[Johto] Klang der Legenden

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • Etwas nervös? Das war untertrieben. Immerhin hatte Delvin noch nie mit William gesprochen. Es half auch nicht, dass er wirkte, als käme er aus der Oberschicht. Normalerweise redete man nicht einfach so mit solchen Leuten! Natürlich war er mordsmäßig nervös, vielleicht auch eingeschüchtert. Aber er selbst konnte dafür ja nichts, genau so wenig wie William. Die Vergangenheit machte einen nunmal zu dem, was man war. Daher war der Straßenjunge so zurückhaltend – wirklich gute Erfahrungen hatte er noch nicht viele mit anderen Menschen gemacht.
    Als der junge Mann vor ihm begann zu lachen, senkte er beschämt den Kopf. Hatte er etwas falsch gemacht? Zumindest kam es ihm so vor. Er wollte gerade eine Entschuldigung hervorstammeln und sich dann aus dem Staub machen, als der Butler weiterredete. Und…er durfte!? Das kam für ihn wirklich unerwartet. Das Lachen hatte er komplett anders interpretiert, so in die Richtung „Das hättest du gerne!“. Aber so wie es aussah hatte er sich getäuscht. Instinktiv lächelte er breit. Sehr zu seinem Leidwesen, denn direkt nachdem sich die Gesichtszüge in der verletzten Hälfte verändert hatten, ging ein höllisch starker, brennender Schmerz von eben dieser Stelle aus. Er keuchte leise, ging in die Knie und bedeckte die entsprechende Gesichtshälfte mit einer Hand. Wieso hatte er das gemacht? Er wusste doch gut genug, wie sehr es wehtat, wenn er irgendwas in dieser Gesichtshälfte machte! Kleine Tränen sammelten sich in den Augen. „Ruhig…du schaffst das!“ Tatsächlich, einige tiefe Atemzüge später ließ der Schmerz nach. Mit dem Handgelenk wischte er die Tränen aus den Augen und richtete sich wieder auf. Der Junge lächelte William verlegen an – aber nur mit der gesunden Gesichtshälfte und entschuldigte sich: „Tut mir Leid für g’rade…“ Dann änderte sich das verlegene Lächeln zu einem Dankbaren. „Aber danke!“ Mit diesen Worten nahm er ihm das Ei aus den Händen und betrachtete es erst einmal.


    [color=#FF0000]OT: Meh

  • Was auch immer da mit Frizelblitz jetzt genau losgewesen war, anscheinend hatte es sich geklärt. Frizelblitz war von Serena zurückgeholt worden, dafür hatte sie jetzt irgendetwas auf dem Arm. Ein Pokémon war es wohl nicht, zumindest schien es sich nicht zu bewegen. Hm. Vielleicht würde Liv nachher mal nachfragen.
    Liv hatte sich wieder erholt und wurde langsam ungeduldig, als es dann endlich weiterging. Die Safarizone rückte immer näher! Zugegeben, die war nicht das einzige Gute, das es hier so gab. Der Ausblick war jetzt, wo sie sich auf den Klippen befanden, unglaublich. Richtig abenteuerlich! Gut, Liv wurde schon etwas mulmig, als sie die Brücken sah, die sie wohl überqueren mussten, um ihr Ziel zu erreichen. Aber die hatten schon so viele andere Leute gehalten, da würden sie ja wohl hoffentlich nicht ausgerechnet dann kaputtgehen, wenn sie auf ihnen stand.
    Um sich von ihren gruseligen Gedanken abzulenken, schloss Liv zu Serena auf, um den unbekannten Gegenstand zu betrachten. Überrascht stellte sie fest, dass es sich um ein Ei handelte. Also hatte das Frizelblitz ein Ei entdeckt, das einfach so in der Gegend herumgelegen hatte? Sachen gab es. Sie überlegte einen Moment und dachte an die seltsamen Typen, von denen ihr erzählt worden war. Ob die wohl dafür verantwortlich gewesen waren, dass das Ei ganz allein gewesen war? Erschien ihr durchaus möglich …
    Ein unerwarteter Laut ließ sie überrascht zusammenzucken. Sie sah sich um, konnte seine Quelle aber nicht erkennen. Es hatte sich ein wenig wie Glas angehört, aber … niemand hatte Glas oder etwas ähnliches in den Händen. Als ihr Blick wieder einmal Serena streifte, sah sie, dass diese das Glöckchen herausgeholt hatte. Liv legte den Kopf schief. Das Glöckchen hörte sich doch anders an, oder? Ja, natürlich tat es das, sie hatte es doch gerade erst gehört. Andererseits … was sonst sollte hier der Ursprung von mysteriösen Geräuschen sein. Ein weiteres Klingeln schien diese Annahme zu bestätigen. Liv beobachtete Serena, wie sie sich mit dem Glöckchen herumdrehte. Sie musste ihr zustimmen, dieses Glöckchen war schon seltsam.
    Jemand, dessen Stimme sie nicht so recht zuordnen konnte, meinte, dass das Glöckchen eine Art Kompass sein könnte. Liv neigte den Kopf in die andere Richtung. Ja, das könnte sein. Als würde das Teil ihnen wie beim Topfschlagen mitteilen, welche Richtung „heiß“ und welchen „kalt“ wäre. Die Person, die die Sache mit dem Kompass geäußert hatte, schlug auch vor, dass sie doch erst dem Glöckchen nachgehen und dann die Safarizone besuchen könnten. Liv nickte wie aus einem Reflex heraus heftig mit dem Kopf, hielt dann aber inne. Sie wollte doch eigentlich gerne und auch bald zur Safarizone … wenn sie jetzt dem Glöckchen-Radar nachjagten, dauerte das sicher noch. Aber das war einfach viel zu spannend! Später würden sie es sicher bereuen, wenn sie direkt zur Safarizone gingen. Wer wusste, wo dieses Glöckchen sie hinführen könnte und was da so auf sie wartete! Ja, Livs Neugierde hatte eindeutig gewonnen. Einige der anderen waren auch dafür, sich erst mit dem Glöckchen zu beschäftigen. Musste sie ihre Meinung dann überhaupt noch sagen? Sie hatte nicht wirklich Lust darauf, laut zu sprechen … aber wenn sie etwas sagte, wäre ihre Meinung zumindest klar und vielleicht würden sich noch mehr von ihnen anschließen …
    „Ich würde auch ganz gerne gucken, ob das Glöckchen uns irgendwo hinführt oder so“, äußerte sie ihre Gedanken, wenn auch etwas leise. Serena sollte es mitbekommen haben, die Leute am anderen Ende der Gruppe wohl nur, wen sie ziemlich gute Ohren hatten. Py stupste sie an und teilte seien Stolz mit ihr. Sie grinste. So eine große Sache war das auch nicht gewesen ...


    OT: "Hm, gab wohl einen Handlungsschritt in Johto ... warte, der ist schon nen Monat her?"

  • Zum Glück des Tollpatschs fiel sein Feurigel nicht runter, weswegen er es, nachdem er dem Neuen geholfen hatte, wieder sicher von seinem Kopf und in seine Arme nehmen konnte. So ging es dann weiter, bis die Gruppe einen... recht gefährlichen Ort sah. Die Brücken und Klippen luden regelrecht dazu ein, von diesen herunter zu fallen und sich womöglich schwer zu verletzen.
    "Ein a-anderer Weg wäre... weniger ge-fährlich...", was wahrscheinlich den meisten egal war. Die Glocke meldete sich auf einmal zu Wort mit einem hellen Klingen. Dieses schien schwächer zu werden, je weiter weg es von dem gefährlichen Ort war. Serena fragte dann noch die Gruppe, was sie dachte, für Philip war die Antwort jedoch klar. Während andere die Safari-Zone nach hinten verschieben wollten, war der Rothaarige für etwas anderes.
    "D-das ist doch klar, was das Glöckchen sagen will. Das ist natürlich ein Warnton. Japp. Es warnt uns. Vor gefährlichen Gefahren die gefährlich sind. Und gefährliche Gefahren die gefährlich sind, vermeidet man lieber. Klingt doch super, oder? Gehen wir lieber Kuchen essen, anstatt unser Leben zu riskieren, weil wir a-alle abstürzen..." Damit wendete er sich an die ganze Gruppe, da ihm echt nicht wohl zumute war bei dem Gedanken, auch nur in die Nähe der Brücken zu kommen. Egal wie stabil die aussahen, die konnten jeder Zeit kaputt gehen. Und bei den Höhen konnte er im Nachhinein wahrscheinlich niemandem ein "Ich habs doch gesagt." an den Kopf werfen.


    Sollte jemand vorbeiwollen, würde er wohl Pech gehabt haben. Denn näher an diese Klippen würde der Tollpatsch bestimmt nicht rangehen. Er bekam einfach dchon Panik, wenn er an diese Höhen auch nur denken musste. Man müsste ihn schon über die Brücken schleppen. Idealerweise bewusstlos.


    OT: Jeder der nicht das tut, was die Glocke sagt, bekommt Kekse von mir! Bitte, ich trau den Brücken nicht... Moment, ich traue eher @Sheewa nicht. ô.o

  • "Das ist doch...ich kann das nicht annehmen!"
    Der schwarzhaarige Junge war sichtlich aufgebracht. Vor ihm stand sein Lehrmeister, Christoph, der ihm eine silberne Taschenuhr reichte. Mitte 50 und ein Hüne von einem Mann. Obwohl der Blick voller Entschlossenheit war, strahlte sein Gesicht gleichzeitig auch Sanftmut aus.
    Er schüttelte verneinend den Kopf. "Du hast erfolgreich die letzte Prüfung bestanden und bist nun ein vollwertiger Archäologe. An der nötigen Kompetenz sollte es dir nicht mangeln. Zudem bist du der Einzige neben ihr, dem ich sie anvertrauen kann. Und auch will. Du kennst doch den Wert der beiden Uhren, oder?" Beschämt richtete der Junge seine Augen zum Boden. "Ich...Ja, ich verstehe."
    Christoph begann zu lächeln und klopfte mit seiner linken Hand auf die Schultern seines Gegenübers, während er mit seiner Rechten die silberne Uhr seinen Schützling überreichte. "Akzeptiere die Dinge, die du nicht ändern kannst. Fasse den Mut, Dinge zu ändern, wenn du dazu fähig bist, und besitze die Weisheit das eine vom anderen zu unterscheiden."
    Die beiden starrten sich gegenseitig in die Augen. Eine mintgrüne Iris. Er brauchte nicht lange, um seine Worte verstehen zu können. Mit dem Blick nach vorne gerichtet und die geballte Hand mit der Uhr aufs Herz, akzeptierte er schließlich Christophs Geschenk mit einem Kopfnicken. Man sah dem erfahrenen Archäologen an, dass er stolz auf seinen Schüler war.
    "Julius, ich hätte da noch eine Bitte an dich. Könntest du-..."


    "-...lius?"
    Hmm? Diese weibliche Stimme kommt mir bekannt vor...Seine Sicht war verschwommen, weswegen das einzige was er sehen konnte, ein sanft-grünes Leuchten war. "Julius!", ertönte es plötzlich und riss dem eingenickten Herren endgültig aus seinem apathischen Zustand heraus. Jetzt wo er wieder klar sehen konnte, bemerkte er wie ihm ein schlankes Mädchen mit weißen Haaren, die einen pinken Verlauf hatte, und mintgrünen Augen anstarrte. Sie hockte neben einem Stollunior, das mit fluoreszierende Farbe angestrichen worden war und deshalb als kleiner Lichtspender diente, und ein Golbit, das durch sein Inneres ebenfalls die dunkle Tropfsteinhöhle um ihn herum beleuchten konnte und gerade einen Felsen aus dem Weg räumte. Unter ihm blickte währenddessen sein Fukano fröhlich mit dem Schwanz wedelnd zu ihm hinauf.


    "Huch? Ich bin wohl mal wieder eingenickt, Hibiki.", streichelte der fürsorgliche Elyser sein Feuerpokémon, eher er sich seiner Kollegin zuwandte. "Hat Herakles es geschafft, Linda?"
    "Er ist gerade fertig geworden.", und deutete mit ihren Finger auf eine Öffnung an der Höhlenwand, die ihr Golbit freilegen konnte. Die leichte Vorfreude in ihrer Stimme und ihr Blick, der ganz auf das dunkle Loch fixiert waren, waren wieder einmal typisch Linda. Gähnend schaltete der noch etwas schlaftrunkene Julius sein Handy ein, um zu überprüfen wie spät es war. Wow, ich habe eine ganze Stunde im Stehen geschlafen. Einer meiner Talente anscheinend. Wenigstens sind jetzt die Kopfschmerzen weg.


    "Ah, tut mir leid, dass ich eingepennt bin. Ich hätte gestern Nacht wohl früher schlafen gehen sollen.", entschuldigte er sich bei ihr, nachdem er grinsend Herakles zur Gratulation einen Daumen nach oben schenkte, was dem zuverlässigen Geistpokémon auch anscheinend sichtlich erfreute.
    "Selbst wenn du wach gewesen wärst, wärst du uns in diesem Fall keine großartige Hilfe gewesen", antwortete Linda, immer noch fixiert auf den Höhleneingang und deswegen recht abwesend, ihrem Kollegen ohne einen einzigen Anflug von Groll oder Gehässigkeit. Autsch, das hat gesessen. Doch das schlimme an der Aussage für ihm war nicht wirklich der Inhalt, sondern dass sie es nicht einmal böse meinte. Sie ist einfach direkt und nicht gerade die empathischste Person auf der Welt. Ich kann es ihr nicht mal mehr verübeln.
    "Beeil dich, Julius!" Lindas Stimme überschlug sich für einen Moment, etwas was ziemlich rar war. "Wir haben schon viel zu viel Zeit verschwendet." Das abwesenden, schmale Lächeln auf ihren Lippen zeigte aber, wie sehr sie auf das gespannt war, was jetzt kam.
    "Weißt du? Wenn es um Ruinen geht, kannst du plötzlich ziemlich menschlich werden, Linda. Also ist meine größte Rivalin doch kein Cyborg, wie ich es immer vermutet habe!", merkte Julius spöttisch an. Er hoffte auf eine Reaktion, aber sie ignorierte seine Bemerkung und ging einfach in Begleitung ihrer beiden Pokémon voraus. Selbst Hibiki folgte ihr, hatte allerdings wenigstens den Anstand, ihm einladend entgegen zu bellen. Et tu, Hibiki? Mit einem Seufzer setzte er sich schließlich auch in Bewegung, um nicht von ihnen zurückgelassen zu werden.


    Die Öffnung war ein etwas zu groß geratener Spalt an der Höhlenwand, dessen untere Hälfte von Felsen blockiert wurde, weswegen die beiden Archäologen bei der Erforschung der Höhle sofort darauf aufmerksam wurde. Die Felsbrocken waren einfach zu suspekt platziert. Der Spalt führte die bunte Truppe durch einen kleinen, finsteren Tunnel. Zum Glück waren Herakles und Adamant da. Der Anblick vom letzteren brachte den schelmischen Julius allerdings jedes Mal zum Schmunzeln. Ein putziges Stollunior, das fröhlich neben Linda umherstampfte und, seiner Meinung nach, komisch lustig in einem fluoreszierenden Grün strahlte.
    "Für eine funktionierende Taschenlampe hättest du auch einfach mich fragen können, anstatt Adamant für deine Zwecke zu missbrauchen, Linda.", warf er ihr mit einem schelmischen Lächeln vor. Doch wieder nichts. Als würde sie ihn nicht einmal hören. Wie er sie kannte, tat sie es wahrscheinlich sogar tatsächlich nicht.


    "Weiter hinten ist Tageslicht. Beeilung!", sie machte keinerlei Anstalten, um auf Julius zu warten und stürmte voraus, während ihre Pokémon große Mühen hatten, um überhaupt hinterher zu kommen. Julius sprintete sofort los, als er merkte, dass sich der Abstand zwischen ihnen drastisch vergrößerte. "Verdammt, Linda! Das ist kein Marathon, achte wenigstens auf deine Umgebung!" Aber wie so oft schien sie ihn nicht zu hören. Meine Güte, würde sie wenigstens gelegentlich auf mich hören...Ich möchte nicht, dass sie wieder aus Versehen irgendwelche Fallen aktiviert wie beim letzten Mal. Sie von dieser Fallgrube zu retten, war richtig qualvoll...
    Doch dann erinnerte er sich wieder an die Worte seines Mentors.


    "Akzeptiere die Dinge, die du nicht ändern kannst."


    Julius begann wieder zu lächeln und gab sein bestes, um Linda einzuholen. Schließlich erreichten sie gemeinsam das Ende des Tunnels und sahen, wie sich ein riesiger Raum vor ihnen auftat. In der Mitte war ein vom moosbewachsener Stein mit Inschriften, der durch das Tageslicht, das durch ein Loch an der Decke schien, beleuchtet wurde und von zwei kleinen Teichen flankiert war. Es war ein schöner Anblick. Als er rüber zu Linda schaute, bemerkte er jedoch, dass sie schon längst über alle Berge war. Panik breitete sich auf sein Gesicht aus und nach dem schnellen Abspielen diverser Worst-Case-Szenarien in seinem Kopf, konnte er sich relativ zügig wieder beruhigen, da er sich vorstellen konnte, wo sie nun war. Beim Stein natürlich, wohin denn auch sonst?


