[Johto] Klang der Legenden

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • Nebelschwaden krochen über den Waldboden, es herrschte völlige Stille. Obwohl Anna alleine unterwegs war, spürte sie nicht die geringsten Anzeichen von Angst. Silbernes Mondlicht schien vom Himmel, ansonsten war der Himmel komplett schwarz. Nirgendwo war ein Stern zu sehen.
    Der Nebel, der überall zu sein schien, machte es Anna unmöglich zu sehen, was vor, neben, hinter oder unter ihr war.
    Erschrocken zuckte Anna zurück, als sie den Boden unter den Füßen verlor. Wild ruderte sie mit den Armen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren. Als sie sich wieder gefangen hatte, blieb ihr vor Staunen der Mund offen stehen. Direkt vor ihr lag ein See, dessen Oberfläche sich trotz völliger Windstille leicht kräuselte.
    Wenige Herzschläge später vernahm Anna Geräusche... Nein, keine Geräusche. Es war ein Lied, das...
    Anna riss die Augen auf. Ein seltsames Kribbeln, welches ihren ganzen Körper einzunehmen schien, hatte sie geweckt.
    Vielleicht hat Pichu wieder versehentlich im Schlaf eine Elektroattacke losgelassen? Neben ihr schliefen Pichu und Dratini, wobei das Elektropokémon leise Schnarchgeräusche von sich gab.
    War nur ein Traum, dachte Anna, doch sie erschauderte, als sie das Lied erneut hörte. Obwohl sie es nicht verstehen konnte, hallte es klar durch die Nacht. Anna setzte sich auf und lauschte. Ihr ganzer Körper begann zu prickeln, gleichzeitig fühlte sie sich so sicher und geborgen wie noch nie in ihrem Leben.
    Was ist das? Wer singt da?
    Doch bevor sie aufstehen konnte, um aus dem Fenster zu sehen, ergriff sie eine unbändige Woge der Müdigkeit. Mit einem Lächeln im Gesicht fiel Anna in einen angenehmen, traumlosen Schlaf.


    Eine Bewegung auf ihrem Bauch weckte Anna am nächsten Morgen. Sie gähnte, blinzelte verschlafen und sah in Dratinis große, glänzende Augen, die direkt vor ihrer Nase waren. "Guten Morgen, Dratini.", murmelte sie und setzte sich vorsichtig auf. "Pichu?" Mit einem Anflug von Panik sah sie sich im Zimmer um.
    Ist Pichu etwa schon wach und hat das Zimmer verlassen?
    "Pichu?"
    Ein missmutiges Brummen ertönte neben ihr. Pichu richtete sich mit halb geschlossenen Augen auf und sah seine Trainerin etwas vorwurfsvoll an. "Sorry, Pichu, ich habe mich nur gewundert... Sonst bist du doch immer als Erster wach." Das Babypokémon richtete sich auf und schmiegte sich kurz an Anna. "Ich wünsche dir auch einen guten Morgen, Pichu.", sagte Anna.
    Erst jetzt fiel ihr wieder ein, was letzte Nacht passiert war.
    Sonderbar... Wer oder was hat da nur gesungen?
    Sie sah auf die Uhr. 8:17 Uhr. Anna stand auf, kramte frische Klamotten aus ihrem Rucksack und machte sich auf den Weg ins Bad.
    Ob Justic schon wach ist?, fragte sie sich, als sie einige Zeit später- mit Pokémonfutter bewaffnet und den beiden Pokémon auf den Schultern- den Weg zum Speiseraum antrat.

  • Nach einiger Zeit Stille entschied Liv, dass sie sich vielleicht doch zu den Anderen setzen könnte. Vorsichtig stand sie auf, lächelte noch einmal kurz und sah zu Py, der anscheinend Freude an seinen Schwebefähigkeiten fand. Fühlte sich bestimmt schon toll an, so mitten in der Luft zu hängen! Dann setzte sie sich an den Rand der Kartenspielgruppe und guckte neugierig zu. Zum Mitspielen kam sie nicht mehr, natürlich entschieden sich die Anderen genau dann dazu, aufzuhören, wo sie gerade leise fragen wollte, ob sie die nächste Runde wohl mitspielen könnte. Und um eine weitere Runde bitten … Nein, das wäre ihr zu viel Aufmerksamkeit gewesen.
    Irgendwie blieb sie tatsächlich bei der Gruppe, irgendwie eher am Rande, aber dabei. Sie aß Abendbrot, saß noch etwas herum und entschied schließlich, ins Bett zu gehen. Bis auf den Sturm, das ganze Fast-Weggeweht-Werden und solche Kleinigkeiten (beherrschte sie da etwas Ironie? Wow!) war es ein fast ermüdender Tag gewesen, da machte es jetzt keinen großen Unterschied mehr, ob sie auch noch früh ins Bett ging. Sie war eh nicht wirklich in ein Gespräch verwickelt, also … Sie gähnte einmal herzhaft und wünschte dann leise eine gute Nacht – wenn derjenige ihr gegenüber das gehört hatte, hatte er echt gute Ohren.


    Sie schlief tief und fest – diese Nacht recht traumlos, aber dafür auch ohne Py auf dem Bauch, aus Rücksicht Sophie gegenüber. Das Einzige, was ihr im Kopf blieb, war eine kurze Szene von einem alten Opa, der Kloschüsseln verkaufte und ihr Azurill, das in diesem Traum rosa war, als exotisches Exemplar anbot. Verstehen brauchte man sowas wohl nicht, zumindest versuchte sie es erst gar nicht.
    Als sie sich das erste Mal herumwälzte, war es ungefähr halb sechs, nachdem sie auf Toilette gewesen war, schlief sie aber wieder selig ein. Lange hielt dieser Schlaf aber auch nicht, um kurz nach sieben war sie wieder wach und erhob sich leise aus dem Doppelbett. Sie hatte sich im Schlaf zusammengekauert und streckte sich nun ausgiebig. Ihr fiel ihre Tasche ins Auge, in denen die Bälle ihrer Pokémon lagen. Ob Azurill wohl gerne mal herauskommen würde? Die Vorstellung, dass das kleine Wesen da die ganze Zeit eingesperrt war, bereitete ihr Schuldgefühle. Ob man sich in so einem Pokéball wohl einsam fühlte? Wenn, dann musste sie echt etwas dagegen tun, Azurill hatte gestern schon genug doofes Zeugs durchgemacht. Aber wo sollte sie das Pokémon nur rauslassen? Nach draußen wollte sie nicht gerne, dazu war ihr dünner Schlafanzug mit dem Voltilamm drauf echt zu kalt. In die Eingangshalle zu gehen, wäre auch nicht so toll, da könnte irgendwer sie sehen – und wenn es nur der Rezeptionist war. Flur? Selbes Problem. Speisesaal? Genauso. Sie wollte nicht die Augen irgendwelcher Angestellter oder Leuten aus der Gruppe auf sich oder Azurill haben, während sie es draußen hatte. Irgendwie hatten sie ja beide das selbe Problem: Angst vor anderen Leuten. Bei Azurill ging es da wohl um Instinkt und die Angst, angegriffen zu werden, bei Liv eher die Angst … Ja, was für eine eigentlich? Sich zu blamieren? Kritisiert zu werden? Das auf jeden Fall und noch ein paar andere Sachen. Sie kam sich ja albern vor dabei, aber es war einfach so.
    Aber da war noch ein Ort, an dem zu dieser Zeit wohl kaum einer war: Der Duschraum. Und wenn doch wer da war, konnte sie immer noch so tun, als wäre sie in den falschen Raum gegangen. Leise kramte sie Azurills Ball hervor und achtete daruf, die anderen ja nicht aufzuwecken. Kurz überlegte sie, ob sie Pys auch mitnehmen sollte, entschied sich aber dagegen. Nur Azurill und sie. Alles Andere wäre bestimmt zu viel.


    Glücklicherweise war im Duschraum tatsächlich niemand. Liv krempelte die weiten Beine ihrer Schlafanzughose hoch und zog ihre Socken aus. Bevor sie jetzt schon anfing, sich für dämlich zu halten, ging sie schnell etwa in die Mitte des Raumes und ließ Azurill heraus. Das grüne Wasserpokémon sah sich erst hektisch, dann ruhiger um und tapste etwas zurück, als es Liv entdeckte. Diese kniete sich hin, was das Pokémon noch weiter zurückgehen ließ, und streckte langsam die Hand aus. „Na, hallo!“, wisperte sie. Die Ohren von Azurill zuckten, es kam vorsichtig einen Schritt nähergehopst. Liv legte den Arm, der jetzt schon schwer wurde, auf ihrem Knie ab und rieb langsam mit dem Daumen über ihre anderen Finger, um die Aufmerksamkeit des Pokémons zu erlangen. Mit der anderen Hand kramte sie in der Tasche ihres Schlafanzugoberteils – es war ihr einziger Schlafanzug mit einer Tasche, gut, dass sie ausgerechnet den mitgenommen hatte – und holte einige Brocken Pokémonfutter heraus. Sie war fast vor Aufregung umgefallen, als sie die Tüte mit dem Futter geöffnet hatte und das Futter unter lautem Knistern und mit der Sorge, jemanden damit aufzuwecken, herausgeholt hatte, aber jetzt war es echt praktisch. Das Azurill kam neugierig und wohl auch hungrig näher, traute sich aber noch nicht ganz an sie heran. Sie warf ihm einen Brocken zu, worauf es kurz zusammenschrak, dann aber fraß. Es hob den Kopf und sah sie gierig an. Sie war eine Futterquelle, gestern hatte es bei ihr auch schon etwas gegeben, solche Leute konnten doch nicht böse sein! Liv lächelte und machte die Hand mit dem Futter auf. Nach einem kurzen Zögern fraß das Pokémon gierig und musste wohl feststellen, dass das leckere Futter viel zu schnell alle war – viel hatte Liv ja nicht mitgenommen. Es hopste wieder einen Satz zurück und sah Liv erwartungsvoll an. Sie grinste. Natürlich konnte sie noch mehr Futter holen, aber erstmal wollte sie noch weitermachen. Sie stupste Azurill gedanklich an und sah, wie es überrascht blinzelte. Ob es sich wohl noch an gestern erinnerte? Als sie auf jeden Fall ihre Hand nach seinen Ohren ausstreckte, ließ es sie gewähren, beobachtete sie aber wachsam. Sachte kraulte Liv das Pokémon, ganz überwältigt von dem Gefühl, es berühren zu dürfen. „Und? Was meinst du, wollen wir Freunde sein?“, fragte sie leise. Es sah sie nur verwirrt an, doch Liv war zuversichtlich. Es brauchte vielleicht etwas Zeit, aber sie würde ganz garantiert für dieses Pokémon da sein!


    OT: so viel Text um so wenig relevante Handlung xD

  • Was als harmloser kleiner Scherz angedacht war drohte von Sekunde zu Sekunde immer mehr zu eskalieren. Wäre da nicht das schallende Gelächter einer gewissen Person gewesen, welches die Situation zum Glück langsam wieder normalisieren konnte, hätte es wahrscheinlich noch eine mittelgroße Schlägerei gegeben. Aber so verlief der Nachmittag noch relativ ruhig und es ging immer mehr in Richtung Abend. Nach einem deftigen Abendessen gingen mit zunehmender Uhrzeit immer mehr auf ihre Zimmer und legten sich schlafen. Die Nacht war an sich für Kyle sehr seltsam. Er ist es eigentlich gewohnt kaum zu träumen aber diese Nacht hatte er einen der seltsamsten Träume seines ganzen Lebens. Als Kyle am nächsten Morgen wach wurde konnte er sich an keine genauen Einzelheiten des Traumes mehr erinnern. An was er sich aber zum Glück noch erinnern konnte war das er sich mit jemanden ein Doppelbett teile, weshalb er drauf verzichtete sich erst mal im Liegen zu strecken. Da sein Bettnachbar weiblich war hätte es ansonsten bestimmt einen Satz heiße Ohren gegeben. Er verzichtete ebenfalls darauf seiner Neugierde freien Lauf zu lassen und mal die Bettdecke seines Bettenpartners anzuheben. Hauptsächlich lag es daran das sie ja insgesamt zu dritt in diesem Zimmer sind und man nie wissen konnte wie lange oder wie fest der Schlaf der beiden wohl ist. Außerdem lernte er aus der Aktion am gestrigen Tag dass einige Leute hier in dieser Gruppe bestimmte Sachen extremheftig auslegen können. Kyle zog sich deshalb nur in Ruhe an und ging erst mal in den Speiseraum in dem sich wohl auch nach und nach immer mehr Leute aus der Gruppe angefunden hatten. Nach einen kleinen Frühstück macht en sich scheinbar die meisten auf zum Pokémoncenter so wie auch Kyle. Im Center angekommen holte er sich dann erst mal sein Pokémon wieder ab. Die Diensthabende Schwester Joy teilte den Anwesenden aus der Gruppe mit das sie sich einen schönen Tag in Anemonia machen sollen da die Apotheke aus der die Medizin geholt werden soll erst am Nachmittag selbige fertig haben wird. Sie bot auch noch interessierten Botanikern einen Grundkurs zur Herstellung von Beerenmedizin an aber da Kyle sich für so was nicht begeistern konnte verließ er erst mal das Center und überlegte was er bis zum Nachmittag machen sollte.


    Als Kyle so durch die eigentlich relativ kleine Stadt marschierte stieß er eine Pokémonarena. Am liebsten wäre er Schnurstracks reingelaufen und hätte den Arenaleiter herausgefordert aber leider hinderte ihn daran die Tatsache das seine beiden Schützlinge noch keinerlei Offensive Fähigkeiten besitzen von denen er wusste. Und da er nicht unbedingt vorhatte sich auf sein Improvisationsgeschick und Glück zu verlassen entschied Kyle das er erst mal versuchen sollte Lapis und Citrin irgendwie Beizubringen das bestimmte Dinge die sie vielleicht schon können eigentlich Attacken sind oder werden können. Sollte dann noch etwas Zeit über sein schwor er sich die Arena wenigstens mal zu versuchen. Ob dies alles überhaupt alleine Durchführbar war wusste Kyle nicht aber er wollte es zumindest probieren. Kyle suchte sich ein ruhiges Fleckchen am Stadtrand wo er meinte ungestört zu sein und lies Lapis und Citrin aus ihren Pokéball. "So ihr beiden, bisher sind wir ja ganz gut zurechtgekommen da wir keinerlei Kämpfe oder sonst was austragen mussten. Allerdings finde ich es ist so langsam an der Zeit damit anzufangen. Leider weiß ich noch nicht genau was ihr schon könnt darum bitten ich euch mir mal zu zeigen was ihr bisher so draufhabt. Da du noch nicht so oft draußen warst Lapis würde ich mal sagen du fängst an und Citrin ist nach dir dran, wenn ihr ein Ziel benötigen können wir ja erst mal einen der kleinen Felsen in unserer Nähe nehmen. Später stelle ich mich selbst zur Verfügung damit wir ein bisschen experimentieren können mit dem Krafteinsatz. Zeigt einfach erst mal alles was ihr könnt, ob es eine Attacke ist oder mit etwas Übung und testen vielleicht noch wird können wir dann immer noch entscheiden." Nach fast zwei Stunden waren Kyle seine Pokémon dann sogar tatsächlich schon fertig. Es waren zum Anfang größtenteils Spielereien aber beide zeigten zumindest ein paar gute Ansätze und sogar schon einige Sachen die sofort als Technik zu gebrauchen waren. Lapis schien schon mal Panzerschutz zu beherrschen und mit ein wenig herum probieren mit Kyle als Menschlicher Zielscheibe schien Lapis auch relativ vernünftige Aquaknarren und Walzer hinzubekommen. Bei Citrin sah es ähnlich aus, sie konnte Problemlos mit Fadenschuss umgehen und sogar ein sehr klebriges Spinnennetz verursachen, sie schien auch Ansätze einer Biss und einer Elektroattacke zu zeigen. Diesmal stellte sich Kyle allerdings nur für die Elektroattacke als Zielscheibe bereit da er sich ungern beißen lassen, und richtige narben kassieren, wollte. Die Elektroattacke entpuppte sich als Donnerwelle, da außer einer kleinen Lähmung am Arm sonst nichts weiter spürbar war.

    Nachdem Kyle, Citrin und Lapis noch eine kleine Pause am Strand einlegten um ihre Kräfte zu sammeln ging es auch schnurstracks zur Arena. Dort angekommen betrat Kyle die Arena und rief durch das Gebäude: "Ist zufällig der Arenaleiter anwesend ich würde gern mein können in einem Arenakampf auf die Probe stellen."Eine Antwort kam prompt in Form eines schallenden lachens: "Soso noch ein Herausforderer, ich bin heute ja richtig gefragt. Willkommen in meiner Kampf Arena junger Herausforderer, Mein Name ist Hartwig und wie lautet deiner? " "Ich heiße Kyle…" während er sprach lies Kyle Citrin und Lapis aus den Bällen.“… und diese 2 beiden sind Citrin und Lapis." "Hmm sie sehen noch relativ unerfahren aus, sag ist dies dein erster Kampf in einer Arena?" "Um ehrlich zu sein ist dies sogar mein allererster richtiger Kampf überhaupt." antwortete Kyle leicht verlegen. "Und dann suchst du dir gleich meine Arena aus um dein können auf die Probe zu stellen; sehr mutig das muss man dir lassen aber lass dir gesagt sein auch wenn das dein erster Kampf ist werde ich mich nicht zurückhalten. Wo kämen wir sonst hin wenn jeder Arenaleiter einfach so Orden verschenken würde. Komm lass uns zum Kampffeld gehen während ich dir schon mal die Regeln erkläre. Da dies dein erster Arenakampf ist setze ich nur 2 Pokémon ein die von der stärke her mit deinen relativ gleich auf sein müssten vielleicht sogar etwas stärker sind also streng dich an. Es wird 1 gegen 1 gekämpft und du darfst sofern du denkst es ist notwendig dein Pokémon gerne im Kampf austauschen. Ich habe auch nichts dagegen wenn du dein anderes Pokémon draußen lässt aber sobald es sich irgendwie in den Kampf einmischen sollte wirst du disqualifiziert. Ich hoffe soweit ist alles klar?" "Jawohl!" antwortete Kyle voller Selbstvertrauen während Hartwig sich 2 Pokébälle von einem Regal in der Nähe nahm. "Sehr gut dann lass uns anfangen. Los Rabauz" rief Hartwig als er einen der Bälle Richtung Kampffeld schleuderte und sich ein kleines gedrungenes Pokémon daraus materialisierte. "Lapis ich würde dich gern als erstes Einsetzen und Citrin du schaust aufmerksam zu." entschied Kyle und lies Lapis in Richtung Kampffeld bewegen. " Der Schiedsrichter an der Seite des Kampffeldes hob 2 Fahnen und gab das Zeichen zum beginnen indem er beide Fahnen nach unten schnellen lies.

    "Ok Lapis lass uns mit Walzer beginnen" rief Kyle "Unterbrich es mit Mogelhieb" tönte es von Hartwigs Seite und Rabauz setzte zu einen Hieb an bevor Lapis überhaupt anfangen konnte sich in Bewegung zu setzen und unterbrach somit den Angriff und lies Lapis ein wenig zurücktaumeln. "Sowas darf nicht nochmal passieren nutz Panzerschutz um seine auf weitere Angriffe vorbereitet zu sein. Und schleuder ihm dann eine Aquaknarre entgegen" "Versuchs nur aber so viel wird dir das gegen meine Pokémon nicht helfen los decke ihn mit Tackles ein.“ Befahl Hartwig seinen Rabauz welches mit ganzem Körpereinsatz sich Lapis entgegenwarf. Zu seinem Pech allerdings war Lapis relativ flink darin sich in seinen Panzer zurückzuziehen und seine Verteidigung zu verstärken wodurch der Angriff relativ wirkungslos wurde und Rabauz lang genug aus der siegessicheren Konzentration brachte um Lapis eine Aquaknarre aus nächster Nähe zu ermöglichen die Rabauz etwas zurücktorkeln lies. „Sehr gut. Schnell Lapis probier es noch einmal mit Walzer“ Lapis fing daraufhin an sich in immer enger werdenden Kreisen um Rabauz herumzubewegen. „Rabauz reiß dich zusammen und versuch es rechtzeitig abzufangen bevor es zu viel Kraft aufbaut“ rief Hartwig seinen Pokémon zu welches sich kurz schüttelte und versuchte sich mit beiden Händen voran Lapis entgegenzustürzen um es aufzuhalten. Dies gelang ihm zwar aber nicht ohne selbst erheblich Kraft einzubüßen da es begann schwer zu atmen nachdem es Lapis abbremste. „Auf so eine Chance hab ich gewartet Lapis nochmal Aquaknarre so stark du nur kannst“ Befahl Kyle hastig um die Chance eines Bewungungseingeschräncktem Gegners nicht zu verpassen. Und dieses Rasche Handeln schien sich bezahlt zu machen da ehe Rabauz überhaupt reagieren konnte es abermals, diesmal sogar aus noch größerer nähe, sich eine Aquaknarre einfing und einfach rücklings zusammenbrach und sich nicht rühren konnte. „Rabauz ist nicht mehr Kampffähig“ entscheid der Schiedsrichter und Hartwig rief sein Pokémon Zähneknirschend zurück und rief sein zweites Pokémon, ein Menki, in den Kampf. „Menki pass auf das du dich ihm nicht von vorne näherst und fang mit einem Kratzer an.“ Lies Hartwig verlauten der wohl keine Lust hatte nochmal Bekanntschaft mit Lapis Aquaknarre zu machen. Es war allerdings sofort erkennbar dass dieses Menki stärker zu sein schien als Rabauz da die Kratzer Lapis wohl schmerzen bereiteten obwohl es durch seinen Panzer geschützt war. „Verdammt Lapis setzt nochmal Panzerschutz ein und versuche durchzuhalten.“ „Pah deck ihn weiter mit Kratzer ein und erledige ihn dann mit einem Fußkick.“ Befahl Hartwig welcher sich sicher fühlte da er in seiner Arena dem Herausforderer endlich wieder etwas Paroli bieten konnte. Lapis der sich unterdessen in seinen panzer verkroch wurde regelrecht mit Kratzern eingedeckt und schien gar nicht mehr herauskommen zu wollen. „Lapis was ist los? Warum kommst du nicht wieder hervor und wehrst dich?“ rief Kyle merklich besorgt zu seinem Pokémon welches jetzt auch noch mit einen Fußkick ans andere Ende des Kampffeldes geschleudert wurde. „Was ist los will dein Pokémon nicht mehr rauskommen? Na warte das haben wir Gleich Menki zieh seinen Kopf aus dem panzer und verpass ihn noch einem Kratzer das sollte ihm den Rest geben. Die Lage schien ausweglos zu sein für Kyle da Lapis sich noch immer nicht rührte und das Menki immer näher kam. Schritt für Schritt für Schritt. Als es direkt vor Lapis stand steckte es eine seiner Hände in die Kopföffnung und zog Lapis Kopf, welcher Menki mit seltsam fokussierten Augen ansah, aus dem Panzer und setzte mit der anderen Hand zu einer Kratzer Attacke an. Kurz bevor der Kratzer auf Lapis getroffen wäre begann Lapis zu leuchten und feuerte eine Art Energie auf Menki die Kyle nicht genau definieren konnte. Aber was es auch war schein an Menki nicht ganz spurlos vorbeigegangen zu sein da es relativ verdutzt und scheinbar auch ein wenig angeschlagen vor Lapis stand und aus Angst das es das nochmal machen würde schnell die Kratzer Attacke die es erst angesetzt hatte beendete und Lapis somit dasselbe Schicksal bescherte welches auch Hartwigs Rabauz nahm. „Das Galapaflos des Herausforderers kann nicht mehr weiterkämpfen.“ „Lapis du hast gut gekämpft zurück mit dir“ sagte Kyle während Lapis wieder in seinen Pokéball verfrachtet wurde. „Citrin wir müssen gewinnen egal wie, wenn’s sein muss versuch selbst etwas zu improvisieren solange du dir sicher bist das es klappt.“ Mit einen Kampfbereiten „Wattzapf“ sprang Citrin von Kyles Kopf auf das Kampffeld. „Geduld einzusetzen in einen Arenakampf ist sehr Mutig aber weitergeholfen hat es dir nicht da mein Menki es überstanden hat. Aber jetzt wird es richtig ernst. Menki Energiefokus und Fußkick. Dies sollte schnell erledigt sein so schnell wird es sich nicht über das Feld bewegen können.“ Befahl Hartwig siegessicher. „Soso eine passive Fertigkeit. Citrin spinn das Netz und weich mit aus falls er zum Angriff ansetzt.“ Menki schien hochkonzentriert seine Kräfte zu sammeln bis die Luft um es herum förmlich zu dampfen anfing und anschließend zu einem gewaltigen Sprung ansetzte während die kleine Citrin emsig anfing ein Netz um sich herum zusammenzuspinnen. Das Netz war fast fertiggestellt als Menki aus der Luft heraus bedrohlich näherkam und mit einen Fuß voran auf Citrin hinabstürzte. Citrin hingegen blieb ganz entspannt und schoss mit ihrem Fadenschuss auf eine Stelle am Boden in der Nähe und zog sich so aus der Schusslinie während Menki genau an ihr vorbei in das Netz raste. „Citrin Donnerwelle und dann deine Beißattacke“ befahl der immer noch vom Fadenschuss Manöver verblüfte Kyle. „Menki befrei dich und Fußkick.“ Tönte es mit angespannter Stimmlage von der anderen Seite des Feldes. Aufgrund der Klebrigkeit des Netzes dauerte das befreien allerdings länger als erhofft und Citrin hatte genügend Zeit die Donnerwelle einzusetzen und sich die kleinen Beißerchen zeigend Menki entgegenzulaufen. Als Menki sich dann endlich befreien konnte wollte es Citrin verpasste es Citrin einen Fußkick der sie Zurückschleuderte. Citrin ließ sich davon nicht beirren und rannte wieder mit seinen Beißerchen auf Menki zu welche es mit einen Hieb zur Seite schleudern wollte aber dann in einer Art Starre ans seiner Position verharrte. Wie es schein war die Donnerwelle wohl doch äußerst erfolgreich und die Tatsache das Citrins Netz scheinbar elektrisch leitend war trug ebenfalls einen nicht gerade unerheblichen Anteil dazu bei. Citrin unterdessen biss in Menkis erhobene Hand und nichts weiter passierte. Für einen gewissen Zeitpunkt schienen alle anwesenden etwas verdutzt dreinzuschauen. Dieser verdutzte Blick verwandelte allerdings schnell in ein Lachen welches allerdings nicht von Hartwigs Seite kam sondern von Kyles den nach der anfänglichen Verwunderung über das Ergebnis des Bisses schien Menki kontinuierlich schwächer zu werden. Kyle begriff das es kein einfaches Zubeißen war sondern mehr eine Art Kraft absaugen. Und von der Hatte Menki nicht mehr viel über gehabt nachdem es Lapis Geduld abgekriegt hatte. Aufgrund der Paralyse blieb es einfach bloß regungslos stehen aber man konnte ihm ansehen das es am Ende war weshalb der Schiedsrichter nach einem kurzen Anzählen auch Entschied das Menki nicht mehr in der Lage war weiterzukämpfen. „Für einen Anfängern hast du dich erstaunlich gut Geschlagen. Und in Anerkennung deines Sieges möchte ich dir diesen Faustorden übereichen.“ Sagte Hartwig welcher Kyle entgegenkam und in der Ausgestreckten flachen Hand einen Orden in der Form einer Faust vor Kyles hinhielt. „Ich danke ihnen vielmals für diesen tollen Kampf und den Orden Herr Hartwig. Vielleicht treffen wir uns ja mal wieder wenn ich mehr Orden habe und Kämpfen dann mal ohne Einschränkungen. „HAHAHA Du gefällst mir Junge. Ich freu mich schon drauf dich irgendwann mal wiederzusehen um dir deine Grenzen aufzuzeigen.“ Nachdem Kyle sich von Hartwig verabschiedete beschloss er Lapis und Citrin zum Pokémoncenter zu bringen um sicherzugehen das sie wieder Topfit sind bevor er überlegt was er als nächstes machen soll.


    OT: so endlich wieder was von unserem "Technopiraten" (ich mag die beschreibung danke nochmal an der Schöpfer des Spitznamens XD). Da Kyle ja kein Attackenlehrer ist kann er schlecht seinen Pokemon Angriffe beibringen die sie selbst nicht kennen sondern nur versuchen ihr Potenzial zu nutzen. Deshalb sollte es relativ realistisch sein das man mit ein paar Stunden beobachten und Probieren rudimentär vorhande Attacken als solche erkennen festigen kann. Mit ausnahme von Geduld da man das ja wohl kaum ohne Gegner testen und üben kann und Kyle seine Pokemon nciht gegeneinander antreten lassen wollte damit sie noch fit für die Arena sind. Sollte es Probleme mit den Post geben kann ich versuchen ihn noch umzuändern.

