[Johto] Klang der Legenden

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • Immer schlimmer brannte der dicke Qualm in Lucys Augen, sodass sie schon heftig zu tränen begannen. Trotz dass das Mädchen ihren Pullover über Mund und Nase gezogen hatte musste sie nun auch immer häufiger husten. Und auch ihrem frisch geschlüpften Wisor ging es zweifellos nicht besser. Noch klammerte das kleine, unbeholfene Wesen sich an ihrer Schulter fest, doch bald würde auch er husten und keine Luft mehr kriegen.
    Sicher wäre es klüger gewesen sich von der Flammenhölle zurückzuziehen und sich selbst in Sicherheit zu bringen, doch so viele Menschen und Pokemon waren noch in Gefahr und so viele mutige Helfer riskierten ihr Leben viel waghalsiger als sie, indem sie tapfer mit Wasser und Sand gegen das unbezwingbare Flammenmeer ankämpften obwohl sie kaum etwas ausrichten konnten.
    Ihr Mut inspirierte Lucy doch nicht aufzugeben.
    Schnell stürmte sie einem älteren Mann entgegen, der offenbar versuchte in das Innere des Turms zu gelangen.
    War etwa noch jemand darin?
    Das Mädchen war geschockt.
    Wäre tatsächlich noch jemand im Inneres des langsam bröckelnden Turmes, würde derjenige wohl kaum lebend herauskommen.
    "Sie müssen sofort hier weg!", befahl sie ihm keuchend. Das Atmen wurde zunehmend schwerer.
    Eine Flammenzunge schnellte genau neben ihnen aus dem brennenden Gebäude und verfehlte sie dabei nur knapp.
    Ganz entgegen ihrer Art zerrte sie ruppig an seinem Arm um ihn von der Gefahrenstelle weg zu bringen. Doch der Alte wehrte sich heftig und versuchte sich loszureißen.
    "Bitte, junge Dame, die Wächter des Turms sind noch immer im Inneren eingeschlossen. Ich muss ihnen helfen."
    "Es hat doch keinen Sinn. Sie werden sterben wenn sie da jetzt rein gehen. Sie können nichts für die Leute tun."
    So entschiedene Worte aus ihrem Mund waren Lucia ungewohnt, doch es war die Wahrheit, davon war sie überzeugt und das Adrenalin das ihre Adern durchströmte trug sein nämliches zur härte ihrer Worte bei.
    Widerwillig ließ der Mann sich nun wegführen. Auch er hustete stark.
    Erst als sie ein ganzes Stück weit weg waren, wandte er sich gänzlich vom Feuer ab und seiner Retterin zu. Als er aber das Pokemon auf ihrer Schulter erblickte geriet er ganz und gar aus dem Häuschen. "Ihr seid eine Auserwählte", stammelte er mit weit aufgerissenen Augen. Die Trainerin war verwirrt. Warum war ein Wisor so etwas besonderes für ihn? Die gab es doch in Johto zuhauf. Hatte er bei seinem Rettungsversuch etwas an den Kopf bekommen?
    Seine Augen hatten sich mittlerweile auf einen Punkt hinter ihr gerichtet und so drehte auch sie sich in diese Richtung um, um zu sehen, was ihn so aus der Fassung brachte. Er starrte die anderen Jugendlichen an, die sich nach und nach mit ihren Pokemon und einigen fremden Männern am Turm versammelten.
    Ob es die Pokemon waren, die ihn so faszinierten?
    Doch warum?


    Aus dem Augenwinkel sah sie den alten Mann an sich vorbei ziehen und zu der Gruppe gesellen und so tat sie es ihm gleich.
    "Bitte, Edle Fremde, wir brauchen eure Hilfe. Nur mit Hilfe eurer Kraft haben wir noch eine Chance, unsere Brüder aus den Flammen zu retten.", sprach er nun die Gruppe an. War das sein Ernst? Eine Gruppe von Kindern mit frisch geschlüpften Pokemon sollten ihre Leben riskieren um ein paar Wächter zu suchen, die vielleicht längst tot waren?
    Offenbar war Lucy nicht die einzige die so dachte, denn auch ein etwas älteres Mädchen als sie selbst sagte etwas in der Art mit hörbarer Furcht in der Stimme.
    Auch dass die Fremden Begleitschutz anboten und Atemmasken und Tücher bereit stellten machte die Sache nicht wesentlich ungefährlicher.
    Als Lucy aber sah, dass die ersten der Aufforderung nachkommen wollten und sich mit den Schutzmasken ausrüsteten erfasste sie das blanke Entsetzen.


    "Ihr wollt doch nicht allen Ernstes in diesen Turm rein?
    Seid ihr verrückt geworden? Ihr werdet noch drauf gehen.
    Das Ding könnte jeden Moment einstürzen!"


    Eine rasende Angst hatte sämtlichen Mut vertrieben und ließ nun unmerklich ihre Beine schlottern.
    In diesem Moment stürzte alles auf einmal auf sie herein: der grelle Lichtblitz, die verschwundene Bühne, die veränderte Umgebung, die seltsam altertümlich gekleideten Leute, das Feuer. Das alles war doch ein wenig zu viel für die gerade mal 15-jährige.


    Ein Mädchen aus der Gruppe, dass einen zartgrünen Kimono trug, trat zu ihr her und redete beschwichtigend auf Lucy ein.
    Auch einige der anderen starrten sie an. Manch einer mochte vielleicht sogar so denken wie sie. All die ungewohnte Aufmerksamkeit behagt Lucy nicht.


    Das Mädchen erinnerte sie daran, dass in dem Turm Menschenleben in Gefahr waren. Könnte sie es wirklich mit ihrem Gewissen vereinbaren nichts zu tun?
    Freundlich reichte die Fremde ihr die Hand und bot an, der Gefahr gemeinsam und mit den Pokemon ins Auge zu blicken.
    Lucy war unsicher.


    "Meinst du echt, frisch geschlüpfte Babypokemon könnten uns beschützen?"
    Das klang anklagender als es gemeint war.
    Mit einem besorgten Blick zu Wisor fügte die sie hinzu: "Ich will einfach nicht, dass ihm was passiert. Ich bin doch jetzt für ihn verantwortlich.
    Schlimm genug, wenn ich mein Leben in Gefahr bringe, aber seins?"


    Ihre Antwort schien ihre Gesprächspartnerin nachdenklich gemacht zu haben. Hatte sie sie vielleicht von ihrer lebensmüden Rettungsaktion abgebracht?
    Das hatte sie nicht gewollt, schließlich war sich die schüchterne 15-jährige selbst noch nicht sicher gewesen, was zu tun war.
    Doch die junge Trainerin mit dem Vulpix gab nicht so leicht auf.
    Sie schien von der Stärke ihres Partners überzeugt zu sein und schlug vor, dass auch Lucy ihrem Pokemon die Wahl überlassen sollte, ob es bereit war, das Risiko auf sich zu nehmen.


    Als hätte es jedes Wort verstanden kletterte das tapsige kleine Wesen von ihrer Schulter in ihre Arme.
    Ängstlich blickte Lucy das kleine an.
    "Na, was meinst du? Glaubst du wir können den Leuten in dem brennenden Turm helfen?"
    Mit entschlossenem Blick starrte die Fellkugel mit ihren großen Augen zu der Trainerin auf und nickte zustimmend. Dann rollte es sich in den Armen seiner Partnerin zusammen.
    In dem Mädchen stieg Geborgenheit auf, was ihr ein wohlig warmes Gefühl von Sicherheit verlieh.
    Selbstsicher richtete sich das Pokemon wieder auf und sprang zu Boden.
    Da griff auch Lucy nach einer der Masken und band auch Wisor ein Tuch vors Gesicht.
    Sie war bereit. Und als Team waren sie stark genug es schaffen zu können.
    Mit einem erneuten Blick zu Wisor, dann zu dem fremden Mädchen und ihrem Vulpix machten sie sich auf in Richtung Turm.


    OT: Beitrag mit Caprice abgesprochen.
    Sorry, dass ich erst so spät poste, aber nen gemeinsamen Post zu koordinieren dauert eben ein Weilchen^^

  • Nichts schien zu helfen. Obwohl alle mithalfen, sowohl Menschen als auch Pokémon, war kein Ende in Sicht. Mau hatte das Gefühl, dass das Feuer sich immer weiter ausbreitet und größer wird. Aus Frust und Verzweiflung war sie den Tränen nahe.


    Es war unangenehm heiß. Die große Anstrengung und das Feuer brachten Mau zum Schwitzen. Vulpix war ein Feuerpokémon, also machte ihr das nicht viel aus, worüber Mau sehr froh war.


    Nach dem vielen Hin und Her hatte Mau keine Kraft mehr. Mit ihrem leeren Eimer stand sie da und schaute sich um. Ihr viel eine kleine Gruppe auf, die sich in Bewegung setzte. Jedoch wurden sie gleich darauf von seltsamen Männern aufgehalten. Das Mädchen konnte die Männer reden sehen und Mau wunderte sich über was sie sprachen. Kurz darauf führten die Männer die kleine Gruppe Richtung des brennenden Turms.


    Aus Neugierde folgte die Brünette den anderen, Vulpix lief hinterher. Am Fuße des Turms hatte sie die kleine Gruppe eingeholt. Mau sah, dass dort schon andere der neuen Trainer standen. Einer dieser Männer erklärte, dass sie ihre „Brüder“ aus dem Turm retten sollten. Viele aus der kleinen Gruppe waren entsetzte.


    Mau wusste nicht, was sie davon halten sollte. Sollte sie wirklich ihr Leben aufs Spiel setzen und die Männer retten oder sich lieber in Sicherheit wägen, besonders ihrem frisch geschlüpften Pokémon zuliebe? Sie schaute ihren Partner an und Vulpix machte entschlossene Bewegungen.


    Gerade als Mau eine Maske und ein Tuch für Vulpix holen wollte, brüllte ein Mädchen in die Runde. "Ihr wollt doch nicht allen Ernstes in diesen Turm rein? Seid ihr verrückt geworden? Ihr werdet noch drauf gehen. Das Ding könnte jeden Moment einstürzen!", schrie sie. Mau drehte sich um und schaute das Mädchen mit den glatten, braunen Haaren an.


    „Du musst da nicht rein gehen, wenn du nicht willst, aber ich will es wenigstens versuchen, die Männer zu retten.“, meinte Mau mit ruhiger Stimme, da sie wusste, wie sich das Mädchen fühlen musste.
    „Wenn du möchtest, können wir zusammen dort rein und falls irgendwas passiert, beschütze ich dich. Außerdem haben wir ja noch unsere Pokémon, sie werden uns auch helfen. Na, was hältst du davon?“, fragte die Brünette mit einem kleinen Lächeln und hielt ihr die Hand hin.


    "Meinst du echt, frisch geschlüpfte Babypokémon könnten uns beschützen?", fragte das kleine Mädchen nach einiger Bedenkzeit.
    "Ich will einfach nicht, dass ihm was passiert. Ich bin doch jetzt für ihn verantwortlich. Schlimm genug, wenn ich mein Leben riskiere, aber seins?", sprach sie weiter mit Sorge in ihrer Stimme.


    Kurz überlegte Mau, was sie darauf Antworten soll, denn ihr Gegenüber hatte schon Recht. Jedoch wollte sie nicht so leicht aufgeben.
    „Ich glaube an mein Vulpix. Auch wenn es noch ein Babypokémon ist, hat es doch ziemlich viel Kraft. Vielleicht fragst du mal dein Wisor, was es davon hält.“, antwortete die Brünette.


    Mau beobachtete die Interaktion zwischen dem Mädchen und ihrem Partner. Wie Vulpix schien das kleine Wisor sehr entschlossen zu sein und hatte es am Ende auch geschafft seinen Trainer zu überzeugen die Männer aus den Flammen zu retten.
    Als ihr Gegenüber nach einer Maske und einem Tuch griff, tat es Mau ihr gleich und band Vulpix das Tuch um die Schnauze. Nachdem sie selbst die Maske aufgezogen hatte, liefen sie gut ausgestattet gegen den beißenden Qualm in Richtung des Turms.



    OT: Hier ist mein Beitrag zu dem gemeinsamen Post mit blackrose ;)

  • Mitsuko war jetzt schon mehrmals von einem Brunnen bis zum brennenden Turm gelaufen und langsam taten ihr die Beine und die Lunge weh. Auch ihr Zorua schien langsam etwas erschöpft und sie beschlossen eine ganz kurze Pause einzulegen. Währendessen wanderte der Blick des Mädchens aufmerksam durch die Menge. Die meisten schienen mit dem Feuer beschäftigt zu sein, doch dann sprang ihr die Gruppe der Trainer mit denen sie in diese Situation geraten war ins Auge.
    'Verdammt wie konnte ich nur so eine Idiotin sein?' fragte sie sich innerlich. Es ergab rückblickend gar keinen Sinn, dass sie sich aufgeteilt hatte, stattdessen hätte sie mit der Gruppe arbeiten sollen, denn gemeinsam hätten sie viel mehr erreichen können als einzeln. Als sie bemerkte, dass die Gruppe ein Stück vor dem Turm stand und ein etwas älterer Mann mit ihnen redete, beschloss nun auch Mitsuko wieder dazuzustoßen. Ihr Zorua folgte ihr wieder auf Schritt und Tritt.


    Als sie wieder bei der Gruppe war, bekam sie mit, dass der Mann die Gruppe für ziemlich besonders hielt. Anscheinend schien es ein großes Wunder für ihn, dass die Jugendlichen alle ein Pokemon hatten und als sich die Brünette umsah, bemerkte sie, dass auch nicht allzu viele Dorfbewohner ein Pokemon besaßen. Nun sollte die Gruppe allerdings in den brennenden Turm gehen und einige zurückgebliebene Leute daraus retten. Einige andere aus der Gruppe schienen zu zögern und innerlich wusste sie sofort warum die anderen zögerten, sie hatten Angst um ihre Pokemon und auch um ihr eigenes Leben. Wahrscheinlich fühlten sich die meisten auch ziemlich überfordert. Sie selbst allerdings empfand nicht so, stattdessen war ihr sofort klar, dass sie helfen würde und auch wenn sie ihr Leben damit in Gefahr brachte und Angst hatte, sie würde versuchen die Menschen im Turm zu retten. Äußerlich achtete sie darauf, dass niemand sah was sie dachte, weil es für die meisten wahrscheinlich eh unverständlich war. Sie sah ihren Partner an und wusste zwar nicht genau wieso, aber sie konnte spüren, dass ihr Pokemon keine Angst hatte da rein zu gehen und versuchen wollte, bestmöglich zu helfen. Sie lächelte ihren Partner an und war dabei sich eine Maske und ein Tuch für ihr Pokemon zu nehmen, als sie eine kleine Außeinandersetzung mitbekam. Still hörte sie den beiden Mädchen zu, schrat aber nicht ein. Nachdem nun die Beiden beschlossen hatten ebenfalls rein zu gehen, machte sie sich selbst die Maske um. Danach hockte sie sich hin und Band Zorua das Tuch um die Schnauze.
    'Lass uns Beide unser bestes geben.' feuerte sie ihr Pokemon innerlich an. Sofort spürte sie, dass der kleine schwarze Fuchs genauso überzeugt war wie sie. Dann richtete sie sich wieder auf und ihr Pokemon stellte sich direkt neben ihr Bein, sie war nun bereit reinzugehen und hoffte, die restlichen Jugendlichen entschieden sich nun auch.

  • Nach und nach entschieden sich alle der frisch gebackenen Trainer dazu, zu helfen, auch wenn das bedeutete, dass sie direkt in die Feuerhölle mussten. Nacheinander betraten die Jugendlichen mit ihren jungen Partnern den Turm. Hitze und Rauch schlugen ihnen entgegen, aber überraschender Weise halfen die altertümlichen Masken. Man konnte beinahe normal atmen und zumindest der Eingangsbereich erwies sich nicht sofort als tödliche Falle. An den Pfützen, die überall im Raum verteilt auftraten, erkannte man aber, dass hier schon fleißig gelöscht worden war, auch wenn immer noch einige kleinere Flammen züngelten. Und obwohl das Feuer schon ordentlich gewütet hatte, konnte man immer noch erkennen, wie prächtig es hier einst ausgesehen hatte. Starke, kunstvoll geschnitzte Säulen trugen eine hölzerne Decke; welche einst stark gewesen, nun aber von Löchern gespickt war. Zwischen den einzelnen Dielen nagten noch immer Flammenzungen und brachten das Holz zum Glühen. Nur ein Stockwerk höher musste der Brandt also noch bei voller Kraft sein. Bei den Pfeilern hatte das gefräßige Element auch schon großen Schaden angerichtet, waren sie doch, wie alles andere hier im Raum schwarz verkohlt und die Schnitzereien waren an einigen Säulen bis zur Unkenntlichkeit verzehrt. Auch von den geschnitzten Darstellungen, die die Wände des Raumes zierten, war kaum noch etwas zu erkennen.

    Vier Männer begleiteten die Trainer. „Wir müssen nach oben!“, rief einer von ihnen, „Unsere Brüder hatten in den oberen Etagen gebetet, als das Feuer ausbrach.“ Schon steuerten die Herren auf eine schmale Treppe zu, an deren Ende man einen grellroten Schein erkennen konnte. Die Gruppe folgte ihrem Beispiel, auch wenn sie etwas zaghafter waren.

    Nur wenige Augenblicke später wurde auch dem letzten klar, dass es sich bei dieser Aktion um kein Spiel handelte. Der erste Stock stand völlig in Flammen gehüllt und die beißende Hitze raubte den Helfern beinahe den Atem. Die Männer drängten sie dazu, nicht zu verweilen und schärften ihnen ein, vorsichtig zu sein, da es nicht klar wäre, ob der Boden überall noch tragen könne. Selbst Serena zweifelte nun an dem Erfolg, des Rettungseinsatzes, sagte aber nichts. Ihr Frizelbliz, welches zuvor noch so selbstbewusst getan hatte, drückte sich nun Schutz suchend an die Waden seiner Trainerin.

