Zuletzt gesehener Film

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • Clown (Amazon Prime)
    Auf der Geburtstagsfeier seines Sohnes, kann leider der engagierte Clown nicht kommen, zum Glück findet der liebende Vater ein Clownskostüm und kann demnach selbst als Clown auf der Party auftreten.
    Doch als er das Kostüm schließlich wieder ablegen will, funktioniert es einfach nicht. Und der Vater merkt, wie er sich nach und nach verändert.
    Ich habe hier einen übertriebenen Splatterfilm erwartet, wenn ich ehrlich bin, stattdessen gibt sich der Film viel eher Mühe, nicht trashig zu sein, das hat mich etwas irritiert. So geht der Film eher ernst seinen Weg, es gibt zwar immer wieder Blut zu sehen, aber in einer ganz anderen Inszenierung als man glauben mag. Die erste halbe Stunde war da eigentlich echt noch ganz gut und ok und auch die letzten paar Minuten und Szenen waren gar nicht so schlecht, aber wie gesagt, ich habe etwas komplett anderes erwartet. Trotzdem macht die Herangehensweise den Film keineswegs gut, eher irgendwie langweilig. Hinzu kommen ein paar merkwürdige Szenen, wo man sich denkt "Hä, wieso machen die das nicht so oder so" oder aber "Ich würde da etwas anders herangehen" - das typische eigentlich.
    Ja, kann man sich sparen, ich hätte eine Zeit gerne für einen anderen Film verschwendet.

  • Sherlock Holmes und die Perle der Borgias.



    Ich bin wirklich zufrieden mit dem Film hier.
    Das Rätsel um die zerbrochenen Teller war wirklich etwas, was aus einem Sherlock Holmes Roman hätte stammen können.
    In der Regel läuft es nämlich sehr oft auf solche Szenarien hinaus. Irgendeine seltsame Angewohnheit, die keinen Sinn zu ergeben scheint und dem Cast wie dem Zuschauer verwirrt zurücklässt, bis Sherlock Holmes alles aufklärt. Der Autor hat seine Hausaufgaben definitiv gemacht.
    Sherlock liebt es außerdem, sich zu verkleiden und das wurde sehr stark in die Story eingebunden.
    Was ich auch sehr mochte war, dass Sherlock zuerst die Perle zurück stiehlt, dann aber einen Fehler macht und dem Museumsdirektor die Schwächen seiner Alarmanlage offenlegt, durch die die Perle ein zweites Mal gestohlen werden konnte, durch Sherlock Holmes Schuld.
    Das ist Top Class Charakterisierung. Sherlock Holmes erscheint durch seinen überlegenden Verstand und seine Weitsicht wie ein Gott, unerreichbar. Doch in den Büchern macht er immer wieder schwere Fehler, am deutlichsten in eine Affäre in "Ein Skandal in Böhmen" zu spüren.
    Watson ist trottelig, liebenswert und gutherzig wie er auch im Original charakterisiert wurde. Nur in den Krimis der damaligen Zeit sind die Charaktere meistens noch trotteliger als sonnst. Sieht man auch gut in "Und dann gabs keines mehr", wo die immer erdrückendere Stimmung und das massive Misstrauen immer intensiver wurde, während im Film die Stimmung konstant funny war.
    Hier hat man sich aber noch zurückgehalten und Watson als Person angesehen. Lestrade ebenfalls.
    Er ist selbstsicher, hört nie zu, möchte Sherlock Holmes immer übertrumpfen, verhaftet ständig alles was rumläuft und fällt glamorous auf die Schnauze.
    Das Ende fühlt sich etwas gehetzt an, aber ich denke mehr hätte man nicht tun können, nachdem das Rätsel gelöst war.


    Die Atmosphäre und der ganze Ton war interessant, entspannt und durch und durch unterhaltsam, von Anfang bis Ende.
    Die kurze Laufzeit hat ebenfalls sehr geholfen. Ich glaube der Film ist nicht einmal eine Stunde lang.

  • Diesen (und teilweise letzten) Monat ist wieder einiges dazu gekommen. Könnten eventuell leichte Spoiler dabei sein teilweise, also lest mal auf eigene Gefahr. Ist jetzt auch nicht gross analytisch oder irgendwie im Detail, aber so eine kleine Übersicht ist zwischendurch was ganz Nettes.



    Shape of Water (2017)


    Hab ihn vor den Oscarverleihungen gesehen und bin nach wie vor etwas zwiegespalten. An sich eine schöne Märchengeschichte mit interessanter Prämisse. Wird dann allerdings durch die grösstenteils recht schwachen Charaktere und einen Überdruss an Symbolismus heruntergezogen. Nennt mich prüde, aber ich finden die Art, wie hier Sexualität zwischen einer Frau und einem Fischwesen thematisiert wurde, nach wie vor für etwas befremdlich. Nichtsdestotrotz ein netter Film, den ich Fans des Genres durchaus empfehlen würde, wenn man (was bei der Anzahl an Oscars vielleicht etwas schwer ist) nicht mit haushohen Erwartungen einsteigt. - 7/10



    Black Panther (2018)


    Eh, war okay. Muss vorneweg sagen, dass ich kaum in das ganze Superheldenuniversum von Marvel involviert bin, weshalb ich den Film als reinen standalone Film bewerte, und da war er halt in erster Linie langweilig und grausam gepaced. Charakterdevelopment ist quasi nicht vorhanden, weil dafür keine Zeit bleibt, da die eigentliche Handlung erst nach ziemlich langer Zeit angerissen wird. Der struggle der einzelnen Charaktere, der durchaus interessant wäre (genau so wie Wakanda an sich) werden kaum entwickelt und bleiben in erster Linie bei "tell, don't show" stehen. Ich respektiere die Accomplishments des Filmes in Sachen Diversität. Trotzdem ist es schlicht kein guter oder besonders innovativer Film. Und Filme, die "what are those" in 2018 verwenden, bekommen sowieso Abzug. - 5/10



    It follows (2014)


    Ein Horrorfilm, der mir überaus gut gefallen hat, gerade weil er, was heutzutage bei grossen Horrorblockbustern doch eher die Seltenheit ist, auf effektive Kameraführung und Atmosphäre aufbaut, statt auf Jumpscares (zumindest zum grössten Teil). Teilweise wünschte ich mir, dass Limitationen und Fähigkeiten der Gestalt näher erläutert worden wären (gerade weil es theoretisch unzählige einfache Wege gibt, es aufzuhalten), aber vermutlich hilft es dem, was der Film erreichen will eher, wenn das Meiste davon im Dunkeln bleibt. Würde mich freuen, in Zukunft mehr in die Richtung zu sehen. - 8/10



    Good Will Hunting (1997)


    Hat mir sehr gut gefallen, viel mehr kann ich dazu tatsächlich nicht sagen. Schauspielerische Leistung war top, der Humor wirkte trotz oftmals melancholischen Themen der Selbstfindung kaum aufgesetzt und sehr ehrlich und einige der Dialoge schwirren mir nach wie vor zwischendurch im Kopf rum (besonders Seans Monolog am Teich). Guter Film, gönnt euch. - 8/10



    Wonder (2017)


    Meine Mum hat meinen Bruder und mich in den Film reingeschleppt, weil sie unbedingt wieder mal einen süssen Familienfilm mit uns schauen wollte. Genau das war er dann auch. Der Film bedient zwar unzählige Klischees des Themas der Akzeptanz, aber trotzdem hat er mich über beinahe die gesamte Länge gut unterhalten und vereinzelt auch berührt. Meiner Meinung nach leider der Film höchstens an seiner Laufzeit. Nicht, weil diese zu lang wäre. Sondern weil das Pacing im letzten Drittel extrem eigenartig ist und der Film einem quasi immer wieder ein Ende vorgaukelt, um danach das gleiche Thema quasi noch mal zu behandeln. Nichtsdestotrotz ein cuter Film, der einen nicht gross fordern wird, für einen entspannten Nachmittag. - 7/10