  • Anscheinend wollte von den drei Personen niemand wirklich reden, denn nur einer antwortete, der Brillenträger mit Laborkittel. UNd auch seine Antwort war nur ein knappes "Hi". Delvin saß ganz normal am Tisch und drehte Däumchen, bis er bemerkte, dass irgendwie alle an ihm vorbeisahen. Er blickte sich um und bemerkte dann am Tisch der Kartenspieler einen Jungen, der gerade eine Mütze serviert bekommen hatte und offensichtlich nicht gerade amüsiert darüber war. Auf seiner gesunden Gesichtshälfte bildete sich nun ein Ausdruck ab, der irgendwie eine Mischung aus perplex, überrascht und amüsiert darstellte, während die andere Hälfte das übliche ausdruckslose Starren beibehielt. Jetzt begann sich auch die Gruppe langsam aufzulösen, denn der Forscher verließ genauso wie ein Mädchen mit braunen Haaren den Raum. Nachdem der Braunhaarige nichts anderes zu tun hatte, stieg er wieder beim Kartenspiel mit ein und beschäftigte sich später noch etwas mit seinem teilweise überaus nervigen Kramurx, um irgendwann schon am nächsten Tag schlussendlich mit Iladre schlafend auf seinem Kopf auf sein Zimmer zu gehen. Diesmal schaffte der Trainer es sogar, ohne sich zu verirren und stand keine zwei Minuten später im Zimmer. Es war stockdunkel im Zimmer und Delvin wollte gerade das Licht aufdrehen, als er bemerkte, dass etwas auf dem Boden lag. Nach näherer Betrachtung stellte sich das "etwas" als Justic heraus, der friedlich schlief. So schlich er sich förmlich zum Bett, bedacht darauf, ja nur keinen Lärm zu machen, entledigte sich kurzerhand seiner Kleidung und legte sich dann in Boxershorts ins Bett. Kurz darauf fiel er mit Iladre auf dem Rücken in einen traumlosen Schlaf.
    Als der Braunhaarige am nächsten Tag aufwachte, war es knapp 8:20 Uhr. Er war zwar wach, aber er wollte eigentlich am liebsten überhaupt nicht mehr aufstehen, lieber wollte er wieder in dem weichen Bett einschlummern. Schließlich war das das erste Mal seit sehr langer Zeit, wo er wieder in einem Bett schlief. Das fedrige etwas namens Iladre konnte Delvin dann doch dazu überreden, aufzustehen. Der Junge mit der Narbe stand auf, gähnte einmal ausgiebig und streckte sich, um dann wieder etwas anzuziehen. Komplett gedankenverloren schlüpfte er in seine Klamotten, was darin resultierte, dass er nun mit verkehrt herum angezogenen T-Shirt und zwei verschiedenen Socken durch die Gegend lief, was lustig war, unter anderem weil er nur zwei Paar Socken hatte. Er ging ins Bad, putzte sich kurz seine Zähne mit einer relativ neuen Zahnbürste und machte sich dann, mittlerweile wieder mit seinem Vogelpokémon auf dem Kopf, auf den Weg zum Speisesaal.


    So sehr Anna auch den Kopf reckte- in dem Getümmel konnte sie nirgendwo Justic ausmachen.
    Vielleicht... Hatte er keine Lust zu warten und hat bereits gefrühstückt?, dachte sie. Plötzlich fühlte sie sich sehr unwohl.
    Immerhin habe ich nur gesagt wann ich frühstücke, ihn aber nicht gefragt, ob er auch Lust hat.
    Der Gedanke, sich evtl an einen der Tische dazu setzen zu müssen, ließ ihr Herz vor Angst schneller schlagen. Außerdem würde sie sich nicht alleine zur Essensausgabe trauen, aus Angst, ihr könnte ein Missgeschick passieren und alle würden sie auslachen. Obwohl sie die beiden Pokémon an ihrer Seite wusste, beschloss sie, einfach etwas von ihren Lebensmitteln, welche sie in ihrem Rucksack verstaut hatte, zu verspeisen. Sie starrte kurz auf das Pokémonfutter in ihrer Hand, welches sie ursprünglich für Pichu und Dratini mitgenommen hatte.
    Wenn sie unterwegs waren, nahmen die drei meistens alle Mahlzeiten zusammen ein.
    "Sorry, aber ich glaube, wir sollten besser woanders essen.", meinte sie. Pichu stieß einen empörten, hohen Ruf aus. Anna brachte es schnell mit dem Zeigefinger zum Schweigen, drehte sich um und wollte schnell aus dem Speisesaal verschwinden, als ein braunhaariger Junge, an den sie sich noch von dem gestrigen Tag erinnern konnte, mit einem Kramurx auf dem Kopf den Speisesaal betrat.
    Er wirkte noch nicht ganz ausgeschlafen, wie Anna feststellte. Als sie ein paar Schritte auf ihn zuging, um sich an ihm vorbei durch die Tür zu stehlen, hielt sie unbewusst inne und blinzelte überrascht. Der Junge hatte zwei verschieden farbige Socken an, und trug zudem sein T-Shirt falsch herum. Ohne zu registrieren, wie sie ihn erstaunt beobachtete, stand sie nun direkt vor ihm.


    Delvin wollte gerade den Speisesaal betreten, als sich eine Person an ihm vorbeistehlen wollte. Zuerst bemerkte er sie nicht, doch als sie stehen blieb, erkannte der Braunhaarige das Mädchen, das gestern gleichzeitig mit dem Forscher aus dem Saal war. Eigentlich wollte er unbeirrt weitergehen, doch der erstaunte Blick des Mädchens hinderte ihn daran. Es war eigentlich nichts ungewöhnliches, dass der Junge mit der Narbe angestarrt wurde. Meißtens passierte das aufgrund seiner Verletzung, doch irgendwie spürte er, dass es jetzt etwas anderes war.
    Er drehte sich zu ihr um, sie jedoch schaute ihn immer noch etwas perlex an. "Bin ich wirklich sooooooo ungewöhnlich?", fragte sich der Junge in Gedanken und folgte dann ihrem Blick an sich herunter. In dem Moment kam ihm auch die Erleuchtung: Er war so verpeilt gewesen, dass er sich nicht einmal richtig angezogen hatte. Jetzt sah er schlimmer aus als jeder Clown.
    "Mann, anscheinend bin ich auch noch zu blöd um mich anzuziehe!", fluchte der Braunhaarige lautstark, was dazu führte, dass Iladre aus seinem "Nest" aufschreckte. Die Anwesenheit der Braunhaarigen hatte er fast vergessen, als er sie jedoch sah, schoss ihm die Röte ins Gesicht. Immerhin war die Aufmachung schon ziemlich peinlich.
    Er versuchte, die Situation einfach zu überspielen und sprach das Mädchen an: "Tschuldigung für meine Aufmachung, ich bin gerade noch ein bisschen verpeilt. Ich heiße übrigens Delvin" Als er das sagte, lächelte er mit seiner gesunden Gesichtshälfte. Und sogar der rechte Mundwinkel zuckte fast unmerklich nach oben.


    Anna zuckte leicht zusammen, als der Junge plötzlich einen verärgerten Ausruf ertönen ließ. Als sie sah, wie rot er wurde, war ihr die Situation fast genauso unangenehm.
    Warum musste ich ihn auch so auffällig angucken?
    Er stellte sich als Delvin vor und Anna erkannte ihn wieder- nicht zuletzt wegen der großen, auffälligen Narbe.
    Sag etwas., sagte sie verzweifelt zu sich selbst. Ich darf nur nicht so auffällig auf die Narbe gucken... Wie das wohl passiert sein könnte?
    Schnell öffnete Anna den Mund, um etwas zu sagen. "Ach, ha-hallo. Ich heiße Anna." Sie erwiderte sein Lächeln. Ich muss mehr sagen., dachte sie panisch. "Lustig, wir haben beide braune Haare.", stieß sie hervor, und hätte sich im selben Moment am liebsten den Mund zugenagelt. Nein! Nein, nein, nein. Wie kann ich nur so dämlich sein und so eine Feststellung äußern? Vor allem, wo wir doch zum ersten Mal reden... Und was anderes fällt mir nicht ein?
    Anna starrte peinlich berührt nach unten, borhte mit der Schuhspitze ein unsichtbares Loch in den Boden und wartete unsicher auf Delvins Reaktion.


    Delvin sah dem Mädchen an, dass ihr die Situation unangenehm war. Er konnte es ihr auch nicht verübeln, immerhin hatte er sie förmlich überfallen.
    Er bemerkte, dass sie auf seine rechte Gesichtshälfte mehr oder weniger starrte. Der Braunhaarige blendete das einfach aus, sie war ja nich die erste, die die Verletzung so anstarrte.
    Jetzt riss sie sich los und stellte sich etwas stotternd als Anna vor und erwiderte sein Lächeln. Es war eigentlich nicht zu übersehen, das sie jetzt etwas hektisch wurde. Anscheinend wollte sie um jeden Preis vermeiden, dass so etwas wie eine peinliche Stille zwischen ihnen entstand. Also stieß sie eine mehr oder wenige unnötige Feststellung aus, die trotzdem irgendwie witzig war und deswegen musste Delvin auch etwas kichern.
    Anna jedoch war es offensichtlicherweise peinlich und so erbarmte der Junge sich ihreer und durchbrach die Stille: "Hast du schon gefrühstückt? Wenn nein, gehen wir zusammen hin? Oder soll ich mich vorher noch 'normal' anziehen?" Während er das sagte, schlich sich ein Grinsen auf sein Gesicht und wenn er die rechte Hälfte bewegen könnte, würde es von einem Ohr zum Anderen reichen.


    Erleichtert atmete Anna aus, als Delvin zu kichern begann. Es klang nicht schadenfroh, sondern freundlich. Und so freute sie sich über sein Angebot. "Nein, ich habe noch nicht gefrühstückt.", antwortete Anna. "Und ob du dich normal anziehen solltest, bleibt dir überlassen. Solange du dich darin wohl fühlst..." Bevor sie sich nach zwei freien Plätzen umschauen konnte, machte Pichu mit einem hohen Ruf auf sich aufmerksam. "Übrigens..." Sie wandte sich wieder Delvin zu. "Wenn ich vorstellen darf? Das sind Pichu und Dratini." Dann fiel ihr Blick auf das schwarz gefiederte Vogelpokémon, welches auf Delvins Kopf hockte. In Sinnoh gab es keine Kramurx, und Anna versuchte, nicht allzu neugierig zu wirken. Dadurch, dass ihre Mutter ihr den Kontakt zu Pokémon so lange verboten hatte, kannte Anna zwar die meisten aus Büchern, aber leibhaftig gesehen hatte sie scheinbar noch nicht allzu viele, wie sie feststellen musste. Auch auf ihrer Reise hier in Johto war sie häufiger Pokémon begegnet, die nicht nachtaktiv waren.


    Anna meinte, sie habe noch nicht gefrühstückt, also hatte Delvin jetzt anscheinend Gesellschaft. Bei ihrer nächsten Antwort musste er schmunzeln und drehte sich schnell das T-Shirt um, damit er nicht ganz so auffiel. Kurz darauf stieß eines der beiden Pokémon auf den Armen des Mädchens einen hohen Ruf aus, worauf der Braunhaarige überhaupt erst bemerkte, dass diese da waren. Die beiden Pokemon waren einfach zu knuffig und annähernd sofort nachdem Anna ausgesprochen hatte, kommentierte Delvin mit einem: " Ooooohhhh! Die sind aber süß!" Kurz darauf hatte er sich wieder eingekriegt und stellte seinerseits seinen Partner vor: "Die Schlafmütze da oben", er deutete auf sein Kramurx, "heißt Iladre"
    Jetzt erspähte er auch zwei freie Plätze an einem Tisch und ging dorthin, bevor noch jemand anderes den Platz in Beschlag nahm. Auf halbem Weg drehte er sich noch einmal um und rief Anna ein: "Komm!" zu.



    OT: Hier der erste Teil des Partnerposts mit Galoppa
    Für Rechtschreibfehler wird keine Haftung übernommen!
    So nebenbei, Post Nummer 404, wo bleibt meine Fehlermeldung? XD

  • Anna folgte Delvin zu dem Tisch. Sie war froh über die Gesellschaft und merkte erst jetzt, wie ihr Magen knurrte. Bevor sie aber sich selbst etwas zu essen holte, schüttete sie etwas von dem Pokémonfutter in eine Schüssel und stellte es vor Pichu und Dratini auf den Tisch. "Ich hoffe, es stört dich nicht, wenn Dratini und Pichu auf dem Tisch sitzen?", fragte sie Delvin zaghaft. "Was bedeutet eigentlich der Name Iladre?", fügte sie mit einem Blick auf das Kramurx hinzu. Seine dichten schwarzen Federn glänzten in dem Licht des frühen Morgens, das durch die Fenster im Speisesaal durchsickerte.


    Delvin musst schmunzeln, als Annas Magen knurrt. Er hatte immerhin auch noch nichts gegessen. Und zufällig knurrte sei Magen keine fünf Minuten später. Jetzt fing der Braunhaarige erst recht an zu lachen. Auf Annas Frage reagierte er mit einem "Nein, stört mich nicht" und fragte dann noch: "Kann Iladre mitessen? Ich hab leider kein Pokemonfutter mit" Dabei sah er seine Sitznachbarin bittend an. Die nächste Frage hatte Delvin mehr oder weniger erwartet. "Am Anfang wusste ich selber nicht was es bedeutet. Einige Male wurde Iladre von Obdachlosen oder diesen Einwanderern verfolgt und ihm wurde Iladre nachgerufen. Also hab ich angenommen, dass Iladre sein Name wäre. Später hat mich einer von den Einwanderern aufgeklärt, dass Iladre soviel wie Dieb bedeutet. Aber ihm scheint der Name trotzdem zu gefallen", erklärte er der jungen Frau und kraulte das Kramurx etwas auf dem Rücken. "Ich würde sagen, wir sollten uns auch langsam was zu essen holen, oder?", fügte er dann noch hinzu und stand auf.


    Anna nickte sofort. "Klar. Es ist genug für alle da." Sie schüttete noch etwas mehr Futter hinein und stellte es in die Mitte des Tisches, damit alle drei Pokémon bequem davon essen konnten. Sie lauschte gebannt, als Delvin von Iladre erzählte und grinste unwillkürlich. Das Pokémon
    schien wirklich stolz auf seinen Namen zu sein. Irgendwie niedlich, dachte sie.
    Als Delvin aufstand, um sich etwas zu Essen zu holen, tat sie es ihm gleich und schob vorsichtig den Stuhl zurück. Das Wasser lief ihr im
    Mund zusammen, als sie zielstrebig auf die Essensausgabe zusteuerte und die vielen Brötchen sah. Und sogar... Anna riss die Augen auf. Käse aus echter Kuhmuh-Milch. Und Wadribien-Honig, und zu guter Letzt auch noch Pirsif-, Sinel- und Guavebeere-Marmelade.
    Sie schnappte sich ein Tablett und drehte sich damit zu Delvin um, um es ihm zu reichen.


    Schnurstracks ging Delvin auf die Essensausgabe zu. Zu sagen, ihm liefe das Wasser im Mund zusammen, wäre untertrieben, eher sammelten sich Wassermassen wie die der Tohjo-Fälle in seinem Mund, als er die große Bandbreite an Brötchen sah. Er schnappte sich ein Teller und bediente sich von dem Tablet, das Anna ihm hinhielt. Er nahm von allem ein bisschen was, dann von dem einen noch etwas mehr oder er holte sich noch von einer anderen Sorte Zuschlag, was dazu führte, dass er immer mehr Essen auf seinem Teller stapelte, bis der Turm ungefähr die 15-cm-Marke geknackt hatte. Für sein "Kunstwerk" auf dem Teller wurde er von allen Seiten mit diesen "Was-ist-mit-dem-falsch?"-Blicken beäugt, die ignorierte er gekonnt. Schließlich fand er doch noch irgendwann ein Ende und bugsierte seinen "Schiefen-Turm-Brötchen" mehr oder weniger elegant auf dem Tisch. Noch bevor Anna überhaupt ankam, hatte er schon zu Essen angefangen. Als diese dann auch ankam und zu Essen begann, sagte der Braunhaarige noch mit vollem Mund: "Mahlzeit!"An diesem Tag würde er zum ersten Mal seit sehr langer Zeit ein ordentliches Frühstück zu sich nehmen.


    Anna setzte sich grinsend an den Tisch. Sie hatte sich mit Joghurt, darin klein geschnittene Beeren (außer Pirsifbeeren, denn auf diese reagierte Anna allergisch) und einem Brötchen mit Käse und Honig begnügt. Sie bemühte sich, Delvin nicht allzu erstaunt zu mustern. Ihr kam es so vor, als hätte er tagelang nichts zu Essen bekommen.
    Sie biss in das Brötchen, wobei sie zuerst die Hälfte mit dem Honig verdrückte.
    Das Stimmengewirr im Speisesaal verwirrte Anna etwas, wie immer unter einer großen Menschenmenge auf engem Raum. Sie konnte einzelne Wortfetzen aufschnappen, und sie sehnte sich nach der Ruhe des Waldes. Vor lauter Anspannung zitterten ihre Hände leicht, sodass ihr versehentlich das Messer vom Teller rutschte, als sie nach ihrem Wasserglas greifen wollte. Peinlich berührt nahm sie ihre Serviette, bückte sich und griff nach dem Löffel. Schnell wischte sie den Boden sauber und richtete sich wieder auf, wobei sie schnell ein paar Blicke nach links und rechts wagte, um sicherzugehen, dass das niemand bemerkt hatte.
    Schnell verdrückte Anna den Joghurt und lehnte sich zurück.
    "Alter Verwalter, bin ich satt.", verkündete sie.

    Anscheinend fühlte Anna sich nicht ganz so wohl, denn sie fing leicht zu zittern an. „Stimmt irgendwas nicht?“, fragte Delvin und blickte
    sie auch fragend an. Etwas belustigt sah der Junge, wie ihr der Löffel vom Teller rutschte, als sie ihr Wasserglas nehmen wollte, weil sie so zitterte.
    Naja, bei ihm wäre wahrscheinlich das Glas samt Besteck auf dem Boden gelandet.
    Nur knapp nachdem Anna fertig war, wurde auch der Braunhaarige fertig und meinte: „Ja, ich bin auch total satt. Noch ein Ding und ich platze!“ Dabei hatte er einen belustigten Unterton in der Stimme. Jetzt hielt er den Teller rüber zu Iladre, sodass dieser die Reste aufpicken konnte. „Was hast du eigentlich heute vor?“, wollte der Analphabet wissen.


    Anna antwortete auf Delvins Frage mit einem: "Ich stelle mich immer ungeschickt an, wenn ich in der Öffentlichkeit esse. Und das führt wiederum dazu, dass ich noch ungeschickter werde."
    Während Iladre Delvins übrig gebliebenes Frühstück verspeiste, fragte der Junge sie, was sie heute noch machen würde.
    "Ich... weiß nicht so genau.", antwortete sie. "Ich wollte nachher mit Dratini und Pichu eine Runde raus. Und vielleicht..." Anna schwieg einen Moment. "Ich weiß nicht, ob du dich an die Gruppe gestern erinnerst?- Jedenfalls habe ich mir überlegt, sie zu fragen, wohin sie reisen. Und vielleicht, wenn sie nichts dagegen haben, für eine Weile mit ihnen zu gehen. Justic- ich weiß nicht ob du ihn kennst, er ist der Trainer von dem kleinen Tragosso, welches gestern beim Kartenspielen dabei war- und ich haben uns gestern kennen gelernt und auch er war am Überlegen, die Gruppe zu begleiten. Und du?"


    Delvin musste schmunzeln, als sie meinte, sie wäre in der Öffentlichkeit immer ungeschickt. "Thehe, ich bin da nicht recht viel besser. Sobald ich etwas zu Essen in die Finger bekomme, esse ich wie ein Mähdrescher. Und dabei ist schon so einiges zu Bruch gegangen" Bei dem Gedanken brach er in Gelächter aus. Als er sich wieder gefangen hatte, konnte er nun auf ihre Frage antworten: "Ja, ich kenn sie noch und ich habe auch vor, mich ihnen anzuschließen. Das ist auf jeden Fall besser als sinnlos durch Johto zu wandern. Und Justic ist mein Zimmernachbar. Ich habe außerdem noch vor zur Arena zu gehen und den Herausforderern zuzusehen. Ich selbst hab ja leider nur ein Pokémon" Dabei tätschelte er Iladres Kopf. "Kommst du auch mit?", fügte er noch hinzu.


    "So ein Zufall.", sagte Anna, als sie erfuhr, dass Delvin und Justic Zimmergenossen waren. Über sein Angebot, mit zur Arena zu kommen, freute sie sich.
    "Klar.", antwortete sie. "Ich komme gerne mit, danke. Bevor wir gehen, muss ich mir aber noch eine Jacke überziehen. Nur für den Fall, dass wir heute wieder so ein Hundusterwetter wie gestern bekommen sollten."
    Anna stand mit dem Geschirr auf und brachte es zu dem Geschirrwagen. "Wir können uns ja nachher am Eingang treffen wenn du magst?", fragte sie.

    Delvin freute sich, als Anna zusagte, mit zur Arena zu kommen. "Yay, dann bin ich nicht so alleine!", freute er sich und strahlte über beide Ohren. Auf ihre nächste Aussage antwortete er: "Sollte ich auch machen. Nur gibt es da ein Problem", meinte er und verzog sein Gesicht. "Ich hab keine Jacke...", fügte er hinzu.
    Dann lächelte er wieder und trug sein Geschirr ebenfalls zum Geschirrwagen. Er war eben ein unverbesserlicher Optimist. "Ja, treffen wir uns dann", stimmte er zu und ging gleich zum Ausgang, um zu warten.


