" Yukira blickte dem Fremden skeptisch in das nicht bandagierte Auge. Sie machte sich nicht im Ansatz die Mühe, ihr Misstrauen zu verbergen. "Und was genau möchtest du von einem Lost Magic Nutzer? Wohl kaum ein Interview mit Fragen über diese Magie halten, oder?" Während sie sprach, klang aus ihrer Stimme die typische kühle Ruhe, die sich immer dann zeigte, wenn sie mehr oder weniger unfreiwillig mit Fremden sprach. "Wenn schon jemand nach mir sucht, wüsste ich gern mit wem ich es zu tun habe und was man von mir will." Die junge Frau löste die Verschränkung ihrer Arme und musterte den Rothaarigen erstmals richtig. Anhand der vielen Verbände, die er trug, konnte man ihn fast als wandelnde Mumie ansehen, fand sie. "Es würde mich nicht wundern, wenn er selbst verlorene Magie verwendet. Nur welche Art? Wegen seiner Wunden würde ich ganz spontan auf Blutmagie tippen. Aber sie ist vor Ewigkeiten verboten worden, wegen der ungeheuren Gefahr, die sie birgt. Wer sie beherrscht, kann unter anderem Lebewesen sofort umbringen oder anderweitig kontrollieren. Sollte irgendjemand auch nur versuchen, sich diese Kunst anzueignen, wird er vom Rat sofort unter Arrest gestellt, sobald die in Era Wind davon bekommen, was normalerweise sehr schnell passiert, egal worum es geht oder wie gut man es zu verbergen versucht. Es ist daher also recht unwahrscheinlich, dass ein Blutmagier frei herumläuft. Gegen eine oder gar mehrere Divisionen des neuen Rates kann einer allein kaum etwas ausrichten. Außer...außer, er beherrscht die Manipulation von Blut vollständig und kann die Rune Knights so problemlos reihenweise töten... Kira kniff ihre Augen ein wenig zusammen, so wie sie es immer tat, wenn sie etwas intensiv beschäftigte. Nein, das ist mehr als unwahrscheinlich. Meine lebhafte Fantasie geht wieder mal mit mir durch, das ist alles.
    Doch trotz der letztendlichen Schlussfolgerung, ihr Vorstellungsvermögen spinne sich wieder irgendetwas zusammen, beschloss sie auf der Hut zu bleiben. Vielleicht war der Mann am Ende doch keine Person, die einfaches Interesse an der Lost Magic gefunden hatte.


    Auch wenn Blutregens Gegenüber noch immer misstrauisch und vorsichtig war, so wusste der Blutmagier nun aber zumindest, dass es sich um einen Dragon Slayer handelte. "Stimmt, ich hab mich noch nicht vorgestellt... Mein Name ist Drake. Es stimmt zwar auch, dass ich dich nicht unbedingt interviewen möchte, aber ein paar Fragen hätte ich trotzdem..." Der Magier schielte kurz zu der anderen jungen Frau hinüber. Ein Gespräch unter vier Augen wird wohl hier nicht möglich sein und auch sonst ist mir diese Frau immer noch suspekt. Wäre nicht gerade der Rat in meiner unmittelbaren Nähe und ein Dragon Slayer anwesend, würde ich sie einfach umbringen, aber das ist jetzt zu gefährlich. Auch muss ich mir überlegen, wie ich jetzt wohl am besten das Gespräch weiterführe... - "Würde es dir etwas ausmachen, wenn wir uns an einen etwas ruhigeren Ort zurückziehen?"


    "Drake, hm? Ich bin Yukira", erwiderte die Schwarzhaarige kurz angebunden. Sie wusste nicht so recht, was sie von dem Verhalten des Rothaarigen halten sollte. Einen wirklich seriösen Eindruck machte dieser nämlich nicht. Um genau zu sein, erschien er der Magierin sogar die Art von Mensch zu sein, der man so ziemlich alles zutrauen konnte, was in den Bereich des Unmoralischen ging. Diesen Gedanken versuchte sie sich jedoch nicht anmerken zu lassen. "Ich werde aus dem Ganzen nicht wirklich schlau. Bianka findet einen abstrus wirkenden Schwerverletzten, dessen Gesicht ich meine, schon einmal gesehen zu haben und der kurz nach dem Wiedererlangen seines Bewusstsein mich wegen irgendetwas fragen will, und das scheinbar nur, weil ich ein Dragon Slayer bin. Seh einer einen Sinn in der Sache, ich jedenfalls nicht."
    Kira fiel der rasche Seitenblick auf, den Drake der Einundzwanzigjährigen zuwarf. Dass diese ihm scheinbar nicht normal erschien, konnte sie nur zu gut verstehen. Selbst nach den vier Jahren Bekanntschaft fragte sie sich manchmal, ob man Biankas Persönlichkeit überhaupt als gewöhnlich bezeichnen konnte. "Schenk ihr einfach keine Beachtung, dieses zickige Weib kommt sogar ihrem nahen Umfeld gelegentlich suspekt vor. So ist Bianka eben. Und bezüglich deiner Frage, nein, es macht mir nichts aus." Der letzte Satz entsprach nicht ganz der Wahrheit. Es alamierte sie aus irgendeinem Grund, dass der Mann mit ihr unter vier Augen sprechen wollte, gleichzeitig war sie allerdings auch neugierig darauf, was er von ihr wollte. "Rechne lieber mit allem, das erspart dir möglicherweise diverse Probleme."


    Diese Frau heißt also Bianka... kommt mir nicht wirklich bekannt vor, aber von so vielen Ratsmitgliedern weiß ich auch nicht die Namen und es kann ein Deckname sein. Da sie aber auch hier den Leuten suspekt vorkommt, sollte ich wohl doch aufpassen, was ich vor ihr sage und was nicht. Auch wenn sie nach ihren bisherigen Handlungen nicht zu Rat gehören dürfte, weiß man nie was die noch so planen... Dies überlegte sich Drake, während er mit Yukira zusammen ein Stück in den Wald ging. In der Menschenmenge des Festes könnten sich irgendwelche Leute vom Rat befinden und wäre er in ein Zelt gegangen, könnte jemand lauschen, ohne dass sie es mitbekamen. Vielleicht war diese Vorsicht übertrieben, aber Blutregen wollte kein unnötiges Risiko eingehen, nur um später tot oder für immer gefangen zu sein.
    Schließlich waren die Geräusche des Festes nur noch leise zu hören, Drake hatte aber Bianka noch gut im Blick und würde somit wohl kein all zu großes Risiko eingehen von irgendjemandem belauscht zu werden. Natürlich konnte dieser Waldabschnitt mit Abhörmagie oder ähnlichem behandelt worden sein, aber da er selbst diesen Ort ausgesucht hatte wäre es mehr als unwahrschlich. "Wie du es dir vielleicht schon gedacht hast, beherrsche auch ich eine verlorene Magie." Nach dies,em Eröffnungssatz, der hoffentlich etwas die Anspannung in seinem Gegenüberlösen würde, was es Drake wiederum leichter machen würde, an Informationen zu gelangen, überlegte er sich kurz wie er wohl am besten fortfahren sollte. Leider zeigte sich hier, dass er nicht sonderlich in Gesprächen geübt war, da er die letzten Jahre eigentlich ausschließlich seine Magie zur Kommunikation genutzt hat und seine Gesprächspartner nicht sehr lange mit ihm kommuniziert hatten. "Hast oder hattest du vielleicht ab und zu gewisse Probleme mit der Magie?"


    Dass Drake für das Gespräch ausgerechnet in den Wald wollte, missfiel Yukira ein wenig. Geschützt vor den Augen anderer könnte man problemlos spezielle Tätigkeiten ausführen und anschließend ohne Mühe einfach verschwinden. "Übertreib es nicht gleich! Nur weil er dank seiner Erscheinung zwielichtig wirkt und aus irgendeinem unbekannten Grund mit dir ungestört sprechen will, heißt das nicht, dass er gleich ein blutgieriger Psychopath ist!" Dennoch sagte ihr ein drückendes Gefühl in der Magengrube, dass bei dieser Person äußerste Vorsicht geboten war. Notfalls konnte sie sich zwar verteidigen, sollte es zu physischen Auseinandersetzungen kommen, da unter anderem kaum ein Magier, egal ob Anfänger oder „Profi“, mit ihrer Angriffsgeschwindigkeit mithalten konnte, trotzdem wünschte sie sich, dass es nicht soweit kam, egal weshalb.
    Doch zu ihrer Beruhigung blieb ihre Begleitung in dem Radius stehen, in dem Bianka und sie einander noch sehen konnten. "Wie du es dir vielleicht schon gedacht hast, beherrsche auch ich eine verlorene Magie", eröffnete Drake unvermittelt das Gespräch. Dieses "Geständnis" überraschte den weiblichen Dragon Slayer nicht, sie nahm es mit neutraler Miene zur Kenntnis. "Sieh an, vielleicht ist er ja doch ein Blutmagier", schoss es ihr spontan durch den Kopf. Seine darauffolgende Frage zerstörte ihre Ruhe allerdings. Unwillkürlich musste sie an das Ereignis denken, dass ihr zwar die Freiheit wieder geschenkt, ihr unter Umständen friedliches Leben als freier Magier jedoch schon geraubt hatte, bevor es überhaupt hatte anfangen können. "Ist er möglicherweise vom Rat? Haben sie meinen Aufenthaltsort seit dem Zusammentreffen gestern etwa schon herausgefunden? Wenn ja, habe ich ein wirklich riesiges Problem. Ihn auf eine falsche Fährte locken, ist die einzige Möglichkeit. Verschwindet er spurlos, würde das nur ein ganzes Regiment Rune Knights hier auftauchen lassen." Die Unruhe, die sich in ihr auszubreiten begann, versteckte sie gekonnt hinter einer fragenden Mimik sowie einer gleichgültigen Körperhaltung. "Probleme mit meiner Magie? Inwiefern denn, wenn ich fragen darf?"


    Vielleicht hätte Blutregen etwas aus ihrer Körperhaltung lesen können, wenn er öfters in Gesellschaft gewesen wäre, so sagte sie ihm jedoch nicht wirklich etwas, auch wenn er es eigentlich ausschließen konnte, dass es sich bei Yukira um ein Ratsmitglied handelte. "Nun ja, ich habe diesbezüglich nur einiges gehört und es sollen zum Beispiel Momente geben, in denen ein Magier die Kontrolle über seine Magie verliert oder etwas in dieser Richtung..." Dies war natürlich eine Lüge und er hoffe, dass er sie gut genug verstecken konnte. Würde man dahinter kommen, dass Drake selber solche Probleme hatte, könnte es gut möglich sein, dass der Rat ihm noch schneller wieder auf die Spur kommen würde als er es eh schon tun würde, wenn der Blutmagier nicht bald den Ort wechseln könnte. Besonders wenn das Mädchen nicht ihren Mund halten könnte, da ein vorzeitiger Tod leider zur Zeit außer Frage stand. Nun hoffte aber Drake wieder, das sich die schwarzhaarige Frau mit seiner Ausrede zufrieden gab und nicht noch weiter nach hakte, da es sonst für Drake gefährlich werde könnte.


    Dem angeblichen Grund, weshalb er sie nach Problemen bei der Anwendung verlorener Magie fragte, schenkte Yukira keine Sekunde lang Glauben. Die Antwort war alles andere als überzeugend formuliert. "Ich hatte mit meiner Magie bisher nie Schwierigkeiten jeglicher Art. Es gibt allerdings Lost Magic-Typen, die wegen ihrer immensen Kraft außer Kontrolle geraten können, wenn ihr Anwender nicht die nötige Menge an Energie aufbringen kann, um mögliche Ausbrüche zu unterdrücken – wie zum Beispiel bei der verbotenen Magie Arc of Blood." Während sie das sagte, beobachtete sie Drake eindringlich. Seine Reaktion könnte ihre Vermutungen entweder bestärken oder zunichte machen. Gerade deswegen hatte sie auch Blutmanipulation als Veranschaulichung angeführt. An seinem Verhalten konnte sie herausfinden, ob er wirklich eine so gefährliche Fähigkeit beherrschte. Sollte dies der Fall sein, wusste sie wenigstens wie dünn das Eis war, auf dem sie sich gezwungenermaßen bewegte. Ihn an den Rat ausliefern, stand jedoch nicht zur Debatte. Dessen ungeachtet, dass diese verhasste Gemeinschaft von hinterhältigen Gesäßen mit Visagen seit knapp fünf Jahren nach ihr suchte, entsprach grundloser Verrat nicht ihrer Ethik. Nur weil jemand Spaß daran hatte, sich eine untersagte Magie anzueignen, war das kein Anlass, ihm eine Freikarte für einen lebenslangen Aufenthalt hinter Gittern zu spendieren. "Aber erklär mir doch, weshalb es dich so sehr interessiert, ob Magier die Kontrolle über ihre eigene Magie verlieren können. Betrifft sowas etwa jemandem in deinem Umfeld oder gar dich selbst, Drake?" Wohl wissend, dass die letzte Frage ein ungeheuer hohes Risiko barg, wenn ihre Annahmen der Wahrheit entsprachen, schenkte sie ihm ein kaum merkliches, unschuldiges Lächeln. Dass ihr Körper sich in Alarmbereitschaft befand, davon erkannte man nichts.


    OT: Zweiter Teil :3 Nach knappen zweieinhalb Wochen Arbeit endlich fertig xD

  • All das Wissen, das sie über die Magie hat... Ansich sollte ausserhalb des Rates niemand so genau von der Arc of Blood Magie wissen. Natürlich, es wird nach mir gesucht und in Folge dessen wurde gesagt, dass ich - unter dem Namen Blutregen - auch Blutmagie beherrsche, aber dennoch würde der Rat niemals solches Wissen nach aussen dringen lassen, besonderst, da sie auch nicht wissen, das ich davon betroffen bin. Folglich muss sie also vom Rat sein oder zumindest in einer besonderen Beziehung zu ihm stehen...! Den Schweißausbruch oder sonstige Anzeichen für Stess, die wohl jeder andere Mensch gehabt hätte, der kurz davor stand, als Massenmörder enttarnt zu werden, konnte er durch seine Blutmagie erfolgreich abwehren und auch ansonsten war es ihm nicht anzusehen, dass der Magier fieberhaft überlegte, wie er wohl als nächstes fortfahren sollte. "Ich denke das ist jetzt auch egal, da du anscheinend darüber auch nicht mehr Informationen hast als ich und es eben reines Interesse ist. Könnte es aber sein, dass du vom magischen Rat kommst? Es wurde zwar mal in Verbindung mit einer Fahndung vor einigen Jahren einige Informationen über die Arc of Blood Magie an die Öffentlichkeit gelassen, jedoch bin ich mir ziemlich sicher, dass diese nicht darunter waren..." Es war für Blutregen mit einem gewissen Risiko verbunden, das Gespräch in Richtung seiner eigenen Verfolger zu lenken, aber er musste wissen, ob er es hier mit jemandem vom Rat zu tun hatte oder nicht, und das konnte man immer noch am besten durch eine direkte Frage und die Reaktion des Gegenübers klären, wie es Yukira auch zuvor bei ihm durch das Erwähnen der Blutmagie versucht hatte. Ausserdem musste er herrausfinden, woher sie diese Informationen hatte, wenn sie nicht vom Rat stammten.


    Sie musste lachen über die Reaktion des Rothaarigen. Auch wenn es keine offensichtlichen Merkmale gab, die seine innere Unruhe verraten könnten, merkte sie es an dem schwachen Funkeln, das sie kurz in seinem Auge aufblitzen zu sehen glaubte. "Was ist daran so besonders, zu wissen, dass Arc of Blood ein großes Zerstörungspotenzial hat, das sehr schwer zu kontrollieren ist?", fragte die Schwarzhaarige, sichtlich amüsiert über die versteckten Versuche an Informationen zu kommen. "Es stimmt, es gab eine Fahndung. Eine Fahndung nach einem Jungen, der Blutmagie beherrscht und Blutregen genannt wird. Man hat seit Jahren nichts direktes mehr über ihn gehört, der Rat hält mögliche Informationen wohl unter Verschluss, um die Bevölkerung nicht zu verängstigen. So ein kaltblütiger Massenmörder ist schließlich nicht die Art von Mensch, die man in seiner Nähe haben möchte, oder?" Yukiras Feixen wurde etwas breiter. "Hat es für dich irgendeine Relevanz, ob ich vom Magischen Rat bin? Suchen Eras Lakaien etwa nach dir? Falls es dich beruhigt, ich verfüge über ein sehr breites Wissen über die Magien Earthlands, das mir unter anderem mein Ziehvater beigebracht hat." Trotz dem Ernst der Lage fand sie allmählich Spaß an der Unterhaltung, wenn sie auch noch immer damit rechnete, dass relativ bald etwas geschehen könnte. "Im Übrigen weiß ich, dass du langsam angespannt wirst, Drake."