    Das Haus aus kleinen Schachteln (2008)


    Extrem süsser Kurzfilm, über den ich effektiv nicht viel mehr sagen kann, ohne zu spoilern. Der Artstyle und die Animationen sind mit so viel Liebe gemacht und ohne ein Wort zu sagen wird extrem viel Emotion vermittelt. Nehmt euch einfach die 12 Minuten und schaut ihn auf Netflix, es lohnt sich. - 8/10



    A Clockwork Orange (1971)


    Ja, Schande über mich, dass ich ihn erst kürzlich geschaut habe. Besonders, weil ich Kubricks Arbeit sehr schätze. Auch hier hat er einen effektiven und interessanten Film geschaffen, welcher auch heute noch wichtige gesellschaftliche Probleme behandelt. Die Gewaltdarstellungen und vor allem -fantasien mögen heutzutage wohl weniger schocken, als es damals der Fall war, nichtsdestotrotz ein Film, den man irgendwann mal gesehen haben sollte - ob er einem dann schlussendlich zusagt oder nicht. - 9/10

  • Bei mir ist einiges auf dem Weg nach Japan dazu gekommen, da ich den ganzen Flug lang Filme geschaut habe. XD


    Coco (2017)
    Nachdem der Film lange überfällig war, da ich ihn halt nur in Originalsprache schauen wollte, er aber, wie die meisten Kinderfilme bei uns nicht besonders lang in Originalsprache gezeigt wurde, habe ich die Gelegenheit als allererstes ergriffen.
    Der Film war schon sehr schön, vor allem wenn man einen Film zum heulen möchte, auch wenn er mich nicht auf dieselbe Art ergriffen hat, wie es Inside Out geschafft hat. Die Animation der Menschen war dafür in meinen Augen deutlich besser, als in anderen Pixarfilmen bisher (ja, ich mochte bisher selten, wie Pixar Menschen animiert).
    Ich mochte auch das Design der Totenwelt sehr gern und muss dem Film wirklich geben: Er fühlt sich sehr mexikanisch an.
    Und die Musik war wundervoll! :3
    Allerdings muss ich sagen, dass ich den Konflikt des Films halt etwas erzwungen fand. Bzw. es hat mir halt die Familie im Totenreich doch eher unsympathisch gemacht, als sie den Jungen effektiv gesagt haben: "Entweder du versprichst bindend, nie zu musizieren, oder du stirbst!" Ich meine, ja, sie hätten es wahrscheinlich nicht durchgezogen, aber dennoch fand ich es eben sehr unsympathisch.


    Blade Runner 2049 (2017)
    Okay, die erste Feststellung, die ich zu diesem Film habe, ist, dass er mir weit besser gefällt, als der alte Blade Runner, mit dem ich mich trotz meiner Liebe zu Cyberpunk nie anfreunden konnte. Bestenfalls fand ich den alten langweilig, schlimmstenfalls widerlich. Zugegebener Maßen ist der Punkt, der mich so am alten angeht (die "Romanze") etwas, dass sich noch immer negativ auf diesen Film auswirkt, da sie eben diesen Film letzten Endes stark beeinflusst. Und wenn mir dass dann als Liebe untergejubelt wird ... Neh.
    Da fand ich die Beziehung zwischen K/Joe und Joi schon interessanter. Allein dadurch, dass es eben keine richtige Beziehung war, sondern eine Illusion, der sich K willentlich hingibt. Das hat das ganze interessant und komplex gemacht. Generell war mir K als Charakter weit lieber, als Deckart es je war. Auch hat sich die Handlung deutlich stringenter angefühlt, als es im alten Film der Fall war.
    Davon abgesehen blieben die Effekte und Kameraführung wirklich positiv im Gedächtnis. Auch wie vielfältig die gezeigten Landschaften waren. War tatsächlich sehr eindrucksvoll umgesetzt. Vor allem wenn man die praktischen Effekte bedenkt, die ja für vieles verwendet wurden.
    Größter Punkt, der mich gestört hat, war der Charakter von Jared Leto, alias Wallace. Dieser wirkte auch mehr, wie ein Antagonist des Antagonistens willens. Ich meine, effektiv hätte man ihn und Luv aus dem Film streichen können, ohne sonderlich viel zu verlieren. Davon abgesehen, dass ich Jared Letos Method Acting nicht beeindruckend, sondern eher albern finde.


    Wonder Woman (2017)
    Und dann habe ich mir Wonder Woman angeschaut und prompt verstanden, was alle Kritiker meinten, selbst wenn es eher gute 3/4tel des Films sind. Denn an sich hat der Film gefühlt nicht drei, sondern vier Akte. Die drei, die die eigentliche Handlung ausmachen und dann den vierten, den etwas wirkt, als hätte man den fertigen Film abgeliefert und dann zu hören bekommen: "Zu kurz! Und wo ist meine Action-Kampfszene mit viel CGI?" Der ganze Finalkampf gegen Mars wirkte gänzlich deplatziert und passte so gar nicht zum Film. An sich hätte der Film damit enden müssen, dass es eben nicht Mars war. So wie es am Ende lief, war die Nachricht des Films etwas widersprüchlich.
    Kurzum: Den eigentlichen Film mochte ich sehr, selbst wenn mit der Chris (ähm, welcher von ihnen war's noch gleich? Pine?) Charakter ein wenig Flach vorkam. In meinen Augen wirkte er als der am wenigsten realisierte Charakter im Hauptcast, was als Romantic Lead ein wenig schade war. :/



    Davon abgesehen habe ich mir auch Thor Ragnarök noch mal angeschaut. Mich stört es dabei nachwievor, wie eilig der Anfang es hat (und dass die Valkyrie Szene fehlt), aber dennoch ist es ein wunderbar realisierter Film <3

  • Zugegeben, ich habe ewig keine Filme geschaut, vor allem keine aktuellen. Meine BF hat dann aber Shape of Water gefunden und ich musste mitgucken, dazu hat sie mir direkt noch weitere Filme zukommen lassen und ich bin im Comicuniversum wieder einigermaßen up-to-date.
    Btw, mit Namen habe ich es absolut nicht, wenn mir also einer nicht einfällt liegt das an meinem miserablen Namensgedächtnis und nicht an Ignoranz. =D


    Doktor Strange
    Sollte ich gucken bevor ich mir Thor 3 antue - für's Verständnis. Vom Setting hat mich der Film nicht direkt angesprochen weshalb ich ihn trotz Wimbledon Tennismatch Cumberbatch in der Hautprolle wohl nicht angesehen hätte. Aber gut dass ich es getan habe! Meiner Meinung nach hat er die Rolle überzeugend gespielt, die Antagonisten haben mir gefallen, nur das Ende fand ich ein wenig schwach - man soll nicht mit der Zeit herumspielen, soso, und die altehrwürdige Meisterin zieht ihre Lebensenergie aus der Finsternis weil... ja, weil sies kann! Sie trägt eben ihre Bürde zum Wohle aller!!! Wow okay, das war mir wirklich zu klischeehaft, was solls. Der Rest war gut und ich würde den Film definitiv nochmal sehen.