    OT: Part 2 des GP's von Isqzark und mir xD

  • Schon bevor Justic den Speisesaal betrat hörte er die Stimmen vieler Menschen und Pokemon. Er riefNaito in seinen Pokeball zurück und drückte Kodoku fest an sich. Justic konnte zu große Menschenmengen nicht ausstehen. Deswegen ging er schnell rein, den Blick starr nach vorne gerichtet, und bahnte sich den kürzesten weg von der Menschenmenge bis er bei der Essensausgabe war. Dort strich er sich schnell drei Brötchen und ging aus dem Speisesaal raus. Dann atmete er tief durch. Wie viele Menschen waren jetzt da drin? Es war auf jeden Fall ziemlich eng da drin. Dann gab er eines der Brötchen Kodoku und ging aus der Herberge raus. Es war wirklich ein schöner morgen. Vor jedem Haus waren noch Leute, die die Reste des Sturms aufräumten, doch der Sand strahlte schon im Sonnenlicht. Justic dachte schnell nach, was er zuerst machen sollte. Er könnte zur Arena gehen damit er es hinter sich hatte, aber dann sollte er noch eine Taktik ausarbeiten. Was konnte man sonst noch machen? Angeln? Justic hatte keine Angel und auch zu wenig Geld um sich eine zu leihen geschweige denn eine zu kaufen. Eine Sightseeing-Tour? Welche berühmte Monumente gibt es denn hier? Nur die Apotheke. Und mit Beeren kannte er sich schon genug aus. Man kann sie essen und manche von ihnen haben einen guten Effekt. Man muss bloß wissen welche! Außer der Arena gibts also nicht viel interessanteres für Justic. Also ist es entschieden! Die Arena soll es sein.
    Eine Stunde später stand Justic vor dem großen Gebäude in dem der Arenaleiter von Anemonia City Herausforderungen annimmt. Als Justic sich der Tür näherte ging sie automatisch auf. Überrascht ging er durch die Tür im inneren sah es ähnlich aus wie in einem Dojo. Nicht verwunderlich. Hartwig trainiert Kampf-Pokemon. Als Justic gerade nach dem Arenaleiter fragen wollte hörte er eine Stimme rufen: "Hey du! Bist du auch hier um die Arena herauszufordern?" Als Justic sich umsah entdeckte er einen durchtrainierten, etwas beleibteren Mann der anscheinend der Arenaleiter war. "Ä-Ähmm... Ja! Ich bin hier um gegen den Arenaleiter Hartwig anzutreten und meinen ersten Orden zu gewinnen!", antwortete Justic nervös. "Dein erster Orden? Es kommen heute ja ziemlich viele Neulinge in die Arena. Gibt es etwa irgendein Gerücht, dass besagt das ich der schwächste Arenaleiter bin?" "N-Nein! Ich war nur hier in der Stadt und wollte die Chance ergreifen um mir einen Orden zu verdienen." "Harhar! Ich nehm dich doch nur auf den Arm! Du scheinst es ernst zu meinen. Ich erklär dir schnell die Regeln. Also ich-" "Ich kenne die Regeln schon. Sie müssen ihre Pokemon meiner Ordenanzahl anpassen. Außerdem dürfen sie eine bestimmte Anzahl an Pokemon wählen die sie einsetzen können, sie müssen aber die Anzahl der Pokemon die sie letztendlich verwenden dürfen meinen anpassen. Wir beide setzen gleich viele Pokemon ein. Ich darf meine Pokemon wechseln so oft ich will und wann ich will, aber es muss 1 gegen 1 bleiben. Ich denke das wars dann. Hab ich was vergessen?", unterbrach Justic den Arenaleiter. "Du bist gut informiert, Kleiner. Ich denke das war so ziemlich alles. Anscheinend willst du zwei Pokemon verwenden, denn du hast was von auswechseln gesagt und ich darf maximal nur zwei Pokemon einsetzen. Gehen wir zum Kampffeld!", sagte Hartwig und führte Justic zu einem Kampffeld mit sandigem Untergrund.
    Er nahm 2 Pokebälle hervor. Ein Schiedsrichter kam zum Kampffeld und fragte: "Wie heißt du, Herausforderer?" "Justic!" "Okay. Der Kampf zwischen dem Arenaleiter von Anemonia City Hartwig und dem Herausforderer Justic beginnt gleich! Der Herausforderer darf zuerst sein Pokemon auswählen!“ Schnell setzte Justic Kodoku ab und griff Naitos Pokeball. Er überdachte noch kurz diese Entscheidung bevor er diesen dann auf den sandigen Boden warf und das Pflanzenpokemon mit einem kleinen Lichtblitz erschien. Es drehte sich zu seinem Trainer und gab dessen Selbstbewusstsein einen kleinen Schubser mit einem ermunternden Daumen nach oben. Dann drehte es sich zu Hartwig um und härtete demonstrativ seine Stacheln. “Oho! Deine Pokemon scheinen ja seeeeehr motiviert zu sein. Dann werde ich wohl jetzt meines raus bringen! Komm raus, Rabauz!“, rief Hartwig und warf den Pokeball direkt vor Naito, woraufhin ein menschenähnliches, lila Pokemon erschien. Naito wich ein bisschen eingeschüchtert zurück. Der Schiedsrichter fragte noch einmal: “Seid ihr bereit?“ Als Hartwig Justic kurz nickten eröffnete er das Match. Justic überlegte schnell, was er über Rabauz wusste. Es ist natürlich ein Kampfpokemon. Was noch? Es sieht recht agil und Geschickt aus. Da seine Stärke dem normalen Stärkeniveau von Trainern ohne Orden entspricht hat wahrscheinlich nur die normalen Angriffe wie Tackle, Pfund oder Heuler. Kein Problem also, wenn man bedenkt, dass Naito schon einen Angriff seines eigenen Typen kennt. Doch Justic sollte erstmal auf Nummer sicher gehen. “Naito! Setz erstmal Heuler ein um-“ “Nicht so schnell! Los, Rabauz, Mogelhieb!“ “Was? Naito! Kontern!“ Das Rabauz sprang Richtung Naito und umkreiste es in einem sehr hohen Tempo. Doch Justic hatte seinem Igamaro ganz genau eingetrichtert was es tun sollte falls er `Blocken´ ruft. Naito rollte sich zusammen und versuchte seine Stacheln so hart zu machen wie nur irgends möglich. Glücklicherweise war das Rabauz schon kurz vorm Ausholen als Naito zusammengerollt war, so dass es seinen Angriff nicht mehr abbrechen konnte. Doch Naito war wohl mit der Situation ein bisschen überfordert und seine Stacheln waren nicht wirklich gehärtet, so dass der schlimmste Schaden den das Rabauz einstecken konnte ein Papierschnitt war. Das Rabauz stand erstaunt vor dem Ball der sich langsam wieder zu einem Igamaro ausrollte. Justic ergriff die Chance und gab Naito schnell den nächsten Befehl: “Schnell Naito! Rankenhieb! Hol es von den Beinen!“ Das Igamaro ließ ein paar Ranken ausfahren und zog am Bein des Rabauz. Als es nun am Boden lag nahm Naito etwas Abstand und peitschte weiter mit Rankenhieb auf es ein. Doch Hartwig ließ das nicht lange einfach mit sich machen. “Gut reagiert, doch erwarte nicht, dass ich es dir einfach mache! Rabauz! Versuch die Ranken zu greifen und dann zieh es zu dir!“ Das Rabauz machte was ihm gesagt wurde und packte bei der nächsten Gelegenheit eine der Ranken. Naito versuchte verzweifelt mit einer anderen Ranke den Griff des Rabauz zu lockern, doch er fand auf dem Boden keinen Halt und so dauerte es nicht lange bis das Rabauz Naito packen konnte und ihn gen Boden schleuderte. Nachdem Naito eine Menge Schaden genommen zu haben schien und nun nahezu hilflos. Und Justic konnte nichts tun außer angestrengt zu überlegen während das Rabauz auf sein Pokemon einschlug. Doch dann kam Justic eine Idee. “Naito! Setz Heuler ein!“ Sofort ließ das Pokemon einen starken, Markerschütternden Schrei los der seinem Gegner für einen kurzen Moment Angst einjagte den Naito sofort nutzte um all seine Kraft für einen letzten Angriff zu sammeln und den Spieß mit einem Tackle umzudrehen! Es richtete sich auf und erdrückte das Rabauz geradezu mit seinem Gewicht. Als Naito aufstand sah es ziemlich müde und angeschlagen aus, doch das Rabauz lag energielos am Boden und wartete darauf, dass sein Trainer es zurück in seinen Pokeball ließ. Naito kippte auch vor Erschöpfung um und schrie erleichtert: “Iga-Igamarooo!!“ Erleichtert atmete Justic durch und meinte leise zu sich selbst: “Du hast es geschafft Naito. Das war spitze. Ruh dich ein bisschen aus, Naito!“ Mit einem breiten Lächeln wurde Igamaro von einem roten Energiestrahl in den Pokeball transportiert. Erstaunt verkündete der Schiedsrichter den Doppel-K.O. “Nicht schlecht für einen Anfänger. Daran sieht man, dass, egal wie klein ein Pokemon ist, es trotzdem Wesen mit enormer Energie sind. Jetzt haben wir beide noch ein Pokemon übrig. Dein Tragosso gegen mein Machollo!“, rief Hartwig von jenseits des Kampffeld herüber. Jetzt kam die Situation, die Justic gern vermieden hätte. Sein Tragosso ohne einen wirklichen Angriff gegen ein völlig gesundes und ausgeruhtes Pokemon. Mit einem kribbeligem Gefühl im Magen betrachtete Justic wie sein Tragosso entschlossen das Kampffeld betrat.
    Hartwig warf wieder seinen Pokeball und ein Machollo kam heraus. Wieder ein menschenähnliches Pokemon, diesmal mit blauer Färbung und großen Muskeln für so ein kleines Pokemon. Es wird höchstwahrscheinlich eine Kampf-Attacke beherrschen welche Kodoku sehr wehtun könnte. “Dann wollen wir mal ernst machen.“, sagte Justic und öffnete den Reißverschluss seiner Weste die er gegen die Kälte heute morgen angezogen hatte. Doch jetzt wurde ihm richtig warm und Justic hatte das Gefühl, dass er jetzt wirklich alles geben muss! Er nahm seinen Block und einen Stift hervor und richtete seine Augen genau auf Hartwigs Machollo. Er schrieb sofort etwas auf. Hartwig schien etwas verwirrt und rief enttäuscht: “Hey! Kleiner! Was ist aus dieser spontanen Art von vorhin geworden? Wenn du dich zu sehr auf deinen Kopf verlässt wirst du nicht gegen mich gewinnen können! Los Machollo! Setz Fußkick ein!“ Justic blieb ruhig stehen, sah schnell auf den Notizblock und rief dann zu Kodoku: “ Blocke den Fußkick mit deinem Knochen! Doch Hartwig antwortete sofort darauf. “Das nützt dir nichts! Machollo hat die Fähigkeit Schildlos! Du kannst dich nicht wieder so verteidigen wie vorhin! Machollo! Brich einfach durch den Knochen durch!“ Als Machollo kurz vor Kodoku war drehte es um sich selbst und kickte direkt auf den Knochen. Doch der Kick war so stark, dass Kodoku noch 2 Meter zurück geschoben wurde und viel Schaden eingesteckt hat. Doch Kodoku sprang sofort wieder vor und schlug mit seinem Knochen auf Machollos Kopf. Dieses taumelte kurz, fing sich aber wieder und griff nochmal mit Fußkick an. Doch diesmal schlug das Tragosso den Kick mit seiner Waffe schnell weg, so dass das Machollo nun mit dem Rücken zu ihm stand und Kodoku es mit einem Tritt in den Hintern nach vorne stolpern ließ. Das Machollo war gar nicht erfreut darüber und blickte das Tragosso mit einem Blick der töten könnte an. Doch dieses blieb locker und provozierte das Machollo indem es mit seinem Hintern wackelte. Sein Gegner fiel darauf hinein und sprang auf Kodoku zu solange es noch seine Deckung vernachlässigte. “Kodoku! Ramm es mit deinem Kopf bevor es angreifen kann!“, mischte sich nun Justic in den Kampf ein. Das tat Kodoku auch und Machollo fiel mit einer kleinen Beule auf seinen hintern. Völlig außer Atem wich Kodoku ein bisschen zurück und Justic machte sich wieder ein paar Notizen. Hartwig sah mit ernster Miene zu Justic herüber und seufzte. Doch plötzlich schlich sich ein leichtes lächeln auf sein Gesicht. “Jetzt verstehe ich. Kodoku! Bis jetzt hast du alles gut gemacht! Aber es ist noch nicht vorbei! Pass auf wann dein Gegner wieder aufsteht!“, rief er seinem letzten Pokemon zu. Das Tragosso sah zu seinem Trainer und sah fröhlich zu ihm. Doch auf einmal war das Machollo schon wieder vor Kodoku und holte für einen Rache-Schlag aus. “Erinnerst du dich an Machollos Blick vorhin? Das war eine Attacke namens Silberblick die die Verteidigung eines Pokemon senkt indem sie es einschüchtert.“, sagte Hartwig ernst, “Du bist kein schlechter Trainer, aber du solltest nicht dein Pokemon alleine kämpfen lassen und eine Verletzung riskieren nur um mehr über deinen Gegner herauszufinden! Du musst mit ihm mitfühlen!“ Der Schlag des Machollo traf direkt auf Kodokus Schädel und kleine Knochensplitter flogen von ihm weg. Kodoku war erschrocken. Es ging in die Knie und war für einen kurzen Moment schutzlos. Genau in dem Moment trat Machollo Kodoku in den Bauch und das Tragosso flog ein gutes Stück nach hinten. In dem Moment antwortete Justic: “Ich habe Kodoku nicht einfach deinen Angriffen ausgesetzt. Und ich weiß sehr wohl über die Wirkung von Silberblick bescheid. Aber wenn du mehr aufgepasst hättest, dann hättest du gemerkt, dass dein Machollo mit jedem bisschen wo es wütender wurde seine Verteidigung immer ein Stückchen mehr vernachlässigt hatte! Kodoku aber hat einen kühlen Kopf bewahrt und hat Stück für Stück deinem Pokemon Schaden gegeben ohne überhaupt einmal einen richtigen Angriff einzusetzen! Wenn hier jemand im Moment am verlieren ist, dann bist du das!“ “Was?!?“, schrie Hartwig überrascht als er bemerkte mit was für einem entschlossenen und hingebungsvollen Blick Kodoku zu seinem Gegner sah. “Los Kodoku! Wir sind dran! Schlag mit allem zurück was du hast!!“, befahl Justic seinem Partner. Das Tragosso nahm seinen Knochen und stürmte in Richtung seines verängstigten Gegners. “Das ist unser erster Kampf! Und wir werden ihn nicht verlieren!!!“ Begleitet von den Worten seines Trainers beendete Kodoku diesen Kampf mit einem Keulen-Schlag in Machollos Magengrube.
    “Machollo kann nicht mehr weiterkämpfen! Damit geht der Sieg an Tragosso! Herausforderer Justic gewinnt diesen Kampf!“, beendete der Schiedsrichter den harten Kampf um den Orden von Anemonia City! Justic stand mit geweiteten Augen da als Kodoku zu ihm kam und ihm am Hosenbein zog. Erstaunt blickte Justic zu Kodoku, hielt es hoch und sagte: “Du hast es Geschafft, Kodoku! Du hast nur durch eisernen Willen einen Gegner besiegt der dir eigentlich überlegen wäre! Ich bin stolz auf dich!“ Das Tragosso lachte fröhlich als sein Trainer es fast umarmte. “Das war also dein erster Kampf? Gar nicht mal so schlecht. Ich dachte schon dir wären die Sicherungen raus geflogen als du deinen Block rausgeholt hast! Haben deine Notizen sich denn auch gelohnt?“, fragte Hartwig. “Sagen sie es mir.“, antwortete Justic und übergab Hartwig seinen Block. “Wa- Hahahar! Du bist mir ja einer! Hattest du wirklich so viel Angst, dass du dir sogar aufschreiben musstest an dein Pokemon zu glauben?! Das ist die verrückteste Strategie die ich je gesehen habe!“ “Kurz vor dem letzten Angriff hab ich gemerkt, dass ich keine Angst hatte. Es war Aufregung!“ “Nimm den Faustorden, Junge! Nimm ihn und fordere die anderen Arenaleiter heraus! Auf dem weg wirst du noch viel lernen! Ich freu mich schon auf ein Rematch! Irgendwann wenn du groß rausgekommen bist!“ “Vielen Dank, Herr Hartwig. Und auch danke für einen großartigen ersten Pokemon-Kampf.“, sagte Justic und schüttelte Hartwig die Hand. Auch Machollo kam etwas schüchtern zu Kodoku, doch dieses lächelte es freundlich an und streckte seine Hand aus. Erleichtert schüttelte auch Machollo Kodokus Hand.
    “Wow. Dieser Hartwig hat einen festenHändedruck! Soooo. Wo mach ich jetzt den Orden hin. Ah hier! In die Innenseite meiner Weste!“, sagte Justic fröhlich als er aus der Arena kam. Jetzt hatte er aber nichts mehr zu tun. Justic ging erstmal zum Pokemon-Center um seine Pokemon durchchecken zu lassen.


    OT: Erster Kampf, erster Sieg, erster Orden, erstmal langeweile. Wer will kann Justic gerne im Pokemon-Center ansprechen.

  • Philip wachte auf. Nicht etwa, weil es draußen schon hell (und der Sturm vorüber) war oder so… Sondern eher weil er den Boden von ganz nahe sah. Außerdem tat sein Kopf wegen den Vorfällen von gestern weh, aber das war eher nebensächlich, wenn man geraden aus dem “Bett“ gefallen war. Das kam davon, wenn man unbedingt das kleine Sofa dem großen Ehebett vorzog.


    Der Rothaarige hatte sich gestern vor dem Schlafengehen nicht ausgezogen, was es leichter machte, fast laut- und unfalllos das Zimmer zu verlassen, um die Zimmerkameraden nicht zu stören – falls sie überhaupt noch da waren. Der junge Trainer nahm seine Umhängetasche mit, da er nicht wusste, ob er nochmal ins Zimmer zurückkommen könnte um die Sachen notfalls zu holen.


    Philip ging runter in den Speisesaal, um frühstücken zu können. Während er ein paar bestrichene Brote aß, sah er einige Trainer aus der Gruppe, aber er nahm mit keinem einzigen Kontakt auf. Zwar wollte der Tollpatsch das, aber er wollte nicht jetzt schon wieder etwas anstellen. Nachdem er satt war, ging Philip nach draußen, einfach so zum Spaß. Wirklich ein Ziel hatte er gerade nicht, aber er hatte beschlossen, gemeinsam mit Samuel und den anderen zu reisen.


    Der Sturm hatte einige Schäden verursacht. Einige zerbrochene Blumentöpfe aus Ton inklusive Erde und Blumen lagen auf dem Boden und auch Glassplitter ließen sich vereinzelt finden. Durch den Regen hatten sich außerdem in den Einbuchtungen und Löchern des Bodens Pfützen gebildet, was wie ein kleiner See aussah. Wasser, und damit auch die dadurch verursachten Unfälle, sollte der Rothaarige für die nächste Zeit meiden, denn seine Kopfschmerzen waren ein perfekter Beweis dafür, wie schmerzhaft Kollisionen zwischen Köpfen und Theken oder Wänden sein konnten.


    Als der Tollpatsch in der Nähe der Pokémon-Arena war, sah er einen Jungen. Er schien in etwa gleich alt zu sein wie Philip. Aber von irgendwoher kannte der Rothaarige diesen Jungen… Aber woher? Diese Frage war auch egal, denn er trat in eine Pfütze. Diese war etwas tiefer, weswegen nun auch Philips Schuhe komplett nass waren.



    OT: Der normale Tag eines RPG-Phils XD

  • Es wurde schon langsam spät, und das bedeutete, dass sich auch William langsam zu Bett begeben sollte. Wobei Bett ja noch schön wäre, aber das hatte er ja leider der Lady versprochen, und daran würde er sich auch halten. Denn wenn er mit ihr in einem Bett schlafen würde, nachdem er solche Bilder von ihr gesehen hatte. Wer wusste schon, ob das gut kommen würde. Denn auch wenn er Sie vom Typ her nicht für so eine halten würde, und ihm Mitsuko sogar noch ein bisschen besser gefallen hatte, wollte er das Risiko nicht eingehen. Denn immerhin hatte er ja einen Ruf zu verlieren, und der Forschini hatte ja eh nichts gesehen, von dem her würde das schon passen. Denn bevor der was wirklich Männliches machte, würde die Hölle zufrieren, und es tonnenweise Honig regnen. Und da das Wetter dem Anschein nach noch immer auf normalem Regen war, musste er sich keine weiteren Gedanken diese Nacht machen.
    Nun hatten sie auch das Zimmer erreicht, und das Hindernis, auch gemeinhin besser bekannt als Türe wurde recht schnell geöffnet. So schnell wie möglich schlüpfte er an den anderen vorbei, wobei er dennoch darauf achtete elegant zu wirken. Dies weil ein Buttler nie schlief, und auch nie Freizeit hatte. Denn ein Buttler war ein Lebensstil, den legte man nicht einfach ab wenn es Zeit für den Feierabend war. Die Rolle lebte man in jeder Stunde, in jedem Atemzug. Und wer das nicht machte, durfte sich nicht ernsthaft Buttler nennen.
    Jedenfalls nahm er sich schnell eine frische Boxershorts und eine angenehm seidene lange Hose, und drehte sich wieder um, damit er das Zimmer frei machen konnte. Denn eine Dame durfte schon den ganzen Raum zum Umkleiden haben. Ein Oberteil an sich brauchte er nicht, denn erstens sah er nicht so schlecht aus, und zum anderen hatte er ein Problem mit der Hitze, ihm waren 15°C lieber als 25°C, von dem her mochte er es einfach oben ohne zu schlafen. Ohne große Umschweife wandte er sich mit einem süßen Lächeln an die umwerfende Dame: "Wenn Sie mich bitte entschuldigen würden, ich ziehe mich kurz zurück, damit Ihr euch ebenfalls umziehen könnt." Kurz darauf wechselte sein Blick das Opfer und landete auf dem Typen der sich selbst Forscher schimpfte: "Ich glaube die Dame würde sich gerne umziehen, wären Sie also so freundlich, und würden sich ein bisschen beeilen, da es doch nun schon spät ist." Ohne wirklich auf eine Antwort zu warten, schritt er in den Gang und machte sich auf, sich in der Dusche, welche die vermutlich nächste Räumlichkeit war, in welcher man sich umziehen konnte.


    Serena gähnte herzhaft und verstaute zuerst ihr Zeug wieder in ihrer Tasche und holte dann ihr Schlafzeug sowie ihren Waschbeuten hervor. „Nicht nötig, ich muss eh noch ins Bad. Haarspray und Schminke machen sich nicht gut auf dem Kissen“, wehrte sie Willis Bemerkung leicht kichernd ab. Dieser war allerdings schon verschwunden, also tat sie es ihm gleich und schlüpfte aus dem Zimmer.
    Im Duschraum legte sie ihr Schlafzeug auf das Regal, wo beim Duschen ihre frischen Sachen gelegen hatten und wandte sich dem Waschbecken zu. Die Wimperntusche, die sie als einzige schminke trug, war schnell entfernt und auch das Spray in ihren Haaren war schnell ausgebürstet. Nun vielen ihr die Haare ohne den üblichen Strubbellook weich und glatt um den Kopf. Mit den Fingern führ sie sich durch die dunkel Nachtblaue Mähne und lächelte. Sie mochte es, wie samtweich ihre Haare waren, auch wenn ab und an Wehmut in ihr aufkam, Hatte sie vor einigen Jahren doch noch eine perfekt gepflegte Mähne bis fast zur Hüfte gehabt. Aber der Wunsch sich von ihrer Schwester, die ihren Haarschnitt nachgeahmt hatte, zu unterscheiden, hatte sie dazu bewogen, sich eine Kurzhaarfrisur schneiden zu lassen. Ein Schritt, den Luice nie getan hätte und eigentlich fand sie inzwischen, dass ihr die kurzen Haare sogar besser standen.
    Da ihr auffiel, dass sie schon wieder trödelte, griff sie zur Zahnbürste und putzte sich gewissenhaft die Zähne, ehe sie ihre Kleidung ablegte und ihre Schlafkleidung anzog. Diese bestand aus einem wirklich sehr kurzen Nachthemdchen aus Satin, welches weich und glänzend, wie Wasser um ihren Körper viel und wie eine zweite Haut an ihr lag. Den extrem leichten Stoff liebte sei zum Schlafen auf der Haut und es verbrauchte dank des Materials kaum Platz in der Tasche. Das einzige, was sie sonst noch trug war ein knapper Panty darunter.
    Nun fertig sammelte sie ihre Sachen wieder zusammen und machte sich auf den Weg zurück in ihr Zimmer. Diesmal allerdings klopfte sie auch brav an und wartete auf eine Antwort, ehe sie eintrat. Alles in allem sah sie ungeschminkt nicht viel anders aus wie sonst. Ihre Wimpern waren so zwar weniger dicht und voll und ihr Haar deutlich braver, aber sonst…


    Etwas angesäuert reagierte Samuel auf die Ansprache des Weißhaarigen. "Siez mich nicht, Mensch. Ich weiß genau, was du denkst.", brummelte er vor sich hin und sah mit an, wie die beiden den Raum verließen. Super. Dann konnte er sich ja hier umziehen, es war ohnehin niemand mehr hier. Also kramte er seinen Schlafanzug hervor und begann, seine Kleidung zu wechseln. Es handelte sich dabei um ein Set aus einem schlichten, hellgrauen Nachthemd und einer in derselben Farbe gehaltenen Hose. Das einzige, was an dieser übermäßigen Schlichtheit wahrscheinlich auffiel, war, dass die Stücke schon etwas ausgewaschen wirkten. Früher war er meistens in vollen Klamotten am Schreibtisch eingeschlafen, so selten, wie er da ein Bett zu spüren bekam, hatte er nie wirklich daran gedacht, sich neue Schlafklamotten zu besorgen. Er hatte ja auch nie geglaubt, sich irgendwann in seinem Leben ein Bett mit jemandem teilen zu müssen....
    Leicht errötete er, legte seine Hand über sein Gesicht und seufzte, während er das Nitinol seines Brillengestells etwas drückte. Er würde einfach nur durchschlafen. Hoffentlich. Und selbst, wenn er nicht würde schlafen können, blieb er einfach liegen. Töten würde es ihn nicht. Nein. Ganz und gar nicht. Wieder musste der Schwarzhaarige seufzen und nahm seine Hand herunter. Menschen...
    Plötzlich klopfte es. War jemand zurück? Schnell holte er also sein Täschchen mit den Sachen zum Zähneputzen und ging zur Tür, um sie zu öffnen. Nachdem dies jedoch erledigt war, sah er wider seiner Erwartung nicht William ins Gesicht, sondern Serena. War sie also schneller fertig geworden? Unbewusst besah er sich, was sie zum Schlafen anhatte. Und mit einem Mal errötete er wieder. "Öhm...", machte er leise und stand wie angewurzelt da, ehe er das Täschchen leicht vor seinen Mund hob, seine Augen wurden durch die Reflexion seiner Brille überdeckt, doch die Röte auf seinen Wangen war unübersehbar. "Bin schnell Zähneputzen!", meinte er im nächsten Moment hastig und sprintete mit steifen Schritten leise den Gang entlang, stolperte jedoch kurz, konnte sich allerdings noch fangen und verschwand anschließend im Duschraum.


    Verwundert blickte Serena Samuel hinter her. Was war denn mit dem los? Und einen Mann im Nachthemd hatte sie auch noch nie gesehen. Sachen gabs, die glaubte man echt nicht. Fast hätte der Junge sich auch noch im Laufen platt auf die Nase gelegt, konnte sich aber gerade noch fangen.
    „Als wäre eine Horde Bibor hinter ihm her“, murmelte die Blauhaarige kopfschüttelnd und betrat nun vollends das Zimmer, wo sie sich wartend auf ihrer Seite des Bettes niederließ.


    Den Kommentar des Forschers quittierte er mit einem simplen lächeln, das wäre echt mal interessant, wenn Samuel wissen würde, was er wusste. Dennoch würde ihm die Gedanken, die in seinem Gehirn gespeichert hatte, zusammen mit dem Bildmaterial wahrscheinlich alle Leitungen kurzschliessen, und ihn ins Reicht der Träume verfrachten. Und auch wenn Serena es vielleicht anders sah, so gebot es ihm sein Anstand sich aus dem Zimmer zu entfernen, was er dann ja eben auch machte. So zog er sich in die Duschräume zurück, und wechselte mit schnellen Griffen, welche er auch blind konnte, wenn er irgendetwas anderes nebenbei machen musste. So sehr war ihm der Vorgang ins Blut übergegangen. So wechselte er seine Vornehme Arbeitskleidung, gegen ein simples Rüschchenhemd, und einer einfachen, bequemen, dünnen, langen Hose, welche sich mit ihrer schwarzen Farbe gut vom weissen Oberteil abhob. Darauf hin erledigte er auch noch alles was er sonst noch im Bad erledigen musste, bevor er sich auf den Rückweg ins Zimmer machte.
    Dieses schien Samuel gerade fluchtartig zu verlassen, was konnte den Typen so in schrecken versetzt haben, fragte er sich halb rhetorisch, eigentlich war klar, das es nur Serena sein konnte, die Frage war nur mit was dieses Mal. Doch das würde er sehr bald selbst herausfinden, weshalb er es als unwichtige Gedanken abtat. So stand er ein paar Schritte später ebenfalls vor der Türe und trat ein, nachdem er kurz angeklopft hatte.
    Doch was er da vorfand war nicht gerade das was er erwartet hatte, denn in einem scheinbar Hauchdünnen Nachthemd befand sich Serena da auf dem Bett und wartete. Da stiegen sofort in seinem Kopf wieder Bilder hoch, welche er eigentlich gerade lieber in Ruhe lassen wollte, denn auch wenn das Nachthemd wirklich zauberhaft war, so verursachte es doch ein paar recht "spezielle" Gedanken. Aber was konnte da William schon dafür, immerhin lag es ja wirklich beinahe wie eine zweite Haut auf ihr, und verdeckte nicht wirklich viel. Mit leicht geröteten Wangen, räusperte er sich, bevor er sie ansprach: „Bei allem Respekt Milady, so würde ich euch raten nicht so auf dem Bett zu warten, so könnten gewissen Individuen, welche nicht so Respektvoll sind und sich unter Umständen nicht so Taktvoll verhalten würden, etwas recht falsch interpretieren" darauf folgte kurz eine Atempause, bevor er weitersprach, "Es sei denn ihr habt wirklich vor, eurem Bettteilenden etwas offerieren zu wollen. Dann habe ich natürlich nichts gesagt." So leid es William auch tat, aber wenn sogar er schon solche Gedanken hatte, wie es enden würde, wenn jemand diese Gedanken hatte, der nicht so anständig war.


    "Zähne putzen... Zähne putzen... Klar, wie wichtig das ist... Zähne putzen...", murmelte Samuel vor sich hin, als er wieder in Richtung Zimmer ging. Er hatte alles erledigt, was zu erledigen war und war bereit, schlafen zu gehen. Mehr oder weniger. Wieder einmal errötete er und fasste sich an den Hinterkopf, als er den Flur entlangging. Er war an William vorbeigekommen, der wohl ebenfalls schon fertig geworden war. Doch das war nicht wichtig, vielmehr ging ihm Serena nicht mehr aus dem Kopf. Egal! Er würde einfach nicht darüber nachdenken. Er schlief lediglich NEBEN ihr und nicht... oh Gott. Schnell schüttelte er anschließend wieder seinen Kopf. Schließlich kam er wieder an der Zimmertür an und bekam noch mit, wie William etwas sagte. "Was offerieren?", fragte er stumpf und wechselte einen leicht irritierten Blick zwischen dem Weißhaarigen und dem Stuntgirl. Anschließend seufzte er. Klar... offerieren... was zur Hölle?! 'Wofür hält der Kerl mich....?', dachte er anschließend etwas verärgert und verschränkte seine Arme, ließ sich jedoch nichts davon anmerken, was gerade durch seinen Kopf ging.


    Serena blickte auf, als Willi zurück aufs Zimmer kam, auch wenn dieser ähnlich unverständlich wie Samuel reagierte. Auch sein „dezenter“ Hinweis verwirrte das Stuntgirl. Was hatte sie denn getan? Wenn sie halbnackt auf dem Bett liegend gewartet hätte, hätte sie diesen Kommentar ja noch verstehen können, aber so? Sie war anständig bekleidet und ihr Nachthemd war in keiner Weise zu tief ausgeschnitten oder der gleichen. Zu Hause in Pokéwood hatte sich noch niemand über ihren „Aufzug“ beschwert. Aber die Andeutungen, die er als nächstes aufstellte, trieben der Blauhaarigen die Röte auf die Wangen und ließ sie aufspringen.


    „Willi! Für was hältst du mich eigentlich?“, stammelte sie entsetzt und mit den Armen gestikulierend, als müsste sie sich um jeden Preis von diesem Vorwurf befreien, „Ich … bin niemand der … der “sie stockte und schluckte hilflos, während sie die Arme sinken ließ. Den Satz brachte sie einfach nicht fertig was bitte unterstellte der Weißhaarige ihr denn da bloß? „Außerdem finde ich es viel suspekter, dass Samuel als Mann hier im Nachthemd herumläuft, als dass eine Frau eines trägt.“ Natürlich musste genau in diesem Moment der Schwarzhaarige zurückkommen und sich nach dem letzten von William erkundigen. Nun stoppte sie und biss die Zähne zusammen, doch wie so oft, konnte sie auch das nächste, was ihr auf der Zunge lag, nicht daran hindern, sich von einem Gedanken in gesprochene Worte zu entwickeln: „Und ganz ehrlich: Bist du dir ganz sicher, dass du wirklich jemand mit ‚respektvollen‘ Gedanken bist? Irgendwie kommt es mir gerade nämlich ganz und gar nicht so vor. Ich habe am Set schon oft mit anderen Mittgliedern meiner Stunttruppe zusammen in einem Wohnwagen genächtigt und solche Kommentare kamen noch nie!“
    Insgeheim seufzte sie beinahe erleichtert auf. Samuel war wieder da, auch wenn er ihren herausgeplatzten Gedanken mitbekommen hatte, nach diesen Kommentaren von William wäre sie gerade ungerne länger als nötig mit ihm alleine.


    Eigentlich hatte Serena diesen Kommentar gar nicht verdient, dennoch was konnte William dafür, wenn die Bilder aus der Dusche seine Wahrnehmung und besonders sein Kopfkino recht stark in eine Richtung lenkte? Dennoch war es schon beinahe süss ihr zuzusehen, wie sie versuchte sich aus der unausgesprochenen Andeutung zu befreien. Obwohl es zwar schön anzusehen, war wechselte sie schnell das Thema, und es war ihr richtig anzusehen, dass ihr das Thema unangenehm war. Doch der Versuch war nicht gerade das gelbe vom Ei, denn wer würde schon auf die Idee kommen, als Mann ein Nachthemd anzuziehen? In diesem Moment betrat auch wieder das andere Subjekt das Zimmer, und er konnte beinahe nicht anders als sich ein lachen knapp, mit viel Müh und Not zu verkneifen. Es sah einfach zu lustig aus. Gut, das was er selber trug war auch nicht gerade normal, aber es passte wenigstens, den Forschini im Nachthemd hätte er sich jetzt nie träumen lassen. Doch da wurde seine Aufmerksamkeit wieder auf Serena gelenkt, und nach ihrer Aussage, welche man schon beinahe als Vorwurf hätte werten können, antwortete er ganz ruhig:"Ich bitte um Verzeihung, sollte ich euch zu nahe getreten sein, aber ich wollte euch halt einfach darauf aufmerksam machen, dass man das auch unter Umständen falsch interpretieren könnte." Dann legte sich ein leichtes lächeln auf seine Lippen, bevor er weiterfuhr: "Und ich bitte euch, meine Gedanken sind Garantiert nicht bei solchen Gedanken." Worauf er sich um drehte und in Gedanken anfügte: "Sondern schon sehr viel weiter"


    OT: Erster Teil des GPs mit Sheewa und zeev.
    Psychische Qualen incoming.

