Nach der Ankunft in seinem Zimmer sagte Jack rasch gute Nacht zu seinen beiden Zimmergenossen und war einige Minuten später bereits im Bett. Er konnte jedoch nicht direkt einschlafen und ihm ging der ereignisreiche Tag noch ein paar Mal durch den Kopf. Dieser Tag war schließlich einer mit einem einmaligen Erlebnis, dass man wahrscheinlich nicht öfters mitmacht, zumindest hoffte Jack das. Im Nachhinein versuchte er seine Ziele für den kommenden Tag einmal in Gedanken aufzulisten. Spaziergang wahrscheinlich erst am späten Morgen oder frühen Mittag, Sarah fragen ob ein paar Mitglieder sich vielleicht auf eine Beerensuche begeben sollten um die Vorräte der Gruppe aufzustocken, einen Gruppenkampf mit Steve, Felix und einer noch zu findenden Person machen und natürlich der Gruppe so gut wie möglich helfen. Diese groben Hauptideen schienen Jack noch im Bereich des Möglichen zu sein und mit zufriedener Miene und Evoli auf seiner Decke liegend schlief er ein.
Am Morgen erwachte Jack langsam, nach einigen Minuten Hin- und Hergewälze regte er sich auf, rieb sich die Augen kurz und überprüfte ob noch ein Trainer oder Pokémon im Zimmer bereits wach war. Es schien als haben Steve und Aura sogar bereits das Zimmer verlassen. Etwas unter Panik, vielleicht zu lange geschlafen zu haben, bewegte sich Jack langsam aus dem Bett, nahm seine Klamotten und Badezeug und schlich schon fast aus dem Zimmer heraus um Felix und Evoli nicht zu wecken. Er machte sich auf den Weg Richtung Bad und nachdem er noch ein letztes Mal gähnte sah er die geschlossene Tür schon. Als er sie öffnen wollte stellte Jack jedoch fest, dass die Tür verschlossen war.
Mit Jan an der Front, begaben sich die beiden Trainer zum Badezimmer. Der Flur war bis auf die beiden, ziemlich leer. Mit Ausnahme eines jungen blonden Mannes,der vor dem Bad stand. „Moin.“, rief Siegfried zu ihm und hob seine Hand.Melisa grüßte ihn ebenfalls. Im nächsten Moment fragte er sich selbst, warum er draußen stand und nicht reingeht. „Ist das Bad besetzt?“, fragte er.
Die Tür war also verschlossen, nun stellte sich die Frage anklopfen und nachfragen oder demjenigen seine Ruhe lassen und wieder gehen? Während diesen Überlegungen hörte Jack wie er von hinten angesprochen wurde und erschrak dabei leicht. „G-Guten Morgen! Ich gehe mal davon aus, da die Tür verschlossen ist.“ Er war kurz still, erkannte Siegfried und Jan und fuhr dann fort: „Ich habe zwar bisher noch nicht angeklopft um nachzufragen, da es noch früh ist könnte es möglicherweise eine Störung für die noch Schlafenden sein.“
„Hmmm“, meinte Jan, nachdem Jack erwähnt hatte, dass er bisher aufgrund der frühen Uhrzeit noch nicht beim Badezimmer angeklopft und nach einem Grund für die verschlossene Tür gefragt hatte. „Also, irgendwie habe ich gerade nicht so wirklich viel Lust, hier im Flur herum stehen und abwarten zu müssen. Aber damit, dass es noch vergleichsweise früh ist und wir die anderen lieber noch schlafen lassen sollten, hast du wahrscheinlich Recht, Jack.“ Nachdem er kurz nachgedacht hatte, kam ihm aber eine Idee: „Was haltet ihr davon, wenn wir erst einmal wieder in unser Zimmer gehen und dort abwarten?“ Er wandte sich nun an Jack: „Wenn du deine Zimmergenossen nicht stören willst, kannst du von mir aus gerne zu auch mit uns kommen. Siegfried und ich teilen uns ein Dreibettzimmer, aber das dritte Bett ist unbenutzt, also stören wir dort niemanden, wenn wir uns unterhalten.“ Er zögerte kurz und fügte dann noch hinzu: „Wenn wir die Zimmertür angelehnt lassen, werden wir es wohl mitbekommen, wenn das Badezimmer wieder frei wird. Und falls es uns zu lange dauert, können wir ja später immer noch beim Badezimmer anklopfen und nachfragen ob das da drin noch lange dauert.“
Nach einer kurzen Überlegung schlug Jan vor in das Zimmer von ihm und Siegfried zu gehen um abzuwarten. Jack wurde auch eingeladen mitzukommen, so könnte man sich etwas unterhalten und abwarten bis das Badezimmer frei wurde und wenn es doch zu lange dauert immer noch anklopfen. Jack nickte und fügte noch hinzu: „Das können wir gerne so machen, die Tür angelehnt zu lassen sollte uns ja über alle Geräusche im Gang hören lassen. Wo befindet sich euer Zimmer denn?“ Jack hätte zwar noch einmal nachschauen können ob Evoli noch nicht wach ist, aber es erschien ihm besser es fürs erste noch ruhen zu lassen, wer weiß wie lang der kommende Tag sein wird?