    Thor 3
    Da keiner mit mir ins Kino wollte kam ich nicht dazu, den Film zu sehen, bis... neulich halt. Ich bin ein kleines Fangirl von Tom Hiddlestone, ja ich habe mich geoutet, so, ich stehe dazu! D:< Bis auf Kleinigkeiten gefiel mir der Film sehr gut, btw mag ich Thor selbst nicht sooo sehr, aber dass seine Ische nicht mehr dabei ist wertet den Film im Vergleich zu Teil 2 drastisch auf (damn wie ich die Alte nicht leiden konnte -_-). Also mehr Action, weniger Liebessülze, mehr Ich-bin-der-gefallene-Held-der-wieder-aufsteht. Dazu eine überaus großartige Cate Blanchet, meinen Respekt vor dieser Frau und ihrer schauspielerischen Leistung.
    Hulk ist mit einer der schlimmsten "Superhelden" des Franchise überhaupt, ich finde ihn so ätzend und dass ausgerechnet der so viel Screentime bekommen hat ist mein einziger großer Kritikpunkt am Film. Seine "Dummheit" ist weder lustig noch cool, er hat mich nur genervt und als er wieder dieser eigentliche Typ da wurde (dessen Namen ich mir nicht merken kann) wurde es nur noch alberner, dachte das geht nicht mehr - was habe ich mich geirrt.
    Gefreut hat mich die Walküre, die Thor letzten Endes zur Seite gesprungen ist, auch wenn es total vorhersehbar war dass sie mitzieht. Das Zusammenspiel von Thor und Loki finde ich immer wieder witzig, vor allem weil man nie genau weiß ob die zwei sich nur kabbeln oder wirklich ernst machen ("Er hat sich in eine Schlange verwandelt, denn er weiß ich LIEBE Schlangen! Und dann hat er versucht mich zu erstechen, da waren wir 8!"). Im Gegensatz zu Doktor Strange hat mir das Ende hier sehr gut gefallen, war ein guter Kompromiss und alle waren halbwegs glücklich vereint *hust*. Dass Thor ein Auge lassen musste... Ich verstehe warum, ja, gefallen tut es mir trotzdem nicht. In meinen Augen unnötig.
    Und diese Musik! Dank der wirklich tollen und passenden Musik bekommt der Film direkt noch eine Note besser, denn die hat oftmals für die passende Atmosphäre gesorgt und so manche Szene aufgewertet. Das Ending aka Planet Sakar ist dabei mein Highlight und landete direkt auf meiner Playlist.


    Für die größte Verwirrung sorgte das Treffen von Dr. Strange und Thor, weil Hemsworth einfach Cumberbatch' Synchro aus Sherlock hat... Man war das ungewohnt im ersten Moment. xD


    The Shape of Water
    Meine BF war begeistert von dem Film, weshalb ich ihn natürlich anschauen musste, immerhin haben wir überwiegend einen ähnlichen Geschmack was sowas angeht. Nun ja, was soll ich sagen, der Film war in Ordnung. Für mich ist das einer dieser typischen Oscar-Filme, soll irgendein Statement haben und viel aussagen, ist in meinen Augen aber zu abstrus oder langweilig um wirklich gut zu sein *Lalaland hust hust*.
    Die beste Leistung in dem Film hat Elisas schwarze Freundin gebracht, die eine wirklich überzeugende Nebenrolle verkörpert hat. Elisa selbst empfand ich als zu langweilig und durchschnittlich, schön dass sie sich mit dem Fischtypen äh, "angefreundet" hat, mir ging sie jedoch viel zu offen und angstlos an die Sache heran. Von Mut möchte ich an der Stelle nicht sprechen da ihr Handeln nicht mutig, sondern mehr naiv wirkte.
    Hinzu kommen diese traumartig anmutenden Erlebnisse, besonders an die Stelle in ihrem überfluteten Badezimmer muss ich dabei denken. In dem Moment wirkte der Film surreal, mehr wie ein abstruses Kunstwerk in welches man eine bedeutungsschwangere, aber utopische Sequenz einbauen musste. Sowas kann ich generell nicht ab und mit Fantasy hat es für mich nichts am Hut.
    Baaah und was habe ich mich wegen des Armytypen mit seinen beiden verfaulten Fingern geekelt. Als er die am Ende abgerissen hat musste ich mein Abendbrot wegstellen, das war einfach nur abartig (und das sage ich als jemand, der während des Essens alle Folgen von Dexter gesehen hat).
    Im großen Ganzen würde ich den Film nicht wirklich empfehlen, aber auch niemanden vom Anschauen abraten. The Shape of Water ist ein merkwürdiges Werk, welches ich mir einmal angesehen und direkt wieder vergessen habe.

  • I, Tonya

    Eine Filmbiographie über die Eiskunstläuferin Tonya Harding, die ihren Werdegang vom Kind einer immerzu betrunkenen Mutter, über zu einer jugendlichen Beziehung mit einem gewalttätigen Psychopaten, bis hin zu einem ziemlich zerstörten Erwachsenenleben erzählt. Mit Eiskunstlauf.


    Ich muss dem Film ja wirklich gutheißen, dass er - durch seine ehrliche Erzählweise - gut auf die Missstände des Eislaufsports aufmerksam macht, wobei vieles davon auf Sport, bzw. Gesellschaft allgemein übertragen werden kann. Das Problem ist allerdings, dass er dabei die "Guckt mal, wie außergewöhnlich und besonders meine Geschichte ist"-Schiene fährt und das ist auf Dauer halt wirklich ziemlich unerträglich.


    Abgesehen davon mag ich keinen der Charaktere sonderlich. Klar, soll ich wohl auch gar nicht, wenn ich mir die Darstellung so ansehe, aber leider ändert das nicht daran, dass mir das Schicksal von Menschen, die mir per se unsympathisch sind, ziemlich gleichgültig ist.
    Bei Tonya selbst ging mir übrigens dieses ständige "Eiskunstlauf ist mein Leben" und ihre ständige Wettbewerbsatmosphäre gewaltig gegen den Strich. Dann ist sie halt nicht erste bei Wettbewerb XY geworden? Na und, who cares? Das ist generell so ein Makel bei vielen Sportfilmen, die aus solchen Trivialitäten wirklich versuchen, ein ernstes Drama zu machen. Was ich aber persönlich am lächerlichsten fand, war ihre Reaktion auf die Wettbewerbssanktionierung. Ich meine, wenn ihr der Sport wirklich so viel bedeutet, sollte sie doch auch Spaß daran haben, ohne Geld damit verdienen zu können, oder? Jedenfalls stehen solche Momente im ziemlich krassen Kontrast zur eigentlichen "Oberflächlichkeit ist nicht so geil"-Message des Films.


    Dann haben wir da noch den Humor. Und wenn es nicht mehrmals offensichtlich gemacht worden wäre, dass der Film in Amerika spielt, hätte ich schwören können, es wäre eine deutsche Produktion. Denn der Humor ist so verflucht typisch deutsch, bzw. verflucht typisch miserabel. Wieso stellt man Kindesmisshandlung (also allgemein, nicht im sexuellen Sinne) und blutige Ehestreits als witzig dar?
    Ich muss allerdings sagen, gerade zu Beginn waren schon ein paar Sachen drin, die ich wirklich lustig fand, aber je weiter der Film kam und je vorhersehbarer die Comedy wurde, desto unlustiger wurde sie halt.


    Übrigens finde ich's ziemlich erstaunlich, dass Tonya für so viele Awards nominiert wurde und auch viele davon gewinnen konnte. Denn auch wenn die Schauspieler herausragend waren, fand ich den Streifen aus filmischer Sicht eher mittelmäßig und inhaltlich ziemlich schwach.



    21 Guns


    Ant-Man


    Nachdem Shield-Mitarbeiter Henry Pym sein Projekt der Größenveränderung innerhalb des atomaren Raums aufgrund von potenziellem Missbrauch verlagert und ein eigenes Unternehmen gründet, setzt er sich im hohen Alter zur Ruhe und übergibt die Geschäftsleitung seiner Tochter Hope, sowie seinem Assistenten Darren. Letzterer will die Technologie des Schrumpfens dazu nutzen, Kampfanzüge produzieren und diese an die Armee zu verkaufen.
    Jahrzehnte später wird der Ex-Knasti Scott Lang mit dieser Geschichte konfrontiert, als Pym ihn anheuert, den technologischen Fortschritt von Darren zu Nichte zu machen. Nutzen soll er für seinen Auftrag den von ihm hergestellten Schrumpfanzug, der ihn zum namensgebenden Ant-Man macht.