    "Stimmt, Blutregen hieß er... Und nein, es hat für mich keine Relevanz, ob du vom Rat bist oder nicht, ich wollte nur wissen woher du dein Wissen hast." Drake überlegte ob er noch irgendetwas anderes von dem Dragon Slayer erfahren könnte oder wollte, kam jedoch zu dem Schluss, das es wohl in jedem Fall ein gewisses Risiko beinhalten würde, das Gespräch weiter zu führen. "Na ja, ich glaube kaum, das ich hier noch an weitere Informationen kommen kann... Vielleicht hab ich ja wo anderst mehr Glück," meinte der Einäugige, bevor er loslaufen und zum Fest zurück kehren wollte. In der Hoffnung, das er nun ohne weitere Zwischenfälle verschwinden konnte.


    Du bist ein schlechter Lügner, mein Freund, dachte Yukira leise lächelnd, als Drake meinte, es sei für ihn unwichtig, ob sie vom Rat komme oder nicht. "Wie kommst du darauf, dass ich dir infotechnisch nicht helfen kann? Bezüglich deiner Magiefragen bzw. dieser Sache mit der Kontrolle?", fragte sie als er sich zum Gehen abwandte. Es missfiel ihr, dass er jetzt einfach verschwinden wollte, nachdem er ihre Neugierde so gereizt hatte. "Du findest nicht oft Leute, die über ein solches Wissen verfügen, wie ich es tue. Wissen über Dinge, das für gewöhnlich nur in Dokumenten geschrieben steht, die entweder vor Jahrzehnten vernichtet oder vor der Öffentlichkeit verborgen gehalten werden. Es hat seine Vorteile einen Jahrhunderte alten Drachen, als Lehrer zu haben, weißt du?" Bei dem letzten Satz stahl sich ein amüsiertes Lächeln auf ihre Lippen, wenn die Stimme auch noch immer einen neutralen Ton hatte. "Außerdem", fuhr die junge Frau fort, "habe ich mittlerweile auch ein paar Fragen an dich."


    Dass Yukira den Spieß nun umdrehen wollen würde, war Drake irgendwie klar gewesen, auch wenn er gehofft hatte verschwinden zu können, bevor ihr sie damit beginnen würde. "Es kann schon sein, das du ein breites Wissen über die Magie hast, aber wenn meine Fragen trotzdessen nicht beantwortet werden können, kannst du mir nunmal informationstechnisch nicht weiterhelfen... Einen großen Teil über die verlorene Magie weiß ich übrigens auch selbst." Der Bandagierte machte eine kurze Pause. "Und falls du irgendetwas über meine Wunden wissen willst, kannst du den Arzt fragen, der hatte sie vorhin lange genug betrachtet, auch wenn ich es ihm nicht erlaubt hatte." Meinte Drake nun etwas genervt, da die meisten Menschen nach diesen fragten (und meist mit dem Leben dafür bezahlten, was hier leider nicht möglich war).


    "Gut, ich mein' ja nur! Es war nur ein Angebot", entgegnete Kira kühl. "Und du hast im Übrigen keinen Grund so unwirsch zu sein, mein mumienhafter Freund." Die Art, wie Drake seine Antworten formulierte, ging ihr allmählich gegen den Strich. Es war lediglich eine Frage der Zeit, bis sie ihre Geduld verlor - wie so oft, wenn ihre Launen meinten, wieder den Boss spielen zu müssen. Sie zwang sich jedoch, ruhig zu bleiben. Einen Konflikt – egal ob verbal oder körperlich – konnte sie jetzt nicht gebrauchen. Besonders nicht, wenn ihr Gegner ein abstruser Kerl war, der höchstwahrscheinlich vor Eras Freiheitsboten (wie Laufburschen einer bestimmten Ratsabteil von ihr genannt wurden) floh.
    "Deine Wunden? Wen interessieren denn bitte die blutigen Löcher, die du unter deinem Verbandshaufen verbirgst? Ich hab' schon gehört, was Damien darüber gesagt hat. Das nächste Mal, sollte es der Zufall so wollen und du hier in der Nähe nochmal halb verblutet zusammenbrichst, lassen wir dich, nebenbei erwähnt, schlichtweg liegen und dann darfst du selbst zu sehen, wie du die den Liter Blutmangel wieder behebst. Dann musst du keine zwangsläufigen Untersuchungen über dich ergehen lassen und ich spar mir die Energie, mich über deine Essiglaune aufzuregen. Klingt doch gut, oder nicht?" Sie blickte dem Jungen mit ungerührter Geistesgegenwärtigkeit ins Auge. "Wie deine halbe Blutleere zustande kam, wüsste ich dennoch gern. Es hängt mit der Magie zusammen, die du beherrscht, hab ich recht? Außerdem kommt mir dein Gesicht, schon seit Bianka dich gefunden hat, bekannt vor. Du weißt nicht zufällig, wo wir uns schon mal begegnet sein könnten? Und gleich vorweg, komm mir nicht mit "Das ist unmöglich" oder ähnlichem Mist. Jemanden mit deiner Erscheinung trifft man nicht an jeder Straßenecke.


    "Wenn du mich das nächste Mal liegen lässt, wäre ich dir wirklich sehr verbunden," meinte Drake nur kühl. Er hatte schon öfters Situationen, in denen er nur noch wenig Blut hatte, und hatte sie bisher immer bewältigt. "Bei der Frage, wo wir uns schon einmal begegnet sind, kann ich dir nicht wirklich weiter helfen. Wenn ich dich bei dem Treffen bemerkt haben sollte, kann ich mich jetzt jedenfalls nicht mehr daran erinnern, und da ich umher reise, kann ich auch daran nicht festlegen, wo wir uns getroffen haben... Oh, und der Blutmangel ist relativ einfach erklärt. Irgendwie müssen meine Wunden bei meinem Sturz wieder angefangen haben zu bluten, und bei der Menge an Löchern, wie du sie nanntest, kann sowas schon schnell zu Blutmangel führen." Inzwischen ging der Einäugige alle Optionen durch, die er hatte, da es offensichtlich war, das Yukira früher oder später darauf kommen würde, das er Blutregen war, wenn sie weiterhin seine Lügen anzweifeln würde, wobei auch die Wahrheit, die teilweise in ihnen enthalten war, auch nicht viel glaubwürdiger wäre. Da ihm leider keine bessere Strategie einfiel, als entweder alles zu leugnen oder sie umzubringen, entschied er sich weiterhin bei ersterem zu bleiben und selbst wenn die Frage aufkommen würde, was für Magie er denn beherrsche, könnte er seine Blutmagie verbergen, in dem er in Teilen seines Körpers das Blut erstarren liesse und somit eine Magie vorgetäuscht hätte, die den Körper nur schwer verwundbar macht.


    "Kein Problem, den kleinen Gefallen tue ich dir doch gern." Die Worte wurden von einem frostigen Lächeln begleitet. "Bezüglich des Treffens, schade, dass du dich nicht erinnern kannst oder willst, ich hätte es wirklich gerne gewusst. Das Einzige, das, wenn ich mich recht entsinne, ich noch weiß ist, dass es geschehen ist, als ich um die vierzehn war und viel älter als ich siehst du nicht aus. Ich bin mir allerdings sicher, dass dein Gedächtnis dich nicht im Stich lassen wird. Früher oder später wird es dir schon wieder einfallen, Drake, da bin ich mir sicher. A-" Yukira wollte fortfahren, doch eine unerwartete Flut aufkommender Bilder hinderte sie daran. Die meisten Szenen, die sie zeigten, waren bereits verschwunden, ehe die Schwarzhaarige sie erfassen konnte. Nur wenige blitzten gerade lange genug auf, um einen raschen Blick auf sie werfen zu können. Nicht schon wieder. Nicht schon wieder so etwas! Warum muss sowas immer wieder passieren? In ihrem Kopf begann sich ein pochender Schmerz auszubreiten. Augenblicklich presste sie sich ihre mittlerweile leicht zitternde Hand gegen die rechte Schläfe, um dem Gefühl entgegenzuwirken. Solche kurzen Erinnerungsfluten waren keine Seltenheiten, für gewöhnlich handelte es sich um Bruchstücke verschwommener Gedanken aus ihrer Kindheit - so wie auch jetzt.
    Das häufigste Motiv, das in den folgenden Sekundenbruchteilen auftauchte, war Blut. Unterschiedlich große Lachen, auf dem Boden verteilt in einzelnen Flecken und willkührlich verspritzt in einem beinahe metergroßen Radius, manche Pfützen waren von dem Regen, der fiel, verlaufen. Mitten in diesem makabren Anblick standen zwei Silhouetten; das Einzige, was Yukira zu erkennen glaubte, war kurzes, rötlich schwarzes Haar bei einer der Gestalten. Die andere zeigte sich in gänzlich verwischtem Grau.
    Jäh verloschen die vermeintlichen Erinnerungen, so wie sie aufgetaucht waren. Die dröhnenden Kopfschmerzen hielten jedoch an. Der weibliche Dragon Slayer verharrte einen Moment in ihrer Position, die Hand noch immer gegen die Seite ihrer Stirn gedrückt. Man hörte sie laut atmen. "Verfluchter Müll ist das", murmelte sie kaum hörbar. Es verging ein weiterer Moment, bis Yuki wieder einfiel, das sie ja nicht allein war. Sie nahm ihren Arm herunter und schaute Drake mit neutraler wie teilnahmsloser Miene an, in ihrem blauen Auge funkelte eine seltsame Mischung aus tiefer Verwirrung und Klarheit.


    Auch wenn der Rothaarige bisher versucht hatte einen neutralen Ausdruck beizubehalten, begann sich nun ein Lächeln auf seinen Lippen abzuzeichnen. "So wie es aussieht, hast du doch irgendwelche Probleme, auch wenn diese vielleicht nicht durch deine Magier hervorgerufen werden..."
    Inzwischen machte sich der junge Mann auch Gedanken über den Zeitpunkt, an dem er Yukira vermutlich getroffen hatte. Hm... in etwa als sie 14 war... Selbst wenn ich in etwa gleich alt sein sollte wie sie, kann ich es nicht an meinem Alter fest machen, da ich nicht weiß wie alt ich bin, und bei ihr weiß ich es ebenfalls nicht genau. So gesehen kann es vor 4 bis 7 Jahren gewesen sein, wenn ich ihr Alter schätzen müsste, und da damals doch einiges passiert ist, kann es gut sein, dass ich sie einmal getroffen habe und es wieder vergessen habe...


    Dass Drake plötzlich zu lächeln begann, verhieß in Yukiras Augen nichts Gutes. Sie glaubte, einen leicht spottenden Unterton aus seinen Worten herauszuhören. "Ja, wie es aussieht, habe ich wohl Probleme. Sie haben, wie du eben bemerkt hast, aber nichts mit meiner Magie zu tun. Und weiter? Wünscht der Herr nun etwa eine Erklärung für den ungünstigen Zwischenfall gerade?", fragte sie spitz. Was zur Hölle will er eigentlich von mir? Er drückt sich undeutlich aus, redet sich um entscheidende Fragen herum. Er verbirgt etwas, da bin ich mir sicher. Der Rat ist mehr als höchstwahrscheinlich hinter ihm her, aber weshalb? Dass er selbst ein Mitglied ist, kann man mittlerweile ausschließen, dafür passt sein Verhaltensmuster einfach nicht. Beherrscht er verbotene Magie? Hat er gegen die Gesetze verstoßen? Ist er womöglich sogar ein Abtrünniger? All diese Gedanken gingen ihr durch den Kopf, während sie Drake anschaute und auf seine Antwort wartete. Die Schwarzhaarige spielte den bisherigen Verlauf des Gesprächs innerlich noch ein paar Mal ab, ehe ihr etwas auffiel und sich eine Vermutung bildete, die man womöglich aus der Luft gegriffen, nennen könnte, dennoch erschien sie Kira nicht ganz so abwegig. Kann es etwa sein, dass er…?


    "Nein, nein." Wehrte der junge Mann schnell ab. Solche Dinge interessierten ihn nicht wirklich und er selber würde über seine Probleme auch nur ungen sprechen, besonderst über die, die er noch neben seinen durch seine Magie hervorgerufenen hat. Irgendetwas schien sich an seinem Gegenüber nun aber verändert zu haben. Wärend sie zuvor versucht hatte die Situation aus einer Gewissen ferne unter Kontrolle zu halten, - zumindest hatte es für Drake so ausgesehen - schien Yukira nun etwas verwirrt zu sein und verwirrte Menschen machten oft Fehler die sie später bedauern würden. Wobei dies hier wohl nicht der Fall sein würde da Blutregen das Gegenüber der Frau war und somit ein Fehler ihr Ende bedeuten konnte, egal was er sich vorgenommen hatte.


    Sollte es wirklich der Fall sein, dann habe ich ein Problem, das mit Samthandschuhen angefasst werden muss, sonst nimmt dieser Dialog womöglich noch ein unschönes Ende. Man sah der jungen Frau nun problemlos an, dass sich etwas in ihrem Kopf zusammenbraute, über das sie intensiv nachdachte. Auch wenn das Risiko hoch ist, ich brauche Klarheit in dieser Angelegenheit. Ihr Blick war während der folgenden Sekunden in der Umgebung umhergeschweift, was oft geschah, wenn sie für eine Weile in ihrer Gedankenwelt verschwand. Sie richtete ihn nun jedoch wieder auf Drake, der wohl langsam zu ahnen schien, dass sich bei ihr etwas Entscheidendes verändert hatte. Der Ausdruck in ihren unterschiedlich farbigen Augen tat dabei ihren Verdacht offen kund.
    "Sag mal, Drake, welche Magie verwendest du eigentlich? Das würde mich wirklich interessieren." Sie schaute ihn bohrend an. "Kann es sein, dass es sich um Blutmagie handelt? Es ist lediglich eine Annahme, aber tu mir den Gefallen und sag diesmal die Wahrheit. Ich mag es nicht sonderlich, wenn man mich anlügt."


    Die wohl gefährlichste Frage des Gesprächs für ihn und sein Gegenüber wurde von der Schwarzhaarigen schließlich gestellt. Würde sie herrausfinden, dass Drake wirklich Blutmagie beherrschte, war ihr vermutlich auch klar, dass sie Blutregen vor sich hatte, und er würde sie wohl oder übel, um den Rat nicht auf seine Fährte zu bringen, zum Schweigen bringen müssen - für immer. Da er sich schon zuvor eine passende Antwort überlegt hatte und dabei noch nicht einmal zu lügen brauchte, da diese Magie ein Teil seiner Blutmagier war, konnte er ihr nun aber ohne ein all zu großes Risiko eingehen zu müssen die (halbe) Wahrheit sagen.
    "Nein, was glaubst du denn. Ausserdem wäre es sehr unwarscheinlich, das du dann noch leben würdest, wenn man den glauben kann, was über den einzigen bekannten Arc of Blood Magier bekannt ist. Auch wenn es eine verlorene Magie ist, die ich beherrsche, finde ich, dass sie eher schwach ist... Ich kann mit ihr Teile meines Körpers hart werden lassen um so Angriffe abzuwehren oder auch einen Gegner mit einer solchen Panzerung angreifen. Nicht wirklich etwas spektakuläres." Er wartete einen Moment, damit er sehen konnte, wie die Frau auf seine Aussage reagieren würde. "Wenn man fragen darf, was für ein Dragon Slayer bist du? Je nach Drache der als Lehrmeister gedient hat müsste sie die Magie unterschieden..."


    Yukira hatte eine solche Reaktion beinahe erwartet. Keiner, der auch nur im Ansatz so etwas wie Verstand besaß, würde es einfach so zugeben, eine solche Magie zu beherrschen. Besonders dann nicht, wenn der einzig bekannte Anwender ein landesweit gesuchter Massenmörder war.
    Unvermittelt erschien wieder das spöttische Lächeln auf ihren Lippen, diesmal jedoch sprach noch etwas anderes aus ihm heraus – Wissen. "Nicht wenn dieser Magier erst vor Kurzem vom Rat gejagt wurde. Ein weiterer Mord an einem Zivilisten würde die Spur nur noch schneller auf ihn lenken. Das Risiko, das Spitzel hier in der Umgebung ihr Unwesen treiben könnten, besteht schließlich immer, meinst du nicht? Um ihnen aber entkommen zu können, muss er sich möglichst unauffällig verhalten – was in seinem Fall wohl bedeutet, keine Menschen umzubringen, oder?" Ihr Grinsen nahm an Breite zu, das Gesicht zeigte eine lauernde Mimik.
    "Halt mich nicht für so dumm, Drake. Es mag sein, dass du andere mit deinen mittelmäßigen Lügen täuschen kannst, aber ich sagte dir bereits, ich mag so etwas nicht und bevorzuge die Wahrheit." Ein undefinierbares Funkeln stahl sich in ihre Augen. "Lass es mich wissen, falls ich mir irre" begann sie. "Aber sag mir doch, ob deine angebliche Magie denn wirklich so schwach und defensiv ist, wie du sie darstellst. Falls diese Fähigkeiten nicht nur Teil einer größeren Magie sind." Die letzten Worte fügte sie betont etwas leiser hinzu, ihr Blick krallte sich dabei noch tiefer in den ihres Gegenübers. "Gib einfach zu, dass du Blutmagie beherrscht, es ist mir gleich, ob der einzig bekannte Anwender Blutregen ist. Es gibt auf der Welt eventuell ja noch mehr Arc of Blood-Magier, wer weiß das schon?"


