Soziale Medien

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • Twitter war ursprünglich doch nur als Kurznachrichtendienst gedacht; lange Zeit hatte man auch nur 140 Zeichen zur Verfügung für einen Tweet ^^"


    Inzwischen ist es aber gefühlt mehr ein Sammelsurium für allerlei Leute geworden, die andere über jeden kleinen Schritt ihres Lebens informieren wollen, ihre Meinung in die Welt hinaus posaunen oder sonst was, zumindest, wenn man so durch die "Trends" scrollt x=

  • Genau, Twitter hatte damals zu Release eine SMS Anbindung und damit die nicht gesplittet werden gabs ein Zeichenlimit von 140 (SMS Limit war 160). Grundsätzlich hat man das ja bereits angehoben. Wenn man das komplett abschafft wäre es ja irgendwie kein Kurznachrichtendienst mehr und würde auch die USP verlieren.

    Also, Musk hat ja jetzt Twitter für die Summe von 44 Milliarden Dollar gekauft, mit der er auch den Welthunger fast fünfmal hätte beenden können.

    Man kann sich über Musk sicher endlos auslassen, spannend find ich persönlich, warum gerade er soviel Kritik erntet und nicht das Sammelsurium an gleichen Konsorten. Da gibts ja reichlich davon. Ist es, weil die in der Öffentlichkeit eher zurückhaltender sind? idk


    Was mich jedoch ernsthaft interessiert, ist der Absatz mit dem Welthunger. Wie genau sollte das aussehen und wieso hats noch niemand gemacht wenn lediglich eine „Einmalzahlung“ von Rund 9 Milliarden $ notwendig sind?


    Ich nutze Twitter ja nur gelegentlich für Infos von Spielen und Manga. Verfasse selbst keinerlei Beiträge. Inwiefern sich da jetzt in einer Woche alles geändert haben soll konnte ich nicht erkennen. Mag aber sein, dass das als Casual stiller Leser einfach nicht auffällt. Die vermutlich giftigste Plattform ist es ja seit langer Zeit.


    Dass Twitter 7500 Beschäftigte bei quasi 0 Revenue hatte schockiert mich. Sowas kann sich auch nur Big Tech leisten.

  • Was mich jedoch ernsthaft interessiert, ist der Absatz mit dem Welthunger. Wie genau sollte das aussehen und wieso hats noch niemand gemacht wenn lediglich eine „Einmalzahlung“ von Rund 9 Milliarden $ notwendig sind?

    Eigentlich kein Absatz, sondern Nebensatz und eigentlich mehr humoristisches Stilmittel zur Verdeutlichung, dass sich wohl Sinnvolleres mit dem Geld hätte anfangen lassen können. Ich hänge jetzt nicht an der Wahrheit des Nebensatzes und du kannst ihn entsprechend gerne Bullshit nennen, ich glaube nicht, dass sich dadurch für meinen Beitrag irgendwas groß ändert.

    Da es dich aber interessiert und ich es tatsächlich nicht ganz richtig im Kopf hatte und es somit dann ja nach nochmaligem Nachschauen auch richtigstellen kann: Es gab mal einen Kommentar seitens David Beasley, Direktor des UNO-Welternährungsprogramms, dass Musks Vermögen dabei helfen könnte, die Problematik des Welthungers zu lösen, dabei nannte er spezifisch die Anzahl von 42 Millionen Menschen an der Grenze zum Hungertod. Insofern können wir gerne, um es näher an den Fakten zu halten, die Formulierung ändern zu "eine Summe, mit der Musk Millionen Menschen vor dem Hungertod bewahren könnte". Dass finanzielle Mittel - noch dazu solche, die vor der Steuer lange versteckt worden sind - bei der Bekämpfung von Weltarmut helfen könnten, dürfte wohl dann auch allgemein einleuchten. Die genaue Summe, die Beasley nannte, waren dann offenbar auch gar nicht 9 Milliarden Dollar, wie ich fälschlich im Kopf hatte, sondern offenbar knapp 6 Milliarden. (Edit, weil ich das noch vergessen hatte: Musk selbst gab als Reaktion an, die Geldsumme bereitzustellen, wenn ihm in einem Thread erklärt würde, wie das möglich sei. Daraufhin erklärte Beasley ihm die grundsätzliche Arbeitsweise der Organisation; es sei darauf verwiesen, dass einen detaillierten Plan in Form von Tweets vorzulegen so ziemlich unmöglich ist. Beasley gab auch an, dass er sich aber mit Musk für das Konkrete treffen könnte. Stand jetzt ist meines Wissens keine Zusammenarbeit zwischen Musk un dem UNO-Welternährungsprogramm bekannt, geschweige denn eine Spende von 6 Milliarden Dollar.)