    Ant-Man habe ich vor kurzem durch Zufall gesehen und ich liebe den Film. Das fängt bei den Charakteren, ihren nachvollziehbaren Hintergründen und Motivationen, aber auch ihren entspannten und lässigen Charakterzügen an und endet bei der eigentlichen Story, deren Konzept ich unglaublich interessant finde und das zwar übertrieben einfach dargestellt wird (gut, Sci-Fi halt), aber dennoch plausible Hintergründe hat.


    Außerdem mag ich die entspannte Atmosphäre des Films, den Humor und die Kreativität, die in verschiedene Bereiche eingeflossen ist. Ich meine: Ameisen anweisen eine Brücke zu bauen, mitder man einen Abgrund überwinden kann: Wie geil ist das bitte?


    Wo wir aber schon beim Thema Ameisen sind: Scheinbar ist es den Hauptcharakteren ja möglich, JEDE Ameisenart telepathisch zu lenken, aber da hätte man vielleicht besser gewisse Bedingungen gesetzt. Denn so wie ich das sehe, hätte Pym auch einfach eine Armee aus Bullet Ants aufstellen können, die Darren und seine Kollegen ziemlich einfach mit einem Biss ausgeschaltet hätten. Wobei, wenn ich mich richtig erinnere, kamen die sogar mal kurz vor, aber wurden einfach viel ungefährlicher dargestellt, als sie eigentlich sind.


    Ich schweife ab. Zusammenfassend kann ich aber sagen, dass Ant-Man ein echt schöner Film ist, der wohl tatsächlich zu meinen Favoriten im Superheldengenre gehört und den ich nur empfehlen kann.



    Gringo


    Harold Soyinka führt soweit ein erfülltes Leben: Er lebt in einer glücklichen Beziehung und einen zufriedenstellenden, gutbezahlten Job. Als er eines Tages mit seinen Vorständen Richard (mit welchem er auch privat befreundet ist) und Elaine auf Geschäftsreise geht, stellt sich sein Leben als große Finte heraus. Er findet nicht nur heraus, dass seine Chefs ihn insgeheim entlassen möchten, sondern auch, dass sie Geschäfte mit der Mafia machen. Zu allem Überfluss gesteht im seine Frau am selben Abend per Videoübertragung, dass sie eine Affäre hat und ihn verlässt.
    Harold, dem sein Leben fortan gleichgültig ist, entwickelt einen Plan: Er inszeniert eine Entführung von sich selbst und hofft, somit an das Lösegeld zu kommen, welches seine fiktiven Entführer fordern. Er ahnt nicht, dass er aufgrund der kriminellen Hintergründe seiner Firma, tatsächlich gejagt wird, da man ihn fälschlicherweise als Chef deklariert hat.


    Was soll ich sagen? Ich mag den den Film sehr. Das liegt zum einen am ziemlich simplen, aber effektiven, direkten Humor, aber auch an den Charakteren, die zwar alle ziemlich durchgeknallt sind, aber gleichzeitig auf ihre Art und Weise faszinierend. Sie sind nicht sonderlich sympathisch, zumindest die meisten nicht, aber dafür sehr interessant dargestellt und eben trotz der Tatsache, dass viele von ihnen sehr klischeebehaftet sind, dennoch außergewöhnlich und einprägsam.


    Die Story ist ganz nett, mehr wahrscheinlich nicht. Auch wenn ich viele Konzepte vom Storytelling wirklich gelungen fand und die einzelnen Subplots der Charaktere ganz gerne mochte, muss man auch anmerken, dass die Zusammenhänge des Films alle relativ random waren und es allgemein viel Luft nach oben gegeben hätte. Aber da ist der Vorteil: Gringo nimmt sich selbst nicht wichtiger, als er ist und entsprechend kann ich ihm die verhältnismäßig schwache Story wirklich verzeihen.


    Letztendlich ist es schade, wie schlecht Gringo bewertet ist, denn sehenswert ist er definitiv.

  • Allied – Vertraute Fremde [2016]


    Handlung: Während des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1942 springt der kanadische Nachrichtenoffizier Max Vatan über der Wüste mit einem Fallschirm ab und wird mit einem Auto nach Casablanca gebracht. Dort trifft er die französische Résistance-Kämpferin Marianne Beausejour. Beide haben von den Alliierten den Auftrag bekommen, zusammen den deutschen Botschafter in Marokko zu töten. Während sie für die Deutschen ein Ehepaar mimen, verlieben sie sich ineinander. Nach ihrer Mission lässt sich Max in London nieder und holt Marianne nach. Sie heiraten und bekommen mitten in einem Bombenangriff ein Kind, das sie Anna nennen. Ein Jahr später wird Marianne von der Spionage-Abwehr SOE beschuldigt, die Identität von Marianne Beausejour nur angenommen zu haben und als Doppelagentin für die Deutschen zu arbeiten. Sie wird mit einer fingierten Botschaft auf die Probe gestellt.


    Fazit: Wollte den Film schon länger schauen, was mir nun endlich gelungen ist. Fand ihn insgesamt ganz okay. Der Anfang war zwar bisschen zäh, also vor allem die erste Stunde des Films hätte man gut kürzen können, damit man später mehr vom Familienleben von Max und Marianne hätte sehen können. Spannung war in im Großen und Ganzen auch vorhanden, aber das Ende fand ich dann nicht so gut, weil alles zu schnell ging und ich den Selbstmord von Marianne auch zu vorhersehbar fand. Aber ich mag generell Filme, die in dieser Zeit spielen, von daher würde ich ihn auf jeden Fall weiterempfehlen, vor allem auch wegen Brad Pitt und Marion Cotillard in den Hauptrollen.



    Mord im Orient-Express [2017]


    Handlung: Hercule Poirot nimmt auf der Rückreise von einem seiner Fälle den legendären Orient-Express. Der Zug bleibt auf einem Viadukt stehen, weil die Lokomotive wegen einer Schneelawine entgleist ist. Der dilettantische Kunsthändler Ratchett wird ermordet aufgefunden und Poirot ermittelt gegen die übrigen Reisenden – einer von ihnen muss der Täter sein.


    Fazit: Also, ich kannte weder das Buch, noch andere Verfilmungen - so wusste ich tatsächlich nicht wer der Mörder ist. Am Anfang wirkte der Film ein wenig zu viel nach Komödie, alles war bisschen zu lustig, ich hatte mir den Film echt ernster vorgestellt. Die CGI-Effekte vom Orient-Express wirkten auf mich auch extrem künstlich und nich sehr real (ich meine die Aufnahmen, wo der Zug durch die verschiedenen Gebirge fährt). Die einzelnen Charakter waren halt extrem oberflächlich angeschnitten, aber bei so vielen Personen bleibt halt echt wenig Zeit. Die ganze Armstrong-Hintergrundgeschichte fand ich allerdings extrem langweilig, aber zu der Zeit wars vielleicht brisanter. Ich kann halt nicht verstehen, warum ein Kindermädchen oder die Krankenschwester sich an dem Mord beteiligen, obwohl sie mit dem ermordeten Kind nicht mal verwandt waren.
    So an sich war der Film echt okay und spannend, aber insgesamt hat mir irgendwas gefehlt. Ich freue mich auf jeden Fall auf die Fortsetzung "Tod auf dem Nil", welche für November 2019 angekündigt wurde.

  • So, da ich gerade was ins Marveltopic geschrieben habe. ^^


    Spiderman Homecoming


    Nochmal mit Freunden gesehen. ^^
    Ich kann nun nicht wirklich verstehen, wie diesen Teil so viele Leute schlechter fanden als die davor. Er war halt anders als gewohnt, aber schlechter fand ich ihn nicht unbedingt.


    Auch hier mag ich wieder Spidermans / Peters charakterliche Darstellung unheimlich gerne und er bleibt immer noch mein Lieblingssuperheld, weil er unglaublich menschlich ist und einen gewissen Charme hat. ^^
    Die Handlung des Films gefiel mir ebenfalls sehr und auch, wenn es sich ein wenig von dem unterschied, was man kannte, mochte ich die Prämisse eigentlich sehr gerne.
    Außerdem war die Anfangsszene mit seinem Videotagebuch echt gut. XD


    Was mich allerdings stört ist, wie der Film / andere Charaktere auf Peters Alter herumreiten, sich aber selbst wie die größten Idioten benehmen. :huh:
    In meinen Augen benimmt sich Peter reifer als die, die ihn kritisieren ... oder ignorieren.