  • Etwas irritiert betrachtete der Brillenträger die Argumentation - oder vielleicht besser gesagt das Aneinandergeraten - zwischen Serena und William. Und um ehrlich zu sein konnte er die Gefühle des Stuntgirls gut nachvollziehen. Der Weißhaarige gehörte in eine Benimmschule gesteckt. So viel zum Thema Butler. Warum war er überhaupt nicht im Dienst? Hatte man ihn gefeuert? Konnte sich Samuel jedenfalls gut vorstellen. Er bekam jedoch mit, wie beide ihn mehr oder weniger direkt wegen des Nachthemdes schikanieren. Gut, wenigstens war es nicht eines dieser weiblichen Teile, die Träger besaßen, es hatte gewöhnliche Ärmel, aber dennoch... es war peinlich, ja. Doch die Geschichte dahinter war umso peinlicher. "Mensch, Serena, lass mich doch aus dem Spiel...", meinte er anschließend leicht seufzend und legte sich eine Hand an die Stirn, "ich kann auch nix dafür, dass ich ausgerechnet das hier eingepackt habe. Und ich glaube, unser Schmutzfink hier würde jetzt am liebsten in einen Lachkrampf ausbrechen." Er sagte einfach frei heraus, was er dachte. Ja, er war übermüdet. In Oliviana hatte er höchstens eine Stunde geschlafen und nachdem sich nun die gesamte Aufregung wegen der Überfahrt und des Sturmes gelegt hatte merkte er erst recht, wie sehr ihm das in die Knochen und an den Nerv ging. Stöhnend ließ er sich also auf seine Seite des Bettes fallen und lag nun mit dem Rücken quer über dem Doppelbett, die Arme ausbreitend und seine Beine noch an der Seite hinunterhängen lassend. Es war so verlockend, jetzt die Augen zu schließen...


    „Es tut mir Leid, ich wollte dich nicht kränken“, murmelte das Stuntgirl verlegen, „Es ist mir so herausgerutscht…“ Dann blickte sie sich um und seufzte tief. „Hey Jungs, was haltet ihr davon, wenn wir uns jetzt alle langsam schlafen legen? Morgen müssen wir die Medizin holen und sollten fit sein und es scheint ja gerade so, als wäre mit uns ohnehin nicht mehr so viel anzufangen“, schlug sie vor, in der Hoffnung so der peinlichen Situation entweichen zu können. Doch dann errötete sie wieder, als ihr Blick an Samuel hängen blieb, der bregelbreit über beide Hälften des Doppelbettes ausgebreitet lag. „Ähm Sammy? … Ähm würde es dir etwas ausmachen, zu rutschen? Ich würde mich auch gerne hinlegen.“


    Die Kommentare des Nachthemdes liess er einmal getrost links liegen, denn einen Kommentar dazu war einfach unter seiner Würde. Und die würde er so schnell nicht aufgeben. Weshalb er auch auf Serena's Vorschlag einging: "Ich würde sagen, dass es gut wäre dem Vorschlag nachzugehen." Langsam schritt er zum Lichtschalter, immerhin war er ja der einzige der noch stand, und die anderen dafür wieder aus dem Bett zu scheuchen erschien ihm nicht richtig. Mit den Worten: "Dann wünsche ich eine erholsame Nacht." Drückte er den Schalter, worauf das Licht augenblicklich erlosch, und er sich selbst wieder auf sein Einzelbett legte, das konnte ja eine lustige Nacht werden.


    "Oh ja, entschuldige bitte.", meinte Samuel knapp und rutschte in eine vernünftige Position, während er seine Brille abzog und auf dem Nachttisch deponierte. William hingegen ging der Bitte Serenas nach und knipste zuvorkommender weise das Licht aus. War ja eine milde Entschuldigung für die Schau, die er gerade zuvor abgezogen hatte. "Nacht.", murmelte er im Dunkeln dem Weißhaarigen mürrisch zu und schloss seine Augen. Blieb nur zu hoffen, dass er auch tatsächlich einschlief.



    Mit einem dankbaren Lächeln nickte Serena dem sonstigen Kittelträger zu und krabbelte auf ihrer Seite des Bettes unter die Decke. „Nacht Jungs“, murmelte sie brav und legte sich mit dem Rücken Samuel zugewandt auf die Kissen. Es dauerte nicht lange und sie war in einen tiefen Schlummer gesunken und in dem Raum hörte man nur noch leise, gleichmäßige Atemzüge.


    Dummerweise hatte die Blauhaarige eine ihrer wohl schlechteren Eigenarten vergessen und damit ihre beiden Zimmergenossen und vor allem den Schwarzhaarigen nicht vorgewarnt. So kam es, dass sie mitten in der Nacht, im Schlaf nicht nur auf ihre andre Seite rollte, sondern komplett auf die andere Seite des Bettes wanderte, wo sich, eng an Samuel gekuschelt mit unter seine Decke schob, wobei sie die linke Schulter, des auf dem Rücken Schlafendem als Kopfkissen nutzte und sich mit ihrer Vorderseite eng an seine Seite schmiegte. Sein linker Arm lag so auf der Matratze hinter ihrem Rücken.


    Es dauerte eine für ihn gefühlte Ewigkeit, bis Samuel endlich halbwegs eingeschlafen war. Er hatte stets Probleme mit dem Schlafen, vor allem, wenn ihn des Nachts manchmal unangenehme Träume plagten. Doch dieses Mal schien er Glück gehabt zu haben. Ruhig lag er auf dem Rücken und döste traumlos vor sich hin, jedoch war sein Schlaf schon immer nicht besonders tief gewesen. Plötzlich spürte er etwas an der linken Schulter und atmete einmal tief durch. Reflexartig neigte er sich daraufhin zur Seite und legte seinen rechten Arm um die Person, die ihn da so plötzlich berührt hatte. Das war schon immer sein Verhalten gewesen, sollte er sich in der Nacht im Bett gewälzt haben, denn dann war seine Mutter zu ihm ins Bett gekommen, sollte sie es mitbekommen haben und er hatte sich anschließend an sie gekuschelt. Es hatte ihm zumindest geholfen, ruhiger zu schlafen. Doch dieses Mal war es irgendwie anders, etwas stimmte nicht. Und sein Unterbewusstsein befahl ihm daraufhin, auf der Stelle aufzuwachen und zu überdenken, was er da eigentlich tat. Langsam öffnete der Forscher also mit einem leisen Stöhnen seine Augen und blickte in Serenas friedlich schlafendes Gesicht. Richtig. Sie hatten beim Beziehen des Zimmers ja ausgemacht, dass sie nebeneinander schlafen würden. Hm. Moment...
    "ARGH!" Panisch zuckte Samuel bei der Realisierung des eigentlichen Problems zusammen, fuhr mit seinem Körper dabei jedoch leicht nach oben und schlug sich volle Kanne seine Schädeldecke an dem Bettkopf an. "Nnnngh... fuuuu...!", zischte er leise hervor, hielt sich mit der freien Hand den Kopf und bemerkte, dass er mit der linken Körperhälfte völlig blockiert war. Serena hatte sich ja auch an ihn geschmiegt. Oh Gott. Abrupt schoss ihm wieder die Röte ins Gesicht und er kniff seine Augen zusammen. Nebeneinander schlafen, okay. Aber sie... und hier... und warum...? Tief atmete er durch und versuchte, einen klaren Kopf zu bewahren. Das Stuntgirl war nahe. Vielleicht etwas zu Nahe. Nichts, was er nicht problemlos bewältigen könnte, haha...! Wenn man mal von seinen völlig durcheinandergeratenen Gedanken absah. "Öhm... psst. Serena?", flüsterte er ihr leise zu, doch sie schlief wie ein Stein. Gehörte sie also auch noch zu den Personen, die noch nicht einmal Kanonenschüsse wecken konnten? Mist. Nun, sie aufzuwecken wäre vielleicht auch nicht die beste Option gewesen, vielleicht machte sie das unbewusst. Und wenn sie die Sache dann auch noch bewusst mitbekam... Chaos. Also versuchte er, sanft seinen Arm unter ihrem Körper herauszuwinden. Funktionierte auch nicht, er müsste sie schon von sich wegschieben, aber würde sie nicht davon aufwachen? Leicht überfordert legte sich der Schwarzhaarige also wieder ruhig hin und legte sich seine freie Hand über die Augen, während er noch einmal seufzte. Hoffentlich hatte er durch seinen panischen Laut am Anfang niemanden aufgeweckt. Vielleicht bewegte sich Serena ja wieder von allein von ihm runter. Er konnte es jedenfalls nur hoffen, denn um ehrlich zu sein... wusste er nicht, was er jetzt denken sollte. Und er konnte nicht mehr einschlafen. Was zur Hölle war nur los mit ihm?!


    Es war eigentlich noch verdammt bequem auf dem Sofa, oder auf was auch immer er da am schlafen war, jedenfalls, dauerte es nicht lange, dann war William bereits im Reich der Träume versunken. Doch dieser dauerte leider nicht sehr lange. Denn leider hatte er über die letzten Jahre hin einen nicht allzu festen Schlaf entwickelt, und es brauchte nicht viel, bis er wieder Wach war. So reichte ein Geräusch das klang, als hätte jemand freiwillig Bekanntschaft mit einem Holzstück gemacht. Ein paar Augenblicke später standen William's Augen weit offen, und er war hellwach. Zum Glück war es nicht komplett dunkel im Zimmer, so das er erkennen konnte, das im Bett etwas nicht stimmte, auch wenn er noch keine Ahnung hatte was genau. Vielleicht war der junge Forschini auf die Idee gekommen das nachzuholen, was er in der Dusche nicht erleben konnte. Doch dafür war es zu leise. Jedenfalls stand er auf, und sah sich um, wobei er hauptsächlich von den Schatten im Zimmer verdeckt wurde. Doch um wirklich zu sehen, ob alles in Ordnung war, brauchte er Licht, doch Lust zum Schalter zu gehen, hatte er keine, denn vermutlich war dazwischen garantiert etwas, an dem er sich stossen würde. Da gab es eine bessere Lösung. Die Kamera, welche er gekauft hatte, musste doch auch einen Blitz haben, schnell war diese zur Hand, und mit dem Blitz das Zimmer einen Augenblick ausgeleuchtet. Wobei er allerdings etwas sehr interessantes fand, Serena hatte sich offensichtlich an den Forschini gekuschelt, und das sehr fest. Das musste einfach festgehalten werden. Mit einem leicht gemeinen Lächeln, welches die Schadensfreude nur schwach verdeckte, richtete er die Kamera, und drückte ab, so dass ein gleissend heller Blitz das Zimmer erleuchtete, und sich das Foto in die Speicherkarte verschob, und dort bis auf weiteres auch blieb. Das hatte definitiv das Potential interessant zu werden. Zumal Serenas Kurven ebenfalls sehr deutlich sichtbar waren, was mit einer guten Fantasie, und ein paar Erinnerungen eine schöne Mischung und ein Extra abgab.


    Allmählich begann Samuel, sich mit der Sache abzufinden. Hauptsache Serena bekam die Sache am nächsten Morgen nicht in den falschen Hals, stempelte ihn als Perversling ab und vermöbelte ihn. Aber so, wie er sie bisher kannte, tat sie das sicher nicht. Vielleicht würde sie auch einfach darüber lachen. Oder... verlegen werden? Kurz dachte er noch daran, was er von ihr gehört hatte, als sie mit Mitsuko unter der Dusche gesprochen hatte. Ihre Schwester, hm? Weiter konnte er jedoch nicht denken, denn plötzlich durchzuckte ein gleißender Lichtblitz die Dunkelheit, der Samuel blendete und erst einmal unangenehme Lichtpunkte in seinem Sichtfeld erscheinen ließen. Was bei Arceus war das denn? Beim zweiten Lichtblitz hob er sich abwehrend den Arm vors Gesicht und erkannt anschließend den Übeltäter. "Williiiaaaam...!", zischte er daraufhin gehässig hervor, als würde er einem Erzfeind im finalen Kampf begegnen und versuchte zu erkennen, was der Weißhaarige da tat. Einen Augenblick... schoss er Fotos?! Prompt schoss dem Schwarzhaarigen eine panische Röte ins Gesicht. Heilige Walnuss! Abrupt griff der Forscher in seiner Aufregung sich also mit der freien rechten Hand sein Kissen und warf es mit einem "Du Mistkerl!" in seine Richtung, in der Hoffnung, seinen Kopf zu treffen. Er würde diese Fotos ganz sicher wieder löschen, ansonsten...!


    Der Nachteil eines Fotoapparaten war nun mal in dunklen Räumen definitiv, dass es zu wenig Licht hatte, und wenn man diesem künstlich nachkommen musste, wurde es einfach recht hell. Das war in dieser Situation allerdings alles andere als gerade gut, eher war der Effekt recht suboptimal. Denn durch das Licht wachte der Forschini auf, was nicht wirklich dazu führte, dass das Bild besser wurde. Wobei besser ja noch besser passte als Gut, denn schön würde es auf jeden Fall sowieso nicht werden. Nicht, das Serena störte, es war eher der einfache Fakt, dass Samuel ebenfalls drauf war, was das ganze Bild von, wirklich schön in irgendwas normales hinunterfallen liess. Dazu kam noch, das er seinen Arm vor die Augen legte, und dem Bild den letzten Charme nahm. So konnte er es noch nicht einmal als irgendwas ausser einem Druckmittel gebrauchen. Dafür passten die Laute, welche er danach machte bestens zu einem Film, wenn der Vampir schmerzverzehr, das letzte Mal unter aufbringen all seiner Kraft dagegen wehrte, vom Ritter in strahlender Rüstung zurück in die Dunkelheit verbannt zu werden. Denn mit Eleganz an sich hatte das jetzt einfach nicht wirklich viel zu tun. Gut, was erwartete man von so einem Homo Forschini schon? Bei denen war ja ehe nicht gerade viel zu erwarten. Dafür schien er noch halbwegs zielen zu können, so machte es zumindest den Eindruck, bis er das Kissen abwarf, und es William ein leichtes war darunter hinweg zu tauchen. Also bitte, das war doch keine Herausforderung, wenn man eine Tasse muss auffangen können, bevor sie auf dem Boden aufschlägt, wenn sie vom Tablett fällt. Da war so ein halbherziges Kissen doch wirklich keine Herausforderung mehr. Aber wenn er mal so darüber nachdachte, war die Situation eigentlich noch erstaunlich amüsant, weshalb er beschloss schnell noch ein paar Bilder zu machen, die konnten ja nicht schaden. Wobei jedes einzelne das Potential hatte für wirklichen Ärger zu sorgen.


    Es hörte einfach nicht auf, was? Panisch begann Samuel unter Schamesröte mit seinem freien Arm zu wedeln und irgendwie vom Fleck zu kommen, aber Serena hatte sich dummerweise an ihm verkrallt wie ein Bummelz an seinem Ast. Nicht, dass das ein gerechter Vergleich wäre, nein... in seinen Augen hatte sie die Schönheit eines wilden Kleoparda und die verspielte Abenteuerlust eines Enekoro-
    Einen Augenblick, das war nicht das Thema. "Wwwwwwas zur Hölle soll das werden, du Schwachkopf?!", zischte er also halblaut hervor und versuchte in irgendeiner Weise William mit seinem Blick zu fixieren. Dabei bemerkte er gar nicht, dass das Kissen nicht getroffen hatte, im Grunde war es auch nur eine instinktive Abwehrreaktion gewesen. "Kennst du überhaupt keinen Anstand? Und sowas will Butler sein?!" Neineineinein, wenn das irgendwer sah, dann...! Oh Gott, Liv, Philip! Was wenn auch nur einer von den beiden davon erfuhr, die waren doch sicher noch nicht mal 16! Was würden sie dann von ihm denken?!? "Das ist sicher gegen das Menschenrecht! Ich verklag dich, wenn du so weitermachst!", fiepte er anschließend hilflos und ließ sich mit einem müden Stöhnen wieder zurücksinken. Und das um diese Uhrzeit...? Erschöpft rieb er sich daraufhin mit einer Hand die Nasenwurzel. "Macht es dir eigentlich Freude, Menschen leiden zu lassen, die sowieso schon kaputt sind?", fragte er im nächsten Moment leicht gehässig mit einem Anflug von Sarkasmus.


    Die Reaktion des Forschini war einfach nur köstlich, er hatte zwar gar nicht geplant so was zu machen, aber man sollte sich halt noch immer vom Leben überraschen lassen. Dann boten sich von Zeit zu Zeit solche Köstlichkeiten. Er musste allerdings zugeben, so verzweifelt wie er nach seiner Reaktion zu schliessen sein musste, hatte William echt nicht versucht zu sein. Dementsprechend beendete er seine Fotoshooting, und antwortete dem gefesselten, in einem ruhigen Ton:" Bitte verzeih, ich kann ihnen nicht folgen." Natürlich nervte er den Forscher gerne ein wenig, aber leiden zu lassen gehörte nicht zur Rolle seiner Fassade, das war wirklich nicht sein Ziel. Dementsprechend leicht verwirrt, sprach er weiter:" Ich bitte euch, ich habe sehr wohl Anstand, das habt ihr heute schon einmal in Frage gestellt, und ich denke ich muss euch bei Gelegenheit die Möglichkeit geben euren Wissen aufzufrischen." Wobei er sich einen Moment überlegen musste, ob er nicht einmal seine dunklere Seite einen Moment dem Forschini zeigen sollte, vielleicht würde er sich dann entsprechender verhalten. Doch das hatte noch Zeit, zuerst musste er wie es sein Anstand gebot die dritte Frage beantworten: "Ich habe mir gedacht ein paar nette Erinnerungen würden nicht schaden, denn immerhin müssen wir doch wissen, was nun Wirklichkeit war, und was nur ein Traum." Wobei er wieder sein typisches freundliches Lächeln aufsetzte, das aussagte, dass er es wirklich so meinte, und zum Schein auch voll davon überzeugt war.


    Bisher war die junge Frau ganz still dagelegen, doch nun gab sie auf einmal ein leises, aber doch in der Stille der Nacht die weitestgehend im Gebäude herrschte, gut vernehmbares Seufzen von sich und schien sich etwas zu strecken. Ihre Arme, die bisher sehr eng an ihrem Körper gelegen hatten, bewegten sich, oder zumindest der Linke, welchen sie nun mit einer streifenden Bewegung Samuel auf die Brust legte, während der Rechte noch angewinkelt und halb unter ihrem eigenen Körper liegend an seiner Seite lag. Aber auch, wenn sie sich bewegte, ihre Augen blieben geschlossen und offenbar schlummerte das Stuntgirl noch immer friedlich. Leicht rieb sie ihren Kopf an Samuels Schulter und gab einen zufriedenen Laut von sich, ehe sie sich noch etwas näher an den Schwarzhaarigen kuschelte. Ob diesem wohl auffiel, dass auf ihren Lippen ein entspanntes Lächeln lag, ganz so, als würde sie sich wohl fühlen? Offenbar schien sie auch den gedanklichen Vergleich des Forschers mit dem Kleoparda bestätigen zu wollen, denn sie unternahm im Schlaf offensichtlich den Versuch sich zusammenzurollen, wozu sie das linke Bein anzog. Das Rechte war ja durch die Tatsache, dass sie auf der Seite liegend mit ihrer Vorderseite an Samuels Seide gekuschelt lag, blockiert. Dabei ließ sie das linke Bein langsam über ihr unfreiwilliges Kissen gleiten und es schließlich mit dem Knie als höchsten Punkt etwa auf Höhe ihrer Hüfte ruhen. Wäre Serena dabei wach gewesen, oder hätte sich selbst gesehen, wäre ihr das ganze wohl ausgesprochen peinlich gewesen, doch so bekam sie von alledem nichts mit, auch nicht, an welcher, für Samuel ungünstigen Stelle ihr Knie zum liegen gekommen war.


    OT: zweiter Teil.

    Öffne die Pforte, durchschreite das Tor und betritt eine Welt, wie du sie dir in deinen kühnsten Träumen vorgestellt hast. Eine Welt, in der Wunder Wirklichkeit und Kinder nie erwachsen werden.
    Doch ohne Hilfe werden die Traumlande schon bald vom Albtraum regiert, den die bösartigen Nachtmahre sind mächtiger als je zuvor.


    Das Abenteuer und der Kampf um die Welt der Träume hat begonnen!
    The endless Night of Dreams

  • Was zur Hölle faselte William da? Nette Erinnerungen? Sah er so aus, als hätte Souvenirfotos von so einem Moment haben wollen?! Zu allem Überfluss fehlte jetzt auch noch sein Kissen. "Nette Erinnerungen, soso...", brachte er mit einem wütend zerknirschten Ton hervor, wusste aber nicht, was er sagen sollte. Das war einfach gemein. Der Kerl war mindestens so schlimm wie die Mädchen, die ihn damals in die Mädchentoilette geworfen hatten! Wäre er in einer weiterführenden Schule mit ihnen auf Klassenfahrt gegangen, dann hätten sie ihn garantiert auch auf ähnliche Weise gemobbt...! "Hahaha..." Bei dem Gedanken konnte er nicht anders, als einfach nur verbittert vor sich hin zu lachen. Wahrscheinlich sollte er den Weißhaarigen gar nicht mehr füttern. Wenn er ihm zu langweilig wurde, dann würde er ihn sicher irgendwann von ganz alleine in Ruhe lassen und sich andere Opfer suchen. Mit einem Stöhnen ließ er sich also wieder auf die Matratze sinken und rieb sich mit seiner freien Hand über die Augen. Er sollte versuchen, wieder einzuschlafen. Vielleicht konnte er das alles dann einfach vergessen. Selbst wenn William diese Fotos herumzeigte, was war so schlimm daran, wenn zwei Menschen sich mochten?
    ...Moment, was hatte er da gerade gedacht?! Doch ehe er weiter darüber nachdenken konnte, hörte er Serenas wie auf Kommando zufrieden klingenden Laut und spürte, wie sie sich allmählich in Bewegung setzte. Dummerweise fühlte es sich nicht so an, als würde sie ihn nun endlich loslassen. Ganz im Gegenteil. "Ugh..." Abrupt schoss ihm die Röte wieder ins Gesicht, als er merkte, wo ihr Bein da gerade zu liegen gekommen war. Oh nein, bitte nicht... Es war ja schön und gut, dass sie so friedlich schlief, aber das war ja... also... das war... ja, was war das? Eins war klar, er konnte sie nicht so dort liegen lassen. Doch wegdrehen funktionierte nicht, so, wie sie auf seinem linken Arm lag. William hin oder her, er musste einfach etwas tun. Also drehte er sich stattdessen vorsichtig zu ihr hin, dabei versuchend, seine Hüfte etwas nach hinten zu verlagern und nahm den Arm, der zuvor auf seiner Brust gelegen war, nun vorsichtig auf seine rechte Seite. Das Problem war nun wenigstens gelöst. Dummerweise fühlte er sich nun wirklich von ihr umarmt und sein Oberkörper war dem ihren nun ein ganzes Stück näher gekommen, sodass seine Augen trotz der Dunkelheit ihr Gesicht nun gut erkennen konnten. Bildete er sich das nur ein oder sah sie sehr... zufrieden... aus...? Verlegen schloss er die Augen. Schlafen, schlafen, einfach versuchen, zu schlafen... hoffentlich lagen sie nicht noch so am nächsten morgen, ansonsten wollte er sich lieber nicht vorstellen, wie Serena darüber reagieren konnte.


    Die Situation wurde immer besser, denn in der Zwischenzeit hatte sich Serena auch noch an den ehe schon in der Klemme steckenden angeschmiegt, was ehrlich gesagt nicht schlecht aussah. Zudem kam auch noch, das es nun wirklich so aussah, als würden die beiden wirklich mit einander kuscheln, was vielleicht irgendwann ja einen Historischen Wert hatte, auch wenn er nicht glaubte, dass aus dem Forscher mal ein echter Mann werden konnte, aber es sollte ja noch Wunder geben auf der Welt. Dennoch konnte er die Chance nicht ungenutzt lassen, und schoss noch ein paar Fotos, bevor er wieder beschloss, die beiden ein wenig in Ruhe zu lassen. Immerhin wollte er dem Forschini ja nicht die Chance nehmen, sich einmal zu beweisen, zudem wurde es doch wirklich langsam spät, und auch wenn er mit weniger Schlaf auskommen konnte, bevorzugte er den Status des ausgeschlafen seins. Worauf er sich rückwärts bewegte, das Kissen aufsammelte, und sich dann mit der Kamera ins Bett legte. Dabei achtete er möglichst darauf, keine Geräusche von sich zu geben, denn er wollte ja nicht, dass der Forschini sofort realisierte, dass er jetzt schlafen konnte. Vielleicht dachte er ja am nächsten Morgen, das sei alles ein Traum gewesen. Den Gedanken verwarf er aber schnell wieder, denn immerhin hatte er ein zweites Kissen, was recht schwer zum wiederlegen war. Doch ohne viel weiter zu überlegen, entschwand er in das Reich der Gedanken.


    Etwa eine halbe Stunde lag Samuel noch wach und lauschte der nun wieder eingekehrten Stille, dann glitt auch er in tiefen Schlaf.


    Am nächsten Morgen erwachte Serena wie gewohnt früh, beschloss aber, ohne die Augen zu öffnen, noch ein paar Minuten liegen zu bleiben und kuschelte sich noch einmal ausgiebig in die Kissen, oder besser, das, was sie noch im Halbschlaf dafür hielt. Im nächsten Moment waren ihre Augen mit einem Schlag weit offen und sie starrte in Samuels Gesicht. Das auf diesem inzwischen ein fast seliger Ausdruck lag und er scheinbar unbewusst sich ebenfalls an sie geschmiegt hatte, viel ihr dabei gar nicht auf. Schnell realisierte sie die Lage ihres Körpers; ihres linken Knies an seiner Hüfte, ihrer linken Hand, welche inzwischen auf seinem Rücken ruhte und ihres Kopfes an seiner Schulter und dazu die deutliche Nähe zu ihm. Sie beide lagen sogar unter derselben Decke. Die Röte schlug auf ihre Wangen und mit einem lauten „Waaah!“schnellte sie von dem Schwarzhaarigen weg und blieb mit hochrotem Kopf und weit aufgerissenen Augen am Rande ihrer eigentlichen Betthälfte, aber noch gerade so auf der Matratze sitzen, wobei es schien, als hätte sie versucht, möglichst viel Abstand zwischen sich und Samuel zu bringen, ohne direkt das Bett zu verlassen.


    Allmählich kehrte Samuels Bewusstsein aus dem Tiefschlaf zurück. Ein Schrei zerriss die morgendliche Stille, woraufhin er schlaftrunken etwas unverständliches grummelte und nach einem tiefen Durchatmen die Decke etwas höher zog. Es war gerade so schön warm, er wollte noch nicht aufstehen... Allerdings bemerkte er, dass etwas nicht stimmte. Da war doch noch irgendetwas gewesen. Mit nach wie vor geschlossenen Augen richtete er sich langsam wieder auf und war nun in einer eher sitzenden Haltung, während er einmal ausgiebig gähnte. "Was soll dieser Lärm so früh am morgen...?", murmelte er kaum verständlich vor sich hin und tastete langsam nach dem Nachttisch, auf dem seine Brille lag, die er schließlich auch zu fassen bekam. Während er sich seine Sehhilfe wieder aufsetzte, öffnete er dabei auch langsam seine Augen und gab ein müdes Stöhnen von sich. Allmählich kamen in ihm wieder die Erinnerungen der letzten Nacht hoch. Ach, richtig... ...
    ...oh. Abrupt drehte er seinen Kopf in die Richtung, in der Serena lag und sah, wie sie ihn panisch anblickte. Oh, oh, das war nicht gut... "Ähm..." Allmählich trat dem Forscher wieder die Röte ins Gesicht, er hatte keine Ahnung, was er nun sagen sollte. "Oh, Mist, ich, ähm...", stammelte er nervös hervor und hob beschwichtigend seine Hände, "das, äh..." Ja, was sollte er nun bloß fragen? Sicherlich waren sie gerade in der Stellung aufgewacht... ach herrje...