    Der Grund, warum ich das überhaupt im Kopf hatte, ist nebenbei bemerkt, dass der oben erwähnte Austausch relativ prominent geworden und in Hinblick auf Musks Vermögen zu einem Running Gag geworden ist. Insofern will ich gerne zugeben, dass meine ursprüngliche Formulierung so nicht korrekt auf der Realität basierte und dies möglicherweise auch sehr schön zeigt, wie tatsächliche Fakten unwissentlich - in dem Fall von mir, Schande über mich - verzerrt werden können. Daher danke für die Anmerkung. Zugleich denke ich aber auch, dass der Punkt, der damit gemacht wird, nach wie vor steht.

  • Man kann sich über Musk sicher endlos auslassen, spannend find ich persönlich, warum gerade er soviel Kritik erntet und nicht das Sammelsurium an gleichen Konsorten. Da gibts ja reichlich davon. Ist es, weil die in der Öffentlichkeit eher zurückhaltender sind? idk


    Was mich jedoch ernsthaft interessiert, ist der Absatz mit dem Welthunger. Wie genau sollte das aussehen und wieso hats noch

    Oh das tun sie auch, niemand mag die Superreichen außer Politiker und Superreiche.

    Der Grund warum Musk so sehr in den Fokus gerückt ist, ist schlichtweg dass er ne Rampensau ist.

    Vor ein paar Jahren war er Mark Zuckerberg und jetzt ist es Musk, es geht halt darum wer sich gerade in den Medien besonders präsentiert. Von dem Prässidenten von Nestle hört man nicht, dass er Weltraum Tourismus betreibt, oder sich politisch äußert.

    Demnacn wird dieser zwar wegen seiner Methoden kritisiert, aber kaum jemand wüsste seinen Namen aus dem Gedächtnis heraus.

  • Zitat


    While Beasley quickly clarified that his earlier tweet referred to feeding "people on the brink of starvation" and not solving world hunger, he invited Musk to meet "anywhere—Earth or space" to discuss the potential donation.

    In response to Musk's request for details, Beasley tweeted him the math: "$.43 x 42,000,000 x 365 days = $6.6 billion."

    Ja danke, so macht die Aussage natürlich schon mehr Sinn. Alles andere hätte mich jetzt überrascht. ;)

    Ein konkreter Plan Welthunger zu beenden hätte mich tatsächlich interessiert. Hier gehts darum, ein Jahr benötigte Verpflegung zu finanzieren.


    Dass finanzielle Mittel - noch dazu solche, die vor der Steuer lange versteckt worden sind - bei der Bekämpfung von Weltarmut helfen könnten, dürfte wohl dann auch allgemein einleuchten.

    Eines ist natürlich klar: Hat man ein Unternehmen, lässt sich steuerlich einiges Optimieren. Vor allem wenn man womöglich gar kein Einkommen bezieht - ups. Aber auch hier zählt Musk immerhin zu denen, die hier nicht nur auf Vermeidung aus sind (auch wenn dahinter Strategie steckt, dass kann uns ja grundsätzlich egal sein). Ob das bei Jeff Bezos und co auch so ist? Eher nein.

    Zitat

    Elon Musk’s 2021 taxes equates to over $1.5 million for every day he’s been a US citizen

    https://www.businessinsider.co…rage-american-owes-2022-5

    Sehr spannender Link. Die Frage ist halt wie müsste Besteuerung denn aussehen, damit wir der Steuervermeidung entgehen und gleichzeitig nicht jedem der irgendwelche Assets hat in den "Ruin" treibt? Denn wenn dies in der Besteuerung berücksichtigt wird, wird die Schere von vermögenden Reichen noch um ein vielfaches krasser werden. Nicht liquide Mittel zu besteuern ist halt einfach... schwierig?