    Eine Wand brach in unmittelbarer Nähe zusammen und der Boden des nächsten Stockwerkes knarrte bedrohlich, als überlege er sich, nicht jeden Moment auf sie herabzubrechen. Jeder Schritt, den sich die Trainer vorwärts bewegten, musste sorgfältig ausgetestet werden, damit nicht plötzlich einer von ihnen nach unten durchbrach. Im Gegensatz um Erdgeschoss, das praktisch nur aus einem großen Raum waren die Zimmer hier kleiner und durch mehrere Wände getrennt.

    Serena hatte gerade für sich beschlossen, dass sie kein weiteres Stockwerk mehr nach oben gehen würde, als die nächste Treppe in Sicht kam. Oder besser, was davon noch übrig war, denn die Stufen waren bereits zusammengebrochen und von einigen herabgestürzten Balken und Brettern, die lichterloh in Flammen standen, umringt. Ein weiteres Vorrankommen war somit auf alle Fälle ausgeschlossen. „Dort!“, rief einer der Männer aus und deutete auf einen Punkt, nur wenige Meter der ehemaligen Treppe entfernt. Etwas Blaues blitzte durch die Flammen. Tatsächlich waren dort hinter den brennenden Balken Menschen durch die Flammen eingesperrt. Es handelte sich um vier weitere Männer, die in sonderbare, blauweiße Roben gekleidet waren. Bevor die Gruppe aber zu den augenscheinlichen Priestern gelangen konnte, bemerkte einer ihrer Begleiter in den Trümmern der nächsten, eingestürzten Wand, ein junges Mädchen, dass die gleiche Kleidung wie die Männer trug. Sie schien unter einem schweren Balken eingeklemmt.

    „Auf geht’s Freunde, lasst uns die Leute hier herausholen und dann abhauen.“, trieb Serena die anderen an und steuerte sofort mit ihrem grünen Schatten, der ihr ängstlich hinterher trippelte, auf das Mädchen zu. „Ich bräuchte hier auch mal Hilfe, allein krieg ich den Klotz nicht weg.“, rief sie den anderen zu.


    OT: So Freunde, da sind wir also. Ich würde euch bitten, euch auf die beiden Gruppen aufzuteilen. Denkt aber bitte daran, dass man um ein Mädchen zu retten nicht so viele Helfer braucht, wie für vier Kerle. Ihr dürft die "Priester" auch wirklich selbstständig befreien/bzw es schreiben, aber nicht der erste! Ich will, dass ihr etwas Teamwork zeigt, denn bisher gab es erst eine Interaktion. Arbeitet zusammen! Bei dem Mädchen brennt der Balken, unter der sie liegt nicht, den können also 2-3 hochheben und einer sie hevorziehen.


    Ihr dürft freilich auch eure Pokis einsetzten, aber bitte Leute, denkt drann, dass das Babys sind. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass die gleich mit den Attacken klarkommen. Seis, dass sie nicht wissen, wie man die einsetzt und von euren Charas Hilfe brauchen / ihr es ihnen zeigen müsst, oder dass sie zwar die Attacken instinktiv beherrschen, aber die nicht mit dem Namen in Verbindung bringen können, ich mein, woher sollen die wissen, wie etwas heißt.
    Seid kreativ, ich will nur keine perfekten Kämpfer sehen.

    Öffne die Pforte, durchschreite das Tor und betritt eine Welt, wie du sie dir in deinen kühnsten Träumen vorgestellt hast. Eine Welt, in der Wunder Wirklichkeit und Kinder nie erwachsen werden.
    Doch ohne Hilfe werden die Traumlande schon bald vom Albtraum regiert, den die bösartigen Nachtmahre sind mächtiger als je zuvor.


    Das Abenteuer und der Kampf um die Welt der Träume hat begonnen!
    The endless Night of Dreams

  • Nun schienen sich auch die letzten entschlossen zu haben, mitzuhelfen. Also bewegte sich die Gruppe nun in den Turm und in den ersten Raum. Hier fand Mitsuko die Hitze noch erträglich und auch allzu viele Flammen gab es hier noch nicht, doch man merkte das ein Stockwerd hierüber wohl nicht mehr so wenige Flammen waren. Auch ihr Pokemon Zorua bemerkte das, schreckte aber nicht zurück, es bewegte sich lediglich leiser und vorsichtiger vor, als wenn es sich anpirschen würde. Das Herz des Mädchens schlug etwas schneller als die Männer sie weiter zur Treppe führten und sie das nächste Stockwerk betraten.


    Hier war alles voller Flammen und schlagartig wurde Mitsuko sowie Zorua bewusst, was sie hier taten. Einen Moment tauschten sie ihre Blicke aus, sofort wussten Beide was sie dachten. Es war gefährlich und sie hatten Angst, sie behielten aber einen kühlen Kopf, es durfte nichts schief gehen. Außerdem brachte ein Rückzieher jetzt eh nichts mehr. Als sie auf die nächste Treppe zuhielten bemerkten sie, das von dieser nciht mehr wirklich viel übrig war.
    'Ist wohl alles von den Flammen zerfressen worden und eingestürzt' dachte das Mädchen erschrocken. Einen Moment lang glaubte sie ihr eine Stimme antworten zu hören die sagte: 'Ja da hast du recht, größtenteils schon.'
    Da aber niemand von den anderen etwas gesagt hat, schob sie das auf ihre Aufregung.


    "Dort!", rief einer der Männer, welche sie begleitet hatten. Dabei deutete er auf einen Punkt etwas hinter der Treppe, dort sah man eine vierköpfige Gruppe von Männern welche hinter den Flammen eingeschlossen waren. Sie trugen blauweiße Roben und im ersten Moment schoss dem Mädchen die Frage in den Kopf, was diese Männer waren. Dann aber im nächsten Moment entdeckte sein ein Mädchen, welches unter einem Balken eingeklemmt war. Es war klar das die Gruppe sich aufteilen musste und die Beteiligten so schnell wie möglich retten sollten.


    "Auf geht’s Freunde, lasst uns die Leute hier herausholen und dann abhauen.", sprach wieder das Mädchen mit den bläulichen Haaren. Mitsuko nickte bei den Worten und auch die anderen schienen zuzustimmen. Sie sah wie die Sprecherin auf das Mädchen in einer ebenfalls blauweißen Robe trat und dann rief:
    "Ich bräuchte hier auch mal Hilfe, allein krieg ich den Klotz nicht weg."
    Liebend gerne hätte Mitsuko dort geholfen, doch war sie nicht wirklich stark, sie beschloss sich um die anderen Männer zu kümmern, doch alleine wollten ihr in diesem Moment keine Ideen einfallen.
    "Ich bin leider nicht sehr stark, deswegen kann ich dir bei dem Klotz nicht helfen, aber einige andere bestimmt.", entschuldigte sich die Brünette bei dem anderen Mädchen. Nun wandte sie sich an die restlichen der Gruppe und fragte einfach mitten hinein:
    "Wir sollten gleichzeitig schonmal die Männer von den Flammen da weg holen. Doch alleine schaffe ich das nicht, wer hilft noch dabei?"
    Innerlich hoffte sie sehr schnell auf eine Antwort während sie ihr Zorua für eine kurze Zeit wieder auf den Arm nahm. Sie merkte wie ihm das Feuer zusetze, aber sie hatte auch sehr viel Verständnis dafür, schließlich war es noch ein Baby.

  • Nachdem sich alle entschieden hatten, zu helfen, hatte das große Mädchen mit den blauen Haaren festgestellt, dass sie am meisten ausrichten konnten, wenn sie zusammenbleiben würden. Fast dierekt nachdem sich alle in Bewegung versetzt hatten,
    waren einige Männer gekommen. Diese hatten sie für Auserwählte gehalten, weil sie Pokemon mit sich führten
    und sie um Hilfe gebeten. Angeblich waren noch Wächter im brennendem Bronzeturm. Alle waren zum Turm gerannt
    und hatten sich Masken und Tücher geschnappt, die am Eingang bereit lagen. Die Masken waren für die Menschen,
    die Tücher für die Pokemon zum Schutz vorm Feuer. Liv hatte eingesehen, dass eins von den Tüchern Pygraulon besser
    schützen konnte als ihr dünner Schal.Also hatte sie den Schal abgemacht und ihrem Partner stattdessen
    eins der Tücher umgebunden. Als sie den Bronzeturm betreten hatten, war ihnen eine Hitzewelle entgegengeschlagen.
    Hier, im Erdgeschoss, das aus einem einzigem großem Raum bestand, hatten nur noch kleine Flammen am Holz geleckt.
    Es war anscheinend schon gelöscht worden. Dies war Liv aber erst aufgefallen, als sie in eine kleine Pfütze getreten war.
    Die Gruppe hatte den Raum schnell durchquert und war in den ersten Stock gegangen.




    Hier war es viel heißer als im Erdgeschoss. Es gab viele kleine Räume und keine große Halle wie im Erdgeschoss.
    Auch waren hier nicht bloß kleine Flämmchen, überall schossen riesige Flammen aus den Wänden.
    Alles war ein wenig in Orangetöne getaucht. Pyraulon machte sich in ihrem Arm so klein wie möglich.
    Eine Welle von Angst überfiel Liv. Sie hatte das Gefühl, in ihr zu ertrinken. Schließlich kämpfte sie sich
    von dieser Empfindung frei und stellte fest, dass es nicht ihre Angst gewesen war. „Ho! Ho! Alles wird gut, Kleines“
    flüsterte sie ihrem Partner zu, von dem das Gefühl wohl ausgegangen war. Dieser drehte ihr kurz den Kopf zu und
    sah sie mit ängstlichem Blick an. Dann rollte es sich wieder blitzschnell zusammen. Plötzlich rief einer der Männer
    - vier hatten sie in den Turm begleitet - „Dort!“ und deutete auf einen Punkt hinter der von Flammen
    zerfressenen ehemaligen Treppe. Hinter einem lichterloh brennendem Balken waren Menschen eingesperrt.
    Es handelte sich um vier Männer mit seltsamen blauweißen Roben. Liv wollte schon zur Treppe rennen
    und Wasser von unten holen, als jemand auf ein Mädchen aufmerksam machte, das neben einer eingestürzten Wand lag.
    Es hatte die gleiche Robe an, die auch die Männer trugen.
    „Auf geht' s, Freunde!“, lasst uns die Leute hier herausholen und dann abhauen!“ wollte die Blauhaarige nun zur Eile antreiben.
    Dann hielt sie mit ihrem Frizelblitz, welches ihr wie ein Schatten folgte, auf den Balken zu, unter dem
    das Mädchen eingeklemmt war.„Ich bräuchte hier Hilfe!“ rief sie dann. Liv hätte ihr gerne geholfen, doch sie war
    nicht besonders kräftig. „Ich bin nicht besonders stark, deswegen kann ich dir bei dem Klotz nicht helfen,
    aber einige andere bestimmt.“ entschuldigte sich auch ein Mädchen, deren braune Haare im Feuer einen rötlichen Glanz vorwiesen.
    Dann wand sich das Mädchen wider zur Gruppe. „Wir sollten gleichzeitig schon mal die Männer von dem Feuer da wegholen.
    Doch alleine schaffe ich das nicht. Wer hilft mir dabei?“ fragte sie. Im erstem Moment wollte Liv „Ich“ erwidern,
    doch dann fiel ihr etwas auf, was vielleicht noch größeren Wert haben konnte. Ihr Pygraulon,
    das immer noch zur Kugel zusammengerollt in ihren Armen lag, war ein Psychopokemon.
    Und Psychopokemon konnten ja Attacken einsetzen, die etwas bewegten. „Man kann' s ja mal versuchen!“
    dachte sie sich und stupste ihren Partner in Gedanken an. Daraufhin zuckte dieser zusammen, löste sich
    aus seiner Kugel und sa sie an. „Du kannst doch bestimmt Psychoattacken einsetzen, oder?“ fragte sie in Gedanken.
    Eine fremde Verwunderung breitete sich daraufhin in ihr aus. „Natürlich! Du kennst unsere Sprache noch nicht, richtig?“
    dachte sie halb für sich selbst, halb für Pygraulon. Dann kramte sie ein Bild von einem Psiana, das Psychokinese einsetzte
    - damals hatte sie sich einen Ligakampf im Fernsehen angesehen - aus ihren Erinnerungen hervor und teilte es
    zusammen mit einem Bild des eingeklemmtem Mädchens mit Pygraulon.
    Dessen Verwirrung wandelte sich in Verständnis. Es strampelte und Liv ging vorausschauen in die Hocke.
    Dann befreite sich Pygraulon aus ihrem Griff und tapste auf den Balken zu. Bei jedem Schritt knarzte der Boden,
    als wollte er jeden Moment unter dem kleinem Wesen zusammenbrechen. Livs Herz pochte schneller.
    Wie hatte sie ihren kleinen Schützling nur absetzen können? In Livs Gedanken tauchte etwas auf,
    was man in Worten am einfachsten mit „Kommst du?“ zusammenfassen konnte. Sie war sich noch nicht ganz sicher.
    Wahrscheinlich würde sie beim Löschen des brennendem Balkens mehr nützen, aber sie konnte Pygraulon doch nicht
    einfach so alleine bei der Befreiung des Mädchens helfen lassen. „Es ist doch noch ein Baby! Du kannst es nicht einfach
    allein helfen lassen. Es sieh dich schließlich wahrscheinlich als seine Mutter an.“
    Also warf sie noch einen entschuldigenden Blick auf die gefangenen Männer, klemmte sich ihren Partner unter den Arm
    und ging vorsichtig zum Balken. Dort setzte sie ihn wieder ab und sah zu der Blauhaarigen und ihrem grünen Schatten hinüber.
    Dann fasste sie unter den Balken und sprach ihrem Partner in Gedanken Mut zu. Tatsächlich glühten seine Augen
    kurz lila auf und der Balken wurde ebenfalls von einem lilanem Licht umhüllt, doch einen Moment später hörte das
    Leuchten wieder auf. Pygraulon plumpste auf sein Hinterteil und keuchte erschöpft.
    Traurig über seinen Misserfolg sah es zu seiner Trainerin. „Ist nicht schlimm!“ versuchte diese ihrem Pokemon durch
    einen Mix aus Emotionen und Bildern klar zu machen. Mit einem hoffnungsvollem Glitzern in den Augen
    ging es auf den Balken zu und griff mit seinen Stummelärmchen genau wie Liv unter den Balken.
    Diese musste nun ein entzückt gequietschtes „Ist das süß!“ unterdrücken. Dann konzentrierte sie sich wieder
    auf ihre Aufgaben und versuchte, den Balken hochzustemmen. Schließlich wurde der Balken mit den vereinten Kräften
    der Blauhaarigen, Liv und Pygraulon ein wenig hochgehoben. „Los, schnell!“, rief sie der Gruppe zu,
    „wir können das bestimmt nicht lange halten!“



    OT: Also, wir brauchen noch mindestens einen, der das Mädchen da wegholt. Eventuell auch noch einen, der ein wenig beim heben hilft. So kräftig ist Liv nicht.