    „Es tut mir leid!“, platzte Serena heraus und schnitt damit Samuel unbeabsichtigt das Wort ab, während sie ebenfalls mit knallrotem Gesicht die Hände auf die Matratze drücke und den Kopf senkte. Die ganze Situation schien ihr extrem unangenehm zu sein und sie auch scheinbar mitzunehmen. „Es tut mir wirklich Leid, ich wollte dir nicht zu nahe treten, oder dich in Verlegenheit bringen“, wiederholte sie, diesmal aber etwas leiser als normale Lautstärke und ihr Tonfall machte schnell klar, dass sie sich selbst große Vorwürfe machte, „Ich hab gestern einfach nicht mehr an diese Macke von mir gedacht… es war bestimmt unangenehm für dich.“ Einen Moment schwieg sie, den Blick weiterhin reumütig gesenkt. „Weißt du, früher, wenn Luice in der Nacht Alpträume hatte, kam sie immer zu mir ins Bett gekrochen und irgendwann habe ich dann angefangen, wenn ich sie neben mir gespürt habe, sie im Schlaf in den Arm zu nehmen, ohne dabei aufwach en zu müssen. Leider scheine ich das nun aber nicht mehr abstellen zu können… Bitte entschuldige. Ich wollte dich wirklich nicht belästigen.“


    Überrascht sah Samuel Serena an, als diese auf einmal derart beschämt reagierte. Er hatte sich eher vorgestellt, dass sie ihm für diese körperliche Belästigung eine Ohrfeige geben würde, stattdessen schien sie über die Umstände bestens Bescheid zu wissen. Da fühlte er sich wirklich schlecht wenn sie sich nun solche Vorwürfe machte. Falls es tatsächlich so instinktiv war wie sie behauptete konnte sie immerhin nichts dafür. "Ja.. also...", setzte er nach wie vor leicht zurückhaltend an, eigentlich war er noch ziemlich schlaftrunken und musste mit diesem ganzen Wirrwarr erst einmal fertig werden. Ein tiefes Durchatmen, das dem Unterdrücken eines Gähnens diente, folgte, ehe er das Stuntgirl mit einem Lächeln fixierte. "Das... war kein Problem. Ich habe es wirklich nicht als Belästigung empfunden. Wenn das so ist, wie du sagst, kannst du ja gar nichts dafür." Er machte eine kurze Pause und dachte nach. "Na ja, schlussendlich gab es dadurch ja auch keine Probleme..." Moment, da klang etwas falsch... Langsam kämpfte er gegen die Müdigkeit an und dachte nach. Oh... ja, da war doch was... Mit einem Mal verdüsterte sich der Gesichtsausdruck des Schwarzhaarigen und er wandte seinen Blick von seinem Gegenüber ab, in Richtung Sofa. "Vergiss, was ich gesagt habe. Da ist noch ein Problem. Ein gewaltiges Problem." Mit einem Mal war ein düsterer Unterton in seine Stimme getreten. Jetzt war er ja wach. Es gab kein Gewicht, das ihn festhielt. Und William lag noch dort, nach wie vor schlafend. "Hehe..." In die violetten Augen des Forschers war ein aggressiver Blick getreten, als würde er den Weißhaarigen jeden Augenblick wie ein wild gewordenes Shardrago anfallen. Letzten Endes seufzte er nur. Er würde sich unter Garantie nicht auf dieses Niveau hinabstufen. "William hat in der Nacht einfach so Bilder von uns geschossen.", erläuterte er Serena schlussendlich und stand mit einem müden Stöhnen auf, seinen Blick dabei wie im halbschlaf gen Boden gesenkt. "Ich würde ihm dafür jetzt am liebsten den Kopf abreißen und seine Reste unter eine Horde Bisofank werfen... aber... ich schätze, das muss bis nach dem Morgenkaffee warten..." Ein weiteres Gähnen, dabei hielt er sich die gespreizte Hand vor den Mund und schlielte mit halb geschlossenen Augen noch einmal zu William. Der hatte wirklich Nerven...


    Sie war erleichtert, als Samuel verkündete, er sei ihr nicht böse, doch beinahe sofort verdüsterte sich sein Blick und Serena seufzte betrübt. Eigentlich mochte sie ja den Schwarzhaarigen und wollte es sich nicht mit ihm oder einem anderen der Gruppe vergraulen. So wie er aber seinen nächsten Satz aussprach, hatte sie dies aber wohl schon geschafft. Nun schien sich seine komplette Stimmung zu ändern und sie zuckte irritiert zurück. Was war denn auf einmal in ihn gefahren? War er wütend auf sie? Bisher hatten Männer, wenn ihr das bei einem passiert war, sie immer scherzhaft damit aufgezogen und weniger wie ein wütender Kampfdrache reagiert. Dann aber beruhigte sich der sonstige Kittelträger wieder und verkündete, dass William Fotos von ihnen geschossen habe. Nun wurde die Blauhaarige blass. „Fotos?“, hackte sie nach, „Wie ich… geklammert habe?“ Ach herje, das konnte ja kaum besser werden. Hoffentlich zeigte der Weißhaarige diese nicht herum. Sie wollte nicht, dass die anderen sie für ein Flitchen hielten, dass sich an den erstbesten Kerl ranmachte und es war ja wirklich nicht ihre Absicht gewesen. So zog sie die Beine leicht unter ihren Körper und packte mit den Händen hilflos die Decke vor ihr. „Ich bin wirklich nicht so eine…“, murmelte sie an Samuel gewandt, „Es war wirklich keine Absicht und nicht irgendeine plumpe Anmache.“


    Es war offensichtlich schon morgen, als William sich anmutig aus seiner Liege erhob. Dass er erst gerade aufgewacht war, war noch lange kein Grund sich nicht mit der gegebenen Eleganz zu bewegen. Nach einem kurzen Strecken, bei welchem irgendetwas hörbar knackte, fühlte er sich schon wieder beinahe Topfit. So musste ein Tag beginnen, zudem hatte er in der Nacht noch etwas erhalten, was sich irgendwann sicher nützlich machen würde. Wenn er sein Leben so betrachtete war es gerade recht gut am Laufen, er hatte zwar seinen Meister noch nicht gefunden, aber war auf einem guten Weg, damit er diesem auch nützlich sein konnte. Demensprechend gut gelaunt, drehte er sich mit einem Lächeln zu den anderen beiden und hob zur Begrüssung die Hand, während er mit einer warmen Stimme sagte: "Guten Morgen, ich hoffe, ihr habt auch so traumhaft gut geschlafen wie ich. Wobei ich zugeben muss, dass das Sofa noch bequemer war, als es ausgesehen hatte." Als er aber genauer hinsah, entdeckte er das seine Zimmergenossen scheinbar nicht gerade so blendende Laune hatten wie er, der Forschini schien es besonders hart erwischt zu haben. Leicht in seiner Motivation gedämpft fügte er an: "Was habt ihr denn? Ist euch in der Nacht ein Gengar besuchen gekommen? Oder weshalb zieht ihr sonst solche Gesichter?" Wenn das so weiterginge würde er sich noch herunterziehen lassen, und das wollte er jetzt definitiv nicht.



    Als sich William streckte und offensichtlich gut gelaunt grüßte (der Typ hatte wirklich ein Timing, das musste man ihm lassen) schnellte Serena mit einem Satz auf und schnappte William an den Schultern. „Willi, Sam meinte, du hättest in der Nacht Bilder gemacht. Lösch diese! Bitte! Ich will niemanden wegen meiner dummen Angewohnheit in Verlegenheit bringen“, bat sie ihn eindringlich aber mit unüberhörbarer Sorge in der Stimme, während sie dem Weißhaarigen mit ihren mitternachtsblauen Seelenspiegeln tief und ehrlich bittend ansah, wobei sie sich aber etwas zu ihm herunterbeugen musste.


    Ein wenig überrumpelt würde er von Serena schon halbwegs angesprungen, und eine kurze Zeit später fühlte er eine Hand an den Schultern. Einen Moment lang überlegte er, ob er so tun sollte, als ob er nichts davon wusste, aber das würde sich zu leicht mit der Kamera überprüfen lassen, deshalb fiel das sofort wieder weg. Dennoch wollte er eigentlich die Bilder nicht aufgeben. Also musste er mit seinem schauspielerischen Können irgendwas Überzeugendes bringen. So gut wie Serena würde er vermutlich nicht werden, aber gerade schlecht war er jetzt auch nicht. Demensprechend spielte er leicht den Bedrückten und antwortete sanft: "Ich muss sagen, du kannst wirklich überzeugend um etwas bitten." Mit einem kurzen zwinkern, was symbolisieren sollte, dass es ein Kompliment war. "Dennoch fände ich es schade solche Bilder auf denen du wirklich süß aussiehst einfach zu löschen," wenn es nicht so ging, dann eben auf die gefühlsvolle Art "Und stell dir mal vor, wir denken später an unsere Abenteuer zurück, dann sind diese Bilder doch ein wunderbarer Anfang, zudem glaube ich nicht, dass unser Freund das so schlimm gefunden hat." Wobei er ihr wieder sanft aufmunternd zulächelte was bedeuten sollte, dass sie ihm vertrauen konnte. Da kam ihm noch ein Argument das er bringen konnte: "Und überleg mal, die Bilder werden bei mir am besten aufgehoben sein, immerhin ist es mein Job als Buttler eine gewisse Diskretion zu wahren." Wobei das nicht gerade das Hauptargument war, aber schaden konnte es ja nicht.



    Ahhhh, da wachte der weißhaarige Bastard also auf. Und tat absolut unschuldig. Wie immer. Mit jedem Wort, das William sprach und mit jeder Geste, die er tat wurde sich Samuel umso eher bewusst, dass er der Welt wohl etwas Gutes tun würde, würde er diesen Schandfleck nun vom Antlitz der Erde tilgen. Zahlreiche Bilder gingen ihm durch den Kopf, wie er ihm nun am schnellsten das Lebenslicht ausblasen könnte, doch Serena würde das wohl nie im Leben zulassen. Selbst als das Stuntgirl ihn aufgrund der Fotos konfrontierte tat dieser Mistkerl nach wie vor scheinheilig. Solche Menschen gehörten beseitigt. Vielleicht waren diese Gedanken auch bloß überspitzt, weil müde und absolut schlecht gelaunt war, doch zu letzterem hatte dieser Mobber auch zu einem extrem großen Teil beigetragen. Es war ein riesiger Fehler gewesen, sich mit ihm ein Zimmer zu teilen. Ein riesiger Fehler. Für die gesamte Menschheit. Doch der Schwarzhaarige schluckte diese brennende Wut, die sich bei der Argumentation Williams auftat, einfach herunter, selbst auf die Gefahr hin, dass sie ihm früher oder später noch schaden würde. Im Hintergrund zog er sich also sein Nachthemd aus, sodass er nur noch in Unterhemd und Shorts dastand, und direkt, nachdem der Butler mit seiner lächerlichen Untertreibung der Situation geendet hatte, pfefferte er ihm das Kleidungsstück mit voller Wucht direkt ins Gesicht. Schließlich ging er mit einem verachtenden Blick näher an ihn heran und sah von oben auf ihn herab, als wäre er es gar nicht würdig überhaupt in der Nähe des Forschers zu sein. "Hör mir mal zu, du scheinheiliger Bastard...", setzte er an und man konnte an seiner Stimme klar erkennen, dass er gerade noch versuchte sich mit aller Macht zusammenzureißen, "das kannst du jetzt sehr wohl persönlich nehmen. Bisher ist mir in meinem Leben nur eine Person untergekommen, die so war wie du. Und bei ihr habe ich vier Jahre gebraucht, um zu merken, was für ein widerlicher Parasit sie doch war. Du übertriffst das Ganze nochmal um Längen." Schlussendlich wandte er sich von ihm ab, um sich seinen inzwischen wohl getrockneten Anziehsachen zu widmen. Die Müdigkeit in seinen Augen mischte sich noch mit einem Anflug von Trauer, als er über gewisse vergangene Dinge nachdachte. "Lösch diese Bilder gefälligst. Oder ich hole mir in der nächsten Nacht deine Milz.", fügte er schlussendlich noch hinzu und gab danach ein recht deprimiertes Stöhnen von sich. Serena tat ihm leid. Eigentlich wollte er nicht, dass sie so zwischen die Fronten geriet, aber im Moment war er einfach zu wütend um wirklich auf sie Rücksicht zu nehmen.


    Serena seufzte und strich sich eine ihrer nachtblauen Haarsträhnen aus dem Gesicht, die von der Nacht noch etwas verstrubbelt waren. „Willy, Bildaufnahmen fallen in den Bereich des Persönlichkeitsrechtes. Es ist überhaupt nicht erlaubt, Fotos von Personen zu machen, die das nicht wollen und spätesten, wenn die abgebildeten darum bitten, die Aufnahmen zu löschen musst du dem…“, begann sie etwas niedergeschlagen zu erklären, als sie jäh unterbrochen wurde. Eigentlich hatte sie vorgehabt, William darauf hinzuweisen, dass Samuel das Vorhandensein dieser Bilder offensichtlich nicht besonders gut fand und deswegen ER das letzte Wort darüber haben sollte, sowie dem Weißhaarigen den Vorschlag zu unterbreiten, die Bilder an den Schwarzhaarigen auszuhändigen, damit dieser darüber entscheiden konnte, ob er sie behalten wollte, oder nicht, doch auf einmal traf den Butler ein graues Knäul Stoff im Gesicht und der sonstige Kittelträger setzte zu einer richtigen Schimpftriarde an. Offensichtlich war zwischen den beiden während sie geschlafen hatte, erneut etwas vorgefallen. Verunsichert blickte sie zu Samuel und trat gleichzeitig einen Schritt von Willy weg, um nicht in die schussbahn zu geraten, als sie prompt knallrot anlief, denn der Schwarzhaarige stand nur mit Unterhemd und Shorts da. Fassungslos starrte das Stuntgirl ihn einige Augenblicke an und dann zwischen den beiden hin und her. Was hatte sie nur getan? Ihr Vorhaben, den beiden Streithähnen als neutraler Vermittler eine Nacht ohne Streit zu verschaffen war gründlich in die Hose gegangen. Im Gegenteil, nun schien alles noch viel schlimmer und sie war schuld…


    Erst jetzt bemerkte sie, dass sie inzwischen auf dem Holzboden saß und ihre Augen feucht wurden. Kurz ballte sie die Hände hilflos zu Fäusten, dann erhob sie sich etwas mechanisch wieder, trat zu den aufgehängten Sachen, wobei sie im Gehen ihre Tasche schnappte und ihre Klamotten einfach über den Arm warf. Die beiden Zimmergenossen sah sie nicht an und hielt den Blick zu Boden gerichtet, während schon die ersten Tränen der Verzweiflung ihre Wangen hinunter rannen.
    „Es tut mir leid… das hab ich wirklich nicht gewollt“, beteuerte sie leise und mit sehr verletzt klingender Stimme, ehe ihr ein Schluchzen entwich und sie im Nachthemd aus dem Zimmer stürzte, um im Waschraum für Frauen Zuflucht zu finden. In dieser angespannten Atmosphäre hielt sie es einfach keine Sekunde länger mehr aus.



    Auch wenn es nervige Bürokratie war, musste er Serena Recht geben, das Gesetz gab es, aber solange es nicht angesprochen wurde, war es nur irrelevant. Zudem war das eher ein Kavaliersdelikt aber wenn sie ihn darauf hinwies würde er halt ihr zu liebe nachgeben. Doch scheinbar schien seine Argumentation nicht wirklich gut anzukommen. Dies merkte er auch, recht deutlich als Samuel ihm auf eine äußerst ungehobelte Art mitteilte, was er von seiner Idee hielt. Doch die Art wie er ihm das Mitteilte war eine Frechheit. Wie konnte sich ein Mensch der von sich selbst behauptete zumindest ein Grundniveau an Zivilisation zu haben, solche ungerechtfertigte Aussagen machen. Leicht entrüstet schnaubte er, doch beließ das Ganze auf sich. Es gab wohl Menschen, mit denen man nicht vernünftig Diskutieren konnte. Doch wirklich lange konnte er die Einstellung nicht behalten, denn als er mitbekam wie es Serena scheinbar ging. Und er war da mitschuldig, wobei der Großteil eigentlich die Schuld des Forschini war, so gehörte es sich halt dennoch nicht. Als sie dann schon fast aus dem Zimmer stürmte, schnappte er sich seine Sachen, und entfernte sich ebenfalls aus dem Zimmer. Nicht aber ohne zuvor im Vorbeigehen zu Samuel zu sagen: "Ich muss sagen du hast das Talent echt nicht mit Frauen umzugehen zu können. Das hast du wieder einmal genial gemacht." Eine Antwort wollte er gar nicht, und es war ihm auch recht egal. Jetzt würde er sich zuerst einmal im Waschraum fertig umkleiden.


    Stumm sah Samuel Serena und William hinterher als beide das Zimmer verließen. Mit starren, ausdruckslosen Augen. Schlussendlich wandte er sich seiner Tasche zu. Selbstschützende Apathie hatte ihn ergriffen, damit er sich ankleidete und diesen Vorfall so schnell wie möglich vergaß. Emotionen gegenüber anderen Individuen waren ungesund. War es nicht das, was Mary ihm immer eingetrichtert hatte? Insbesondere durfte man sich nicht davon beeinflussen lassen, das war schädlich für die Forschung. Schnell wurde dann auch der inzwischen wieder trockene Kittel übergestreift und das Zimmer in schnellem Schritt verlassen. Sein Haar war verstrubbelt, sein momentaner Blick konnte wohl förmlich töten, wenn man nicht aufpasste. Die Hände in seine Hosentaschen gesteckt schlenderte er also den Flur entlang. Was wollte er denn nun tun? Frische Luft schnappen? Frühstücken? Sich von den Klippen im Westen stürzen? Letzteres klang eigentlich ziemlich verlockend. Doch wollte er sich nun wirklich nicht von eben Geschehenem aus der Bahn werfen lassen. Das passierte doch, wenn man sich mit anderen Leuten abgab, die so viel Affektion zeigten, insbesondere auch für ihre Pokémon. Es war einfach ungesund. Alles ungesund. Zumal alles auch Williams Schuld war, der doch nicht viel besser war als ein diese spätpubertierenden Machos in der Schule, die glaubten, dass sie die Stärkeren waren indem sie andere ärgerten, quälten und unterdrückten und sich keiner Schuld bewusst waren. Hals über Kopf verließ er in Gedanken versunken die Herberge. Das letzte, was er dabei von sich sehen ließ waren die Tränen, die er sich am Ausgang unter der Brille aus dem Augenwinkel wischte, ehe er den Weg in Richtung Pokémon-Center anpeilte.


    OT: Und der dritte Teil^^

  • Das Mädchen hatte sich später einfach sang und klanglos davon gemacht und war schon ein bisschen früher als der Rest wieder in ihr Zimmer verschwunden. Vorher hatte sie sich im Bad noch umgezogen. Ein T-Shirt mit der Aufschrift "I don't care" und eine kurze Hose waren ihre normalen Schlafsachen. Alles andere war ihr zu warm, obwohl sie es eigentlich nie warm genug haben konnte, wenn es nach ihr ging. Doch obwohl sie ein ganzes Bett für sich hatte, einschlafen wollte sie nicht so recht. Zumindest nicht wirklich durchgehend, denn sie wuch mitten in der Nacht auf. Sie wusste nicht genau was sie geweckt hatte, aber mit einem Schmollmund stand sie auf und sah einen Moment hinaus. Der Sturm war inzwischen verebbt und ein Lächeln schlich sich auf die Lippen der Braunhaarigen. Der Mondschein brach sich in den Wellen des Meeres, ein silbernes Glitzern in nächtlicher Schwärze. Kein übles Schauspiel bot sich ihr. Als sie ihren Blick jedoch gen Himmel wand war der Mond von Wolken verhangen. Verwundert blickte sie wieder hinaus aufs Meer, nur um das silberne Etwas dabei zu beobachten, wie es in den Wellen verschwand und der Seewind eine Melodie zu ihr trug. Trauer überkam sie, aber dennoch konnte sie sich nicht von diesem Lied lossagen. Sie prägte sich die Melodie ein, bevor sie, auf einmal doch müde geworden, wieder ins Bett ging und diesmal ohne Probleme einschlief.


    Als Mitsuko am nächsten Morgen aufwachte, durfte sie feststellen, dass ihre beiden Zimmergenossen anscheinend schon unterwegs waren. Kuro schien auch gerade wach geworden zu sein und streckte sich. Das Mädchen gähnte und schaute auf die Uhr. Noch verhältnismäßig früh, wenn sie Glück hatte würden noch nicht viele auf sein um ihr im Bad alles zu versperren. Sie kraulte Kuro kurz hinter dem rechten Ohr, bedeutete ihm im Zimmer zu warten und ging dann in ihren Schlafsachen, mit ihrem Duschzeug bewaffnet ins Bad. Niemand anderes war dort und so duschte sie in Ruhe und Frieden um wirklich wach zu werden. Die Braunhaarige liebte es einfach am Morgen zu duschen, dann fühlte sie sich erst richtig wohl. Kurz darauf zog sie sich eine hellblaue Hotpants und ein schwarzes Tanktop an. Da die Sonne schien, schien es ihr warm genug dafür zu sein. Ihre Haare band sie ausnahmsweise in einem einzigen hohen Zopf zusammen. Wobei ihre Haare ihr trotzdem noch in leichten Locken auf den Rücken fielen. Kurz wandte sie sich noch dem Zähneputzen zu, bevor sie sich ins Zimmer aufmachte um Kuro fürs Frühstück abzuholen.


    OT: Hab mal wieder ewig auf mich warten lassen. Hab mich mal zeitlich vor Serena aber nach Liv in den Waschraum gedrängt. Wer mag darf sich bei meinem letzten Satz angesprochen fühlen. (Hi Sheewa :P )
    //Edit: Hab den letzten Satz mal angepasst, wegen dem Partnerpost. c:

  • Ungewohnt still hockte Serena alleine im Speiseraum, vor ihr ein Teller, auf dem die Krümel davon zeugten, dass er einst ihr Frühstück getragen hatte, welches nun aber bereits verschwunden war. Mit den Fingern einer Hand trommelte sie unruhig auf die Tischplatte, den Kopf in die Hand gestützt und warf immer wieder Blicke zu der große Uhr über der Türe und den anderen ihrer Gruppe im Raum zu.


    An diesem morgen trug das Stuntgirl wieder ihre sehr kurzen, weißen Latzhosen-Hotpants und den weißen Hut, der sich so wunderbar von ihrer samtblauen Haarpracht abhob. Auf den ersten Blick hätte man annehmen können, sie wäre genervt oder gar nervös, allerdings war die Wahrheit so viel einfacher, denn die Blauhaarige saß einfach nur ungeduldig wie auf heißen Kohlen und konnte es kaum mehr erwarten, zum Pokécenter aufzubrechen, um ihre beiden Kleinen in Empfang nehmen zu können. Wirklich seltsam, wie sehr sie sich schon an die beiden gewöhnt hatte, obwohl sie erst vor wenigen Tagen mit Bolts Geburt zur Trainerin geworden war. Ein Lächeln glitt über ihr Gesicht. Es war wohl wirklich wahr, Pokémon bereicherten das Leben ihrer Trainer ungemein. Ein Leben ohne die beiden Blitzwesen konnte sie sich schon gar nicht mehr vorstellen. Umso dringender hätte sie daher am liebsten alle anderen, die meinten, noch herumtrödeln zu müssen, dazu angestachelt sich zu beeilen, aber es waren vermutlich noch nicht einmal alle aufgewacht. Als Frühaufsteher hatte man es wirklich nicht einfach. Oder sollte sie vielleicht einfach schon einmal alleine los? Wenn sie ein oder zwei Personen bescheid gäbe, würde das wohl reichen und so könnte sie auch ein unter Umständen unangenehmes Gespräch mit William und Samuel umgehen, auf welches sie alles andere als scharf war, nachdem, was passiert war…


    Also beschlossene Sache! Schwungvoll erhob sie sich, wobei sie beinahe den Stuhl umgeworfen hätte, schnappte sich ihren Teller, um ihn wegzubringen und steuerte danach auch sofort energisch den Ersten Tisch an, an dem andere ihrer Gruppe saßen, mit der festen Absicht, sich abzumelden.



    Liv löffelte langsam ihre Cornflakes und gähnte dann und wann. Nachdem sie Azurill wieder zurückgeholt hatte, war sie zwar in ihr Zimmer zurückgegangen, aber nur, um sich ihre Klamotten zu holen. Dann hatte sie sich in den Speiseraum gesetzt und eine Tasse Kakao getrunken. Und jetzt ... aß sie eben. Inzwischen waren tatsächlich schon ein paar andere da, sie hatte gefühlte Ewigkeiten allein hier gesessen - vielleicht war es auch nur eine halbe Stunde oder so gewesen, sie konnte Zeit nicht sonderlich gut einschätzen.
    Sie fischte die letzten Flakes aus der Milch und setzte dann die Schüssel an den Mund, um auszutrinken. Als sie diese wieder absetzte, kam Serena auf den Tisch zu, an dem sie saß, fast am Kopf sogar. "Hm?", murrte sie leise und beobachtete die Trainerin neugierig. Was sie wohl wollte?


    Als sie den Tisch erreicht hatte, es schien ihr eine Ewigkeit gedauert zu haben, wandte sich Serena direkt an Liv: „Hör mal, ich muss hier raus. Ich fühl mich wie ein Taubsi in einem viel zu kleinen Käfig und kann kaum mehr still sitzen. Ich glaub fast, wenn ich nur noch eine Minute länger hier herumsitzen muss, geh ich an die Decke…“, begann sie und lächelte entschuldigend, „Ich würde daher, bevor ich anfange, alle kirre zu machen, schon mal zum Pokécenter gehen und nach meinen beiden Kleinen sehen, sie fehlen mir echt. Anschließend wird ich wohl etwas in der Stadt rumlaufen oder mit Frizelbliz noch einmal trainieren, ich muss Energie loswerden, so lange eingesperrt zu sein ist nichts für mich. Kannst du den anderen vielleicht Bescheid sagen, damit die sich keine Sorgen machen? Es wäre wirklich lieb und ich würde mich einfach wohler fühlen, wenn jemand Bescheid weiß.“


    Überrascht stellte Liv fest, dass Serena auf sie zuhielt. Was, warum ... wollte sie echt mit ihr reden? Warum denn das? Sie zog die Schultern hoch und hörte zu. Serena wollte also zum Center und dann irgendwo anders hin. Und wollte anscheinend, dass sie den anderen sagte, wo sie war. Seltsame Wahl, Liv würde doch bei der großen Menge gar nicht zu Wort kommen! Allein die Vorstellung, vor allen reden zu müssen ... gruselig. Aber sie wollte Serena auch nicht enttäuschen oder gar verärgern. Einen Moment wägte sie ab, aber irgendwie war ihr die Antwort schon klar gewesen - erst einmal die nähere Gefahr bannen. "Ähm, okay ... mach ich ... dann wohl. Viel Spaß!", antwortete sie.


    Anna hatte gerade Pichu und Dratini wieder auf ihre Schultern gesetzt, als sie an einem der vielen Tische plötzlich zwei Mädchen ausmachte, die sie von gestern kannte. Die eine von ihnen war Serena, die junge Frau, die sie gestern gefragt hatte, ob sie mitspielen könnte. Die andere hieß Liv, wenn sie sich recht erinnerte.
    Anna dachte nach. Sie hätte gerne gewusst, ob es gestern eine Klopperei gegeben hat, wollte aber auch nicht einfach so hemmungslos fragen.
    Sie spürte, wie Pichu zärtlich seine Wange an ihrer rieb. Anna seufzte.
    Das Elektropokémon schien von neuen Kontakten gar nicht genug zu bekommen. Und wenn sie nicht gehen würde, würde Pichu es tun, da war sie sich sicher.
    Also steuerte sie zögernd auf die beiden zu. Als sie sie erreicht hatte, brachte sie ein heiseres: "Guten Morgen" hervor.


    "Öhm, äh, hi!", stammelte Liv. "K-Kenne ich dich schon?", nuschelte sie dann. Bestimmt kam das voll fies und unhöflich rüber, hätte sie man besser nachgedacht, anstatt zu reden. Aber bei den ganzen Leuten ... Serenas und Sams Namen würde sie bestimmt nicht vergessen, auch Sophies nicht, aber bei den anderen hatte sie immer noch Probleme. Das waren einfach so viele, gruselige Menschen, über die sie so wenig wusste ... ja, okay, Samuel war auch ein bisschen gruselig, aber das war anders.
    Wahrscheinlich übertrieb sie nur wieder. Immer so ein Drama daraus machen zu müssen, wenn sie etwas ihrer meinung nach Falsches sagte ... Sie konzentrierte sich lieber auf die beiden Pokémon. In Einall waren sie wohl nicht ganz so bekannt, besonders das blaue nicht. Ein Wasserpokémon? Auf jeden Fall sah es niedlich aus. Das zweite hätte sie fast für ein Pikachu gehalten, die gerade in der Nähe von Stratos eher zu finden waren - nicht in der Wildnis, eher im Fernsehen und als Trainerpokémon - aber es sah irgendwie anders aus. Kleiner, als sie sich so ein Pikachu vorgestellt hätte.