    Sunaki Ja sehe ich ähnlich wenn nicht sogar genau so. Frag mich halt nur warum man dann immer explizit eine Sau braucht, die man durch die Manege treibt. Möglicherweise hat man hier zumindest jemanden, den das irgendwie sogar spaß macht. Ich weiß es nicht.

    Warum genau Twitter nun doomed ist und welche Auswirkungen nach einer Woche Twitter schon zur Plattform non grata machen erschließt sich mir immer noch nicht so ganz. Ist mir unterm Strich vermutlich aber auch einfach nicht wichtig genug und können daher andere wohl besser beurteilen. Ich find den Wirbel darum halt fast noch lächerlicher als den Deal an sich. Alles weitere wird wohl die Zeit zeigen und damit meine ich nicht die nächste Woche.

  • Oh das tun sie auch, niemand mag die Superreichen außer Politiker und Superreiche.

    Der Grund warum Musk so sehr in den Fokus gerückt ist, ist schlichtweg dass er ne Rampensau ist.

    Hinzu kommt auch die aktuelle Relevanz aufgrund eben des Twitterkaufs und der fragwürdigen Änderungen, die Musk da durchzieht. Dass im Zuge des Twitterkaufs von Musk nicht unbedingt über Zuckerberg oder Bezos gesprochen wird, die damit ja erst einmal nichts zu tun haben, ist ja irgendwie schon logisch.


    Edit, um auch eigentlich Themenrelevantes beizusteuern: Nun sollen anscheinend einige Entlassene zurückgeholt werden, denen "fälschlich" gekündigt wurde und deren Arbeit offenbar doch noch benötigt wird (Link). Es wird immer absurder.

  • Elon Musk ist offen Fan der Republikaner und hatte bereits angekündigt Donald Trump auf Twitter zurückzuholen. Bisher ist das zwar noch nicht geschehen, genauso wenig wie Trump bisher seine offizielle Kandidatur für die Präsidentschaftswahl 2024 angekündigt hat. Aber Trump hat für nächste Woche etwas „großes“ angekündigt, was auch immer das sein wird. Wahrscheinlich wartet er noch die Midterms ab, die ja heute stattfinden, um sich dann auf welche Art auch immer zu feiern. Eventuell könnte er auch mit seinem „Freund“ Elon abgesprochen haben, dann auf Twitter zurückzukehren.


    Zu Elon Musk: Bisher ist es ja fraglich, inwieweit sein Twitter jetzt nach rechts rücken wird, bzw. ob rechte Inhalte mehr zum Vorschein kommen werden als früher.

    Ich finde es beängstigend genug, dass jemand eine so große Plattform einfach so nach seinem Belieben umgestalten kann (zumindest in den USA. In Europa wird es schon etwas schwieriger, dank der EU). Wahrscheinlich ist das ein Mega-Deal, mit dem er mega auf die Schnauze fliegt. Die riesige Geldsumme wird er aus dem Twittergeschäft womöglich nie zurückbekommen.

  • Finde Twitter nicht rechter oder unkritischer als vorher. Die, die jetzt "plötzlich" als Rassisten auffallen oder "plötzlich" andere kritische Scheiße schreiben waren schon vorher genauso scheiße und ich habe noch nie verstanden, seit es Twitter gibt, warum man sich für so toll hält, dass man denkt man müsste seine seltsamen Gedanken in 140 Zeichen der Welt mitteilen. Von mir aus kann Musk mit der Plattform machen was er will, so wie es für mich aussieht, fährt er das Ding jetzt gegen die Wand, was ich begrüßen würde, denn Twitter war schon immer ein Ort, wo sich ein Haufen Affen mit einem Haufen Affenhaufen bewerfen und hätte mMn. bereits seit 2013 nicht mehr existieren dürfen, wenn man wirklich was gegen irgendwelche rechte oder diskriminierende scheiße vorgehen wollen würde.