  • Ein lauter Knall riss Alec aus seiner Starre. Inzwischen hatte sich aus den einzelnen Tropfen ein klebriger Schweißfilm gebildet, der seine Haut bedeckte. Sein Herz pochte noch immer deutlich spürbar in der Brust, die sich in ungewöhnlich schnellem Tempo hob und senkte. Darum bemüht die Nerven zu bewahren, versuchte er seine Atmung wieder zu verlangsamen. Hyperventilieren würde ihm gar nichts bringen, außer das Verschlimmern der Symptome. Während der Jugendliche nun mit sich selbst rang, nicht seine Phobie Herr über seine Sinne werden zu lassen, saß die Ursache des Ganzen noch immer auf seinem Eierschalen bedeckten Schoß und blickte ihn sichtlich verwirrt an. Das kleine Pokémon verstand die Welt nicht mehr. Verständlich. Von einer Sekunde zur anderen hatte sich sein Trainer scheinbar grundlos vollkommen verändert.
    Das Explodieren eines Feuerwerkkörpers, der für die Länge eines Herzschlages alles in gleißend weißes Licht zu tauchen schien, war es schließlich, was den Botaniker wieder halbwegs zur Besinnung kommen ließ. Das Schwindelgefühl, das ihn im selben Moment überkam, rüttelte ihn zusätzlich etwas wacher.
    "Nun reiß dich zusammen! Du kannst dich doch nicht so dem Kleinen gegenüber verhalten, er ist ab jetzt dein Partner!" Alec schalt sich innerlich einen Idioten. Ja, er hatte seit damals eine äußerst tiefe Angst vor Feuern und er besaß auch mehr oder weniger eine Art Phobie, was Pokémon dieses Types betraf. Das war seiner Ansicht nach allerdings keine Rechtfertigung, sich dem Neugeborenen gegenüber so zu verhalten. Es konnte dafür immerhin ja nichts. Er war es, der das Ei ausgesucht hatte. Also hatte er sich nun auch dieser Angst zu stellen. Daran führte kein Weg vorbei. "Tut mir Leid, falls ich dich eben erschreckt habe", meinte er mit einem entschuldigenden Lächeln zu dem kleinen Feurigel, ehe er es kurzerhand auf den Arm nahm und entschlossen aufstand. Er würde nicht mehr davonlaufen, es wurde Zeit, dieses Hindernis zu überwinden! Koste es auch, was es wolle!
    Plötzliche Schreie und laute Rufe ließen seine Festigkeit jedoch augenblicklich bröckeln. Verwirrt hob der Junge den Blick - und erstarrte! Vergessen war der Vorsatz, endlich mit dem Trauma abzuschließen. Das Zittern kehrte jäh verstärkt in seinen Körper zurück, die lichtblauen Augen weiteten sich vor Schreck. Seine Kehle schien mit einem Mal wie zugeschnürt. Er bekam kaum noch Luft.
    Das Firmament flackerte in einem intensiven Rot, riesige Flammenzungen zerrten gierig an dem Turm, der in dieses emporragte. Dicker Rauch streckte seine aschfarbenen Finger gen Himmel aus und verschlang das weiße Angesicht des silbrig schimmernden Mondes. Die zahlreichen Orange-, Kupfer- und Rottöne, in denen die Blätter des herbstlichen Waldes leuchteten, unterstrichen das Lichtspiel auf eine bizarre Art und Weise. Überall eilten Menschen hektisch mit Wasser gefüllten Eimern zu dem brennenden Gebäude, um dem gefräßigen Feuer so gut es ging Einhalt zu gebieten, als plötzlich ein markerschütternder Schrei das Treiben zum Stillstand brachte.
    Doch all das nahm der junge Botaniker nur am Rande wahr. Sein Blick war fest auf die riesigen Flammen gerichtet. Er fühlte sich mit einem Mal benommen. In seinem Kopf begann es wild zu pochen. Sein Umfeld drohte mehrmals hinter einem dunklen Schleier zu verschwinden. Die unerwartete Szenerie stand kurz davor, etwas längst Vergangenes wieder in ihm freizulegen. Für den Bruchteil einer Sekunde erschienen Bilder vor seinem inneren Auge. Alec erkannte sie sofort wieder. Verdrängte, erbarmungslose Bilder aus frühester Kindheit…
    Kaum war ihm bewusst geworden, was da über ihn hereinbrach, zersplitterte die grausame Sintflut plötzlich so schnell, wie sie gekommen war. Eine eindringliche Stimme in seiner unmittelbaren Nähe holte ihn zurück in die Realität. Die unheilvolle Schwärze verschwand nahezu gänzlich aus seinem Blickfeld und der Junge fand sich in der heillosen Hektik wieder, die das von ihm so verhasste Antlitz ausgelöst hatte. Noch immer zitterte er wie Espenlaub, in seinen Augen funkelte eine seltsame Mischung aus Erkennen und Angst. "Ich will hier weg...Ich will hier weg. Ich will hier weg!" Immer wieder ertönte dieser Ausruf in seinem Kopf, wobei er mit jeder Wiederholung an Lautstärke gewann. "Was soll das?! Wo kommt das Feuer so plötzlich her?! Ich will hier weg! Das kann nicht real sein! Ich will hier weg!!" Erneut tauchten die erbarmungslosen Zerrbilder auf. Sie tanzten wild durch seine Gedanken, schienen ihm vollkommen den Verstand rauben zu wollen. Alec musste gegen den Impuls ankämpfen, laut aufzuschreien. Am liebsten hätte er sich all den brennenden Schmerz, der ihn nun aus längst vergangener Zeit wieder einholte, von der Seele gebrüllt, bis seine Stimme versagte. "Das ist alles nicht real, das ist alles unwirklich!", wisperte er unverständlich, im vergeblichen Versuch sich selbst falsche Hoffnungen zu machen. "Das ist nur einer dieser Albträume, die..." Er verstummte. Tränen sammelten sich in den Augenwinkeln, das Beben seines Körpers wurde stärker. Der Neunzehnjährige war mit der gesamten Situation vollkommen überfordert. Das Ganze war einfach zu viel für ihn. Ihn, der schon sein halbes Leben lang vor der inakzeptablen Wahrheit floh und die nun gewaltsam versuchte, sich Einlass in sein Bewusstsein zu verschaffen.
    "Ich will hier weg...Einfach weg...Irgendwohin..." Seine sonst so kräftige Stimme war kaum vernehmbar, so dünn war ihr bebender Klang. "Ich will hier weg! Weg von dieser Hölle! Weg! Einfach weg! Irgendwohin, wo ich nicht diese Flammen sehen muss...Wo-" Sein Sichtfeld verschwamm hinter dem Tränenschleier. "Was soll das alles? Ich will nicht! Es soll aufhören..." Etwas Warmes rann sanft seine Wangen hinab. Alecs Brust hob und senkte sich stockend. Seine Atmung ging stoßweise. "Es soll aufhören...Ich will das alles nicht sehen!" Sein Wunsch wurde ihm gewährt. Denn kaum verließ das letzte Wort seine Lippen, verschwand die Welt erneut hinter einem schwarzen Schleier. Aus einem unbekannten Grund wusste der Junge augenblicklich, was nun auf ihn zukommen würde. Er versuchte verzweifelt dagegen anzukämpfen, doch vergeblich...
    Der trübe Nebel, der ihm die klare Sicht auf die Umgebung raubte, wich schlagartig einer vollkommenen Dunkelheit, die nur Sekunden später von Zerrbildern zerstört wurde. Erst verschwommen, kaum zu entziffern - dann deutlich zu erkennende Bilder. Motive formten sich, die Alec innerlich das Herz zu zerreißen schienen. Der Drang laut aufzuschreien, um all die verbannten Erinnerungen und Emotionen, die nun in der verletzten Seele brannten, auszulöschen, war kaum noch zu unterdrücken.
    Was sich um ihn herum zutrug, das nahm er nicht mehr wahr. Weder die hektischen Aktionen der Menschen noch das schnelle Knirschen hastig näher kommender Schritte, als sich eine kleine Gruppe von Männern geradewegs auf ihn zu bewegte. Die grausamen Gedanken hatten ihn schon zu fest in ihren Krallen, hatten ihn zu tief in die Finsternis gezerrt.
    Die Geister der Vergangenheit hatten die verbotene Tür aufgestoßen…


    Feuer. Gierige Flammenzungen, die nach ihm zu fassen versuchten. Jeder Atemzug jagte einen sengenden Schmerz durch die Brust. Beißender Qualm, der ihn zu ersticken drohte. Unerträgliche Hitze, die scharf auf der Haut brannte. Die Kehle war trocken und glühend. Sein kleines Herz, das vor Panik unaufhörlich pochte. Sein schmächtiger Körper, der unentwegt bebte. Die lichtblauen Augen vollkommen vertränt von Angst und Rauch. Die dünnen Gliedmaßen kraftlos, kaum mehr im Stande ihn aufrecht zu halten.
    Orientierungslos suchte er mit den Händen nach etwas, an dem er sich entlangtasten konnte. Die schmalen Beine weigerten sich, ihn weiter zu tragen, doch er zwang sie mit dem letzten Bruchstück an Willenskraft, das er noch besaß, immer wieder in den Gehorsam. Seine zittrigen Finger ertasteten etwas Robustes, Großflächiges - eine Wand. Die Arme Halt suchend gegen sie gelehnt, schleppte er sich schleifenden Schrittes vorwärts. Rauer Husten entfloh seiner Kehle. "Ich muss sie finden", diesen Satz wiederholte er fortlaufend wie ein leises Mantra, seine Stimme klang dabei dünn und krächzend, vom Rauch gezeichnet.
    So bahnte sich der Junge einen Weg durch das Flammenmeer, das um ihn herum wütete und tobte. Es fraß hungrig an allem, was es fassen konnte. Schlug seine glühenden Fänge in Möbel, Fassaden und leblose Körper, die nun irgendwo im Haus lagen. Dem Blick des Siebenjährigen entzogen, der durch die künftige Brandruine irrte, innerlich zerfressen von der stummen Angst, seine Familie lebend nie wiederzusehen.
    Ein lodernder Schmerz flammte jäh in seiner Hand auf. In seiner trüben Unachtsamkeit hatte er geradewegs in eine kleine Flamme gefasst, die gefräßig am verkohlten Holz der Seitenverkleidung nagte. Augenblicklich zuckte er zurück und begutachtete für wenige Sekunden die heißen Finger. Das leuchtend helle Rot stach deutlich sichtbar aus dem schwach bläulichen Schimmer, den seine Haut trug, heraus. So winzig und nichtig diese kleine Verletzung Außenstehenden im Normalfall vielleicht erschienen wäre, ihr Anblick raubte dem jungen Alec auch den letzten Funken Mut. Tränen, die zuvor für einen Moment versiegt waren, sammelten sich in den Augenwinkeln, ehe sie in schmalen Rinnsalen sein purpurnes Gesicht herunter rannen. Ihre Berührungen mit der fiebrigen Haut glichen unzähligen, glühenden Nadelstichen. Die Welt begann sich erneut zu drehen, als sein Rücken an der halb verzehrten Wand hinab rutschte und er sich auf dem Boden zusammenkauerte. Die Knie eng angezogen, den schweren Kopf in ihnen vergraben, saß er da. Weinte in stiller Verzweiflung, während die Schmerzen in seinem, von Schwindel heimgesuchten Körper immer unerträglicher wurden. Er fühlte sich matt, die Erschöpfung und Müdigkeit drohten ihn mehrmals gänzlich zu übermannen. Schweißgetränkt klebten ihm Kleidung und das blonde Haar am Leib. Sein Kopf pochte mit einer solchen Intensität, als wollte er zerbersten. Die leichten Verbrennungen, mit denen das Feuer ihn gebranntmarkt hatte, glichen beißender Säure.
    "Ich will nicht mehr..." Zum ersten Mal seit er diese Flammenhölle betreten hatte, unterbrach er seinen gewisperten Sprechgesang. "Ich hab Angst...Ich will hier weg...Mama...Papa..." Krächzend kamen die Worte aus seinem Mund. Sofort folgte ein heftiges Husten, das dank der trockenen Kehle jedoch in einem unangenehmen Röcheln endete. "I-ich will weg...von hier.." Seine schmächtige Brust hob und senkte sich stockend. Das Atmen fiel ihm schwerer, je mehr Qualm seine Lungen füllte. "Mama, Papa, wo seid ihr?" Er versuchte den Satz zu rufen, doch vergebens. Seine Stimme blieb dünn und leise. "I-ich muss sie finden. Sie können nicht...tot sein. Ich..muss sie finden..." Es kostete ihn Mühe, zu sprechen. Nur keuchend drangen die Laute aus dem brennenden Hals. 'Ich muss sie finden...Mama und Papa...Ich muss sie finden...Sie können mich nicht alleine lassen...Ich muss sie finden...'
    So kauerte der kleine Alec dort, umgeben von wild tanzenden Lohen, die sein vertrautes Zuhause verschlangen. Er wiegte sich sacht vor und zurück, das Gesicht noch immer im Schoß verborgen, während er wieder in seinen monotonen Sprechgesang verfiel und die Tränen auf seiner Haut so intensiv brannten wie das Feuer selbst...


    Die Szenerie riss ebenso abrupt ab, wie sie gekommen war. Die Finsternis verschwand und machte der kalten Realität Platz. Alec war zu benommen, um einen klaren Gedanken fassen zu können. In seinem Kopf spielte ein wahres Orchester an Schmerzen. Seine Wangen waren feucht von den Tränen, die noch immer sein Blickfeld verschleierten. Vor seinen Augen tanzten unzählige schwarze Punkte.
    Es verstrich eine kleine Ewigkeit, ehe der Botaniker wieder halbwegs bei Sinnen war. Er atmete mehrmals tief durch. Sein Brustkorb fühlte sich an wie ein klaffendes Loch. "Was ist eben passiert?" Bei dem Versuch nachzudenken, verstärkten sich die Kopfschmerzen. "W-Weshalb musste ausgerechnet ein Teil dieser Erinnerung hochkommen? Ich-" Seine Gedanken setzten aus. Eine Flut von Bilderbruchstücken überströmte ihn plötzlich und ließen das Flashback vor seinem inneren Auge noch einmal aufleben. Augenblicklich versteifte sich sein Körper. Die noch immer Schock geweiteten Augen rissen weiter auf. Dass zwei Hände nach ihm griffen und kräftig an ihm rüttelten, bekam er nicht mit. Erneute Panik lähmte seinen Verstand. Stumm stand er da, starrte mit einem Blick zu Boden, aus dem blanke Angst sprach. Wieder drohten die Tränen zu fließen, als jäh ein brennender Schmerz auf seiner Wange aufflammte und dafür sorgte, dass seine Verkrampfung sich einigermaßen löste.
    Halb apathisch hob Alec den Kopf. Vor ihm stand ein Mädchen mit schwarzblauen Haaren, ihr Blick ruhte auf ihm. Perplex schaute der Neunzehnjährige sie an, während seine Hand zittrig den Weg zu der heißen Stelle in seinem Gesicht fand. Worte fand er im Moment keine.


    "Hey, was ist mit dir los? Komm wieder zu dir!", verlangte das Stuntgirl energisch. Der eindringliche Klang ihrer Stimme überraschte den Jungen ein wenig. Es dauerte einige Sekunden, ehe er zur Antwort ansetzte. "W-Was ist passiert? Wo kommt der Brand so plötzlich her?", war das Einzige, was er hervorbrachte. Seine Stimme klang rau, die Verwirrung war deutlich herauszuhören. "Warst wohl nicht so ganz hier. Keiner von uns weiß, was los ist und wo das Feuer oder der Turm plötzlich herkommen, aber diese Männer hier haben noch Freunde im Feuer und offensichtlich hat hier niemand außer uns Pokémon, weshalb sie uns bitten, ihre Freunde da rauszuholen", erklärte Serena und kratze sich am Kopf. Sie schien ebenso irritiert wie er selbst, doch gleichzeitig erweckte es den Eindruck, als hätte sie nicht wirklich ein Problem damit, ihrem möglichen Feuertod entgegen zu gehen. Alec hingegen behangte das Vorhaben ganz und gar nicht. Er wurde mit einem Mal aschfahl. "W-w-wir sollen d-da rein?! I-in den Turm? Ins Feuer?!" Die Bestürzung stand ihm ins Gesicht geschrieben. "Ich geh da niemals rein! Ich bin doch nicht lebensmüde! Ich renne nicht blindlings in mein Verderben, vergiss es!" Die Worte klangen aufgebracht, Panik schwang im Unterton mit.
    Die Vorstellung sich geradewegs in diese Flammenhölle zu begeben, löste bei ihm Übelkeit aus. "Ich will da nicht rein! Nein, ich gehe nicht mit! Ich will da nicht rein!!" Er begann wieder zu zittern, seine Hand glitt von der Wange und begab sich zurück in ihre Ursprungsposition - den Oberkörper umschlingend. Mitten im Griff wand sich das kleine Feurigel unter dem Druck, was Alec jedoch nur am Rande wahrnahm.
    „Wenn du nicht mitkommen willst, zwingt dich keiner dazu“, meinte die Blauhaarige und betrachtete den Jungen, ehe sie nach seinen Händen griff und diese mit sanfter Gewalt löste, damit das junge Pokémon nicht zerquetscht wurde. „Klar, Feuer ist nicht jedermanns Sache, aber es ist eigentlich überhaupt nichts dabei. Du glaubst gar nicht, wie oft ich so Zeug mache, einmal im Monat ist bei meinem Job 'nen brennendes Haus aber auf jeden Fall Pflicht, manchmal muss ich auch mehrere Tage hintereinander in sowas rein, also was macht schon einmal mehr aus?“, erklärte sie beiläufig und ein aufgeregtes Grinsen trat auf ihr Gesicht. „Keine Angst, da ist nix bei, außer, dass man hinterher was Cooles zu erzählen hat.“


    Alec glaubte sich verhört zu haben. Nichts dabei?! War dieses Mädchen denn noch bei Trost? Der Bestürzung mischte sich fassungslose Wut bei. Es musste selbst in einer solchen Situation schon einiges geschehen, damit jemand wie er die Nerven verlor. "'Es ist eigentlich überhaupt nichts dabei'?! Das hier ist die Realität und nicht irgendein Actionfilm oder sonst was! Ich weiß nicht, was du in deinem Job so alles anstellen musst, aber ich glaube kaum, dass jemand so wahnsinnig ist und seine Leute ungesichert in ein Feuer rennen lässt! Hast du eine Ahnung, wie leicht du den Flammen zum Opfer fallen kannst?! Ich-" Er brach abrupt ab. Die letzte Begegnung mit seinen Eltern erhob sich plötzlich wieder in seinem Bewusstsein. Wie sie auf dem Boden lagen; die blassen Körper gebranntmarkt und angefressen; die riesigen Flammenzungen, die gierig an ihnen zerrten; ihre Gesichter, eine Maske des Entsetzens.
    Augenblicklich verkrampfte sich sein Körper. Tränen rannen erneut seine Wangen hinab. "Nein", wisperte er kaum hörbar. "Nein!" Der Jugendliche schüttelte energisch den Kopf, um das Bild loszuwerden. Doch vergeblich. Es schien sich dort oben festgebrannt zu haben. Unauslöschlich flackerte es vor seinem inneren Auge.
    Alec stolperte unwillkürlich wenige Schritte zurück. Die Hände gegen die Schläfen gepresst, starrte er auf die Erde vor Serenas Füßen. Sogar ein Blinder hätte die Schmerzen auf seinem Gesicht erkannt, gegen die der Junge innerlich anzukämpfen versuchte.