    Anna traf diese Frage etwas unvorbereitet, weshalb sie ihre Gedanken kurz sortieren musste.
    "Äh... Ich war gestern kurz beim Spielen dabei. Ich heiße Anna.", nuschelte sie.
    Immerhin habe ich keinen negativen Eindruck hinterlassen. Lieber gar keinen als unangenehm aufzufallen, dachte sie. Erstaunt musste Anna feststellen, dass sie sogar fast erleichtert war.
    Als ihr auffiel, dass Liv Pichu und Dratini neugierig betrachtete, atmete sie innerlich auf. Das war ein guter Moment für einen Themenwechsel.
    "Das ist übrigens Pichu." Ihre Augen wanderten nach oben, allerdings konnte sie das kleine Elektropokémon, das die beiden ebenso neugierig musterte, kaum sehen, da es auf ihrem Kopf saß.
    "Und das ist Dratini.", fügte Anna hinzu und deutete auf ihr anderes Pokémon.


    Schon im nächsten Moment fragte sich die Blauhaarige, ob es so eine gute Idee gewesen wäre, Liv zu fragen. Nicht, dass sie dem Mädchen nicht vertraute, ganz im Gegenteil, die Kleine schien immer sehr gewissenhaft, aber Liv wirkte nun einmal sehr schüchtern und auch jetzt bekam sie kaum ein Wort heraus. War das überhaupt fair von Serena, sie in eine ihr offenbar unangenehme Situation zu bringen?
    Während das Stuntgirl noch das Gruppenküken betrachtete, gesellte sich ein anderes Mädchen zu den beiden, welches ein Pichu und ein anderes Pokémon bei sich trug, dessen Namen aber Serena entfallen war, sie meinte sich nur daran zu erinnern, dass es zum Typ Drache gehörte. Es war vielleicht nicht ganz nett, aber Serena beobachtete interessiert, wie Liv sich auf den Gruß der anderen verhielt. Dass die Kleine offenbar am liebsten im Boden versunken oder sich wie ein Kecleon unsichtbar gemacht hätte, war kaum zu übersehen. Sie würde definitiv jemand anders Auftragen, den anderen über ihr Verschwinden Bescheid zu geben.


    Das fremde Mädchen erklärte, dass sie bei den Kartenspielen am Vortag dabei gewesen war und stellte ihre beiden Pokémon und sich selbst vor. Also war ihr Name Anna. „Nett dich kennen zu lernen Anna“, kam es jetzt fröhlich von der Blauhaarigen, die hinter Liv trat und der jüngeren von hinten die Arme um die Schulter legte und sie an sich zog, um über ihren Kopf hinweg der Braunhaarigen verschmitzt zuzulächeln, „Ich bin, wenn wir uns gestern in all dem Durcheinander nicht vorgestellt wurden, Serena und das Mäuschen hier heißt Liv.“ Lachend ließ sie die kleine Kameradin wieder frei und deutete auf Annas Pokémon. „Deine beiden sind wirklich süß. Dratini gehört zum Drachen-Typ, oder? Ich liebe es für gewöhnlich mit Drachen zu drehen, die werden im Film immer bei den spannendsten und mythischsten, so wie epischsten Stellen eingesetzt, auch wenn sie manchmal sehr launisch sein können. Aber die beiden, wie du sie hast, gibt es in meiner Heimat, Einall nur sehr selten.“


    Anna riss die Augen bei Serenas Worten auf.
    Dreharbeiten? Film?!
    Hatte sie etwa wirklich einen Filmstar vor sich stehen? Und dann jemanden, den sie noch nicht einmal kannte oder erkannt hatte?
    Wie verhält man sich denn einem Filmstar gegenüber? Was soll ich sagen? Soll ich nach einem Autogramm fragen? Aber nachher kommt sie sich veräppelt vor, wenn ihr aufgefallen ist, dass ich sie nicht kenne?
    Unsicher verlagerte Anna ihr Gewicht auf ihr rechtes Bein und malte mit der linken Fußspitze unsichtbare Löcher in den Boden, während sie so gebannt auf ihre Schuhe guckte, als hätte sie nie zuvor etwas Interessanteres gesehen.
    Doch sofort hob sie wieder den Kopf.
    Einfach wegzugucken ist nicht nur peinlich, sondern auch unhöflich.
    "Äh... Ja, in S-Sinnoh sind die bei-beiden auch selten.", stammelte sie.

    OT: Sry @Noel, aber das hier ist schon seit ner Weile in Arbeit ^^" Gruppenpost mit @Apollonia , @-Galoppa_-_ und @Isqzark
    Teil 1

    Öffne die Pforte, durchschreite das Tor und betritt eine Welt, wie du sie dir in deinen kühnsten Träumen vorgestellt hast. Eine Welt, in der Wunder Wirklichkeit und Kinder nie erwachsen werden.
    Doch ohne Hilfe werden die Traumlande schon bald vom Albtraum regiert, den die bösartigen Nachtmahre sind mächtiger als je zuvor.


    Das Abenteuer und der Kampf um die Welt der Träume hat begonnen!
    The endless Night of Dreams

  • Das Mädchen hieß Anna, ihre Pokémon Pichu und Dratini. Dann war das eine wohl wirklich mit Pickachu verwandt? Das Andere sagte ihr auf jeden Fall nicht viel.
    "W-wäh?", machte Liv überrumpelt, als Serena sie von hinten an den Schultern berührte. Unabsichtlich zog sie diese etwas hoch. Der Körperkontakt gefiel ihr nicht ganz, sie kannte Serena ja kaum und so, aber sie konnte ja schlecht etwas dagegen sagen. So harrte sie also stocksteif aus und war froh, als das Stuntgirl sich kurz darauf von ihr löste. Sie war so viel besser darin, mit anderen zu reden - war das im Filmgeschäft so oder kam das mit dem Alter? Nein, wahrscheinlich war Serena einfach so. Liv seufzte. Sowas könnte sie auch gerne ...
    "Oh, ähm, wait, du kommst auch aus Einall?", fragte Liv erstaunt. Hatte Serena das schon einmal gesagt und sie mal wieder etwas nicht mitbekommen? Eigentlich war sowas wie die Region, aus der man kam, auch gar nicht so wichtig, aber irgendwie gab es Liv doch ein gewisses Gefühl von Zusammengehörigkeit.


    „Nanu?“, wunderte sich das Stuntgirl, als Anna sich plötzlich in eine deutlich älter aussehende Liv verwandelte. Hatte die Blauhaarige irgendetwas Falsches gesagt, oder waren seit neuestem alle Mädchen süß und schüchtern? „Hey du, hab ich was Falsches gesagt?“ erkundigte sich Serena bei der Braunhaarigen.
    Dann erregte aber wieder Liv ihre Aufmerksamkeit, indem sie noch einmal nach Serenas Herkunftsregion nachhackte. „Ja ich wohne gewöhnlich in Vapydro City in Einall. Aber warum fragst du?“, erkundigte sie sich, ehe der Groschen fiel, „Moment, auch? Heißt das, dass du ebenfalls aus Einall kommst?“


    Auf Serenas Frage schüttelte Anna schnell den Kopf.
    "Nein, nein.", sagte sie schnell. Sie zögerte kurz, dann fuhr sie fort: "Ich... habe ehrlich gesagt nur nicht damit gerechnet, ausgerechnet hier in Anemonia City auf eine Schauspielerin zu treffen. Und dass ich di... äh, Sie nicht erkannt habe tut mir Leid, aber ich habe bereits als Kind nur sehr selten vor dem Fernseher gesessen und deshalb kenne ich kaum Leute aus dem Fernsehen."


    Nun brach Serena in lautes Gelächter aus. „Du redest mit mir, wie andre mit meiner Mutter!“, prustete sie und wischte sich eine Lachträne von der Wange, „Anna, beim Film arbeiten nicht nur Schauspieler. Du kannst mich gar nicht kennen, da ich nur ein Stuntdouble bin.“


    Anna riss die Augen auf. Vor ihr stand ein Stuntdouble! Das ist ja noch aufregender als eine Schauspielerin.
    Serenas Lachen wirkte ansteckend, und Anna stimmte mit ein.
    Hätte man ihr noch vor zwei Sonnenaufgängen gesagt, dass sie innerhalb eines einzigen Tages so viele verschiedene Leute kennen lernen würde, hätte sie ihn für verrückt erklärt.
    Anna dachte an das, was ihre Cousine zu ihr- wenige Tage, bevor Anna ihre Pokémonreise antrat- gesagt hatte: "Auf deiner Reise wirst du nicht nur die unterschiedlichsten Pokémon näher kennen lernen, sondern auch Menschen."


    Anna merkte, wie angenehm die Gesellschaft- sogar mit anderen Menschen- doch sein konnte. Trotz ihrer gelegentlichen Hemmungen.


    Während Serena verwundert nachfragte, ob Liv auch aus Einall kam - also so ziemlich das, was Liv schon vorher gemacht hatte - benahm Anna sich irgendwie seltsam. Nicht kennen? Wie? Serena eine Schauspielerin? Da wusste Liv das zwar schon besser, aber das war bestimmte ein bisschen verwirrend. Serena klärte auf und Anna brachte kein Wort heraus. Was sie wohl jetzt über Serenas Beruf dachte?
    Liv zumindest war eher froh, dass sie kein Star war, da musste sie nicht ganz so aufpassen.
    Moment, hatte sie schon geantwortet? Nein, noch nicht. Sollte sie mal. "Äh, ja, genau, ich bin auch aus Einall, aus Stratos!", antwortete sie lächelnd in das Lachen der anderen beiden hinein.


    „Hey, das ist mit der Fähre ja direkt um die Ecke“, freute sich das Stuntgirl, „Du musst unbedingt mal vorbeikommen, wenn wir unsere Reise beendet haben. Dann geb ich dir ne Exklusivführung durch Pokéworth und nehm dich mal mit hinter die Kulissen, wenn du willst. Kommende Saison laufen da ein paar richtig spannende Drehs an und neben meiner ersten sichtbaren Filmrolle, die Stunttruppe, der ich angehöre, stellt die böse Kampftruppe eines Bösewichtes in einem Neuen Agentenfilm und ich als einzige Frau der Gruppe werde da eine der Frontkämpfer stellen, bin ich dann auch für die Bewegungsafnahme von so einer komplett computeranimierten Alienfigur gebucht. Dabei zuzusehen könnte auch für dich spannend sein.“


    Anna hörte gebannt zu. Sie selbst war noch nie in Einall gewesen, weshalb sie sich das nicht vorstellen konnte, wie es da genau aussah.
    "Stratos City ist doch diese Großstadt, oder?", fragte sie Liv. "Und Pokéworth ist... wo genau noch einmal? In der Nähe einer großen Brücke, oder?", fügte sie an Serena gewandt hinzu. Sie überlegte, aber der Name wollte ihr nicht mehr einfallen.
    Für Erdkunde hatte sie sich noch nie so richtig interessiert.
    "Habt ihr eigentlich auch Pokémon?", fragte Anna schließlich. Ihre Hände kribbelten vor Aufregung. Sie konnte es gar nicht erwarten, möglichst viele unterschiedliche Pokémon zu sehen- und wenn die beiden aus Einall kamen, hatten Liv und Serena doch vielleicht auch waschechte Einall-Pokémon.


    "Oh ja!", meinte Liv vergnügt. Backstage in Pokéworth - das war bestimmt genial! Besonders mit Serena könnte das ziemlich genial werden. "Uh, ja, Stratos ist einfach riesig!", antwortete sie an Anna. Und 'riesig' beschrieb es noch nicht einmal richtig. Das musste man wohl einfach gesehen gaben. Selbst Liv war jedes Mal wieder überrascht, immerhin wohnte sie nicht direkt in der Stadt.
    Als nächstes fragte Anna nach ihren Pokémon. Klar, sie hatte ihre vorgestellt, da wollte sie auch andere kennen. Zumindest für Liv klang es ziemlich logisch. "Also, ich habe ein Pygraulon", sagte sie und deutete auf Py, der wieder auf dem Stuhl neben ihr saß und freundlich blinkte, "und ein Mauzi und ein ... ähh ... Azurill, ja, so heißt es!"


    Liv schien das Angebot zu gefallen, was die Blauhaarige sehr freute. So begeistert hatte sie sie Kleine wohl noch nie gesehen, aber es war ein gutes Gefühl, zu beobachten, wie das sonst so schüchterne und zurückhaltende Mädchen richtig gehend auftaute, während sie über ihre Heimat redete. Anna erkundigte sich nun nach den Pokémon der beiden Mädchen und die Blauhaarige wunderte sich. „Azurill? Wann hast du denn das gefangen, ich erinnere mich nur an dein Mauzi und dein Pygraulon“, meinte sie nachdenklich und lächelte dann Anna zu, „Ich habe ein Frizelbliz und ein Sheinux, da ich allerdings die beiden Kleinen erst bekommen habe, nachdem ich hier nach Johto kam, habe ich leider keinen Partner aus meiner Heimat. Die beiden sind aber momentan im Pokécenter.“ Sie lachte verlegen. „Es ist schon echt erstaunlich, Frizelbliz ist erst vor, ein paar Tagen geschlüpft und mit seiner Hilfe habe ich Sheinux gefangen, aber dennoch fühlt es sich total falsch an, die beiden nicht bei mir zu haben. Als würde ein Teil von mir fehlen. Ziemlich verrückt, oder?“


    Anna sah Liv an.
    "Azurill ist doch ein Baby-Pokémon, oder? Es ist bestimmt total niedlich." Dann betrachtete sie neugierig das Pygraulon.
    In Sinnoh gab es dieses Pokémon nicht, und Anna überlegte, von welchem Typ es denn wohl sein möge.
    "Ein Psycho-Typ?", fragte sie Liv.
    Annas Blick wanderte wieder zu Serena.
    "Magst du Elektro-Pokémon gerne?", fragte sie vorsichtig und hoffte , dass die Blauhaarige ihre Frage nicht falsch verstehen würde.
    Aber auf Serenas Frage schüttelte Anna den Kopf. Sie konnte gut verstehen, wie sie sich fühlte.
    "Ohne meine Pokémon fühle ich mich wie bei einem Schneespaziergang in Badekleidung.", sagte sie.



    Liv zog ein wenig den Kopf ein, als Serena nach ihrem neuen Pokémon fragte. Klar, sie wusste nichts von Azurill, war da wohl nicht unter Deck gewesen, als das alles passiert war. Zum Glück. Soe mochte immer noch nicht daran zurückdenken. Lieber auf Azurill fokussieren, nicht auf den dämlichen Zwischenfall ...
    "Ich habe es auf dem Boot gefangen. Es hatte sich versteckt und hatte Angst ...", erklärte sie kurz und schluckte. Es musste sich fürchterlich gefühlt haben ... aber jetzt war es ja in Sicherheit. Und mit dem Luxusball würde es ihm hoffentlich bald besser gehen.
    "Also, und Azurill ist kein Psychotyp, sondern ein Wasserpokémon, glaube ich. Obwohl es grün ist ...", erzählte sie Anna schüchtern lächelnd. Dann erst verstand sie - es ging um Py! Deshalb hatte sie an ihr vorbeigeguckt! "Oh, ähm, du meinst Py? Ja, der ist ein Psychopokémon. Sorry!", verbesserte sie sich hastig. Doofer Fehler. Sie spürte schon, wie sie rot wurde. Konnte man sowas nicht einfach abschalten? Das machte doch alles noch peinlicher!
    "Also, äh, Hauptsache, ich habe Py bei mir. Mit drei Pokémon auf einmal draußen wäre das mir zu wild. Und Azurill würde noch ängstlich werden ...", gab sie vorsichtig ihre Meinung kund. War sie deshalb irgendwie kaltherzig? Sie mochte Blaze und Azurill ja auch, aber ... bei Py war das anders. Der war schon nach den paar Tagen eine wichtige Stütze für sie. Vor allem wegen dieser Gedankensache ... die funktionierte einfach am besten mit ihm.


    Serena blinzelte. Grün? Azurill? Ängstlich? Da klingelte doch etwas. „Der Quietschball!“, entfuhr es ihr und sie betrachtete beeindruckt einmal von oben bis unten, „Du hast also dieses panische Kerlchen eingefangen? Meinen Respekt, das war sicher nicht leicht. Aber weißt du was?“ Sie stockte und strahlte die kleine Blonde aufrichtig an. „Du klingst, als würdest du dich um es sorgen und als würde dir schon jetzt sehr viel daran liegen. Ich bin mir sicher, besser hätte es dieses Azurill nicht treffen können, als von dir gefangen zu werden. Und was dein Py angeht: ich glaube fast, es ist ganz normal, dass man zu seinem ersten Pokémon immer die engste Bindung hast. Das erste Pokémon ist immer etwas ganz besonderes.“ Nun zwinkerte sie Liv verschwörerisch zu. „Und wir beide wissen, dass du mit ihm schon Sachen durchgestanden hast, die andere sich nie vorstellen könnten und vor allem, wie wir beide unsere ersten Begleiter gekommen haben, ist unvergesslich. Ich meine, die beiden sind in unseren Händen geschlüpft! Kannst du dir irgendetwas vorstellen, das mehr zusammenschweißt, außer vielleicht wahr werdende Legenden?“ Den letzten Teil hatte sie versucht beiläufig fallen zu lassen und nun wandte sie sich an Anna.
    „Ganz ehrlich, ich habe nie darüber nachgedacht, welchen Typ ich bevorzuge. Ich liebe meine beiden Pelzknäul, aber tatsächlich ist es eher Zufall, dass sie demselben Element angehören. Bolt, mein Frizelbliz bekam ich als bemaltes Ei, ich wusste nicht, was daraus schlüpfen würde, so vie Liv hier ihr Py bekam. Beim Fest des Lebens in Teak vor ein paar Tagen wurden diese fast vollständig ausgebrüteten Eier an junge Leute, die noch kein eignes Pokémon hatten, verteilt und das Mäuschen hier und ich gehörten zu jenen, die dort ihr erstes Pokémon bekamen. Ronja, mein Sheinux hab ich auf Route 38 gefangen. Bolt hatte ich da noch nicht gefangen, ich hatte es einfach vergessen, er lief neben mir und hat dann plötzlich dieses wilde Sheinux gejagt und beim Versuch, ihn von seiner Beute wegzufangen und in den Ball zu rufen, hab ich irgendwie verzielt und plötzlich war Ronja in dem Ball und hat dann für sich entschieden, dass der bequem ist und ihr gehört. Man kann also sagen, dass keiner der beiden geplant war, aber ich liebe sie beide trotzdem oder gerade deswegen wirklich sehr“



    OT: Und Teil 2! ^-^

  • Erstaunt legte Anna die Stirn in Falten.
    Ein grünes Azurill? Davon hatte sie noch nie etwas gehört.
    Aber Serena schien das nicht zu überraschen, da sie sofort wusste, welches Azurill Liv gemeint hatte.
    Als Anna sah, dass Liv rot wurde, als sie sich korrigierte, tat sie ihr ein bisschen Leid. Sie schien genauso schnell verlegen zu werden wie sie selber.
    Dabei war es ja meine Schuld gewesen, dass ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt habe, dachte Anna.
    Viel Zeit für solche Gedanken blieben ihr nicht, denn sobald Liv und Serena in Erinnerungen zu schwelgen begannen, fühlte sie sich mental leicht überfordert.
    Was war denn ein Quietschball? Welche Pokémon konnte man damit am besten fangen?
    Baby-Pokémon vielleicht?
    Und was waren das für 'wahre Legenden', von denen die beiden da sprachen?
    War die Gruppe in Johto unterwegs, um etwas über diese unbekannte Legende herauszufinden?
    Anna fühlte, wie ihr ein Schauder über den Rücken lief, doch sie wagte nicht, genauer nachzufragen, da Serena schnell das Thema wechselte. Sie berichtete, wie Liv und sie ihre Pokémon bekommen hatten und Anna erinnerte sich an Pichus Geburt zurück.
    Schweigend sah Anna zwischen Serena und Liv hin und her und wusste nicht so recht, was sie sagen sollte. Sie hatte das Gefühl, dass die Antworten auf ihre Fragen immer mehr Dinge aufwarfen, die sie nicht verstand oder von denen sie nichts wusste.


    Livs Augen wurden immer größer und größer. So etwas sagte Serena über jemanden wie sie? Ihre Wangen wurden ganz warm. Wurde sie denn schon wieder rot? Nun, gegen das unangenehme Kribbeln ihrer Haut und das Klopfen ihres Herzens war das eben ja wohl gar nichts. Schnell senkte ihren Blick, als sie merkte, dass sie starrte. Ja, natürlich sagte Serena das. Sie war ja nicht dabeigewesen. Es hörte sich so viel spektakulärer an, als es war ... Irgendwie gefiel ihr diese Aufmerksamkeit aber. Vielleicht gerade, weil sie sich so unberechtigt anfühlte. "Danke ...", antwortete sie.
    Den Sachen danach konnte sie auf jeden Fall zustimmen. Das, was sie mit Py schon erlebt hatte, grenzte an Unglaublichkeit. Das Fest des Lebens schien schon so ewig zurückzuliegen ... Sie kicherte, als sie Serenas Erklärung zum Fang von ihrem Sheinux hörte. Ob so ein Pokéball wohl wirklich so bequem war? Also, Azurills bestimmt. Der war ja extra dafür gemacht. Aber sonst? Ach, die Frage war ihr eindeutig zu schwer zu beantworten. Sie selbst hatte da ja echt keine Ahnung, immerhin war sie kein Pokémon.
    "Meinem Mauzi bin ich auf den Schwanz getreten ... und hab es dann gefangen ...", erzählte sie. So hatte sie immerhin etwas zum Gespräch beigetragen. Die mussten echt denken, sie wäre total unhöflich, so wenig, wie sie redete!


    Schön langsam wurde Delvin kalt. Zwar war es nicht gerade eisig kalt, aber ein kleiner, penetranter Luftzug und die nicht vorhandene dicke Kleidung machten es draußen ziemlich unangenehm. Schon nach kurzer Zeit wurde es dem Trainer zu viel und er beschloss, doch in der Herberge zu warten. So trat er wieder durch das Portal des Gebäudes und wurde dort prompt von einem angenehm warmen Luftzug empfangen. Schon nach kurzer Zeit hatte sich das Gefühl der Wärme in seinem ganzen Körper breitgemacht. Dann fasste er den Entschluss, Anna zu suchen. Er war kurz davor, abermals durch das Gebäude zu irren, als er Stimmen aus dem Speisesaal hörte, die ihm irgendwie bekannt vorkamen. Es wurde irgendwas von einem Quietschball und Respekt gelabert und er meinte, auch die Stimme der Trainerin von gestern zu erkennen. Der Halb-Blinde stürmte hinein und rannte fast ein Mädchen um, das vom Aussehen her noch jünger war als er. Er konnte gerade noch rechtzeitig stoppen und mit rudernden Armen Körperkontakt verhindern. „‘Tschuldigung“, murmelte er und wurde rot. Schnell wandte er sich zu Anna und fragte: „Wann willst du eigentlich zur Arena?“


    Anna hatte gerade Luft geholt, um auf Liz' Aussage von Mauzis Fang etwas zu erwidern, als eine bekannte Gestalt zu ihnen gestoßen kam- was man sogar fast wörtlich hätte nehmen können.
    Es war Delvin, und Anna fühlte ein Anflug von Schuldbewusstsein. Sie hatte sich förmlich festgequatscht und nicht auf die Uhr geachtet.
    Wegen mir holt er sich noch eine Erkältung, dachte sie frustriert. Vor allem, wo er doch keine Jacke hat.
    "Tu-tut mir Leid.", nuschelte sie und warf Serena und Liz einen unsicheren Blick zu, bevor sie Delvin erneut ansah. "I- ich habe die Zeit vergessen. Entschuldige bitte."
    Nervös schluckend knetete Anna die Hände. Ihr wurde heiß, und dann brach ihre Stimme ab.


    Serena lachte auf Livs Reaktion und strich der Jüngeren kurz über den Kopf. Eine Geste der stillen Zuneigung, zumindest war es zwischen ihr und ihrer Kleinen Schwester immer so gewesen.


    Das Gespräch wurde unterbrochen, als plötzlich ein Junge dazu stieß und beinahe in Liv rannte. Er schien Anna zu kennen, denn er wandte sich augenblicklich an sie und erkundigte sich, wann sie denn zur Arena wollte. Das erinnerte auch das Stuntgirl wieder an ihr Vorhaben und Arena klang echt nicht schlecht.


    Anna schien nun recht verunsichert zu sein und offensichtlich auch nervös. „Willst du uns deinen Freund nicht vorstellen?“, erkundigte sich die Blauhaarige, um der anderen einen Fluchtweg zu bieten.


    Anna warf Serena einen kurzen, dankbaren Blick zu.
    "Äh... Das ist Delvin. Wir haben uns heute beim Frühstück kennen gelernt. Delvin, das sind Serena und Liv. Ich habe sie gestern beim Spielen getroffen, allerdings hatten wir uns noch nicht groß unterhalten, deshalb haben wir das jetzt nachgeholt.", fügte sie hinzu und merkte, wie sie sich wieder etwas beruhigte.


    Liv hatte gerade mit eingezogenem Kopf Serenas Kopfgetätschel überstanden, da wurde sie auch schon fast umgestoßen. Verwundert sah sie den Neuankömmling an, der anscheinend mit Anna reden wollte. Er fragte sie, wann sie zur Arena wollte, sie entschuldigte sich und meinte, sie habe die Zeit vergessen. Liv senkte den Kopf. Sie fühlte sich ein wenig unwohl.
    Der Junge wurde dank Serenas Initiative vorgestellt - sie hatte so etwas echt drauf, dieses ganze Reden. Nur gut, dass Anna sie gleich mit vorstellte, dann musste sie das nicht selbst machen. So hob sie nur kurz die Hand zum Gruß.
    Die Anderen wollten also zur Arena, was? Sie selbst hatte gar nichts in die Richtung geplant. Vielleicht würde sie ein wenig mit Blaze trainieren und versuchen, nicht verloren zu gehen, bevor die Gruppe weiterzog. Ja, das hörte sich gut an. Der Kampf gegen Samuel hatte richtig Spaß gemacht, daran wollte sie gerne anknüpfen. Wer wusste schon, am Ende wurde sie doch noch eine richtige Kämpferin...


    „Tag auch Delvin“, antwortete das Stuntgirl, wandte sich dann aber wieder Augenzwinkernd an Anna, „Ich glaube, du solltest ihn nicht länger warten lassen, es sieht ja aus, als würdet ihr zusammen zur Arena wollen. Ich werde da nachher auch noch vorbei schauen, aber erstmal muss ich meine Pokémon holen und sollte mich auch langsam losmachen.“ Sie stockte einen Moment und blickte dann Liv nachdenklich an, ehe sich auf ihrem Gesicht ein Lächeln ausbreitete. „Sag mal Liv, hättest du nicht Lust, mit mir zu kommen und mich zu begleiten? Ich würde mich über Gesellschaft freuen. Und später würde ich eventuell noch etwas trainieren wollen. Samuel hat Bolt gezeigt wie er eine neue Attacke einsetzen kann und diese müssen wir jetzt nur noch richtig erlernen. Außerdem haben wir beide ja mit Mauzi und Sheinux ähnliche Pokémon, die bestimmt gut miteinander spielen können.“


    Liv sah Serena perplex an. Sie? Mit zur Arena? Einen Moment lang überlegte sie und wägte ab. Serena wollte ja auch noch trainieren ... Und wenn sie bei Serena war, ging sie ganz bestimmt nicht verloren ... Ja, warum eigentlich nicht?
    "Äh, gerne!", antwortete sie schließlich. Samuel brachte also Attacken bei, was? Hätte sie ihm gar nicht zugetraut.


    Delvin wurde aufgrund seiner Aktion gerade eben leicht rot. Als Anna ihn vorstellte, setzte er ein freundliches Lächeln auf. Zumindest auf der Gesichtshälfte, auf der dies möglich war. Die andere behielt ihr ausdrucksloses Pokerface bei. Dann stellte die Braunhaarige auch noch die anderen beiden vor. Serena hatte er gestern schon getroffen, aber an Liv konnte er sich nicht erinnern, falls er sie getroffen hatte. "Uh-öhm....Hallo", begrüßte er jetzt die anderen Mädchen. Serena wollte anscheinend auch zur Arena, was in Delvin schon Begeisterung auslöste. Mehr Leute, mehr Spaß, so liefen seine Gedanken. Nur eine Sache stimmte ihn etwas traurig. "Ich hab leider nur ein Pokémon und mit einem alleine glaube ich nicht wirklich, den Orden bekommen zu können...", meinte er etwas traurig, als er ein protestierendes Krächzen von seinem Kopf vernahm. "Nichts gegen dich, Kumpel", beschwichtigte der Trainer sein Kramurx und stellte es dann noch den anderen vor: "Der Federballen da oben heißt übrigens Iladre" Das sagte er bewusst provokant in Richtung seines Partners, welcher ihn jetzt einfach ignorierte. "Naja, wann habt ihr vor zur Arena zu gehen?", fragte er noch die beiden vor ihm.


