Regierungs - und Staatsformen

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  • Oh, jetzt in einem anderen Thread, wurde wohl doch zu Off-Topic...


    Natürlich gab es kommunistische Länder, mit dem kleinen aber feinen Unterschied, das sich dort ein Mensch/eine Partei über das Volk gestellt hat und man es deswegen nicht als rein kommunistisches Land bezeichnen konnte. Ich könnte mich jetzt wiederholen, aber Kommunismus und soziale Marktwirtschaft können nicht koexistieren, da sich die soz. Marktwirtschaft als effektiver herausgestellt hat. Ich halte den Kommunismus auch für keine schlechte Idee im Gegenteil, ich zitiere einfach mal einen Teil meines Beitrags aus dem anderen Topic:


    Zitat von MilkyIce

    Könnte man hellsehen, wäre der Kommunismus ein geniales System, da wir genau wissen von welchem Rohstoff wir mehr brauchen weil z.B. Gebäude nach einer Flut saniert werden müssen. [...] beide Systeme können nicht gleichzeitig existieren und die soziale Marktwirtschaft ist halt einfach effizienter. Wie schon gesagt: Idee sehr gut, Umsetzung aber nicht möglich.


    Können wir uns bitte nicht an einzelnen Begrifflichkeiten aufhängen und einfach sagen, das der Kommunismus eine gute Idee war, aber nicht umsetzbar ist?

  • erstens gibt es rein vom wesen des kommunismus her keinen kommunistischen staat;
    zweitens waren sämtliche als "kommunistisch" bezeichneten länder der geschichte, sei es die sowjetunion, china oder sonstwas, nicht kommunistisch im marxschen sinne, sondern haben sich bloß so genannt bzw. im namen des kommunismus gehandelt. stalin hat sich auch auf marx berufen, aber marx hätte sich vermutlich im grabe umgedreht, wenn er gesehen hätte, was stalin angerichtet hat


    Besser kann man es eigentlich nicht ausdrücken.


    Natürlich gab es kommunistische Länder, mit dem kleinen aber feinen Unterschied, das sich dort ein Mensch/eine Partei über das Volk gestellt hat und man es deswegen nicht als rein kommunistisches Land bezeichnen konnte.


    Wenn sich in einem Land eine Partei über alle anderen stellt, dann ist das wahlweise Autoritär oder Totalitär, hat aber eigentlich nicht mehr viel mit dem Grundgedanken von Marx zu tun. Deshalb ist es falsch von Kommunismus zu reden. Das richtige Wort dafür ist glaub ich Realsozialismus. Und Nordkorea hat z.B. schon längst alle Bezüge zum Kommunismus aus seiner Verfassung gestrichen.


    Das einzige was Marx dazu gesgat hat ist meines Wissens, dass es im Kommunismus keine Staaten mehr gibt, weil aufgrund der Selbstverwaltung und -kontrolle diese einfach nicht mehr nötig sind. Um das zu erreichen sollte zunächst ein sozialistischer Staat gebildet werden, in dem die Arbeiter die Kontrolle gehabt hätten. Über diesen Zwischenschritt wäre man theoretisch zum Kommunismus gekommen. Ob das noch von Marx oder schon von Lenin war weiß ich nicht mehr.
    Letzterer hat das auf alle Fälle so interpretiert, dass er mit seiner Partei die Alleinherrschaft erringen muss, um im Sinne der Arbeiter einen sozialistischen Staat aufzubauen und die Weltrevolution voranzutreiben. Deswegen spricht man auch vom Marxismus-Leninismus, wenn es um die "praktische Anwendung" des Kommunismus/Sozialismus in der Sowjetunion oder dem Warschauer Pakt geht. Stalin, Mao und Tito haben sich dann noch jeweils ihren Teil dazuinterpretiert.



    Können wir uns bitte nicht an einzelnen Begrifflichkeiten aufhängen und einfach sagen, das der Kommunismus eine gute Idee war, aber nicht umsetzbar ist?


    Nein können wir nicht. :) Es gibt gefühlt 10000 Ideologien, die sich irgendwie auf den Sozialismus berufen, deshalb ist es hier schon wichtig zwischen den einzelnen Begrifflichkeiten, wie Sozialismus, Realsozialismus, Kommunismus etc. zu unterscheiden. Und wenn wir eh grad dabei sind, würde ich sagen, er ist nicht vollständig umsetztbar. Und wieso war? An sich ist es doch immer noch eine Gute Idee.