    Und tatsächlich, sie war dort und unversehrt. Während sie den bläulichen Monolithen inspizierte, positionierten sich ihre Pokémon und sein Fukano um sie herum, für alle Fälle. "Ein eingespieltes Team, gut.", merkte Julius an und ging zu den anderen. Just in dem Moment, als er ebenfalls beim Stein ankam, hörte er plötzlich aus der Ferne ein wildes Herumgeflattere. Vom Klang her musste es sich um dutzende Flügel handeln, die offensichtlich von weiter hinten im Raum kamen. Hibiki fing an zu bellen und knurren alle drei
    Pokémon gingen in eine Kampfhaltung über. Gefahr naht. Die Lage war für jeden sehr angespannt. Naja, fast jeden. Linda schien ihr Umfeld gar nicht mehr zu beachten und war förmlich in die Übersetzung der Inschriften versunken. "Linda! Wir müssen hier weg!" Doch er wusste bereits, dass sie ihn nicht hören würde. Verdammt, was jetzt? Flucht war keine Option, eher würde die Hölle einfrieren, als dass er sie im Stich lassen würde. Kämpfen. Er musste kämpfen.


    "Fasse den Mut, Dinge zu ändern, wenn du dazu fähig bist-..."


    "Und besitze die Weisheit das eine vom anderen zu unterscheiden...", zitierte Julius seinem Mentor und nahm ein Pokéball von seinem Gurt.
    "Leilah, ich brauche deine Hilfe!", rief er, während er seinen Pokéball warf. Aus dem Ball kam ein Knacklion heraus, das sofort in seine Kampfhaltung wechselte. Bei den Göttern, sogar Leilah kann den Ernst einer Lage erkennen, Linda... Viel Zeit um sich über seine abgetretene Rivalin zu beschweren hatte er allerdings nicht, denn er konnte schon die ersten Pokémon erkennen, die aus der Finsternis des Tunnels auf sie zuflogen. Zubats. Und zwar ein ganzes Geschwader davon...Objective "Beschütze deine derbe Freundin vor einer Armee Zubats, bis sie endlich mit der gottverdammten Analyse fertig ist" kann also beginnen.


    "Meine Freunde! Heute ist ein guter Tag zum Sterben, aber ein noch viel besserer zum Leben! Unsere Feinde heute sind Zubats. Furchtbare Flatterviecher und furchtlos. Was sie wohl auch sein müssen, immerhin wagen sie es, sich mit euch anzulegen! Sie mögen in der Überzahl sein, doch Qualität siegt stets über Quantität! Lass uns sie nach Hause zu ihren Müttern schicken, Soldaten! Für die Königin, für Team JuLi! Squad Seven, move out!", befahl er halbernst seinen Waffenbrüdern. Und siehe da, sie wurden durch diese Rede tatsächlich motiviert und stießen einen Kampfschrei aus. Bitte beeil dich, Linda...



    "Okay, mal sehen", murmelte Linda vor sich hin. Sie ließ die Brille von ihrer Stirn auf ihren Nasenrücken rutschen und blinzelte ein paar Mal, um sich an das plötzliche Licht von oben zu gewöhnen. Sie warf kurz einen prüfenden Blick zum Loch in der Decke. War es natürlich entstanden? Wenn ja, wie? Erosion? Nein, das hätte sich anders bemerkbar gemacht... Also vielleicht doch von Menschenhand? Möglicherweise, um diesen Monolithen zu beleuchten... Aber wie haben sie das so genau abmessen können... Später musste sie dieses Loch an der Oberfläche unbedingt suchen, und dann würde sie-
    Linda hörte ihren Namen und das riss sie für eine Millisekunden aus den Gedanken. Dann fiel ihr Blick aber wieder auf den Monolithen vor sich und schon war sie gedanklich schon wieder ganz weit weg.


    "Okay okay", murmelte sie ein zweites Mal und ließ ihre Finger über die Oberfläche des Steins fahren. Er war leicht bläulich, ganz anders als der bräunlich-graue Steinboden. Und als sie über diesen strich, fühlte sich der auch ganz anders an. Andererseits könnte es sich auch nur um eine besondere Schleifung handeln, und ein Anstrich. Einige Kulturen emulierten den besonderen, blau gefärbten Stein, den es nur an besonderen Stellen im Norden gab, da dieser berechtigterweise als sehr kostbar gehandelt wurde. Die Mineralzusammensetzung war wirklich interessant. Vor zwei Jahren hatte sie mit Christoph einen Ausflug in den Norden von Sinnoh unternommen, da dort eine neue Höhle freigesetzt worden war. Dort gab es einige Säulen in einem derartigen Gestein... Aber sowohl die Form als auch die Bearbeitungsweise des Materials war hier ganz anders... Und die Inschrift hatte nichts von den antiken Runen, die man im Norden von Sinnoh fand. Leider hatte sie aber auch rein gar nichts gemein mit-Urgh. Wo kam denn jetzt dieses nervige Summen her? Linda runzelte die Stirn. Erst hatte sie es gar nicht wahrgenommen, dann wurde es immer lauter und jetzt, wo sie darüber nachdachte, war es verdammt penetrant.


    "Julius!", stieß sie deutlich missgelaunt aus. "Schalt dein Handy ab, du störst mich bei der Übersetzung!" Hätte sie sich umgedreht, dann wüsste sie jetzt, dass das Summen keineswegs Störungen des Handys waren. An die zwei dutzend Zubats hatten sich jetzt in der Höhle eingefunden, mieden aber den Monolithen, wohl auch, weil das Licht ihnen zu hell war. Die Pokémon kämpften dagegen noch immer wie die Löwen, Adamant schien ein wenig unkoordiniert und tackelte einfach alles, was ihm in den Weg kam, während Herakles Dreck vom Boden aufwirbelte. Dass das beim Sonar der Zubats nur wenig brachte, schien ihm dabei aber nicht wirklich klar zu sein. Julius gab munter Befehle, die Linda aber komplett ausblendete. Ebenso wie den Lärm des Kampfes um sie herum. Sie hatte sich jetzt vollkommen auf die Inschrift versteift und schaltete ihren Hörsinn komplett ab, etwas, das nicht immer nur nützlich war.


    Große Unruhe, Wolken am Himmel... Oder... Die Schriftzeichen waren sehr verschmiert und von der Witterung, die ihren Weg über das Loch über ihr in die Höhle fand, machten einiges davon vollkommen unlesbar. Suchen Schutz. Der große Vogel helfen. Oder war es Huhn? Und dieses nächste Schriftzeichen...Man... Diese Deckenöffnung war doch mehr unpraktisch, stellte Linda mit einem Grummeln fest. Und noch dazu waren ihre Fähigkeiten in dieser Runensprache nicht so weit ausgebaut. Sie hatte einige Bücher in ihrer Tasche, aber keines davon würde helfen, weil keines davon mit dieser Sprache befasste. Das würde wohl doch noch etwas dauern...



    Am liebsten wäre Julius zu Linda gerannt und hätte sie für ihre letzte Aussage so richtig durchgeschüttelt.
    "Was zum...Sieh dich mal um, Linda! Wir kämpfen gerade gegen Zubats, um dich zu beschützen! Hörst du? WIR.KÄMPFEN!", entgegnete er ihr. Ohne Erfolg, denn sie schien ihn nicht zu hören. "Hach...es hat wie immer keinen Zweck.", seufzte der resignierte Archäologe. Julius konnte ihre Gefühle irgendwie nachvollziehen. Ihn juckte es immerhin schon die ganze Zeit an den Fingern, auch endlich seine Hand aufs Monolith legen zu dürfen. Aus welchem Material der Monolith wohl besteht? Gibt es eine Verbindung zu Sinnoh? Aus welcher Epoche stammen die Inschriften? So viele Fragen, die noch beantwortet werden wollen, aber zuvor musste er mit den Pokémon die Zubats vertreiben. Wollte er noch Anfangs Lindas unbändiger Wut riskieren und auf Hibikis Brüller-Attacke zurückgreifen, die sie ganz sicher aus ihrer Arbeit herausgerissen hätte, entschloss er sich doch für einen normalen Kampf, als er bemerkte, dass die ihnen feindlich gesinnten Zubats Jungpokémons waren und nur ein paar von ihnen sich aktiv am Kampf beteiligen wollten. Der Rest sah lieber zu und begnügte sich damit, ihren Kameraden anzufeuern. Ihre Eltern waren zum Glück nicht bei ihnen, sonst wäre es eine ziemlich einseitige Schlacht geworden.


    Die Pokémon der beiden kämpften tapfer. Jeder anständiger Trainer wäre stolz auf ihnen gewesen. Allerdings schienen die Aggressoren vorerst seine Kollegin in Ruhe zu lassen. Vielleicht wegen dem Licht? Eine Sorge weniger dann. Fürs erste. Julius bemerkte jedoch, dass sowohl Adamant als auch Herakles alles andere als effizient und koordiniert agierten. Das kleine Stollunior rannte blindlings in die Zubats rein, konnte allerdings wenigstens einen von ihnen kampfunfähig tackeln. Lindas Golbit versuchte hingegen erfolglos die nervigen Fledermauspokémons mit Sandwirbeln zu erblinden. Ein aussichtsloses Unterfangen, immerhin orientierten sich die Zubats per Sonar. Sie brauchen Hilfe. Und jemanden der ihnen die richtigen Befehle erteilt.


    Er blickte zu seinem Knacklion unter ihm. "Leilah, bleibe in der Nähe des Monolithen, wo das Licht auf dich scheint, und beschütze Linda!" Sie nahm mit einem Kopfnicken die Anweisungen an und setzte sich, zur Julius Zufriedenheit, sofort in Bewegung. "Gut. Hibiki, setze Glut gegen die Zubats ein, die Adamant umzingelt habe! Herakles, Sandwirbel funktioniert bei denen nicht, setze deine Pfund-Attacke gegen sie ein!" Sein Fukano befolgte ohne zu Zögern seinen Befehl und mit einem gut gezielten Feuerangriff rettete er das kleine Stollunior aus der Notlage, indem er einen von den Peinigern außer Gefecht setzte und den Rest um ihn herum vertrieb. Auch an der Herakles-Front schien der Kampf zugunsten der Verteidiger zu verlaufen. Mit präzisen und wuchtigen Schlägen schlug das treue Geistpokémon einen Gegner unsanft in die Welt der Träume. Julius blickte zur Sicherheit nochmal nach hinten, wo seine geistesabwesende Freundin noch immer vor dem bläulichen Stein hockte. Und siehe da, anscheinend versuchte tatsächlich ein wagemutiges Zubat sie zu attackieren. Das beherzte Eingreifen von Leilah konnte allerdings glücklicherweise schlimmeres verhindern.


    Es verlief alles nach Plan. Die ramponierten Überreste der Zubat-Armee sammelten schließlich ihre vier gefallenen Kameraden vom Schlachtfeld der Ehre und begannen mit dem Rückzug, als sie bemerkten, dass sie dieses Scharmützel nicht mehr gewinnen konnten. Erleichterung machte sich auf den erschöpften Gesichtern der Verteidiger breit. Sieg. Erleichterung wich so langsam dem Jubel. Welch Pathos!


    "Brüder...Schwestern! Heute habt ihr wahrlich heldenhaft gekämpft, denn wir konnten unsere Feinde vernichtend schlagen! Sie waren uns zahlenmäßig überlegen, unsere Stellung alles andere als leicht zu verteidigen und doch konntet ihr euch durchsetzen. Wir haben wahrlich große Opfern darbringen müssen, um unser Überleben sichern zu können, doch wir haben es geschafft. Nein, IHR habt es vollbracht! Generationen nach euch, wird man noch von euren Heldenmut erzählen. Der Sieg ist unser! Lang lebe Team JuLi!" Seine flammende Rede brachte die Pokémons dazu, zu brüllen. Sie waren alle sichtlich stolz auf sich und Adamant und Leilah begannen sogar zu tanzen.


    Die feierliche Stimmung fand jedoch ein jähes Ende, als Julius hinter seinem Rücken eine tödliche Aura spürte.
    D-dieses Gefühl...Ein Garados? Nein, es ist...!
    "Jjjjjjjuuuuuuliuuuus!", ertönte ein unheilvolles Brüllen hinter Julius. Schweißperlen begannen sich auf seinem Gesicht zu bilden, während er seinen Kopf langsam Richtung Monolithen drehte. Tatsächlich, Linda war anscheinend fertig mit der Analyse. Aber eher sah es so aus, als hätte der Siegesjubel sie aus ihren tiefen Gedankengängen gerissen. Julius könnte schwören, dass ihre Augen rot leuchteten. Wenn Blicke töten könnten...


    OT: Partnerbeitrag mit @Cáithlyn. Die zweite Hälfte wird sie in Kürze posten. Die Geschichte wurde aus zwei verschiedenen Perspektiven, die sich ständig abwechseln, erzählt.

  • "Das hier... ist ein geschichtsträchtiger Ort."
    Lindas Stimme war unheilvoll ruhig, aber das leichte Beben darin bereitete Julius eine kleine Gänsehaut. Herakles und Adamant sahen sich kurz an, dann verzog sich der lebende Stein hinter den Golem und schaute fluchtbereit hinter ihm hervor.


    "Du als Archäologe", begann Linda dann mit halb zusammengekniffenen Augen. "...Solltest eigentlich wissen, wie man sich in einer Ruine zu benehmen hat! Wie kommst du auf die Idee, hier alles auseinander zu nehmen?!"
    Ein kurzer Blick auf das Kampffeld offenbarte Linda eine mittelschwere Verwüstung. Überall war Sand und Dreck herumgeschleudert worden. Wände waren eingedrückt, und... brannte da hinten noch ein wenig Gras? Als Linda den Büschel fixierte, folgte Julius ihrem Blick und trat es hastig aus.


    "Was zum Teufel treibst du hier eigentlich?!"
    Überall waren Spuren von dieser alten Zivilisation, jeder Quadratzentimeter Fels könnte ihr etwas wichtiges mitteilen! Und dieser respektlose Vollidiot veranstaltet aus Langeweile ein riesiges Chaos! Was fiel ihm denn ein? Hatte Christoph ihn am Ende doch falsch eingeschätzt? Nein, Christoph irrte sich nicht. Ihr Onkel war der intelligenteste Mensch auf diesem Planeten. Und bisher war Julius niemals auf die Idee gekommen, die Ruinen schlecht zu behandeln...


    Mit düsterem Blick schaute sich hinter sich. Zumindest der Monolith war unbeschadet aus der Sache herausgekommen. Nicht, dass der großartig viele Informationen bereitgehalten hatte, aber-
    Linda spürte eine Berührung an ihrem Bein. Als sie heruntersah, bemerkte sie Herakles, der seine merkwürdigen Laute ausstieß. Linda hatte lange Zeit damit zugebracht, diese Sprache irgendwie zu decodieren, aber bisher ging es nur mäßig vorran. Dass das Licht im Inneren des Golbits allerdings etwas gedämpft war zeigte ihr, dass es nicht bei bester Laune war. Und dieser Kratzer an seinem Arm... War der vorhin auch schon da gewesen? Adamant hinter Herakles wagte sich langsam hervor, jetzt, da Linda kein metaphorisches Gift mehr spuckte. Der Anblick ihrer Pokémon beruhigte sie immer wieder, und die zögerlichen Bewegungen des fluoreszierenden Steins ließ sie etwas stutzig werden. Linda hockte sich vor sie und beobachtete die beiden eingehend. In diesem Moment trottete auch Hibiki auf sie zu, stützte sich auf ihrem Bein ab und drückte sein Gesicht in ihren Arm.


    Linda seufzte. Jetzt war es ohnehin vorbei. Was passiert war, war passiert. Dran ändern konnte niemand mehr etwas...
    Herakles war aber noch nicht fertig. Es stubste sie erneut an und deutete dann auf eine Felswand, die etwas im Schatten lag. Für einen kurzen Augenblick bewegte sich dort im Schatten etwas. Das Geräusch kam ihr auch bekannt vor... Und dann erkannte sie das fliehende Zubat, das in den Tiefen der Höhle verschwand.


    "Ein Zubat?", stieß sie stirnrunzelnd aus.
    "Nicht ein Zubat." Julius sah in dieselbe Richtung und entging so Lindas Blick, der noch immer etwas angespannt war. "Dutzende. Die alle munter um uns herum flogen, während du in deine Forschung vertieft warst." Das Ein "Danke, dass ihr mich beschützt habt während ich wieder mal vollkommen weggetreten war" wäre also angebracht" verkniff sich Julius dabei bewusst.


    "Verstehe", sprach Linda langsam aus, den Punkt, wo Zubat verschwunden war, fest fixiert. "Natürlich, die Bedingungen hier sind ausgezeichnet. Dunkel, leicht feucht, kühl, fern von Menschen... Wir müssen sie wohl gestört haben, als wir die Höhle untersucht haben... Da wurden sie aggressiv und haben angegriffen." Es war eine Deduktion. Eine simple Feststellung vollkommen ohne Wertung. Sie war nicht wütend auf die Zubat, denn diese hatten nur aus Instinkt gehandelt.
    Und die Schäden in der Höhle waren nur entstanden, weil Julius und die Pokémon sich gewehrt hatten. Wie seltsam, dass sie von alledem nichts mitbekommen hatte...


    "Entschuldige. Wir hätten vorsichtiger sein sollen", presste Julius schließlich eine Entschuldigung heraus. Eigentlich war er nicht im Unrecht. Aber er wusste, dass Ruinen quasi Lindas Lebensinhalt waren. Sonst gab es nur wenig, was sie wirklich interessierte. Die Ruinen dagegen weckten in ihr eine seltene Leidenschaft. Und es war immer wieder interessant, sie von der ruhigen, weit entfernten Person zum Maniac werden zu sehen. Da war es verkraftbar, dass sie ihm diese tödlichen Blicke zuwarf, wenn sie glaubte, er würde seine Arbeit nicht ernst genug nehmen- auch wenn das nicht weiter von der Wahrheit entfernt sein könnte. Abgesehen davon war er es mittlerweile auch einfach gewöhnt.