  • Mittlerweile herrscht auf Twitter ein Stück weit Untergangsstimmung, auch wenn es noch fraglich ist, ob die Plattform tatsächlich untergeht. Die Entscheidungen, die in kurzer Zeit getroffen wurden und sich teilweise widersprachen, schafften jedenfalls ein bemerkenswertes Chaos: In Hinblick auf die Verfizierung von Accounts wurde es umgesetzt, dass der Haken, der einen verifzierten Account anzeigt, nun bei denjenigen Leuten auftaucht, die einfach ein Twitter-Abonnement gekauft haben. Das wurde dann ergänzt mit einem weiteren "offiziellen" Haken, der Accounts anzeigen sollte, die tatsächlich verifiziert sind und somit eigentlich die alte Verifikation war. Dieser wurde dann offenbar auch (voreilig) an Leute verteilt, dann wieder zurückgenommen und dann doch wieder auf andere Art eingeführt: Ein Klick auf den Haken sagte aus, ob dieser einfach nur wegen des Abos oder wegen der tatsächlichen Verifizierung vorhanden ist; optisch unterscheidet sich beides also auf den ersten Blick nicht (theoretisch ist es natürlich so, dass sich bei identischem Twitternamen grundsätzlich am Handle erkennen lässt, ob der Account der richtige ist; dazu muss allerdings auch das "echte" Handle bekannt sein).

    Inmitten dieses Chaos haben mehrere Accounts, die über einen derartigen Haken verfügen, Werbekunden von Twitter und allgemein große Unternehmen parodiert oder vorgetäuscht, diese zu sein. Beliebtes Ziel war auch Musk selbst; Accounts, die ihn parodierten, wurden in der Folge auffallend oft gesperrt und Musk, der vor Kurzem noch gesagt hatte, Comedy sei auf der Plattform nun endlich legal (was sich jedoch effektiv auf so großartige Gags bezog wie das N-Wort zu posten und dann zu lachen), ließ also gegen Parodien vorgehen und krönte das dann damit, dass parodierende Accounts nun fürderhin "Parody" im Namen führen müssen - wie wir alle wissen, wird Parodie ja nur besser dadurch, dass direkt klar ist, dass es welche ist.

    Gleichzeitig kann ein Fake Account des Pharmakonzerns Eli Lilly tweeten, dass Insulin in den USA ab sofort gratis ist (was es, wenn wir ehrlich sind, eigentlich auch sein sollte) und das Resultat sieht dann so aus, dass der Aktienkurs des Unternehmens massiv einbricht und das Unternehmen, nunmehr outgecallt, öffentlich bekanntgeben muss, dass es wirklich so scheiße ist, für ein lebenswichtiges Produkt Geld abzuknüpfen (und zwar recht viel Geld). Während also das Chaos wegen der Verifikation auf einer etwas längerfristigen Ebene zu beklagen war (etwa in der Hinsicht, dass es auch neue Möglichkeiten der Belästigung von weniger problematischen Akteur*innen bedeuten kann), war es zugleich plötzlich eine Gelegenheit zu relativ niedrigschwellig erreichbarem antikapitalistischen Widerstand, und Musk wurde - natürlich sarkastisch - dafür gelobt, das ermöglicht zu haben.

    Mittlerweile ist das Abomodell (temporär) deaktiviert worden.


    Und das ist nur das Chaos mit der Verifikation per se. Dahinter steht eine mehr als fragwürdige Unternehmenespraxis, in der Musk, wie bereits vorher schon hier im Thema angemerkt, die Hälfte aller Twitter-Mitarbeitenden entlassen hat und dann einige zur Rückkehr bat. Dies wurde mittlerweile ergänzt durch ein Ultimatum von Musk, dass nur die Leute bleiben können, die sehr lange Arbeitszeiten in Kauf nehmen (die Rede ist von einer 80-Stunden-Woche), ohne Anspruch auf Homeoffice. Wer das nicht wollte, durfte mit drei Monatsgehältern gehen, das Ultimatum lief letzten Donnerstag aus. Überraschenderweise schienen nun viele Leute keine Lust auf Musks "Hardcore-Arbeitsbedingungen" zu haben, somit drohte ein Massenexodus, angesichts dessen Musk nun eingelenkt haben soll. Es sei darauf verwiesen, dass der Abbau von Arbeitskräften bei Twitter teilweise die oben erwähnte Problematik verschärfte: Wer einen Parodie-Account sperren lassen oder sich nur beschweren wollte, musste teilweise lange auf eine Reaktion von Twitter warten, da die Plattform überlastet und die nötigen Leute schlicht nicht mehr da waren. Dessen ungeachtet ist Musks Erwartung, dass seine Mitarbeitenden sich massiv ausbeuten lassen sollen, so ziemlich der Gipfel des Widerlichen.