    Inwiefern jetzt Kommunismus/Sozialismus besser ist, als die soziale Marktwirtschaft bzw. wie sozial die soziale Marktwirtschaft wirklich ist, ist schwer zu sagen. Es muss ja nicht immer gleich die Planwirtschft der bösen Ostblockstaaten sein, es würde auch reichen, wenn der Staat mal die Banken ein bißchen härter rannehmen würde. Wir könnten die Energiewende locker durchziehen, wenn man einfach mal die Stromkonzerne verstaatlichen würde.

  • Es gibt gefühlt 10000 Ideologien, die sich irgendwie auf den Sozialismus berufen, deshalb ist es hier schon wichtig zwischen den einzelnen Begrifflichkeiten, wie Sozialismus, Realsozialismus, Kommunismus etc. zu unterscheiden. Und wenn wir eh grad dabei sind, würde ich sagen, er ist nicht vollständig umsetzbar.


    Weißt du, da gibt es für jede kleinste Abwandlung des Begriffs Sozialismus/Kommunismus einen eigenen Begriff, weil die Ideologie Karl Marx' fast jeder anders aufgefasst hat. Maoismus, Leninismus, Titoismus usw., die sich alle, teilweise in Kleinigkeiten, Unterschieden haben.


    Und wieso war? An sich ist es doch immer noch eine Gute Idee.


    Weil Marx schon tot ist und deshalb diese Idee hatte. Eigentlich eine Frage der Auffassung, aber du hast schon Recht, im Prinzip ist diese Idee immer noch gut.



    Inwiefern jetzt Kommunismus/Sozialismus besser ist, als die soziale Marktwirtschaft bzw. wie sozial die soziale Marktwirtschaft wirklich ist, ist schwer zu sagen. Es muss ja nicht immer gleich die Planwirtschft der bösen Ostblockstaaten sein, es würde auch reichen, wenn der Staat mal die Banken ein bißchen härter rannehmen würde.


    Problem ist wie gesagt, dass sich beide Systeme in vielen Punkten widersprechen, gerade wegen der globalisierten Welt in der wir Leben wäre es schwierig das System überall durchzubringen.


    Wir könnten die Energiewende locker durchziehen, wenn man einfach mal die Stromkonzerne verstaatlichen würde.


    ...oder Horst Seehofer sich diesbezüglich eine klare Linie definieren würde.

  • Zitat


    Natürlich gab es kommunistische Länder, mit dem kleinen aber feinen Unterschied, das sich dort ein Mensch/eine Partei über das Volk gestellt hat und man es deswegen nicht als rein kommunistisches Land bezeichnen konnte. Ich könnte mich jetzt wiederholen, aber Kommunismus und soziale Marktwirtschaft können nicht koexistieren, da sich die soz. Marktwirtschaft als effektiver herausgestellt hat. Ich halte den Kommunismus auch für keine schlechte Idee im Gegenteil, ich zitiere einfach mal einen Teil meines Beitrags aus dem anderen Topic:


    Es gab bis jetzt keinen einzigsten Staat, der kommunistisch war. Sie haben sich auch so nie genannt... Kommunismus war das Ziel, sie waren aber in der von Marx vorhergesagten Sozialistischen Phase (oder haben es so dargestellt), in der die Arbeiterklasse die anderen Klassen unterdrückt. Dass auch das ziemlich wenig mit den tatsächlichen Umstände dort zu tun hat kann man sich denken ... trozdem gab es damit keinen Komunismus und Soziale marktwirtschaft hat sich damit auch nicht als Effektiver herrausgestellt...


    Kommunismus is in erster Linie eine Utopie, die wohl nie erreicht werden könnte, selbst wenn wir das wollten. In einem Kommunisischen Land könnte nie jemand jemand anderen Unterdrücken, da alle gleich wären, es gäbe kein Eigentum und so gesehen könnte es auch keine Regierung geben, die ja ansonsten auch eine Art Herrscherklasse wäre. Alleine deswegen ist das Kommunismus konstruckt vollkommen unmöglich umsetzbar... Wenn man es aus Marxistischer sicht sehen würde würde es immer 2 klassen geben und der Klassenkampf nie aufhören ... Alle gleich geh eben nicht.


    Zitat

    Weißt du, da gibt es für jede kleinste Abwandlung des Begriffs Sozialismus/Kommunismus einen eigenen Begriff, weil die Ideologie Karl Marx' fast jeder anders aufgefasst hat. Maoismus, Leninismus, Titoismus usw., die sich alle, teilweise in Kleinigkeiten, Unterschieden haben.