    "Nein, es war mein Fehler", antwortete Linda und strich ihrem Adamant über den leuchtenden Kopf. Sie scheute sich nicht davor, Fehler zuzugeben. Es war ihr nicht wirklich unangenehm. Sie hatte aufgrund von Tatsachen eine Folgerung getroffen, jetzt, wo die Fakten sich aber verändert hatten, wäre es sinnlos, an dieser alten Folgerung festzuhalten. Für sie war das ganz logisch. "Außerdem ist es jetzt ohnehin zu spät."
    "Hast du etwas herausfinden können?"
    "Die Inschriften sind sehr verwittert, einiges ist unlesbar." Linda wandte sich wieder dem Monolithen zu. Am Boden direkt davor lag ein aufgeschlagenes Notizbuch, auf dem sie versucht hatte, die Runen zu übertragen. Sie hob es auf und ging dann rüber zu Julius, um es ihm zu zeigen. "Was ich sagen kann ist, dass diese Runen keine Ähnlichkeiten zu den alten Sprachen aus Sinnoh hat, für uns also vollkommen unbrauchbar."


    "Okay", murmelte ihr Partner, während seine Augen über die abgeschriebenen Runen huschten. "Und... Was genau steht da?"
    "Irgendetwas von einer großen Katastrophe und einem geflügelten Gott, der helfen soll", gab Linda wieder. "Es könnte aber auch einfach ein Bericht über ein Huhn sein. Die Runen sind da nicht ganz eindeutig." Eigentlich machten die Runen gar keinen Sinn, je länger sie sie sich in ihrem Notizbuch ansah. Linda runzelte die Stirn, drückte ihrem Partner das Buch in die Hand und bewegte sich dann wieder in Richtung Monolith. Jetzt, wo angenehme Stille herrschte, konnte sie sich besser konzentrieren. Seltsam... Diese Runen in Kombination mit dieser war eigentlich nicht...
    Oh.
    Ooooooh....
    Linda seufzte und schenkte dem Monolithen einen bösen Blick. Dann trat sie vor und strich mit ihrem Jackenärmel über den rauen Stein. Und siehe da, Dreck rieselte davon herunter. Natürlich hatte die Witterung dem kleinen Monument übel mitgespielt... Warum hatte sie nicht vorher daran gedacht?
    Jetzt, wo der Dreck von den Runen entfernt war, machen die Inschriften auch sehr viel mehr Sinn. Waren leider aber auch sehr, sehr enttäuschend.
    "Vergiss das mit der Katastrophe und dem geflügelten Gott", grummelte Linda vor sich hin. "Das hier ist leider nur eine Beschreibung eines Taubsis. Warum auch immer es jemand für interessant hielt, den Tagesablauf eines Taubsis auf einen Monolithen zu schreiben..."
    Was für eine Enttäuschung.


    Julius verkniffenes Lachen entging Linda vollkommen, denn sie nahm ihm das Notizbuch wieder aus der Hand und verstaute es in ihrer Tasche. Sie rückte ihre Brille wieder auf den Kopf und verstaute den Stift, den sie erst einmal in die Bauchtasche gesteckt hatte, jetzt wieder in ihrem unordentlichen Dutt.


    "Vielleicht sollten wir das den Johto -Experten überlassen? Sobald wir Zeit haben, schicken wir einen Brief an die Truppe aus Teak City und geben ihnen die Koordinaten durch", schlug Julius mit einem Blick auf den Monolithen vor. "Ein Bericht über ein Taubsi ist natürlich auch höchst interessant."
    "Ja, das machen wir", bestätigte Linda sah sich noch ein letztes Mal die Runen auf dem Stein an. "Ansonsten gibt es hier nichts. Wir gehen."
    Sie drehte sich um und marschierte schnurstracks an Julius vorbei, der mit einem leichten Augenrollen leise "Yes, M'am." murmelte.



    Voreilig wie Linda war, ging sie bereits ohne Julius voraus. Sein obligatorisches Seufzen ließ sich dementsprechend auch nicht lange auf sich warten. Doch bevor er ihr folgte, schoss er noch ein paar Fotos vom moosbewachsenen Monolithen mit seinem schwarzen "Zony"-Smartphone. Kann wohl nicht schaden, oder?


    Nachdem er einige präzise Schnappschüsse machen konnte, rannte der junge Abenteurer mit seinem getreuen Fukano und dem kauzigen Knacklion los, um Linda einzuholen. Wieder im dunklen Tunnel angekommen, mussten sich die beiden Archäologen erneut auf Adamant und Herakles als Lichtquellen verlassen. Das dumpfe und flackernde Licht von Golbit und die grüne fluoreszierende Farbe des kleinen Stolluniors wirkten beruhigend und während die Truppe nun in normalem Gehtempo voranschritt, musste Julius über die Bedeutung der Inschriften nachdenken.


    Er blickte kurz zur Lindas goldene Taschenuhr, die sie an einem langen Lederschnur um den Hals trug, rüber, bevor er sich seinem silbernen Gegenstück zuwandte, das an seiner Jeanshose angekettet war. Er drückte die Uhr mit der linken Hand an sich. Nach einer Weile ließ er schließlich los und ließ sie wieder an seiner Hose taumeln. Seine Gedanken waren nun wieder bei den Inschriften, und wie sinnlos es gewesen war, hierher zu kommen. Sinnlos, aber zumindest etwas unterhaltsam.


    Julius folgte den anderen durch den Spalt bis zum Höhlenausgang, ohne es anscheinend richtig bemerkt zu haben. Das war gefährlich. Ich darf nicht so geistesabwesend sein wie Linda, wenn ich über etwas intensiv nachdenke. Hibiki passt zwar auf mich auf, aber irgendwann werde ich noch aus Versehen über einen dummen Stein zu stolpern oder auf eine Falle treten, wenn ich so weitermache. Aber anders als bei ihr, hätte ich dann niemanden der mich aus einer Vipitis-Grube retten könnte. Sie würde mich wahrscheinlich einfach zurücklassen und sich im Laufe des Tages dann fragen, wo ich denn plötzlich abgeblieben wäre. Spätestens dann, wenn sie bemerkt, dass es nach 19 Uhr noch immer nicht nach Abendessen riecht.
    Allein der Gedanke daran brachte ihn zum Schmunzeln.


    Schließlich verließen sie die Höhle und das grelle Licht der Tagessonne schien ihnen entgegen. Während sich ein kleines Feld mit mittelhohem Gras und noch weiter hinten unter dem steilen Abhang, der große, weite Ozean vor ihnen auftaten, schloss Julius für kurze Zeit die Augen. Er spürte eine sanfte und erfrischende Meeresbrise und aus der Ferne konnte er das Rauschen von Wasserfällen hören. Endlich wieder an der frischen Luft.


    Der Eingang zum Tropfsteinhöhle war relativ klein und unauffällig neben dem Hauptweg zur Safari-Zone versteckt. Würde ein Wanderer auf dem geebneten Weg in der Nähe nur den rund zwei Meter hohen, begrünten Erhebung aufsteigen, dann wäre ihm auf dem ersten Blick zunächst einmal die wunderbare Aussicht auf das blaue Meer hinter ihm aufgefallen. Auf dem zweiten Blick hätte er eine kleine, runde Öffnung an der Felswand vor ihm entdeckt.


    Während Linda über den Kopf von Adamant strich, als sie bemerkte, dass sein Körper voller Kratzspuren vom Kampf gegen die Zubats war, inspizierte er, jetzt wo er im Hellen alles besser erkennen konnte, noch mal schnell die anderen Pokémon. Herakles schien zwar noch immer aufgeregt zu sein, aber verletzt war er anscheinend nicht. Sowohl Hibiki als auch Leilah waren ebenfalls unversehrt. Eine gute Bilanz.


    Als nächstes untersuchte er seine Kleidung und Ausrüstung. Christophs Taschenuhr ist noch da und vollkommen unversehrt, check. Die Tasche hat den Kampf auch ohne sichtbare Spuren überstanden, check. Die Hose hat etwas Staub abbekommen, aber ansonsten ist alles sauber, check. Ausgezeichnet, wie sieht es bei Linda aus?
    Doch die Frage hätte sich der aufstrebende Archäologe sparen können. Ihr Cardigan sah so aus, als würde sie jederzeit zerfallen, ihre Latze- und Strumpfhose voller Dreck und Himmel, ihre Tasche...okay, sie sah zwar schon vorher schrecklich aus, aber ich wünschte trotzdem, sie würde etwas mehr auf ihre Sachen aufpassen. Lediglich die Taschenuhr scheint sie wirklich regelmäßig zu pflegen. Die und ihre Pokémon natürlich, das muss man ihr tatsächlich hoch anrechnen. Apropos Pokémon, wie spät ist es denn jetzt gerade? Nach so einem harten Kampf haben sie auf jeden Fall etwas Feines zum Essen verdient.
    Auf seine Taschenuhr wollte er nicht zurückgreifen, um die Uhrzeit zu erfahren, weswegen er mal wieder sein Handy aus der Hosentasche holte. Es war noch recht früh, aber langsam bekam er Hunger.


    Er klopfte auf die Schultern seiner Kollegin, während er mit dem rechten Zeigefinger auf die Wiese mit Blick auf's Meer hinwies.
    "Linda, lass uns dort eine kleine Pause einlegen. Die Pokemon würden nach all den Turbulenzen sicher gerne etwas zwischen den Zähnen bekommen."
    "Hmm...", sie prüfte nochmal ihre Gefährten ab. "Einverstanden, Adamant und Hibiki wirken tatsächlich sehr hungrig." Julius ließ nicht lange auf sich warten und bereitete eine Dose Carnivoren-Pokéfutter für Hibiki und für den Rest, abgesehen vom Stollunior, das sich lieber von Kieselsteinen ernährte, gab es den Allzweckfutter für Omnivoren. Alles in bester Qualität natürlich. "Sorry, Hibiki, hier kann ich leider schlecht kochen", entschuldigte sich der Elyser bei seinem Fukano, während er ihn streichelte. Nachdem er dafür gesorgt hatte, dass auch Herakles und Leilah was zum Essen bekamen, wandte er seinen Blick Richtung Linda, die, zum Glück, in einem sicheren Abstand zum Abhang, auf der Wiese saß und Adamant mit seinen Lieblingsmineralien futterte.


    Diese Fürsorge und Zuwendung zu ihren Pokémon bereitete schließlich ein Lächeln auf Julius' Gesicht und während er auf sie zuging, holte er aus seiner Tasche eine Thermosflasche mit zwei Trinkbechern raus. "Etwas heißer Tee für die werte Dame?" "Gerne!", nahm sie sein Angebot mit einem eiligen Nicken und dem Anflug eines höflichen Lächelns an. Momente wie diese ließen ihn wieder daran erinnern, dass auch jemand wie sie ihre süße Seite hat. Als er für sie beide den Tee eingegossen hatte, holte er schließlich noch zwei in Alufolie verpackten Wraps raus. "Hier, für dich.", legte er ihr eine Packung auf dem Schoß, während er stehend sein Teil vom Essen von der Folie befreite. Ein warmer Hauch vom Geruch von gebratenen, roten Zwiebeln wehte ihm entgegen. Die grüne Tortilla mit Spinatgeschmack war mit Sinnoh-Kürbis-Hummus bestrichen und mit Artischockenherzen, gemischtem Blattsalat und leicht angebratenene, rote Paprikastreifen gefüllt. Für die gewisse Würze wurde zudem Meeressalz, Pfeffer aus Einall und etwas Olivenöl aus dem südlichen Kalos hinzugefügt. "Auch du bist ein Mensch und brauchst ab und an etwas zum Essen, Linda. Vergiss das bitte nicht.", er räusperte sich, bevor er fortsetzte. "Immerhin bist du meine größte Rivalin und es wäre nicht fair, wenn sie an Hungertod stirbt, während ich die Anerkennung von Christopher, aufgrund meiner Arbeit bekomme!" Er war sich nicht sicher, ob sie den Halbscherz hinter seiner Aussage verstanden hatte, aber sie schien den zweiten Part ohnehin nicht gehört zu haben. "Ich werde schon nicht vergessen zu essen" Julius konnte nicht anders und murmelte mit einem schiefen Grinsen "Hoffen wir's", und biss auch gleich danach von seinem Mittagsessen ab.


    Die Truppe genoss die anschließende Ruhe um zu essen und die Aussicht zu genießen. Als sie alle fertig waren, wurden alle Pokémon, abgesehen von Hibiki, zurück in ihren Pokébällen gerufen, damit sie sich ausruhen konnten. Das Fukano bevorzugte es allerdings lieber im Freien zu sein und brauchte ohnehin viel Auslauf. Es lief ein wenig durch das hohe Gras, jagte um Linda und Julius herum und schien generell voller Energie zu stecken. Gerade näherte es sich mit einem Stock im Maul, zweifelslos, um jemanden dazu zu bewegen, Stöckchen mit ihm zu spielen, als das Fukano mitten in der Bewegung stehen blieb und sich seine Ohren aufstellten. Mit wachsamen Blick sah es sich um. Julius und Linda sahen sich verwundert an, doch noch bevor Hibikis Trainer "Was hast du denn" zu Ende aussprechen konnte, stieß das Pokémon ein Jaulen aus und raste dann davon. Alarmiert schnappten sich die beiden Archäologen all ihre Habseligkeiten und eilten schnell hinterher.


    Zuerst hörten sie nichts, außer Hibiki, wie er durchs Unterholz preschte. Die geringfügigen Zerstörungen auf dem Weg leiteten sie allerdings in die richtige Richtung. Irgendwann war da aber etwas, ganz leise nur. Und je weiter zu liefen, desto lauter wurde es. Was war das bitte? Das Geräusch kam Linda vage bekannt vor, aber... Bevor sie sich versah, ließen sie die wilde Umgebung hinter sich und entdeckten nur wenige Meter vor sich den Hauptweg der Safarizone. Und auf diesem eine Gruppe Jugendlicher. Während Julius noch überlegte, ob sie sie begrüßen und sich vorstellen sollten, war Linda schon vorausgestürmt. Goddammit, Linda…


    Das leichte, bläuliche Leuchte hatte Lindas Interesse geweckt, als sie in die Nähe der Gruppe gekommen waren. Mal wurde intensiver und mal schwächer. Die Person, die sie hielt, war ein recht großes Mädchen mit schwarzen Haaren, die Gruppe um sie herum nahm Linda vage wahr, aber das Leuchten war einfach viel zu interessant, um ihnen noch großartig Interesse zu schenken. Ihre Tasche knallte beim schnellen Gang gegen ihre Hüften, die Augen starr auf das Leuchten gerichtet verringerte sie in wenigen Sekunden den Abstand, bis sie irgendwann direkt vor ihm stand. Sie hörte gerade noch, wie ein Mädchen etwas von "wo es uns hinführt" sagte, da beugte sie sich schon bis auf wenige Zentimeter zum merkwürdigen Gegenstand hin und betrachtete ihn genau. Es sah aus wie ein Glöckchen. Gut, dass es blau leuchtete war wohl nicht normal, und auch die Schwankungen des Lichts, wenn sich das Mädchen hin und herbewegte...


    Faszinierend.
    Linda berührte es nicht, behielt es aber starr im Auge, während sie ein Buch aus ihrer Tasche angelte, was mit ihren geschickten Fingern keine drei Sekunden dauerte. Vielleicht würde sie in diesem Band zur Geschichte Jothos ja etwas finden...? Unter Artefakte? Andererseits schien das Glöckchen auf den ersten Blick wirklich nichts besonderes zu sein, und das widerrum senkte die Chance darauf, dass ein Forscher es aufgenommen hatte... Was brachte es wohl so zum leuchen? Ähnliche Farbe, wie die, die sie auf Adamant benutzt hatte? Nein, das würde den Schwankungen widersprechen. Hatte es im Inneren eine Lichtquelle? Aber es gab keine Stromzufuhr...


    Faszinierend.
    So faszinierend, dass Linda die übrige Gruppe ignorierte, genauso wie Julius, der sich beeilte, ebenfalls dazuzustoßen.


    Der elysische Archäologe eilte mit seinem getreuen Fukano so schnell wie er konnte herbei, um Linda an möglichen vor einer Dummheiten zu hindern. Julius musste tief durchatmen, als er sah, wie seine geistesabwesende Rivalin vor einem schwarzhaarigen Mädchen stand und ihrer Umgebung ignorierend ihr Buch "Geschichten und Mythen Johtos - Teil 3" durchforstet. Anscheinend erregte das blau leuchtende Glöckchen ihre Aufmerksamkeit, weswegen sie wohl auch so schnell wie ein Dodu davongerannt war. Tatsächlich fand auch er diese Kuriosität äußerst faszinierend. Abgesehen vom oben genannten Eigenschaft, schien es nichts besonderes zu sein, doch... Die Frequenz in dem das Glöckchen blau aufleuchtet, ist unregelmäßig. Hat es vielleicht mit der Bewegung der Besitzerin zu tun? Welche Mechanik steckt wohl dahinter und für welchen Zweck wurde dieses Kuriosum wohl erschaffen?


    Diese Fragen mussten allerdings warten, denn anders als seine werte Freundin, vergaß er nicht, dass sie einfach inmitten einer Gruppe jungen Trainern hineingestürmt waren, um auf äußerst sonderbarer Art und Weise das Glöckchen der Truppe anzustarren. Julius analysierte schnell die Leute um ihn herum und konnte relativ schnell ein Bild von diesen Menschen machen. So fiel ihm zum Beispiel auch einen rothaarigen Jungen mit einem Feurigel am Schlepptau auf, der nervöser als seine Gefährten zu sein schien. Wahrscheinlich hatte er wohl Höhenangst.