    Im Fazit also nichts als Chaos, und Musk schließt laut eigener Aussage eine Pleite von Twitter nicht mehr aus, was in gewisser Weise sehr witzig wäre und auch schon zu Äußerungen geführt hat, er solle dann doch bitte noch ein paar weitere große Unternehmen kaufen - niemand wäre wohl in der Lage, diese so schön zu ruinieren wie er.


    Angesichts dessen gerät die Befürchtung einer Ausweitung von rechtsextremen Inhalten bzw. einer mangelnden Moderation dieser vielleicht ein wenig in den Hintergrund, aber auch das ist noch nicht vom Tisch. Die Übernahme von Twitter durch Musk hatte wie schon gesagt damals einige Leute zu größeren rechtsextremen Auswüchsen gebracht, und da Musk generell weitestegehend unberechenbar scheint, zugleich aber in der Tendenz eher Anhänger*innen und Unterstützer*innen im rechten Spektrum hat, sollte hier nach wie vor Grund zur Sorge bestehen. Der best case schiene hier dann fast schon zu sein, dass Musk am Ende wieder beim Anfang landet - namentlich also bei der gleichen Unternehmensführung wie vor seiner Übernahme.


    Das alles setzt voraus, dass die Plattform nicht doch untergeht, was meiner Ansicht nach noch nicht zweifelsfrei vorausgesagt werden kann. Nichtsdestoweniger sei auch gesagt: Es ist ebenso fraglich, ob ein Untergang der Plattform etwas Gutes wäre. Denn ja, wie in vielen sozialen Medien haben sich hier natürlich Rechtsextreme eine Reichweite geschaffen, und Fehl- wie Misinformation kann sich sehr schnell verbreiten. Aber das wäre eben in erster Linie eine Frage der Moderation, nicht der Website per se, und ein Untergang der Plattform bedeutet nun einmal auch einen Schaden für Leute, denen mensch das sicher nicht wünschen würde: Marginalisierte Communities würden sich einfach auflösen oder aber einen wesentlichen Teil ihrer Reichweite verlieren; ein Umzug auf andere Plattformen ist möglich, aber nicht einfach und kann mit Verlust an Mitgliedern einhergehen. Ebenso können freischaffende Künstler*innen und Journalist*innen, die sich Communities aufgebaut haben, von denen ihre Existenzgrundlage abhängt, nicht einfach all ihre Follower*innen auf eine neue Plattform mitnehmen. Menschen mit Behinderungen stehen vor der besonderen Problematik, dass andere Plattformen weniger barrierefrei sind. Und wenn wir uns erinnern, dass das Medium Twitter auch bei Ereignissen wie jetzt im Iran durchaus eine wichtige Informationsquelle war und den Unterdrückten eine Möglichkeit gab, Reichweite zu generieren, dann sollte auch das etwas sein, wegen dem ein Ende der Plattform nicht unbedingt herbeizuwünschen ist. Der Untergang Twitters ließe sich meines Erachtens nach nicht einfach als "gut" charakterisieren, da hierbei nun einmal auch eine ganze Menge an Menschen in teilweise ohnehin prekären Situationen unter die Räder geraten würden. Und es ist ebenso fraglich, ob es wenigstens auch nur "das kleinere Übel" wäre; zumal es eben mal wieder eine Situation wäre, in der es potenziell darauf hinausläuft, dass tendenziell eher marginalisierte Menschen "geopfert" würden. Es ist also insgesamt schlicht nicht so einfach.


    Anderes Thema zum Abschluss: Letztens hat auch Meta, der Konzern von Mark Zuckerberg, eine Massenentlassung vorgenommen und 11.000 nun mehr ehemalige Mitarbeitende auf die Straße gesetzt. Konsequenzen für Meta-Plattformen scheinen hier nicht wirklich absehbar, aber es ist so oder so immer mies, wenn Leute eifnach gefeuert werden aufgrund kürzlicher wirtschaftlicher "Turbulenzen" des Konzerns. Zuckerberg hält an seiner Vision des Metaverse fest, das meiner Wahrnehmung nach zuletzt eigentlich auch mehr zwischen Lachnummer und Dystopie schwankte.