    Sozialismu sund Kommunismus isnd komplett verschiedene dinge... Marxistischer Sozialismus ist zwangsweise eine Diktatur der Arbeiter, Kommunismus ist so ziemlich das Gegenteil einer Diktatur

    Stolzer Überlebender von 70+ Weltuntergängen .... Nächster kommt 2016 angekündigt von James Hansen (Klimaforscher) :ugly:
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  • Ich hab mal ein monarchisches System durchdacht und muss sagen, dass es, wenn man gewährleisten kann, dass ein Souverän, der vom Volke gewählt wird, die Exekutive gemäß seiner demokratischen Legitimation übernimmt und ihm ein mit viel Macht gegenübergestelltes Parlament eingerichtet wird, gar nicht mal so schlecht ist.


    Selbstverständlich ist es kaum vorstellbar, dass ein Souverän (König z.B.) kaum darauf bestehen könnte, seine eigene Meinung außen vor zu lassen, wenn es darum geht, in Aktion zu treten, aber in rein gedanklicher Vorstellung wäre ein solcher Staat doch um einiges effektiver, da ein Souverän schnell Entscheidungen fassen könnte und nicht auf den ewigen Mechanismus des Parlaments vertrauen sollte, der mit der rasanten Entwicklung der Welt und der Technik kaum mithalten kann...

  • in rein gedanklicher Vorstellung wäre ein solcher Staat doch um einiges effektiver, da ein Souverän schnell Entscheidungen fassen könnte und nicht auf den ewigen Mechanismus des Parlaments vertrauen sollte, der mit der rasanten Entwicklung der Welt und der Technik kaum mithalten kann...


    Die Frage halt, wie gut die Entscheidungen sind. Bringt ja nix, wenn der Souverän immer sofort ne Lösung parat hat, die aber einfach nur undurchdachter Mist sind. Dass man drüber nachdenkt und Konsequenzen abschätzt, Vor- und Nachteile einer Lösung diskutiert, das braucht halt Zeit. Im Optimalfall kommt dabei aber eine Lösung rum, mit der möglichst alle Menschen leben können, die es betrifft. Es ist halt schwierig für ein komplexes Problem eine einfache Lösung zu finden, die auch gut ist.

  • Ich hab mal ein monarchisches System durchdacht und muss sagen, dass es, wenn man gewährleisten kann, dass ein Souverän, der vom Volke gewählt wird, die Exekutive gemäß seiner demokratischen Legitimation übernimmt und ihm ein mit viel Macht gegenübergestelltes Parlament eingerichtet wird, gar nicht mal so schlecht ist.


    Selbstverständlich ist es kaum vorstellbar, dass ein Souverän (König z.B.) kaum darauf bestehen könnte, seine eigene Meinung außen vor zu lassen, wenn es darum geht, in Aktion zu treten, aber in rein gedanklicher Vorstellung wäre ein solcher Staat doch um einiges effektiver, da ein Souverän schnell Entscheidungen fassen könnte und nicht auf den ewigen Mechanismus des Parlaments vertrauen sollte, der mit der rasanten Entwicklung der Welt und der Technik kaum mithalten kann...



    Währe es dann noch eine Monarchie? Hört sich eher nach einer Demokratie an...

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  • und so gesehen könnte es auch keine Regierung geben, die ja ansonsten auch eine Art Herrscherklasse wäre. Alleine deswegen ist das Kommunismus konstruckt vollkommen unmöglich umsetzbar...


    Ich würde es nicht herrschende Klasse nennen, eher eine Klasse, die vom Volk mit der Leitung beauftragt ist. Im Gegensatz zu damaligen Versuchen soetwas umzusetzen sollten diese Menschen das aber völlig uneigennützig tun und nicht in erster Linie an sich denken, sondern an die Gemeinschaft. Zweifelhaft, ob Menschen irgendwann zu soetwas fähig sind, aus heutiger Sichte spreche ich ihnen diese Fähigkeit jedenfalls ab. Ich glaube, dass sich selbst bei gutem Willen im Laufe der Zeit immer mehr einschleicht, was das eigene Leben bequemer macht und was man dankend annimmt. Aber vollkommen und für alle Zeit ausschliessen will ich das trotzdem nicht.
    Mein einleitender Satz trifft auf unser jetziges System ja irgendwie auch zu, aber sind wir mal ehrlich... :D



    Die Frage halt, wie gut die Entscheidungen sind. Bringt ja nix, wenn der Souverän immer sofort ne Lösung parat hat, die aber einfach nur undurchdachter Mist sind. Dass man drüber nachdenkt und Konsequenzen abschätzt, Vor- und Nachteile einer Lösung diskutiert, das braucht halt Zeit.