    Julius bemerkte, wie die Gruppe die beiden, aus ihrer Sicht, Exoten anstarrten und versuchte die unangenehme Stille zu brechen, indem er sich in der Runde höflich vorstellte und sich für das Verhalten seiner Rivalin zu entschuldigen. "Guten Tag, mein Name ist Julius Yang und ein Archäologe aus der Sinnoh-Region. Diese...exzentrische Dame mit den weißen Haaren neben mir, ist meine Kollegin Linda Catalano. Wir suchen hier in der Umgebung nach Hinweisen für die historischen Verbindungen zwischen Johto und Sinnoh, sind bisher allerdings nicht fündig geworden. Ich möchte mich jedenfalls für das verwirrende Verhalten meiner Begleiterin entschuldigen und ich hoffe ihr könnt uns für diesen kleinen Überfall vergeben.", und verbeugte sich souverän vor den Fremden, wie er einst von seiner Familie gelernt hatte. Linda, langsam schuldest du mir wirklich einen Drink...


    Ot: Und Part 2! Happy Roleplaying und so. (:


    Edit: Einige Dinge angepasst. Der Monolith beschreibt den Tagesablauf eines Taubsis und die Zeitangabe ist draußen. Wir hatten leider einige Missverständnisse, was den letzten Handlungsschritt und die darauf folgenden Posts betraf.


    Als kleine Erklärung: Linda kann verdammt schnell sein, wenn sie etwas interessiert. Die gesamten Aktionen (von Entdecken der Truppe bis zum Betrachten des Glöckchens mitsamt dem Hervorholen des Buches dauert keine fünfzehn Sekunden, wir erwarten also nicht, dass ihr jetzt still herumsteht und uns gewähren lasst. ^^

  • Die meisten schienen davon überzeugt zu sein, dass das Glöckchen ihnen eine Richtung zeigen wollte und waren mehr als nur bereit, die Safari Zone ein wenig nach hinten zu schieben und stattdessen dem Wegweiserglöckchen zu folgen. Reni gefiel diese Idee und schon nachdem die ersten sich zu Wort gemeldet hatten, war ihr klar, welche Option für sie als einziges in Frage kam. Gab es überhaupt eine Auswahl? Nein eigentlich nicht, sie mussten einfach wissen, wo sie das Kleinod hinführen wollte.


    Ein fremder Junge, der ihr zuvor gar nicht aufgefallen war, fragte, ob er vorbei dürfe und das Stuntgirl tat einen Schritt zur Seite, um ihn zu der Brücke durchzulassen. Außer einem kurzen, grüßenden Nicken konnte sie sich allerdings nicht weiter mit ihm befassen, denn der tollpatschige Rotschopf ihrer Gruppe schien es für gar keine gute Idee zuhalten, dem Glöckchen zu folgen und brachte eine Theorie zur Sprache, dass das Glöckchen sie vor irgendwas warnen wollte. Die Blauhaarige blickte verwundert die Route entlang, soweit es eben von hier aus ging und versuchte zu erkennen, was er denn als riskant genug um ihr Leben zu gefährden einschätzte. Das hätte sie direkt brennend interessiert. Ein wenig Action könnte sie zum Entspannen nach der Aufregung mit Bolt wirklich gebrauchen und es gab nichts besseres, als einen guten Adrenalinstoß. Doch zu ihrem bedauern entdeckte sie… rein gar nichts! Es gab hier noch nicht einmal einen Verleih für Gleitschirme oder Kanus, um die Wasserfälle hinunterzustürzen, der Ort war einfach nur friedlich und atemberaubend, weswegen sie ein enttäuschtes Gesicht machte und das Funkeln, das in freudiger Erwartung eines Stunt bei den Worten des Rotschopfes in ihre Augen getreten war, ebbte auf ein normales Maß ab.
    Schade…
    „Was redest du denn da? Es gibt hier absolut gar nichts, wo wir unser Leben riskieren könnten und Kuchen können wir auch noch essen, wenn wir zurück in Oliviana sind. Wäre doch Verschwendung, so einen schönen Tag drinnen zu verbringen“, antwortete sie ihm und lächelte aufmunternd, „Im Übrigen, das Glöckchen hat uns bisher immer nur geholfen, warum sollte es uns dann jetzt plötzlich irre führen wollen? Nein, ich bin auch der Meinung, dass es uns irgendwo… huch!“


    Sie kam nicht weiter, denn plötzlich rauschte aus Richtung der Route, die sie soeben betreten hatten, ein fremdes Mädchen an, das direkt vor ihr hielt und den Anschein erweckte, es wolle seine Nase gegen das Glöckchen in ihrer Hand drücken. Schnell trat das Stuntgirl einen Schritt zurück und schloss die Hand um das Kleinod, um es vor einem potentiell diebischen Kramurx (nur sinnbildlich gesprochen) zu schützen.


    Ein Junge war dem sehr seltsamen Mädchen gefolgt, das jetzt mit einem Buch hantierte und stellte sie beide vor und entschuldigte sich für das sonderbare Verhalten seiner Begleiterin.
    „Archäologen?“, wunderte sich Serena blinzelnd und betrachtete nun ihrerseits das schräge Mädchen, ehe sie sich ihrem Begleiter zuwandte, „Ist ja total interessant. Wir wollten gerade mal nachschauen, wo uns dieses sonderbare Glöckchen, das uns schon ein paar mal sehr geholfen hat, hinführen will. Habt ihr nicht Lust, mit uns zu kommen? Vielleicht kann ein wenig Fachwissen nicht schaden.“ Sie lächelte beide an, während sich in ihrem Kopf Bilder eines sehr bekannten Abenteuer-Schatzsucher-Films abspielten. JA bei solch epischen Abenteuern musste sich der Held öfters auf sein Fachwissen über geschichtliches verlassen können oder die Hilfe von Experten annehmen. Die beiden Archäologen passten also nach Meinung der Blauhaarigen super in die Szenerie und sie konnte es kaum mehr abwarten, welch großartige Schätze das Glöckchen ihnen wohl zeigen wollte.


    „Also ist es entschieden, wir folgen dem Glöckchen!“, freute sie sich und öffnete die Hand wieder, damit das Kleinod wieder auf ihrer Handfläche lag, während sie mit der anderen ihr Pokémonei an sich drückte. „Lasst uns aufbrechen! Ich bin so aufgeregt!“


    Tatsächlich wurde das Leuchten gleichzeitig mit dem Klingeln stärker, je weiter sie die Route entlang wanderten, bis es auf einmal, als sie gerate auf einem Zwischenstück zwischen zwei Brücken waren und an einem der vielen Höhlenöffnungen vorbei gingen, mit einem Schlag still wurde. Irritiert hielt Reni inne und wandte sich um, da begann das Kleinod wieder Signal von sich zu geben, als sie sich kurz dem Höhleneingang zugewandt hatte. Sie bewegte sich auf diesen zu und das Leuchten wurde zu einem schnellen Blinken.
    „Scheint, als müssten wir hier rein“, verkündete sie aufgeregt und betrat auch schon die Höhle.


    Nahc ein paar schritten bog diese um die Ecke und was anfänglich wie eine kleine, unscheinbare Sackgasse gewirkt hatte, entpuppte sich als ein System von Gängen, die beinahe einem Labyrinth glichen und alle nach unten führen schienen. Ein Grollen offenbarte, dass die Gänge wohl mit dem Meer verbunden waren und der dunkle Stein war feucht.
    Indem sie das Glöckchen bei jeder Weggabelung nutzen, kamen die jungen Trainer schnell voran und fanden sich nach einigen Minuten des Wanderns in einer Kammer wieder.


    Hier war es beinahe stockdunkel, nur ein schwaches Licht, das kaum ausreichte, um irgendwas zu erkennen, gab es. So konnten die Jugendlichen ausmachen, dass sich hier der Raum weit öffnete und in gut zehn Metern Entfernung zu ihnen der Boden Wellen schlug und in Bewegung zu sein schien. Offenbar stand ein Teil des Raumes unter Wasser, was auch das leise Plätschern erklärte, denn ansonsten war es hier in diesem Raum plötzlich erstaunlich still. Und auch das Glöckchen lag nun still, jedoch permanent in einem sanften Blau leuchtend, auf Serenas Handfläche.


    Plötzlich aber verglomm ein Licht. Kühl und von einem milden Türkis-blau erleuchtete es mit einem Schlag die ganze Kammer und blendete im ersten Moment die Augen der Besucher, welche gerade an das Dunkle gewöhnt waren.
    Vor ihnen offenbarte sich eine große Kammer mit runder, kuppelartiger Decke und ebenen Boden. Kein verirrter Felsen trügte das Bild und so war es kein Wunder, dass die Wasserfläche, welche einen Großteil der Kammer und die Komplette, den Trainern abgewandte Wand einnahm, alle Blicke auf sich zog. Es musste wohl unter der Oberfläche einen Zugang zum Meer geben, denn man konnte so keinen erblicken. Der dunkle Stein, aus dem alles hier bestand, war feucht und es roch nach salziger Seeluft. Gelegentlich löste sich ein Tropfen von der Decke und fiel mit einem leisen „platsch“ zu Boden.
    Die Decke und der Boden waren nun von Zeichen bedeckt, die ihrerseits bläulich leuchteten.
    Doch was all ihre Blicke geradezu zu fesseln stand, war die Quelle des Lichts.
    Dieses kam nämlich von einem großen, türkisfarbenen, sechseckigen Kristallring, welcher wie der Prunkstein eines Diadems auf dem Haupt eines anmutigen Wesens lag, welches mitten auf der dunklen Wasseroberfläche stand und geradezu unwirklich wirkte. Rote Augen blickten die Trainer wartend an, langes, lilanes Haar wehte in sanften Wellen als seidige Mähne über seinen Rücken, im Gleichtackt mit zwei schmalen, weißen Bändern, welche wohl der Schweif des Wesens waren und an seinen Seiten, der Schwerkraft zum Trotz in der Luft schwebten und sich bewegten, als wäre das ganze Wesen unter Wasser. Das Gesicht war schmal und anmutig, wie die gesamte, langbeinige Gestalt, welche mit himmelblauen Fell bedeckt war. Nur um die Schnauze, den Bauch und ein Stück weit die Innenseiten der Beine, sowie an einem eckigen Muster auf seiner Seite, war es weiß.
    Sanfte Wellen gingen von den Pfoten des wunderschönen, jedoch so unwirklich scheinenden Wesens aus, welches da im Licht seines eigenen Kristalles vor ihnen stand. Und obgleich es auch wieder so real wirkte, als müssten sie nur die Hand ausstrecken, um es berühren zu können, wirkte es, wie ein Traum, stand es doch wie Schwerelos auf der Oberfläche dieses unterirdischen Sees. Sein Brustkorb hob und senkte sich mit seinem Atem.


    „Ihr habt lange gebraucht, um hier her zu kommen!“, erklang nun die ruhige Stimme einer Frau. Des Lebens weise, sanft und zugleich erahnend lassen, dass diese Ruhe unglaubliche Macht barg und jeder Zeit zum Sturm werden konnte, hatte sie etwas, dass die jungen Trainer in ihren Bann zog und von nie entdeckten Mysterien erzählte. Außer den Jugendlichen war nur ein einziges Wesen hier anwesend.
    „Willkommen in meiner Kammer“, sprach die Frauenstimme weiter, „Ich hoffe, die Reinglocke, welche ich euch übergeben habe, hat euch gute Dienste erwiesen. Gerade in diesen Zeiten könnte sie von unschätzbarem Wert, wenn nicht sogar ein Schlüssel sein. Ich hoffe, ihr habt bereits erkannt, wie ihr mit ihr umgehen müsst und was sie vermag.“


    Nun legte das Legendäre den Kopf schief und etwas glitt über seine Züge, beinahe, als würde es lächeln oder gar grinsen, während es einzelne der Gruppe direkt anblickte.
    „Übrigens Freunde, ihr habt euch in den letzten hundertfünfzig Jahren wirklich kein Stück verändert! Wie ist es euch in der Zwischenzeit ergangen und habt ihr euren grünen Begleiter auch mitgebracht?“


    OT: Badäääääm!
    :P
    Überraschung!



    Ich hoffe, damit hatte jetzt keiner gerechnet XD
    Tja, viel Spaß. Ihr steht jetzt vor Suicune, dem Legendären des Nordwindes und es redet mit der Stimme, einer weisen Frau, die jedoch kein Alter kennt^^.
    Sind eure Charas jetzt überfordert? Ich hoffe doch XD Spielt auf jeden Fall aus. Sicher habt ihr einige Fragen zu dem, was Suicune gesagt hat, scheut euch also nicht, zu fragen.
    Diejenigen, die bei ihrer letzten Aussage direkt angeschaut wurden, sind die Charas, die bei RPG-Start dabei waren und die Zeitreise zum Brand des Bronzeturms miterlebt haben, aktuell dürften das, wenn ich mich nicht verzählt habe, vier Personen sein: Liv, Reni, Mitsuko, Alec.
    entschuldigt, wenn ich wen vergessen habe.

    Öffne die Pforte, durchschreite das Tor und betritt eine Welt, wie du sie dir in deinen kühnsten Träumen vorgestellt hast. Eine Welt, in der Wunder Wirklichkeit und Kinder nie erwachsen werden.
    Doch ohne Hilfe werden die Traumlande schon bald vom Albtraum regiert, den die bösartigen Nachtmahre sind mächtiger als je zuvor.


    Das Abenteuer und der Kampf um die Welt der Träume hat begonnen!
    The endless Night of Dreams

    Einmal editiert, zuletzt von Sheewa ()

  • Crucius , Route 47


    Crucius schlenderte über die Brücken die sich zwischen den Klippen der Route 47 hangelten. Die Gruppe hatte ihn ohne ein auffälliges Ereignis passieren lassen, was Crucius in seiner Idee der Gruppe beizutreten noch weiter bestärkt hatte. Wenn eine Gruppe von Menschen jemanden wie ihn ohne Getuschel passieren ließ, hieß das in Crucius Augen dass sie sich kein Hehl um das äußere eines Menschen machten. Die meisten Menschen waren der Meinung dass das Äußere eines Menschen wichtiger war als das Innere; Möglicherweise war das der Grund weshalb Crucius im Normalfall besser mit Pokemon auskam, für diese zählte nur der Charakter. Als er sich das nächste mal zu der Gruppe umdrehte erfasste er zwei neue Gesichter die zuvor nicht in der Gruppe gewesen waren. Er erkannte ein etwas kränklich aussehendes Mädchen und einen größeren, braunhaarigen Mann den man ansah dass er viel trainierte. Sie redeten miteinander und machten den Anschein als wären sie ein Teil der Gruppe. "Wahrscheinlich sind die beiden seit längerem Teil der Gruppe und sind jetzt wieder zu ihnen gestoßen..." dachte sich Crucius als er die beiden musterte. Die Körpersprache der beiden zeigte keine Scheu oder Unbehagen, weshalb er sich seiner These umso sicherer wurde. Sie sahen etwas gehetzt und entkräftet aus, ansonsten waren die beiden aber sehr gut in Form.


    Als die Gruppe sich in Bewegung setzte verlangsamte Castor seinen Schritt und blieb schlussendlich stehen, in das Meer schauend. Neben der Tatsache dass das Meer unbeschreiblich schön war und er den Ausblick genießen konnte hatte diese Aktion einen weiteren Sinn. Als die Gruppe in überholte lächelte er in sich hinein. Als sie an ihm vorbei schritt schlenderte er ihnen mit ruhigen Schritt hinterher. Er wollte diese Gruppe im Auge behalten, vielleicht würde etwas interessantes passieren. Die Gruppe verhielt sich sowieso sonderbar; Anstatt zu der Safari-Zone zu gehen, wie es Crucius vermutet hatte machten diese vor einer der Höhlen halt und betrat diese schlussendlich. Nun war Crucius Neugierde geweckt und er folgte der Gruppe in das Höhlensystem. Er mochte die Kälte und Beklommenheit der Höhle, eben jene ließ Crucius sich lebendig fühlen. In diesem Labyrinth von Gängen hatten sich schon einige Touristen verlaufen, nicht einmal der weißhaarige kannte den Weg hier hinaus. Dieses Höhlensystem verlief in viele verschiedene Ausgänge, manche waren das Meer, andere offenbarten den Weg in eine andere Höhle. Er ging Gruppe einfach hinterher sodass es den Anschein haben könnte er wäre ein Mitglied der selbigen. Außerdem konnte er in der Höhle sowieso nichts sehen, sodass ein Ausstieg extrem schwer werden würde. Nach einiger Zeit beschloss Crucius Crysis aus dem Pokeball zu holen, sodass er zum einen nicht alleine sein würde falls doch etwas passieren würde und zum anderen er eine kleine Lichtquelle bei sich hatte. Den Lichtern der anderen zu folgen war ermüdend. Crysis erhellte mit der Flamme hinter seinem Schädel einen kleinen Bereich um Crucius herum sodass er in ein rotes Dämmerlicht gehüllt wurde. Als er Crysis anblickte um ihn anzulächeln und ihm damit seinen Dank zu übermitteln grunzte Crysis zufrieden. Sie bogen um viele Ecken und Kurven ab und das Geräusch der Wellen wurde immer lauter. Vermutlich kamen sie einer Gezeitenhöhle oder einer Quelle immer näher; Offenbar folgte die Gruppe einem Detektor, denn die Person an der Spitze der Gruppe sah immer wieder fragend auf ein Objekt in ihrer Hand das ein glockenähnlichen Klang von sich gab. Es sah aus seiner Sicht zumindest fragend aus, in der Dunkelheit konnte er sowieso nichts sehen, der Ton des Objektes wurde allerdings ziemlich gut übertragen