  • Wenn man über das Fortbestehen eines Unternehmens spricht, geht es auch um das Wohl der Arbeitnehmenden, nicht nur von Konsumierenden. Die Übriggebliebenen sollen 80 h im Monat unter dem Wappler arbeiten, was absoluter Irrsinn ist und ich wäre trotz des Schadens, immer noch schadenfroh genug, um Musk und seine rechten Fanboys schon alleine dafür eins reinwürgen zu wollen.


    Ich find's bloß schade, dass ich auf Twitter vielen Künstler*innen folge und paar meiner Favoriten hatte ich schon gefragt, ob sie auf anderen Seiten ebenfalls posten. Darauf meinten zwei, sie würden gerade nachsehen, auf welcher anderen Seite sie sich einrichten wollen.

    Künstler*innen sind halt auch so ziemlich die Einzigen, denen ich noch folge.


    Mittlerweile bin ich sowieso sehr, sehr viel lieber von Medien offline, wenn's nicht grad ein Streamingservice ist, als mich mit dem Internet und dem Bullshit der Menschheit auseinanderzusetzen. Folge daher tbh auch keinen oder fast keinen (sozial)politischen Accounts mehr, weil das ungefähr dasselbe auf längere Zeit mit der Psyche anstellt wie dreimal täglich News zu konsumieren bzw. von diesen dauernd umgeben zu sein ohne groß zu kontrollieren.

    Aber ich wünschte halt auch generell, man müsste in keiner Gesellschaft per se leben, mit der man täglich kommuniziert, sondern könnte sich bloß mit dem engeren Freundeskreis auseinandersetzen und den Rest auf ein Minimum reduzieren, was ich halt auch immer mehr so mache. 🤷🏻‍♀️



    ich habe noch nie verstanden, seit es Twitter gibt, warum man sich für so toll hält, dass man denkt man müsste seine seltsamen Gedanken in 140 Zeichen der Welt mitteilen.

    Das wiederrum ist... du teilst dich hier in *Seite dafür rauskram* 788 Zeichen der Welt mit. Ist das irgendwie besser, hältst du dich deshalb "für so toll", indem du nun offenbar deine Meinung über eine Sache der Welt mitteilst.

    Jedes Mal, wenn man auf irgendein Thema oder eine Frage antwortet, hält man seine Antwort für wichtig genug (oder anscheinend "sich für so toll"), dass man sie mit der Welt teilt, egal ob man im realen Leben den Mund aufmacht, oder es auf Twitter schreibt.

    Die Aussage von dir ist halt jetzt nicht weniger überheblich, als etwas auf Twitter zu posten.

  • ich habe noch nie verstanden, seit es Twitter gibt, warum man sich für so toll hält, dass man denkt man müsste seine seltsamen Gedanken in 140 Zeichen der Welt mitteilen.

    Das wiederrum ist... du teilst dich hier in *Seite dafür rauskram* 788 Zeichen der Welt mit. Ist das irgendwie besser, hältst du dich deshalb "für so toll", indem du nun offenbar deine Meinung über eine Sache der Welt mitteilst.

    Naja, 788 Zeichen sind insofern besser, dass es möglich ist, seine Meinung auch vernünftig zu begründen.

    Zudem sehe zumindest ich auch irgendwo einen Unterschied zwischen dem Teilnehmen an einer Diskussion in einem nieschigen Forum mit ein paar Hundert halbwegs aktiven Mitmenschen und dem, der "gesamten" Weltbevölkerung, öffentlichen mitteilen eines jeden noch so kleinen Furzes aus dem eigenen Privatleben.

  • ich habe noch nie verstanden, seit es Twitter gibt, warum man sich für so toll hält, dass man denkt man müsste seine seltsamen Gedanken in 140 Zeichen der Welt mitteilen.

    Das wiederrum ist... du teilst dich hier in *Seite dafür rauskram* 788 Zeichen der Welt mit. Ist das irgendwie besser, hältst du dich deshalb "für so toll", indem du nun offenbar deine Meinung über eine Sache der Welt mitteilst.

    Naja, 788 Zeichen sind insofern besser, dass es möglich ist, seine Meinung auch vernünftig zu begründen.

    Zudem sehe zumindest ich auch irgendwo einen Unterschied zwischen dem Teilnehmen an einer Diskussion in einem nieschigen Forum mit ein paar Hundert halbwegs aktiven Mitmenschen und dem, der "gesamten" Weltbevölkerung, öffentlichen mitteilen eines jeden noch so kleinen Furzes aus dem eigenen Privatleben.