Siegfried war damit einverstanden, in ihrem Zimmer zu warten, bis das Bad frei wird. Hier im Flur zu warten wäre keine gute Idee. Keiner von denen wusste ja wie lange wie lange sie überhaupt warten müssen. Zudem würden sie noch den Flur für die Leute blockieren. Und das muss nicht sein. „Unser Zimmer ist gleich dort hinten.“, er zeigte auf die relativ nahe befindliche Zimmertür. „Also ich denke schon, wir dürften noch alles mithören können“, fügte er noch hinzu, bevor er zusammen mit Jan Jack zum Zimmer brachte.
Nachdem sie den Schlafraum wieder mit ihrer Präsenz schmückten, legte Siegfried seine Klamotten auf das Bett. Und sich selbst gleich mit. Seine Beine legte er auf die Matratze und seinen Rücken lehnte er gegen das hohe Holzbein. Melisa rutschte seine Brust hinunter direkt in seine Hände, wo sie dann vorerst verweilte. Ihr Trainer war in einer positiven Stimmung gesetzt. „Sag“, fing er an und sah Jack an, „haben wir uns eigentlich vorgestellt? Namentlich?“
Nachdem jeder Jans Idee zustimmte zeigte Siegfried den Weg zu ihrem Zimmer. Im Flur blickte Jack sich nochmals um, aber es schien alles immer noch still und leer zu sein. Sie erreichten das Zimmer von Jan und Siegfried sehr schnell, da es relativ in der Nähe war. Siegfried und sein Trasla ließen sich auf einem der Bette nieder und Jack entdeckte zwei Stühle. Er nahm auf dem ihm am nächsten Platz und versuchte auch auf Geräusche aus dem Flur zu achten, es wäre unpraktisch wenn sie die Zeit wo das Bad frei werden würde nicht mitbekommen würden durch ein kleines Gespräch. Auf Siegfrieds Frage hin musste Jack kurz überlegen bevor er antwortete: „Ich glaube nicht richtig. Ich habe aber schon mitbekommen, dass dein Name Siegfried ist.“ Ohne lang zu warten sprach er noch weiter: „Also um es dann jetzt noch einmal richtig nachzuholen“, er reichte Siegfried die Hand und fuhr fort, „Ich bin Jack, freut mich dich offiziell kennenzulernen!“
Nachdem er zusammen mit Siegfried und Jack erneut das Schlafzimmer betreten hatte, setzte Jan sich zunächst einmal auf sein Bett. Weil sich auch Siegfried auf eines der Betten gesetzt hatte, wäre zwar noch einer der beiden Stühle frei gewesen, aber irgendwie fand der Brillenträger, dass das Bett einfach der gemütlichere Sitzplatz war - zumindest für den Moment und solange man sich nirgendwo anlehnen musste. Tatsächlich fragte Siegfried auch gleich, ob er und Jack sich schon einander vorgestellt hatten - und letzterer ging darauf ein, indem er sich vorstellte und dabei erwähnte, dass er Siegfrieds Name bereits mitbekommen hatte.
„Wir haben uns ja gestern Nachmittag schon mit einander unterhalten“, fügte Jan nun ergänzend noch hinzu.
„Plinfa, pli? Pli plinfa plinfa pli?“, mischte sich einer von seinen kleinen Freunden an dieser Stelle ins Gespräch ein.
„Nein, da kannst du auch nichts von wissen, Plinfa. Das war nämlich während Taubsi, Feurigel und du bei der Untersuchung bei Schwester Joy wart. Und was deine zweite Frage angebt, ist das Badezimmer im Moment besetzt, und wir wollten nicht im Flur warten, wenn wir es hier bequemer haben.“
Siegfried schüttelte Jack die Hand und stellte sich vor: „Sehr erfreut. Ich bin Siegfried. Siegfried Wilder. Reisender Pokemon Trainer.“ Er zeigte auf sein Trasla: „Und das hier ist Melisa. Aber Vorsicht: Kopf streicheln ist untersagt.“ Jan merkte an, dass er und Jack sich schon vorher kennengelernt hatten. Somit war es nicht notwendig sich nochmal vorzustellen. Siegfried nickte kurz zum Verständnis. „Bist du eigentlich Anwohner von Hoenn oder bist du hierhergekommen?“
Reisender Pokémon Trainer... Vielleicht hatte Siegfried ja ein paar tolle Geschichten zu erzählen oder Ratschläge aus Erfahrungen. Jack wusste nicht viel über Traslas, er kannte nur ihre Entwicklungsreihen und wusste dass sie Pokémon mit starken Psycho-Fähigkeiten sind. Wahrscheinlich würde das Streicheln des Kopfes die Konzentration stören oder zumindest dachte Jack das. „Ja, bin ich. Ich komme aus Metarost City und bin dort auch aufgewachsen. Ich habe jedoch nicht allzu viel in der Region gesehen. Deswegen ist diese Reise für mich auch sehr interessant und vor allem wichtig um Erfahrungen zu sammeln.“
OT: Teil1 des Postes von Feuerdrache , Siegfried Wilder und meiner Wenigkeit.