    Nachdem Crucius der Gruppe durch das Labyrinth gefolgt war machte er sich allmählich Gedanken über den Rückweg. Würden sie hier überhaupt wieder rausfinden? Oder würde ein Team aus wagemutigen Forschern irgendwann ihre vermoderten Knochen finden? "Wenn ja, vermutlich auf den Köpfen einiger Tragosso..." scherzte Crucius düster. Er konnte sich mit dem Thema aber nicht mehr befassen, da die Gruppe plötzlich in eine Art Siegelkammer trat. Der Boden bestand aus einer geradlinigen Ebene von Steinen die in einen riesigen See liefen. Die gesamte Kammer war in komplette Dunkelheit getaucht, bis plötzlich von der Mitte des Sees ein starkes Leuchten ausging. Noch an die Dunkeheit gewöhnt schütze der Weißhaarige seine Augen mit seiner Hand, doch dann erkannte er dass nicht nur von dem See ein leuchten ausging. Die komplette Kammer, die gesamte Kuppel erstrahlte in einem dumpfen Licht als sich die eigentümlichen Zeichen darauf aktivierten. Was geschah hier? Was hatten sie hier betreten? Diese Kammer löste in Crucius das Gefühl der Göttlichkeit aus; Als hätten sie einen Hain oder etwas dergleichen betreten. Als er wieder normal sehen konnte sah er es: Ein anmutiges Wesen thronte über dem Wasser und sah die Gruppe wohlwollend an. Lange weiße Striemen fielen von seinem Haupt das von einer anmutigen Mähne umhüllt war. Auf dem Kopf des Vierbeiners bildete etwas dass Crucius an eine Koralle erinnerte eine Art Krone. Der gesamte Rest des Körpers war weiß und bläulich gehalten was ihm die perfekte Harmonie mit dem Wasser verleite. Crucius hatte in seinem gesamten Leben nichts gesehen was an die Anmut dieses Pokemon herankam. Als das Pokemon dann sprach war Crucius komplett sprachlos. Die Stimme einer ruhigen Frau redetet zu der Gruppe und hieß sie Willkommen. Die Stimme spiegelte die Ruhe und die Sanftmut des Meeres wieder, sodass Crucius sich augenblicklich entspannte. Den Anschein nach hatte dieses Pokemon die Gruppe erwartet und diese mit einer Art Kompass ausgestattet, einer Reinglocke. Was auch immer das sein sollte. Dann entspannten sich die Züge des Legendären (ein anderes Wort fiel Crucius nicht ein) und sprach etwas unglaubliches aus. Dieses Pokemon... kannte einige der Gruppe - Vielmehr bezeichnete es sie als seine Freunde! Und nicht nur das, anscheinend bestand diese Gruppe seit 150 Jahren! Oder zumindest kannte das Legendäre einige aus der Gruppe seit 150 Jahren. Wie war das möglich? Er ließ sein Blick verdutzt auf die Gruppe wandern. Die meisten waren 20 oder jünger, genau wie er! Einen alten Greis konnte er hier nicht entdecken. Wie war das möglich? Er wusste nicht woher er den Mut nahm, doch er sprach plötzlich mit lauter fester Stimme das anmutige Wesen an: "Moment, Moment... 150 Jahre? Das kann doch nicht sein. Ich sehe in der Gruppe niemanden dem dieses Alter auch nur im entferntesten entspricht. Und sie betitelt diese Gruppe als ihre Freunde, warum? Woher kennen Sie sich? Aber was für mich am wichtigsten erscheint... Wer oder Was sind Sie? Da Sie allen Anschein nach schon lange über 150 Jahre auf diesem Planeten weilen denke ich dass Sie ein Legendäres Pokemon sind. Doch welches? "


    OUT: Jetzt geht die Post ab! Mein Charakter folgt euch einfach mal ganz ungeniert, hoffentlich kann man darauf anknüpfen! Bin gespannt auf eure Reaktionen!

  • Wie es den Anschein hatte, lag William richtig mit seiner Vermutung, dass sich sein gegenüber nur nicht wirklich traute. Als dieser dann auch noch begann aus ganzem Herzen, wie es schien, zu lächeln, war er sich sicher er hatte es richtig gemacht. Wobei es doch ein wenig komisch wirkte als er kurz darauf das Gesicht schmerzerfüllt verzog. Leider hatte William keine Ahnung was man in der Situation machen musste, er war ja kein Arzt oder so. Dementsprechend, in Ermangelung besserer Mittel liess er dem Jungen ein paar Sekunden Zeit, damit dieser sich sammeln konnte, und hörte danach aufmerksam zu als er sich bedankte. Mit einer sanften freundlichen Stimme, begann er zu darauf zu antworten: „Kein Problem, aber hey folgender Vorschlag, wir können es ja so machen, dass du es mir dann vor der Safarizone wieder zurück gibst und solange auf es aufpasst, was hältst du davon?“ Wirklich Zeit zum Antworten bekam er nicht, da kurz darauf zwei neue unbekannte Personen auftauchten und mitten in die Gruppe stürmte. An sich ja noch kein Problem, aber man hätte schon ein wenig Anstand erwarten können, zumindest wenn man so wie der weibliche Teil der beiden recht schnell auf das Glöckchen zustürmte und es genauer untersuchte. Der erste Eindruck war also schon einmal nicht gerade sehr blendend. Immerhin hatte der männliche Teil dann doch die Güte die beiden vorzustellen. Und da man ja nicht zu schnell über noch unbekannte Menschen urteilen sollte, beliess er es nun einmal auf sich und ging ein wenig auf die beiden, oder respektiv eher auf den Jungen, der sich als Julius vorgestellt hatte, zu. Leider war Serena schneller als er selbst und schien sehr erfreut über den fachkundigen Zuwachs zu sein und fragte die beiden geradewegs heraus ob sie Lust hatten mitzukommen. Nachdem er den beiden ein wenig Zeit gelassen hatte, die Frage zu verdauen und sich angemessen zu beantworten, begann auch William seine Stimme zu erheben und sprach Julius an: „Freut mich euch kennen zu lernen, mein Name ist William Gray.“ Wobei er sich selbst kurz verneigte wie es ihm Julius schon vorgemacht hatte als er sich gegenüber der Gruppe vorgestellt hatte. „Man trifft hier nicht so oft Menschen aus derselben Region, darf ich mich denn erkundigen woher ihr genau kommt und wie ihr auf diese Themenwahl gekommen seid?“ Er freute sich tatsächlich mal jemand aus der Heimat zu treffen, auch wenn er bezweifelte, dass sie schon einmal von ihm oder der Familie, der er diente gehört hatte. Eine interessante Unterhaltung konnte dennoch nie schaden. Gespannt hörte er der Antwort seines neuen Gesprächspartner zu.


    Sehr lange konnte er allerdings nicht zuhören, da Serena, in ihrer Art bereits entschieden hatte das es weitergehen sollte. Dementsprechend musste er leider das weitere Gespräch auf später verschieben, was er Julius auch so mitteilte: „Wäre es echt möglich, wenn Sie mir später im Detail erklären, was Sie bis jetzt alles erreicht haben? Aktuell scheint es leider so als ob wir weiter müssten.“ Er deutete kurz mit seinem Kopf auf Serena, welche bereits im Aufbruch war, und fuhr dann fort: „Aber wenn ich mich recht erinnere wurden Sie ja auch eingeladen, mit uns zu kommen, was ich persönlich sehr Begrüssen würde.“ Er sah sich kurz um und entdeckte das sich ein rothaariger Junge nicht wirklich erfreut zeigte, dass er die Brücken überqueren musste. Dementsprechend nickte er kurz Julius zu, und verabschiedete sich vorläufig mit den Worten: „Sie entschuldigen mich, ich muss etwas erledigen.“
    Ein paar Augenblicke später war er bereits bei dem Jungen, den er schon ein paar Mal gesehen hatte und der offensichtlich auch zur Gruppe gehören musste. Mit einem freundlichen Ton sprach er ihn an: „Kann ich irgendwie behilflich sein? Mit Verlaub ihr seht nicht sehr glücklich aus, geht es Ihnen nicht sehr gut?“ Wer wusste schon was das Problem sein würde, da war einmal freundlich nachfragen doch noch immer die Beste Lösung.


    OT: So ich muss kurz noch jemandem helfen, bevor ich weitergehen kann^^

  • Vor lauter Angst war es für den Rothaarigen etwas schwer, die Ereignisse zu verfolgen. Nun, bis auf den unglaubwürdigen Part des Stuntgirls, es würde hier keine Risiken geben. Immerhin meinte sie nicht auch noch, sie würde sich mit einem Fallschirm von einer der Brücken stürzen oder so. Das wäre ja noch die Höhe. Das hatte ihn erstmal für eine gute Weile aus dem Konzept gebracht.


    Deswegen war er auch ziemlich darüber verwirrt, als zwei neue Gesichter auftauchten. Die waren doch neu? Vielleicht? Das war zurzeit aber egal, da der Junge sich kaum auf den Beinen halten konnte. Das war einfach zu viel für ihn gerade. Vor allem durch die Rede von vor ein paar Momenten hatte der Tollpatsch das Gefühl, eine Menge seiner Kraft verloren zu haben. Das schien zwar für alle eine Überreaktion zu sein, aber der Gedanke, von hier ganz oben runterzustürzen und… Nein, diese Gedanken fortzuführen war nicht sehr klug.


    Während sich die Gruppe, die scheinbar von der Todeswarnung komplett kalt gelassen wurde, weiterbewegte, kam der Butler zu Philip. In seiner gehobenen Sprache, die fast so wie eine Fremdsprache klang, sprach er zu dem Rothaarigen. Etwas war nicht in Ordnung? Ach, wie kam er darauf? Dass seine Knie mehr zitterten als ein Schneppke sollte ja schon genug Signale senden, dass eben nicht alles in Ordnung war. „A-Ach, ich w-w-werde do-doch sicher nu-nur ga-anz ti-tief die-diese Br-brü-ücke runt-terst-türzen. K-kein Prob-blem, d-denke ich…“ Was in etwa genug Lügerei war, um für die nächsten 20 Jahre lang auf der Unartig-Liste des Weihnachtsmanns zu stehen. Dabei wollte er doch nur nicht sterben, war das zu viel verlangt?


    OT: Ähm, ja, Höhen sind nicht zu unterschätzen. Die Reaktionen sind berechtigt!

  • Es war irgendwie schon fast zu erwarten das ein Großteil der Gruppe, wenn nicht sogar alle, dem Glöckchen folgen wollten. Die meisten Pokémon war zwar von dem großen Kampf noch schwer mitgenommen aber immerhin hatten sie es auch dem Glöckchen zu verdanken das keines davon in ernsthaften Schwierigkeiten steckte und so schnell wie möglich ein Ort der Heilung benötigen würde. Das Risiko das die Glocke also alle ins verderben stürzen würde war also extrem gering.Irgendwie schien sie auch einen relativ starken Anziehungseffekt auf junge Leute zu haben da die Zusammensetzung der Gruppe sich scheinbar schon wieder verändert hatte. Die wohl aufdringlichste Neuerung war wohl das junge Mädel das urplötzlich direkt vor Serena stand und den Blick vom Glöckchen nicht abwenden konnte und der Junge der die beiden Archäologen vorstellte. Für eine große Vorstellungsrunde war aber kaum Zeit da Serena sich relativ zügig in Bewegung setzte um mit ihren Glöckchen den Weg vorzugeben.


    Als es allerdings an einer gewissen Stelle des Weges in eine relativ dunkle Höhle gehen sollte die nach einigen Abbiegungen etwas Labyrinth artig anzumuten schien wurde selbst Kyle etwas unruhig. "Na Hauptsache die Glocke führt uns auch wieder raus. Wenn Citrin sich nicht gerade Erholen würde hätte ich zu mindestens einen Faden zur Wegmarkierung hinterlassen können." Schoss es ihm durch den Kopf während er weiterhin Serena folgte.Es waren auch nichtmehr allzu viele Abbiegungen bis sich alle in einer relativ großen Kammer befanden die wohl teilweise unter Wasser stand. Was jedoch als nächstes Geschah ließ das Herz des Kundschafters schneller schlagen. Dort stand ein Pokémon vor ihm das er nicht kannte, wie konnte das sein? Während seines Kundschafterstudiums sollte er doch alle bekannten Pokémon kennen gelernt haben. Das heißt alle bis auf "Ein Legendäres Pokémon." dachte er sich leise und versuchte sich zu erinnern was er über die legendären Pokémon von Johto noch wusste. Die Welt um ihn herum war für eine Kurze Zeit wie in Zeitlupe während er sein wissen abrief."Da waren 2 Vögel und 3 Wildkatzen als definitiv historisch bestätigte Pokémon für diese Region. Die Vögel kann ich schon mal ausschließen . Demnach kann das nur eine der 3 Wildkatzen sein. Dem Ort und der Fellfärbung nach würde ich auf den Wassertypen Suicune tippen." Noch bevor Kyle sein wissen mit dem anderen teilen konnte sorgte Suicune allerdings dafür das es ihm die Sprache verschlug. Bei den Fähigkeiten war es kein Wunder das diese einzigartigen Pokémon als Legendär bezeichnet werden.Es oder war es doch besser *Sie* zu sagen, hieß die Gruppe Willkommen und ließ so einige Informationsbomben platzen. Kyle brummte nur noch der Schädel und er musste sich kurz im Schneidersitz auf den Trockenen Boden setzen und mit der freien, nicht sein Pokémon tragenden Hand, an die Schläfe fassen. "Von der Jahrhundert Sache mal abgesehen. Woher zum Grypheldis kennt ein Legendäres Pokémon wie Suicune euch persönlich?" fragte der Kundschafter komplett verwirrt in den Raum.

  • Es war einfach dumm von Delvin gewesen, so zu Lächeln. Er wusste doch selber gut genug, wie sehr das weh tat! Dann sollte er so etwas auch gefälligst lassen, denn stark masochistische Neigungen hatte er nicht. Auf Williams Vorschlag hin nickte er nur. „Ja, sicher. Ich werde es rechtzeitig zurückgeben und gut darauf aufpassen!“, versprach er ihm und nickte abermals. Aber noch während er antwortete waren zwei weitere, überaus seltsam wirkende Gestalten aufgetaucht und schienen Serena zu bedrängen. Irgendwie kam es ihm zumindest so vor… Aber im Gegensatz zu ihm konnte Serena ja gut mit anderen Menschen umgehen, also war das sicher kein großes Problem für sie. Die Vorstellung hatte er nicht einmal richtig mitbekommen, er war immer noch zu überrascht vom plötzlichen Auftauchen. Wie es schien waren die beiden aber schnell als Neuzuwachs zur Gruppe festgelegt. Also würde er ohnehin noch genug Zeit haben, um die zwei kennenzulernen. Oder ihnen aus dem Weg zu gehen. Je nachdem, ob sie nett wirkten oder nicht. Aber der erste Eindruck war eher nicht so…


    Schnell war der Entschluss gefasst, dem Glöckchen zu folgen. Um genau zu sein, hatte Serena es mehr oder weniger entschieden. Aber hey, ihn sollte es nicht stören. Er hatte ohnehin kein Problem damit, Hauptsache er musste nicht noch mehr mit unbekannten Leuten reden. Instinktiv presste er Williams Ei fester an seine Brust. Hoffentlich würde er das nicht verlieren… Bildete er sich das nur ein oder ging eine Wärme vom Ei aus?


    Das Glöckchen führte sie quer über die Klippen, von Brücke zu Brücke, bis sie mitten zwischen zwei Hängebrücken in eine Höhle gelotst wurden. Die Höhle entpuppte sich als viel größer und vor allem verwirrender als er vermutet hatte. Ohne das Glöckchen hätten sie sich sicherlich verlaufen. Und ohne die größeren Personen vor ihm hätte er sicher auch die Gruppe verloren. Zuzutrauen war es ihm. Je weiter sie in das Höhleninnere vordrangen, desto lauter wurde ein stetiges Rauschen, das auf- und wieder abschwoll. Anscheinend waren die Gänge irgendwie mit dem Meer verbunden. Nur hoffentlich nicht in einer Art, dass es selbige füllen würde… Er wusste zwar, dass diese Angst unrealistisch war, aber das Glöckchen war auch nicht gerade das normalste Ding der Welt. Also war sie dennoch berechtigt!


    Schnell kamen sie dann in einer Art Kammer an, in der es zappenduster war. Nur ein schwaches Licht erhellte den Raum äußerst spärlich, kaum genug, um irgendetwas zu erkennen. Mit einigem Schieben, Anstupsen und Entschuldigung drängte Delvin sich durch die Menge der Gruppe nach vorne. Vielleicht gab es da ja etwas zu sehen?


    Plötzlich leuchtete ein hellblaues Licht auf, welches den Jungen direkt blendete. Schnell schloss er das gesunde Auge und hielt sich die linke Hand vor selbiges, während die andere nach wie vor das Ei umklammerte. War das nur sein Gefühl oder wurde es wieder wärmer?


    Vorsichtig öffnete er wieder das Auge und blickte sich in der nun erleuchteten Kammer um. Sie war viel höher als er zuerst vermutet hatte und hatte eine große, kuppelförmige Decke. Aber das Faszinierendste war die Wasserfläche, die den Großteil der Fläche der Kammer einnahm. Mit dem Zugang zum Meer hatte er wohl recht gehabt. Aber immerhin ließ sich keine Tendenz zum Überlaufen erkennen. Das war beruhigend.
    Kaum aber streifte sein Blick die Quelle des Lichts, blieb er direkt an ihr hängen. Noch nie hatte er eine vergleichbare Gestalt gesehen. Noch nicht einmal etwas von einem solchen Wesen gehört! Sein Körper war wie versteinert, die einzige Reaktion, zu der er in der Lage war, war das Öffnen des Mundes. Die Worte in der unglaublich beruhigenden, aber weisen Stimme, zogen jedoch an ihm vorbei. Nicht dass er nicht hören wollte, sein Gehirn war noch zu sehr damit beschäftigt, die Anmut dieses Wesens zu verarbeiten. So starrte er das anmutige Wesen weiterhin einfach an. Langsam wurde es in seinen Armen aber schon regelrecht heiß.