    Das Mädchen betrachtet ihren Gegenüber, der scheinbar heftige Schmerzen hatte. „Klar ist es gefährlich, das ist jedes Abenteuer“, meinte sie, wobei sie nun plötzlich ernst wirkte. „Aber weißt du was? Es geht hier um Menschenleben. Und wenn wir nichts unternehmen, werden die Leute und Pokémon, die noch in diesem Turm sind, es vielleicht nicht herausschaffen. Ich habe genug Vertrauen in mich, um zu wissen, was ich kann und wie lang ich sie suchen kann. Wenn du es vor dir verantworten kannst, Leute dem Feuertod zu überlassen, obwohl du ihnen hättest helfen können, ist das deine Sache, ich kann es nicht. Also werde ich auch alles daran setzen, um sie zu retten.“
    Die letzten Sätze der Blauhaarigen bohrten sich wie glühende Nadeln in das Herz des Jungen. Es fühlte sich an, als klaffte dort mit einem Mal ein großes Loch, das seinen Körper mit eisiger Kälte erfüllte. "Du hättest sie retten können. Wie konntest du sie ihrem eigenen Verderben überlassen?", flüsterte eine Stimme vorwurfsvoll in seinem Kopf. "Du hättest sie retten können, Alec, du hättest sie retten können. Warum hast du es nicht getan? Warum hast du sie elending in den Flammen sterben lassen?" - "Aufhören! Sei still! Ich hab sie nicht sterben lassen! I-ich hab doch versucht, sie zu retten! Ich kann nichts dafür, dass sie gestorben sind..." Er wisperte die Worte nahezu. Ob Serena sie vernahm, war ihm gleich. "Belüg dich doch nicht selbst. Du hast sie sterben lassen. Du hast sie getötet, Alec, getötet!"
    "Nein, ich-" Übergangslos ertönte ein klatschendes Geräusch und die andere Wange begann intensiv zu brennen. Sofort verstummte die fremde Stimme. Irritiert, nun aber wieder halbwegs bei Sinnen blickte der Botaniker auf. "W-Was war das denn?" Die Frage entwich ihm, obwohl er wusste, weshalb sein Gegenüber ihm eine Ohrfeige verpasst hatte - oder zumindest glaubte er dies. Es verstrich eine kleine Ewigkeit, in der Stille herrschte. Nach und nach gelang es dem Neunzehnjährigen wieder, mehr oder minder klare Gedanken zu fassen. Die letzte Backpfeife hatte wohl die nötige Intensität gehabt, um ihn zurück in die Realität zu holen.
    Alec atmete mehrmals tief durch, ehe er zu einer Antwort ansetzte. Noch immer bebte seine Stimme, jedoch klang sie wesentlich fester als zuvor. "I-Ich denke, du hast Recht. Ich könnte mich nie wieder ansehen, wenn ich noch einmal jemanden den Feuertod sterben lassen würde...Es bleibt mir wohl n-nichts anderes übrig, als mich diesem Albtraum zu stellen..." Der Gedanke daran ließ seine unsichere Entscheidung allerdings bröckeln. Sollte er seiner tiefsten Angst ins Gesicht sehen oder nicht?
    "Wenn du Angst hast, bleib einfach bei mir, ich werde dich schon beschützen", versprach das Stuntgirl dem Jungen. "Ich bin übrigens Serena."
    Der Blondhaarige errötete leicht bei den Worten der Jungtrainerin. Noch nie hatte ein Mädchen ihm ein solches Versprechen gegeben. Dementsprechend wusste er nicht ganz damit umzugehen. Ein kleinlautes "D-Danke" war das Einzige, was er hervorbrachte. Wie sollte er sich nun verhalten? Der Schimmer auf seinen ohnehin geröteten Wangen wurde stärker. "I-Ich heiße Alec", erklärte er nach einigen Sekunden schließlich.


    Erneute Stille trat zwischen die Beiden, die jedoch bereits nach wenigen Augenblicken von einem Ausruf seitens seiner neuen Bekanntschaft wieder zerrissen wurde. "Dann ist ja alles geklärt. Hol dir 'ne Maske, dann geht's los!" Alec, sichtlich verwirrt von dem scheinbaren Tatendrang Serenas, blickte sie für einen Sekundenbruchteil verständnislos an, ehe ihm dämmerte, dass ein Atemschutz gegen den Qualm ja nicht das Verkehrteste war, wollte man nicht, wie er in jungen Jahren, eine Rauchvergiftung erleiden.
    Unsicher ließ er nun erstmals, seit er aus seiner Starre 'erwacht' war, seinen Blick über das nahe Umfeld schweifen, das sehr zu seiner Überraschung nicht nur aus der Blauhaarigen und ihm bestand. Sämtliche Jugendliche, denen ebenfalls ein junges Pokémonleben anvertraut worden war, standen hier versammelt. Bei ihnen ein kleiner Trupp nicht gerade schwächlich aussehender Männer. "Sind das die Kerle, von denen Serena vorhin gesprochen hat?" Der Botaniker schüttelte den Kopf, um die unangenehmen Gedanken, die in ihm aufzukeimen begannen, loszuwerden. Für so etwas war jetzt nicht unbedingt der richtige Zeitpunkt.
    Ein wenig unbeholfen schritt er auf einen der Männer zu, in dessen Händen ein Korb mit altertümlichen Masken ruhte. Die Frau neben ihm trug einige Tücher. Nur zögernd griff er nach beidem, Zweifel nagten an ihm. Sollte er sich wirklich in die Höhle des Löwen wagen? Am liebsten wäre er seinem Fluchtdrang gefolgt und einfach irgendwohin verschwunden, irgendetwas hinderte in allerdings daran. "S-Soll ich wirklich? Was ist, wenn es schief läuft? Wenn sich eine solche Tragödie noch einmal wiederholt?"


    Alec war im Begriff, die Utensilien zurückzulegen, als ein schrilles Quietschen ertönte. Perplex zuckte er zusammen, es war direkt neben seinem rechten Ohr erklungen. Das Feurigel saß auf seiner Schulter - es musste wohl dort hinauf geklettert sein, ohne dass er es mitbekommen hatte - und gab eine Reihe entrüstet klingender Laute von sich, die allesamt in einer beachtlichen Lautstärke den kleinen Mund verließen. "I-Ist ja gut, i-ich gehe j-ja!", stieß der Junge nach einer gefühlten Ewigkeit mit schwankender Stimme hervor. Nur widerstrebend band Alec dem Feuerpokémon das Tuch um die Schnauze, während er stockend zu Serena zurückkehrte. "I-Ich hab mir eine M-Maske geholt", verkündete er widerwillig. Ihm graute es bei der Vorstellung, was ihm nun bevorstand. Sein Körper begann erneut zu zittern.
    "M-Muss das w-wirklich -", setzte er an, brach jedoch ab. Sein Blick ruhte auf dem brennenden Turm. In unmittelbarer Nähe befand sich die Feuerhölle, die möglicherweise sein Verhängnis bedeutete. Er könnte wie seine Eltern den Flammen erliegen. Vielleicht brach ein großer Balken ab und begrub ihn unter sich. Vielleicht zerfraß das Feuer gerade die stützenden Holzsäulen dieses riesigen Bauwerks und es würde direkt über ihnen einstürzen, sie unter den Trümmern einschließen, bis sie erstickten - falls sie nicht schon vorher zerquetscht wurden. Vielleicht starb er auch an einer Rauchvergiftung, wie sie ihn damals beinahe das Leben gekostet hatte.
    Je länger Alec das brennende Gebäude anstarrte, desto intensiver und qualvoller wurden die Varianten, wie bei diesem Rettungsversuch sein Ableben aussehen könnte.
    Unwillkürlich wich er einige Schritte zurück. "Ich gehe da nicht rein! Nein, ich werde -" Der plötzliche Klang von Serenas Stimme zerriss seine erdrückenden Gedanken. "Geh'n wir!", verkündete sie entschlossen und packte den aufgebrachten Jungen am Arm. "Nein!" Alec versuchte den Griff zu lösen, doch seine Finger zitterten zu sehr, als dass sie etwas bewirken konnten. Ein resigniertes Stöhnen gab schließlich seine Aufgabe bekannt. Widerstrebend setzte er sich die Maske auf, ehe sie den Turm betraten.

    Im Eingangsbereich erwartete ihn nicht das riesige Flammenmeer, das er befürchtet hatte. Sehr zu seiner Beruhigung stellte er fest, dass in diesem Raum bereits ein Großteil des Feuers gelöscht worden war. Es hatten nur einige, kleinere Flammen überlebt, die ihr glühenden Fänge in die verwüsteten Reste schlugen, die einmal einen prächtigen Anblick geboten hatten. Die Hitze hier drinnen brannte auf seiner teils freigelegten Haut, doch das störte ihn überraschender Weise nicht allzu viel. Die Masken ermöglichten eine weitgehend normale Atmung, was bedeutete, er würde zumindest dem Tod durch eine Atem- oder Kreislauflähmung entgehen. Er musste nur dafür sorgen, dass er dieses alt wirkende Ding nicht verlor.
    Die leichte Entspannung währte jedoch nicht lang, denn sein Körper verkrampfte sich erneut, als ein Mann erklärte, sie müssten ein Stockwerk höher. Der grelle Schein des Feuers, der sie an der Treppe empfing, raubte Alec das winzige Fünkchen Mut, das Serena ihm auf unschöne Weise zugeredet hatte. Er fühlte seinen eigenen Herzschlag nicht mehr. Fortgelaufen wäre er, würde ihre Hand seinen Arm nicht so eisern umklammern. "Ich will hier raus!" Seine Augen brannten, als er sie zukneifte. Er wollte die tobenden Flammen nicht sehen, die ihnen entgegen schlugen. Er wollte die Zerstörung nicht sehen, die sie angerichtet hatten. Er wollte die Menschen nicht sehen, die hier oben festsaßen und eine Angst durchlitten, wie er sie selbst nur zu gut kannte. Er wollte seinem größten Kindheitsalbtraum nicht noch einmal ins Antlitz blicken müssen.
    Die Hitze wurde augenblicklich beißend und ihre Berührungen mit der Haut schärfer. Er hörte, wie sie von den Männern gedrängt wurden und wie eine Wand krachend einstürzte. Ein Ausruf von Seiten Serenas, sie sollten die Leute hier herausholen und dann abhauen, ließ den Botaniker seine Augen schlussendlich wieder öffnen. Der Anblick des Feuers schürte seine Unruhe jedoch und er stolperte einige Schritte zurück. Serena ließ ihn los, um scheinbar zu einem jungen Mädchen, welches unter einem großen Balken begraben lag, zu eilen. Unsicher blickte Alec ihr hinterher. Was sollte er tun? Aus dem Turm fliehen? Den Anderen helfen? Still dastehen und warten? Er wusste es nicht. Sein Körper bebte stärker denn je. Immer wieder versuchten Zerrbilder seine Aufmerksamkeit zu erregen und es kostete ihn mehr Kraft als er besaß, um sie zu verdrängen.
    Ein Mädchen half der Blauhaarigen beim Hochheben des Balkens. Ein wenig Erfolg schienen sie zu haben, denn er bewegte sich ein nahezu winziges Stück nach oben. Lange halten würden sie dieses Gewicht allerdings nicht können, was ein Ruf aus ihrer Richtung bestätigte. Der Neunzehnjährige fühlte sich hin und her gerissen. Sollte er helfen oder verschwinden? Würde er es überhaupt mit seinem Gewissen vereinbaren können, erneut Menschen dem Feuertod zu überlassen? Wohl kaum...
    Es verstrichen einige Sekunden, ehe Alec einen unsicheren Entschluss fasste. Vorsichtig bahnte er sich einen Weg zu der Unfallstelle, wohl darauf bedacht, keiner noch so kleinen Flamme zu nahe zu kommen. Schließlich hatte er sie erreicht. Er atmete mehrmals sehr tief durch, um seine Nerven so gut es ging zu beruhigen, wobei die Hitze nicht sehr förderlich war. Die Aktion würde ihn jedoch einiges an Kraft kosten, zitternde Gliedmaßen halfen dementsprechend wenig.
    In einem Zug griff er nach dem sperrigen Holzklotz und spannte unter großer Mühe die Muskulatur an. Tatsächlich hob sich der Balken ein weiteres Stück, gerade hoch genug, um das Mädchen hervorzuziehen. Auch er merkte, dass er diese Prozedur nicht lange durchhalten würde. Sein Körper begann stärker zu zittern, diesmal allerdings wegen der Anstrengung. "Wir brauchen hier Verstärkung! Jemand muss sie da rausziehen!", rief er der Truppe zu. Das Feurigel unterdessen saß noch immer auf seiner Schulter und blickte ihn verwirrt wie ängstlich an, während es sich Schutz suchend gegen ihn drückte.


    OT: Nach über zwei Monaten auch mal wieder ein Lebenszeichen von mir ^^". Der Post ist wahres Monster geworden - ein in meinen Augen teils unrealistisches noch dazu..Aber der Arme wird gerade so durch die Mangel gedreht Ôo
    Entstand zusammen mit Sheewa

  • Mitgehangen, mitgefangen, dachte Ray, als die Gruppe zaghaft den Turm betrat, doch der erste Eindruck war noch recht positiv: Das Untergeschoss schien nicht das Hauptproblem sein, da hier kaum Feuer zu sehen war, nur die sich an der Decke befindlichen Flammenzungen, die von der oberen Etage kamen. Dort musste der Brand viel stärker sein, als hier, und Ray hoffte inständig, dass er nicht viel höher als in diesen Stockwerk musste.
    Als die Gruppe das erste Stockwerk erreichte, nachdem man weiterhin vorsichtig den vier Männern folgte, bestätigten sich Rays Befürchtungen. Das Feuer brannte hier extrem; er hatte die Vermutung, dass hier jederzeit etwas zusammenbrechen konnte, und die Sicht war nicht nur durch Feuer und Rauch begrenzt, sondern auch durch die Wände, die das Stockwerk in Räume trennte. Das machte die Suche nach den Wächtern viel schwieriger.
    Doch auch wenn die Angst einen lähmen mochte, sagte Rays Verstand doch ganz klar, dass Schnelligkeit das oberste Gebot war. Denn der Zustand wurde bedrohlich schlimmer, wie eine einstürzende Wand bewies. Somit folgte Ray den vier Männern etwas zügiger, als zuvor, und erreichte als einer der Ersten den Ort, an dem die Wächter eingesperrt waren. Mehrere brennende Balken verhinderten, dass diese Männer aus dem brennenden Turm flüchten konnten. Zugleich nahm Ray war, dass ein Weiterkommen in die oberen Stockwerke durch Brand und Balken ebenfalls verhindert wurde.
    "Dort!", flüsterte Ray, als er ein junges Mädchen erblickte, welches unter einem Balken eingesperrt war. Glück im Unglück, denn der Balken brannte nicht. Noch nicht. "Wir müssen nicht nur die Männer, sondern auch das Mädchen befreien!", rief Ray der Gruppe zu, bevor Serena mit einem „Auf geht’s Freunde, lasst uns die Leute hier herausholen und dann abhauen.“ den Rest der Gruppe zu Taten anstachelte. Ray wartete einen Augenblick, um festzustellen, dass Serena zusammen mit einer weiteren Person versuchte den Balken anzuheben, der das Mädchen einklemmte. Schnell stürmte Ray vorwärts, um zu helfen, nur um einen weiteren Jungen zu erblicken, der dieselbe Idee zu haben schien, den Balken jedoch vor ihm erreichte.
    Diese drei schafften es den Balken anzuheben, doch jemand musste das Mädchen hervorziehen, bevor die Kräfte schwinden würden. Jetzt kam Ray ins Spiel, der ohnehin in der Nähe stand, und der jetzt beide Hände um die Hüfte des Mädchens legte und sie herauszog. Als Griffel mitbekam, was er da machte, schaute er erst mit seinen großen Augen Richtung Trainer, bis er schließlich eifrig selbst vorsichtig Hand an das Mädchen legte, um dabei zu helfen es herauszuziehen. Überraschenderweise spürte er einen Teil des Körpergewichts des Mädchens weichen, sodass Griffels Hilfe tatsächlich anschlug. Für ein frishc geschlüpftes Pokemon schlug sich der Kleine wacker, auch wenn Ray sah, dass es dem kleinen Pokemon alle Kraft abverlangte.
    Wenige Sekunden später war das Mädchen außer Reichweite des Balkens, welcher daraufhin vom Hebeteam heruntergelassen wurde.
    "Gute Arbeit, Griffel.", murmelte er seinem Partner zu, bevor er seine Helfer lobte. "Das hat gut geklappt, und sie scheint wohlauf." Mit einem weiteren Blick auf das Mädchen bemerkte er, dass sie nicht einmal wirklich bewusstlos war.
    "Alles okay bei dir?", fragte Ray. Das Mädchen reagierte nicht gleich, nickte aber benommen.
    Wiederum nickte Ray, mehr um sich selsbt zu beruhigen, als um irgendetwas zu bestätigen. "Wir sollten zusehen, dass wir noch helfen die Wächter zu befreien, oder was meint ihr?"

  • Je näher Mau und das fremde Mädchen dem Turm kamen, desto heißer wurde es. Der Rauch wurde immer dichter und Mau befürchtete darin zu ersticken. Die Brünette schaute zu ihrem Vulpix, welches neben ihr herlief, und dachte daran, was ihrem neuen Partner alles zustoßen könnte.
    War das wirklich eine gute Entscheidung dort rein zu gehen? Ist es das Risiko wirklich wert? Dann sah Mau die Männer vor ihrem inneren Auge in den Flammen untergehen. Das wollte sie verhindern. Nach dem kurzen Einsturz ihrer Entschlossenheit wurden ihre Schritte schneller.


    In der Eingangshalle angekommen war die Jugendliche ziemlich überrascht, wie gut die altertümlichen Masken doch funktionierten. Vulpix schien es ähnlich zu ergehen. Mau drehte sich zu dem Mädchen um.
    „Wir müssen den Anderen folgen. Pass auf, wo du hintrittst.“, warnte sie die Trainerin. Mau bemerkte den ängstlichen Blick und war deswegen auch nicht erstaunt, als das Mädchen ihr die Hand entgegen streckte. Mit einem kleinen unterstützenden Lächeln nahm sie diese entgegen und hielt sie fest in ihrer.


    Als die Gruppe langsam durch den Raum schritt, schaute sich Mau in der abgebrannten Eingangshalle um. Überall waren Pfützen, das Feuer war größtenteils gelöscht. In der ganzen Halle lag und stand verbranntes Holz, welches einmal die Halle kleidete.


    Kurze Zeit später stießen sie auf eine Treppe. Die Männer forderten die jungen Trainer auf, ihnen ins erste Stockwerk zu folgen. Oben angelangt loderte das Feuer der Gruppe schon entgegen. Es war wie die Hölle auf Erden. Und das die Flammen, die Hitze und der dunkle Qualm nicht schon genug waren, brach eine Wand zusammen. Der Boden schien ebenfalls nicht mehr ganz stabil.