    Liv reagierte zwar schüchtern wie immer, stimmte dann aber etwas zögernd zu, was Serena sehr freute. Sie mochte das Mädchen und Gesellschaft würde ihr gut tun. Also lächelte sie der blonden aufmunternd zu und wandte sich an Delvin, der sie gerade etwas gefragt hatte. „Da es für mich so aussieht, als hättest du auf Anna gewartet und würdest mit ihr gehen wollen, würde ich fast sagen, dass wir beide uns auch zügig auf den Weg machen sollten. Im Gegensatz zu euch, muss ich noch zuerst ins Pokécenter, um meine Rasselbande abzuholen. Die beiden sind gestern etwas nass geworden und ich wollte sicher gehen, dass sie sich nicht erkälten“, erklärte das Stuntgirl gut gelaunt und zwinkerte verschmitzt Liv zu, „Also, sollen wir?“


    So langsam taute Liv auf. Vor allem die Vorstellung, dass sie gleich nur noch mit Serena zu tun haben würde, gefiel ihr. Nicht, dass sie die anderen beiden nicht mochte, nein, sie kannte sie eben noch nicht so gut. "Klar!", antwortete sie Serena mit einem kleinen Lächeln und stand auf. Py nutzte seine neu entdeckten Schwebekräfte und landete sicher in Livs Arm. "Äh, dann tschüss!", verabschiedete sie sich vorsichtig von Anna und Delvin. War das so okay oder wirkte es unhöflich? Ach, nein, so schlimm war es bestimmt gar nicht.


    Anna nickte zustimmend. "Alles klar, bis gleich."
    Dann wandte sie sich an Delvin. "Du kannst es ja mal versuchen mit Iladre.", schlug sie ihm aufmunternd vor. "Selbst, wenn du verlieren solltest, könntest du daraus eine Menge lernen. Also hast du eigentlich nicht viel zu verlieren, oder? Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.", fügte sie hinzu, stockte aber, weil sie sich altmodisch und neunmalklug vorkam.
    "Brauchst du eine Jacke?", fragte sie Delvin schnell. "Ich müsste noch eine zweite in meinem Rucksack haben."
    Es kam ihr komisch vor, diese Frage zu stellen, aber sie hatte Angst, dass er sich erkälten würde- zumal sie daran Schuld gehabt hätte.


    OT: Und hier der 3. Teil ^^

  • „Bis später!“, verabschiedete sich auch Serena und verließ den Speiseraum. „Musst du noch etwas holen? Ich hab mein Zeug, wie du siehst direkt hier?“, erkundigte sie sich bei ihrer kleinen Begleiterin und wartete, bis diese auch ihre Tasche vom Zimmer geholt hatte.
    Die beiden Mädchen verließen die Herberge und Serena streckte sich erst einmal ausgiebig, als sie hinaus in die Sonne trat. Nach dem letzten Tag waren die wärmenden Strahlen eine richtige Wohltat, ebenso, wie endlich wieder an der frischen Luft zu sein. Da konnte man sagen, was man wollte, die Blauhaarige war definitiv kein Stubenhocker und der letzte Tag, der zum Großteil aus zeit totschlagen bestanden hatte, war so gar nicht ihr Geschmack gewesen. Umso vergnügter hielt sie nun zielstrebig auf das nahe Pokécenter zu und hätte beinahe vergessen, dass sie nicht alleine unterwegs war und daher Liv auch nicht davonlaufen sollte, immerhin hatte sie selbst die Blonde gefragt, ob diese mitkommen wollte.
    Im Pokécenter angekommen, konnte Serena es kaum erwarten, endlich ihre beiden Pokébälle in den Händen zu halten und ließ ihr beiden auch sofort aus der Kapsel. Bolt, ihr Frizelbliz blinzelte ein paar Mal verdutzt und noch leicht schläfrig, ehe er sich von seiner Trainerin abwand und offensichtlich versuchte beleidigt auszusehen. Dieser Versucht wandelte sich aber beinahe sofort in ein überraschtes Fiepen, als das Stuntgirl stürmisch die Arme um ihn schlang und ihn an sich drückte. Der kleine, etwas großkotzige Donnerhund hatte ihr wirklich gefehlt. Bolt freute sich über die Zuneigung und reckte den Kopf, um ihr fröhlich bellend über die Wange zu lecken, ehe er sich daran erinnerte, dass er eigentlich beleidigte Leberwurst spielte, was sowohl die Blauhaarige, als auch die anwesende Schwester Joy zum Lachen brachte. Ronja hingegen maunzte amüsiert und schnurrte demonstrativ um ihre Trainerin. Serena schmunzelte und gab Bolt wieder frei, was dieser sofort nutzte, um sich zu schütteln.

    Schwester Joy erzählte den beiden nun, dass die Apotheke erst am Nachmittag die Medizin zur Verfügung stellen könne und die Trainer sich in dieser Zeit doch die Stadt oder die Safarizone ansehen könnten. Spontan entschied die Blauhaarige, bei Joy die Nachricht an ihre Teamkameraden zu hinterlegen, das man sich später gegen 11 vor dem Center treffen sollte, um gemeinsam zu überlegen, ob man die Safarizone besuchen wolle, oder nicht und zwinkerte Liv verschmitzt zu. „Kommt uns doch eigentlich ziemlich gelegen, oder? Da können wir die Arena besuchen und noch etwas Trainieren und haben immer noch Zeit“, meinte sie lachend. Natürlich taten ihr Jasmins Amphi und die Pokémon, die bestimmt schon im Center von Oliviana auf ihre Medizin warteten, leid, aber wenn man da nichts ändern konnte, dann musste man eben trotzdem versuchen, das beste aus der Situation zu machen.


    Nachdem Liv ihre Umhängetasche geholt hatte, ging es auch schon los. Anders als am Tag zuvor war es nun sonnig, was Liv freute. Es war einfach wesentlich angenehmer als fast von einem Sturm weggepustet zu werden. Serena hatte ein ganz schnelles Tempo drauf, doch Liv schaffte es, mitzuhalten.
    Die Wiedervereinigung von Serena und ihren Pokémon war einfach schön mitanzusehen, man sah, wie sehr sie sich mochten. Liv drückte Py fester an sich und schmunzelte. Sie beide hatten da wohl eine andere Art, Zuneigung zu zeigen.
    Nach der stürmischen Begrüßung berichtete Joy, dass die Medizin noch nicht verfügbar war und schlug ihnen vor, die Safarizone zu besuchen. Serena schien die Idee sehr zu gefallen, sie hinterließ für die Anderen sogar eine Nachricht. Dann stellte sie fest, dass man so wenigstens genügend Zeit für die geplanten Unternehmungen haben würde. Liv nickte eifrig. "Genau! Ziemlich praktisch!", antwortete sie und tastete nach ihren Pokébällen. Alle waren da, sie brauchte keine Angst haben, am Ende Blaze liegengelassen zu haben. "Also, ähm, wollen wir dann los?", fragte sie vorsichtig. Irgendwie kam ihr die Zeit doch etwas knapp vor, nicht, dass sie am Ende noch zu spät kamen und die anderen warten mussten...



    „Jup, auf geht’s!“, antwortete Serena grinsend, blieb dann vor dem Center aber noch einmal stehen und betrachtete Liv von oben bis unten. „Weißt du, du siehst echt hübsch aus, wenn du lächelst, das steht dir viel besser, wie dieser schüchterne, manchmal auch total unsichere Gesichtsausdruck, den du manchmal drauf hast“, merkte die Blauhaarige mit einem ehrlichen Lächeln an, „Ich find es total schön, wie du jetzt gerade auftaust, weißt du das? Entschuldige, wenn ich zu direkt bin, aber ich glaube, du machst dir öfters mal viel zu viele unnötige Sorgen.“ Dann lachte sie fröhlich und strubbelte der Jüngeren kameradschaftlich über den Kopf.



    Liv hielt verwundert an, als Serena stehen blieb. Das Stuntgirl erzählte und zauberte ein großes Lächeln in Livs Gesicht, gefolgt von einem roten Gesicht, das beinahe einer Tomate Konkurrenz machen konnte. "Oh, äh, danke!", gab sie zurück, während Serena ihr durch die Haare wuschelte. Sie pustete eine Strähne aus dem Gesicht und grinste in sich hinein. "Das ist aber gar nicht so einfach, weißt du?", fügte sie hinzu. "So viele Leute, vor denen ich was falsch machen könnte ... brrr", meinte sie und schüttelte sich leicht. Ob das wohl zu den Soren zählte, die Serena vermutet hatte?



    Serena lachte, ohne sich dabei über ihre Kameradin lustig zu machen, das Gesagte hatte sie einfach erheitert. „Es gibt niemanden, vor dem du etwas falsch machen könntest, das redest du dir nur ein“, behauptete sie schließlich sanft, „Entschuldige, es ist nur echt lustig, dass du so etwas sagst.“ Sie zwinkerte. „Soll ich dir mal etwas verraten? Als ich noch jünger war, gab es eine Zeit, in der ich mich aus genau solchen Gründen total fertig gemacht habe und deswegen dann ziemlich unglücklich wurde. Schau mal, ich komme aus einer Schauspielerfamilie, für die schon früh feststand, dass auch die jüngste Generation, sprich ich und meine Schwester ins Familiengeschäft einsteigen sollte. Als dann aber herauskam, dass es mir nicht wirklich möglich ist, zu lügen und ich damit als Schauspielerin absolut nichts tauge, waren alle maßlos enttäuscht von mir. Am allermeisten ich selbst. Ich habe es immer wieder probiert und jedes Mal habe ich wieder versagt, bis die Angst, vor dem Versagen es mir selbst mit Talent unmöglich gemacht hätte, es hinzubekommen. Meine Familie hatte sich zu dem Zeitpunkt schon längst damit abgefunden. Sie waren zwar traurig, aber nahmen es hin und wollten mich damit nicht weiter quälen, sondern überlegten, ob ich stattdessen nicht für eine Rolle hinter den Kulissen, die Regisseur, Techniker, Drehbuchautor oder ähnliches in Frage kommen würde. Ich selbst hatte aber dennoch bei jedem Versuch panische Angst, meine Familie und das Team zu enttäuschen. Bis ich irgendwann aufgegeben habe und dann nur noch mit ans Set kam, um meine kleine und etwas ängstliche Schwester zu unterstützen. Und eines Tages beim Dreh hatte sie vor einer Szene Angst. Ich glaube, sie sollte von einer Kante in eine weiche Matte springen, aber sie konnte es nicht. Ich wollte ihr Mut machen und habe, als die Kameras aus waren, ihr vorgemacht, wie es geht. Da kam der Regisseur auf die Idee, dass ich Lulu doubeln sollte. Er überzeugte mich, dass es keine Rolle sei, ich einfach nur von dieser Kante springen und sonst nichts machen müsse und dass man meinen Gesichtsausdruck eh nie im Film sehen würde. Es hat geklappt, wie du siehst und mit der Zeit habe ich auch gelernt, dass niemand es einem übel nimmt, wenn man mal einen Fehler macht. Die Angst davor, etwas falsch zu machen, ist schlimmer, wie tatsächlich einen Fehler zu begehen.“ Nun lächelte sie wieder sanft. „Ich wette, du hattest auch ziemliche Angst davor, auf diese Bühne zu klettern, oder? Aber sag mir einmal ganz ehrlich, wie viel hättest du versäumt, wenn du es nicht getan hättest?“ Sie deutete auf Py. „Hättest du dir nicht dein Leben lang Vorwürfe gemacht und dich gefragt, was gewesen wäre, wenn du es gewagt hättest?“



    "Wow ...", meinte Liv zu Serenas Geschichte. Dass jemand so selbstbewusstes wie sie so etwas erlebt hatte ... ob sie wohl später auch einmal so sein könnte wie Serena? Also, nicht ganz genau so, aber vielleicht so ähnlich ... "Also, ich hätte schon voll viel verpasst ...", antwortete sie auf Serenas Frage. "Aber ... ich glaube, ich hätte bald wieder vergessen, dass ich mich nicht getraut hab, weil ich nicht gewusst hätte, was ich verpasst hätte ...", fügte sie hinzu. Irgendwie war das aber wohl nicht das, worauf Serena hinauswollte. "Ich bin trotzdem sehr froh, dass ich es gemacht habe!", korrigierte sie ihre Aussage schnell in die richtige Richtung und drückte Py wieder etwas an sich. Dieser antwortete mit einem flauschigen Rosa, was gut in die Form eines herzchenicons gepasst hätte ... Ob Py solche Symbole wohl kannte?



    Erneut lachte die Blauhaarige und grinste Liv zu. „Das Leben hält überraschend viel für einen bereit, wenn man ab und zu mal etwas wagt“, meinte sei gutgelaunt und kicherte, „Aber weißt du was? Es tut echt mal gut eine Weile unter normalen Menschen zu sein. Du hast ja keine Ahnung, was für ein unglaubliches, verschobenes Volk Filmleute sind.“ Erneut musste sie grinsen. Oh ja, man ein Filmsternchen war vor der Kamera das Vorbild pur aber hinter der Kamera und ungeschminkt jemand komplett anderes und nicht selten wehleidig wie ein kleines Kind. „Aber genug gequasselt Reni, lass uns gehen Liv und…“ Sie setzte eine gespielt ernste Miene auf, wohl wissend, dass sie diese nicht mehr , als ein paar Sekunden halten können würde, „wage es bloß nicht, vor mir Angst zu haben junges Fräulein, sonst…“ grinsen schnellte sei nach vorne und begann die Blonde zu kitzeln.



    "Hihi!", war Livs Antwort auf Serenas Erzählung. Als diese meinte, sie sollte keine Angst haben und dabei ein so ernstes Gesicht aufzog, fühlte Liv sich schon fast schuldig. Das änderte sich aber ganz schnell, als Serena blitzschnell begann, sie zu kitzeln. Liv schnappte nach Luft und versuchte, die fiesen Hände abzuwähren. Dabei ließ sie Py los, der zum Glück begann, zu schweben. "Aufhören!", japste sie. "Ich ... hab ja ... gar keine Angst!"



    Schnell ließ das Stuntgirl von der jüngeren ab, als diese sie dazu aufforderte und grinste verschmitzt. Bolt schien die ganze Situation sehr lustig zu finden, denn er bellte ausgelassen und hechelte die beiden Mädchen an. Schmunzelnd strich Serena ihm über den Kopf und nickte dann Liv zu. „Dann lass uns jetzt zur Arena gehen, ok? Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir beide schon bald unsren ersten Orden in der Hand halten“, prophezeite sie zuversichtlich und setzte sich in Bewegung, wobei sie sich mit einem Blick vergewisserte, dass die Blonde auch wirklich mitkam.



    "Klar!", antwortete Liv. Dann erst fiel ihr auf, dass Serena anscheinend erwartete, dass sie auch kämpfen würde ... dabei hatte sie das eigentlich gar nicht vorgehabt. Ach, das war jetzt gerade egal, erste inmal mussten sie zur Arena kommen.
    Der Weg dauerte ein Weilchen und beinahe wären sie falsch abgebogen, doch letztendlich war die Arena nicht zu verfehlen. Sie traten ein und mussten einen Moment warten, bis der Arenaleiter, Hartwig hieß er anscheinend, Zeit für sie hatte.
    Liv versteckte sich halb hinter Serena, sie fand Hartwigs Lache beinahe gruselig. "Willst du zuerst kämpfen?", fragte sie und zog die Schultern hoch.



    „Dann leg ich mal los!“, entschied Serena und trat Hartwig zuversichtlich entgegen, „Ich trete mit zwei jungen Pokémon an!“ Sogleich rief sie mit Bolt ihr Frizelbliz in den Kampf. Der Arenaleiter lachte erneut hallend und ließ ein Rabauz antreten. Das Stuntgirl schluckte kurz und atmete tief ein. Auch, wenn sie am liebsten direkt auf den Gegner losgestürmt wäre, so wusste sie, dass sie ohne eine Strategie gegen Hartwigs Kampfpokémon keine Chance gehabt hätte. Immerhin beherrschten ihre beiden kleinen nur eine einzige offensive Attacke und das war Tackle, eine Normaltyp-Attacke, die gegen den Kampftyp ihres Gegners alles andere als effektiv war. Es wäre so viel einfacher, wenn ihre beiden Kleinen bereits eine Attacke ihres eigenen Elements beherrschen würden.
    „Bolt, starte direkt mit Donnerwelle!“, rief sie ihrem Donnerhündchen zu, worauf dieser zustimmend bellte und anschließend den Kopf hob, um zwischen den geöffneten Kiefern eine kleine Blitzkugel zu erschaffen, welche er auf den kleinen Kämpfer abfeuerte.
    „Ausweichen und sofort Gegenangriff mit Mogelhieb.“, lautete Hartwigs Anweisung. Tatsächlich schnellte Rabauz auch direkt zur Seite und Bolts angriff traf lediglich den Boden, wo das andere Pokémon gerade gestanden hatte. Anschließend schnellte Rabauz mit einem beinahe schon unfair schnellen Sprung auf das Frizelbliz zu, welcher sich, trotz Zuruf seiner Trainerin nicht verteidigen oder ausweichen konnte. Der Hieb, welchen ihm das Rabauz verpasste, schien zwar nicht so hart gewesen zu sein, verunsicherte aber Bolt und ließ ihn etwas zurückweichen und der Blauhaarigen einen hilfesuchenden Blick zuwerfen. Dies nutze das Kampfwesen natürlich aus, um mit einer eigenen Tackle einen weiteren direkten Treffer hinterher zulegen.
    „Bolt, komm schon Kleiner, reiß dich zusammen!“, feuerte Serena ihr Hündchen an und tatsächlich rappelte er sich wieder auf, schüttelte kurz den Kopf und bellte dann entschlossen.
    „Sehr gut, dann achte nun darauf, Abstand zu halten und greif weiter mit Donnerwelle an, bis du triffst. Aber denk daran, auch deine Pfoten zu benutzen, wenn Rabauz zu nahe kommt.“


    Entschlossen sprintete der kleine Hund von seinem Gegner weg und begann dann erneut damit, eine kleine Blitzkugel zwischen den Zähnen zu erschaffen.
    „Erneut ausweichen und Tackle!“, wies Hartwig an und sein Pokémon warf sich erneut auf Bolt. Doch dieses Mal schien der Kleine damit gerechnet zu haben und behielt die Blitzkugel bei sich, bis das Rabauz nahe genug gekommen war.
    „Ja!“, erklang es begeistert von der Blauhaarigen, als Rabauz von der Donnerwelle gelähmt seinen Angriff abbrechen musste, „Setze schnell noch einen Silberblick hinterher“
    Der kleine Donnerhund gehorchte brav und funkelte seinen Gegner mit leuchtenden Augen an, ehe seine Trainerin ihn zurück rief, um Ronja, ihr Sheinux in den Kampf zu schicken.
    „Ronja, setze Silberblick ein und dann sofort Tackle auf Rabauz. Wir müssen den Effekt von Donnerwelle so lange wir können ausnutzen“, erklärte sie dem Blitzkätzchen die Situation und dieses funkelte den Gegner einen Moment mit glühenden Augen an, ehe es selbst nach vorn Schnellte und sich mit dem ganzen Körper gegen das Kampfpokémon warf. Dieses konnte sich zwar trotz der lähmenden Donnerwelle, welche sich durch kleine Blitze, welche über seinen Körper zuckten, bemerkbar machte, bewegen, allerdings war es zu langsam und wurde von Ronjas Tackle getroffen.

    Leider hatte der Treffer, wie zu erwarten gewesen, nur wenig Schaden angerichtet und Rabauz kam auch schon wieder auf die Beine.
    „Nicht nachlassen. Setz noch einmal Silberblick ein und attackier es dann fortwährend mit Tackle!“, wies Serena ihr Kätzchen an. Sie hoffte wirklich, die Donnerwelle würde halten, denn ohne diese rechnete sie sich nicht so gute Chancen aus. Ronja hatte von ihren beiden Kleinen den stärkeren Angriff, sie musste mindestens eines von Hartwigs Pokémon besiegen, damit sie sich den Sieg nicht gleich abschminken konnte.

    Erneut funkelte das Sheinux den Gegner finster an und setzte dann auf ihn zu, um sich erneut gegen ihn zu werfen. Raubauz hatte das Kommen sehen und verteidigte sich, wodurch er zwar den Schaden etwas mindern, aber ihn nicht gänzlich abwehren konnte.
    „Solange es dir so nahe es, setz selbst Tackle ein“, brüllte der Arenaleiter vergnügt. Das Kampfpokémon tat, wie geheißen und warf sich nun seinerseits Ronja entgegen, doch noch hielt der Effekt der Paralyse an und verlangsamte die Bewegungen des Gegners. So konnte Ronja mit flinken Pfoten dem Angriff ausweichen. Aber nun hatte sie wohl der Ehrgeiz gepackt, denn kaum hatte Rabauz sie verfehlt, schnellte sie herum und versuchte, sich mit vollem Körpereinsatz gegen seinen Rücken zu werfen, ohne, dass ihre Trainerin ihr eine weitere Anweisung gegeben hatte. Das kämpferische Wesen jedoch sah aus den Augenwinkeln seine kleine, vierbeinige Gegnerin, lenkte die Wucht seines eigenen Angriffes um und schnellte herum, wodurch die beiden Kontrahenten hart zusammenprallten. Das Blitzkätzchen stieß ein verärgertes Fauchen aus und rappelte sich auf, da die Wucht der beiden Angriffe sie zu Boden geschleudert hatte. Aber auch ihr Gegner hatte wohl einiges abbekommen, denn er atmete schwer.


    Erneut fauchte das Sheinux und schnellte zur Seite, rannte einige Schritte in die neue Richtung und wendete sich dann blitzschnell herum und warf sich erneut mit einer Tackle gegen Rabauz, offenbar in der Hoffnung, seinen Rücken zu erwischen. Das Kampfwesen kreuzte schnell die Arme vor dem Körper, um den Angriff abzublocken, doch dieses Mal reichte Ronjas Schwung, um es umzuwerfen. Allerdings stand das Rabauz dieses Mal nicht wieder auf, sondern blieb benommen liegen.


    Triumphierend lies die Blitzkatze ihren Ruf erklingen und sie lobend rief das Stuntgirl sie zurück, während Hartwig schon ein Machollo rief. Die Blauhaarige hingegen schickte nun wieder Bolt in den Kampf. Dieser Kampfstil sagte ihr zwar gar nicht zu, aber was hätte sie sonst machen sollen? Mit Paralyse zu kämpfen war definitiv das Sicherste für sie. Ihr kleiner Hund aber schien doch schon etwas angeschlagen.
    „Wird das wieder die gleiche Taktik?“, erkundigte sich der füllige Arenaleiter lachend, aber er schien eher wirklich interessiert, als gelangweilt oder gar abwertend. Serena entschloss sich aber dennoch, diesen Kommentar zu ignorieren.
    „Weiter geht es Kleiner, wir fahren fort, wie gehabt, also Donnerwelle“, meinte sie an das Frizelbliz gewandt, welches auch sofort wieder eine kleine Funkenkugel zwischen den geöffneten Kiefern erschuf und diese auf das graue Wesen schleuderte.
    „Ausweichen und Gegenangriff mit Fußkickrief Hartwig seinem Pokémon zu. Dieses tat, wie geheißen und rollte sich zur Seite ab, nur, um sofort auf Bolt zuzuschnellen.


    Dieser jaulte überrascht auf und wich etwas zurück, doch da war Machollo bereits bei ihm und traf ihn hart mit dem Fuß. wodurch der kleine Donnerhund zurückgeschleudert wurde. Ein klägliches Winseln ausstoßend stemmte sich Bolt aus der liegenden Position wieder langsam auf die Pfoten, wobei man sehen konnte, dass der Kleine zitterte.
    „Beende es mit noch einem Fußkick“, brüllte der stämmige Arenaleiter, dem der Kampf trotz allem zu gefallen schien. Machollo stimmte zu und bewegte sich erstaunlich langsam auf den noch kämpfenden Donnerhund zu. Erst glaubte Serena, darin eine Geste des Hohns zu erkennen, dann aber bemerkte sie die winzigen elektrischen Funken, die über die graue Haut des kämpferischen Wesens zuckten. Natürlich, er hatte einen direkten Treffer gegen Bolt gelandet und war offensichtlich durch das elektrisch geladene Fell des Kleinen paralysiert worden. Aber helfen tat ihr das in diesem Moment wenig. Schon drückte sich der Gegner ab und holte zum finalen Schlag aus. Der Kleine würde diesem unmöglich ausweichen können und sein Winseln klang ängstlich. Natürlich, er war doch noch ein Baby…


    Damit traf die Blauhaarige eine folgenschwere Entscheidung und zückte blitzschnell den Ball, um Bolt zurückzurufen, ehe Machollo ihn treffen konnte. Nur sekundenbruchteile, bevor das graue Wesen ihn erreichte, löste sich das Hündchen buchstäblich in Licht auf und wurde ins Innere der Kapsel gezogen. Hartwigs Miene sagte aus, dass ihm diese Aktion alles andere als zugesagt hatte und holte schon Luft, wahrscheinlich um dem Stuntgirl eine Standpredigt zu halten, doch diese kam ihm zuvor.
    „Damit habe ich nur noch ein kampffähiges Pokémon“, verkündete sie und blickte den Arenaleiter fest an, der sichtlich verwirrt war.
    „Du hast dich also entschlossen, dein Pokémon aus dem Kampf zu nehmen, obwohl es noch die Möglichkeit das Blatt zu wenden, gehabt hätte?“, erkundigte sich der beleibte Mann und verschränkte die Arme, „Dann sollte ich dich wohl drauf hinweisen, dass ein echter Trainer seinen Pokémon vertraut und sie es verdient haben, ihren Kampf auch zu Ende zu bringen.“
    „Mag stimmen, aber Bolt ist erst vor wenigen Tagen geschlüpft und das eben war der zweite Kampf in seinem Leben. Da muss man es nicht direkt übertreiben und er hat doch selbst nicht mehr geglaubt, dass er noch hoch kommt. Von Rabauz hat er zu viele Treffer kassiert“, entgegnete Serena mit sanften Blick auf den rot-weißen Ball in ihrer Hand, ehe sie die zweite Kapsel griff und Ronja auf das Kampffeld entließ.


    „Süße, nun liegt alles bei dir, wenn du verlierst, war es das für uns“, spornte Serena ihr Sheinux an. Im Gegensatz zu Bolt kam Ronja aus der Wildnis und war daher Raufereien deutlich mehr gewohnt, wie der Welpen. Zustimmend ließ die Blitzkatze ihren Ruf erklungen und fauchte das Machollo herausfordernd an.
    „Silberblick und danach Tackle. Nutz seine Paralyse aus“, kam es von der Blauhaarigen und das Sheinux funkelte schon den grauen Gegner mit glühendem Blick an. Dann schnellte sie vor, und griff das Machollo an. Dieses schickte sich an, zu blocken, doch es war durch die Paralyse zu langsam und musste den ersten Treffer hinnehmen.
    „Bleib immer in Bewegung und greif mit Silberblick und Tackle an, wann immer du kannst“, rief das Stuntgirl ihrem Kätzchen zu. Nun war es definitiv Zeit, um offensiver zu spielen und dieser Kampfstil behagte ihr definitiv mehr.


    „Energiefokus und dann Fußkick“, kam es von Hartwig.
    Sein grauer Kämpfer gehorchte pumpte sich auf, um seinen Angriffswert zu erhöhen, während zur selben Zeit Serenas Sheinux seine Chance ergriff und ihn finster mit leuchtenden Augen anfunkelte. Dann stieß sich Machollo fest vom Boden ab, um einen harten Fußkick gegen das Sheinux zu landen, doch in diesem Moment flackerten die zuckenden funken, welche noch immer über seinen Körper tanzten, hell auf und Machollo sackte paralysiert auf die Knie.
    „Ronja, jetzt!“, gellte der Ruf der Blauhaarigen durch den Raum, aber ihr Kätzchen hatte bereits verstanden und war auf den Gegner zugestürmt. Ehe dieser sich wieder aufrappeln konnte, sprang sie ab und warf sich mit ihrem vollen Körpergewicht gegen den Gegner, wobei sie erneut einen sauberen Treffer landete.