    Gut, ich mag Ironman generell so wirklich gar nicht, also... XD

  • Lion - der lange Weg nach Hause


    Ich hab bekommen, was ich mir erhofft habe. Echt Emotionen, realistisch dargestellt ohne zu extrem zu sein und dazu ein Happy End. Wenn das wahre Leben die Filme macht, nicht wahr?


    Zaroo ist 5 und lebt mit seinen Geschwistern bei seiner Mama. Ihr Job ist das Steine schleppen, Zaroo selbst begleitet meist seinen großen Bruder Guddu um ihm zu helfen und um sich selbst nützlich zu machen. So passiert, was nicht passieren darf - Guddu lässt Zaroo auf einem Bahnhof auf einer Bank liegen, damit er etwas Schlafen kann und will sich selbst nur mal kurz nach Arbeit umsehen, jedoch kommt Guddu nicht mehr zurück. Ängstlich und verunsichert schaut Zaroo in einem Zug nach und setzt sich dort an einen freien Platz, schläft dabei jedoch wieder ein. Als er erwacht, fährt der Zug bereits und hält erst nach 2 Tagen so an, dass Zaroo aussteigen kann. Das die Chancen aber mit 5 Jahren nicht hoch sind, wieder allein zurück zu finden, dürfte nicht erstaunlich sein. So kennt er seinen Familiennamen nicht, spricht sein Heimatdorf falsch aus und wird vor Ort, in Kalkutta, auch nicht verstanden - Bengali kann er nämlich auch nicht. So beginnt eine neue Reise, auf die er sich vielen Gefahren stellen muss und dann doch relativ glimpflich davon kommt, als er adoptiert wird und Indien verlässt, um in Australien erwachsen zu werden.
    Im zweiten Part des Filmes nun ist Zaroo schon 25, alt genug um auf eigenen Beinen zu stehen und glücklich liiert zu sein. Als er auf einem Partyabend eine spezielle, indische Süßigkeit zu sich nimmt beginnt der Prozess des "Wieder Erinnerns" und so versucht er über Google Earth den Ort zu finden, an den er eigentlich gehört.


    Ich mochte einfach alles an diesem Film, vor allem aber den kleinen Sunny Pawar, der den 5 jährigen Zaroo verkörpert hat. Er hat es einfach geschafft, direkt im Herzen der Zuschauer anzukommen und das nicht nur allein seiner großen, braunen Knopfaugen wegen. Als er voller Stolz das Fahrrad hochhebt um seinem Bruder zu zeigen, wie stark er schon ist, musste ich herzlich lachen, weil er einfach so überzeugend dabei ausgesehen hat ^^
    Der Film selbst wirkt auf mich sehr abgerundet und benötigt keine Ausschmückungen, um zu funktionieren, es müssen keine grausamen Szenen kommen um darzustellen, wie grausam Indien zu heimatlosen Kindern sein kann. Es lebt einfach alles durch diesen kleinen Jungen und das macht den Film für mich zu einer ganz besonderen Perle.


    Werde ihn mir definitiv irgendwann nochmal ansehen!

  • Ready Player One

    Ready Player One spielt im Jahr 2040+, wo die ganze Welt scheiße ist und jeder vor der Realität flüchten will. Der Junge Wade Owen Watts, oder besser gesagt der Protagonist lebt bei seiner Tante und ihrem beschissenen Freund, weil seine beiden Elternteile gestorben sind. Jeden Tag verlässt er den Wohnwagen, der auf vielen anderen gestapelt ist (Um "Platz" zu sparen), um zu seinem Versteck zu gehen und von dort aus die Oasis betreten. Die Oasis ist eine Virtuelle Welt, die von James Donovan Halliday erstellt wurde. In dieser Welt ist alles möglich, die Fantasie ist quasi "grenzenlos". Als Halliday gestorben ist, hat er ein Erbe in Form einer Botschaft an die ganze Welt hinterlassen. In dieser Botschaft geht es um einen Wettstreit. "Derjenige, der zuerst alle 3 Schlüssel findet, erbt eine Halbe Billionen Dollar und die Kontrolle über die Oasis". So fing jeder an nach den Schlüsseln, oder besser gesagt nach seinem Easteregg zu suchen. Natürlich auch Wade, der mit dem Geld aus seinem armen Leben entfliehen will. Man muss Halliday genauso gut wie die eigene Westentasche kennen.




    Der Film war wirklich aufregend. Die Tätigkeiten, um an die Schlüssel zu kommen waren echt cool muss ich sagen, aber natürlich werde ich über diese nicht reden, um nicht zu spoilern. Der Film war echt aufregend und voller Charaktere, die man aus der Vergangenheit noch kennt, wie "Der Gigant aus dem All" oder "Chucky die Mörderpuppe". Schön war aber auch zu sehen, dass das Fahrzeug von Wade ein Delorean ist. Das Ende hat mir aber besonders gut gefallen. Wer es wissen will, hier ein spoiler:




    Eigentlich kann ich dem Film jedem weiterempfehlen, der sich für sowas interessiert. Es hat sich finde ich gelohnt. Der Film bekommt von mir einen Score von 9/10. Das Ende war toll, die Story und die Charaktere an sich, aber... nein, mir fällt kein aber ein. Der Film war gut!!!

  • Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer


    Vorweg: Ich bin mit der Zeichentrickserie im KiKa aufgewachsen und musste durch diese damals unbedingt die Bücher haben. Ich war so vernarrt in die beiden Lokführerfreunde, ich hatte sogar ein PC-Spiel auf CD-ROM. Kurz gesagt: Jim Knopf ist ein Teil meiner Kindheit. Klar, dass ich im ersten Moment, als ich von dem Film hörte, sofort beschlossen habe, ihn mir im Kino anzusehen, obwohl ich zurzeit eher selten ins Kino gehe.


    Die Geschichte muss ich hier wohl nicht lang und breit erzählen, denn die kennt hoffentlich fast jeder hier. Und meiner Meinung nach hat der Film es sehr gut hinbekommen, mich durch die Nostalgiebrille hindurch zu überzeugen. Eine derart detailreiche Story in knapp über 100 Minuten zu quetschen ist kein Leichtes, und es wirkte stellenweise rushed und abgehackt - der Aufenthalt in der Wüste bei Herrn Tur Tur zB wirkte eher wie eine kleine 10-Minuten-Pause und der Kampf gegen Frau Mahlzahn war irgendwie so "Jim weicht einer Attacke von ihr aus, sie prallt gegen die Steintafel und wird von der direkt k.o. geschlagen". Aber so seltsam das auch war, groß gestört hat es mich trotzdem nicht. Alle wichtigen Punkte in der Geschichte waren vorhanden und es wäre auch schwer gewesen, sie auszulassen, sollte das Sequel bereits geplant sein. Schließlich treten in diesem so gut wie alle Charaktere nochmal auf.
    Die Visuals waren zu 99% extrem cool gemacht, bis auf so Hollywood-type Übertreibungen wie Blitze, die durch die Region der Schwarzen Felsen zucken. Aber das Reich Mandala war (die bereits in der Vorlage vorhandenen Klischees ignorieren wir mal gekonnt) unglaublich schön anzusehen, bunt und lebendig. Im Kontrast dazu die düstere Drachenstadt, in der unzählige Drachen herumflogen. Props an dieser Stelle dafür, dass diese vier Beine und zwei Flügel hatten, sieht man nicht oft in Filmen, denn oft werden ja die Vorderbeine und Flügel zusammengelegt. Aber es wurde auch eine Varietät an Drachen gezeigt, der Wächter im Stadttor und Frau Mahlzahn zB hatten ja gar keine Flügel und ähnelten mehr Dinosauriern. Und ganz wichtig natürlich: Die Darstellung der kleinen Insel mit zwei Bergen ♫ Lummerland. Ich sag nur so viel: Da würde ich sofort Urlaub machen. ♥
    Ich muss aber auch sagen, so vong Logik her merke ich mittlerweile sehr deutlich, dass das Buch und der Film sich an Kinder richten. Ich sage nur (Spoiler?): Emma, die Lokomotive bekommt am Ende ein Kind - dass Lokomotiven in diesem Universum lebendig sind, wurde ja schon durchgehend klar gemacht, aber wer ist eigentlich der Vater? Lukas? :assi:


    Schlussfazit: Wer mit Jim Knopf aufgewachsen ist, wird mit dieser Verfilmung sicher seine Freude haben, ich hatte sie jedenfalls. Schleppt eure Kinder rein (oder Freund/Freundin, wie bei mir :P ) und macht sie auch zu Fans.

