Ja, ich brauchte iwas, um nochdie Lücke zu füllen und einen Grund, warum er so komisch ist zu erfinden hat für mich grad iwie gepasst.
falls es seltsam ist: mitten in der Nacht bin ich nicht fähig, mich richtig zu konzentrieren.
Stimmt, weil der Bezug zum Titel mir abhandengekommen ist.
Ja, ich mache das mit Absicht, damit man weiterlesen will...
okay, sry, ich find das Kapi iwie n bisschen komisch, hoffe aber, dass es trotzdem gefällt und wünsche viel Spaß.
Kapitel – 28 – Schwäche
(Maike)
Die seltsamen Gestalten kamen wankend immer näher. Ich versuchte zurückzuweichen, doch es schien, als sei hinter mir eine unsichtbare Wand aufgetaucht.
Es war noch immer eine tiefe Schwärze um mich, die fast kein Licht zuließ.
Kein Licht, außer dem weißen Glühen, dass diese Gestalten umgab und dem rot, dass in ihren Augen leuchtete.
Es machte mir Angst und raubte mir alle Hoffnung, als sie mir immer näher kamen.
Von schreien bis zu Schluchzen und Wimmern drangen all die Laute um mich, die sie von sich gaben.
Ich presse die Hände vors Gesicht, versuchte die brennenden Blicke auszublenden, die mich voller Verachtung durchbohrten.
„Was wollt ihr von mir?“
Ich wollte Schreien, aber nur ein Krächzen kam über meine Lippen.
Wer seid ihr? Was wollt ihr von mir? Lasst mich in Ruhe! schrie ich ihnen in Gedanken entgegen, während stumme Tränen meine Wangen benetzen und mein Körper von unkontrolliertem Schluchzen geschüttelt wurde.
Ich zitterte, als sie mich von allen Seiten umkreisten, bis nur noch wenige Zentimeter uns trennten.
Sie streckten ihre Hände nach mir aus, jedoch schien sie etwas abzuhalten.
Die, die stetig Blut weinte, begann zu kreischen:
„Sie hassen dich für ihren Tod!“
Nun kreischten alle durcheinander.
„Keiner liebt dich!“ „Es ist deine Schuld!“ „Du bist allein“ „Hilflos!“ „Schwach!“
Ich wollte schreien, sie sollten Aufhören, aber meine Stimme war zu schwach. Der Versuch scheiterte in leisem Wimmern, als ich mich zusammenrollte und versuchte, die Tränen zu ersticken, die jedoch einfach nicht aufhörten, zu fließen.
„Er liebt dich nicht!“, kreischte die, die weinte.
Ich zuckte zusammen. War er etwa…?
„Drew?“, flüsterte ich. „Du weißt es! Sie alle machen dich verantwortlich!“
Ihr schrilles Kreischen tat in den Ohren weh, aber noch schlimmer war der Schmerz, den ich in der Seele fühlte.
„Ich bin schuld…“, wisperte ich. „Sie sterben wegen mir…“
In meinem Unterbewusstsein tauchte ein Bild auf.
„Maike! Wach auf! Wach auf! Vielleicht kannst du das stoppen! Ich will noch nicht sterben…“
Lucia stand vor mir,hatte meine Schultern gepackt. Ich wollte ihr antworten, doch ich schaffte es nicht, durch die Dunkelheit zu ihr durchzudringen.
„Bitte, ich glaube daran. Du kannst uns vielleicht noch retten… irgendwie.“
Wie Naiv konnte sie sein? Wie sollte ich irgendwem helfen, wenn ich kaum mir selbst helfen konnte?
Als ich jedoch sah, wie verzweifelt die Blauhaarige war, wünschte ich mir nur, dass ich in der Lage gewesen wäre, sie in die Arme zu schließen und ihr zu helfen.
„Ja, ich bin schuld. Aber ich glaube nicht, dass es ausweglos ist. Geht aus dem Weg, ich muss einen weg finden, hier weg zu kommen!“
Meine Stimme klang etwas fester, als ich mich mühsam auf die Beine kämpfte und auf sie zuging.
„Arceus! Lass mich von hier gehen! Du darfst nicht weiter töten!“
„So? Du glaubst, ich sollte auf dich hören? Schau es dir doch an, du trägst immer noch Hass und Schmerz in dir.“
Natürlich. Deshalb wussten sie tatsächlich so viel von dem, was ich immer geglaubt hatte.
Diese gestalten mit den rot glühenden Augen waren das, was all mein Schmerz und meine Schuldgefühle angerichtet hatten. Mir fiel auf, dass sie mit jedem toten mehr wurden, genau, wie die Schuldgefühle, die auf mir lasteten.
Ich machte eine Geste mit der Hand, als wollte ich sie einfach beiseite schieben. Natürlich war die Schuld noch da, aber ich musste mich jetzt darauf konzentrieren, allen zu helfen.
Ich war hier alleine, doch ich konnte es vielleicht schaffen, mit mir selbst ins Reine zu kommen, um hier hinaus zu kommen.