    Der Blutmagier war sich relativ sicher, dass ihn die schwarzhaarige Frau immer noch für Blutregen hielt. "Wenn du mir nicht glauben willst, kannst du mich ja gerne angreifen, jedoch solltest du dann auch mit Gegenwehr rechnen." Er war jetzt auch etwas genervt, da das Mädchen anscheinend nicht locker lassen wollte, jedoch konnte er ebenfalls stur bleiben. Sollte sie ihn ausserdem angreifen, würde er zumindest herrausfinden, um was für einen Dragon Slayer es sich handelte.


    "Nicht doch, nicht doch, wir wollen hier doch keinen Kampf provozieren, oder? Ich benötige meine Magie nachher noch für diverse Festattraktionen", meinte sie in einem plötzlich verständnisvollen Ton. "Auch wenn ich Cassandra nie darum gebeten hatte, den Pausenclown zu spielen!", fügte sie kaum hörbar hinzu, wobei dieser Satz nicht wirklich ihrem Gegenüber galt.
    "Im Übrigen, um eventuelle Missverständnisse aus dem Weg zu räumen, ich halte dich nicht für einen wahnsinnigen, blutgierigen Psychopathen, der aus Spaß einfach grundlos mehr oder weniger unschuldige Menschen um die Ecke bringt. Wie ich eben bereits sagte, es ist mir vollkommen egal, ob dieser Junge der einzig bekannte Arc of Blood-Nutzer ist oder ob eventuell sogar du diese anomale Person bist." Yukira hoffte innerlich, dass der Rothaarige nicht mitbekam, dass es sich hier um eine halbe Lüge handelte. "Ich möchte nur wissen, weshalb du bei deiner Magie schwindelst, Drake. Jemandem die Freiheitsboten an den Hals zu hängen, nur weil er verbotene Magie beherrscht, entspricht nicht meiner Ethik."Außerdem bin ich nicht so lebensmüde mir eine Exekution frei Haus abzuholen, beendete sie den Satz in Gedanken und ein leicht verbitterter Schatten legte sich dabei über ihr Gesicht, der jedoch so schnell wieder verschwand, wie er aufgetaucht war.
    "Solltest du allerdings weiterhin auf deine schlechte Irreführung bestehen, erklär mir doch, weshalb du eine solche Fähigkeit erlernt hast, wo sie doch so schwach ist." Sie machte eine kurze Pause. "Ach ja, bezüglich deiner Frage, welche Art der Dragon Slayer Magie ich beherrsche, ich verwende Wasser."


    "Wenn du nicht glaubst, was ich sage, weshalb fragst du dann?" Ihre Aussage, dass die Schwarzhaarige ihn nicht für Blutregen hiel, konnte er ihr nicht abnehmen, da sie einfach zu sehr versuchte dahinter zu kommen, was für Magie Blutregen beherrschte, und sie selbst auch schon annahm, dass es sich um Arc of Blood handelte. Um jedoch die Fassade zu wahren entschied er so zu tun, als würde er ihr glauben und schluckte ihre Beleidigung gegen ihn - einen wahnsinnigen, blutgierigen Psychopathen- herrunter. Auch wenn Drake vielleicht psychisch leicht Gestört war, (welches Kind wäre es nicht, wenn die erste Erinnerung, die es hatte, die an blutüberströmten Leichen war) so hatte er für seine Morde doch immer Gründe, auch wenn diese teilweise für andere Menschen unverständlich waren. Wäre der junge Mann aber darauf eingegangen, hätte sie sicherlich gewusst, dass er Blutregen war. "Nun, zumindest ist es gut, dass du mir glaubst, dass ich nicht Blutregen bin. Weshalb ich aber diese Magie beherrsche, kann ich dir nicht sagen, da ich es selber nicht weiß..." Dies war nun die Wahrheit ohne eine Lüge oder nur Teile der Wahrheit wie zuvor, jedoch würde Drake auch nicht näher auf den Grund eingehen, weshalb er es nicht wusste, da der Magier nicht irgendeiner fremden Frau seine Lebensgeschichte auf die Nase binden wollte.


    Seine erste Frage ignorierte Yukira schlichtweg. Dass er ihr, anhand seiner Aussage zumindest, glaubte, bezweifelte sie. Drake schien eher die Art von Mensch zu sein, die jedes noch so kleine Wort misstrauisch analysiert, um möglichen Tücken aus dem Weg zu gehen - es könnte ja ein versteckten Sinn oder ähnliches darin stecken. "Gut, dass wir diesen Punkt geklärt haben", meinte sie kurz angebunden.
    In den darauffolgenden Sekunden herrschte Stille, die die junge Frau dazu nutzte, um ihre Gedanken halbwegs zu ordnen. Als sie heute morgen in aller Hektik das Haus verlassen hatte, hätte sie nicht damit gerechnet, dem Festtrubel auf eine solche Weise entkommen zu können - durch ein gewagtes Gespräch mit einem zwielichtigen Typen, den jemand aus ihrem Bekanntenkreis einfach mal bei einem Spaziergang im Wald nebenbei bewusstlos aufgesammelt hatte.
    Während sie nachdachte, drängte sich der Satz, den der Rothaarige zuletzt gesagt hatte, in den Vordergrund. Es erschien ihr seltsam, das er behauptete, nicht zu wissen, aus welchem Grund er seine Magie beherrschte. Im Allgemeinen war ihr Gegenüber doch recht verdächtig, im Aussehen wie im Verhalten.
    "Was genau meinst du damit, du weißt nicht, weshalb du diese Magie kannst? Bist du eines Tages einfach aufgewacht und warst Magier, oder wie soll man sich das vorstellen?", fragte sie mit leicht skeptischem Unterton nach.


    Stimmt, genau. Ich bin aufgewacht und war Magier, konnte mich aber an nichts erinnern, was ich zuvor gemacht hatte. Natürlich dachte er sich diese Sätze nur. Wer würde ihm soetwas schon glauben und selbst wenn konnte er auf Mitleid oder die Fragen dazu verzichten. "Ich glaube kaum, das dich mein Leben etwas angeht, noch dazu da ich dich gerade erst kennen gelernt habe. Wenn das alle Fragen waren, würde ich mich übrigend so langsam auf den Weg machen..." Das Ziel der Reise wusste er selber nicht, jedoch hatte er wirklich keine Lust bei solchen Menschen zu bleiben, die einen mit ihren Fragen bombadierten und einem etwas ohne Beweise anhängen wollten, dass zwar stimmte, jedoch man selber leugnete.


    So amüsant Bianka ihren Streich auch fand, sie merkte schnell, dass sie doch etwas zu weit gegangen war. Die Göre nahm Rache, indem sie einen Schwall eiskaltes Wasser direkt über ihrem Kopf auf sie niederregnen ließ. "Du solltest vielleicht relativ schnell etwas gegen deine nassen Klamotten machen, wenn du nur mit einer dicken Erkältung davonkommen willst. Anderweitig kann es im schlimmsten Fall mit einer Lungenentzündung enden, wenn du Pech hast", meinte Yukira mit süffisantem Ton. Und der kalte Wind machte das auch nicht besser. Aber anstatt wütend zu werden lächelte sie ihre Kameradin an und lachte: "Der war gut." Eigentlich war die Braunhaarige ziemlich sauer auf Yukira, aber der Gedanke daran, dass Yuki früher oder später das bereuen wird, dämpfte ihre Wut.
    Ihre Aufmerksamkeit galt jetzt ihrer durchnässten Kleidung, die sie trocknen musste, um eine schlimme Erkältung zu verhindern. Schnell erschien ein blaues Siegel welches vor ihr schwebte. Plötzlich begann es zu leuchten und im selben Moment begann das Siegel das Wasser aus ihrer Kleidung zu saugen. Nach ein paar Momenten waren ihre Kleidung und auch ihre Haare wieder trocken, dennoch war Bianka ziemlich kalt. Einer kleinen Erkältung werde ich wohl nicht entgehen können, dachte sich die Braunhaarige und fuhr sich seufzend durch die Haare. Inzwischen sind Yukira und der rothaarige Kerl in den Wald gegangen. Sie konnte die beiden von ihrer Position aus noch sehen. Die beiden schienen sich angeregt zu unterhalten. Um sicherzugehen, dass der Rothaarige nicht doch noch eventuell abhaut, entschied sich Bianka kurzerhand dazu, sich zu den beiden zu gesellen und ging zu ihnen in den Wald. "Na ihr beiden Turteltäubchen, über was unterhaltet ihr euch so angeregt?"


    Eine Chance zu antworten, bekam die junge Frau nicht wirklich. Denn kaum wollte sie den Mund öffnen, als ein vertrauter Geruch, einige Sekunden später gefolgt von Schritten, unmittelbar in ihre Nähe kam. "Du kannst deine ätzende Neugier nicht einmal unter Kontrolle behalten, Bianka", meinte sie, wobei ihre Mimik einen finsteren wie genervten Ausdruck zeigte. Kurz darauf ertönte auch schon die Stimme der Braunhaarigen. "Na, ihr beiden Turteltäubchen, über was unterhaltet ihr euch so angeregt?", fragte sie und Yukira glaubte, ihren typisch spöttischen Ton herauszuhören. "Wir arbeiten gerade an einem grausamen Plan, wie wir zuerst den Rat auslöschen und anschließend Marokkasu stürmen können, um den König um die Ecke zu bringen und so Fiore an uns zu reißen, weißt du?", entgegnete sie spitz. "Was bringt dich dazu uns beide Turteltauben zu nennen, wenn ich fragen darf? Dürfen zwei Lost Magic-Nutzer sich neuerdings nicht einmal unterhalten, ohne, dass gleich dumme Vermutungen aufgestellt werden oder hat dir die kalte Dusche vorhin nicht gereicht?" Während sie sprach, blickte sie ihre Gildengenossin kühl aus dem Augenwinkel an.


    Bianka merkte schon, wie sich ihre Kameradin freute, sie zu sehen und wie sich Yukira über ihre Neugier freute. Und gleich berichtete sie der Braunhaarigen auch schon spöttisch von ihrem teuflischen Plan. "Oh, da habt ihr euch aber einiges vorgenommen!", kommentierte Bianka Yukis schlechten Witz. Hellhörig wurde sie aber, als die Schwarzhaarige erwähnte, dass die wandelnde Mumie wohl ein Lost Magic-Nutzer war. Bianka blickte den Rothaarigen an und meinte zu ihm: "So so, du bist also ein Lost Magic-Nutzer, interessant." Ob er wohl wirklich Blutregen war? Yuki hatte es eventuell schon herausgefunden, aber Bianka musste das wohl anders herausfinden, um ihre Neugier zu stillen.


    OT: Nummer 3 und der letzte Teil des Gemeinschaftsposts.
    Der gesammte Post ist natürlich in Zusammenarbeit mit Noctua und ~TøαsтBяøT~ entstanden

  • Auch wenn Ragna die erste Angriffswelle seines Gegners mehr oder minder erfolgreich abwehren konnte, stellte sich ihm nun ein nicht zu unterschätzendes Problem. Zwei gegnerische Magier am Rande eines Volksfests, in der nähe wahrscheinlich noch mindestens ein Rand voll Mitglieder der feindlichen Gilde. Zähneknirschend versuchte er sich einen Fluchtplan zu erarbeiten, sollte die Situation eskalieren. Den schwarzhaarigen Schönling konnte Ragna jedenfalls zweifelsfrei als Sandmagier identifizieren. Eine Erkenntnis, die dem Wettermagier ein breites, wölfisches Grinsen auf die Züge zauberte. Gegen Sandmagie befand er sich klar im Vorteil. Das größere Problem war der schmächtige Rotschopf. Ein Gildenmagier mit einem derart harmlosen Aussehen müsste seine mangelnde Körperkraft irgendwie ausgleichen. Vielleicht eine krankhaft starke Offensivmagie? Lost Magic? Darüber zu grübeln brachte Ragna im Moment nicht wirklich viel mehr als Ablenkung. Und die konnte er derzeit gewiss nicht gebrauchen.


    "Ach Ja und ich, 'Silver Cross' Shira Isago, nehme deine Herausforderung an, ich brauche jetzt jemanden, an dem ich mich abreagieren kann." warf der Sandmagier plötzlich selbstsicher ein.„Ragna ‚Eclipse’ Carrow. Ich werde dir den Hintern versohlen wie einem unartigem Mädchen, dass seinem Vater Taschengeld geklaut hat.“ erwiderte der Gewittermagier knurrend, schlug die Fäuste gegeneinander und bereitete sich darauf vor, selbst in die Offensive überzugehen. Ehe Ragna jedoch selbigen Gedanken in die Tat umzusetzen vermochte, tauchte ein weiterer Magier inmitten des Geplänkels auf. Wie war das Möglich? Ragna war sich sicher, dass er keinen Magier außer den Dreien in unmittelbarer Nähe gespürt hat. Und dieses plötzliche Auftauchen. Vermutlich Teleportationsmagie. Wenn dem so wäre, könnte sich der Neuankömmling als lästig erweisen. „Komiker“ nannte der Grünschnabel die beiden Kontrahenten. Tz, Ich komiker dir gleich eine. An die Spitze trieb es letztlich jedoch der Gildenmagier, der tatsächlich behauptete, Ragna hätte versucht den Rotschopf sexuell zu belästigen. Das war zu viel des Guten. So gewiss Ragna manchmal ein Arsch sein konnte oder dazu neigte, es mit der Anwendung von Gewalt ein wenig zu übertreiben, gab das niemandem das Recht, ihn als Perversen hinzustellen. Das war der Moment, an dem Ragnas Geduldsfaden endgültig platzte. Wenn sich diese Witzfigur mit ihm anlegen wollte, dann würde er ihr jetzt diesen Wunsch erfüllen.



    Erneut schlug Ragna die Fäuste aneinander, welche daraufhin Funken schlugen. Langsam öffnete er die Handflächen und zog sie mit einem eindrucksvollen Lichtspiel auseinander. Bläuliche Blitze funkten zwischen seinen Händen auf, tänzelten durch die Luft von einer Hand in die andere. Diesmal war es ein ganzer Hagel aus den seltsamen Sandgeschossen, die der Sandmagier entfesselte. Amüsiert über diesen dummdreisten Angriff warf Ragna einen Blick auf die Regenwolke, die noch immer zwischen den Leuten umherdümpelte. „Der örtliche Wetterbericht sagt schwere Regenschauer voraus!“ brüllte er gepackt von der Euphorie eines anstehenden Kampfes und die Wolke entfesselte einen magischen Regenschauer, der die Drei anderen Personen – und die Geschosse Shiras – ordentlichen durchnässen würde. Das Lächeln Ragnas wandelte sich zu einer gehässigen Grimasse und er erlosch die Funkenspieler, indem er seine Hände zu Fäusten ballte. „Spark“ entdrang es leise, gar flüsternd seinen trockenen Lippen. Mit einem beidhändigen Schnippen erschuf er einen hellblauen Runenzirkel, aus dem kleine Blitze direkt in den Regen schossen.


    Eine Attacke, die schneller ist als die Reflexe eines menschlichen Wesens. Man müsste schon dem Regen selbst entgegenwirken, um nicht den Blitzen zum Opfer zu fallen. Gespannt, wie die Drei anderen Magier reagieren würden, beobachtete er den Wandel des Kampfes. Der Spaß hatte begonnen!