    Anschließend brachte sie schnell Abstand zwischen sich und Machollo, welcher über den Treffer sichtlich unzufrieden aussah. Doch Ronja gab ihm keine Zeit, sich darüber zu ärgern, denn sie begann in halbwegs sicherem Abstand um ihn herumzurennen, wobei sie immer wieder blitzschnell die Laufrichtung änderte und kurz verharrte, um ihn mit Silberblick glühende Blicke zuzuwerfen. Ihr Ziel schien es, hinter ihren Gegner zu kommen. Dann machte sie, auf Höhe seiner Seite plötzlich einen Satz auf ihn zu, worauf Machollo sofort in Defensivstellung ging, aber Ronjas Satz war offenbar bewusst viel zu kurz bemessen, sodass sie direkt wieder von ihm wegsprang, wie, um den Abstand zu seinem Rücken zu verkürzen, doch der Kämpfer wandte sich schneller um, als sie laufen konnte. Dabei musste er allerdings feststellen, dass sie einen erneuten Richtungswechsel vollzogen hatte und nun erneut auf ihn zusprang erneut machte er sich bereit zum Blocken, doch erneut hatte Ronja offenbar nicht vor ihn anzugreifen, dafür machte sie schon wieder einen Satz zurück womit sie auch gleich einen Richtungswechsel vollzog, nur, um direkt in die gleiche Richtung wie zuvor zu laufen. Bereits nach wenigen Schritten deutete erneut einen kurzen Satz auf ihn an, doch konnte Machollo diesmal eindeutig abschätzen, dass dieser ein kurzer Satz, ohne Attacke war und gab sich nicht die Mühe mehr zu tun, als sie zu beobachten. Dieses Spiel wurde er langsam echt leid. Aber das Sheinux hatte darauf wohl gesetzt, denn direkt nach ihrem Hopser, drückte sie sich mit aller Kraft ab und schnellte aus kurzer Distanz mit einem Tackle auf ihn zu.


    Sie traf das Machollo in die Seite und schleuderte es ein Stück weiter. Das Kampfpokémon konnte sich jedoch trotz allem auf den Beinen halten. nun wirklich ärgerlich stieß er einen Ruf aus und schloss für einen Moment die Augen, während er die Hände zu Fäusten ballte. In dem Moment, wo er die Augen wieder öffnete, riss er die Arme nach oben, als würde er eine unsichtbare Fessel zerreißen wollen und tatsächlich flackerten die dünnen Funken die noch immer die Paralyse bekundeten, auf und sprengten dann von seinem Körper, woraus sie erloschen.


    „Hahaha, gut gemacht!“, bellte Hartwig lachend während Serena sprachlos das Machollo anstarrte. Auch Ronja schien über die jüngsten Entwicklungen des Kampfes überrascht, was ihr Gegner auch sofort für einen weiteren Angriff ausnutzte. Das Blitzkätzchen, welches noch immer darüber geschockt war, dass ein Pokémon einfach so Paralyse beenden konnte, war von der jetzt deutlich höheren Geschwindigkeit des grauen Wesens überrumpelt und wurde schwer getroffen und zurück geschleudert. Einen Moment blieb sie liegen und Serena fürchtete schon, es könnte ganz vorbei sein, da stieß Ronja ein wütendes Fauchen aus und kämpfe sich wieder auf die Pfoten. Mit Todesverachtung blickte sie keuchend das Machollo an und man konnte ihr gut ansehen, dass dieser letzte Angriff sie deutlich an ihre Grenzen brachte. Aber das ehrgeizige Sheinux dachte nicht daran aufzugeben.


    „Ich bewundere die Ausdauer deines Sheinux, aber hiermit endet unser Kampf!“, gab Hartwig bekannt, „Machollo, noch einmal Fußkick! Beende es!“
    „Ronja, ausweichen!“, rief die Blauhaarige etwas panisch. Ihr Kätzchen dachte aber nicht daran, sich zu bewegen. Den Gegner fest anfunkelnd hielt sie schwer atmend die Stellung, während er auf sie zustürmte. Ein Seufzen durchlief Serena. Es war offensichtlich, dass Ronja nicht mehr kämpfen konnte, aber das Sheinux würde es zu Ende bringen und wenn das bedeutete, dass sie im Kampf besiegt würde. Irgendwie konnte das Stuntgirl ja die Einstellung ihres Neuzuganges verstehen und sie akzeptierte diese Entscheidung. In Filmen zogen die Helden ja auch meist den ehrvollen Tod einer Schmachvollen Niederlage vor.

    Nur noch knapp vor ihr rammte Machollo die Füße in den Boden, fuhr auf dem Ballen herum und trat mit aller Kraft nach Ronja. Diese jedoch ließ sich im letzten Moment seitlich zu Boden fallen, vollführte eine Rolle und warf, nun direkt vor Machollo liegend, ihm noch einen bitterbösen Blick zu, ehe sie die Hinterbeine wie eine Sprungfeder entspannte und sich in die Höhe katapultierte. Entsetzt starrte er, noch immer in der Bewegung, des zuvor getätigten Angriffs, an. Ihre Schulter traf hart seine Brust und riss ihn nach hinten von den Beinen. Er schlug mit den Rücken am Boden auf und blieb liegen, während seine Gegnerin zitternd und mit geschlossenen Augen auf de Pfoten landete.


    „Damit ist der Kampf beendet, die Herausforderin siegt!“, verkündete der Schiedsrichter. Kaum waren diese Worte gesprochen sackte Ronja erschöpft zu Boden und blieb hechelnd liegen. Serena rannte zu ihr und hob ihr Blitzkätzchen hoch, die ihr stolz zumaunzte und kurz schnurrte.
    „Du warst super“, versicherte das Stuntgirl ihrem Sheinux und kraulte ihr den Kopf, ehe sie sie zurück in den Ball rief.
    „Gut gekämpft, auch wenn sicher noch Luft nach oben ist“, lobte Hartwig lachend die Leistung der Blauhaarigen und überreichte ihr den Orden, „Es wird noch einiges auf dich zukommen, aber deine Pokémon haben durchaus Potential und scheinen dir zu vertrauen. Mach also weiter und es wird noch mal eine ordentliche Trainerin aus dir.“
    „Wie konnte ihr Machollo eigentlich die Paralyse überwinden?“, wollte Serena noch wissen, worauf der Mann erneut lachte.
    „Vertraut ein Pokémon dem Trainer voll, kann es aus eigener Kraft Statusprobleme heilen“, erklärte der Arenaleiter lachend.
    „Dann müssen wir noch umso mehr an uns arbeiten“, entschied das Stuntgirl und blickte dann, als hätte sie sich an etwas erinnert zu Liv herüber, „He Liv, du bist drann, ich drück dir die Daumen.“ Anschließend entfernte sie sich vom Kampffeld um nun selbst Zuschauer zu spielen.


    OT: Und Arenakamf Teil 1 ^^

    Öffne die Pforte, durchschreite das Tor und betritt eine Welt, wie du sie dir in deinen kühnsten Träumen vorgestellt hast. Eine Welt, in der Wunder Wirklichkeit und Kinder nie erwachsen werden.
    Doch ohne Hilfe werden die Traumlande schon bald vom Albtraum regiert, den die bösartigen Nachtmahre sind mächtiger als je zuvor.


    Das Abenteuer und der Kampf um die Welt der Träume hat begonnen!
    The endless Night of Dreams

  • Liv schluckte. Wollte sie das wirklich? Kämpfen? Sich möglicherweise blamieren? Sie verstand doch nichts von den ganzen Zeugs! Unsicher trat sie auf das Kampffeld zu und vergrub die Hände in den Taschen ihrer Jacke. Serena hatte das auch geschafft – wenn auch ziemlich knapp. Wie sollte das erst bei ihr ausgehen?
    „Also ...“, piepste sie und verstummte dann unsicher. Hastig senkte sie den Kopf, sie spürte schon wieder, dass sie rot anlief. Warum war Serena nur dabei? Wieso war sie nur mitgekommen? Das Problem war, dass sie jetzt wohl kaum einen Rückzieher machen konnte …


    „Ahahaha!“, lachte Hartwig lauthals, was Liv zusammenzucken ließ. „Du bist also meine nächste Herausfordererin, hm? Die Regeln haste eben bestimmt schon mitbekommen. Haste zwei Pokémon?“, fragte er. Liv nickte rasch. „Nicht so gesprächig, was? Dass du deinen Pokémon aber man schön Befehle gibst!“, riet er freundlich. Sie nickte erneut und errötete schon wieder. Wie genau wollte sie das überleben? Sie kippte gefühlt ja schon nach den ersten zwei Sekunden um …


    Der Schiedsrichter eröffnete den Kampf und Hartwig schickte ein Machollo ins Rennen. Liv tastete nach ihren Pokébällen und zog den von Blaze hervor. Hoffentlich war das auch der Richtige … okay, immerhin konnte es nicht der von Azurill sein, das war schon einmal etwas.
    „Los, Blaze!“, murmelte sie. Am anderen Ende des Kampffeldes hatte man es bestimmt nicht gehört. Hartwig machte große Augen, als er ihr Pokémon sah. War etwas falsch mit ihr? Aber … Nein, sie hatte keine Zeit, sich Gedanken zu machen. Jetzt wurde gekämpft! Er wies ihr den Erstangriff zu, sie nickte einverstanden. „Blaze, Kratzer!“, rief sie, tatsächlich in einer verständlichen Lautstärke. Blaze flitzte los, direkt auf den Gegner zu, und kratzte ihm einmal über den Bauch. Dann machte sie einen Satz zurück. Liv vernahm ein leichtes Aufblinken von Rot. Das hieß dann wohl Mut, Kampfwille. Wollte das Mauzi sie aufmuntern oder war das einfach eine so starke Empfindung, dass sie irgendwie automatisch übertragen wurde? Liv blickte da echt noch kein Stück durch. Aber es erleichterte sie, zu wissen, dass ihr Pokémon sich so sicher fühlte. Hartwig ließ sein Pokémon Silberblick einsetzten. Das Machollo funkelte böse, woraufhin Blaze einen Buckel machte. Die Attacke senkte einen Statuswert, oder? So aufgeplustert, wie Blaze grade aussah, war es wohl Verteidigung oder so. Liv schauderte. Aber sie hatte auch so eine Attacke drauf, oder? „Blaze, Heuler!“ Man konnte den genauen Effekt nicht erkennen, aber Liv hätte wetten können, dass das Machollo bei Blazes Heulen etwas zusammengezuckt war. Hartwig schien sich über ihren Angriff nicht unbedingt zu freuen, zumindest grummelte er etwas. Dann befahl er seinem Pokémon Fußkick. Aus der Attacke ließ sich recht leicht schließen, was das Pokémon nun vorhatte: zutreten. „Versuch, auszuweichen!“, rief Liv aufgeregt. „Und dann … nochmal Kratzer!“ Inzwischen war sie kaum noch unsicher, dazu konzentrierte sie sich zu sehr auf das Kampfgeschehen.


    Die nächsten Befehle sahen ähnlich aus, letztendlich tanzten Blaze und das Machollo nur umeinander herum. Vor allem Blaze hielt sich auf Abstand, was Liv ein bisschen wunderte. Sonst war sie doch so mutig … Obwohl man nicht behaupten könnte, dass sie das Pokémon sonderlich gut kennen würde. Blaze schien immer erschöpfter, das Machollo hingegen noch sehr fit. Insgesamt brauchte es wohl nicht mehr als fünf Minuten, bis Blaze k.o. war. Livs Knie wurden ganz zittrig, als sie das Pokémon zurückholen musste. Arme Blaze … sie hatte doch so hart gekämpft. Und Py traute sie das einfach nicht so ganz zu … er war halt nicht so der Kämpfer. Und erst jetzt ging ihr ein Licht auf. Wie hatte sie das nur den ganzen Kampf über nicht bemerken können? Kampf war doch effektiv gegenüber Normal und Normal schwach gegenüber Kampf! Sie war eine grausame Trainerin. Der Kampf war geradezu aussichtslos gewesen! Arme, arme Blaze.


    „He! Rufst du dein zweites Pokémon?“, erinnerte Hartwig sie. Liv zuckte zusammen und entschuldigte sich hastig. Sie befreite Py aus seinem Pokéball und entspannte sich, als sie Pys Anwesenheit spürte. Ja, dieses kleine Kerlchen hatte eindeutig einen guten Effekt auf sie. War Psycho nicht sogar gegen Kampf effektiv? Das würde schon noch was werden!
    Als praktisch erwies sich vor allem, dass Py auf Abstand bleiben konnte, während er Konfusion einsetzte und so einigen Gegenangriffen entgehen konnte. Dank der Effektivität und einer durch Konfusion erreichten Verwirrung war das Machollo etwa nach dem gleichen Zeitraum wie Blaze besiegt, aber es hatte immerhin davor schon gegen sie gekämpft. Hartwig lachte wieder schallend – schien wohl alles ziemlich lustig für ihn zu sein – und setzte als zweites Pokémon Rabauz ein. Gleich als erstes schlug es mit Mogelhieb zu, woraufhin Py zurückschreckte und es noch einmal mit Tackle nachsetzte. Insgesamt schien es schneller zu sein als Machollo, was aber auch daran liegen konnte, dass Py so langsam etwas müde wurde. Zwar griff er immer noch gut an, aber bei der Verteidigung wurde er etwas lahm. Dadurch steckte er mehr Treffer ein und auch, wenn auch der Gegner gut Schaden nahm, merkte man, dass es zuende ging. Nach dem finalen Schlag fiel Py auf den Boden, anscheinend hatte es selbst zum Schweben keine Kraft mehr. Enttäuschung stieg in Liv hoch und mit ihr salzige Tränen. Sie ging langsam zu ihrem Partner, sammelte ihn vorsichtig vom Boden auf und wiegte ihn in den Armen. „Gut gemacht!“, presste sie hervor. Er antwortete mit einem schwachen Blinken seiner Lämpchen. Sie strich die Haare hinter den Ohren hervor, sodass sie einen Vorhang vor ihrem Gesicht bildeten. Mühsam versuchte sie, die Tränen zurückzuhalten, doch irgendwie flossen sie von alleine. Warum? Das war doch vollkommen dämlich! Ihr war doch rein gar nichts passiert, wieso sollte sie das Recht haben, zu weinen? Ihre Pokémon hatten gekämpft, hatten alles gegeben und sie flennte. Toll. Sie stand auf und wand dem Kampffeld den Rücken zu. „Danke ...“, murmelte sie an Hartwig gerichtet. Nicht, dass er sie gehört hätte. Sie musste ja schon wieder vollkommen unfreundlich wirken.


    Serena hatte Livs Kampf gespannt beobachtet und kaum hatte ihre kleine Teamkameradin ihr Pygraulon in den Arm geschlossen, war die Blauhaarige schon den Tribünen, wo sie den Kampf beobachtet hatte, zu Liv gelaufen. Bei ihr angekommen, schloss sie das Mädchen in die Arme und strich ihm über den Kopf, immer darauf achten, ihr graues Pokémon nicht noch mehr zu verletzen.


    Dankbar schmiegte Liv sich an und vergrub ihr Gesicht in Serenas Schulter. Die Niederlage lastete schwerer auf ihr, als sie zugeben mochte. Sie hatte ja noch nicht einmal gewinnen wollen! Also, schon, aber an sich brauchte sie den Orden ja nicht. Sie ließ ihren Kopf für einen Moment liegen, schniefte und hob ihn dann wieder an, um sich die Augen zu reiben. "Z-zum Center?", fragte sie piepsig.


    Die Blauhaarige nickte. „Ja zum Center. Tut mir Leid, aber meine beiden Kleinen sind auch beide K.O., da wird das mit dem Training wohl doch warten müssen“, antwortete sie leicht verlegen und streichelte dem Mädchen etwas unsicher den Rücken. In sowas war sie echt nicht gut.


    Liv lächelte leicht und löste sich vorsichtig aus der Umarmung. "Dann komm ...", meinte sie und verließ die Arena. Auf dem Weg zum Center sprach sie nicht unbedingt viel, dazu fühlte sie sich noch zu weinerlich. Sie wollte ja nicht, dass Serena sich noch Sorgen machte oder so ...
    Im Center angekommen gab sie schnell ihre Pokémon ab und stellte sich dann etwas an die Seite, um auf die Anderen zu warten. Wenn sie den Zettel gelesen hatten, sollten sie wohl bald ankommen ...


    OT: Uuund Teil 2 ^-^

  • "Nein tut mir Leid, von diesem Mann habe ich noch nie gehört", gab der ältere Herr von sich. "Wie bitte?" seine Stimme hob sich langsam. "Mein Vater ist ziemlich bekannt, diese Insel ist ja noch bescheuerter als ich erwartet hatte." gab der Junge etwas vorlaut von sich. Der Mann, der ihm gegenüber stand lief rot an und versuchte erstmal die richtigen Worte zu fassen. "Na hör mal!" kam es aus ihm hinausgekrächzt. "Dein Vater mag vielleicht in deiner Region bekannt sein, aber das heißt noch lange ni-" der braunhaarige Junge drehte sich gelangweilt um. "Wie Sie meinen, trotzdem danke" nuschelte er vor sich hin und steckte seine Hände in die Westentaschen.
    Mit offener Kinnlade und einer pulsierenden Ader auf der Stirn des grauhaarigen Mannes ließ der schwarz-weiß gekleidete Junge sein Gegenüber stehen während er mit seinem Begleiter davonging.


    -----------------


    Yamada streckte sich ausgiebig, wie als ob er versuchen würde die Sonne zu berühren, es sah etwas merkwürdig aus, aber das kümmerte ihn zu dem Zeitpunkt nicht besonders, schließlich kannte ihn ja niemand. 'Hmm... Jetzt wo das Wetter wieder schön ist, könnte ich mich erneut umsehen', dachte sich der Junge. Wohin nur, war die Frage. Besonders vielversprechend sah die Insel ja nicht gerade aus.


    Der braunhaarige Junge blickte nach unten zu seinem Kaumalat, welches seine Nase aufgeregt in die Luft hielt, vermutlich roch es wieder etwas zu essen. "Tut mir Leid mein Freund, aber wir haben gerade gefrühstückt. Essen gibt's frühestens wieder um 12" sagte Yamada und tätschelte den Kopf seines Pokemon's, welches ein fröhliches, wenn auch gleichzeitig leicht enttäuschtes Grunzen von sich gab.


    Er sah sich kurz um, die einzigen Gebäude die auf der Insel sonderlich heraus stachen waren das Pokemon-Center und die Arena. Zum kämpfen waren seine Pokemon definitiv nicht bereit, außerdem wusste er nicht einmal welche Typen der Arenaleiter besaß und wie stark er war. Es interessierte Yamada auch nicht sonderlich, er war schließlich nicht hier um Orden zu sammeln.


    Er guckte kurz auf eine seiner Halsketten, welche sich als Uhr in Form eines Noctuh's herausstellte, im Augenwinkel sah er wie diverse Leute an seinem Drachenpokemon vorbeigingen und es anstarrten. Er mochte es nicht wenn das passierte, obwohl es ihm bewusst war das Kaumalat's nicht in dieser Region vorkamen. '9:11 ist es erst? Wow, die Zeit vergeht so gut wie gar nicht', dachte sich der Junge und wischte sich einige Schweißperlen vom Gesicht.


    Nachdem er sein Pokemon zurückrief machte er sich auf in Richtung Pokemoncenter, darin angekommen schaute er sich kurz um, bis auf ein paar kurze Blicke kümmerte es niemanden, dass er das Gebäude betrat. Sein Blick stoppe abrupt als ihm zwei Mädchen ins Auge stachen. Nach einer kurzen Musterung verlor er jedoch das Interesse, sie sahen nicht so aus als ob sie ihn seinem Ziel näher bringen könnten. Seufzend ging er zum Getränkeautomaten und kaufte sich ein Tafelwasser während er überlegte, wo er als nächstes hinreisen könnte.




    OT: Wow, ewig her dass ich das letzte Mal 'ne Geschichte geschrieben hab, merkt man vermutlich. lol
    Hoffe mein Schreibstil bessert sich wieder mit der Zeit, freue mich jedoch nichtsdestotrotz dabei zu sein.

  • Nachdem er sich in den Waschraum begeben hatte, genoss er zuerst die Ruhe, welche er dadurch erreichen konnte. Denn auch wenn er recht schwer zu stressen, und recht belastbar war, so hatte alle seine Grenzen. Und nach der Geschichte mit dem Forschini war dieser Punkt nun definitiv erreicht. Dementsprechend genoss er die heisse Dusche in vollen Zügen und liess das Wasser über sich hinunterprasseln. Es fühlte sich echt gut an, einfach nur das sanfte Prasseln der Wassertropfen auf den Schultern und dem oberen Rücken, und die Wärme, welche durch das nasse Element langsam in kleinen Flüssen seinen Körper hinunterfloss. Ach ja duschen war halt schon etwas Schönes. Und auch wenn er eigentlich normalerweise nicht so lange brauchen würde, so hatte er sich entschlossen, dass er es sich auch mal ein wenig länger gönnen konnte. Wer wusste schon, wann es das nächste Mal sein würde. Zudem liess sich an diesem Ort wunderbar in Gedanken schwelgen. Es war zwar nur ein eher kurzer Ausschnitt gewesen, aber das alleine reichte schon, um ihn leicht lächeln zu lassen. Da musste er unbedingt dran bleiben, um so eine Chance einfach vergehen zu lassen, war die Versuchung viel zu süss. Wobei süss das passende Wort war, er hätte nicht gedacht, dass es so gut geht, ein süsses Aussehen mit recht schlagkräftigen Argumenten in einer Person zu vereinen, von der Ansicht von hinten, wollt er gar nicht anfangen zu reden. Als er so in Gedanken schwelgte, wurde es ihm schlagartig bewusst, dass er viel zu sehr auf eine Person fixiert war. Worauf er sich fragte, wann dies das letzte Mal der Fall gewesen war. Aber er war halt beim besten Willen auch nur ein Mann, und als solcher, war er ein Mensch, was in der Regel nichts anderes als ein wildes Tier mit einer kleinen Schicht Anstand war. Was sich sehr schön sehen zu sehen war, wenn jemand den Anstand nicht mehr für nötig erachtete, und diesen über Bord warf. Was es nicht gerade besser machte, als er in der Dusche nebenan erneut Wasser hörte. Und wie hiess es so schön einmal ist keinmal, da auch gerade niemand ausser ihm in der Dusche war, bot sich die Gelegenheit geradezu an. Die Prozedur war dieselbe wie beim vorherigen Abend, und erneut wurde er für seine Kühnheit und die Mühe reichlich belohnt. Vor seinen Augen erstrahlte dasselbe Wesen, welches er zuvor in Gedanken vor sich hatte, und er musste seinem Gehirn ein Lob zusprechen, sein Bild stimmte erstaunlich exakt mit dem Original überein.


    Jedenfalls, irgendwann hatte auch William genug, demensprechend versorgte er die Utensilien und zog sich wieder so an, das er wieder anständig aussah, zum Glück waren seine Kleider über die Nacht getrocknet. Darauf hin, begab er sich auf den Weg zu Kantine, so wollte auch der genügsamste Körper ein Frühstück, welches sich William natürlich nicht entgehen lassen durfte. Gerade als er die Treppe hinuntersteigen wollte, sah er Mitsuko vor einer Zimmertüre stehen. Dies in Hotpants und einem Toptank, was zugegebenermassen an ihr erstaunlich gut aussah, auch wenn William versuchen musste, die aufkommenden Gedanken und Erinnerungen zu unterdrücken. Mit einem sanften lächeln schritt er auf sie zu, und sprach sie an: "Einen wunderschönen Morgen," darauf folgte eine kurze Pause, um ihr Zeit zu lassen, zu realisieren, wer sie angesprochen hatte, bevor er weitersprach: "Darf ich fragen, was die Dame als nächstes zu machen gedachte, und sie dabei begleiten? Ich komme leider zu selten in den Genuss, von so wunderschöner Gesellschaft." Er musste sich gerade echt zusammenreissen, damit er nicht etwas Blödes sagte. Und die Bilder, welche in seinem Kopf herumschwirrten machten das Ganze nicht gerade einfacher, vor allem, weil man mit dem Tanktop schon fast auf derselben Ebene wie zuvor in der Dusche war. Nach seiner Frage, fügte er noch schnell an: "Natürlich nur wenn du nichts dagegen hast." Man hatte ja schliesslich Manieren, zumindest noch, aber das hing eher von seiner Selbstbeherrschung ab.

    OT: So auch wieder einmal etwas von mir^^

  • Gerade wollte die Braunhaarige ihre Zimmertür öffnen, als sie angesprochen wurde.
    „Einen wunderschönen Morgen“, wurde sie begrüßt und drehte sich etwas verwirrt um. Ihr Mienenspiel zeigte von ihrer Verwirrung allerdings nichts, sondern spiegelte das leichte Lächeln ihres Gesprächspartners sofort. William? Irgendwie wurde sie das Gefühl nicht los, dass gedanklich irgendetwas bei dem Weißhaarigen nicht stimmte. Doch bevor sie ihn ebenfalls begrüßen konnte, fuhr er auch schon fort.
    „Darf ich fragen, was die Dame als nächstes zu machen gedachte, und sie dabei begleiten? Ich komme leider zu selten in den Genuss, von so wunderschöner Gesellschaft. Natürlich nur wenn du nichts dagegen hast.“, letzteres hatte er noch recht schnell angefügt. Das Kompliment ihr gegenüber stieß bei dem Mädchen auf vollkommenes Unverständnis. Woher kam sein Geisteswandel? Und vor allem, was war mit ihrem Spiel passiert? Oder war das hier auch nur eine weitere Etappe? Während sie versuchte die Situation zu analysieren und wachsam auf jedweden Fehltritt ihres Gesprächspartners achtete, legte sie ein wenig den Kopf schief, lächelte und antwortete dann:
    „Ich wünsche dir auch einen guten Morgen, William. Ich hatte vor meinen kleinen Partner aus dem Zimmer zu holen um mich unten über das Frühstücksbuffet herzumachen. Über etwas Gesellschaft würde ich mich dabei freuen, schließlich trifft man auch selten auf so höfliche“
    Damit betrat sie das Zimmer, ließ die Tür aber offen, sodass William ihr folgen konnte, während sie ihre Sachen noch zusammenpackte und Kuro holte. Dieser schoss geradezu auf das Mädchen zu und sprang ihr auf den Arm, was sie zum Lachen brachte.
    „Meine Zimmerpartner sind übrigens schon lange weg, du kannst also ruhig kurz mit reinkommen“, fügte sie noch nach hinten gewandt an.

  • Sie sah echt süss aus, wenn sie so lächelte schoss es ihm durch den Kopf, auch wenn er sich recht schnell wieder sammelte, und er aufmerksam ihrer Aussage zuhörte. Also war sie auch auf dem Weg in die Kantine, etwas Essbares aufzutreiben. Das traf sich sehr gut, auch wenn sich Ares besonders darüber freuen würde. Wobei er noch froh war, dass dieser nicht versucht hatte Mitsuko zu essen, wobei ihm Zucker eh nicht gut tat. Aber solange er in seinem Ball blieb hatte er keine Probleme damit. Dennoch freute es ihn, zu vernehmen, das sie sein Angebot annahm, und er scheinbar bis jetzt keinen so schlechten Eindruck gemacht hatte. Worauf sie in ihrem Zimmer verschwand, die Türe allerdings offen liess, und ihm danach sagte, dass ausser ihr niemand mehr im Zimmer war, da diese schon weg waren.


    Ein kurzer Moment musste William nachdenken, bevor er reagieren konnte, hatte sie ihn gerade echt auf ihr Zimmer eingeladen, wenn sie alleine war? Nein, das war sicher nicht so gemeint gewesen, er musste dringend die Gedanken loswerden. Wobei die Gedanken, durchaus ihren eigenen Reiz besassen. Wer wusste schon, wie viel Erfahrung sie bereits gesammelt hatte, und was sie alles schon erlebt hatte. Denn so wie sie sich am vorherigen Tag gegeben hatte, war sie recht gut darin etwas zu verschleiern. Auch wenn er bei der Sache sicher nicht nein sagte, und sich sogar eher darüber freuen würde, was für unbekanntes Wissen sie in der Hinterhand hielt. Aber eben, das waren nur Gedankenspiele, welche er momentan lieber vermeiden sollte, zumindest solange bis er sich klar war, was sie genau wollte. Jedenfalls betrat er das Zimmer nach Mitsuko, welche gerade dabei war, mit ihrem kleinen Freund zu spielen, oder so was ähnliches. Dennoch erschien es ihm komisch, das die anderen einfach ohne etwas gegangen sind, weshalb die Frage nahe lag, warum: "Bitte verzeih meine Neugierde, aber darf ich fragen, wie denn deine Nacht war? Und weshalb die anderen schon weg sind?" So wirkte er wenigstens seriös, und vielleicht schaffte er es so sich auf andere Gedanken zu bringen. Denn solange er seinen Anstand behielt, wurde er nicht zu dem wilden Tier, auch wenn das sicher recht interessant geworden wäre.