Der Gedanke an die Zeit mit Freunden und Familie half mir dabei, die meisten meiner Sorgen loszuwerden.
Bloß die Größte, die, dass wegen mir alle sterben würden, war noch da.
„Ich werde dir beweisen, dass ich stärker bin als du!“, sagte ich zu der seltsamen Gestalt.
Wie viel Zeit war eigentlich vergangen? Ich wusste, dass noch immer in jeder Sekunde Menschen ihr Leben ließen, aber nicht, wie viele noch übrig waren.
Ich wusste nur, ich würde die letzte sein und musste es schaffen, unseren Tod zu verhindern.
Den Tod von so vielen, wie nur möglich.
Tatsächlich schaffte ich es irgendwie, einen Weg aus der Dunkelheit zu finden.
„Also gut. Beweise mir, dass es das ist, was du wirklich willst.
Beweise mir, dass es nicht der Hass ist, dein Hass, der als das hier ausgelöst hat.
Beweise, dass ich falsch liege.“
Es waren hohe Erwartungen, denn ich wusste, dass ich auch Schuld trug, an dem, was hier alles passierte.
Trotzdem nickte ich entschieden.
Das nächste, was ich merkte war, dass mein Körper schwer zu Boden fiel, als ich mich endlich aus der seltsamen Trance befreit hatte, in die mich Arceus Auftauchen versetzte hatte.
Ich schaffte es kaum, meine Augen offen zu halten, so schwach war ich geworden. Es war, als hätte es alle meine Kraft aufgebraucht, dieses schwarze Nichts zu verlassen.
In den wenigen Sekundenbruchteilen, in denen ich noch etwas sehen konnte, erkannte ich, dass Lucia neben mir im Blut der toten lag, aber daran, dass ihr Körper im Gegensatz zu denen der vielen Toten nicht verletzt schien, bis auf wenige Schrammen an Armen und Beinen, wusste ich, dass sie lebte.
Ich hatte gesehen, wie Arceus getötet hatte.
Die Leichnahme waren zerfetzt oder zermatscht gewesen. Voller Blut und mit starren Augen sahen sie Vorwurfsvoll die Überlebenden an.
Erleichtert, dass sie noch lebte, seufzte ich auf, ehe ich mich für einen weiteren Augenblick wieder der Schwäche hingab und mich in schwarzen Schlummer hüllte.
(Paul)
Aus Reflex stellte ich mich vor die am Boden liegenden Mädchen, als das gigantische Wesen mit schnellen Schritten auf uns zu raste. Im letzten Moment schaffte ich es mit ganzer Anstrengung, beide so weit wegzuziehen, dass Arceus sie nicht auch zerquetschte.
Aber es schien so, als machte es danach einen Bogen um beide.
Mir fiel auf, dass das Amulett der Braunhaarigen wieder angefangen hatte, zu glühen.
Als sie jedoch endlich die Augen aufschlug waren sie matt, müde und verzweifelt, aber sahen nicht mehr so gefährlich rot aus.
Sie waren jetzt von sanftem Himmelblau und strahlten Leben, wenn zugleich auch Erschöpfung aus.
„Bist du okay?“, fragte ich. Sie nickte unruhig, versuchte sich aufzurappeln. Ich stützte sie, so gut es mir möglich war.
„Gibt es eine Chance, das hier aufzuhalten?“, fragte ich sie eindringlich.
Ihre Miene verfinsterte sich.
„Ich weiß es nicht. Aber wir … nein, Ich muss alles versuchen.“
Ich hörte, wie sie das zittern in ihrer Stimme zu unterdrücken suchte, was ihr aber nicht ganz gelang.
„Wieso du? Siehst du nicht, dass hier alle beteiligt sind? Glaubst du nicht, dass wenigstens ein paar von diesen Feiglingen etwas tun würden?“
Sie sah etwas verlegen aus, aber auch schuldbewusst und traurig, als sie sagte:
„Das hier ist alles meine Schuld. Ich muss etwas unternehmen, weil nicht noch mehr Menschen wegen mir sterben dürfen.
Ich ertrage den Gedanken jetzt schon kaum noch, dass all diese Menschen, all das Blut, dass ich…“
Ich würgte sie ab, wollte mir keine langen Reden anhören.
„Ich helfe dir, aber hör auf zu jammern.“ Ihre Augen leuchteten leicht auf.
Als auch sie merkte, dass der Knirps, der Salatkopf und seine Klette auf uns zukamen, lächelte sie sogar.
Irgendwie motivierte sie mich ein bisschen, sodass ich wieder Kampfeslust verspürte.
„Was genau machen wir jetzt mit diesem Problem.“
Ich unterließ es zu Fluchen, weil ich merkte, dass Lucia wieder zu Bewusstsein kam. Warum benahm ich mich ihr gegenüber bloß so anders?
Ich wusste längst, dass sie etwas Besonderes war, aber ich konnte mir mein Verhalten trotzdem noch nicht ganz erklären.