  • 6 Ballons (Netflix)
    Ich habe mich vor dem Gucken nicht weiter über den Film informiert, wusste auch nicht, dass Dave Franco mitspielt, das einzige was mir bewusst war, war die kurze Laufzeit von nur 75 Minuten, was am Ende der auch Grund dafür war, dass ich mich für den Film entschieden habe.
    Es geht dabei um eine Frau, die eigentlich eine Überraschungsparty für ihren Mann/Freund plant und ihrem Bruder, der eins drogenabhängig war und rückfällig wurde, ach ja, der hat natürlich auch seine Tochter in Obhut, wunderbar.
    Die Beziehung der beiden zueinander war mir Anfangs nicht so wirklich klar und kristallisiert sich erst etwas später wirklich heraus. Der Film hat mich mit seiner Thematik durchaus mitgenommen, ich muss aber sagen, dass ich mit einem dramatischeren Ende gerechnet habe.
    Durch den Film zieht sich noch eine kleine "Phantasiereise" die anfangs schon irgendwie cool rüberkam, aber gegen Ende für mich eher etwas wirr war. Ich fand die Metapher hinter dieser eingebauten Geschichte durchaus ganz ok mit in den Film eingebaut und ich denke das hat dabei durchaus eine ziemlich starke Symbolik, welche einen Hauptteil des Gedanken hinter der Geschichte erzählt. Klingt jetzt vielleicht auch wirr, aber guckt ihn einfach.
    Fand ihn ganz ok, nicht herausragend aber auch nicht schlecht, da ich mich doch ziemlich gut hineinversetzen konnte.
    Außerdem mag ich James Franco, seine kleine Tochter spielt da auch ganz niedlich und ja, kann man sich durchaus angucken, man sollte sich dabei aber bewusst sein, dass es durchaus starke Kost sein kann. Ansonsten würde ich gern öfter Stories unter 80 Minuten erzählt bekommen.

  • Love, Simon (2018)


    Ich war gestern in der deutschen Vorpremiere hier in Münster. War etwas plötzlich und ungeplant, aber eine Bekannte hatte Tickets gewonnen und mich gefragt, ob ich mitkomme. Also bin ich mitgekommen.


    Der Film hat ja schon relativ viel Buzz bekommen, da er eine relative Ausnahme ist, weil es ein relativer Standard-Teenage-Dramody Film ist, mit dem einzigen Unterschied, dass der Hauptcharakter schwul ist. Davon abgesehen: Übliches Teenager-Drama. Ja, mit ein paar Plotpunkten, die speziell dadurch, dass er Homosexuell ist, begründet sind, aber alles in allem ist es ein recht normaler Teenager-Film und dafür ist er ziemlich gut.


    Worum es geht?


    Simon ist kurz vor seinem Highschool-Abschluss. Er hat ein relativ normales Leben. Allerdings ist er schwul und noch nicht geoutet. Dabei befürchtet er nicht einmal wirklich, dass etwas schlimmes passiert, da seine Familie sehr liberal ist. Er will dennoch nicht ganz. Als ein Mitschüler sich im Schulforum online anonym outet, beginnen die beiden anonymisierte Emails auszutauschen. Simon beginnt sich in ihn zu verlieben, ohne zu wissen, wer er ist. Doch dann sieht ein Mitschüler die Emails und beginnt ihn zu erpressen.


    Und ja, der Film ist wirklich gut. Vor allem von der Schauspielerischen Leistung her. Die Schauspieler sind natürlich, wie es für solche Filme ja effektiv üblich ist, etwas älter, als die Dargestellten Charaktere, aber in einem Rahmen der vertretbar ist. Und wie gesagt: Die schauspielerische Leistung war wirklich gut. Gerade der Hauptdarsteller Nick Robinson hat mich dahingehend beeindruckt.


    Ansonsten: Sie nutzen ein paar Tropes, die ich persönlich nicht mag. Nicht bezogen auf die Homosexualität, sondern allgemein. (Liar Revealed ist halt ein großer Plotpunkt.) Und ja, das Coming Out war ein großes Thema. Da musste ich irgendwie an @Bastet denken. :P Aber dafür dass es wirklich einmal ein normaler Teenie-Film mit positiver Nachricht und keinen kaputten Familien am Ende war, verzeihe ich viel.


    Ich habe gelacht, ich war gerührt. Also alles in allem super Film :)

  • @Alaiya
    Ich bin schon neugierig geworden. Klingt knuffig. ^^


    Zitat von Ranku

    Bei Tonya selbst ging mir übrigens dieses ständige "Eiskunstlauf ist mein Leben" und ihre ständige Wettbewerbsatmosphäre gewaltig gegen den Strich. Dann ist sie halt nicht erste bei Wettbewerb XY geworden? Na und, who cares? Das ist generell so ein Makel bei vielen Sportfilmen, die aus solchen Trivialitäten wirklich versuchen, ein ernstes Drama zu machen. Was ich aber persönlich am lächerlichsten fand, war ihre Reaktion auf die Wettbewerbssanktionierung.

    Diese Sichtweise kann ich gar nicht verstehen.
    Gut, ich muss zugeben, ich könnte das auch nicht gar so sehr, hätte ich in der Oberstufe nicht zwei Sportlerinnen in der Klasse gehabt, die haben das mehr oder weniger schon professionell gemacht. Man konnte im ganz normalen Sportunterricht nichtmal Völkerball spielen ohne dass die das echt bitter-bitter-ernst nahmen. XD Srsly, der Satz "Denkst du etwa, das ist Spaß!? Nimmst du das überhaupt ernst!?" nach einem verlorenen Spiel, bei dem ich mir dachte "mir doch wurst, ich darf endlich heim", wurde zum Insider. Selbst Völkerball ist serious business! XD
    Das empfand ich überhaupt nicht als Melodrama und scheint sehr realistisch zu sein ... mal davon abgesehen mochte ich Tonya schon und kann das nicht verstehen, tbh. Nur weil man selbst nicht so denkt, heißt es nicht, dass es nicht für andere Realität sein kann.


    Zitat von Ranku

    Ich meine, wenn ihr der Sport wirklich so viel bedeutet, sollte sie doch auch Spaß daran haben, ohne Geld damit verdienen zu können, oder?

    Ich glaube nicht, dass das für Spitzensportler so funktioniert und "the Spirit" ist.


    Zitat von Ranku

    Dann haben wir da noch den Humor. Und wenn es nicht mehrmals offensichtlich gemacht worden wäre, dass der Film in Amerika spielt, hätte ich schwören können, es wäre eine deutsche Produktion. Denn der Humor ist so verflucht typisch deutsch, bzw. verflucht typisch miserabel. Wieso stellt man Kindesmisshandlung (also allgemein, nicht im sexuellen Sinne) und blutige Ehestreits als witzig dar?

    Also manche dieser Stellen fand ich schon witzig. ^^" *hust* Schwarzen Humor hat man (allgemein oder bei bestimmten Topics) oder nicht.