    Wenn die getroffenen Entscheidungen immer perfekt wären, wäre dieses System sicher optimal. Dabei muss dieser Monarch ja nichtmal alles selber wissen, dafür gibts Berater, aber er müsste aus den Informationen heraus die richtigen Entscheidungen treffen, was ansich sicherlich unmöglich ist, weil man es niemals allen recht machen kann. Aber solange es allen recht gut geht, gäbe es wohl kaum Widerspruch. Zumindest würden sich so nötige Entscheidungen nicht immer weiter verzögern, man hätte die Möglichkeit, Ideen zeitnah umzusetzen.

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

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  • Ich hab mal ein monarchisches System durchdacht und muss sagen, dass es, wenn man gewährleisten kann, dass ein Souverän, der vom Volke gewählt wird, die Exekutive gemäß seiner demokratischen Legitimation übernimmt und ihm ein mit viel Macht gegenübergestelltes Parlament eingerichtet wird, gar nicht mal so schlecht ist.

    Damit, dass du das leitende »Souverän« als von dem Volk gewählt einbaust, entzieht es sich der Definition eines Monarchen und wäre im Grunde ein Diktator. Monarchen sind es nur, wenn die Macht durch Erbe weitergereicht wird und das ist schon wieder deutlich zu unsicher um diesen gewünschten Fortschritt zu erreichen. Entweder irgendein Nachkomme ist zu untalentiert in der Politik, oder er ist so zielorientiert und gedanklich veranlagt, dass er sich schrittweise vom Parlament loslöst. Die Zeit nach der Französischen Revolution beweist, dass Könige sich oftmals nicht durchsetzen können und auf der anderen Seite hat Hitlers Machtergreifung damals allen übrigen Parteien im Parlament gezeigt, wie leicht man sich davon lösen kann, wenn nur einmal zufälligerweise genug allgemeine Verwirrung herrscht.
    Also pendelt deine Idee irgendwo zwischen Diktatur und Republik, man kann nur leider nie davon ausgehen, dass dem Parlament immer den gleichen Grad an Macht und Einfluss innewohnt und jedes »Souverän« genau die richtige Geschwindigkeit dafür hat.


    Zitat von Kartoffelpüh

    Parlamentarische Monarchie, glaube ich, aber bin auf dem Gebiet nicht so bewandert.
    Beispiel fiele mir Norwegen ein

    Siehe Hier

  • Also pendelt deine Idee irgendwo zwischen Diktatur und Republik, man kann nur leider nie davon ausgehen, dass dem Parlament immer den gleichen Grad an Macht und Einfluss innewohnt und jedes »Souverän« genau die richtige Geschwindigkeit dafür hat.


    Diktatur = Regierungsform, Republik = Staatsform. Ich gebe ja zu, dass mein Startpost in diesem Thema furchtbar ist, aber den Unterschied sollte man schon kennen, wenn man hier diskutiert.
    Das eine muss das andere nicht ausschließen. Die meisten heutigen Diktaturen sind Republiken und das Dritte Reich war im Übrigen auch eine, nämlich immer noch die Weimarer Republik. (Nur die Regierungsform hat sich geändert)


    Wenn die getroffenen Entscheidungen immer perfekt wären, wäre dieses System sicher optimal. Dabei muss dieser Monarch ja nichtmal alles selber wissen, dafür gibts Berater, aber er müsste aus den Informationen heraus die richtigen Entscheidungen treffen, was ansich sicherlich unmöglich ist, weil man es niemals allen recht machen kann.