    Plötzlich rief einer der Männer los und deutete in eine Richtung. Mau sah nach und entdeckte ein paar Männer in blau-weißen Gewändern. Sie waren durch die Flammen und brennenden Balken eingesperrt. Daneben lag allerdings auch ein Mädchen unter einem Balken eingeklemmt. Sie trug dieselbe Kleidung wie die Männer.


    Einige aus der Gruppe schritten zu dem Mädchen und versuchten dieses zu befreien. Mau entschied sich den Männern zu helfen.
    „Hey, wir sollten die Männer retten, bei dem Mädchen sind schon genug Leute.“, rief sie der Brünetten mit dem Wisor zu.
    Beide Mädchen machten sich auf dem Weg dorthin und fanden schon ein weiteres Mädchen mit blonden Haaren und einem Zorua vor.


    „Hey, Wir sind hier um den Männern zu helfen. Wir sollten uns überlegen, wie wir das anstellen. Wir müssen die Balken irgendwie aus dem Weg räumen beziehungsweiße die Flammen irgendwie löschen.“, sagte Mau aufgeregt.
    Wie sollten sie das nur schaffen? Keiner hatte ein Wasserpokémon, was versuchen könnte, den Brand um die Männer zu löschen. Es schien, als sei die Situation aussichtslos.


    Die Trainerin mit dem Wisor hatte dann doch schnell eine Idee gefunden. Ein Hebel zu finden, dürfte in dieser Situation eigentlich nicht schwer sein. Mau schaute sich um, jedoch wurde sie auf die Schnelle nicht fündig. Vielleicht, so hoffte es die junge Trainerin, findet jemand anders ein hebelartiges Objekt…


    OT: So, blackrose und ich haben unseren Teil jetzt fertig und wir werden ~Sarana~ bei den Männern unterstützen. Vielleicht könnten noch ein paar dazu kommen, wenn man bedenkt, dass einige noch nicht gepostet haben ;)

  • [align=justify][font='Optima, Tahoma, Arial, Helvetica, sans-serif']Als die allgemeine Meinung dahin gegangen war, zu helfen, und auch alle mit den entsprechenden Hilfsmitteln ausgestattet waren, betrat der Trupp tatsächlich den brennenden Turm. Alana lief bei dieser Aktion trotz der Hitze der Flammen um sie herum ein kalter Schauer über den Rücken. Sie konnte es kaum glauben, dass sie eben bei einem Ereignis, das in die Geschichtsbücher Einzug gehalten hatten, dabei war - und das nicht nur als außenstehender Beobachter, sondern tatsächlich die berühmte zukünftige Turmruine Teak Citys betrat - während des legendären Brandes. Sämtliche Zurückhaltung, die sie ansonsten an den Tag legte, warf sie in diesem Moment ab, betrat trotz der Gefahr, der sie sich eben aussetzte, schon voller Freude den Turm, der nicht mehr lange als solcher bestehen würde. Trotz ihrer Begeisterung vergaß sie aber keinen Moment, wie gefährlich die Aktion war - jeden Moment konnte ein brennender Balken oder dergleichen hinabfallen und sie alle unter sich begraben. Und die Gefahr schien auch keinesfalls vergessen werden zu wollen: Laut knisterte das Feuer, immer wieder lösten sich kleinere Holzteile und einmal stürzte gar eine Wand mit einem lauten Krachen in sich zusammen - was Alana einen gehörigen Schrecken bescherte, ganz, als ob sie nicht ohnehin angespannt genug gewesen wäre.
    An Wasserlachen, die sich auf dem Boden der Eingangshalle des Bauwerkes gebildet hatten, war zu erkennen, dass der vergebliche Löschvorgang schon einige Zeit angedauert hatte. Doch je weiter die Gruppe, geführt von ortskundigen Männern, in den Turm hineingelangte, umso weniger wurden sie. Weiter in den Turm hinein wurden die Trainer geführt, bis sich Alana fragte, wie weit sie noch in diese Feuerhölle, die mit jedem Moment heißer zu werden schien, vordringen mussten. Wie lange es wohl dauern würde, bis ihre Augenbrauen oder ihre Haare - wenn nicht noch mehr - angesengt sein würden?
    Just in diesem Augenblick endete die Expedition an einer Treppe, die keine mehr war, so war sie von den Flammen verzehrt worden. Zudem waren wohl von weiter oben brennende Trümmer auf die Stufen gefallen. Beim Anblick der Überbleibsel fragte sie die Jugendliche, was wohl passieren würde, wenn irgendwo auf dem Weg, den die Trainer beim Rückweg nehmen müssten, eine ähnliche Situation herrschen würde? Bei diesem Gedanken schnürte es ihr die Kehle zu - dass Natu dank seiner Fähigkeit zu fliegen vielleicht entkommen würde, war da nur ein geringer Trost.
    Zwischen den Trümmern auf der Treppe, durch die Flammen kaum erkennbar, entdeckte Alana mehrere Männer, die scheinbar hinter der Feuerwand gefangen waren. Eine weitere Person, ein Mädchen, das eine blau-weiße Robe wie auch die Männer trug, war zudem unter einem Balken in ihrem eigenen Stockwerk gefangen.
    Die blauhaarige, junge Frau, von der schon vor dem Turm die erste Aktion ausgegangen war, war auch nun die Erste, die reagierte - und zusammen mit ihrem Frizelbliz auf das Mädchen unter dem Balken zusteuerte. Drei weitere Mitglieder der Gruppe kamen der Blauhaarigen zur Hilfe, sodass es dem Quartett schlussendlich gelang, das Mädchen zu retten.
    Alana, die unsicher gezögert hatte, bis das seltsam gekleidete Mädchen gerettet worden war, näherte sich nun denjenigen, die sich dazu entschieden hatten, den im Feuer gefangenen Männern zu helfen. Gerade bekam sie noch mit, wie ein Mädchen mit rötlichen Haaren vorschlug, die Balken aus dem Weg zu räumen oder die Flammen zu löschen. Letztere Option war aber mangels eines Wasserpokémons kaum möglich.
    Suchend blickte sich die Rosahaarige um, in der Hoffnung etwas, mit dem sie den deutlich schweren Balken bewegen konnten, zu erblicken. Holz lag ja zu Genüge herum - doch genau das machte die Lage, zusammen mit dem Feuer, so unübersichtlich. Kurz leckte sich Alana über die Lippen, als sie die Haare, die sie zum Schutz Natus über die Schulter geworfen hatte, zur Seite streifte. "Versuch mal zu fliegen, mein Kleiner", flüsterte sie dem Vogel zu. "Und schau, um du etwas entdecken kannst, das uns hier helfen kann." Mit diesen Worten nahm sie das Pokémon von ihrer Schulter, setzte es auf ihren Handrücken und streckte diesen mit ein wenig Schwung in die Höhe. Die einzige Folge dessen war aber, dass sich die Krallen Natus fester in ihre Haut bohrten, als es sich stärker festkrallte, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren.
    Seufzend senkte die Jugendliche ihre Hand wieder auf Augenhöhe, um ihrem Pokémon in die Seelenspiegel zu schauen. Deutlich sah man die Angst des kleinen Vogels, der scheinbar stark vom Feuer eingeschüchtert war - Alana konnte es ihm nicht verdanken.
    "Schau", murmelte sie Natu sanft zu. "Ich verstehe ja, dass du Angst hast. Aber wenn wir den Männern da oben helfen wollen, dann müssen wir jetzt etwas finden, mit dem wir den Weg freikriegen. Und du kannst von weiter oben suchen als wir. Und deshalb-"
    Ihre Worte wurden von einem Krachen unterbrochen, bevor sie sie zu Ende gedachte hatte, als erneut ein kleineres Stück Holz aus irgendeinem höheren Stockwerk nach unten fiel und auf dem Boden aufschlug. Dies versetzte Natu in einen derartigen Schrecken, dass es wie wild mit den Flügeln zu schlagen begann und von Alanas Handrücken abhob. Laut vor Angst zwitschernd flatterte der kleine Vogel Richtung Decke, wohl auf der Suche nach einem Fluchtort. "Ja, und jetzt schau, ob du was findest, das uns helfen kann!", rief ihm Alana noch nach. Viel Hoffnung setzte sie nicht in diese Worte, da sie nicht einmal wusste, ob ihr Pokémon sie verstanden hatte - geschweige denn, dass es wusste, wonach es suchen sollte ...

  • Offenbar waren auch andere aus der Gruppe nervös und Lucy's Panikattacke hatte die allgemeine Stimmung wohl nicht gerade verbessert, doch schlussendlich entschieden sich alle Trainer bei der Rettungsaktion zu helfen.


    Doch schon als sie den Turm betraten bereute das Mädchen seine Entscheidung ein wenig. Die beeindruckende Eingangshalle - die mit ihren, wenn auch verkohlen, Ornamenten und Verzierungen keinen Zweifel daran ließ, dass sie zu einem wahrhaft prachtvollen Tempel gehörte - war zwar bereits gelöscht worden, doch die ehemals soliden Balken sowie die hölzerne Decke machten keinen stabilen Eindruck mehr.


    Offenbar war ihre Unsicherheit nicht unbemerkt geblieben, denn ihre Begleiterin, die Mittlerweile selbst einen leicht zweifelnden Ausdruck im Gesicht hatte, sah sich sogleich nach ihr um. Lucy erwiderte diesen Blick mit angstvollen Augen. Im Moment wünschte sie sich, vorhin die Hand des Mädchens ergriffen zu haben, als diese sie ihr gereicht hatte. Zaghaft streckte sie ihr die Hand nun ihrerseits entgegen, in der Hoffnung sie würde verstehen und sie ergreifen.*
    Glücklicherweise war dem so. Mit einem verstohlenen Lächeln griff die Fremde ihre Hand und sie gingen gemeinsam weiter, tiefer in den Turm hinein...


    Als einer der Männer, die sie hier hinein begleitet hatten verkündete, sie sollen weiter nach oben gehen, begann Lucy's Herz schlagartig zu rasen. Nervös kraulte sie mit der freien Hand ihren Partner, der mittlerweile wieder auf ihrer Schulter thronte. Sie war froh darum in dieser Situation nicht allein sein zu müssen. Dass der kleine Kerl so nah bei ihr war, gab ihr nicht nur ein wohleres Gefühl, sondern sorgte auch dafür, dass sie sich um ihn schon mal keine Sorgen machen musste. Ihm konnte nur dann etwas zustoßen, wenn auch sie betroffen war.


    Im nächsten Stockwerk angekommen wandelte sich das Bild.
    Aus der großen, vom Löschwasser feuchten Halle, war ein schmaler, stickiger Feuertunnel geworden, der links und rechts die Wände zu mehreren Zimmern auffraß.
    Die 15-jährige setzte vorsichtig einen Fuß vor den anderen, um den Boden zu testen, damit sie nicht einbrachen.
    Erst am Ende des Ganges, wo die Trümmer einer eingestürzten Treppe das weitere vorankommen unmöglich machten, entdeckte die Gruppe dann endlich die Wächter.
    Doch auch ein kleines Mädchen war in Gefahr geraten und musste gerettet werden.


    Lucy schlug das Herz bis zum Hals. Die mutigeren Mitglieder der Gruppe organisierten schnell einen kleinen Trupp um das Mädchen zu befreien.
    Lucy's Begleiterin ergriff die Initiative und zog sie mit sich, zu den Wächtern.
    Auch eine Blondine hatte sich zur Rettung der Wächter eingefunden.
    Diese konnten hinter einem brennenden Balken nicht hervor.
    Die Vulpixtrainerin sprach aus was wohl allen dreien im Kopf herum ging: Sie mussten die Männer irgendwie vor den Flammen schützen und den Balken beiseite räumen.
    Lucy wand sich zu den anderen Trainern um, um nach einem Wasserpokemon Ausschau zu halten, doch auch wenn sie das ein oder andere entdeckte, wurde schnell klar, dass alle Pokemon in der Gruppe zu jung sein würden um ein so großes Feuer löschen zu können. Sie mussten also einen anderen Weg finden.
    Sie alle schienen nach einer Lösung zu suchen und es war Lucy, die als erste wieder sprach: "Okay also..., das Feuer zu löschen würde wohl zu lange dauern, denn um Decken, Sand oder Wasser zu holen müssten wir erst mal den ganzen Weg zurück.
    Das wäre auch zu gefährlich, bei den Feuerschäden am Boden."
    Die anderen nickten verstehend.
    "Da nur der Balken zu brennen scheint, müssen wir ihr also nur irgendwie da weg kriegen.
    Vielleicht können wir ja was finden womit wir ihn bewegen können. Einen Hebel oder so..."


    OT: sorry, dass ich jetzt erst poste, wo mein Beitrag sich doch eigentlich vor dem von Caprice besser liest von der zeitlichen Abfolge her.
    Da Majiata auch ihren Chara noch kein Hilfsmittel hat finden lassen, will sich vielleicht noch jemand an der rettung der männer beteiligen...

  • ~Timo~


    Timo schleppte einen Wassereimer nach dem anderen zu dem brennenden Turm, der noch immer in Flammen stand. Viele Helfer hatten sich schon versammelt und bildeten eine Kette vom Brunnen zum Turm, um die Wassereimer schnellstmöglich vor Ort zu bringen. Schiggy, Timos neuer Partner fegte mit seiner Rute Sand auf die kleinen Flämmchen und die Glut und trug somit seinen Teil zu den Löscharbeiten bei. Rutenschlag war bisher die einzige Attacke, die funktionierte. Das nahm Timo seinem Pokémon jedoch überhaupt nicht übel, da es ja erst vor wenigen Minuten geschlüpft war. Nachdem Timo einen weiteren Eimer Wasser über dem Feuer entleert hatte und sich die ersten Anzeichen auf Erfolg zeigten, fiel ihm etwas auf. Der Junge ließ seinen Blick über die Menge schweifen und sah kein einziges Pokémon bei den Löscharbeiten – abgesehen von denen, die vorhin mit seinem Schiggy geschlüpft waren. Das kam ihm doch merkwürdig vor, da er vorhin in der Stadt mehrere Pokémon mit ihren Trainern gesehen hatte, die hier hätten helfen können. Diesen Gedanken vertrieb er jedoch schnell, da die Löscharbeiten ihn völlig in Beschlag nahmen und seine volle Konzentration erforderten.


    Plötzlich wurde er jedoch von einem Mann bei Seite gezogen. Er erkannte, dass bei dem Mann einige der Leute standen, die sich vorhin mit ihm auf die Bühne getraut hatten. Die kleine Gruppe bewegte sich nun auf Timo zu und der Mann begann dem jungen Trainer sein Problem zu schildern. Nach einigen Worten des Mannes war Timo jedoch noch verwirrter als zuvor. Hatte er wirklich gesagt es sei ein Glück so viele Trainer mit Pokémon in der Nähe zu haben? Das machte für ihn überhaupt keinen Sinn, obwohl die Aussage mit der vorherigen Beobachtung Timos deckte. Trotzdem hing er weiter gebannt an den Lippen und den Erklärungen. „Einige der Wächter sind noch im Turm! Würdest du uns helfen?!“, schloss der Fremde und blickte Timo bittend und fordernd zugleich an, so als hätte Timo gar keine Wahl. Innerlich hatte er sich schon längst entschieden. Natürlich wollte er helfen! Er wollte Abenteuer erleben! Deswegen war er unter anderem auch auf die Bühne zu Schiggys Ei gegangen. „Und wenn das mal kein Abenteuer ist…“, murmelte der Trainer aus Azuria City. Entschlossen nickte Timo dem Hilfesuchenden zu, der erleichtert wirkte und die weitere Führung übernahm.


    Bald hatte er die Gruppe zum Fuße des Brennenden Turmes gebracht und nun war Timo gar nicht mehr so wohl mit seiner Entscheidung, nachdem ihm klar gemacht wurde, dass ihre Mission sie wirklich in die Flammenhölle führen sollte. „Am Brunnen war ich noch deutlich mutiger“, musste Timo leise zugeben. „Nur ihr allein könnt es schaffen. Denn euch wurde die Freundschaft eines Pokémon geschnäkt. Daher flehe ich euch an, helft uns.“, bat der Fremde sie nochmal inständig und zeigte damit, wie wichtig es ihm war und dass sie alle eigentlich keine andere Wahl hätten. Nachdem einige Mutige den Anfang mit ihrer Zustimmung gemacht hatten, trat nun auch Timo vor. Schiggy blieb ihm dabei dicht auf den Fersen. Nachdem die Masken, die eine sichere Atmung gewährleisten sollten gebracht wurden, nahm sich der Junge aus Azuria eine und befestigte eine andere vor Schiggys Mund. So ganz behagte es ihm jedoch nicht sein Neugeborenes mit in den Turm zu nehmen. „Viel zu gefährlich“, dachte er kurz doch er konnte Schiggy, trotz dessen sichtlicher Müdigkeit, nicht davon abbringen am Fuße des Turmes zu warten. „Na gut“, meinte Timo und hob Schiggy auf seinen Arm. „Aber zu Fuß bist du nicht unterwegs!“, fügte er noch hinzu, woraufhin Schiggy ein zustimmendes Geräusch von sich gab.


    Nacheinander betraten die Jugendlichen mit ihren jungen Pokémon und unter der Führung des alten Mannes den Turm. Schlagartig schlug Timo die Hitze entgegen und er musste feststellen, dass die Löscharbeiten nicht so weit fortgeschritten waren, wie er es erhofft und vermutet hatte. Abermal krochen in ihm die Zweifel empor, ob dieses Unterfangen von Erfolg gekrönt sein würde. Wie sollten die alten Männer in dieser Hitze und bei diesem Rauch überleben? Womöglich noch ohne die Masken, die glücklicherweise wirklich einiges abfingen. Timo sah genau, welchen Weg sich das Feuer gebahnt hatte. Die wundervollen Statuen waren voller Ruß und in der Decke hatten die Flammen Löcher gebrannt. Vereinzelt schossen noch Flammenzungen durch den Boden auf die Gruppe hinab, was nur bedeuten konnte, dass weiter oben das Feuer noch in vollem Maße tobte. Zuversicht fühlte sich anders an.