  • Nur weil man selbst nicht so denkt, heißt es nicht, dass es nicht für andere Realität sein kann.

    Das will ich auch gar nicht abstreiten. Meine Situation in der Oberstufe war sogar ziemlich ähnlich. Hatte im Volleyballkurs viele Profispieler, die bei jedem Fun-Game allout gegangen sind und einen in den Boden geflamed haben, wenn man etwas lockerer gespielt hat. Gerade unter den elitären Sportlern ist sowas häufig.
    Das Ding ist, wie der Film mit der Thematik umgeht. Denn bei Tonya wird eben, auf dieser Charaktereigenschaft basierend, Drama aufgebaut und dadurch geht halt sämtliche Sympathie flöten. Wieso soll ich mich für irgendwelche künstlichen First-World-Problems interessieren? Aber das ist, wie gesagt, bei vielen Sportfilmen nicht anders.


    Ich glaube nicht, dass das für Spitzensportler so funktioniert und "the Spirit" ist.

    Kann ja sein. Kann sogar sehr gut sein. Aber was ist sehenswert an übertriebenem Ehrgeiz, der nur die Befriedigung des eigenen Egos bewirken soll? Wenn Du mich fragst, nicht viel.


    Also manche dieser Stellen fand ich schon witzig. ^^" *hust* Schwarzen Humor hat man (allgemein oder bei bestimmten Topics) oder nicht.

    Ich lache ja schon über sehr viel Mist. Auch über einen Haufen Trash und vor allem über schwarzen Humor. Aber hier war nach ca. der ersten halben Stunde sämtliches Pulver verschossen und man konnte den nächsten "haha, schreckliche Kindheit und psychopathische Ehemänner sind ja so lustisch"-Joke zehn Meilen gegen den Wind riechen.

  • @Ranku
    Ja, siehst du. THAT'S the Spirit. Ich hatte einmal 20 Minuten meiner Pause für "strategische Teambesprechung" verschwenden müssen, für ein verdammtes Völkerballspiel, aber wenn's denen so wichtig ist... es könnte mich eh keine Macht dieser Welt dazu bringen sportlich zu werden. Das ist so gut wie unmöglich. XD


    Aber ein Hauptcharakter bei dem du jede Entscheidung und Eigenschaft sympathisch und auf persönlicher Ebene nachvollziehbar finden würdest, ... also, das würde ich selbst auch furchtbar finden. XD
    "Künstliche First World Probleme" ist sowieso fast alles in unserem Leben, solange es nicht deine Existenz und dein Leben bedroht, wenn man es so sieht, aber für sie geht dabei tatsächlich ihren eigene Welt unter.
    Solchen Ehrgeiz kann ich auch nicht nicht verstehen, aber deswegen kann er ja trotzdem nachvollziehbar sein.
    Dass es Tonya bei der Kindheit und den Ehemännern auch um das Ego geht, nicht nur um den Sport, ist doch auch eine ziemlich logische Schlussfolgerung, wenn man es so sieht, dass der Sport, in ihrem Fall, ihre Welt und ihr gesamtes Selbstbewusstsein ist.


    Tho, Recht hast du trotzdem. Ein bisschen zu viel war es dann über die Länge verteilt vielleicht doch mit der Art von Humor.

  • Die Verlegerin
    Die Washington Post kommt an eine geheime Studie zum Vietnamkrieg. Die New York Times hat bereits Teile der Studie veröffentlicht, muss dies aufgrund einer Anordnung jedoch unterlassen. Sollte der Informant der Post der gleiche sein, wie der der Times, was wahrscheinlich ist, müsste auch die Post die Veröffentlichung unterlassen. Und nun stehen die Verantwortlichen vor der Entscheidung trotzdem zu veröffentlichen oder weitere Veröffentlichungen zu unterlassen.
    Nach Spotlight wieder mal so ein "Zeitung recherchiert irgendwas"-Film. Und Spotlight war schon eher mäßig, Die Verlegerin kann da noch weniger anbieten. Man ist halt auf der richtigen Seite, der Fingerzeig auf Trump ist nur zu offensichtlich. Subtilität Fehlanzeige. Auch optisch bietet der Film lediglich Standardkost. Nicht schlecht gemacht, das will man wohl von Spielberg auch erwarten, aber eben auch keine Ideen, die irgendwie interessant wären.
    Wirklich empfehlenswert ist der Film nicht, wer Spotlight mochte, kann wohl einen Blick riskieren, andernfalls ist eher davon abzuraten.


    Call me by your name
    Elios Vater nimmt über die Sommerferien immer einen Studenten auf, der in seinem Haus sein Studium vertieft. In diesem Jahr ist es Oliver, ein Amerikaner, der auf Elio zunächst einen etwas arroganten Eindruck macht. Doch bald entwickelt sich zwischen den beiden eine Freundschaft und noch etwas mehr als das.
    Call me by your name ist wunderschön. So sollte Kino aussehen. Diese wunderbaren Bilder, die vielen Szenen, die wortlos alles erzählen und ein Abspann, wie ich ihn noch nie gesehen habe. Der Film schafft mit diesem Abspann etwas beeindruckendes: Kurz vor Ende hält Elios Vater einen Monolog zur Beziehung von Elio und Oliver, der, hätte man ihn so stehen gelassen, irgendwie seltsam gewesen wäre. Und dann kommt dieser Abspann und tut, wie es der Monolog geraten hat. Ich kann mir vorstellen, dass das komisch klingt, aber es funktioniert unglaublich gut.
    Ganz nebenbei kommentiert der Film kurz und knapp die #metoo-Debatte: Schon recht früh versucht Oliver den ersten Schritt auf Elio zu zu wagen. Als dieser seine Annäherungsversuche nicht erwiedert, zieht sich Oliver zurück, da er nicht wissen kann, dass Elio seine Versuche schlicht nicht als solche erkannt hat. Erst als Elio seinerseits auf Oliver zugeht, finden die beiden zueinander. Das Gejammer, man dürfe gar nicht mehr flirten, beantwortet der Film mit einem klaren "Man darf, wenn man die Grenzen des Gegenübers wahrt". Beziehungen sind wie durch ein Wunder nicht gefährdet.
    Eine klare Empfehlung für diesen tollen Film.


    Der Marsianer
    Endlich nochmal gesehen, wunderbarer Film, immernoch. Was hier steht, trifft es auch heute noch.


    Ready Player One
    Im Jahr 2045 findet ein Großteil des Lebens in einer riesigen Spielewelt, der OASIS, statt. Als der Miterfinder James Halliday stirbt, eröffnet er damit das Rennen auf das sogenannte Easteregg, wodurch man ein riesiges Vermögen und die Kontrolle über die OASIS erhalten soll. Wade Watts, im Spiel bekannt als Parzival, gehört zu jenen, die besonders intensiv nach dem Easteregg auf die Suche begeben.
    Es ist schon wirklich dünn, was dieser Film anbietet. Schaut man sich allein die Prämisse an, muss man sich doch wundern: Da sollen Menschen in einem Spiel gewinnen, damit sie ihrem Elendsleben entkommen können, damit sie Reichtum und Macht in der realen Welt erlangen. Man muss sich das mal vor Augen führen, der Protagonist beschreibt sein Leben in einem Elendsviertel, in dem offenbar viele Menschen leben und keine Chance haben ihnen je zu entkommen. Aber statt aufzubegehren, sieht er (und der Film) die Lösung in einem Computerspiel. Das erinnert Menschen, die Lotto spielen, immer in der Hoffnung, dass der große Gewinn das Ende aller Sorgen bedeutet. Dieses Bild wird dann noch durch den Freund der Tante gefördert, der die Ersparnisse der Familie für das Computerspiel ausgibt und damit alles verliert.
    Über solchen Dummfug versucht der Film dann über die Popkulturanspielungen hinwegzutäuschen. Das funktioniert hin und wieder ganz gut, zumindest wenn man die Referenzen erkennt. Doch es bleibt Täuschung. Bezeichnend war für mich ein Moment in der finalen Schlacht, als MechaGodzilla auftaucht. Auf den ersten Blick hätte das wunderbar funktionieren können, vor allem die Musik ging mir sofort ins Ohr und ich mag sie wirklich sehr gern. Das Problem ist nur: Ich habe keinen Godzilla-Film mit MechaGodzilla gesehen. Die Musik war gleichzeitig auch das Originalthema des Films, ich kannte den sie aus dem Film von 1954. Jetzt könnte man darüber diskutieren, ob es nicht egal ist, welche Referenz denn funktioniert hat. Dennoch machte mich die Tatsache, dass ich diese Stelle des Film nur aufgrund eines kaum zweiminütigen Musikstücks mochte, nachdenklich. Sie zeigte mir, wie inspirationslos dieser Film ist. Nichts in diesem Film ist gut gemacht. Die Bilder sind bestenfalls durchschnittlich, wann immer sie zu begeistern wissen, begeistern sie als bloßes Zitat eines anderen Films. Ich habe natürlich nichts gegen Zitate im Film, im Gegenteil, ein Zitat kann unglaublich interessant sein und die Aussage enorm verändern. Wenn man jedoch eine Referenz an die nächste klatscht, können sie gar keine Aussage mehr treffen. Es ist, als würde man Aphorismen berühmter Schriftsteller aneinander reihen. Ohne Eigenleistung wird daraus niemals mehr als eine Aneinanerreihung werden.
    Insgesamt war dieser Film eine ziemliche Enttäuschung, ein Versuch zu blenden statt einen guten Film zu machen.