    Gerade hatte er die letzte Worte zum Teleportmagier gesprochen, da stellte sich auch der stämmige endlich vor, „Ragna ‚Eclipse’ Carrow. Ich werde dir den Hintern versohlen wie einem unartigem Mädchen, dass seinem Vater Taschengeld geklaut hat.“ Irgendwoher kannte er den Namen Eclipse, irgendwo tief in seinem Inneren leuchtete ganz schwach ein Lampe, jedoch konnte er sich nicht genau daran erinnern, wann er den Namen schon einmal gehört hatte. Jedoch konnte er es sich nicht verkneifen, mit einem angewiderten Gesichtsausdruck : "Du steht echt darauf anderen Schmerzen zuzufügen, du bist sogar noch schlimmer als ich angenommen habe. Mir tut der kleine echt leid." Nach diesen Worten schlug der andere Magier die Fäuste zusammen und war nun echt aggressiv, oder sah zumindest wenig später so aus.


    Offensichtlich liebte er es die Hände zusammenzuschlagen, oder es war eine Angewohnheit, die er nicht mehr los wurde, jedenfalls klatschte er erneut in die Hände und zog diese langsam wieder auseinander, begleitet von einigen bläulichen Blitzen, die eine eigenartige Ausstrahlung hatten und leicht pulsierten. Im gleichen Augenblick in dem Ragna die Regenwolke in der Mitte fixierte, schoss Shira ein Gedankenblitz durch den Kopf, die Magie die Ragna einsetzte, sollte man nicht unterschätzen, denn solche Kombinationen konnten extrem zerstörerisch wirken. „Der örtliche Wetterbericht sagt schwere Regenschauer voraus!“ brüllte der stämmige Shira und den anderen Magiern entgegen. Sekundenbruchteile später schüttete es wie aus Kübeln und Shira war sofort klar, was in einer logischen Reihenfolge als nächstes kommen musste, immerhin musste der Funke doch einen Nutzen haben. Noch bevor die ersten Regentropfen den Boden berührt hatten, liess Shira sofort all die gesamte gesammelte Energie frei und rief: "Sabakun no Woru" und beinahe gleichzeitig, wie die beigen Runenzirkel entstand vor und über ihm eine extrem massive und widerstandsfähige Wand aus Sand, die selbst dem Regen für einige Zeit standhalten würde, bevor sie sich in Schlamm verwandeln und in sich zusammenfallen würde. Shiras Vorahnung war vollkommen richtig gewesen, den in der gleichen Sekunde, in der sein Schutzwall entstand, verbreitete sich Ragnas lächeln und nach den Worten „Spark“ sprühte ein Funke begleitete von mehreren kleinen Blitzen in die Wolken und mit unmenschlicher Geschwindigkeit schossen mehrere Blitze aus der Wolke in die Strasse hinab. Glücklicherweise hatte Shira kurz zuvor seine Verteidigung Aufgebaut, die sofort unter Strom stand und die Elektrizität in den Boden ableitete. So konnte wenigstens niemand etwas machen, Ragna wollte sich vermutlich nicht in das Blitzfeld begeben und Shira war momentan relativ sicher. Diese Zeit nutzte Shira so gut wie möglich neue Energie für den Gegenschlag. Auch wenn Ragna ein unmögliche Mensch war, stieg mit jeder Sekunde die er im Kampf verbrachte das Interesse an Ragna, und gleichzeitig fand er die Neigung des Magiers abstossend, da bevorzugte er doch lieber die Geschmeidigkeit einer weiblichen Person.


    OT: erster Teil des Gemeinschaftspost, in Zusammenarbeit mit Jezryk, Palres und Noxa

  • Als der Regen und die Blitze endlich aufgehört hatten, trat er unter seinem Wall hervor und machte sich zuerst einen kurzen Überblick, Ragna war immer noch auf etwa der gleichen Distanz wie vor dem Angriff, vielleicht ein wenig näher, aber wenn nur unwesentlich. Spottend rief Shira zu seinem Gegner hinüber: "Mehr hast du nicht drauf und du willst dich mit meiner Gildenmeisterin anlegen, wenn du dich nicht einmal gegen mich einen Dragon Slayer behaupten kannst?" Noch während er dies sagte, streckte er die linke Hand aus und erneut erschienen beige Runenzirkel mit einer Mischung aus einer aggressiven und einer euphorischen Stimme, rief er: "Sabaku no Toge" Unter Ragna bildeten sich augenblicklich kleine Erhöhungen, die nur darauf warteten in die höhe zu schnellen. Wie würde er auf diese Strategie reagieren.


    Fio ging das ganze gerade etwas zu schnell. Eben noch hatte er sich in einem normalen Gespräch gesehen und nun war er mitten zwischen einen Kampf geraten? Warte, wie konnte das passieren? Die erzürnten Gesichter der stämmig gebauten Männer waren angespannt und ebenso wie ihre kochenden Emotionen schien auch die Luft zu brodeln. Der Rothaarige hatte kein gutes Gefühl dabei, würde er hier länger bleiben. Fairy Rose... Perversling… konfuse Szenerie, wo eine Attacke auf die nächste folgte… dann erneut einer, der sich in das ganze missverständliche Geschehen reinmischte… was sollte er eigentlich noch denken? Entmutigt rutschte er mit dem Rücken die Wand herab, bis er schließlich auf dem kalten steinigen Pflaster saß. Für einen Augenblick wünschte er sich, noch kleiner zu sein, als er es sowieso schon war. Wenn er etwas hasste, dann waren es derartige Konflikte, die einfach nur unnötig waren. Doch ihm war klar, dass es nur dieses eine Mal keine Chance geben würde, wie sonst zu entfliehen. Und wenn er nicht wollte, dass dieses eine Mal sein letztes Mal wurde, musste er einfach handeln – ob er nun wollte oder nicht.


    In seinen Gedanken malte er sich schließlich aus, wie er mit Worten diese aus der Reihe geratene Situation klären konnte, sodass er sich langsam wieder auf die Beine traute. Sein Gesicht musste Sorge ausstrahlen, auch wenn das zu diesem Zeitpunkt wohl kaum jemanden interessieren dürfte. In seinem Inneren trieb er sich immer wieder an, Schritt zu fassen, doch er war wie gelähmt. Was würde passieren, würde er versuchen, Ragna und den anderen Fremden zu beruhigen? Hätte er nur ein Fünkchen Selbstvertrauen zu viel… und so passierte es. Er hatte zu lange gezögert, zu lange nur zugeschaut. Denn urplötzlich begann es aus heiterem Himmel heraus zu regnen und Sekunden später rasten züngelnde blaue Blitze auf ihn zu. Es gab keine Zeit mehr zum Reagieren, wodurch sich die zuckenden Lichter den Weg durch seinen Körper bahnten. Er versuchte den gequälten Aufschrei zu verhindern, doch schaffte er es nicht, dass sich das Ausmaß seines Leidens auf seinen Gesichtszügen widerspiegelte. Sein gesamter Körper krümmte sich, ohne dass er es hätte verhindern können. Die feuchten Tropfen auf seiner Haut verstärkten die Pein nur noch. Kraftlos sank er auf die Knie. Er spürte, wie ihn allmählich die Schwäche übermannte, während vor ihm die zwei Kerle versuchten, ihren lächerlichen Streit zu lösen. Wieso musste man dafür wohl immer die Fäuste benutzen? Oder noch besser, Magie… doch ohne es anfangs realisiert zu haben, steckte er mittendrin in dem Kampf. Er war nicht nur ein stiller Zuschauer, wie er es sonst war. Dicht war er in diese Fäden ohne Entrinnen eingesponnen. Ob vor oder zurück war nun egal, es gab nur einen Weg, wieder Ruhe einkehren zu lassen: Auf ins Getümmel. Und dieses Mal würde er nicht noch einmal zu lang zögern. Dieses Mal war es anders! Während der attraktive Herr erneut einen Angriff startete, der sich bereits unter den Füßen Ragnas bemerkbar machte, war es für einen Moment, als würde er alles in Zeitlupe sehen. Die kristallenen Tropfen, die zu Boden sanken und schließlich zersprangen. Der Sand, der sich auf dem Boden mit der Nässe vermischte und zu einem kleinen Rinnsal wurde. Die Männer, die sich so angestrengt und voller Zorn fixierten, dass sie kaum noch Augen für etwas anderes hatten, als für diesen einen Kampf, der dennoch so wenig Sinn hatte.


    Und dann ging wieder alles ganz schnell. Mit einer rasanten Bewegung war er genau zwischen den beiden Männern, streckte seine Arme in die jeweilig verschiedenen Richtungen aus und sprach laut die Worte: „Light Flower Blossom.“ Den anderen Fremden, der noch am Rand des Geschehens postiert war, ließ er dabei völlig außer Acht. Für ihn sollte dieser Angriff nicht bestimmt sein. Er hasste es zwar, seine Magie für derartige Zwecke zu verwenden, aber nun ging es einfach nicht anders. Ausgehend von seinen Handflächen formten sich blitzschnell astartige Gebilde aus roter Lichtmagie. Im Hauch einer Sekunde bildeten sich an beiden Seiten knollenartige Blumen aus dem roten Glimmer. Zu schnell, als dass der schwarzhaarige Schönling seinen Zauber beenden konnte. Schließlich sprangen die Blumenknospen an den jeweiligen Enden der Magiestränge auf, gefolgt von Fios zaghaftem Grinsen, denn nur er allein wusste, was jetzt passierte. Ein explosionsartiger Knall ertönte und auf Seiten beider kämpfenden Magier zersprangen die hinterhältigen Blumen. Frei wurde eine gewaltige Ladung Magie, die alles, was ihr in den Weg kam, mit sich riss wie eine zerschmetterte Bombe. Das gleißende Licht blendete selbst Fios Sicht, kurz nachdem er den Zauber ausgesprochen hatte. Hatte er es wohlmöglich ein wenig übertrieben? Oder war es möglich, dass er feindlich gesinnten „Gegner“ gar nicht richtig getroffen hatte? Erst als das Glimmen vollkommen erloschen war, konnte er etwas erkennen. Und als er sah, was sich vor ihm abspielte, schluckte er hörbar auf…


    Eines liess sich gleich sagen, nachdem Travis so unmittelbar aufgetaucht war: erwünscht war seine Anwesenheit hier nicht wirklich. Während der gewalttätige, stämmige Mann erst mal eine Runde schwieg, fiel das dem Schönling überhaupt nicht ein. Er fuhr den Teleport-Magier im Gegenteil sogar äusserst aggressiv und gereizt an, faselte irgendetwas von wegen "Superheld spielen" - worüber Travis innerlich nur lachen konnte - und tischte ihm dann eine sagenhafte Geschichte darüber auf, wie der rothaarige Junge von dem stämmigen Herrn vergewaltigt worden wäre, wäre er nicht eingeschritten. Wie er allerdings so genau über den Gegenstand des Gesprächs der anderen wissen konnte, wenn er soweit von diesen entfernt gewesen war blieb ein Geheimnis.
    "Also entweder ist der Typ unglaublich voreilig und stur, oder er lügt gerade das Blaue vom Himmel herunter...", seufzte der junge Magier unhörbar auf.
    Es blieb aber weder Zeit für eine halbwegs diplomatische Antwort, noch für eine Frage an den Jungen, was sich hier eigentlich seiner Meinung nach wirklich abspiele. Denn kaum hatte er seine tolle Geschichte beendet, wies der Schönling ihn auch schon schroff an, ihm freie Schussbahn zu gewähren, weil er jetzt endlich kämpfen wolle - nicht gerade das, was man von einem Typen, der scheinbar ein Sexualdelikt verhindern wollte, erwartet hätte.
    "Moralvorstellungen, ahoi", spottete Travis in Gedanken, "Wenn ich schon keine Unschuldigen massakrieren kann, dann besorge ich mir wenigstens einen Vorwand, es mit 'nem zwielichtigen Menschen zu tun..."
    Allerdings musste er diese Gedanken beiseite schieben, als die beiden Kontrahenten ernst machten. Während der Schönling etliche Sandgeschosse auf Travis und den "der Perversion verurteilten Fremden" losrauschen liess, erschuf eben dieser Fremde eine bedrohlich wirkende Wolke, die die Geschosse neutralisierte, aber scheinbar auch noch einem ganz anderen, wesentlich weniger angenehmem Zweck diente. Kaum hörte Travis das leichte Knistern, fuhr er herum und erblickte die Blitze, die der andere Magier mit seinen Händen schuf. Kombiniert mit der Regenwolke gäbe das... Der junge Magier dachte diesen Gedanken gar nicht mehr fertig, sondern handelte instinktiv. Mit einem Mal war er total aus dem Einzugsbereich der Regenwolke verschwunden und stand am Rande des Geschehens. Und keine Sekunde zu früh. Wie befürchtet liess der augenscheinliche Wettermagier einen zerstörerischen Regen von Blitzen aus der Wolke gen Boden prasseln. Der Sandmagier hatte scheinbar noch rechtzeitig reagieren und sich schützen können, aber der rothaarige Junge, den Travis eigentlich hatte beschützen wollen, bekam den Angriff mit voller Wucht ab. So leid es ihm tat, Travis hatte keine Möglichkeit, einen solchen Angriff zu blocken und die Zeit wäre für eine Rettungsaktion zu knapp gewesen. Auch war es viel zu gefährlich, sich wieder ins Getümmel zu stürzen, da der Angriff des Wettermagiers den Kampfplatz doch ziemlich geprägt hatte.
    Erstaunlicherweise richtete sich der Junge aber auch ohne die Hilfe, die er im Moment nicht bekommen konnte, wieder auf, was die beiden anderen in ihrem Wahn nicht einmal zu bemerken schienen. Was dann folgte, liess sich allerdings kaum ignorieren. Der Junge stand nämlich urplötzlich mitten in ihrem Weg und wirkte genauso schnell einen magischen Angriff, wie er dort erschienen war. Aus seinen Handflächen breiteten sich seltsame Gewächse, die aus rotem Licht zu bestehen schienen aus und begannen, Knospen zu bilden. Die Blüten allerdings, diesen Knospen entsprangen, bekam man nicht mehr zu Gesicht. Gleissendes Licht umhüllte den Kampfplatz schlagartig, der gleichzeitig von einer Explosion erschüttert wurde, und zwang Travis, seine Augen mit seinem Arm verdeckt zu halten.
    "Was zum...", stöhnte er, während er darauf wartete, dass das Licht verebbte. Von diesem Angriff hätte er jedenfalls nicht getroffen werden wollen."

  • Der rothaarige Junge war offenbar von den Blitzen getroffen worden und mit einem weitum hörbaren Schrei zu Boden gegangen, wo er sich krümmte. Dennoch konnte er offenbar mehr einstecken als seine Statur vermuten liess, denn noch bevor Shira seinen Zauber starten konnte, sprang der rothaarige auf und stand Sekunden später zwischen ihm und Ragna. Dies an und für sich stellte kein Problem dar, da Shira nicht darauf aus war einen grossflächigen Angriff zu starten. Das grössere Problem war, das er sich in den Kampf einmischte, was Shiras Laune nicht wirklich verbesserte. Beide Arme von sich gestreckt, rief der Junge „Light Flower Blossom.“Aus den Handflächen wuchsen nun rote, passend zu der Haarfarbe, blumenartige Gebilde, die auf Shira und Ragna zuschossen. Leider konnte Shira den Zauber nicht mehr beenden, da die Gebilde plötzlich am Ende zu Blüten wurden und in einer lauten Explosion zersprangen, begleitet von einem extrem hellen Licht, das Shira zwang den Arm vor die Augen zu hallten um nicht allzu stark geblendet zu werden. Die Magie, die dabei freigesetzt wurde, ähnelte ein wenig einer Bombe, oder so sah es zumindest nachher in der Gasse aus.


    Die Wände waren geschwärzt, alles was in der Nähe des Zentrums gestanden hatte, war durch die Gegend geflogen und irgendwo, weiter hinten oder in der Menschenmasse gelandet. Unterdessen hatte Shira seinen Arm wieder gesenkt und stand nun wieder normal da. Prüfend überflog er seine Körpervorderseite, überall sah er eine leicht rötliche Schicht auf seiner Haut, spürte jedoch nichts. Einige Sekunden später hob er genervt den Kopf, während die Gedanken in seinem Kopf nur so herumtanzten und Aufmerksamkeit verlangten: "Tut mir leid Cassandra eigentlich wollte ich mich beherrschen und dem kleinen nichts tun, jetzt jedoch kann ich diesen Vorsatz nicht mehr halten." Als er sein durcheinander in seinem Kopf zu ordnen versuchte, machten sich zwei Gedanken besonders bemerkbar: "Du darfst nicht, du musst dich zurückhalten.", und "Jetzt ist es ehe schon so weit, das du dir die Predigt anhören musst, warum also nicht ein wenig Spass haben?" Einerseits musste er der ersten Stimme recht geben, dennoch war die zweite weitaus verlockender.