„Ich muss es alleine schaffen, ihn aufzuhalten. Könnt ihr versuchen, hier so viele wie möglich wegzubringen?“, fragte sie mit einem Seitenblick auf ihre Freundin, die sich inzwischen aufgesetzt hatte.
Der schwarzhaarige Knallkopf war schnell einverstanden, ich hatte noch bedenken.
Trotzdem stimmte auch ich zu. Wir scheuchten die Menschen zwischen den toten hindurch zum Höhleneingang, wo einige der Polizisten sie durch die Dunkelheit führten. Allerdings hatte Arceus sie schon bald im Visier. Nur wenige waren entkommen, als es wieder auf sie zu rannte. Inzwischen waren schon so viele geflüchtet oder tot, dass es fast nichts mehr gab, was starb, wenn Arceus darüber hinwegging.
(Maike)
„Arceus, wie kann ich es dir beweisen? Was willst du von mir, damit du endlich aufhörst?
Viele von ihnen sind unschuldig.“
Arceus wandte sich mir zu. Es hatte mich gehört, dabei hatte ich fast geflüstert.
In meinem Kopf schallte seine mächtige Stimme wider:
„Welches Opfer würdest du bringen? Es gibt nicht viel, was du tun kannst. Durch den Stein hat dein Hass mich genährt, aber du kennst die Prophezeiung nicht einmal, habe ich Recht?
Sie besagt genau das. Der Wunsch, den du am Sehnlichsten in dir trägst, wenn du den Stein lange bei dir trägst, den erfülle ich. Im Austausch für die reine Seele, die nach der Erfüllung zurück bleibt.“
„Mein Sehnlichster Wunsch? Warum sollte ich töten wollen?“
Ja, ich hatte vor Allem Mars, die nun wahrscheinlich in tausend Stücke zerrissen irgendwo zwischen all den anderen Toten lag, gehasst und hatte ihr manchmal die schrecklichsten Dinge an den Hals gewünscht, aber das hier hatte ich nie gewollt.
Mit meinem Hass hatte es begonnen, als sie damals das Haus auf der Eiseninsel in Brandt gesteckt hatten.
Kenny war an den Folgen verstorben und Lucia am Boden zerstört gewesen.
Es hatte sie alle getroffen und ich hatte mir gewünscht, ich könnte ihn Rächen.
Wohin hatte das geführt? Aufgrund meiner Gefühle waren nun so viele Menschen tot.
Sein Zorn richtete sich aber vor allem gegen alle, die zum Tea, Galaktik gehörten. Um Brianna, Drew und Ash, um Lucia und Paul hatte es dem Anschein nach einen Bogen gemacht.
Sie lebten alle noch. Als mir eine Erkenntnis kam, erstarrte ich.
Ich hatte ihn fast völlig vergessen.
Wo war Nick? War er auch schon tot? Er gehörte doch auch den Rüpeln an.
Tränen schossen mir in die Augen, als ich mich panisch umsah, ihn jedoch nicht sah.
Ich sah ihn, als Arceus genau auf ihn zukam.
Plötzlich wurde mir klar, was genau der Wunsch war, dessen Erfüllung ich mir so ersehnt hatte.
„Arceus!“, schrie ich ihm entgegen.
„Ich weiß es nun, und das, was ich will… es ist etwas anderes. Lass sie leben.“
„Was ist dein Wunsch?“
„Ich will, dass sie leben.“ Es schüttelte den Kopf.
„Das ist es jetzt, aber was war es, was du dir in all dieser Zeit schon gewünscht hast? Was ist es, was deinen Hass noch überwiegt?“
Ich spürte, wie meine Wangen heiß wurden.
Es war mir klar, aber wie konnte ich es laut sagen? Er stand genau neben mir. Auch, wenn ich flüstern würde, so würde er es noch hören.
Ich hatte mir schon bei meinem Aufbruch nach Sinnoh gewünscht, ihn irgendwann wieder zu sehen.
Als er in Fleetburg vermutlich mit Kenny zusammengestoßen war, war dieser Wunsch nur noch umso stärker gewesen.
„Ich… ich… ich wollte...“
Meine Stimme versagte. Ich sah zu Boden, als ich sagte:
Ich wollte, dass er bei mir ist. Ich wollte Drew wieder sehen.“
Ich hatte geflüstert, doch ich spürte, wie sein Blick meinen Rücken durchbohrte und merkte, wie mir immer heißer wurde.
Plötzlich färbte sich wieder alles um mich herum schwarz. Ich merkte, wie Arceus durch meinen Körper sprach.
„Menschen!“, schallte seine Stimme über die Lichtung.
„Wie es einst eine vergessene Prophezeiung besagt hatte, muss ein letztes Opfer gebracht werden.
Eine reine Seele, um den Krieg zu beenden. So, wie es einst schon einmal geschehen war.
Nachdem ihr Wunsch erfüllt ist, ist die Seele rein. Ich nehme sie mit, ihr Wunsch war erfüllt.“
Ich spürte die Tränen auf meinen Wangen, aber ich lächelte.
„Nein, nimm sie nicht mit!“, rief er über das von Blut bedeckte Schlachtfeld.