    Zu allem Übel rief nun einer ihrer Begleiter, dass sie weiter nach oben müssten. Timo fluchte laut. Worauf hatte er sich da nun schon wieder eingelassen. Das war ihm doch ein bisschen zu viel Abenteuer. „Ich hätte gerne auch mit weniger anfangen können“, murrte er. Dann betrachtete er sein Pokémon liebevoll, dass wieder putzmunter zu sein schien. Schiggy versuchte aus Timos Umklammerung zu fliehe, was ihm dank seiner mangelnden Stärke nicht gelang. „Ich lasse dich nicht los“, sagte Timo. „Ist nur zu deinem Besten, weißt du?!“


    Nun hatten sie den ersten Stock erreicht, welcher komplett in Flammen stand! Die beißende Hitze raubte den Helfern beinahe den Atem. Die alten Männer drängten sie dazu, schneller zu gehen und machten sie auf gefährliche Stellen im Boden aufmerksam, von denen es zum Leidwesen aller zu viele zu geben schien. Hier und da krachte ein Balken von der Decke und entlockte den meisten von ihnen panische Schreie. Mit Sicherheit hatten alle von ihnen die Gefahr unterschätzt, in der sie sich nun befanden.


    Endlich kam der befreiende Schrei: „Dort!“, rief einer der Männer aus und deutete auf einen Punkt, nur wenige Meter der ehemaligen Treppe entfernt. Etwas Blaues blitzte durch die Flammen. Tatsächlich waren dort hinter den brennenden Balken Menschen durch die Flammen eingesperrt. Es handelte sich um vier weitere Männer, die in sonderbare, blauweiße Roben gekleidet waren. Bevor die Gruppe aber zu den augenscheinlichen Priestern gelangen konnte, bemerkte einer ihrer Begleiter in den Trümmern der nächsten, eingestürzten Wand, ein junges Mädchen, dass die gleiche Kleidung wie die Männer trug. Sie schien unter einem schweren Balken eingeklemmt.


    Die Gruppe zögerte nicht lange und teilte sich auf! Timo überblickte kurz die Lage und kam zu dem Schluss, dass er und Schiggy den Männern helfen sollten, da das Mädchen schon gerettet schien. Also bewegte sich Timo auf die Männer zu. Einige aus seiner Gruppe waren bereits da und suchten nach Lösungen. Sofort schauten sie auf Timos Schiggy, als er bei ihnen angekommen war. „Ein Wasserpokémon!“, jubelte eine der Mädchen. Timo nickte. „Aber macht euch nicht allzu viel Hoffnung, dass wir den Balken gelöscht bekommen. Schiggy ist auch gerade erst geschlüpft!“, erklärte Timo die Situation seines Partners. „Komm Schiggy! Wir versuchen es nochmal! Kannst du noch etwas, was du mir noch nicht gezeigt hast?“, fragte er sein Pokémon. Schiggy stellte sich vor den Balken und öffnete seinen Mund. Doch leider kamen nur einige kleine Wasserblasen heraus, die nicht annähernd dazu in der Lage gewesen wären, das Feuer zu löschen. Timo streichelte Schiggy über den Kopf! „Super Versuch!“, meinte er doch Schiggy schien da anderer Meinung zu sein. „Irgendwie müssen wir den Balken da wegkriegen!“, kaum gesagt fiel Timos Blick auf einen Haufen verkohlter Balken, die noch dampften. "Versuch doch da nochmal dein Glück!", meinte Timo und Schiggy setzte sich in Bewegung. Und tatsächlich: die schwachen Wasserblasen reichten aus, um die schwarzen Balken abzukühlen. "Das müsste gehen!"

    OT: Sorry, dass ich ewig nicht mehr gepostet habe! Abi war doch etwas stressig!
    OT²: Ich hab jetzt einfach mal einen Lösungsweg eingebaut. Vielleicht will sich ja einer an den Balken bedienen? :)

  • Bei der Rettung des Mädchens bekam Serena schnell Hilfe. Neben einem anderen Mädchen, packte auch der mehr als nur ängstliche Alec mit an und gemeinsam schafften es die drei, den schweren Balken anzuheben. Ein weiterer Junge mit schwarzen Haar und Brille zog das Mädchen dann unter dem Balken hervor und dankbar ließen die Jugendlichen ihre Last wieder ab. Die Gerettete schien aber irgendwie noch nicht wieder ganz da zu sein und war ziemlich bleich. Sie schien aber mit dem Schreck davongekommen sein, denn sie rappelte sich schon wieder auf und kam auf die Beine, auch wenn sie noch etwas wacklig stand und deshalb halt an dem Brillenträger suchte.


    Die anderen schienen bei den Männern aber deutlich mehr Probleme zu haben und Angesichts der doch etwas feurigen Lage, bedeutete jede Verzögerung Gefahr. Ein Junge mit einem Schiggy schaffte es schließlich mit dessen Blubber, die Flammen auf den Bruchstücken, welche den Weg für die Männer versperrten, ein wenig zu schwächen. Deutlich unzufrieden blickte Serena an sich herab. Vor allem die geringe Beinfreiheit, die ihr der Kimono verlieh, schürte ihren Missmut, obwohl es sie beim Laufen nicht einschränkte. Ihr Blick wanderte weiter und blieb an Frizelbliz hängen. „Ich habs!“, verkündete sie schließlich aufgeregt, „Du da, lass Schiggy weiterhin Blubber einsetzen und wir anderen setzen auch unsere Pokémon ein. Wir reißen diesen Schrot einfach nieder.“ Einige der anderen schienen nicht wirklich zu verstehen, was die übereifrige Blauhaarige von ihnen wollte, also streckte sie den Arm aus und deutete mit dem Finger auf die kokelnde Barriere. „Los mein Kleines, Tackle!“, rief sie, worauf ihr frisch geschlüpfter Partner sie erst einen Moment verständnislos anblickte, bevor er sich breitbeinig an ihre Seite stellte, den Kopf stolz hob und zustimmend bellte. Einige Sekunden herrschte eine Peinliche Stille. „Gut posen kannst du.“, stellte seine Trainerin seufzend fest und ging neben ihm in die Hocke, „Du verstehst nicht, was ich von dir will, richtig?“ Der kleine Kerl fiepte entschuldigend und rieb seinen Kopf an ihrem Knie. Serena klopfte ihm darauf kurz auf seine Knochenplatte am Kopf. „Guck mal, das ist bei dir doch so hart. Du musst nur Anlauf nehmen, den Kopf senken und dann mit voller Wucht gegen diese Balken dort springen. Das ist Tackle. Keine Sorge, dir wird dabei nichts geschehen, du darfst nur nicht zögern. Ich glaube an dich und dass du es kannst.“ Frizelbliz schien davon nicht so ganz überzeugt, aber man konnte ihm ansehen, dass er keines Falls schwach wirken wollte, weswegen er tapfer nickte. „Frizelbliz alleine schafft das nicht, aber Tackle sollten viele unserer Pokémon beherrschen. Wenn ihnen das Schiggy Feuerschutz gibt, besteht für unsere Kleinen auch keine Gefahr, aber wir müssen langsam echt Gas geben. Die Feuerpokémon sollen die Stellen anzielen, die nicht von dem Blubber getroffen werden.“


    OT: So ich denke wir sollten hier Mal zum Ende kommen daher bitte die Aktion jetzt nicht so lang ziehen, sondern wirklich die Pokis draufkloppen lassen und relativ schnell das Geröll zusammenbrechen lassen. Es ist hier auch evtl nicht schlecht, wenn ihr hier noch einen anderen Spieler fragt, ob ihr sein Poki in eurem Post auch angreifen lassen dürft. Ich würd sagen, ab drei Pokis, die Tackle einsetzen, bricht das Holz.

    Öffne die Pforte, durchschreite das Tor und betritt eine Welt, wie du sie dir in deinen kühnsten Träumen vorgestellt hast. Eine Welt, in der Wunder Wirklichkeit und Kinder nie erwachsen werden.
    Doch ohne Hilfe werden die Traumlande schon bald vom Albtraum regiert, den die bösartigen Nachtmahre sind mächtiger als je zuvor.


    Das Abenteuer und der Kampf um die Welt der Träume hat begonnen!
    The endless Night of Dreams

  • Lucy's Vorschlag einen Hebel zu suchen schien anzukommen, denn sofort begannen die anderen Trainer sich nach einem geeigneten Werkzeug umzusehen.
    Auch sie selbst wagte sich ein Stück von dem eigentlich Ort des Geschehens weg um etwas passendes zu finden.
    Ihr neuer Freund und ständiger Begleiter machte sich mit einem fiepsenden Geräusch auf ihrer Schulter bemerkbar. Offenbar wollte der kleine Kerl auch helfen. Ob er überhaupt verstanden haben konnte, wonach er suchen sollte?
    Besonders wohl war ihr nicht dabei, den Kleinen auf dem instabilen Boden abzusetzen. Sie wollte ungern noch einen Rettungsmission starten müssen um das Babypokemon zu retten, dass man ihr anvertraut hatte. Andererseits war das Wisor auf ihrer Schulter auch nicht viel sicherer bei all den herunterfallenden Glutstücken, denen sie bisher nur mit Mühe hatte ausweichen können. Gleichzeitig auf die brennende Decke und den löchrigen Boden zu achten gestaltete sich schwierig.
    Da der kleine Kerl so unbedingt helfen wollte, gewährte die frisch gebackene Trainerin ihrem Partner seinen Wunsch und setzte ihn auf einem stabilen Stück Boden ab. Sofort rannte das Pokemon davon.
    "Hey, warte doch mal! Geh nicht so weit weg!", schrie sie ihm noch entsetzt hinterher als sie ihn in einem der angrenzenden Räume aus den Augen verlor.


    An einen Hebel war nun kaum noch zu denken, sie musste das wehrlose Geschöpf, dass offensichtlich gar keine Ahnung hatte in welcher Gefahr es schwebt, so schnell wie möglich wiederfinden. Das hatte jetzt oberste Priorität. Unvorsichtiger als bisher bewegte sich das Mädchen vorwärts auf der Suche nach ihrem Freund, als sie hinter sich Rufe hörte.
    Eine weitere Trainerin hatte sich zu der Gruppe gesellt und versuchte ihr panisches Natu zur Mithilfe zu bewegen, schien damit aber wenig Erfolg zu haben, denn der aufgeregte Vogel flatterte nur ziellos umher.


    Verzweifelt rief Lucia nach ihrem Pokemon, konnte aber keine Antwort vernehmen.
    Während dessen hatte das blauhaarige Mädchen, dass schon die ganze Zeit eine Führungsrolle übernommen hatte, einen alternativen Rettungsplan unterbreitet. Ein Shiggy sollte den Balken kühlen, damit andere Pokemon ihn mit ihren Attacken zum Einsturz bringen konnten. Ihr eigenes Frizelbliz hatte auch schon die Initiative ergriffen und machte es den anderen vor.
    Lucy bezweifelte, dass diese Methode sowohl für die Männer, als auch für die Pokemon die ungefährlichste war, doch für ihre Zurückhaltung schien das ältere Mädchen wohl nicht gerade bekannt zu sein und mit der Selbstsicherheit und Führungsstärke die sie ausstrahlte, würde sie sicher ohne Probleme auch die anderen von ihrem Weg überzeugen können.


    Ohne ihr Wisor würde sie den Anderen wohl sowieso nicht helfen können, egal ob der kleine Kerl Tackle bereits beherrschte oder nicht. Die Aktion schien ihr für die kleine Fellkugel ohnehin viel zu gefährlich. Sie würde erst weiter nach ihm suchen und dann zu der Gruppe zurückkehren.


    Da gab auf einmal mit einem knackenden Geräusch der Balken unter ihren Füßen etwas nach und ihr Fuß sackte ein wenig nach unten.
    Das Holz um die Bruchstelle herum splitterte und zerkratze ihre Haut. Vermutlich blutete sie auch ein wenig, aber so lange sie ihren Fuß nicht befreit hatte, war das schwer zu sagen.
    Erschrocken ließ sie sich auf den hintern plumpsen und drehte sich nach den anderen um. Obwohl sie sich nicht all zu weit von ihnen entfernt hatte, war es wohl weit genug gewesen, als das ihr Sturz unbemerkt geblieben war. Gerade wollte sie nach dem Mädchne rufen, das sie überhaupt erst ermuitigt hatte mit hier rein zu gehen, als ihr auffiel, dass sie deren Namen überhaupt nciht kannte. Doch noch bevor sie zu ihrem Hilferuf kam schreckte ein Geräusch vor ihr sie auf. Es war Wisor, das mit reumütigem Blick, wohl weil es nichts gefunden hatte, vielleicht aber auch, weil es sie nicht hatte beschützen können, zu ihr zurück trottete. Zwei Tränen rannen ihr über die Wangen - Tränen der Erleichterung, aber auch der Verzweiflung und der Wut. Das alles hier wurde ihr langsam einfach zu viel. Sie konnte dieses Chaos nicht länger ertragen. Sie musste endlich tätig werden.
    Mit einem kräftigen Ruck zog sie ihr Bein aus eigener Kraft aus der misslichen Lage und erhob sich mit neuer Energie.
    Die Wunden an ihrem Fuß bluteten tatsächlich, aber nicht sehr stark und tief schienen die paar Kratzer auch nicht zu sein.
    Wisor leckte über die größten davon und kitzelte sie damit.
    Für einen Augenblick schlich sich ein Lächeln auf ihr Gesicht, wurde jedoch sofort wieder von bitterem Ernst abgelöst.
    Energisch ging sie auf den Jungen zu, der bei dem geretteten Mädchen stand.
    "Hey du!" rief sie ihm schon im näher kommen entgegen. Als sie dann endlich bei ihm ankam fand sie schnell die richtigen, wenn auch sehr harte Worte: "Das Mädchen hat keine Atemmaske und der Qualm hier wird immer dichter, je mehr das Shiggy da drüben löscht. Also entweder gibst du ihr deine Maske oder du bringst sie hier schleunigst raus. Wir andern kommen dann auch gleich nach."
    Ohne eine Antwort abzuwarten ging sie weiter zu dem brennenden Balken hinter dem sich die Männer befanden.
    Ob sie den Jungen irritiert oder gar zu schroff angepackt hatte interessierte sie jetzt nicht. Das Adrenalin stieg ihr zu Kopf und blendete alles um sie herum aus, das jetzt nicht weiter von Bedeutung war.


    Viel zu nah war sie an den Balken getreten und blockierte somit für einen kurzen Moment die Rettungsaktion. Furchtlos rief sie den Männern entgegen: "Sind Sie in Ordnung? Ist jemand verletzt?"
    Statt einer Antwort kam ihr nur Husten und röcheln entgegen.
    Da die Männer aber alle vier standen schien zumindest niemand ernsthaft Schaden davon getragen zu haben.
    Beherzt nahm Lucy ihre Maske ab und warf sie den Wächtern entgegen. Sofort spürte sie, wie sich das Atmen erschwerte. Sie musste sich nun beeilen.
    "Schützen sie Mund und Nase vor dem Rauch und bleiben sie am Boden. Dort sollte der Qualm dünner sein.
    Wenn wir den Balken gleich zum Einsturz bringen wird er ihnen vermutlich entgegen kommen, also bleiben sie so weit wie möglich zurück und versuchen sie sich zu schütz..hn...*hust*hust*"
    Schnell trat sie von den Flammen zurück und zog ihrem bereits rußverschmierten Pullover über die untere Gesichtshälfte. Die Hitze hatte ihr zusätzlich zugesetzt, sodass ihr Gesicht rot angelaufen war und ihr der Schweiß von der Stirn perlte.
    Mit einem finsteren Blick zu der Blauhaarigen sagte sie noch: "Hier können wir", mit Blick auf Wisor, "eh nicht mehr viel helfen."
    Und mit diesen Worten griff sie sich vor den entgeisterten Augen einiger Anwesender ihr Pokemon, dass ihr die ganze Zeit treu gefolgt war, und ging los in Richtung Treppe, zurück zum Ausgang.


    OT: Ist nicht böse gemeint, gegen niemanden. Mein Chara kommt einfach mit dem Druck nicht klar und will raus. Das ist alles.
    In meinem nächsten Post werdet ihr sie vermutlich druaßen in Tränen aufgelöst zusammenbrechen sehen...
    OT²: Nicht dass das falsch verstanden wird: Das hier ist nur die Meinung meines Charas. Ich persönlich finde die Idee mit dem Tackle toll. Das bindet auch endlich mal die Pokemon mit ein.

  • Von einem anderen Mädchen aus der Gruppe, war der Vorschlag gekommen einen Hebel zu suchen mit dem man das Holz irgendwie hätte wegstemmen können, doch es gab keinerlei Hebel dort. Mitsuko und ihr Zorua sahen sich um, doch weder die Braunhaarige noch ihr Pokemon fanden etwas. Doch die Leute die dem Mächen geholfen hatten schienen nun dazuzustoßen und die Blauhaarige brachte einen anderen Vorschlag. Indem mehrere Pokemon gleichzeitig Tackle einsetzten, sollten sie die Balken wegschieben oder zum Einsturz bringen, sodass die Männer dahinter hervorkamen. Mitsuko nickte nur und Zorua beobachtete aufmerksam das Frizelblitz des Mädchens.