    Während er den Blick von seiner immernoch leicht glühenden Haut, abwandte und den Blick Ragna und dem Jungen zuwandte, verwandelte sich sein normalerweise mehr oder weniger freundliches Lächeln in ein wirklich komisches, es zu beschreiben wäre beinahe ein Ding der Unmöglichkeit, man kann es sich nur vorstellen, wenn man das eines Wahnsinnigen und das eines Clowns vermischte, obwohl das auch nur für eine Annäherung genügte. Jedenfalls machte er jetzt kein Geheimnis mehr daraus, das er tierisch angepisst war. Die ersten Worte waren an den Rothaarigen gerichtet: "Tut mir leid aber dein Angriff war so schwach, das er mich nicht einmal wirklich erreicht hat.", Shiras Haut hatte unterdessen auch aufgehört zu glühen und offenbarte, das nicht einmal einen Kratzer auf ihr zurückgeblieben war, "Ich nehme an du hast noch nie gegen einen Dragon Slayer gekämpft, denn sonst wüsstest du das mir so ein Angriff nichts anhaben kann, da meine Schuppen nun einmal nicht so einfach nachgeben, und es recht schwierig ist sie zu knacken wenn man kein Dragon Slayer ist. Eigentlich wollte ich dir nur helfen und habe mich deswegen mit Mühe und Not zurückgehalten und meiner Laune nicht nachgegeben. Jetzt aber bin ich tierisch angepisst und sehe keinen erdenklichen Grund mehr dafür, eigentlich schade um dich und Ragna." Immernoch mit der gleichen Emotion im Gesicht, liess er seiner Magie, die er bisher mühsam zurückgehalten hatte freien Lauf und liess alle anwesenden spüren, das sie es nun mit einem echten Monster zu tun hatte. Ohne zu zögern hob er seine Hände, die einte in Ragnas Richtung, die andere in Fios, und rief: "Sabaku no Haka!" Zu schnell, als das die beiden reagieren konnten, hatte sich ein Sandmantel um Ragnas rechten und um den linken Arm des Rothaarigen gebildet und begann zuzudrücken. Bei dieser Menge an verwendeter Magischer Energie, war es schlichtweg unmöglich sie zu verbergen, so das die freigesetzte Magie in der ganzen Stadt spürbar war, wobei es nicht viele gab, die etwas dagegen machen konnten, das den beiden der Arm zerquetscht wurde, die einzigen die ihm gerade auf Anhieb in den Sinn kämmen waren Cassandra und Kira.


    Die Zeit, die das Blitzgewitter andeuerte, stand Ragnanicht einfach tatenlos herum und sah den Abwehrmaßnahmen seiner Gegner zu. Nein, er bereitete bereits seinen nächsten Offensivschlag vor. Eins. Der Sandmagier wehrte den Angriff mit einem Schutzwall aus Sand ab. Wie berechenbar. Verwunderlicher war die Aktion des kleinen Superhelden, der sich umgehend aus dem Schussfeld teleportierte. Das war wohl außerhalb seiner Liga, hm? Zwei. Fio, der schmächtige Rotschopf wurde von den zuckenden Blitzen erfasst und unter einem lauten Aufrschei in die Knie gezwungen. Der schmächtige Bursche tat Ragna ja beinahe Leid, aber für Mitgefühl war kein Platz auf einem Schlachtfeld. Drei.
    "Mehr hast du nicht drauf und du willst dich mit meiner Gildenmeisterin anlegen, wenn du dich nicht einmal gegen mich einen Dragon Slayer behaupten kannst?" kommentierte der Sandmagier den Angriff Ragnas spottend.
    Dragon Slayer, eh? Das ist doch nur ein Bluff, oder? Wenn er ein Dragonslayer wäre, hätte er schon längst mit seinem Drachenschrei angegriffen. Abgesehen von dieser einen Technik sagt man Dragonslayern doch nach, sie wären Nahkämpfer. Aber warum bleibt dieser Shira dann auf Distanz? Hat er Angst? Unterschätzt er mich? Nein, etwas anderes steckt dahinter.
    So ungern Ragna das auch zugab, der Ausruf des Dragon Slayer hatte auf psychologischer Ebene einen enormen Wert. Schließlich war Dragon Slayer-Magie weit bekannt, obwohl man sie zur Lost Magic zählte. Dragon Slayer gelten als extrem ausdauernd und sind gefährliche Nahkämpfer. Jeder normale Magier würde von der Erkenntnis, einem Dragon Slayer gegenüber zu stehen zu eingeschüchtert sein, um den Konflikt mit Fäusten zu suchen. Aber irgendetwas war faul an dieser Situation. Vier.


    So langsam war er bereit wieder anzugreifen. Zwei Stück noch, dann könnte er in die Offensive gehen. Doch bevor der Wettermagier sich darauf konzentrieren konnte, wurde er mit einem neuen Problem konfrontiert. Fio, der schmächtige Junge richtete sich auf und positionierte sich zwischen dem Dragonslayer und ihm.
    Was soll das werden? Egal. Ich muss all meine Kraft darauf konzentrieren, den Dragonslayer auszuschalten. Mir bleibt wohl nichts anderes übrig als Frozen Tempest einzusetzen. Tz.
    Ragna hasste es, auf diesen ANgriff zurückzugreifen. Es war ein sowohl körperlich als auch mental extrem belastender Koordinationsangriff aus mehreren Zaubern. Fünf.
    Endlich. Die Offensive war bereit. Nun brauchte er nur noch Eine, dann könne er seinen Plan in die Tat umsetzen. Während die linke Hand Ragnas hinter seinem Rücken ruhte, fing er an mit der Rechten Magie zu sammeln und einen eiskalten Wirbelsturm um die Hand herum zu erzeugen. Kalt genug, damit letzte, verirrte Regentropfen, die der erzeugten Luft zu nahe kamen, gefroren ehe sie den Boden erreichen konnten. Nun war es der Rotschopf, der einen Angriff vorbereitete. Eine Form der Magie, der Ragna zuvor noch nie begegnet war. Erst formten sich kristalline Blüten aus rotem Licht, dann eine laute Epxlosion und ein heller Lichtblitz. Instinktiv hob der Söldner seine rechte Hand vor das Gesicht und entfesselte den Sturm, den er eigentlich für seinen Angriff brauchte, um seine Defensive zu stärken. Der Lichtstrahl, den Fio entfesselte, wurde durch den Sturm sogar ausgebremst. Zudem vermochte die Kälte, die der Blizzard entfesselte, Ragna vor schweren Verbrennungen zu bewahren. Als sich die Augen der versammelten Magier wieder erholten und der aufgewirbelte Staub der Explosion sich lichtete, war von Ragnas Umhang kaum mehr als ein paar Stofffetzen übrig, die vom Wind davongetragen wurden. An seinem Arm fand er eine klaffende Wunde wieder. Zudem hatte sein eigener Schneesturm ihm immens zugesetzt. Blaue hautstellen waen auf dem ganzen Arm verteilt, die von Unterkühlung und Frostbiss zeugten. Des weiteren war eine Narbe am Oberarm, fast auf Schulterhöhe extrem auffälig. An den Rändern selbiger waren die Überreste einer Tätowierung zu erkennen. Vielleicht ein Gildensymbol?
    "Oi, Oi. Willst du mich auf den Arm nehmen? Was zur Hölle war das?" wollte Ragna vollkommen verdutzt wissen. Der Dragonslayer hingegen gab sich unbeeindruckt. Der hatte auch leicht reden. Magie, die seine Haut verstärkt, tz. Plötzlich meinte selbiger mit seiner Magie prahlen zu müssen und setzt seine Energie frei. Auch wenn die Menge an Magie definitiv mehr war, als Ragna selbst im Bestzustand hätte freisetzen können, zeigte ihm die Dichte der Magie, ihre Stärke oder auch der vom Magier auf ihn ausgeübte Druck, dass dieser Dragonslayer definitiv nicht der stärkste Gegner war, dem Ragna je gegenüber stand. Genau genommen schätzte er die Situation sogar so ein, dass er realistische Siegeschancen habe. Sechs. Endlich war es soweit!


    Teil 3 unseres Gemeinschaftsposts. One to go :D

  • "Dragonslayer, huh? Denkst du, das beeindruckt mich? Ich bin durch die Hölle gewandert! Sowas wie du beeindruckt mich Null!" rief Ragna , als Fünf Wolken hinter seinem Rücken hervorschossen. Anders als die letzt Wolke waren sie von einem tiefdunklen, fast schwarzen Grau, wie man es von schweren Gewittern kennt. Klar war, dass Blitze aus diesen Wolken um ein vielfaches verheerender wären, als das bisschen Gefunke von eben. Mit einem kräftigen Satz nach Vorne begann er auf seinen Gegner loszustürmen. Den Sand, der sich um seinen Arm legte wie eiN mantel, hielt er mit einem erneuten Windzauber von seiner Haut fern. Während die eisige Kälte des kommenden Blizzard seinem Arm schwer zuesetzt, verhinderten die Winde zeitgleich, dass der Sand ihn zerquetschen könne. "Lightning Strike!" brüllte er aus voller Lunge und die Sechste Wolke, die direkt hinter ihm, im toten Winkel seiner Gegner lag, schoss einen Blitz auf die Hand Ragnas, die er in seinem Rücken hatte. Mit selbiger erzeugte er erneut einen Funken und als die beiden elektrischen Gewalten aufeinander stießen, wurde der Wettermagier mit einem lauten Knall rasend schnell nach vorne geschleudert. Unglücklicherweise trug das Schultergelenk des betroffenen Armes so einiges an Schäden davon und mit einem unangenehmen knacken kugelte die Schulter aus, wenn nicht schlimmeres.
    Kaum einen Atemzug später war er an Fio vorbeigerauscht und stand direkt vor Shira, dem er nun mit dem sandumhüllten Arm einen Kinnhaken verpassen wollte, um im Moment des Treffers seinen Blizzard zu entfesseln und den gegner hoch in die Luft zu schleudern, wo er den Blitzen der restlichen Fünf Wolken hilflos ausgeliefert wäre. Dies sollte die letzte Offensive Ragnas werden. Der finale Angriff, der über Sieg und Niederlage entscheidet. Würde seine Faust das Ziel erreichen?


    Scheinbar hatte Ragna Fios Angriff nicht halb so gut abgewehrt wie er selber, so musste er doch einen Sturm entfesseln um so den Verbrennungen zu entgehen, und dennoch war sein Mantel zerfetzt und an seinem Arm klaffte eine Wunde, die man dem aussehen nach nicht unterschätzen sollte. Die blauen Flecken aufgrund von Unterkühlung wollte er gar nicht näher betrachten. Obwohl Ragna offensichtlich nicht mehr in Bestform war, hatte er scheinbar immernoch die Kraft um laut loszuschreien: "Dragonslayer, huh? Denkst du, das beeindruckt mich? Ich bin durch die Hölle gewandert! Sowas wie du beeindruckt mich Null!" Ob er wirklich durch die Hölle gewandert war oder nicht, war er einer der wenigen, die nicht sofort sichtlich zurückschraken, wenn Shira seine Magie offenbarte. Wie auf Kommando schwebten fünf tiefschwarze Wolken hinter Ragnas Rücken hervor, und Shira vermutete sofort erneut einen Angriff mit Blitzen und sammelte innert Sekundenbruchteilen, einen Grossteil seiner verbliebenen Magie. Zwei Sekunden später bewahrheitete sich seine Vorahnung, denn Ragna stellte auf Nahkampf um und stürmte los, während er versuchte die Auswirkungen von Shiras letztem Zauber zu entgehen, was er auch schaffte, jedoch nur, indem er sich selber verletzte. Dies war aber immer noch besser als in Gefahr zu laufen den Arm ganz zu verlieren. Im Rennen rief er "Lightning Strike!" und katapultierte sich nach vorne. In diesem Moment rannte auch Shira los, während er gleichzeitig "Sabaku no Tekken" schrie und sich der Sand an seinem eigenem Arm sammelte. Auch wenn Shira nicht so schnell war wie Ragna, so konnte er doch ein wenig an Geschwindigkeit gewinnen, bevor er mit Ragna zusammentraf. Ragnas Angriff erfolgte von unten und sollte ihn offenbar in die Luft zu den Wolken befördern. Der Angriff war definitiv nicht von schlechten Eltern, trotzdem schaffte es Shira irgendwie sich aus der Bahn zu schieben, so das der Angriff lediglich seinen linken Arm der länge nach traf und es augenblicklich eiskalt wurde. Er selber schlug nun ebenfalls zu, wenn Ragna einen Nahkampf wollte, konnte er ihn haben. Den trotz allen Fernangriffen bevorzugte er den Nahkampf weil er dort um ein vielfaches stärker war. Wenn Jetzt nichts passieren würde, und der Schlag treffen würde, wäre dass das Aus, denn Shira war sich nicht einmal sicher, ob er einen Angriff in der gleichen Grössenordnung, wie sein Momentaner, unbeschadet überstehen würde, er tendierte eher auf nein. Dieser Angriff würde wohl über den weitern Verlauf des Kampfes entscheiden, den Shira hatte zwar noch Energie, jedoch bei weitem nicht mehr so viel wie am Anfang.


    Vor seinen Augen sah er das, was er befürchtet hatte, dass es eintreffen könnte. Der schwarzhaarige Schönling hatte nicht mal einen Kratzer abbekommen. Mit eiserner Miene starrte er Fio an. Wut lag in seinen Augen. Hatte sich der Junge wohlmöglich zu viel erlaubt? Als er seinen Blick in die andere Richtung warf, stand auch diese Person standhaft auf ihren Beinen und machte nicht den Anschein, als hätte es ihr ernsthaft geschadet. Einige Wunden zeigten sich dennoch auf Ragnas Armen, die er schützend vor sich gelegt hatte und auch seine Kleidung war zerfetzt. Dennoch blieb er standhaft, ebenso wie seine Miene, die ebenfalls düster war. Plötzlich meldete sich der halb nackte Mann in hinter ihm zu Wort: "Tut mir leid aber dein Angriff war so schwach, das er mich nicht einmal wirklich erreicht hat." Dies traf Fio wie ein Schlag in den Bauch. Ja, er war schwach, dass wusste er, aber das er so wenig bezwecken konnte… Er konnte nicht mal so einen lächerlichen Kampf aufhalten. Konnte er sich überhaupt noch einen Magier nennen? Seine letzte Hoffnung, einer Gilde beitreten zu können löste sich in diesem Moment in gänzliche Leere. Während der Dragon-Slayer irgendetwas zu Ragna sagte, spürte Fio, wie ihn langsam aber sicher die Schwäche überkam. Sein Sichtfeld begann zu verschwimmen und sich zu drehen. Er musste sich anstrengen, nicht ins Schwanken zu geraten. Aber es war auch nur natürlich, dass es so kommen musste… eine lange Reise, ein leerer Magen, Stress, Blitze und das Ausführen von Attacken… all das hing ihm noch hinterher und ließ ihn wieder mal sehen, wie schwächlich er doch war. Erbärmlich, derart unfähig zu sein. Aber nein, nicht jetzt. Nicht hier. Er musste es auf alle Fälle verhindern, vor diesen zwei Magiern zusammenzubrechen. Denn das er dann in einem warmen weichen Bett wieder aufwachen würde, war wohl sehr zu bezweifeln. Schwerfällig packte er sich an den dröhnenden Schädel. War es nun endgültig aus?


    Nein, noch nicht. Plötzlich wurde er wieder in die harte Realität gerissen. So einfach würde man ihn nicht davon kommen lassen. Schmerzen jagten durch seine Glieder, woraufhin er laut aufschrie. Zu oft schon hatte er vermieden, auch nur einen Laut von sich zu geben, aber nun konnte er es nicht mehr zurückhalten. Eine Schlinge geformt aus Sand zog sich um seinen Arm und drückte diesen zusammen. Es fühlte sich an, als würde sein dünner Arm, sein Knochen durch diesen Druck zerbersten. Fio zwang sich, die Augen offen zu halten, doch er konnte kaum noch ein klares Bild wahrnehmen. Ragna jagte urplötzlich durch sein schwaches Blickfeld. War er etwa von dieser Sandmagie, die auch seinen Arm umschloss, unbeeindruckt…? Nein, Schmerz war in so einer Situation egal, war man ein richtiger Mann. Erzürnt stürmte der Wettermagier also auf seinen Rivalen zu und entfesselte eine mächtige Attacke mit den Worten: „Lightning Strike!" Würde das die Entscheidung sein? War es danach endlich vorbei mit diesem Albtraum? Endlich löste sich die Sandschlinge um Fios Arm, woraufhin er ihn instinktiv an seinen Leib presste; ihn mit der anderen Hand schützte. Er sackte auf die Knie ins kühle Nass, was der Regen in der Gasse hinterlassen hatte. Er konnte nun nur noch zugucken, wie die beiden Männer mit Fäusten aufeinander einschlugen. Am liebsten hätte er unbeachtet gelassen, wie sehr sie sich gegenseitig verletzten. Aber er wusste auch, dass sie diesen Konflikt nicht ruhen lassen würden, bis einer zu Boden ging. Wer würde den Kampf wohl für sich entscheiden?