    Also mal davon abgesehen, dass man einen Thread machen kann, ja es ist vorteilhafter seine Meinung vernünftig ausformulieren zu können, aber darum ging es nicht. Die ursprüngliche Aussage bezog sich darauf, dass Menschen auf Twitter quasi Egomanen wären, die sich für unglaublich toll halten würden. Viele Leute, die Twitter als Sprachrohr benutzen, gehören auch marginalisierten Personengruppen an, die dort die meiste Reichweite haben.

  • dass Menschen auf Twitter quasi Egomanen wären

    Bitte höre auf, Dinge in Sätze hinein zu interpretieren, die da eindeutig nicht stehen.

  • dass Menschen auf Twitter quasi Egomanen wären

    Bitte höre auf, Dinge in Sätze hinein zu interpretieren, die da eindeutig nicht stehen.

    Kommunikation funktioniert nunmal, indem man versteht, was im Subtext zu lesen ist und wenn man von "sich für so toll halten, dass sie sich der Welt in wenigen Zeichen mitteilen müssen" und "Affen, die mit einem Affenhaufen werfen" spricht, was steht denn sonst da.

  • dass Menschen auf Twitter quasi Egomanen wären

    Bitte höre auf, Dinge in Sätze hinein zu interpretieren, die da eindeutig nicht stehen.

    Kommunikation funktioniert nunmal, indem man versteht, was im Subtext zu lesen ist und wenn man von "sich für so toll halten, dass sie sich der Welt in wenigen Zeichen mitteilen müssen" und "Affen, die mit einem Affenhaufen werfen" spricht, was steht denn sonst da.

    Ich werde nicht besonders weit drauf eingehen, weil ich mit dir hier keine Grundsatzdiskussion über diese Themen anfange, aber was schonmal da(zwischen) steht, ist ein Punkt, welcher die beiden Sätze logisch voneinander trennt.


    a) es gibt Menschen, die sich für so toll halten, dass sie sich der Welt in wenigen Zeichen mitteilen müssen (bspw. die ganze Youtuber/Streamer/Celebrity Szene)


    b) es gibt einen Haufen Affen, welche sich mit einem Haufen Affenhaufen (prinzipiell war das auch ein gewolltes Wortspiel mit den Worten "Haufen" und "Affen", ich hätte auch schreiben können, einem Haufen Idioten, die sich (verbal) mit scheiße bewerfen) bewerfen und auch diese Aussage ist bei der Betrachtung Twitters eine gerechtfertigte Aussage (siehe Leute der beiden extremistischen politischen Lagern, inklusive AFD etc.)


    Und nein so wie du Kommunikation beschreibst, funktioniert sie nicht. Aber das wäre ein anderes Thema.

  • Externer Inhalt twitter.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Finde es echt witzig wie die Rechten in den Kommentaren auf Twitter von "Zensur" schreiben, weil das BMJ im Auftrag der Bundesregierung geltende Gesetze inklusive Grundgesetz auf Twitter & Co. bzw. Internet allgemein mehr durchsetzen will. Noch ironischer wird das Ganze, wenn man bedenkt, dass das geplante "Gesetz gegen digitale Gewalt" nur Konten von User*innen sperren soll die wiederholt dieselbe Person persönlich angreifen und die Hassaccounts einfach einen neuen Account öffnen können, weil nichtmal IP bzw. Mac-Adresse gebannt wird (was für technisch affine btw auch leicht umgehbar ist und in erster Linie gegen technisch nicht sonderlich bewandte Hetzer hilft).


    Dennoch sind dieses neue geplante Gesetz sowie das Bußgeldverfahren gegen Twitter zumindest erste Schritte in die richtige Richtung, nachdem Unionregierungen Maßnahmen gegen den Hass im Netz (ja warum wohl?..) jahrelang blockierten.

  • Wie vielleicht einige wissen, wird heute in der Türkei gewählt. Der Oppositionelle Kemal Kılıçdaroğlu soll dabei durchaus Chancen haben, gegen Erdoğan zu gewinnen - auch wenn das natürlich nicht als garantiert gelten kann und bisherige Umfragen ohnehin eher mit einem knappen Ergebnis rechnen. Aber abseits aller gebotenen Vorsicht besteht zumindest eine relativ gute Möglichkeit, dass Erdoğan abgelöst wird.