  • Für wie blöde wurde er eigentlich gehalten? Es war immerhin eine eher rethorische Frage gewesen, ob etwas nicht in Ordnung war, man konnte von drei Meilen entfernt mitten in der Nacht sehen das sein Gesprächspartner vor etwas Angst hatte, und auf keinen Fall alles in Ordnung war. Aber nein, man musste ja wieder versuchen ein Schauspiel ab zu ziehen. Wann lernten die Menschen um William herum endlich, dass sie verdammt begabt sein mussten, dass er ihr Schauspiel nicht recht schnell durchschaute. Bis jetzt hatte er erst eine Person getroffen, welche er in der Gruppe langsam zu schätzen begann. Aber von Mitsukos Performance war der deutlich jüngere noch weit entfernt und würde vermutlich auch nie dazu kommen. Wobei sie auch noch andere Vorteile hatte, die an dieser Stelle mal nicht erwähnt werden sollten, sonst würden sie nie über diese Brücke kommen. Doch was machte man am besten mit nicht folgsamen Kindern? Gut, nein das konnte er nicht machen, immerhin konnte er ihn weder umerziehen noch einfach stehen lassen oder dazu zwingen über die Brücke gehen zu müssen. Ah wie er seine eingeschränkten Möglichkeiten ausserhalb des Familienwohnsitzes doch hasste. Doch es führte kein Weg daran vorbei. Er musste auf andere Mittel zurückgreifen. Dementsprechend sprach er den Jungen erneut mit einem freundlichen Ton an: „Ich glaube nicht, dass du von dieser Brücke stürzen kannst,“ das war sogar wortwörtlich so gemeint, dennoch fügte er recht schnell noch an, „aber wenn du so Angst davor hast, was hältst du davon wenn ich dich festhalte, so dass du nicht herunterfallen kannst?“ Was idiotischeres hatte William schon lange nicht mehr gesagt, aber vielleicht funktionierte es ja, wer wusste das schon. Und in seiner leicht ungläubigen Art fügte er dem Ganzen eh schon leicht lächerlichen noch an: „Und wenn wir in die nächste Stadt kommen, bekommst du von mir was süsses ok?“ Vielleicht war das ein wenig zu viel gewesen, aber der andere hatte sich wie ein Kind aufgeführt, da konnte er auch was in die Richtung bringen. Sollte das nicht klappen konnte er noch immer auf andere Methoden umsteigen, die weitaus weniger Freundlichkeit von ihm verlangten.


    OT: Vielleicht klappts ja so...

  • Der Tollpatsch war sich sicher, dass er erfolgreich die Tatsache verdeckt hatte, dass er Angst vor dem Abstürzen hatte. Er war nun mal ein äußerst großartiger Schauspieler! Diese Illusion wurde aber nur wenige Augenblicke zerstört. War er echt so schlecht beim Lügen?


    Das Angebot, was dem Jugendlichen jedoch gemacht wurde, war definitiv um einiges besser als so ziemlich alles andere gerade. Zum Beispiel besser als den Abgrund runter zu fallen. Jedoch nahm Philip das Ganze ein bisschen zu ernst, da er sich gleich an Williams Arm klammen wollte. Es war ihm egal, ob er sich damit bei allen blamierte, ihm war sein Leben aber gerade wichtiger. Außerdem hieß es, dass William ihn festhalten würde und nicht umgekehrt! Immerhin würde er später auch noch Süßigkeiten geben! Da gab es auch nichts verdächtiges, auch wenn der Rothaarige diesen Mann nicht kannte.


    Gab es eigentlich einen Grund, warum ihm gerade so sehr geholfen wurde? Egal, er konnte diesen grauenhaften Abgrund hinter sich lassen, für immer!
    OT: Das ist so kurz. <-<

  • Erst einmal schienen alle sprachlos und starrten das anmutige Wesen an. Dann jedoch durchbrach ein Junge die Stille und stellte direkt einen ganzen Schwall Fragen. Die erste Reaktion des Legendären war jedoch ein leises Lachen und der Ausdruck in ihrem Gesicht wurde erneut zu etwas, dass man beinahe nur mit einem Schmunzeln deuten konnte.
    Bevor sie allerdings antworten konnte, wandte sich Kyle direkt an Serena und erkundigte sich, woher die Gruppe ein legendäres wie Suicune kennen würde.


    „Du solltest ihm antworten, Menschenfrau, ich bin gespannt auf deine Antwort seiner Frage“, meinte die Raubkatze mit einer sanften, belustigten Stimme, die allerdings keinen Widerspruch zuließ.
    Serena, die bisher nur etwas verdattert dagestanden hatte, schüttelte nun den Kopf, um zu sich zu kommen und blickte Kyle an.


    „Also eigentlich haben wir Suicune vor wenigen Tagen erst getroffen. Allerdings sind wir bei unserem ersten Treffen irgendwie in die Vergangenheit geraten und haben sie getroffen, als sie noch ein Aquana war und im brennenden Turm gestorben ist. Das war beim Fest des Lebens in Teak City, wo wir unsere ersten Pokémon bekamen, als Eier in unseren Armen schlüpften. Nachdem der Bronzeturm zusammengebrochen ist, waren wir dann plötzlich wieder in unserer Zeit und Jens, der Arenaleiter von Teak hat uns die Legende der zwei Türme erzählt. Am nächsten Tag haben wir die Ruine aufgesucht, aber zwischen unseren Besuchen waren eben hundertfünfzig Jahre gewesen und es war ziemlich krass, wie anders der Ort war, obwohl es für uns nur Stunden gewesen sind. Jedenfalls war Suicune, so, wie sie jetzt vor uns steht dort und ist verschwunden, als sie uns bemerkt hat“, erklärte das Stuntgirl, wobei sie wohl den armen Kyle noch mehr verwirrte, welcher zum Glück ja schon auf dem Boden saß. Wäre sie nicht so überwältigt von diesem unverhofften Treffen gewesen, hätte sie ihre Antwort wohl weniger wirr gegliedert. Dann aber fiel ihr noch etwas ein und sie wandte sich an das Legendäre:
    „Aber Suicune, was meinst du mit ‚der Reinglocke, die du uns gegeben hast‘?“, wunderte sie sich und hob das Glöckchen, welches sie noch immer auf der Handfläche liegen hatte, ein wenig, „Etwa das hier? Ja es hat uns schon ein paar Mal geholfen, es scheint Heilkräfte zu haben und vor allem wenn die Pokémon an dieser seltsamen Krankheit leiden, werden sie durch seinen Klang geheilt. Und jetzt hat es geleuchtet, und uns zu dir geführt. Aber es macht, was es will und wann es will. Allerdings haben wir es gar nicht von dir bekommen, sondern beim Verlassen von Teak City von einer Frau in einem himmelblauen Kimono.“


    Erneut lachte das Legendäre, dann wandte sie sich Crucius zu: „Junger Mann, wurden deine Fragen nun zu deiner Zufriedenheit beantwortet? Wenn nicht, scheue dich nicht, weitere zu stellen.“ Ihr Blick glitt nun zu der Blauhaarigen. „In der Tat, dieses Kleinod meine ich. Und die Frau in Blau, nun, das war ich.“ Serena klappte der Mund auf, doch das Legendäre bedeutete ihr mit einem Kopfschütteln, dass es erst zu Ende reden würde. „Es wundert mich allerdings, dass dir und deinen Begleitern offensichtlich noch nicht klar ist, wie man die Reinglocke gezielt einsetzt. Jedoch erleichtert es mich ungemein, dass meine Vermutung richtig war und dieses Kleinod etwas gegen diese unheimliche Epidemie, welche Johto zurzeit befällt, ausrichten kann. Das bedeutet, wir stehen doch nicht hilflos da. Aber bevor ich fortfahre, würde es mich doch sehr interessieren, zu welchem Ergebnis über euch jene gekommen ist, die euch seit eurem Aufbruch in Teak City stehts begleitet hat.“ Noch immer war ihre Stimme sanft, doch nun erfüllte sie auch ein ernster Unterton, der sie sehr seriös wirken ließ und den jungen Trainern das Gefühl gab, als würde gerade etwas Wichtiges geschehen. Etwas, das über ihre Vorstellungen hinausging und zugleich der Auftackt zum Abenteuer ihres Lebens werden sollte.
    Und Suicunes nun fordernde Stimme beendete die Zeit des Ratens und der Ungewissheit und leitete ein schicksalhaftes Treffen ein: „Zeig dich schon, Celebie! Ich weiß, dass du da bist.“


    Sekunden der Stille folgten, dann erklang ein helles, Kinderlachen und über den jungen Trainern an der Decke leuchtete mit einem mal ein grünes Lichtchen auf, welches den winzigen, zarten Körper eines Wesens umhüllte, welches stark an die Elfen aus den Märchenbücher erinnerte. Sein Gesicht war von einer hellen, zartgrünen Farbe und große, kindliche Augen welche in einem klaren himmelblau strahlten und eine schwarze Umrandung besaßen, blickten verspielt auf die Menschen und ihre Pokémon herab. Sein Körper war im Verhältnis zum Kopf klein und wirkte wie der Rest zerbrechlich. Ebenso die hauchzarten Flügelchen, welche an die eines Bibors erinnerten und wirkten, als könnte nur die leiseste Berührung sie zerbrechen. Sein Hinterkopf wirkte ein wenig, wie die geschlossene Knospe einer jungen Blüte. Zwei kleine Fühler entsprangen aus seiner Stirn.
    Celebie! Das Zeitreisepokémon, um das sich seit Jahrhunderten Märchen, Sagen und Legenden rankten.


    Eine feine Spur grünen Lichts hinter sich herziehend, verließ es nun seine hohe Position und schwebte neben Suicune, ehe es der Gruppe zuzwinkerte und zu reden begann, wobei seine Stimme die eines frechen, vielleicht ein wenig burschikosen, jungen Mädchens war: „Heyho! Ich würde ja sagen, schön euch zu treffen, aber ich war ja schon eine ganze Weile bei euch, auch, wenn ihr mich nie bemerkt habt. Ich bin Celebie, nett euch kennen zu lernen.“ Es wandte sich Suicune zu und grinste bestätigend. „So übel sind die gar nicht, ich glaub, diese Menschen kann man echt gebrauchen. Allerdings dachte ich, sie hätten verstanden, wie man dein Glöckchen einsetzt, denn vorhin am Strand haben sie es benutzt.“
    Die Raubkatze nickte, dann wandte sie sich erneut den Trainern zu: „Ich schätze, dass ich euch nun eine Erklärung schuldig bin, also lasst mich bitte ganz von vorne beginnen: Seit kurzem geschieht es immer öfters: Pokémon und nun auch Menschen erkranken aus bislang unbekannten Gründen. Zuerst waren es nur wenige, doch es breitet sich aus. Die betroffenen haben Schmerzen, um nicht zu sagen, rasende Kopfschmerzen, die so ausarten, dass sie sie um den Verstand zu bringen scheinen und es ihnen unmöglich machen, auch nur irgendetwas zu unternehmen. Kaum eine Medizin hilft und selbst die stärkste, welche auf dieser Insel hergestellt wird, scheint nur vorübergehende Linderung zu bringen, doch ist sie das Beste, was uns aktuell bleibt. Viele Betroffenen verfallen in eine Lethargie und siechen nur noch vor sich hin, als würden sie auf ihr Ende warten und würden dieses sogar ersehnen, wenn es sie nur von den Schmerzen erlöst. Andere jedoch werden im wahrsten Sinne des Wortes wahnsinnig und verfallen in eine Raserei. Mit dem Verlangen, die unbekannte Quelle ihres Leidens zu vernichten, gehen sie auf alles und jeden los, was ihnen unter die Augen gerät und bringen damit sich und alle in ihrer Nähe in Gefahr. Soweit habt ihr es vielleicht schon vereinzelt mitbekommen, aber die Lage ist ernster, als ihr bisher wohl bemerkt habt. Immer mehr und immer öfter schlägt es zu. Johto befindet sich in ernster Gefahr.


    Dies kann und darf nicht so bleiben, das haben Celebie und ich beschlossen. Jedoch sind selbst wir weitestgehend machtlos. Meine beiden Brüder habe ich seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen und vermutlich schlafen sie, verborgen an geheimen Orten, die selbst ich nicht aus eigener Kraft finden kann. Die beiden erhabenen Vögel sind seit über einem Jahrhundert nicht mehr gesehen worden und vor mehr als achtzig Jahren haben ich und meine Brüdern jeglichen Kontakt zu Menschen abgebrochen. Das einzige, von dem wir nun wissen, dass es in dieser Situation von Nutzen sein könnte, die Reinglocke, kann jedoch nur von Menschen genutzt werden.
    So waren wir beide an jenem Tag in der Ruine des Turmes, der eins meine Heimat und später die Stätte meiner Wiedergeburt war, dabei, uns zu beraten, wie wir vorgehen wollten, als einige Menschen unverhofft in unser Treffen platzten. Zu unserer Überraschung waren es jene, welche am Vortag von Celebie aus einer Laune heraus in die Vergangenheit geschickt worden waren. Bis zu diesem Moment war mir selbst nicht klar gewesen, dass jene, die in meinem früheren Leben das letzte waren, das ich sah, niemals zu dieser Zeit hätten existieren sollen. Doch erkannte ich sie wieder.“


    „Eigentlich hab ich euch nur in die Vergangenheit geschickt, damit euer Auftakt als Trainer und die Geburt eures Partners noch besonderer werden“, mischt sich Celebie ein, „Es hat mich einfach gerührt, wie das Fest des Lebens mit der Geburt vieler kleiner Wesen geehrt wurde. Und es war eine sehr spontane Aktion. Ihr habt euch allerdings überraschend gut geschlagen. Und keine Sorge, ihr habt die Vergangenheit nicht verändert, ohne euch wären die Wächter eben alleine ins Feuer gerannt und hätten dieses Mädchen gerettet und durch das Chaos hat auch niemand euer Verschwinden später bemerkt. Als ihr aber dann plötzlich in der Ruine wart, hatte Sui die Idee, dass ihr genauso gut wie jeder andere Mensch wärt und wir so schon nicht noch länger nach Verbündeten suchen müssten. So hat sie euch die Glocke gegeben und ich hab auf euch aufgepasst. Ihr habt Pokémon geholfen, die der Krankheit zum Opfer gefallen sind und konntet mit Hilfe des Glöckchens sie sogar heilen. Dann habt ihr der Arenaleiterin von Oliviana versprochen zu helfen und nun seid ihr hier. Wir hätten es definitiv schlechter treffen können.“
    „Freundlich wie immer“, merkte Suicune leicht tadelnd an, woraufhin Celebie kicherte, sich zurück lehnte und in der Luft die Beinchen überkreuzte und die Ärmchen unter den Kopf legte, als würde sie es sich schwebend auf einer Liege gemütlich machen. „Wie auch immer“, fuhr die Raubkatze fort, „Wir sind nun hier und wir bitten euch als Trainer um Hilfe. Werdet ihr den Auftrag der Legenden annehmen? Wenn ja, werde ich euch erklären, was es mit dem Kleinod auf sich hat.“


    „Diese Johto Reise wird einfach immer besser, da kann schon lange kein Film mehr mithalten“, hauchte Serena ehrfürchtig und berührte Bolts Kapsel, worauf ihr junger Begleiter neben ihr erschien. „Ich bin definitiv bereit!“, verkündete sie mit einem aufgeregten Glitzern in den Augen und ballte voller Tatendrang die Hand zur Faust.


    OT: So "euer grüner Begleiter" hat sich nun offenbart. Gratuliere, ich weiß nur von einem, der im Vorfeld drauf kam. Ich meine, wir sind mehrfach durch die Zeit gereist, wird doch jemand ausgelöst haben. Und ja Celebie hat auf der Mantaxs bei Horty in der Kabine die Fahrt verbracht.
    So, eure Charas sollten sich jetzt entscheiden, ob sie den beiden Damen helfen wollen. Nur ein Tipp: denkt ernsthaft drüber nach, ihren Auftrag anzunehmen, macht das RPG nämlich deutlich lustiger. Und verschafft uns evtl.das Vertrauen der beiden. Nebenbei, ihr dürft gern auch fragen, was die Legis genau von uns wollen XD

    Öffne die Pforte, durchschreite das Tor und betritt eine Welt, wie du sie dir in deinen kühnsten Träumen vorgestellt hast. Eine Welt, in der Wunder Wirklichkeit und Kinder nie erwachsen werden.
    Doch ohne Hilfe werden die Traumlande schon bald vom Albtraum regiert, den die bösartigen Nachtmahre sind mächtiger als je zuvor.


    Das Abenteuer und der Kampf um die Welt der Träume hat begonnen!
    The endless Night of Dreams

    Einmal editiert, zuletzt von Sheewa ()

  • Zum Glück war der, wie sollte man das nett sagen, überaus verhätschelte Junge so nett auf seinen Vorschlag einzugehen. Hätte er noch eine weitere solche schlechte Begründung gebracht, hätte ihn William je nach dem eigenhändig über den Rand der Brücke gehalten, und ihn vor die Wahl gestellt zu springen, oder zu fallen. Dabei konnte man noch sagen, der Junge hatte definitiv Glück, dass nicht William II gerade die Kontrolle hatte. Der hätte das schon vor gefühlten 10 Minuten gemacht. So musst er sich lediglich mit einem Klammeraffen herumschlagen, möglich wenn auch nicht gerade nervenschonender. Jedenfalls mit dem Jungen im Schlepptau, wobei das Wort recht gut passte so mühsam wie es war diesen über die Brücke zu bringen, schaffte er es dennoch auf die andere Seite und folgte den anderen mit ein paar Schritten Verspätung. So ging das noch eine Weile weiter bis das Glöckchen zu entscheiden schien, das es von den Brücken weg in eine Höhlenöffnung führte. An sich eine schöne Wendung, so hatte er einen Grund seine Klette wieder, für eine Weile los zu werden, was er auch recht schnell machte immerhin konnte er sich so freier bewegen.