    Soa, at long last, der letzte Teil unseres Gemeinschaftsposts.^^

  • "Sobald der Spaß hier vorbei ist, muss ich ein ernstes Wort mit diesem faulen Haufen reden. Drücken sich hingegen der Abmachung einfach vor der Arbeit!" Mit einem lauten Seufzer stellte Cassandra die Kiste voll Dekoration auf den Stapel, der sich vor dem frisch aufgebauten Stand türmte, und wischte sich den Schweiß von der Stirn. "So, das war die Letzte." Sie ließ sich gegen einen nahegelegenen Baum fallen, um ihrem erschöpften Körper eine kurze Pause zu gönnen, ehe die nächste Aktion ihre Aufmerksamkeit erforderte. Sah man die Frau jedoch in ihrer jetzigen Erscheinung so an den Stamm gelehnt stehen, erweckte es mehr den Eindruck, als wäre ihre Kraft für den heutigen Tag bereits gänzlich verbraucht. Das hüftlange dunkelbraune, fast schwarze Haar hing in wirren Strähnen vor ihrem fein geschnittenen Gesicht und die üppige Brust unter dem blauvioletten Stoff ihrer zerknitterten Bluse hob und senkte sich langsam aber deutlich erkennbar. "Die ganze Organisation des Festes ist an mir hängen geblieben, weil alle sich zu fein für ein wenig Anstrengung waren. Vielleicht sollte ich sie morgen in aller Herrgotts Früh zum Aufräumen der Lichtung verdonnern...Nein, das würde nichts bringen, außer meinen Ruf als 'unausstehliche Tyrannin' zu stärken. Würden diese Kinder wenigstens ab und zu mal auf das hören, was man ihnen sagt, müsste ich auch nicht mit solcher Strenge die Gilde leiten..." Sie stieß hörbar den Atem aus. "Warum müsst ihr auch in jeder Gelegenheit, die sich euch bietet, euren unzähmbaren Eigensinn zur Schau stellen? Mehr als härtere Mittel, um ihn irgendwie zu dämpfen, kommen dabei ohnehin nicht heraus. Man kann versuchen, was man will, nichts hilft dauerhaft; egal ob man mit unmenschlicher Geduld und einer Engelszunge bewaffnet, sie um etwas bittet oder, auf die Gefahr hin, als grausam zu gelten, einmal richtig durchgreift...Der Einzige, der eventuell Rat wüsste, wäre Makarov, aber an ihn kann ich mich nicht wenden, der Gute weiß von der Gilde noch nichts. Für ihn reise ich immer noch durch Fiore...Hoffen wir mal, dass ich mich zumindest bei der Bewachung des Festverlaufes auf die Bande verlassen kann."
    Genau im selben Moment wurde diese Hoffnung jäh zerstört, denn eine wohl vertraute Magiepräsenz riss die Neununddreißigjährige aus ihren Gedanken. "Das darf nicht wahr sein! Vergeht denn keine Woche, in der dieser Mädchenschwarm nicht mit irgendjemandem kämpft? Ich hatte ihn darum gebeten, darauf zu achten, dass der Tag störungsfrei verläuft. War das zu viel verlangt?" Schon jetzt darum bemüht, Ruhe zu bewahren, stieß Cass sich von dem Baum ab und begab sich kurzerhand in das rege Treiben. Ihr Ziel war die andere Seite der großen Waldlichtung.
    Während sie sich rasch einen Weg zwischen den unzähligen Leibern hindurch bahnte, folgten weitere, fremde Magien von unterschiedlicher Stärke. Es waren jedoch die immense Energiewelle von Shira und der gedämpfte Knall, die die Gildenmeisterin zum Rennen veranlassten. "In was ist er diesmal nur wieder hinein geraten?" Zu ihren geschundenen Nerven mischte sich ein leichter Anflug von Sorge.
    Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichte sie den Rand des Platzes und, nach einem kleinen Umweg, schließlich auch den Ort, von dem die ganze aggressive Präsenz ausging.
    Was Cassandra zu Gesicht bekam, überstieg in einem gewissen Maße ihre Befürchtungen. Der Anblick ließ Entsetzen und Wut zu gleich in ihr aufflammen. Die Gasse, in der der Kampf tobte, war ein einziges Chaos; das Mauerwerk war geschwärzt und teils beschädigt, der Boden halb überschwemmt und übersäht mit Matschklumpen; so manches lag in mehrere Teile zerbrochen abseits des Geschehens; ein schmächtiger Junge mit rotem Haar, der mit seinen Kräften mehr als am Ende schien, kniete mitten in dem ganzen Szenario, während Shira und ein schwarzhaariger Mann mit erhobener Faust aufeinander losgingen. "Du hast meine Toleranzgrenze damit soeben überschritten", dachte sie gereizt, als sie in erstaunlich schnellem Tempo ihre grazile Hand hob und ein anthrazitfarbener Runenzirkel aufleuchtete. "Black Chains", erklang ihre Stimme in dem eiskalten Ton, der stets als einziges Merkmal einen aufgebrachten Gemütszustand bei ihr verriet. Augenblicklich schossen Unmengen langer Schattenstränge hervor, die sich in beinahe rasender Geschwindigkeit um die Körper der Beiden wickelten und sie mitten in der Bewegung stoppten. Eine Möglichkeit sich aus ihnen zu befreien, gab es bisweilen nicht.
    Sie fixierte den schwarzhaarigen Schönling mit ihren haselnussbraunen Augen. "Darf ich fragen, was das hier werden soll, dass ihr in eurem blinden Kampfeswahn eine solche Zerstörung anrichtet? Besonders von dir hätte ich gerne eine Erklärung, Shira."


    OT: So, mit einigen Tagen Verspätung auch endlich fertig ^^".
    Sobald diese Auseinandersetzung geklärt ist, beginnt, nach über einem Monat und etlichen Versprechungen, nun der erste Handlungsschritt. Da ich keinerlei Zeitprobleme habe, dürfte sich dem eigentlich nichts mehr in den Weg stellen ^^.

  • Shira wollte gerade zuschlagen, als er aus dem Augenwinkel die schwarzen Augen einer Person erkannte, die er zu Recht als Vorgesetzter akzeptierte, Cassandra. Sofort schossen unzählige Gedanken durch seinen Kopf: "Warum war sie hier, hatte er es übertrieben, nein denn sonst wären Dinge passiert, die er nicht dulden konnte und mit seinem Auftrag für die Sicherheit zu sorgen schon gar nicht. Nein er hatte alles richtig gemacht", erzählte eine Stimme in seinem Kopf, "Was würde ihn nachher erwarten, konnte er Cass eine gute Erklärung liefern, ja konnte er, die Frage war nur, was würde sie davon halten? Würde sie sein eingreifen verstehen oder sogar seiner Meinung zustimmen, oder würde Sie so wie immer hart durchgreifen, was ihrem Ruf gerecht wurde, und das musste er schon oft genug durchleben, und nie war es eine schöne Angelegenheit, vor allem wenn er der einzige war der etwas derartiges getan hatte. Würde Sie sein fehlen während dem Aufbauen entschuldigen, oder hatte das alles noch viel schlimmer gemacht?" In seinem Kopf jagte ein Gedanke den nächsten. Immernoch im Zuschlagen, sah er wie Cass ihre Hand hob und ein Runenzirkel entstehen liess, und "Black Chains" hinter ihm erklang, sofort gab Shira den Angriff vollkommen auf, es war ehe völlig sinnlos sich zu wehren, weshalb also alles schlimmer machen? Keine Sekunde später spürte er wie sich die Schattestränge um seinen Körper legten, diese Kälte in Cass Stimme, war ein nicht zu übersehendes Zeichen, das Cass echt sauer war, und das war definitiv keine schöne Erfahrung.


    Als nächstes fixierten die Haselnussbraunen Augen ihn und er konnte sich lebhaft vorstellen, wie Sie ihn gerne in der Luft zerrissen hätte, leider etwas zu bildlich, oder ähnliches, nicht ganz so schlimmes, mit ihm gemacht hätte, offenbar hatte Sie den Ausrutscher letzte Woche noch nicht vergessen, was seine Lage nicht gerade besserte. Und dann stellte Sie die Frage, auf die er gerne verzichtet hätte: "Darf ich fragen, was das hier werden soll, dass ihr in eurem blinden Kampfeswahn eine solche Zerstörung anrichtet? Besonders von dir hätte ich gerne eine Erklärung, Shira." Langsam drehte er den Kopf in ihre Richtung, liess eine Hand, so gut es mit den Fesseln ging, hinter den Kopf wander, kratzte sich verlegen am Nacken und begann, an seinen weiblichen Master gerichtet, zu reden: "Schönen Morgen Cass, wie ich sehe wieder einmal in voller Schönheit." Sofort zuckte er innerlich zusammen, das mit der Schönheit, hätte er weglassen wollen, dennoch konnte er es einfach nicht, offenbar war sein Mund wieder einmal schneller als er beim Denken. Dennoch, das Cass eine Schönheit war, war nicht zu übersehen. Jedenfalls, war das nicht die Erklärung, die Sie hören wollte. "Also wo soll ich anfangen? Ah ja am besten als ich den Rothaarigen dabei gesehen habe unserem stämmigen Freund, namens Ragna, in die Gasse zu folgen. Es wäre übrigens nett von dir wenn du deine Fesseln abnehmen würdest, es sei denn du stehst darauf gefesselt zu sein, dann kann ich dir dabei mit freuden abhelfen, ich selber stehe allerdings nicht so sehr drauf mich fesseln zu lassen." Und erneut meldete sich sein Gehirn, mit einer Leuchte, das er das besser nicht gesagt hätte. "Also weiter im Text, der Rothaarige folgte also Ragna in die Gasse, ich in Ausführung meiner Aufgabe, die ich von dir bekommen habe, jede mögliche Störung zu unterbinden, bin ihnen nach. In der Gasse habe ich mich auf Horchposten gebracht und die beiden beobachtet, als dann der Rothaarige, dessen Name ich immernochnicht weiss, nicht in diese Praktik einsteigen wollte, die gesellschaftlich nicht ganz geduldet ist, offenbarte Ragna seine Sadistische Ader und schlug den Rothaarige, soviel ich sehen konnte.", nach einer kurzen Verschnaufpause, in der er den Kopf senkte, die Luft in seinen Lungen theatralisch ausstiess, und den Blickkontakt zu Cass wiederherstellte, begann er wieder zu reden, "Danach habe ich Ragna mit einem kleinen Angriff, der nicht weiter stark war angegriffen und ihn im folgenden Gespräch darauf aufmerksam gemacht, das ich dieses Verhalten nicht dulde. Jedenfalls ist es danach zu diesem Kampf gekommen, dessen Ausgang dir Ja bekannt ist." Nun strahlte er wieder dieses lächeln aus, das von niemandem als Drohung verstanden werden konnte. "Ach ja und bevor ich es vergesse, der Rothaarige, möchte, glaube ich, der Gilde beitreten, wenn ja, dann empfehle ich ihn aufzunehmen, wenn es sein muss kann ich auch auf ihn aufpassen." Irgendwie mochte er den Rothaarigen, er wusste selber nicht warum.

    OT: Post steht, wenn irgendetwas mit Shiras Antworten nicht ok ist, einfach melden^^

  • Unglaublich! Der Dragonslayer hat es tatsächlich vollbracht, dem Angriff auszuweichen. Ragna hatte sich verschätzt. Der Kerl war tatsächlich das, was er behauptete und nun würde der stämmige Mann die Konsequenzen seines Unglaubens büßen. Im Nahkampf hatte er keine Chance gegen einen Dragonslayer. Noch bevor der fatale Angriff seines Gegners ihn zu erreichen vermochte, wurde er von schemenhaften Strängen aus puren Schatten gefesselt. Geschieht dir Recht, dachte Ragna sich schmunzelnd, nur um Sekundenbruchteile später zu realisieren, dass auch er Selbst den Fesseln zum Opfer fiel.


    Die leidenschaftlichen Flammen der Kampfeslust schwanden aus dem Blick des Wettermagiers, das wölfische Grinsen schwand für eine neutrale, ausdruckslose Miene. Die Fesseln um seinen Körper ließen Ragna den Zustand des Kampfrausches verlassen, brachten ihn zurück zur altgewohnten Ruhe. Sein Blick fiel musternd auf die Frau, die augenscheinlich die Quelle der Fesseln war. Ein Blick reichte um Ragna zu versichern, dass diese Person weit außerhalb seiner Liga spielte. Ohne auf den Dialog zwischen Shira und ihr Acht zu geben, hebte er seine Stimme. Ruhig, fast emotionslos im Ton fragte er Cassandra. "Ich nehme an ihr seid die Gledenmeisterin von Fairy Rose.". Für einen Moment wandte er den Blick gen Shira. "Langsam verstehe ich, was der Bursche überhaupt will. Das hier scheint ein Missverständnis zu sein.". Während er hoffte die Aufmerksamkeit der Anwesenden auf sich lenken zu können, nutzte er seine verbleibende, magische Energie um eine der Fünf Wolken, die noch ungenutzt in der Gasse schwirrten, in eine günstige Position zu manövrieren. "Euer Schützling hat mich in meinen Untersuchungen behindert, weil er eine Situation, die ihn nichts angeht, vollkommen fehlinterpretiert hat.". Der stämmige Wettermagier war sich nicht sicher, ob er der Frau trauen konnte. Genau genommen war er sich sogar ziemlich sicher, ihr nicht trauen zu können. Aber im Moment wäre es wohl das Beste an die Vernunft der Frau, die von dem anderen Magier Cass genannt wurde, zu appelieren. "Ich bin Söldner und unter dem Decknamen Eclipse bekannt. Ich untersuche zurzeit eine Reihe von Fällen verschwundener Personen. Ich habe durch Zufall auf meinem Weg durch Clover erfahren, dass es hier eine Gilde namens Fairy Rose gibt." erklärt er ehrlich, wieder der Magierin zugewandt. "Sowohl der Name als auch der Zeitpunkt der Entstehung haben mein Interesse geweckt. Während meines Versuchs Informationen zu sammeln hat der Knirps hier... " - Er deutet mit einem Ruck seines Kopfes gen Shira "mich aus heiterem Himmel angegriffen. Ich habe mich lediglich zur Wehr gesetzt.". Endlich war die Wolke in Position. Er gab ihr den Impuls zu feuern und ließ den Blitz auf die Schattenfesseln einschlagen, die Ragna in seinen Bewegungen hinderten. Auch wenn ein Teil der elektrischen Ladung auf ihn übersprang und dem Magier durchaus zusetzten, erreichte er sein Ziel die Fesseln an einer Stelle zu lösen und sich letztlich von ihnen befreien zu können. Jedoch zeigte er keine weitere Intention zu kämpfen und ließ mit einem Wink seiner Rechten die übrigen Wolken verpuffen. "Habt ihr sonst noch irgendwelche Fragen?"


    OT: Diesmal nen bisschen kürzer als sonst, aber ich denke im Rahmen der Situation ist das verkraftbar.