    Das erinnert mich an Platons Idee (nein, nicht diese "Idee"! ;) ), aber die beschreibt ein aristokratisches System, in dem Philosophen (also die Vernünftigen und Weisen) über die absolute Macht im Staat verfügen sollten, weil ein einzelner (unvernünftiger) Herrscher zu leicht korrumpiert werden würde. Dafür hatte Platon ein striktes Kastensystem entworfen, nach dem jedes Mitglied der Gesellschaft entsprechend seiner Fähigkeiten einer bestimmten Kaste angehören sollte. War natürlich eine utopische Vorstellung, da das vorausgesetzt hätte, dass sich die niederen Klassen ohne weiteres damit abgefunden hätten von Philosophen beherrscht zu werden, ohne selbst nach sozialem Aufstieg zu streben.
    Platon hat später sogar tatsächlich versucht, aus irgendeinem tyrannischen Herrscher einen Philosophen zu machen, was ihm gänzlich misslungen sein soll. :S

  • Diktatur = Regierungsform, Republik = Staatsform. Ich gebe ja zu, dass mein Startpost in diesem Thema furchtbar ist, aber den Unterschied sollte man schon kennen, wenn man hier diskutiert.
    Das eine muss das andere nicht ausschließen. Die meisten heutigen Diktaturen sind Republiken und das Dritte Reich war im Übrigen auch eine, nämlich immer noch die Weimarer Republik. (Nur die Regierungsform hat sich geändert)

    Staatsform und Regierungsform stehen trotzdem jeweils beide im Dudeneintrag des anderen als ein Synonym.


    Bei der Gelegenheit vielleicht noch meinen zweiten Absatz korrigieren: Wo Norwegen in England jetzt genau stehen, weiß anscheinend nicht einmal Wikipedia, weil die in genauso vielen Artikeln behaupten, sie wären konstitutionell, wie es heißt, es wäre parlamentarisch. Andere Seiten können auch keine klaren Aussagen machen und in den jeweiligen Wikipedia-Artikeln der Länder (Großbritannien und Norwegen) wird einfach beides gemischt, was nur bedeutet, dass sie sich wirklich nicht festlegen können, obwohl die Abstufung ziemlich klar sein sollte: Parlamentarische Monarchie herrscht, wenn der Monarch nur noch symbolisch in der Regierung mitwirkt, also Zeremonien zu bestimmten Anlässen durchführt und zuvor im Parlament Beschlossenes ohne Widerrede unterzeichnet. Die Konstitutionelle Monarchie gibt es laut anderen Aussagen nur noch in Marokko und bedeutet das Vetorecht für den jeweiligen Monarchen, also dass er Beschlüsse nicht unterzeichnen muss und sie somit daran hindern kann, letztendlich in Kraft gesetzt zu werden.
    Sorry für die Erklärung davor.

  • Zitat

    Ich würde es nicht herrschende Klasse nennen, eher eine Klasse, die vom Volk mit der Leitung beauftragt ist.


    Egal wie man die Klasse nennt, letzten endes ist es eine gewisse Klasse... und das lässt sich vollkommen unmöglich mit der klassenlosen Gesellschaft in einklag bringen, die der Kommunismus eben sein will. Im Kommunismus kann es also keine Regierung geben...

    Stolzer Überlebender von 70+ Weltuntergängen .... Nächster kommt 2016 angekündigt von James Hansen (Klimaforscher) :ugly:
    Die Welt soll überflutet werden, also vergesst euren Schnorchel nicht


    Stolzes Mitglied des #Hasbara-Clubs des Bisaboards

  • Damit, dass du das leitende »Souverän« als von dem Volk gewählt einbaust, entzieht es sich der Definition eines Monarchen und wäre im Grunde ein Diktator. Monarchen sind es nur, wenn die Macht durch Erbe weitergereicht wird und das ist schon wieder deutlich zu unsicher um diesen gewünschten Fortschritt zu erreichen.

    Bitte was? Das ist Erbmonarchie.. Es steckt doch schon im Wort Monarchie drin, was damit gemeint ist. Alleinherrschaft - Wenn lediglich ein "Subjekt"/Mensch oder sonst wie herrscht..
    Diktatur ist vollkommen uneingeschränkte Macht.


    Du weißt aber auch schon, dass Norwegen sowohl konstitutionell, als auch parlamentarisch ist..
    Da liegen keine Welten dazwischen und ich verstehe nicht, wieso du deswegen Wikipedia anzweifelst?

    Egal wie man die Klasse nennt, letzten endes ist es eine gewisse Klasse... und das lässt sich vollkommen unmöglich mit der klassenlosen Gesellschaft in einklag bringen, die der Kommunismus eben sein will. Im Kommunismus kann es also keine Regierung geben...

    Du hast es erfasst. Um es aus Marx' Sicht auszudrücken - Wo Herrschaft einer Klasse über einer anderen, da Klassenkampf. Die einzige Möglichkeit aus diesem Raster zu entfliehen ist eben diese vollkommene finanzielle und soziale Gleichstellung - Das Übergehen in eine Kollektivgesellschaft, das durch eine Diktatur des Proletariats, der untersten Klasse geleitet wird.