    Der Anblick der sich danach bot, war dafür sehr beeindruckend, das natürliche Labyrinth welches sich hier gebildet hatte war für ein Naturspektakel extrem eindrücklich, und er kam aus dem Staunen beinahe nicht mehr heraus. Vermutlich war hier dafür der Weg gefährlicher als draussen auf den Brücken. Der Stein war feucht, und man musste aufpassen wohin man trat. Der einzige der sich hier perfekt zurecht zu finden schien, war Ares der sich unterdessen mit Williams Erlaubnis wieder aus seinem Ball befreit hatte. Doch erstaunlich schnell konnten sie sich durch das Netz aus Verzweigungen bewegen, indem sie einfach dem Glöckchen folgten. Sich zu merken welche Gabelung man wo genommen hatte, verwarf der Buttler dafür recht schnell wieder zu schnell wurde es zu kompliziert, und wenn sie schon hier rein finden würden, dann gäbe es sicher auch einen Weg hinaus. Doch zunächst sollten sie sich in einer Kammer wiederfinden.
    Diese selbst schien recht gross zu sein, aber zumindest zu einem Teil unter Wasser zu stehen. Was darauf folgte war alles andere als wirklich erholsam für seine Augen, das Licht blendete die an die Dunkelheit gewöhnte Augen, und was er sah, als er diese wieder aufmachte war noch unglaublicher als das Glöckchen, denn vor ihnen stand Suicune was er allerdings noch weniger erwartet hätte, war, dass es mit der Gruppe zu sprechen begann, was für William nicht wirklich Sinn machte, wobei er es ja auch noch nie gesehen hatte und dementsprechend auch keine Erfahrung damit hatte. Sofort kamen fragen, von Leuten die es ebenso wenig fassen konnten wie William. Er selbst hielt sich ein wenig zurück, er wollte ja kein legendäres Pokémon zu Tode nerven, oder sich irgendwie daneben verhalten, immerhin hatte er noch keine Erfahrung damit.


    Dafür begann Serena zu erklären woher einige der Gruppe scheinbar schon Bekanntschaften gemacht hatten. Die Geschichte an sich klang schon komplex genug, dass sie stimmen konnte, auch wenn es nicht wirklich alltäglich war, oder man davon ausgehen konnte das so etwas noch einmal passieren würde. William hielt es allgemein so mit Geschichten, je unglaubwürdiger und detaillierter und komplexer diese klangen, desto wahrer waren sie meistens. Niemand kam auf die Idee sich so eine Geschichte auszudenken, wenn es viel einfacher Lügen geben würde. Viel interessanter wurde es allerdings als scheinbar noch Celebie anwesend war. Etwas mit dem er noch viel weniger gerechnet hatte. Gespannt hörte er der weiteren Konversation und der Bitte der beiden Pokémon zu, die Sache selbst war an sich recht interessant, und William hatte persönlich auch nichts dagegen das klang nach einer guten Bereicherung. Nachdem Serena schon recht enthusiastisch erklärt hatte, wie halt immer, dass sie sofort bereit wäre da zu helfen, tratt auch William aus der Gruppe hervor, und nach einem kurzen Räuspern begann auch er zu sprechen: „Bitte verzeiht, sollte mein Auftreten nicht dem entsprechen, was eurer Anwesenheit gebührt.“ Darauf verbeugte er sich leicht, und begann dann in einem gebührenden Tonfall zu sprechen: „Lady des Nordwinds,“ William nickte Suicune zu, und wandte sich dann dem schwebenden Celebie zu, „und Hüter des Waldes, wenn ich meine Hausaufgaben richtig gemacht haben sollte.“ William hatte in seiner jüngeren Jahren recht viel Zeit damit verbracht alles Mögliche zu lernen, denn wie sollte man ein guter Buttler sein, wenn man nicht einmal wusste mit wem was oder weshalb er es zu tun hatte. Geschweige denn nicht wusste wie er mit einer Situation umzugehen hatte. Unterdessen wieder in normaler Haltung, begann er seine Ansprache weiter zu führen: „Es wäre mir persönlich eine Ehre den Auftrag anzunehmen, doch zuvor müsste ich, so unangenehm es mir auch ist Ihnen zwei recht persönliche Fragen stellen.“ William stoppte kurz, es war gerade wirklich nicht einfach, immerhin hatte er noch nicht wirklich etwas als Gegenleistung getan, und die beiden Fragen, waren wirklich eher für seine eigene Interessen. Zum einen konnten sie vielleicht etwas über den Aufenthalt des jungen Herrn Leon wissen. Zum anderen wer würde schon glauben, dass er so ein Treffen wirklich hatte? Jedoch musste er seine Worte mit Bedacht wählen, und begann nach einem kurzen Augenblick in dem er sich sammeln konnte zu sprechen: „Bitte verzeiht mir meine egoistische Bitte, dennoch sind diese von einer enormen Wichtigkeit, ich würde natürlich selbstverständlich auch verstehen, wenn es nicht in Ihrem Sinne liegen würde, mir die Ehre zu erweisen die Fragen zu beantworten.“ Mehr als das konnte er nicht wirklich machen, es war die Zeit gekommen. „Zum einen möchte ich fragen, ob je ein Mensch mit dem Namen Leon de Tempesta Ihren Weg gekreuzt hatte, oder ob Sie Informationen zu dem Aufenthaltsort des jungen Herrn hätten?“ Er beliess es zunächst darauf und liess den beiden legendären Pokémon eine kurze Zeit zum Nachdenken, bevor er die zweite Frage stellte. „Und die andere Frage ist, ob es echt möglich wäre,“ William stoppte kurz und fügte dann bescheiden an, „ich weiss das es eine sehr egoistische Frage ist, aber wäre es echt möglich ein Andenken von euch zu erhalten.“ Es war gesagt, jetzt musste er nur noch begründen warum, sonst hätte er eh keine Chance mehr. „Damit ich, später meinem Nachfolger, und unter Umständen, sollte es je soweit kommen, die Geschichte erzählen kann, und diese auch etwas zum Ansehen oder anfassen hätten.“ Am Schluss fügte er eine weitere Verbeugung an, und signalisierte damit, dass er fertig war. Jetzt hiess es abwarten wie das enden würde, und wie wohlgesonnen sie seiner Bitte waren. Mehr als warten konnte er eh nicht.


    OT: So William ist auch wieder mal dabei und macht das was er am besten kann, bescheiden und anständig nach Dingen fragen, und sich in seiner Rolle als Buttler wohlfühlen.

  • Die beiden legendären blickten einige Augenblicke den Weißhaarigen an, dann ließ sich Celebie in der Luft nach vorne, in einer mehr oder weniger aufrechte Haltung fallen und verschränkte die Arme vor dem Körper.
    „Wow, du hast echt noch nie mit einem Legendären geredet, oder Mensch?“, erkundigte sich das elfenhafte Wesen kopfschüttelnd, „Dann geb ich dir und allen anderen anwesenden mal eben ein paar Tipps, was ein Mensch bei einem Treffen mit einem Legendären und vor allem, wenn er dessen Hilfe ersucht, beachten sollte:
    Tritt einem Legendären niemals respektlos gegenüber.
    Stell keine Befehle oder Forderungen.
    Sei nicht aggressiv, herausfordernd oder überheblich.
    Denke daran, dass die meisten von uns Wesen mit größerer Macht als gewöhnliche Pokémon sind und nahezu alle von uns sich die Macht haben, einem Menschen zu entziehen, sollten sie es nicht für nötig halten, sich mit ihm abzugeben. Das bedeutet, auch ein Kampf mit einem Legendären kommt nur zur Stande, wenn das Legendäre ihn will.
    Je nach dem vor wem du stehst und wie dessen Laune ist, solltest du ihm auch nicht unbedingt in die Augen schauen. Bei einem Legendären, das verärgert ist und ein dominantes Wesen hat, kann das schon mal böse ausgehen.
    Aber und hier kommt der große Knackpunkt, den ihr Menschen oft nicht zu verstehen scheint:
    Krieche niemals vor einem Legendären!
    Tretet respektvoll, aber dennoch selbstbewusst und stark vor uns und tragt uns knapp vor, was ihr wünscht.
    Bettelt dabei niemals
    Ein Legendäres entscheidet selbst und nur selbst, wem es hilft und wem nicht. Einem Menschen, der vor ihm kriecht, schleimt und den ganzen Schwall von ‚ich weiß, ich bin so unwürdig‘ ‚Wenn es euch denn bitte, bitte, bitte nicht zu viele Umstände macht‘ ‚Ich bin nur Staub vor euch‘ ‚Ich flehe euch an, oh mächtiges Legendäres, in tiefster Demut…‘ und solchem.. ‚schrug‘“ Celebie machte ein unbestimmbares Geräusch, ihr Gesichtsausdruck dazu jedoch machte unmissverständlich klar, dass dieses Geräusch wohl tiefsten Eckel ausdrücken sollte, „Ja, wenn du dich schon selbst wertlos und nicht der Hilfe eines Legendären würdig erachtest, dann bleib uns von Anfang an vom Leib und nerv uns nicht! Wenn du selbst schon nicht vor dir vertreten kannst, worum du bittest, wieso sollten wir uns dann mit dir abgeben? Die Legendären haben schon immer jene erwähnt, die ihrer Macht auch würdig waren. Da ist kriechen echt mit eine der dümmsten Ideen.
    Und auch dieses Geschleime, welches du bringst Mensch, ist nicht viel besser. Eine Mischung aus Einschleimversuch und vorgespielter Demut… das ist echt eklig.
    Sei du bloß froh, dass du gerade an uns beide sanfte Geschöpfe geraten bist. Suis Bruder Rai zum Beispiel hätte dich wohl einfach direkt mit einem Donner zum Teufel gejagt.“


    „Ist gut, Celebie, ich glaube, er hat es verstanden“, stoppte nun Suicune das kleine Wesen, warf jedoch William einen scharfen Blick zu, „Deine zweite Frage werde ich zuerst beantworten: Die Vergangenheit hat uns gelehrt, dass es für uns Legendäre niemals ratsam ist, einem Menschen einen ‚Beweis‘ unserer Existenz zu überlassen. Und auch hier und jetzt halte ich dies für eine sehr … ich nenne es vorsichtig unüberlegte Frage. Wir wollen nicht, dass ihr irgendjemanden erzählt, dass ihr Kontakt zu uns hattet! Das, was dieses Land plagt, ist vermutlich nichts, was mit alten Mächten zu tun hat. Anders ausgedrückt vermuten wir die Machtgier einiger Menschen dahinter. Wenn aber Menschen nach macht geifern, dann ist es das schlechteste, was passieren kann, wenn sie auch noch auf die Idee kommen sollten, Jagd auf uns zu machen. Wir haben Mächte, die nur schwer zu erfassen sind und in den falschen Händen verheerende Folgen haben könnten. Daher darf niemand wissen, von wem ihr den Auftrag erhalten habt. Wir werden euch helfen und zur Hilfe kommen, wenn ihr uns braucht, jedoch werden wir niemals zu erkennen geben, wie weit unsere Fähigkeiten wirklich reichen.“ Ihr Blick wurde weicher. „Ich weiß, ihr Menschen glaubt gerne, ihr hättet etwas nur geträumt und bevorzugt es, etwas zu haben, um auch euch selbst von der Wahrheit eurer Erinnerungen zu überzeugen, allerdings bitte ich dich und jeden anderen von euch uns nie wieder so eine Bitte zu stellen!“


    Diese Absage war deutlich gewesen und man konnte in den Augen beider Legendären nun ein gewisses Misstrauen erkennen.


    „Ich will mal nicht so sein und beantworte dir auch noch deine andere Frage, Mensch“, eröffnete nun Celebie, wobei sie jedoch irgendwie abweisend klang, „Erstens, hast du gerade nicht zugehört? Sui hat seit über achtzig Jahren keinen Kontakt mehr zu Menschen gesucht. Wir sind keine Götter, die allwissend und faul an einem Tisch sitzen und angeblich das Geschehen der Welt, jedes einzelnen Wesens und so weiter, lenken, vorausplanen und bestimmen. Das ist ein dummer Irrglaube der Menschen und ich weiß beim besten Willen nicht, wie sie auf solche wahnwitzigen Ideen kommen. Wir wissen nur, was wir selbst erleben oder erzählt bekommen, wie jedes Wesen.
    Und zweitens haben Menschen eine sehr typische Eigenart, die du gerade auch prima demonstrierst: Sie stellen sich für gewöhnlich niemals einem Pokémon mit Name, Familie, Stand und was auch immer ihr für Titel nutzt, vor. Mitunter auch zu Recht, denn Titel und der gleichen interessieren uns nicht, jedoch, wenn wir mit einem Mensch gezielt zusammenarbeiten, wäre es nett, ihn anders rufen zu können als nur ‚Mensch‘.
    Demnach, wenn ich diese Person, nach der du mich fragst, kennen sollte, hat sie mir sich nicht vorgestellt.“


    Nun schien das Thema für sie erledigt zu sein und sie blickte wieder sichtlich besser gelaunt in die Runde, als würde sie darauf warten ob und was die anderen zu sagen hatten.


    OT: Autsch. Sry @zeev, aber mehr daneben hätte man nicht schießen können, vor allem ist aber die Frage nach einem Menschennamen ohne sich selbst vorzustellen echt eine unvergleichliche Vorlage gewesen XD

    Öffne die Pforte, durchschreite das Tor und betritt eine Welt, wie du sie dir in deinen kühnsten Träumen vorgestellt hast. Eine Welt, in der Wunder Wirklichkeit und Kinder nie erwachsen werden.
    Doch ohne Hilfe werden die Traumlande schon bald vom Albtraum regiert, den die bösartigen Nachtmahre sind mächtiger als je zuvor.


    Das Abenteuer und der Kampf um die Welt der Träume hat begonnen!
    The endless Night of Dreams

  • "Suicune war mal ein Aquana? Dann scheint die Reinkarnationstheorie wohl die wahre gewesen zu sein." War alles was Kyle im ersten Moment durch den Kopf ging als Serena ihm antwortete. Jeder andere wäre vieleicht erst mal skeptisch gewesen oder hätte dies als dummes Gerede abgestempelt. Eine Reise auf einen Geisterschiff, ein Glöckchen mit übernatürlichen Eigenschaften, das auftreten von einem Legendären und natürlich die Tatsache das es sehr dumm wäre vor jemanden zu Lügen der die wahre Geschichte kennt machten es aber deutlich und klar das Serena einfach nur die Wahrheit sagen konnte. Zugegeben die Geschichte klang etwas wirr aber vielleicht hat sie bloß 1-2 Ereignisse im Zeitlichen ablauf falsch aufgezählt.


    All das war aber noch gar nichts im vergleich zu dem was kurz darauf passieren sollte. Soviel Glück konnte man doch nicht haben oder etwa doch? Den Namen den Suicune nannte war doch der Name eines weiteren Legendären Pokémon. Eines Pokémon dessen Existenz, zumindest in Einall während Kyles Kundschafterstudiums, noch stark angezweifelt wurde. Angeblich war es ein Pokémon welches die Zeit manipulieren konnte was in Anbetracht von Serenas Geschichte und der Reise mit dem Geisterschiff durchaus so gut wie alles erklären konnte. Die Gründe warum diese 2 Pokémon sich allerdings so aktiv und tatkräftig für diese Menschengruppe einsetzten, wenn man es denn so auslegen mag, waren allerdings nicht gerade die erfreulichsten. Diese Ominöse und wohl fast übernatürlich wirkende Krankheit, die Kyle in Oliviana Pokemoncenter bereits mitbekam, schien ein Problem zu sein das wohl nur Menschen lösen könnten. Oder wenn man es übertrieben ausdrücken will: "2 Legendäre Pokémon legen das Schicksal der Welt oder zu mindestens dieses Landes in die Hände von einer Gruppe semierwachsener Trainerfrischlinge wie uns die beinahe von 2 Männern regelrecht auseinandergenommen wurden. Ich weiß gerade echt nicht ob ich mich geehrt oder beschämt fühlen soll."


    Als Kyle die Infos alle verarbeitet hatte und dabei war aufzustehen hielt es sein zukünftiger Wett-Kampfpartner für nötig ebenfalls mit den Legendären zu interagieren. Die Art wie er es tat hielt aber selbst Kyle für stark übertrieben und etwas sehr stark schmalzig und schleimig. Was ironischer weise von Celebi sogar sehr tadelnd bestätigt wurde. Kyle konnte nicht anders als kurz belustigt über William zu lachen. Er selbst hatte ja auch noch eine Frage und dank des Fauxpas des Buttlers hatte er eine schöne Anleitung wie er am besten mit diesen beiden und vermutlich auch anderen friedlich gesinnten Legendären interagieren sollte. Kyle ging ein paar Schritte nach vorne, um nicht respektlos mitten aus der Gruppe zu sprechen, dabei legte er seine Hand kurz auf Williams Schulter als er an ihm vorbeiging und sagte zu ihm: "Danke für die unbeabsichtigten Tipps und nimm es dir nicht zu stark zu Herzen, ein paar der Fehler hätte ich vieleicht auch gemacht." Ohne auf eine Reaktion von William zu warten atmete Kyle nochmal kurz durch und richtete jetzt seinen Blick so nach vorne das er beide Legendären im Blickfeld hatte und begann sein anliegen vorzutragen, die ganze Zeit sein Spinnchen haltend. Der erste Satz kam noch etwas zögerlich und nervös rüber aber mit jedem weiteren Wort wurde er selbstsicherer. "Also ähm, mein Name ist Kyle Belios. Es öhm reicht wenn ihr euch nur Kyle merken wollt. Also bevor ich zusage. Es gibt über euch so einige uralte Geschichten und Gerüchte und ich wollte gern wissen ob es stimmt das ihr erschöpften und verletzten Pokémon helfen könnt. Wir hatten einen schweren Kampf hinter uns und einige unserer Partner wie meine kleine Citrin hier sind noch ganz schön angeschlagen." Anschließend fügte er noch einen Satz hinzu von dem er eigentlich dachte das er ihn nur in seinen Gedanken aufsagt aber ihn ohne es wirklich aktiv zu merken laut aussprach, weil er durch seine kleine Citrin wieder etwas abgelenkt war. Man konnte auch ein wenig merken das er es unbeabsichtigt aussprach da er zum einen gerade dabei war seinen Spinnchen sanft über das Fell zu streichen, mit Blick auf seine Citrin und außerdem sprach er es leiser und weniger selbstbewusst aus als sein erstes Anliegen. "Am liebsten würde ich euch wenn es möglich wäre ja auch gerne mal anfassen und vieleicht Streicheln."