  • Ruhe… Eine Zeitung flog durch die verlassenen Gassen Clovers. Mit einer leisen Landung kam Ray endlich in Clover an. Wie herrlich ruhig es doch ist. Hier lässt es sich allemal leben. Ein Mann blickte durch ein Fenster auf die Straße und beobachtete den Neuankömmling mit Argwohn. Der Magier mit nacktem Oberkörper schien ihn vom Äußeren her zu stören. Weitere Menschen schienen wohl in den anderen Häusern zu sein.
    Der Exceed Torrnei landete auf seiner Schulter, verlor das Gleichgewicht und landete auf dem Straßenpflaster. Noch während er sich aufrappelte, fragte er: „Wo ist denn das Haus, das du für uns gemietet hast?“
    Gut gelaunt, wegen der Ruhe, antwortete Ray: „Wenn ich mir die Stadtkarte gut eingeprägt habe, sollte es gleich um die Ecke liegen.“ Ein oder vielleicht auch zwei Sekunden wartete der Mann auf eine Reaktion, danach ging er los, damit er auch noch das Gildengebäude aufsuchen konnte.
    Die beiden Schwertscheiden an seiner Seite schlugen mehr oder weniger geräuschvoll zusammen, während er ging, ansonsten gab es kein Geräusch in der Nähe. Zu schön, um wahr zu sein. , dachte Ray sich, bevor sein Partner an seiner braunen kurzen Hose zog.
    Ein Blick zu ihm reichte, um zu erkennen, was der Exceed in der Hand hielt: Ein Plakat, das ein Fest ankündigte, lag zwischen seinen Händen und das Datum des Festes war auf den heutigen Tag datiert. Nun sprach Ray hörbar enttäuscht: „Zu schön, um wahr zu sein.“


    Das Haus war schnell gefunden, sowie das Gildenhaus, aber auch im Gildenhaus war niemand. Was stand nochmal auf dem Plakat? Richtung Wald? Unsicher ging Ray in Richtung Wald, aber selbst am Wald selber sah er nichts. Mit einem lauten Seufzer aktivierte Ray seine Aera-Magie, um aus der Luft zu suchen. Er war nicht mal weit über die Baumwipfel gestiegen, als er die erste Girlande sah. Bringen wir das schnell hinter uns und finden den Gildenleiter. Oder war es eine Gildenleiterin? Ray versuchte sich zu erinnern, wie der Name auf dem Flyer gelautet hatte, oder war da überhaupt ein Name gewesen?
    Ray wusste nicht, ob er erleichtert sein sollte, dass er das Fest so schnell gefunden hatte, oder eher schlecht gelaunt, weil die Lichtung fast überquoll vor Menschen. Torrnei flog neben ihm her, während Ray zögerlich das Fest ansteuerte. Als er schon erste Augenpaare sah, die ihn fixierten, beschloss er zu landen, um nicht mehr Aufmerksamkeit als nötig zu bekommen.
    Noch nicht mal eine Minute Fußmarsch später fand sich Ray am Rande des Festplatzes. Eine Girlande schien ihn einzuladen, Ray hätte die Einladung aber zu gerne abgelehnt. Spätestens, nachdem der Magier einen Verantwortlichen aus der Gilde gefunden hatte, wollte er wieder weg, um sich die wichtigsten Punkte Clovers einzuprägen. Mürrisch fragte Ray den erstbesten Passanten: „Wo finde ich den Gildenleiter von Fairy Rose?“
    Der Mann drehte sich um und blickte den Magier fragend an. „Den Gildenleiter? Fairy Rose hat nur eine Gildenleiterin und die ist gerade bei der Bühne beschäftigt. Kannst du woanders schlechte Laune verbreiten?“
    Die Bühne war also sein nächstes Ziel. Ray hatte diesen Punkt des Festes schon aus der Luft gesehen und fand den Weg durch die Menschen, die allesamt größer als er waren, daher schnell. Eine Frau mit ziemlich langen Haaren lief gerade von der Bühne weg. Diesmal versuchte Ray freundlicher zu fragen: „Wo finde ich die Gildenleiterin?“
    Der angesprochene Mann antwortete ihm ohne Umschweife: „Cassandra ist gerade von der Bühne weggelaufen. Sie war die Frau mit den langen Haaren. Vielleicht kriegst du sie noch.“ Mit der Antwort machte sich Ray schnell auf den Weg. Gleich konnte er endlich weg von dem Fest und musste am nächsten Morgen nur noch einmal kurz vorbeischauen, um sich seinen ersten Auftrag zu holen. Damit wäre dann auch hoffentlich das erste Mal Miete gezahlt. Anders als in Magnolia hatte Ray diesmal nicht nur auf die Lage geachtet, sondern auch auf den Preis. Dieses Mal würde er wesentlich weniger ackern müssen. Aber was erwartete man von jemandem, der seit Jahren nicht mit Geld in Berührung gekommen war?
    Torrnei ging noch immer neben Ray her. Mit einem schnellen Blick fragte Ray: „Kannst du kurz gucken, wo diese Frau hin ist?“ Ray wollte nicht selber fliegen, nur um noch mehr Aufmerksamkeit als vorher zu bekommen. Torrnei hingegen war ein Exceed und es war nichts Ungewöhnliches, wenn ein Exceed Aera-Magie beherrschte.
    Es dauerte nicht lange, bis Torrnei antwortete: „Ich bin gleich wieder da.“ Und tatsächlich ließ er nicht lange auf sich warten. Er rief zu ihm runter: „Ich hab sie gesehen!“
    Erleichtert fragte Ray: „Wo ist sie?“ Alles, was der Exceed machte, war vor ihm fliegen. Er führte ihn durch die Bäume in eine Straße, die von mehreren Leuten beherrscht wurde, ganz vorne die Frau, die die Bühne verlassen hatte. Die verwüstete Gegend und die im Stand gefesselten Kämpfer ließen Ray das Herz in die Hose sinken. Na toll, ich bin schon wieder in so einem chaotischen Haufen gelandet.


    OT: Sooo, mein erster Post im RPG ist damit an Land gezogen. Viel hab ich dazu nicht zu sagen, außer, dass Ray zum Ansprechen freigestellt ist. Ich hoffe, dass ich gut angenommen werde ^^

  • Fio sah sich noch immer hilflos im Dreck sitzen, während die jungen Männer sich mit kräftigen Hieben prügelten. Zu gerne hätte er jetzt irgendeinen starken Zauber, wie sie ihn zuvor getätigt hatten, ausgelöst, aber wie immer konnte er nichts unternehmen. Sie aufzuhalten schien schier unmöglich. Besonders, wenn man ein Hänfling war; wenn man er war.
    Doch plötzlich passierte etwas Unerwartetes. In einem zügigen Gang beschritt eine junge Frau das Geschehen. Auch wenn Fios Blick verschwommen war, so konnte er doch spüren, wie viel Stärke diese Person allein schon mit ihren Augen ausstrahlte. Ihre Magie musste erschreckend sein. Im nächsten Hauch einer Sekunde hob die Frau geschwind ihre Hand, wodurch sich ein dunkler Runenzirkel bildete. Mit den Worten „Black Chains“ entschlüpften diesem dunkle Ketten, die rasant durch die Luft zischten, um schließlich die zwei Streithähne zu fesseln. Schließlich waren Ragna und der Schönling gefesselt… glücklicherweise. Erleichtert atmete Fio auf. Es schien ihm fast, als wäre eine gewaltige Ladung von seinem Herzen abgefallen. Denn dieser Kampf war derart sinnlos gewesen, dass er es einfach nicht einsehen wollte, dass jemand ernsthaft zu Schaden kam. Schließlich begann der halbnackte Jüngling die Situation zu erklären, auch wenn der Junge nur schwer den Worten folgen konnte. Seine Wahrnehmung war noch immer eingeschränkt und er musste seinen Körper immer wieder dazu animieren, nicht zu versagen. Seinen verletzten linken Arm, der regelrecht zusammengepresst worden war durch die Magie des Sandmagiers, presste er noch immer eng an seinen Leib und hoffte darauf, dass der Schmerz wieder verklingen würde. Vergebens. Schließlich hatte er nicht übermäßig viele Muskeln, die ihn schützten. „Wieso nur muss ich mich mit diesem schwächlichen Dasein herumschlagen?“, fragte er sich, ohne die Worte über seine Lippen zu bringen. „Wäre dies eine ernste Situation gewesen, die nicht nur auf einem Missverständnis basiert hätte… hätte ich meine Familie enttäuscht?“ Mit diesem Gedanken ging ein Zucken durch seinen ganzen Körper. Ein Thema, was er nur zu gerne verdrängte, es aber dennoch immer wieder den Weg in seinen Geist suchte und ihn dazu zwang, den nächsten Schritt vor dem Abgrund zu wagen. Auch jetzt wollte er nicht weiter dieses jämmerliche Bild abgeben. Er wollte nicht aussehen wie ein Häufchen Elend, was wegen jedem bisschen aufgekehrt werden musste. Wenn er nicht irgendwo anfing, würde er niemals an Stärke gewinnen, da war er sich sicher. Schließlich suchte er mit seiner verbliebenen Hand an der steinigen Wand der Gasse Halt und probierte sich hochzuziehen. Letztendlich stand er auf wackligen Beinen und versuchte – so gut es geben ging – seine derzeitige Kondition harmlos wirken zu lassen. Er wollte nur ungern auf sich aufmerksam machen, aber wie er es auch drehte und wandte… von diesem ganzen Missverständnis war er der Mittelpunkt, also musste er nun auch dafür einstehen. Selbst wenn es vielleicht da letzte war, was er in Verbindung mit Fairy Rose tun würde.


    „Entschuldigung“, kam es schließlich mit leiser Stimme aus seinem Mund, nachdem Ragna verstummt war. Dennoch brachte es die gewünschte Wirkung, sodass bald schon alle Blicke auf ihm ruhten. Zwar hatte er das vorherige Gespräch am Rande mitbekommen; somit auch das, was Ragna und der Schönling – den die Frau Shira genannt hatte – über die Situation gesagt hatten, jedoch krauste ihm die Vorstellung, wie wohl die Reaktion der Gildenmeisterin sein würde. „Dieser Shira meinte etwas von Beitreten… ich befürchte fast, dies hier war meine letzte Chance, irgendeiner Gilde beizutreten. Was werde ich wohl danach tun? Wo soll ich hin“, schnell schüttelte er seine Gedanken wieder ab und konzentrierte sich auf das bevorstehende Gespräch mit der Frau, die ihn bereits fixierte. „Wie die beiden schon gesagt haben, handelt es sich um ein Missverständnis. Das Ganze ist etwas eskaliert, wodurch die beiden sich schließlich in einen Kampf verwickelt sahen. Ich bitte vielmals um Verzeihung, da es meine Schuld ist.“ Mit den Worten neigte er seinen Kopf etwas zur Geste und hoffte darauf, die Wut der Gildenmeisterin damit ein wenig gelindert zu haben. Oder brachte seine Ausdrucksweise wohlmöglich den gegenteiligen Effekt mit sich? Er hoffte jedenfalls, die Situation nun ein für alle mal ins Reine zu bringen.


    OT: Hope it's okay. Everyone has another view. |D
    Ya know, Noxa writes a bit weird. Sorry 'bout that.

  • Cassandra lauschte in ungeduldiger Haltung Shiras sonderbarem Bericht. Ihre skeptische Mimik dabei tat ihre Meinung über den Inhalt der Erzählung offen kund. "Ich enthalte mich einer Antwort, was die Glaubwürdigkeit mancher Stellen deines Geredes betrifft, aber, fein, belassen wir es einfach hierbei. Ändern lässt sich daran ohnehin nichts. Allerdings würde ich dich bitten künftig Kämpfe in solchem Ausmaß zu unterlassen. Das würde deinem Geldbeutel nicht sehr zugute kommen, mein werter Shira, denn du darfst den entstandenen Schaden hier von deinen kommenden Auftragsgehältern bezahlen." Bei den letzten Worten setzte sie ein kühles Lächeln auf, das als Warnung jeglicher Widerworte nicht hätte unheimlicher sein können. "Damit-" Weiter kam die Frau nicht, denn plötzlich meldete sich der schwarzhaarige Mann, der sich laut dem Dragon Slayer Ragna nannte, zu Wort. "Ich nehme an, Ihr seid die Gildenmeisterin von Fairy Rose", begann er mit emotionsloser Stimme und es folgte eine Erklärung der Situation aus seiner Sicht. Weder sein Misstrauen ihr gegenüber noch seine Versuche eine der seltsamen Wolken unbemerkt zu sich zu manövrieren, entgingen ihr währenddessen. "Er scheint Wettermagie zu beherrschen. Magier dieser Sippe trifft man heutzutage so gut wie gar nicht mehr an. Interessant, muss ich schon sagen."
    Ehe Cassandra auf irgendeine Weise zu reagieren vermochte, leuchtete plötzlich das Licht eines Blitzes auf und wenige Sekunden später hatte der Stämmige sich bereits von den Schattenfesseln befreit. "Habt Ihr sonst noch irgendwelche Fragen?", meinte er nur. Doch bevor sie etwas erwidern konnte, kam ein leises "Entschuldigung" aus dem Mund des Rothaarigen. Er hatte sich mittlerweile aufrappeln können. Auf wackligen Beinen stand er unweit von ihr, eine Hand haltsuchend gegen das steinige Mauerwerk der Gasse gestützt, mit der anderen presste er den linken Arm eng an seinen schmächtigen Körper. Die Braunhaarige schenkte dem Mädchenschwarm einen Blick, der hätte töten können, als sie den Zustand jenes Gliedmaßes bemerkte. Dennoch lösten sich im selben Augenblick die kettengleichen Stränge in Luft auf.
    „Wie die beiden schon gesagt haben, handelt es sich um ein Missverständnis. Das Ganze ist etwas eskaliert, wodurch die beiden sich schließlich in einen Kampf verwickelt sahen. Ich bitte vielmals um Verzeihung, da es meine Schuld ist.“ Der Junge machte auf die Gildenmeisterin einen verlorenen Eindruck, wie er so mit geneigtem Kopf dort stand, in Gesellschaft von zwei Männern, die im Vergleich zu ihm schon beinahe wie wahre Muskelprotze wirkten.
    Jäh verschwand der harte Ausdruck aus ihrem Gesicht. Sie schaute ihn mit ruhiger Freundlichkeit an. "Entschuldigung akzeptiert, aber ich bezweifle, dass du Schuld an dem Ganzen bist. Ich kenne Shira gut genug, um zu wissen, dass er dank seiner hitzköpfigen Art oft durch vorschnelles Handeln solche Situationen provoziert. Es war also nicht das erste Mal, dass er aus einem Missverständnis oder Ähnlichem heraus einen Kampf angezettelt hat.
    Du musst dich dementsprechend nicht als Auslöser für diesen Unsinn hier sehen. Ich tippe viel eher, du hast versucht, die beiden auseinander zu kriegen, hab ich Recht?"
    Auf ihren Lippen lag ein herzliches Lächeln. "Aber lassen wir dieses Thema ruhen. Shira erwähnte vorhin, dass du der Gilde beitreten möchtest, stimmt das? Falls ja, ich habe absolut nichts dagegen, allerdings sei gewappnet. Sie sind ein chaotischer Haufen, der sich gerne mal in den Haaren liegt. Wunder dich also nicht, wenn es mal drunter und drüber geht."
    Ihr Lächeln wurde etwas breiter, ehe sie sich dem Mitglied ihrer Gilde zuwandte und es jäh erstarb. Sie blickte ihn mit neutraler Miene an, ihre Wut war größtenteils verflogen. "Du kannst beruhigt sein, Shira, ich habe nicht vor dir weiter den Kopf abzureißen", meinte sie mit versteckt amüsiertem Ton, als sie ein unsicheres Funkeln in seinen Augen zu entdecken glaubte. "Du musst auch niemanden aufnehmen oder den Aufpasser spielen. Ich möchte dich lediglich bitten, heute Abend zusammen mit den anderen Schwänzern die Lichtung aufzuräumen, das ist alles." Sie kehrte ihre Aufmerksamkeit Ragna zu. "Was Sie betrifft, so wüsste ich doch gerne, weshalb meine Gilde für Ihre Arbeiten von Interesse ist. In Clover gab es, soweit ich weiß, bisher keine Vermisstenmeldungen."


    OT: So, im kommenden Post wird dann nun endlich der Handlungsschritt eingeleitet. Ich hätte es schon heute getan, da es allerdings noch ein paar Unstimmigkeiten gibt, die noch geklärt werden müssen, werde ich höchstwahrscheinlich erst morgen posten können.
    thomas1995: Da du gepostet hast, bevor ich dir die PN mit dem gewünschten Einstiegszeitpunkt schicken konnte, würde ich dich bitten, mit dem nächsten Post zu warten, bis der Schritt beginnt^^.