    Das erinnert mich an Platons Idee (nein, nicht diese "Idee"! ), aber die beschreibt ein aristokratisches System, in dem Philosophen (also die Vernünftigen und Weisen) über die absolute Macht im Staat verfügen sollten, weil ein einzelner (unvernünftiger) Herrscher zu leicht korrumpiert werden würde. Dafür hatte Platon ein striktes Kastensystem entworfen, nach dem jedes Mitglied der Gesellschaft entsprechend seiner Fähigkeiten einer bestimmten Kaste angehören sollte. War natürlich eine utopische Vorstellung, da das vorausgesetzt hätte, dass sich die niederen Klassen ohne weiteres damit abgefunden hätten von Philosophen beherrscht zu werden, ohne selbst nach sozialem Aufstieg zu streben.
    Platon hat später sogar tatsächlich versucht, aus irgendeinem tyrannischen Herrscher einen Philosophen zu machen, was ihm gänzlich misslungen sein soll.

    Naja, da müsstest du aber schon den ultimativen Philosophen finden, da auch Philosophen oftmals fragwürdigen Müll verfassen.. ;)


    Der vollkommene Staat wäre eben ein Staat mit einem Oberhaupt, das über ein unendliches Bewusstsein (-> auf Dogmen beruhender Staat) oder eben gar keines verfügt ( gar keine herrschenden staatlichen Instanzen)... Irgendwie machen da Gottesstaaten schon Sinn, wenn sie aber halt nicht auf blinden Tatsachen beruhen würden (Der Versuch angenommene Wahrheit als staatliche Instanz einzusetzen, die zwingend wahr ist)


    Die Frage halt, wie gut die Entscheidungen sind. Bringt ja nix, wenn der Souverän immer sofort ne Lösung parat hat, die aber einfach nur undurchdachter Mist sind. Dass man drüber nachdenkt und Konsequenzen abschätzt, Vor- und Nachteile einer Lösung diskutiert, das braucht halt Zeit. Im Optimalfall kommt dabei aber eine Lösung rum, mit der möglichst alle Menschen leben können, die es betrifft. Es ist halt schwierig für ein komplexes Problem eine einfache Lösung zu finden, die auch gut ist.

    Ein großes Problem in Deutschland ist dieser ewige Grabenkampf bei jeder gesetzlichen Abstimmung.. Nicht das lange Abwägen, ob es richtig oder falsch ist..

  • Hab versucht die meisten Beiträge vor meinem zu lesen, hab aber nicht durchgehalten, also sry, falls das jetzt nicht 100% ig zur Kommunismus-Debatte passt...


    Ich halte keine Staatsform, die es bisher gab oder je geben wird perfekt und praktisch exakt umsetzbar. Staatsformen,
    die nah an ein ideales System rankommen sind Demokratie und der Kommunismus. Beide haben eine sehr gute
    Idee. Dass Kommunismus praktisch nicht funktioniert wurde am Beispiel DDR, China und Russland gut demonstriert...
    Als Schwäche der Demokratie sehe ich die Bequemlichkeit der Menschen, Das zu wählen, was man kennt. Es wäre
    einfacher, wenn alle Menschen für eine, gute, Sache "kämpfen" würden, wie etwa ein ideales, gerechtes und funktionierendes System aufzubauen. Wobei man, wenn alle Menschen die selbe Meinung vertreten schlecht von einer Demokratie sprechen kann :D
    Abgesehen sind viele Menschen nicht bereit 'Opfer' für ein gerechtes und ideales System zu bringen und wollen einen persönlichen Vorteil haben, was natürlich auch wieder nicht schlecht ist, weil eine gewisse Habgier den
    Menschen anspornt. Es ist also jedes System vor seine Probleme gestellt, die, wenn sie richtig angepackt werden, aber
    aus dem Weg geschafft werden können. Demnach braucht es gar keine ideale Staatsform, sondern
    nur Menschen, die für eine gerechte und guteSache kämpfen und bereit sind Opfer zu bringen.So jemand kann jeder sein,wenn er oder sie es denn will. :)

  • Ich halte keine Staatsform, die es bisher gab oder je geben wird perfekt und praktisch exakt umsetzbar. Staatsformen,
    die nah an ein ideales System rankommen sind Demokratie und der Kommunismus.


    der kommunismus nach marx ist keine staatsform. nach marx würde der kommunismus nach der revolution und der diktatur des proletariats langsam "absterben".