    Dieses setzte als erstes Tackle ein, nachdem seine Trainerin ihm erklärt hatte was es tun musste. Die Braunhaarige wusste nicht ganz so viel über ihr neues Pokemon. Nur das es aus Einall kam und dort auch irgendwie mit dem Begriff "Illusion" in Verbindung gebracht wurde. Doch warum genau wusste das Mädchen nicht.
    'Am bestens wäre es wenn Zorua das Frizelblitz nachahmt und dann auch Tackle einsetzt, ich weiß ja nicht genau ob es das kann...' schoss es ihr durch den Kopf. Auf einmal spürte sie etwas, als ob ein anderer Geist in ihr wäre und sie wusste zwar nicht warum, aber es war ihr sofort klar, dass es Zoruas war. Es schien voller Zustimmung zu sein, wenn auch etwas verwirrt. Etwas verunsichert trippelte Mitsuko auf der Stelle, doch kurz danach lächelte sie ihrem Partner zu und beugte sich nach unten. Irgendwie musste sie ihm ja klar machen was es tun sollte. Sie schaute ihrem Partner kurz in die Augen, zeigte dann auf das Frizelblitz, während es Tackle einsetze und dann auf Zorua. Innerlich stellte sie sich vor, wie ihr Partner und das andere Pokemon zusammen die Attacke ausführten und das kleine Pokemon schien zu verstehen.


    Das fuchsähnliche Pokemon schaute sich die Attacke einen weiteren Moment an, sah noch einmal zu seiner Trainerin und stürzte danach ebenfalls auf den Balken zu. Erst merkte man noch wie verunsichert das kleine Pokemon war, doch nach ein wenig Zeit wurde es sicherer und führte gemeinsam mit Frizelblitz Tackle aus. Voller Stolz betrachtete die Trainerin ihr Pokemon und war froh darüber wie es sich anstrengte.


    Kurz aber wurde ihre Aufmerksamkeit auf ein Mädchen gelenkt, welches den Männern ihre eigene Atemschutzmaske zuwarf und dann ihr Pokemon auf den Arm nahm und nach draußen ging. Es erstaunte sie, dass dieses Mädchen einfach die Maske weggegeben hatte, allerdings vermutete Mitsuko, dass die eventuell nicht so mit der Situation klar kam. Eventuell würde sie es später noch rausfinden. Sie konzentrierte sich wieder auf die Pokemon, sie bewegten die Balken aber noch nicht allzu weit, es bedurfte noch eines oder besser mehrern Pokemon die halfen. Innerlich hoffte sie es ging schnell und warf den anderen immer wieder auffordernde Blicke zu.

  • Nun hatte es also begonnen. Ihre ganz eigene, erste Reise verlief von Anfang an erstaunlich gut. Jinya war nicht unbedingt die Geschickteste und schaffte es häufiger, sich in Schwierigkeiten zu bringen, die sich dieses Mal jedoch nur dadurch gezeigt hatten, dass sie mit dem Pokéradar irgendwie noch nicht richtig umgehen konnte. Sie mochte das Geschenk sehr, aber die Funktionsweise war ihr noch etwas schleierhaft. In der Hoffnung, ein Pokémon zu fangen, hatte sie den Weg von Dukatia City aus zu Fuß auf sich genommen, um zum Fest des Lebens zu gelangen. Doch sie ließ sich nicht entmutigen - gut Ding wollte bekanntlich Weile haben. Also genoss sie die wilden Taubsi, an die sie nicht herankam und die Schönheit der Landschaft, während sie die Routen entlangschlenderte, um schließlich in der Zielstadt anzukommen: Teak City. Bereits jetzt war alles wunderschön geschmückt und Jinya spürte unglaubliche Aufregung. Auf der Toilette des Pokémon-Centers zog sie sich den Kimono an, den sie extra mitgebracht hatte - ein schönes, weißes Stück mit einem roten Vogel unten am linken Bein. Sie wollte echt wirken und in dieses Fest passen, deshalb hatte sie das edle Kleidungsstück extra mitgenommen, welches sie vor einigen Jahren zum Geburtstag bekommen hatte.


    Mit ein wenig nett hochgestecktem Haar schlenderte Jinya dann über das Fest. Die vielen Stände luden dazu ein, das Taschengeld auszugeben, das sie dabei hatte, aber Jinya war sparsam erzogen worden und wollte nicht pleite wieder nach Hause zurückkehren. Sie nutzte die Zeit, um etwas zu essen (sie konnte immer essen, auch, wenn sie nicht danach aussah) und begeistert die vielen Pokémon zu beobachten, die sich auf dem Fest tummelten. So dicht war sie so vielen Pokémon noch nie gewesen - abgesehen von den zwei Miltank ihrer Nachbarin, die Jinya im Vorbeigehen manchmal mit Gras fütterte.
    Als die Sonne sich dem Horizont zuneigte, begann auch die Show der Kimono-Girls, die Jinya schon sehnlichst erwartet hatte. Es war ein wunderbares Schauspiel, die Aufführung im Halbdunkeln und im Schatten der Turmruine zu sehen, die einen traurigen, aber auch geschichtsträchtigen Charme hatte, wie Jinya fand. Die Vorstellung, dass zwei legendäre Vögel hier einst gelebt hatten, war fantastisch und wurde von dem Tanz der Frauen untermalt. So zufrieden war Jinya schon lange nicht mehr gewesen. Sie war glücklich, hier sein zu dürfen und hoffte schon jetzt, nächstes Jahr zurückkehren zu können.


    Aber das Fest war offenbar nicht vorbei. Bald näherte sich der Arenaleiter von Teak City dem Podest - man kannte ihn aus dem Fernsehen - und mit ihm kamen auch zwei alte Leute mit einem Camerupt auf die Bühne. Jinya erkannte die beiden als die Pensionsleiter Dukatias, ihrer Heimatstadt. Es war keine persönliche Bekanntschaft, man sah sich nur regelmäßig beim Einkaufen oder anderswo. Nach der Erlaubnis ihrer Mutter hatte Jinya darüber nachgedacht, die beiden nach einem Pokémon zu fragen, sich aber nicht getraut.
    Ahja, Jens hieß er also, der Arenaleiter. Etwas ganz Besonderes war vorbereitet worden. Gespannt beobachtete Jinya, wie andächtig kleine Podeste, Kissen und schließlich bemalte Pokémon-Eier platziert wurden. Anfangs hielt Jinya es für die Ausstellung kleiner Künstler, wurde aber rasch hellhörig, als man weitersprach. Man wollte die Eier zugunsten des 150. Festes an diejenigen verschenken, die noch kein Pokémon hatten. Das war sie! Am liebsten hätte sie den Arm in die Luft gerissen und "Hier, hier!" gerufen, aber das traute sie sich natürlich nicht. Vielmehr musste sie sich treten und brauchte minutenlang, um auch endlich aufzustehen, als so viele Jugendliche und junge Erwachsene nach vorn strömten. Mist, wenn sie jetzt nicht reagierte, würde sie wieder leer ausgehen.
    Nach langem Lippennagen schob sie sich durch die Menge, hinauf auf die Tribüne, wo man sie sogleich aufgeregt aufforderte, ein Ei auszusuchen. Es waren nicht mehr allzu viele frei, aber eines stach ihr direkt ins Auge - es war feuerrot bemalt und zeigte blaue Punkte. Die Farbenmischung war ein wenig merkwürdig, aber sie war ja auch nicht normal. Also stellte sie sich zu dem Ei und errötete mindestens so feuerrot wie das Ei selbst, als sie sah, dass sie mit dem Ei und den anderen Jugendlichen auf dem Präsentierteller stand. Sie hasste, im Mittelpunkt zu sein und wäre am liebsten im Boden versunken, so sehr schämte sie sich. Aber das Ei erweckte bald wieder ihre Aufmerksamkeit und sie legte ihre Hand auf die Schale, die warm war und Bewegungen verlauten ließ. Plötzlich schlug Jinya das Herz bis zum Hals. Die Rede der beiden Pensionsleiter und des Arenaleiters machten es auch nicht besser - sie sollte mit dem Ei sprechen und sehen, ob es schlüpfen wollte, um sie kennenzulernen.


    Ein Tief versuchte nach Jinya zu greifen. Sie war nun wirklich nicht derart spannend, dass sie damit ein Pokémon zum Schlupf animieren konnte. Wahrscheinlich würde das Baby darin nur noch tiefer einschlafen, wenn es von ihr hörte! Wie gemein. Allmählig ging ein Raunen durch die Massen, nachdem der Applaus bereits verklungen war (den Jinya vor lauter Selbstzweifel kaum mitbekam) und sie wusste, dass sie keine Chance hatte, wenn sie es nicht versuchte. Trotzdem war sie immer noch knallrot, als sie das Ei zaghaft in ihre Hände nahm und dicht zu sich führte, um möglichst lautlos sprechen zu können.
    "Ich bin Jinya", sagte sie leise und kam sich trotzdem ungemein dämlich vor, "Ich bin nicht besonders aufregend. Und wahrscheinlich auch kein super Trainer, weil ich bisher noch nie groß mit Pokémon zutun hatte..."
    Das Ei rührte sich nicht, aber irgendwie hatte Jinya das Gefühl, dass man ihr zuhörte.
    "Aber ich habe mir schon immer einen Pokémon-Freund gewünscht, einen Partner, mit dem ich reisen kann und Eis essen und spielen. Einfach einen Freund, der an meinem Leben teilhat. Ich würde mein Allerbestes geben, damit du dich immer wohlfühlst."
    Sie hätte niemals damit gerechnet, doch deutliche Tritte schlugen gegen die Schale. Vor Schreck ließ Jinya das Ei auf den Podest zurücksinken, auf dem es wackelte. Die Schale zerbrach, die Seitenwände fielen zu Boden und ein flammender Schweif wurde sichtbar. Das Pokémon saß noch auf dem Boden des Eis, die obere Hälfte der Schale bedeckte seinen Kopf. Bald hob die kleine, orangefarbene Hand die Schale ein Stück nach oben, um schüchtern und vorsichtig aus großen, blauen Augen zu ihr aufzusehen.
    "Glu", sagte das kleine Wesen vorsichtig und schien genauso schüchtern zu sein wie Jinya. Diese kämpfte einen Augenblick mit den Tränen, ehe sie das Glumanda vorsichtig vom Podest auf ihren Arm hob.
    "Ich danke dir", sagte Jinya leise und da polterte bereits das Feuerwerk über den Nachthimmel und spiegelte sich in Glumandas Augen. Jinya konnte nicht glauben, dass es diese Augen waren, die sie von jetzt an jeden Tag sehen würde - weil das dort ihr Freund war, der, der sie ausgewählt hatte. Oder auch sie - denn Jinya erschien das Glumanda eher weiblich als männlich.
    Aber noch bevor Jinya sich loseisen und sich umdrehen konnte, schien etwas zu passieren. Ein greller Lichtblitz durchzuckte den Nachthimmel und obwohl Jinya ihm den Rücken zuwandte, wurde sie geblendet. Glumanda verbarg sein Gesicht an ihrem Schlüsselbein, die kleinen Hände vor die Augen geworfen und Jinya krümmte sich kurz zusammen. Für einen Moment war es, als verliere sie den Boden unter den Füßen, ihr war schwindelig, sie sah schwarze Sterne. Als sie die Augen dann wieder öffnete, hatte sich alles verändert.


    Plötzlich rannten rufende, panische Menschen durch die Umgebung, der Himmel flimmerte rötlich. Erschrocken und Glumanda noch immer bei sich haltend, fuhr Jinya herum und erblickte zwei strahlende, anmutende Lichter, aus reinem Gold, aus reinem Silber - und aus ihnen erhoben sich riesige Wesen, die sobald hinter dem Horizont verschwanden. Mit offenem Mund sah Jinya den lichterloh in Flammen stehenden Turm, doch konnte nicht so schnell schalten, zu bemerken, dass die Menschen, die Tribüne verschwunden waren und auch der Turm nicht mehr stehen dürfte. Vielmehr hörte sie die Aufforderung einer anderen Person, zu helfen, da schon viele Menschen mit Wassereimern das Schlimmste zu verindern versuchten.
    Es passierte einfach vor ihren Augen und es war unwirklich für Jinya - fast wie ein Traum lief alles ab. Sie beschloss sofort, zu helfen, wenngleich ihr das verängstigte Glumanda in ihrem Armen große Sorgen bereitete. Sie folgte der Gruppe, zu der auch sie gehörte, und sie wurden um Hilfe gebeten und schließlich eingelassen in die lodernden Überreste des Bronzeturms. Wände stürzten ein und beim Betreten des Gebäudes schlug Jinya ein beißender, brennender Qualm entgegen, der sie dazu trieb, sich kurz den Arm über die Augen zu werfen. Sie hustete, bemerkte aber erleichtert, dass ihrem Feuerpokémon das Feuer nichts auszumachen schien. Viel mehr fürchtete es sich vor der Lautstärke und den einstürzenden Balken.
    Ein eingeklemmtes Mädchen erhielt Hilfe, weshalb Jinya zu den vier Priestern eilte, die eingesperrt waren. Es war ein irreführender, trauriger Anblick, wie so viele kleine Babypokémon versuchten, die Männer zu befreien, doch den Schutt kaum beseitigt bekamen. Es war ein Kraftakt für sie alle, und viel länger würde man dem gefährlichen Rauch kaum standhalten. So kniete Jinya hinunter, setzte Glumanda ab und sah ihm fest in die Augen.
    "Wir müssen helfen", sagte Jinya leise.
    "Glu...", murmelte Glumanda eingekrümmt und angstvoll.
    "Schau dir die mutigen Babypokémon an", fügte Jinya hinzu, "Wir müssen auch mutig sein. Die Männer brauchen unsere Hilfe. Schau dir an, was die Babys machen - sie rammen den Schutt weg, damit er aus dem Weg verschwindet. Bitte, du musst auch helfen. Das kannst du doch, oder?"
    Einen elendig langen Moment sah Glumanda zu den Pokémon herüber und schien sich einfach nicht zu trauen, auch aufstehen - aber irgendwann rappelte sich auf, suchte mit einem weiteren Blick Mut bei seiner Trainerin und ließ sie schließlich zu den anderen Pokémon führen. Eine Sekunde dachte es krampfhaft nach, blickte traurig auf seine Krallen. Dann verwarf es die Idee und benutzte seine Schulter, um unbeholfen, aber doch hoffentlich ein wenig wirksam den anderen Mitstreitern zu helfen.


    (Ein herzliches Hallo an alle :))

  • Die kleine Gruppe, die sich entschlossen hatte die Männer zu retten, musste nicht lange auf weitere Hilfe warten, da ein Junge mit einem Shiggy ankam. Mau freute sich und hoffte, dass dieses Pokémon die Balken löschen konnte. Jedoch wurde sie enttäuscht als sein Trainer sagte, dass dies noch ein Baby-Pokémon ist. Allerdings schaffte das kleine Pokémon nach ein paar Versuchen dampfende Balken etwas abzukühlen.


    Mau blickte etwas verloren drein, da sie nicht wusste, wie sie helfen konnte, bis ein Mädchen aus der anderen Helfergruppe aufschrie. Die blauhaarige Trainerin forderte die anderen auf ebenfalls ihre Pokémon einzusetzen und die Balken einfach niederzureißen. Der Shiggy-Trainer sollte mit dem Blubber weitermachen, um den Nicht-Feuer-Pokémon die Gelegenheit zu geben, ohne Verletzungsgefahr gegen die Balken zu springen. Die Feuer-Pokémon können ohne weitere Schutzmaßnahmen in das Feuer.


    Nachdem die Blauhaarige ihrem Fritzelblitz erklärte, was es zu tun hatte, machten sich auch die anderen Trainer daran zu helfen. Gerade als Mau sich ihrem Vulpix zuwandt, bemerkte sie, dass das kleine Mädchen mit dem Wisor verschwunden war. Das war der Braunhaarigen gar nicht aufgefallen. Sie schaute sie um und sah die ebenfalls Braunhaarige mit ihrem Wisor zur Gruppe zurück laufen. Vermutlich suchte sie einen Hebel.


    Ich habe wohl ein Verantwortungsbewusstsein für sie entwickelt..., dachte Mau, als sie sich ertappte, dass sie sich gewaltige Sorgen um die Wisor-Trainerin machte. Jedoch musste sie erst ihre Pflicht erfüllen und die Männer hinter den Balken hervor holen. Sie hockte sich neben ihr kleines Feuer-Pokémon und erklärte ihr, was sie machen sollte.
    „Siehst du den Balken mit den Flammen?“, fragte Mau den Fuchs und es nickte, als ob es sie verstanden hätte. „Da rennst du jetzt schnell dagegen. Das wird nicht wehtun. Ich weiß das du es kannst.“, ergänzte sie mit einem kleinen Lächeln. „Ich rufe ‚Tackle’ und dann sprintest du los, verstanden?“ Und wieder nickte das Vulpix.


    „Los Vulpix, Tackle!“, rief die Trainerin und ihr Partner sprintete los. Immer wieder traf das Baby-Pokémon die gleiche Stelle am brennenden Balken, bis dort Risse erschienen. Mau beobachtete währenddessen, wie die Wisor-Trainerin selbstbewusst ihre Maske einem der Männer gab. Hoffentlich schafft sie es nach draußen, ohne sich zu verletzen..., überlegte Mau, als plötzlich ein lauter Knall zu hören war. Der Balken, den Vulpix bearbeitete, brach auseinander und schaffte so einen Durchgang für die vier Männer.


    „Schnell, wir müssen hier raus, bevor der ganze Turm zusammenbricht!“, schrie Mau Richtung Gruppe und half den Männern noch über die Trümmer, bevor sie sich auf den Weg nach draußen machte.



