Es war ein klarer Herbsttag in Teak City, die Stadt der zwei Türme, in der heute das alljährliche „Fest des Lebens“ stattfand. Aus allen Richtungen und sogar über die Grenzen Johtos hinaus waren die Menschen für dieses eindrucksvolle Ereignis angereist.
So auch eine junge, hochgewachsene Frau mit dunkeln, blauschwarzen Haaren. Schon den ganzen Tag war sie durch die festlich geschmückte Stadt gewandert und hatte sich die verschiedenen Stände, die eigens für das Fest aufgebaut worden waren, angesehen. Wie alle die das Fest besuchten, war auch Serena, so der Name der Blauhaarigen, heute in einen Kimono gekleidet, den sie sich im Pokémon Center ausgeliehen hatte. Die kostenlose Einrichtung für Trainer hatte den Verleih der traditionellen Gewandung sogar auf einem großen Plakat angekündigt, da es bekannt war, dass nur die wenigsten Reisenden solche Kleidung im Gepäck hatten und die Stadtverwaltung die Stimmung der Feier gewährleisten wollte. Serenas Exemplar war von einer dezenten, hellblauen Farbe mit schwarzem, feinem Rankenmuster an der rechten Schulter. Ausnahmsweise hatte das Stuntgirl auch auf ihren Hut, den sie sonst beinahe immer trug, verzichtet. Er passte einfach nicht zu diesem Outfit.
Der Tag neigte sich bereits dem Abend und somit dem Höhepunkt des Festes zu und die Sonne stand schon tief, als auf der großen Bühne, auf der den ganzen Tag über verschiedene Bands für eine stimmungsvolle Musikbegleitung gesorgt hatten, die ortsansässige und bekannte Tänzergruppe der Kimono-Girls ein ansprechendes Stück vortrugen, in dem es um die Legende der zwei Türme ging, von denen einer auf den Tag genau vor hundertfünfzig Jahren abgebrannt war. Zwei fliegende Pokémon hatten einst auf den Spitzen der Türme gelebt und über Teak City gewacht, doch als der eine Turm niederbrannte, flogen sie beide fort und verbargen sich fortan vor den Menschen. Das Fest ehrte die beiden Vögel und sollte ihnen zeigen, dass die Menschen noch immer an sie glaubten und sie baten, zurückzukehren. Mittlerweile war es natürlich auch zu einem wahren Touristenmagnet geworden, aber die Bewohner der geschichtsträchtigen Stadt taten alles, um die Erinnerung zu wahren.
Der Auftritt der Kimono-Girls war gewöhnlich zusammen mit dem anschließenden Feuerwerk der krönende Abschluss des Festes, den alle Besucher und Anwohner mit Spannung vor der Bühne erwarteten, aber an diesem Fest blieb der Himmel nach der Vorführung dunkel, es war inzwischen Nacht geworden. Die bauchigen Lampen, die überall verteilt waren, spendeten dennoch warmes Licht, als nun einige Angestellte der hiesigen Arena die Zuschauer zurückdrängten, um vor der Bühne etwas Platz zu schaffen und anfingen eine Reihe merkwürdiger Sockel auf dem freigewordenen Platz aufzustellen, während Jens, der Arenaleiter, gekleidet in einem schwarz-violetten Kimono, auf die Bühne trat und zu einer erklärenden Rede ansetze: „Liebe Freunde, bitte entschuldigt, die Unterbrechung des gewohnten Programms, aber heute ist das hundertfünfzigste Fest des Lebens. Zu ehren dieses denkwürdigen Jubiläums haben wir uns, zusammen mit dem Pensionsehepaar aus Dukatia City etwas ganz besonderes ausgedacht.“
Er verstummte, als ein älteres Ehepaar in Begleitung eines großen, vollbepackten Camerupt auf die frei Fläche vor der Bühne trat. Die Helfer kamen sofort und nahmen dem schwerfälligen Feuerpokémon seine Last ab, wobei es sich die beiden Alten nicht nehmen ließen selbst je eines der eingewickelten Päckchen zu nehmen und zu je einer der Säulen, die mittlerweise mit Kissenbestückt worden waren, zu treten. Dann, auf ein Zeichen des alten Mannes entfernten alle Helfer die Decken und enthüllten mehr als ein Dutzend, farbig bemalte Pokémoneier, die sie andächtig auf die Kissen legten. Dann traten die Helfer zurück und die beiden Alten, denen man die Aufregung mehr als deutlich ansehen konnte, stellten sich in die Mitte der Säulen neben ihr Camerupt.