    Dass Kommunismus praktisch nicht funktioniert wurde am Beispiel DDR, China und Russland gut demonstriert...


    diese länder sind/waren auch keine kommunistischen länder. deren staatsformen könnte man eher als realsozialismus bezeichnen und zwischen kommunismus und realsozialismus gibt es große unterschiede, die z.b. darin liegen, dass es in denen von dir genannten staaten eine autoritäre elite (nämlich das regime, also z.b. in der ddr honecker etc.) gab, wohingegen im kommunismus früher oder später alle gleich wären.


    allerdings muss man schon hinzufügen, dass vor allem von anarchisten kritisiert wird, dass im kommunismus immer eine restautorität übrigbleibt, was den anarchisten als gegner von autorität und hierarchie natürlich nicht gefallen kann.

  • Ich mach mal hier weiter, weils hier besser passt.

    Natürlich hat die Politik einen Einfluss darauf, wie viel Macht einer Wahl zugerechnet wird.

    Sehe ich durchaus ähnlich. Solang man allerdings tatsächlich noch Einfluss durch Wahl nehmen kann, sollte man diese Möglichkeit auch wahrnehmen. Nicht wählen ist dann halt einfach nur Abfinden mit dem Ist.

    Wenn Wahlversprechen systematisch gebrochen werden (nicht nur aus der Notwendigkeit einer Koalition)

    Gibt es dafür ein konkretes Beispiel, wo das passiert ist? Zudem würde ich auch eine Notwendigkeit aus dem Moment hierbei etwas vorsichtig behandeln.

    wenn unser Parlament kein wirksames Antikorruptionsgesetz kennt

    Inwiefern ist es nicht wirksam? Soweit ich weiß, hat Deutschland inzwischen ein entsprechendes Gesetz gegen Abgeordnetenbestechung. Das hat viel zu lange gedauert, aber naja.

    wenn bei Parlamentsdebatten ein Dutzend Typen im Saal sitzen, von denen die Hälfte auf dem Handy spielt

    Finde ich schwierig (zumindest den ersten Teil). Ich hätte grundsätzlich nichts dagegen, wenn wirklich nur Leute sich damit beschäftigen, die sich auch mit dem Thema auskennen.

    Unser Staat würde großartig oder zumindest ähnlich ohne Wahlen funktionieren.

    Hat er ja durchaus in vordemokratischen Zeiten. Ist halt auch die Frage, ab wann man "funktionieren" definiert.

    Die Geschichte von einer demokratischen Kultur, bei der jeder mitmachen muss, ist ein Mythos.

    Müssen sowieso nicht. Ein Recht ist nunmal genau das: Ein Recht, nicht eine Pflicht. Und ein Recht zeichnet sich auch dadurch aus, dass man es nicht wahrnehmen kann. Das Wahlrecht enthält das Recht es bleiben zu lassen. Und im Sinne der Meinungsfreiheit darf man sogar dann noch meckern, was für einen Mist die Politiker, die man ja gar nicht gewählt hat, machen. Nur muss man sich dann auch gefallen lassen, dass andere das vielleicht lächerlich finden.

  • @Shorino
    Was wäre denn in deinen Augen eine bessere Alternative zur Demokratie?


    Ernstgemeinte Frage, ich halte die Demokratie auch für eine sehr zweifelhafte Staatsform, aber wie soll es sonst gehen?
    Die Regierung durch eine gebildete und wohlwollende Elite hat zwar in Einzelfällen gut funktioniert, zB im römischen Kaiserreich, aber in den allermeisten Fällen endet sowas in Tyrannei.

  • Gibt es dafür ein konkretes Beispiel, wo das passiert ist? Zudem würde ich auch eine Notwendigkeit aus dem Moment hierbei etwas vorsichtig behandeln.

    Damit meine ich vor allem die Wahlversprechen der SPD im Wahlkampf Steinbrück und das Versprechen Merkels, dass es keine Maut geben wird. Auch der Verweis der SPD auf den Armutsbericht der Bundesregierung unter Schwarz-Gelb, dann aber doch die Einigung, im Koalitionsvertrag davon zu sprechen, dass "die Schere zwischen Arm und Reich sich nur langsam schließt", was eine Absage an Sozialpolitik ist.
    Dementsprechend wenig ambitioniert ist ja auch der Mindestlohn von 8,50€.
    Das sind die beiden Beispiele, die mir jetzt persönlich sofort eingefallen sind, gibt bestimmt noch mehr, bei denen ich keinen Anlass sehe, sie zu brechen.