  • Ja, siehst du. THAT'S the Spirit. Ich hatte einmal 20 Minuten meiner Pause für "strategische Teambesprechung" verschwenden müssen, für ein verdammtes Völkerballspiel, aber wenn's denen so wichtig ist... es könnte mich eh keine Macht dieser Welt dazu bringen sportlich zu werden. Das ist so gut wie unmöglich. XD

    Wobei es diese Tryharder-Cracks eigentlich in jeglicher Form von Wettbewerben gibt. Ob nun im Sport, im Gamingbereich oder sogar bei simplen Brettspielen. ôo Aber ich glaube beim Sport manifestiert sich das ganze am meisten, weil's halt gesellschaftlich am ehesten anerkannt und wichtig genommen wird.


    Aber ein Hauptcharakter bei dem du jede Entscheidung und Eigenschaft sympathisch und auf persönlicher Ebene nachvollziehbar finden würdest, ... also, das würde ich selbst auch furchtbar finden. XD

    Darum geht es mir auch gar nicht. Im Gegenteil; ich bin i.d.R. der erste, der sich rumnörgelt, wenn er mal wieder einen Stu oder eine Sue in der Hauptrolle sieht, weil ich mit diesen ekelhaft perfekten Charakteren eben auch nicht das Geringste anfangen kann.
    Das Problem mit Tonya ist, dass ich ihre Motivation - also eben genau dieses "Sport aufgrund von Fame und Egopushing" - derart verwerflich finde, dass allein deswegen überhaupt keine Sympathie entstehen KANN.


    "Künstliche First World Probleme" ist sowieso fast alles in unserem Leben, solange es nicht deine Existenz und dein Leben bedroht, wenn man es so sieht, aber für sie geht dabei tatsächlich ihren eigene Welt unter.

    Korrekt. UNSER Leben besteht größtenteils aus FWPs. Aber wenn ich einen Film sehe, dann deswegen, um genau davon mal wegzukommen. Dabei muss auch nicht zwangsweise das eigene Leben oder die Existenz bedroht sein, aber es sollte zumindest irgendetwas Relevantes auf dem Spiel stehen, was den Konflikt des Films anbelangt.



    Dass es Tonya bei der Kindheit und den Ehemännern auch um das Ego geht, nicht nur um den Sport, ist doch auch eine ziemlich logische Schlussfolgerung, wenn man es so sieht, dass der Sport, in ihrem Fall, ihre Welt und ihr gesamtes Selbstbewusstsein ist.

    Ja, wie gesagt, es ist an sich nichts, was ich unrealistisch nennen würde. Nur wie schon erwähnt: Der Umgang des Films mit dem Thema, bzw. die Darstellung in dem Sinne, dass das Handeln von Tonya eine wünschenswerte Einstellung ist und eben auch die filmische Überdramatisierung sind halt total fehl am Platz.

  • Ich habe (ENDLICH!!!111!1!!) Koe no Katachi oder auch als A silent Voice bekannt geschaut. Was soll ich dazu sagen?



    wer A silent Voice nicht kennt, es geht um einen Jungen Namens, Shoya, der in der Grundschulzeit bis zur sechsten Klasse recht "beliebt" war. Aber in der sechsten Klasse kam ein taubes Mädchen Namens Shoko in seine Klasse. Diese wurde gemobbt, unter anderem von ihm. So mit das schlimmste von Shoya war, das er ihre Hörgeräte (innerhalb von 5 Monaten 8 Stück) geklaute, wegwarf oder zerstörte. Beim letzten Mal wurde Shoko verletzt und ihre Ohren bluteten. Von da an ging es für ihn Berg ab. Er wurde gemobbt, von der Umwelt isoliert, auch wenn er es ab der Oberschule selbst getan hat. Shoya traf Shoko wieder, er fühlte sich schuldig und wollte es wieder gut machen. Er wollte sich mit ihre befreunden, wofür er sogar Gebärden, einfacher gesagt Zeichensprache gelernt hat.


    Der Film war so dramatisch, wie ich es nicht erwartet habe. Ich habe richtig mitgefiebert. Ich finde die Charakterentwicklung von Shoya sehr interessant. Vom beliebtem und Mobber zum harmlosen, isolierten, der sich die Schuld an allem gibt. Shoko hat mir ebenfalls gefallen. Es ist einfach schön mal einen Film mit einer tauben Person zu sehen, um die es auch geht. Die Gespräche waren zwar nicht einfach, aber ich mochte es z. B. wie die Szene Spoiler in der Sie versucht hat Shoya mit eigenen Worten, also ohne Block zum schreiben oder mit Zeichen die Liebe zu gestehen, was er leider als das Wort Mond verstanden hat... Man war ich da enttäuscht... Spoiler Ende. Zwei Charaktere Namens Miki und Naoka möchte ich überhaupt nicht, denn sie waren einfach wie die typischen, nervigen weiblichen Charaktere wie man sie kennt. Aufdringlich, immer "unschuldig" und was weiß ich alles. Das Verhalten war auch nicht auszuhalten meiner Ansicht nach. Aber ansonsten haben mir die Charaktere sehr gefallen.


    Ich persönlich gebe dem Film eine saubere 9/10. Es war dramatisch, mitreißend, mitfühlend (imo gibt's da einen Unterschied) und sonst noch was. Aber es werden keine 10/10, denn der Film wurde finde ich zu "offen" beendet. Es gab noch einen blonden Charakter mit toten Augen aus der Grundschulzeit, der mal ein Freund von Shoya war, einmal in einem Freizeitpark als Verkäufer an einem Stand zu sehen, wo die zwei sich wieder begegneten für 5 Sekunden und dann wieder zu Ende. Ich hätte es schön gefunden, wenn man das noch genauer hätte darstellen können von wegen "alles wieder gut".
    Aber die GRÖßTE ENTTÄUSCHUNG war einfach, dass SHOKO ihm kein zweites mal die Liebe gestanden hat. Oder versucht hat zu reden. Ich habe SO SEHR GEHOFFT das Shoya zu ihr sagt "bitte sprich, ich werde so lange wie möglich dir zuhören, bis wir uns so gegenseitig verstehen" oder sonstigen Kram. Aber das NICHT MAL DAS GESTÄNDNIS wieder aufgewickelt wurde war für mich die größte Enttäuschung. Ich will extra nur dafür jetzt einen zweiten Teil haben!!!



    LG