    OT: gemäß den Dexeinträgen soll Sui ja eine reinigende Wirkung auf Wasser haben und im Pokemon Special Manga gab es mal ein Kapitel indem Suicune ein verletztes Baldorfish geheilt hat.

  • Obwohl nach der Aufregung bereits etwas Zeit ins Land gegangen war- hielt sich Anna immer noch etwas abseits von der Gruppe.
    Es war ihr unangenehm, dass die bei dem Kampf das Weite gesucht hatte, außerdem hätte sie nicht gewusst, wie sie sich ihnen gegenüber verhalten solle.


    Der Kontakt mit Pokémon ist wesentlich einfacher als mit Menschen, dachte sie und betrachtete Pichu und Dratini. Während Pichus Wangen von der Hektik leichte Funken versprühten, hielt Dratini sich noch immer seine Augen zu.
    „Es ist vorbei, Dratini. Alles in Ordnung.“
    Vorsichtig hob Dratini den Kopf und blickte Anna fragend an.


    Plötzlich ertönte ein heller Klang, und Anna konnte erkennen, dass die Gruppe es ebenfalls gehört haben musste.
    War es etwas… aus Glas? Oder Kristall?
    Serena holte etwas hervor, was offenbar dieses Geräusch verursachte. Mehr konnte Anna jedoch nicht erkennen.
    Ein unsichtbares Band schien sie aus ihrem Versteck hervor zu ziehen, und mit Pichu und Dratini auf den Schultern folgte sie der Gruppe.
    An die Safarizone dachte sie nicht mehr.
    Das hier war zu seltsam. Geheimnisvoll… unheimlich… beruhigend… alles zugleich!
    Sie folgte der Gruppe zu einem eher wenig vertrauenswürdigen Gelände, doch sie zwang sich, nicht darüber nachzudenken, wie es sei, Klippen hinunter zu stürzen, von den Wellen mitgerissen zu werden und an den Felsen zu zerschellen...
    In einigem Abstand zu den anderen, mit der Hoffnung, jemanden ansprechen zu können um zu fragen, was denn hier los sei und zum anderen mit der Furcht, das Wort zu ergreifen, fand sie sich schließlich in einer Höhle wieder.
    Draußen war immer wieder das Donnern der Wellen zu hören, die gleichmäßig gegen die Höhle rollten und sich mit einem leiseren Rauschen wieder zurück zogen.
    Anna hatte jedes Zeitgefühl verloren, als sie plötzlich hinter den anderen Trainern in eine Kammer trat. Sie kniff die Augen zusammen, um bei der Dunkelheit besser sehen zu können und nicht irgendwo anzustoßen. Oder... gegen jemanden zu stoßen.
    Was ist das für ein Ort? Annas Herz schlug ihr bis zum Hals, doch das Rauschen in ihren Ohren, was nicht nur durch die Wellen, sondern auch durch die Anspannung gekommen war, ließ endlich etwas nach. Angespannt hielt Anna den Atem an, wartete auf etwas, was gleich Geschehen würde.
    Würde überhaupt etwas passieren?
    Was mache ich überhaupt hier? Vielleicht sollte ich doch lieber zur Safariz...
    Sie konnte den Gedanken nicht zuende denken, denn plötzlich wurde die Höhle von einem grellen Licht erleuchtet. Eine Sekunde lang vermutete Anna, Pichu könnte sich irgendwie selbst eine neue Attacke beigebracht haben, verpasste sich aber im Geiste eine Ohrfeige.
    Das war kein gewöhnlicher Blitz...
    Sie blinzelte und versuchte, die tanzenden bunten Punkte vor ihren Augen zu verscheuchen. In ihrer Aufregung verschluckte sie sich und versuchte krampfhaft, ihr Husten zu unterdrücken.
    Träume ich oder...?
    Automatisch blieb ihr Blick an der Wasseroberfläche einige Gallopasprünge entfernt haften. Vor Überraschung klappte Anna der Unterkiefer runter, und auch ohne sich selbst zu sehen wusste sie, dass ihre Augen groß und rund wie Vollmonde geworden sein mussten, denn...
    Was... was ist das?
    Eine unbekannte Gestalt stand auf der Wasseroberfläche und sah die Gruppe unverwandt an. Eisige Schauder liefen Anna den Rücken hinab, gleichzeitig wurde ihr heiß, als würde sie ihn Flammen stehen. Noch die hatte sie sich so gefühlt, zerrissen in ihren Empfindungen, ängstlich, beschützt, ruhig, alles auf einmal. Von dem Wesen ging trotz seines schmalen Erscheinens eine ungeheure Kraft aus.
    Annas Kopf fühlte sich leer an, während ihre Gedanken umher wirbelten. Sie konnte nicht einmal sagen, an was sie dachte.
    So plötzlich wie das Wesen erschienen war, so überraschend begann es zu sprechen. Es hieß sie in seiner Kammer willkommen, erzählte etwas von der "Reinglocke", und dass diese ein Schlüssel sei.
    Ein Schlüssel wofür? Für diese Kammer? Oder... für etwas anderes?
    Dann blickte es vier aus der Gruppe einzeln an. "Übrigens, Freunde, ihr habt euch in den letzten hundertfünfzig Jahren wirklich kein Stück verändert!"
    Was?! Mühsam unterdrücke Anna ein erschrockenes Aufstöhnen.
    Kneift mich mal jemand? Ich glaube, ich träume... Oder ich spinne. Hundertfünfzig Jahre? Kein Stück verändert? Freunde? Bedeutete das, einer der vier hatte eine Erklärung für das hier? Oder sogar alle?



    Andächtig hörte Anna zu, saugte jedes Wort, das hier in dieser Kammer gesagt wurde, gierig in sich auf, egal, ob es von dem fremden Wesen oder einem aus der Gruppe kam. Jeder Sinn von ihr arbeitete auf Hochtouren, als müsste sie jede Sekunde voll auskosten.
    Sie hörte zu, wie Serena die Geschichte erzählte. Eine Geschichte, die Anna vermutlich nie geglaubt hätte, würde sie nicht hier an diesem Ort sein.
    Dieses Suicune... war ein Aquana?
    Ja, gut... Aber... wie hat das mit dem Zeitreisen geklappt?

    Als Suicune wieder die Stimme erhob, sollte diese Frage beantwortet werden.
    "Zeig dich schon, Celebi! Ich weiß, dass du da bist."



    Irgendwie überraschte Anna nach Suicunes Begegnung und dem Hintergrund des Geschehens überhaupt nichts mehr. Zumindest nahm sie es sich vor, sich nicht mehr aus der Ruhe bringen zu lassen.
    Ein elfenartiges Pokémon erschien- das musste Celebi sein.
    Anna hatte Geschichten über das Pokémon gehört, dass es durch die Zeit reisen kann.
    Und anscheinend kann es auch andere in die Zukunft- oder in die Vergangenheit- schicken.



    Als sie jedoch von einer sonderbaren Krankheit hörte, warf Anna das Vorhaben, sich nicht mehr schocken zu lassen, unfreiwillig sofort wieder über den Haufen.
    Sind... Ist meine Familie auch gefährdet?
    Angst überkam sie, und am liebsten wäre sie gleich heute noch zurück nach Hause gereist.
    Und... was wird jetzt passieren?

  • "Alle Achtung, nicht schlecht!" staunte Crucius in Gedanken als Suicune seine Fragen (wenn auch indirekt) beantwortete. Anscheinend war dieses Pokemon ein sehr hilfsbereites und nettes Pokemon welches aber trotzdem eine gewisse Autorität ausstrahlte. Wahrscheinlich war dieses Pokemon wie ein jedes Legendäre Pokemon unglaublich mächtig - Daher der Titel legendär. Er erinnerte sich noch dunkel an die Legenden die sein Onkel ihm in seiner Kindheit erzählt hatte. Zwei Vögel und drei Raubkatzen und dieses kleine Dingen dass sich als Celebi vorgestellt hatte waren die Schutzpatronen der Johto Region. An viel mehr erinnerte er sich nicht zumal er sehr jung gewesen war als sein Onkel ihm diese Geschichten erzählte. Aber diesem anmutigen Wesen zu begegnen war mehr als er sich von der Verfolgung dieser Gruppe erhofft hatte! Diese Gruppe hatte allen Anschein nach schon so einige Strapazen hinter sich, da würde sie der Besuch dieser alten Freundin wohl nicht überraschen, oder doch? Als er seinen Blick durch die Menge streifen lies las er doch recht viel Verblüffung in den Gesichter der anderen Mitstreiter. Bevor er jedoch weiter in seinen Gedanken versinken konnte appellierte er an seine Manieren und bedankte sich bei dem Legendären: "Nun, das beantwortet alle meine Fragen, vielen Dank für Ihre Offenheit." Nun wand er sich direkt an das auffallend hübsche Mädchen welche ihm die Fragen beantwortet hatte. "Auch dir danke Ich, das ist eine wahrlich interessante Geschichte!" Er lächelte das Mädchen dankend an, da bemerkte er dass Crysis sich über seiner Schulter postiert hatte und das Mädchen ebenfalls anlächelte, sofern man das zumindest erkennen konnte.


    Da erhob ein anderer junger Mann die Stimme welcher eben jener nach zu urteilen ungefähr in Crucius Alter sein musste. Er stellte überaus galant, fast schon wie ein Speichellecker seine Fragen und verbeugte sich tief als er seine Fragestunde beendet hatte. Crucius verdrehte innerlich die Augen doch sagte nichts - Wahrscheinlich kam dieser Mann aus edlem Hause und hatte es nicht anders gelernt, andererseits kam er nicht auf den Punkt und zog seine Fragen unnötig in die Länge. Crucius dachte so ein galantes Verhalten könnte den Legendären imponieren was aber augenscheinlich nicht der Fall war. Das soeben vorgestellte Celebi war offensichtlich nicht auf den Mund gefallen! So las es dem Herren ordentlich, wenn nicht sogar übertrieben die Leviten und gab den übrigen Neuankömmlingen eine Anweisung wie man sich vor den Legendären zu verhalten hätte - Überaus praktisch! Er hoffte das sein Verhalten in Ordnung gewesen war, doch da die zwei Pokemon nicht ihn zurechtgewiesen hatten würde es wohl passen. Doch dann erklärte das edle Suicune erst den Grund für Ihr Erscheinen - Sie suchte die Hilfe der Menschen im Kampf gegen eine neuartige Epidemie die wohl in ganz Johto ausgebrochen war. Crucius selbst hatte nur mitbekommen dass eigenartig viele Menschen hier in Anemonia-City auftauchten um die Apotheke zu besuchen; Das kam daher dass die Arznei die hier hergestellt wurde die einzige war die im entferntesten Wirkung zeigte wie Suicune gerade erklärte. Crucius blieb nicht einmal die Zeit einen Witz über das schlagfertige Celebi in seinen Gedanken durchzuspielen als diese Frage ihn überrumpelte. Diese Legendären baten normale Menschen wie Ihn um ihre Hilfe? Wenn dieses Problem die Macht der zwei legendären überstieg würde es wohl eine verdammt harte Reise werden. Und allen Anschein nach auch eine ziemlich gefährliche. Sollte Crucius sein Leben aufs Spiel setzten um diese Bitte zu erfüllen? Er musste es tun, das erkannte er sofort. Er war kein Patriot - Aber er war sicherlich kein Egoist. Wenn er mithelfen konnte diese Epidemie zu beenden dann würde er natürlich nicht zögern sich freiwillig zu melden. Und was hatte er schon zu verlieren? Einen Job der ihm zwar Spaß machte doch nichts einbrachte? Nachbarn die ihn verabscheuten? Nichts wirklich wichtiges. Außerdem suchte er doch schon lange nach einem Grund dieses Loch verlassen zu können, und siehe da, da erbot sich ihm die Möglichkeit dafür! Und er konnte diesen beiden netten, wenn auch autoritären Pokemon keinen Gefallen abschlagen. Irgendwie war er in den Bann dieser Pokemon geraten...


    Aber er konnte diese Entscheidung nicht ohne seinen Vertrauten fällen, deshalb schaute er Crysis in den Schädel, dieses nickte enthusiastisch. Das genügte ihm. Woher er die Kraft nahm zuerst diese Fragen zu stellen und danach sich für diese wagemutige Mission einzuschreiben wusste er nicht. Wahrscheinlich war er dieses Leben einfach nur satt. Und diese Gruppe aus Fremden erfüllte ihn merkwürdigerweise mit Mut. Woher das wohl kam? Er konnte den Gedanken nicht einmal mehr zu Ende fassen als er schon wieder mit lauter Stimme sagte: "Auf mich können sie beide zählen, ich habe sowieso nichts zu verlieren. Außerdem verspricht das lustig zu werden! Für ein gutes Abenteuer würde ich sterben!"


    OUT: Mein Charakter ist dabei!

  • Die Situation wurde gerade zu viel für Delvin. Als er sich der Gruppe angeschlossen hatte, dachte er, es wäre eine ganz normale Reisegruppe gewesen. Nicht eine der Sorte, die legendäre Pokémon traf. Beziehungsweise durch die Zeit reiste und bei der Entstehung selbiger anwesend war. Auch wenn die Geschichte dazu überaus interessant war. Vielleicht sollte er Serena einmal befragen, was sonst noch so passiert war. …vorausgesetzt er traute sich. Wahrscheinlich würde es dann daran scheitern.
    Und als wäre das nicht schon genug, offenbarte sich dann auch noch ein zweites legendäres Pokémon, welches die Gruppe begleitet hatte. Celebi. Sehr zu seiner Schande musste Delvin sich eingestehen, dass er nie wirklich etwas von dem kleinen, grünen Wesen gehört hatte. Nur, dass es durch die Zeit reisen könnte. Aufgrund dieser Beschreibung hatte er sich immer eine imposante Erscheinung vorgestellt. Einen meterhohen Drachen vielleicht. Aber nicht eine zierliche, grüne Elfe. Nicht, dass Celebi dadurch weniger beeindruckend war. Es war nur…anders. Anders als er sich vorgestellt hatte.
    Still hörte er den Erklärungen der beiden Legendären zu. Von der Seuche hörte er das erste Mal. Aber es klang schlimm. Okay, wenn es nicht schlimm wäre, könnte man es wohl auch kaum als Seuche bezeichnen.


    Der Junge schluckte nur, als Suicune dann die Trainer um Hilfe bat. Waren Legendäre nicht unglaublich mächtig oder so? Warum brauchten sie dann ihre Hilfe?
    Die Frage erübrigte sich, als William zwei Fragen an die Legendären richtete. Und sich anscheinend ordentlich im Tonfall vergriff. Zumindest kam es so rüber. Das war wohl doch nicht die angemessene Auftretensweise… Aber wenigstens ersparte er damit Delvin den überaus peinlichen Auftritt. Ansonsten hätte wohl er den Missmut der beiden Pokémon abbekommen. Und er war nur zu froh, dass das nicht so war. Die Tatsache, dass Legenden nicht allmächtig waren, war aber immer noch etwas gewöhnungsbedürftig für ihn.


    Nachdem er sich sicher war, dass William nicht mehr zurechtgewiesen werden würde und er niemanden unterbrach, machte er einen Schritt nach vorne und begann zu sprechen. Wenn auch etwas leise und zurückhaltend: „Ich bin sicher dabei. Verlieren kann ich ja nix“ In diesem Moment war ein leises Kracken zu hören. Wo das wohl herkam? Auf die Schnelle konnte Delvin dem Geräusch keine Richtung zuordnen. „Krack.“ Da war es nochmal! In immer kürzeren Abständen waren die Geräusche zu hören, gleichzeitig stieg die Temperatur im Bereich zwischen seinen Armen und dem Bauch an, wodurch er dann die Geräusche auch dem Ei zuordnen konnte. Bedeutete das…?
    Sein Blick wanderte nach unten. Tatsächlich hatten sich auf dem Ei schon Risse gebildet. Und ehe er es sich versah war auch schon ein Loch in der Schale des Eis, durch das ein kleiner brauner Schnabel in Richtung seiner Brust hervorschaute. Ein leises „Huch?“ entfuhr ihm, während der Schnabel das Loch rapide vergrößerte. Wenige Momente später konnte man den Kopf eines braunen Vogels erkennen, der sich durch das Loch zwängte, wobei er einen Teil der Schale noch mitriss, der auf seinem Kopf liegenblieb.
    Das Neugeborene fiel schlussendlich in den kleinen Spalt zwischen Ei und seinem Brustkorb und blickte Delvin dann mit großen Augen an. „Habitak?“


    Vorsichtig setzte der Junge die Überreste des Eis auf den Boden und setzte den kleinen Vogel aufrecht auf seinen Arm, nur um ihn wieder mit hochzuheben. „Äh…“ Der Straßenjunge wusste nicht wirklich, was er jetzt sagen sollte. Das Neugeborene schien aber keine Scheu zu haben, sondern blickte die zwei Legendären mit schiefgelegten Kopf an, um sie zu mustern, bevor es ein fragendes „Habi?“ von sich gab.


    [color=#FF0000]OT: Zu kurz imo, aber die Truppe hat Zuwachs bekommen. Außerdem ist Delvin dabei, es gibt keinen Grund warum er nicht mitkommen sollte