Jens, der mittlerweile von der Bühne geklettert war, gesellte sich, mit dem Mikrofon in der Hand zu ihnen und blickte in die aufgeregt flüsternde Menge, eher er der Frau das Mikrofon gab. „Zuerst möchten wir Jens und seinem Team danken, dass sie an uns gedacht haben. Und natürlich den lieben Kindern der Trainerschule, die mit solch einer Freude die Eier für den heutigen Tag so fein bemalt haben.“, begann die Frau nervös, wurde aber schnell sicherer, „Was könnte zu einem Fest, an dem das Leben geehrt wird, besser passen, als das Wunder der Geburt? Hierzu haben wir einige Eier, die in unserer Pension liegen geblieben sind oder von den Trainern nicht gewollt wurden, mit Hilfe unseres treuen Camerupt so weit ausgebrütet, dass sie bereit zum Schlüpfen sind. Ihr alle seid herzlich eingeladen hier und jetzt einem der größten Wunder in der Welt der Pokémon beizuwohnen. Doch dazu brauchen wir Hilfe. Die Hilfe von jungen Menschen! Wir bitten nun unter euch diejenigen hervorzutreten, die noch nicht ihre gemeinsame Reise mit einem treuen Pokémon begonnen haben. Kommt Kinder, kommt zu uns nach vorne und stellt euch neben eines der Eier. Vielleicht wird euch das darin schlafende Wesen erhören und in eurer Hand den Weg ins Leben finden.“
Aufgeregtes Gemurmel erklang unter den Besuchern, aber in den ersten Momenten regte sich niemand. Serena betrachtete gebannt die Eier. Alle hatten ganz verschiedene Größen, es gab welche, die nur so groß wie eine Hand waren, aber auch welche, die in der Höhe gute fünfundzwanzig Zentimeter maßen. Noch nie hatte die Blauhaarige ein Pokémon schlüpfen sehen und dementsprechend aufgeregt war sie plötzlich. Sie konnte gar nicht verstehen, warum niemand nach vorne trat. Dann kam ihr plötzlich etwas. Sie war zwar kein Kind mehr und nach solchen hatte die Alte ja verlangt, aber sie hatte selbst kein eigenes Pokémon. Wenn also niemand den Mut fand, nach vorne zu gehen, würde sie eben den Anfang machen. Also schob sich die selbstbewusste Frau zwischen den Leuten hindurch und trat auf den freien Platz. Durch ihre Arbeit beim Film war sie es gewohnt, von vielen Leuten angestarrt zu werden und es machte ihr nichts aus, im Mittelpunkt zu stehen. Überrascht stellte sie, als sie die Menschenmenge verließ fest, das auch andere Leute, zumeist Jugendliche und junge Erwachsene, wie sie selbst, sich inzwischen nach vorn gekämpft hatten und sie gar nicht unbedingt die Erste war. Die Augen der beiden Alten strahlten dafür richtiggehend vor Freude und erstaunlich schnell wuselte der Mann zu Serena und den anderen und forderte sie mit sich vor Aufregung überschlagender Stimme auf, sich eines der Eier auszusuchen und sich neben dieses zu stellen. Aufgrund der Bemalung konnte niemand sagen, was sich in deren Inneren verbarg, aber, da war Serena sich sicher, in jedem von ihnen war ein kleines, aber wunderbares Geschöpf. Nach kurzer Überlegung trat sie dann zu einer Säule, auf der ein Ei lag, welches eher zu den Größeren zählte und blau und rosa bemalt war. Auf Geheiß des Mannes stellte sie sich so hinter die Säule, dass sie das Publikum anblickte und wartete gespannt, dass auch die anderen eine Wahl trafen.
OT: Damit startet nun das neue Johto-RPG^^.
Auf ein gutes Spiel alle zusammen^^.
Ihr könnt jetzt beschreiben, wie euer Chara das Fest so erlebt und was er gemacht hat. Wichtig ist aber, dass ihr auch auf die besondere Aktion des Betreuerpärchens eingeht und euren Chara zu einem der Eier steuert. Wie ihr sicher schon erraten habt, werden diese unsere Starpokémon enthalten. Ihr dürft die Eier aber noch nicht schlüpfen lassen, dass ist wichtig. Und denkt drann, die Eier sind bunt angemalt, kein Mensch kann sagen, was sich in ihnen verbergen wird^^.
Ich bin schon gespannt darauf, wie eure Charas alle so sind^^.