    Inwiefern ist es nicht wirksam? Soweit ich weiß, hat Deutschland inzwischen ein entsprechendes Gesetz gegen Abgeordnetenbestechung. Das hat viel zu lange gedauert, aber naja.

    Das Gesetz ist meiner Meinung aber viel zu spezifisch und geht gegen etliche Dinge gar nicht vor, so z.B. gegen übliche Routine in der Parlamentsarbeit, das heißt Unterbringungen, Einladungen zu Sitzungen und Empfängen, Reisekosten etc. Parteienspenden sind explizit davon ausgenommen, bedürfen aber eindeutig einer Überarbeitung. Und: Mit der Zahlung muss eine eindeutige Weisung verbunden sein. Wie soll man so etwas nachweisen.
    Wirksame Bekämpfung von Abgeordnetenbestechung wäre konsequente Offenlegung von Nebenverdiensten, Moratorien für nachparlamentarische Wirtschaftskarrieren, Transparenz bzgl. Empfängen von Wirtschafts- und Zivilgesellschaftsvertretern etc. Nur so kann das Problem an der Wurzel gepackt werden.


    Finde ich schwierig (zumindest den ersten Teil). Ich hätte grundsätzlich nichts dagegen, wenn wirklich nur Leute sich damit beschäftigen, die sich auch mit dem Thema auskennen.

    Was damit ja nicht gewährt ist. Jeder Parlamentarier hat die Aufgabe, sich an der Gesetzgebung zu beteiligen. Die politische Kultur und der Diskurs sind doch wirlich am Ende, wenn nicht mal im Parlament diskutiert wird.


    Hat er ja durchaus in vordemokratischen Zeiten. Ist halt auch die Frage, ab wann man "funktionieren" definiert.

    Ich denke, unser Staat würde sich in einer ähnlichen Weise technokratisch verwalten, wie er es jetzt tut. Wenn zu viele Flüchtlinge kommen, machen die Bürger vielleicht mal Stress, dann rudert der Staat eben ein wenig in diese Richtung. Und dann war's das auch wieder. Ich kann mich nicht erinnern, wann durch dieses Land mal ein wirklich beeindruckender Schub gegangen wäre oder eine echt gute Idee durchgesetzt wurde.


    Was ich mit dem letzten Absatz meinte: Unseren Schülern wird den meisten Bildungsplänen entsprechend beigebracht, dass eine demokratische Gesellschaft von der Partizipation lebt. Aber unsere Gesellschaft tut das nicht, sie würde es auch ohne tun. Und wenn irgendwer nicht wählen geht, interessiert das auch keinen.
    Ich halte nur die Geschichte der lebendigen demokratischen Kultur für einen Mythos.


    @Sharqi: Ich bin Demokrat, vielleicht ist das ein bisschen untergegangen im Rant gegen die reale Demokratie in Deutschland. Ich finde aber, Demokratie wird falsch verstanden.
    Demokratie bedeutet meiner Meinung nach nicht, dass die Mehrheit entscheidet, was getan wird. Demokratie bedeutet, dass die Minderheit vor der Diskriminierung der Mehrheit in Schutz genommen wird. Demokratie ist genauso wenig geeigent fähige Politiker hervorzubringen wie die Aristokratie, denn Politik ist nun mal kompliziert und nicht jeder versteht das auch, ohne in Panik zu geraten. Aber im Gegensatz zur Aristokratie schützt Demokratie vor Machtausübung.
    Ich würde eine gute Demokratie als eine definieren, die ein gefährliches Maß an Machtausübung verhindert durch möglichst viele Kontrollmechanismen im Sinne einer Gewaltenteilung und im Sinne von bürgerlichen Freiheiten, aber auch im Sinne eines gebändigten Staates und einer gebändigten Wirtschaft.

  • Ernstgemeinte Frage, ich halte die Demokratie auch für eine sehr zweifelhafte Staatsform, aber wie soll es sonst gehen?
    Die Regierung durch eine gebildete und wohlwollende Elite hat zwar in Einzelfällen gut funktioniert, zB im römischen Kaiserreich, aber in den allermeisten Fällen endet sowas in Tyrannei.

    Es gäbe z.B. die Möglichkeit, dass die Entscheidungen (und darum geht es ja in der Politik - Entscheidungen treffen) von Experten getroffen werden. Also Teams, die sich mit dem zu losenden Problem auskennen.
    Und nicht, wie heute, von einer Person.