    OT: So, mein Chara hat die Männer jetzt befreit und macht sich jetzt auf den Weg nach draußen, natürlich mit den Männern ;)

  • Neben Frizelbliz beteiligten sich auch bald ein Zoura, ein Glumanda und ein Vulpix an der aktiven Beseitigung des brennenden Hindernisses. Und zusammen schafften es die Neugeborenen schließlich, die Balken zum Einsturz zu bringen. Die Trainerin des Vulpix animierte die Männer dazu, mit ihnen zusammen den Turm zu verlassen und schickte sich an, dem Mädchen mit dem Wiesor zu folgen, welches den Männern ihre Atemmaske überlassen und danach Richtung Ausgang gelaufen war. Serena konnte nicht anders, als kurz zu lächeln. Sie schienen es geschafft zu haben, nun mussten nur noch alle ins Freie. Aber sie hatte die Rechnung nicht mit dem geretteten Mädchen gemacht. Hatte dieses sich noch zuvor leicht benommen an dem Brillenträger festgeklammert, so fing sie nun aus heiterem Himmel an, auf diesen kraftlos einzuhauen und versuchte, ihn von sich fortzustoßen. Sie schien mit einem mal völlig von der Rolle zu sein und taumelte einen Schritt von ihren Rettern weg, ehe sie sich hecktisch umsah. Höchstwahrscheinlich stand sie unter Schock.


    Zusammen mit ein paar anderen der jungen Trainer, versuchte die Blauhaarige an das seltsame Mädchen heranzutreten, um sie mit sanfter Gewalt zum Ausgang zu ziehen, aber diese schien in den Helfern wohl Feinde zu sehen undstolperte unkontrolliert auf einen stärker brennenden Schutthaufen zu. „Wo sind sie? Wo sind sie?“, schrie sie plötzlich mit vor Rauch rauer Stimme und schlug sich panisch die Hände vors Gesicht. „Ihr Partner sind nicht bei ihr?“, keuchte einer der bis eben im Feuer gefangener Männer entsetzt. „Hier sind noch Pokémon?!“, entwich es Serena ungläubig. Ein unheilvolles Grollen und Ächzten ging durch das geschwächte Bauwerk und plötzlich änderte sich das Verhalten der Blauhaarigen. „Ihr,“ sie deutete auf die Männer, die die jungen Trainer in den Turm begleitet hatten und packte gleichzeitig das wirre Mädchen am Arm, „schafft sie und eure Freunde hier heraus, von uns werden noch ein paar hier bleiben und sehen, was wir machen können. Alec, du bringst unsre Pokémon hier heraus! Für sie wird es zu gefährlich, wir kommen sofort nach.“ Der sensible Junge war der letzte, den sie an ihrer Seite haben wollte, wenn sie eventuell ein hilfsbedürftiges Pokémon zurück lassen musste und für Frizelbliz und die anderen war es auch schon sichtlich zu viel.


    Von den Männern widersprach keiner. Diejenigen, die mit der Gruppe den Turm betreten hatten, nahmen das Mädchen, das sich wie eine Wilde gebärdete in die Mitte und zogen sie eindringlich Richtung Abgang. Einer der Geretteten, der gerade die Atemmaske trug, wandte sich noch einmal zu den Jugendlichen um: „Sie drei müssen mit ihrer Herrin durch den Boden gebrochen sein, sie waren noch hinter uns, als die Treppe unter uns zusammenbrach.“ Und mit den Worten „Möge Lugia euch beschützen“ folgte auch er seinen Kameraden.


    Die Trainer, die noch geblieben waren, begaben sich zu der Stelle, wo sie das Mädchen gerettet hatten. Tatsächlich war dort die Decke weitläufig eingebrochen, worauf vorher wohl die wenigsten geachtet hatten. Schnell hatten sie hinter der zerbrochenen Wand, deren Trümmer das Mädchen begraben gehabt hatten, nur wenige Schritte weiter einen wesentlich größeren und brennenden Trümmerhaufen entdeckt. Eine rußverschmierte, buschige Schwanzspitze ragte darunter hervor. Er bewegte sich nicht. Beim näherkommen, endeckten die Jugendlichen auch gelbes, stacheliges Fell, das zwischen den Trümmern und Flammen hindurch blitzte. Das dazugehörige Wesen war fast völlig unter schweren Balken und Dielen verschüttet. Zu allem Übel kamen die jungen Trainer aber aufgrund der starken Hitze nicht an die Pokémon heran, auch wenn sie dies angestrengt versuchten. Ein leises Fiepen ließ sie schließlich in ihren Bemühungen inne halten und sich umblicken. Weiter oben in den Trümmern blickte sie aus dunklen Augen ein blaues Geschöpf traurig an. Nur der Kopf und eine Vorderpfote des Aquanas ragten aus dem Haufen hervor und das Feuer hatte ihm sichtlich zugesetzt, aber es war am Leben. Sehr wahrscheinlich hatte es die Rettungsaktion der Menschen gesehen, aber ohne auf sich aufmerksam zu machen. Nun, da es die Aufmerksamkeit der Gruppe hatte, schüttelte es kurz den Kopf und sein Blick sprach von tiefer Dankbarkeit. Dann stieß es einen Seufzer aus, aus dem Schmerz und Erleichterung zu gleichen Teilen mitschwangen und sackte zusammen.
    Unwillkürlich ballte Serena die Fäuste zusammen und wandte den Blick ab. Dann drehte sie sich mit einem Ruck um. „Gehen wir!“, meinte sie bestimmt, „Wir können hier nichts mehr tun. Also sollten wir verschwinden.“ Mit diesen Worten packte sie einen der anderen, der ihr am nächsten stand, am Arm und ging mit raschen Schritten Richtung Treppe, den anderen Trainer hinter sich herziehend. Aber sie blickte sich nicht um, um zu sehen, wen sie gepackt hatte. Das Knacken im Holz wurde lauter und bald stürmten alle Jugendlichen aus dem Turm. Das Mädchen, welches auch weiterhin von mehreren Männern gehalten wurde, riss die Augen auf und starrte auf die leeren Hände der Trainer. Fast sofort begann sie sich gegen die Hände, die sie hielten zu wehren und versuchte sich zu befreien.


    Plötzlich gab es ein lautes Krachen und der ganze Turm begann, in sich zusammen zu fallen. Wahrscheinlich war einer der tragenden Pfeiler gebrochen. Wie in Zeitlupe sackte der stolze Turm zusammen. Dabei wurde ein Großteils des Rauches, den das Feuer verursacht hatte, aus allen Öffnungen gepresst, sodass am Fuße des Turms eine dichte Aschewolke entstand. Die Wächter flüchteten mit den jungen Trainern einige Meter zurück und beobachteten dann, wie das einst stolze Bauwerk zusammen schrumpfte. Das Mädchen sackte weinend auf die Knie. „Der Bronzeturm fällt. Wir haben in unserer Pflicht versagt.“, bemerkte einer der Männer völlig fassungslos.


    Und während noch alle Augen auf das beklemmende Schauspiel gerichtet waren und schluchzen unter den Menschen laut wurde, ergriff erneut ein starkes Schwindelgefühl von den Trainern Besitz. Für eine Sekunde wurde es ihnen schwarz vor Augen. Im nächsten Moment war das verzweifelte Schluchzen der Leute zu staunenden Ausrufen geworden und der Schein änderte sich mit lautem Knallen. Irritiert blickte Serena zum Himmel, wo sich ein farbenprächtiges Feuerwerk präsentierte, dann blickte sie sich um. Sie stand inmitten einer Menge, die aufgeregt nach oben sah, nur unweit von der Bühne entfernt, wo sie zuvor ihr Pokémon bekommen hatte. Nach den Ereignissen der letzten Minuten, oder waren es Stunden gewesen, schien diese Begegnung in ferner Vergangenheit zu liegen und die feiernden Leute um sie beinahe unwirklich. Hatte sie sich den brennenden Turm etwa nur eingebildet? Dann jedoch fiel ihr Blick auf die Schutzmaske, die sie nach dem Verlassen des Turms abgenommen hatte und noch immer in der Hand hielt. Auch Frizelbliz wirkte mehr als nur irritiert und als sie sich suchend umsah, trag sie mehrfach den verwirrten Blick derer, die gerade mit ihr in einem brennenden Turm um das Leben völlig fremder Menschen gekämpft hatten.



    OT: Ok, damit wäre die kleine Zeitreise beendet^^.
    Ich weiß, es ist ein bisschen schwierig, zu diesem Ende etwas zu schreiben, aber es wäre schön, wenn eure Charas erstmal zusammenkommen würden. Immerhin scheint sonst niemand etwas von dem Ausflug mitbekommen zu haben^^. Ansonsten wird Majiata zeitnah weitermachen.

    Öffne die Pforte, durchschreite das Tor und betritt eine Welt, wie du sie dir in deinen kühnsten Träumen vorgestellt hast. Eine Welt, in der Wunder Wirklichkeit und Kinder nie erwachsen werden.
    Doch ohne Hilfe werden die Traumlande schon bald vom Albtraum regiert, den die bösartigen Nachtmahre sind mächtiger als je zuvor.


    Das Abenteuer und der Kampf um die Welt der Träume hat begonnen!
    The endless Night of Dreams

  • Es war unglaublich schwer, in dem heißen Gewirr zurechtzukommen. Das kleine, frisch geborene Glumanda gab sich große Mühe, den anderen Pokémon zu helfen und deshalb wollte auch Jinya durchhalten, auch, wenn der Rauch ihr die Tränen in die Augen trieb. Der Schutthaufen sackte bald zusammen, doch das Mädchen wollte sich nicht retten lassen. Während die Wächter längst verschwunden waren, suchte das Mädchen, dem sie helfen wollten, verzweifelt weiter. Erst dann erhoben andere Menschen die Stimme und Jinya wurde gewahr, was ihr Leid bedeutete - Pokémon waren noch hier. Eine große, nackte Angst packte die junge Trainerin, der erst jetzt wirklich klar wurde, dass sie alle, und auch die Pokémon, hier in Lebensgefahr waren.
    "Glu...", erhob sie ihre Stimme angstvoll, hustete laut vor Qualm, "Glumanda...! Komm her..."
    Das Feuerpokémon wandte sich um und gehorchte glücklicherweise sofort. Es lief mit hektischen, aber ungeschickten Schritten auf seine Trainerin zu, ließ sich mit den Armen umschließen und aufheben. Jinya drückte das kleine Echsenwesen fest an sich.
    "Danke, das hast du toll gemacht", flüsterte sie und dann begab sie sich mit dem blauhaarigen Mädchen und einigen anderen Trainern zu dem Loch im Boden, das ihnen bisher nicht aufgefallen war.


    Der Anblick war furchtbar. Die Trümmerhaufen begruben noch lebende Pokémon unter sich, ein Aquana, und vielleicht ein Blitza, was sie nicht genau erkennen konnte. Jinya war im Begriff, Glumanda abzusetzen, um ihm ein weiteres Mal abzuverlangen, zu helfen - natürlich würden sie das! Aber das Kopfschütteln des Aquanas, das so schwach und ergeben war, sagte ihnen, dass es keine Hoffnung gab. Zu Jinya drang diese Mitteilung nicht durch. Es war ausgeschlossen, diese Pokémon hier zurückzulassen! Das Aquana musste leben. Es war bestimmt nur ohnmächtig geworden!
    "Wach auf, halt durch!", rief Jinya, bewegte sich in Richtung des Schutthaufens, aber das blauhaarige Mädchen -oder die junge Frau, besser gesagt, packte sie fest am Arm und zog sie hinter sich her. Sie war stärker, oder Jinya auch geschwächter, aber sie hielt Glumanda mit einem Arm krampfhaft fest und schaffte es nicht, sich aus dem Griff zu befreien. Trotz ihres Aufbegehrens wurde sie mit hinaus gezogen und der Schmerz in ihrem Herzen explodierte. Das Bild der verschütteten Pokémon und des schwachen Lebens in ihren Augen hatte sich in ihren Kopf gebrannt und ihr Blick lag noch immer auf dem Turm, als dieser plötzlich seinen Halt verlor. Er schwankte und bald stürzte er unter lautem Getöse und dem Zischen der Flammen in sich zusammen wie ein Kartenhaus. Jinya wusste, dass mit dem Bronzeturm spätestens auch die letzten Pokémon fielen, die sie nicht hatten retten können. Spätestens das Schluchzen des betroffenen Mädchens machte es zur Realität. Tränen sammelten sich in den Augen des jungen Mädchens, und mit Glumanda im Arm ließ auch sie sich auf die Knie sinken und weinte. Wie konnte das geschehen? Wie konnten diese Pokémon sterben?
    Natürlich waren es Lebewesen, aber Jinya hatte nie jemanden um ein Pokémon trauern sehen, jemanden getroffen, der eines verloren hatte - erst heute hatte sie realisiert, dass es nicht nur fühlende, sondern auch vergängliche Geschöpfe waren wie die Menschen auch. Das kleine Glumanda auf ihrem Arm tätschelte unbeholfen ihre Wange, um sie zu trösten und ein neuerlicher Knall ließ sie beide zusammenzucken. Nur eine Sekunde später tobte über ihnen nicht mehr das Flammenmeer, sondern ein fröhliches, tröstliches Feuerwerk. Die Menschen und Helfer waren verschwunden, neben sich sah Jinya die Frau, die sie aus dem Turm gezogen hatte. Wahrscheinlich hatte sie Jinya das Leben gerettet - von allein wäre sie sicher nicht geflohen. Zu tief saß noch immer der Schmerz und auch der Ärger darüber, dass sie die Pokémon hatten zurücklassen müssen - das sie nicht hatten helfen können. Oder das sie zu spät gekommen waren für diese Wesen. Sie dachte an das Aquana, daran, wie es zusammengesackt war.


    Jinya wischte sich über die Augen und bemühte sich, aufzusehen. Die Gäste waren fasziniert vom Feuerwerk, alles schien wieder zu sein wie vorher. Erst jetzt wurde dem Mädchen gewahr, was es soeben erlebt hatte - einen Traum, eine Zeitreise? Ein hilfesuchender Blick traf die Frau neben ihr: Hatte sie das Selbe erlebt oder war es Einbildung gewesen? Und Glumanda? Das kleine Wesen war voller Ruß, Jinya auch - das musste ein Beweiß sein. Und da waren die anderen, frischen Trainer wie sie, die die Szenerie miterlebt haben mussten. Kraftlos saß sie im Gras, blickte von einem zum anderen und drückte noch immer das kleine Glumanda, das erschöpft von all der Angst an ihr lehnte.


    Ich war mal so frei und habe Jinya von Sheewa rausziehen lassen :3

  • Zorua und nun auch die anderen Helfer hatten es nach kurzer Zeit geschafft den Schutt beiseite zu schaffen und die Männer waren somit befreit. Doch die Männer wurden schon in Sicherheit gebracht, während das Mädchen was vorher gerettet wurde sich zunehmend wehrte und irgendetwas zu suchen schien. Nachdem auch andere etwas gesagt hatten war klar, dieses Mädchen suchte noch ihre Pokemon. Erschrocken blickte sie zu Zorua und nahm es auf den Arm, was dieses alles andere als schlecht fand und sich an seine Trainerin kuschelte.
    'Oh verdammt' dachte die junge Trainerin und wünschte sich insgeheim doch einen anderen Neuanfang. Sie hatte nichts gegen ihren Partner, aber sie wusste nicht was sie sehen würden. Die Braunhaarige bekam mit, dass das Mädchen und ihre Pokemon durch die Decke gebrochen sein sollten. Als Gruppe gingen sie zu einem größeren und auch stärker brennenden Schutthaufen. Die Trainerin hielt ihrem Pokemon die Hand vor die Augen als sie die anderen Pokemon entdeckte. Ein Flamara und ein Blitza schienen unter dem Holz begraben zu sein und sie schienen nicht mehr zu leben. Die Jugendlichen entdeckten zudem noch ein Aquana, es schien noch zu Leben, allerdings sagte ein Kopfschütteln dieses Wasserpokemons schon alles. Alles in dem Mädchen sträubte sich dagegen diese Pokemon zurückzulassen. Ihr begannen jetzt schon Tränen über die Wangen zu laufen, wieder einmal überkamen sie die Gedanken an den Tod ihrer Freundin. Als die Blauhaarige loslief und ein anderes Mädchen mitzog starrte Mitsuko noch einen Moment auf die drei Pokemon. In ihr zog sich etwas sehr schmerzhaft zusammen und trotz Atemmaske fiel ihr das Atmen so schwer, als ob sie selbst unter den Balken und dem Schutt begraben wär. Einen Moment später stürmte sie mit ihrem Pokemon im Arm nach draußen. Kurz nachdem alle draußen waren stürzte der Turm ein, doch Mitsuko sank in der Nähe des Mädchens, welches rausgezogen worden war, auf den Boden und starrte geschockt auf den Boden. Wieder wurde ihr bewusst wie kostbar das Leben war und wie grausam der Tod sein konnte. Weitere Tränen liefen ihre Wangen entlang zum Kinn und tropften dann auf den Boden. Um sie herum hörte sie auch andere Menschen schluchzen, weinen und aus Trauer sogar aufschreien, es zerfetzte sie fast.


    Ein Knall riss das Mädchen und ihr Pokemon aus ihren Gedanken und stark zuckten Beide zusammen. Einen Moment nachdem sie wieder aufgeschaut hatte, registrierte sie, dass sie wieder in der Nähe der Bühne stand, um sie herum wieder die zuvorigen Menschenmassen von den Leuten die auf dem Fest das Feuerwerk ansahen. Wie war das möglich? Waren sie etwa in der Vergangenheit gewesen? Hatten sie wirklich mitangesehen wie der Bronzeturm eingestürtzt war oder war alles nur ein Traum gewesen? Unsicher sah sich die Braunhaarige um. Keiner außer den anderen Jugendlichen schien etwas davon mitbekommen zu haben. Doch als sie in die Gesichter der anderen blickte, da sah sie ebensolche Verwirrung, wie die, die sie selbst empfand. Endlos verwirrt richtete sie sich auf und bemerkte das sie und ihr Pokemon voller Ruß waren, zudem trug sie immer noch die Atemmaske und ihr Pokemon noch das Tuch.
    'Was war das nur?' fragte sie sich während sie in die Runde blickte.