  • Fio hätte seinen Kopf am liebsten für immer gesenkt gehalten, so sehr Stach die Schmach ihm ins Fleisch. Er hatte endlich über seine Lippen gebracht, was er schon die ganze Zeit hatte sagen wollen, dennoch fürchtete er aber die Antwort, die ihn erwarten würde. Mit der Gildenmeisterin war wohl nicht gut Kirschen essen, so erbost wie sie gewirkt hatte… doch das, was die Frau schließlich erwiderte, überraschte ihn.
    "Entschuldigung akzeptiert“, in ihrer Stimme lag etwas Sanftes, was er nicht so recht begreifen konnte. Verwundert riss er den Kopf hoch und schaute mit verdutzter Miene in die haselnussbraunen Augen, die nun weniger erzürnt wirkten, dafür aber eine gewisse Freundlichkeit ausstrahlten. „… aber ich bezweifle, dass du Schuld an dem Ganzen bist. Ich kenne Shira gut genug, um zu wissen, dass er dank seiner hitzköpfigen Art oft durch vorschnelles Handeln solche Situationen provoziert. Es war also nicht das erste Mal, dass er aus einem Missverständnis oder Ähnlichem heraus einen Kampf angezettelt hat. Du musst dich dementsprechend nicht als Auslöser für diesen Unsinn hier sehen. Ich tippe viel eher, du hast versucht, die beiden auseinander zu kriegen, hab ich Recht?" Die Gildenmeisterin legte kurz eine Pause ein, jedoch schaffte es Fio nicht, irgendein Wort über seine Lippen zu bringen. Er hätte Vieles erwartet, aber nicht das. Sollte er verwundert sein, dankbar oder zweifelnd?
    Doch die junge Frau war noch nicht fertig:
    „Aber lassen wir dieses Thema ruhen. Shira erwähnte vorhin, dass du der Gilde beitreten möchtest, stimmt das? Falls ja, ich habe absolut nichts dagegen, allerdings sei gewappnet. Sie sind ein chaotischer Haufen, der sich gerne mal in den Haaren liegt. Wunder dich also nicht, wenn es mal drunter und drüber geht." Während die Gildenmeistern sich bereits dem jungen Schönling zuwandte und mit ihm Klartext sprach, klappte Fio förmlich der Kiefer runter. Nun war der Junge aber vollkommen baff und so recht wollte er seinen Sinnen auch erst nicht glauben. Schließlich war seine Wahrnehmung noch recht eingeschränkt und… hatte er wohlmöglich Fieber? Halluzinierte er? Seine funktionstüchtige rechte Hand wanderte augenblicklich zu seiner Stirn, jedoch nahm er dadurch seinen letzten verblieben Halt, das Mauerwerk, wodurch er merkte, wie er abermals ins Schwanken geriet. Ehe er durch einen schwächlichen Zusammensturz jegliche Aufmerksamkeit auf sich ziehen konnte, rutschte er unauffällig wieder die Wand mit dem Rücken herab, bis er - wie so selten - im verbliebenen Dreck der Gasse hockte. Nur eine Weile so sitzen bleiben und verarbeiten, was in den letzten Minuten geschehen war, ging es ihm durch die Gedanken. Der mit größte Traum seines bekümmernswerten Lebens war soeben in Erfüllung gegangen? Und das einfach so? Ohne jegliche Anstrengung; ohne Mutprobe? Hatte er sich doch verhört…? Dabei hatte er nicht mal erwähnt, dass er schon seit langem einer Gilde beitreten wollte… oder doch? Oder war er am Träumen?
    Mit einem Lächeln strich er sich die feuchten roten Haare aus dem Gesicht. Nein, das konnte einfach kein Traum sein, auch wenn er
    zuvor die Hoffnung bereits aufgegeben hatte. „Es kann also so einfach sein“, wisperte er leise, sodass es niemand bemerkte und strahlte auf beiden Wangen, auch wenn die Müdigkeit sowie der Schwindel immer mehr Herr über seinen Geist wurden. Zufrieden schloss er die Augen. Es musste wohl in Ordnung sein, die Welt für einen kurzen Moment hinter sich zu lassen...


    OT: Short, aber ich wollte den Moment gerne nochmal etwas beschreiben, hehe. (Passiert schließlich nicht alle Tage sowas)
    Erlaubnis hatte ich soweit, auch wenn morgen oder in den nächsten Tagen der erste Handlungsstrang einsetzen wird. :>

  • Damien lies sich Zeit um zurück zur Bühne und damit auch zurück zu seiner Mutter zu kommen. Etwas plagten ihn deswegen Gewissensbisse, aber er war von der Heilmagie, die er auf die halbe Mumie angewand hatte, erschöpft und wollte nun nicht gleich weiter schuften. Immerhin hatte er so eine gute Ausrede, die sogar zum großen Teil stimmte, auch wenn er theoretisch schon früher hätte zurück sein können. Bianka und Yukira hingegen würden wohl nicht so einfach davon kommen. Sie hatten den halb verbluteten Mann zwar gerettet, aber trotzdem hatten sie auch versprochen, seiner Mutter zu helfen und sollten somit eigentlich gleich nach dem Eintreffen des Heilmagiers an ihre Arbeit gehen können, nun waren sie aber anscheinend immer noch bei dem Verletzten.
    Auch so machte sich der Schwarzhaarige Gedanken über den mysteriösen Mann. Leute mit solchen Verletztungen sind in der Regel tot, ohnmächtig oder schreien vor Schmerzen und laufen nicht fröhlich umher. Irgendetwas stimmte also sicherlich nicht mit diesem Mann, aber wieso sollte er sich darüber weitere Gedanken machen? Vermutlich sähe der Arzt ihn eh nie wieder.


    Schließlich kam er dort an, wo man ihn zuvor entführt hatte, jedoch war die Gildenmeisterin verschwunden. Da es anscheinend auch nichts mehr zu tun gab, setzte sich der Magier auf eine der umherstehenden Kisten und beobachtete das Fest. Da nun seine Mutter und so wie es aus sah auch die meisten anderen aus der Gilde verschwunden zu sein schienen, konnte er nur hoffen, das keine Schlägerei oder ähnliches in ihrer Abwesenheit ausbrach, das er nicht mit Worten lösen konnte.


    Ob das, was nun geschah besser oder schlechter als eine von Menschen gemachte Aufruhe war, konnte der Schwarzhaarige nicht so einfach beantworten. Mitten in der Menge konnte er kurz eine enorme Magiepräsenz spüren, einem ihm bekannten Magier konnte er sie nicht zuordnen, aber bevor noch etwas schlimmes passierte, wollte er lieber nach dem Rechten sehen.
    Noch bevor Damien an dem Ort ankam, von dem er vermutete, dass die Magiepräsenz, die er vor wenigen Sekunden noch gespürt hatte, stammte, hörte er ein paar Schreie in der Menge und eine Welle von geschubse und gedrängel, weg von dem ehemaligen Zentrum der Magiepräsenz, durchfuhr die Menschenmenge. Vereinzelt waren nun wütende Stimmen zuhöhren, was aber trotzdem alles überschattete, waren immer wieder panische Rufe wie "Berührt es nicht" und etwas leiser machte der vermutliche Grund die Runde "Da hinten soll ein Siegel aufgetaucht sein! Ich habe gehört, Menschen sollen verschwinden, wenn es auftaucht!". Damien hörte immer wieder verschiedene leicht abgewandelte Versionen dieser Sätze, lauter und leiser, während er sich immer schwerer durch die Menge kämpfte, in der sich nach und nach Panik breit machte.
    Während man bisher noch versuchen konnte, durch laut genuges Schreien die Menschen auf der Lichtung zu beruhigen, wurde dem Magie diese Möglichkeit nun leider genommen, als die noch unbestätigte Gefahr einer wirklichen Gefahr wich: Irgendjemand hatte einen Grill oder etwas ähnliches bei einem der Essensstände umgeschmissen und der Stand fing schnell Feuer. Die Panik breitete sich aus. In der Menschenmenge ertönten immer wieder Schreie und Rufe, die vor den Siegeln warnten. Der Geräuschpegel stieg immer weiter an. Die gesamte Lichtung verfiel dem Chaos. Inzwischen konnte Damien schon gar nicht mehr hören, wenn irgendwo etwas umfiel und es tauchten auch immer mehr Rauchsäulen auf, die auch rasch größer wurden, da die Zelte und Holztische eine gute Nahrung für das Feuer waren. Am liebsten hätte sich Damien geteilt, um überall gleichzeitig hin zu können, aber er wollte jetzt erst einmal zum Auslöser der Panik, dem Siegel, auch wenn ein Vorankommen nahe zu unmöglich war, in der drängenden und in Panik geratenen Masse.


    Er wusste nicht genau, wie er es geschafft hatte, aber nun stand der Schwarzhaarige tatsächlich vor einer ganzen Ansammlung von lila-schwarzen Siegeln. Da die Menschen alle von ihnen weg wollten, konnte er sie betrachten, es war aber weder ein Magier, der sie aktiviert hatte, noch irgendjemand, der etwas mit ihnen zu tun haben könnte zu sehen. Und wenn ein Lebewesen dahinter steckte, das zur Aktivierung anwesend sein musste, so hatte es nun auch alle Zeit der Welt gehabt, sich in der Menschenmenge zu verstecken oder auf eine andere Art zu fliehen.
    Damien hatte schon von den Siegeln Gerüchte gehört, die sich mit den warnenden Rufen in der Menschenmenge deckten, an ihnen konnte er jetzt aber auf die Schnelle jedenfalls nichts mehr ändern. Was nun anstand war die Menschenmasse vom Platz zu schaffen, Verletzte zu versorgen und anschließend die Brände zu löschen, bevor es noch einen Waldbrand gab.


    OT: Nach dem er immer wieder verschoben wurde, nun endlich der Handlungsschritt. Wollen wir dann auch mal hoffen, dass es nun etwas schneller voran geht. ^^


    In den letzten beiden Sätzen sind eigentlich schon die nächsten Aufgaben an eure Charas gegeben. Ihr solltet versuchen die Menschen vom Platz zu leiten, Verletzten zu helfen und die Brände zu löschen.
    Inzwischen sollten die meisten der Stände Feuer gefangen haben. Welche Charas genau das Feuer löschen oder etwas anderes machen, bleibt letztendlich euch überlassen. Natürlich wäre Wasser Magie und ähnliches hilfreich, aber es gibt auch normale Wege ein Feuer zu löschen, z.B. mit Wasser aus Eimern oder in dem man es mit Erde oder einer Decke erstickt. Diesbezüglich lassen wir euch die freie Wahl.
    Auch sind nur die Charas, die schon in der Gilde sind, dazu gezwungen mit zu helfen und somit das Feuer zu löschen oder sich um die Menschen zu kümmern, da sie auf das Fest eigentlich aufpassen sollten. Die anderen haben aber auch hier die freie Wahl, können mit ihren Charas machen, was sie wollen, und müssen auch nicht mit helfen. Letztendlich sollten sie aber auf der Lichtung oder zumindest in ihrer Nähe bleiben, damit die weiteren Storyschritte nach dem Beseitigen des Chaos leichter eingeleitet werden können.


    Zu guter letzt heißen wir nun auch die drei Neuen, Destiny Moon mit Anna, [Spyro] mit Malzahar und thomas1995 mit Ray, willkommen, die jetzt ebenfalls ihren Einstiegspost schreiben können. Wie genau ihr auf die Lichtung kommt oder ob ihr schon davor anwesend wart bleibt euch überlassen, ansonsten gilt das gleich wie für die anderen Charas, die schon zuvor dabei waren.


    Und wir haben nun auch eine Charakterlist, auf der alle aktuellen Mitspieler und ihre Charaktere aufgelistet werden: Zur Charakterlist.

  • Wie es Shira sich gedacht hatte, war Cassandra offensichtlich nicht mit seiner Art zu Handeln einverstanden, dass Sie das aber so offen Kundtat, verwunderte sogar ihn, der schon eine Menge von ihr mitbekommen hatte:"Ich enthalte mich einer Antwort, was die Glaubwürdigkeit mancher Stellen deines Geredes betrifft, aber, fein, belassen wir es einfach hierbei. Ändern lässt sich daran ohnehin nichts. Allerdings würde ich dich bitten künftig Kämpfe in solchem Ausmaß zu unterlassen. Das würde deinem Geldbeutel nicht sehr zugute kommen, mein werter Shira, denn du darfst den entstandenen Schaden hier von deinen kommenden Auftragsgehältern bezahlen." Und so schnell konnten sich die Gegebenheiten ändern, heute Morgen hatte er noch locker genug Geld auf der Seite, das er sich eine Mehrwöchige Auszeit locker hätte leisten können, jetzt aber, so wie er den Schaden einschätzte, war sein Konto nun so gut wie leer, so das es vermutlich nur gerade noch knapp für die nächste Miete reichen würde, und somit konnte er den geplanten Abend, so schön er auch gewesen wäre, vergessen. Das Lächeln, das Cass nun aufsetzte, war Warnung genug es nicht auf eine Diskussion anzulegen, und das als Bestrafung einfach ruhig hinzunehmen. Zu allem Übel musste sich nun auch noch Ragna einmischen, er möchte den Typ aus irgendeinem Grund einfach nicht, warum war ihm eigentlich ziemlich egal, und gross etwas daran ändern wollte er auch nicht. Als mitten in der, ach so unnötige Rede von Ragna, die ehe nur das Ziel hatte ihn selber als Unschuldslamm hinzustellen und seine abschäulichen Vorlieben zu verdecken, eine kleine Wolke am Himmel auftauchte und die Fesseln zerschlug, musste Shira schon staunen, offensichtlich waren die Fesseln nicht einmal halb so stark wie normal, denn sonst hätte Ragna, nicht auch nur den Hauch einer Chance gehabt sie auch nur zu lockern. Shira hatte das gar nicht versucht, weil er wusste, wie stark sie normalerweise waren.



    Auch der Rothaarige hatte sich unterdessen aufgerichtet und seinen verletzten Arm, an dem Shira selber nicht ganz unschuldig war, so gut es ging an seinen Körper presste. Als Cass ihre Aufmerksamkeit auf den Jungen legte, warf Sie Shira sofort, als Sie realisierte das er die Verletzung von ihm hatte, einen Blick zu, der mit Worten fast nicht mehr zu beschreiben war. Noch nie hatte er Sie so wütend erlebt, das letze Mal als Sie an dieser Grenze gekratzt hatte, war als es eben zu dem Missverständnis kam, das hier nicht erwähnt werden darf. Dennoch lösten sich Sekunden später Shiras Fesseln auf und liessen ihn frei. Das was Shira aber noch viel mehr verwirrte, war das was der Rothaarige von sich gab, wie kam er auf die Idee, das er der Auslöser war und an allem Schuld. Der Höhepunkt in Shiras Verwirrung kam aber erst noch, als plötzlich jeder Ausdruck der Wut aus ihrem Gesicht verschwand und Sie von einer auf die nächste Sekunde in das genaue Gegenteil ihrer vorherigen Gefühlslage wechselte und mit freundlichem Ton sagte: "Entschuldigung akzeptiert, aber ich bezweifle, dass du Schuld an dem Ganzen bist. Ich kenne Shira gut genug, um zu wissen, dass er dank seiner hitzköpfigen Art oft durch vorschnelles Handeln solche Situationen provoziert. Es war also nicht das erste Mal, dass er aus einem Missverständnis oder Ähnlichem heraus einen Kampf angezettelt hat. Du musst dich dementsprechend nicht als Auslöser für diesen Unsinn hier sehen. Ich tippe viel eher, du hast versucht, die beiden auseinander zu kriegen, hab ich Recht?" Das folgende lächeln trug nicht gerade dazu bei, das sich das Durcheinander in Shrias Kopf löste. Während Sie weitersprach, war er so in Gedanken versunken, das er gar nicht mehr zuhörte. Erst als Sie sich wieder zu Shira und dem Rest zuwandte, war er wieder einigermassen beruhigt, als ihr Lächeln wieder verschwand und Sie ihnen so mitteilte, das alles beim Alten war und Sie nicht durch irgendwelche freundlichkeitsmagie verwandelt wurde. Der nächste Satz den Sie von sich gab, trieb ihn aber eher wieder in Richtung Verwirrung: "Du kannst beruhigt sein, Shira, ich habe nicht vor dir weiter den Kopf abzureißen. Du musst auch niemanden aufnehmen oder den
    Aufpasser spielen. Ich möchte dich lediglich bitten, heute Abend zusammen mit den anderen Schwänzern die Lichtung aufzuräumen, das ist alles.
    " Das Sie nicht vorhatte ihm den Kopf abzureissen, war die erste positive Nachricht in der letzten Stunde, das er aber dazu verdonnert wurde am Abend aufzuräumen war aber Grund genug sich nicht darüber zu freuen, den so
    konnte er seinen schönen Abend mit der reizenden Schwarzhaarigen, der er vorher seine Adresse gegeben hatte, vergessen. Wenigstens war er nicht der einzige, der nicht erschienen war.


    Der weitere Tag hätte wenigstens etwas ruhiger beginnen können, den kaum hatte sich Shira mit den Worten: "War mir wie immer eine Freude deine Schönheit bewundern zu dürfen" von Cass verabschiedete und sich wieder in Richtung zenraler Platz bewegte, als er eine fremdartige Präsenz spürte und sich, wie es Cass ihm aufgetragen hatte, in Bewegung setzte und in die Richtung, aus der Sie kam rannte. Ein nicht ganz so einfaches Unterfangen, wenn man berücksichtigte, das alle anderen in eine andere Richtung wollten. Ein paar Meter vor ihm lief Damien, weshalb er kurzerhand auf die Stände zusteuerte und mit seinem Sand begann die Feuer zu löschen. Damien brauchte definitiv keine Unterstützung, so stark wie er war.