    Warum schreibe ich das hier rein? Nun, wie Twitter gestern bekannt gab, würde das Unternehmen diverse Inhalte in der Türkei in ihrer Verfügbarkeit einschränken. Die genauen Gründe werden nicht genannt, aber Kritiker*innen gehen davon aus, dass dies einen Versuch seitens der türkischen Regierung - und somit Erdoğans - darstellt, die Opposition in ihren Mitteln kurz vor der Wahl einzuschränken. Tatsächlich ist es allgemein (leider) nicht unbedingt neu, dass soziale Medien (und spezifisch Twitter) sich den Forderungen von autokratischen Regierungen bis zu einem gewissen Grad beugen. Nun hatte Erdoğan 2014 tatsächlich schon einmal versucht, Twitter in der Türkei abzuschalten, was allerdings ziemlich nach hinten losging. Unter anderem war Twitter damals selbst rechtlich dagegen vorgegangen. Nun aber scheint es, als ob Musk selbst kein Problem damit hat, vor der türkischen Regierung einzuknicken. Sein Argument in Antwort auf Kritik: Es bestünde ja die Wahl, Twitter entweder ganz abzuschalten oder "nur" einzuschränken (also eben voraussichtlich so einzuschränken, wie es der Regierung genehm ist) und da sei Letzteres ja das kleinere Übel. Was Musk-Anhänger*innen mitunter unkritisch wie immer kaufen, ist natürlich näher betrachtet der größte Mist, weil es natürlich bedeutet, dass ein soziales Medium aus Musks Sicht lieber propagandatauglich werden soll anstatt abgeschaltet und somit also lieber Schaden anrichten sollte anstatt die Sache einfach nicht schlimmer zu machen, von allgemeiner Prinzipientreue mal ganz zu schweigen. Diese Einstellung ist nun einerseits vor dem Hintergrund einer knappen und durchaus wegweisenden Wahl in der Türkei bedenklich, in der eventuell die kurzfristige Abschaltung, die ja nicht so subtil ist wie die relativ unsichtbare Einschränkung von bestimmten Inhalten, Erdoğan vielleicht sogar noch einmal richtig hätte schaden können (ähnlich wie der Backfire-Effekt im Jahr 2014), andererseits aber ist es auch abseits davon auf einer allgemeineren Ebene bedenklich, weil Musk jetzt öffentlich (!) eine gewisse Erpressbarkeit demonstriert hat, was sicher nicht unbemerkt bleiben dürfte. Wäre ich ein autokratischer Herrscher, würde ich jetzt durchaus eine Chance sehen. Es ist dabei freilich gut möglich, dass es nicht nur um Twitter geht - Musk möchte es sich wahrscheinlich auch um Tesla willen nicht unbedingt mit potenziellen Märkten verscherzen. Was aber unterm Strich bliebe, wäre eben die Einschränkung von Meinungsfreiheit (bzw. die Unterstützung derselben) aus wirtschaftlichen Interessen heraus.


    Dass das Ganze natürlich allgemein auch wieder vor Augen führt, dass Musks lautes Getöne von "Meinungsfreiheit" nichts als leeres Gerede war und er es damit nun einmal doch nicht so genau nimmt, wird dabei natürlich auch noch einmal bestätigt, auch wenn es im Grunde ohnehin schon alle wussten.

  • Externer Inhalt twitter.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Wo wir schon bei Elon Musk sind, der Mann redet immer verschwubelter von im Kern antisemitischen Verschwörungen wie der Umgestaltung und "Kulturmarxisierung" der Menschheit durch reiche jüdische Männer wie George Soros, womit so ziemlich alles gemeint ist was die Rechten hassen und mit allen Mitteln unsichtbar machen oder gar auslöschen wollen (gerade LGBTIQ und insbesondere Trans, aber auch Frauenrechte und BIPOC).


    Meiner Meinung nach ist er abgesehen von Putin und Xi Yinping der derzeit gefährlichste Mensch auf dieser Welt für Demokratie und Menschenrechte und ein Mahnbeispiel dafür was passiert, wenn Menschen wie er absurd viel Geld anhäufen und Macht erhalten.

  • Externer Inhalt twitter.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Wo wir schon bei Elon Musk sind, der Mann redet immer verschwubelter von im Kern antisemitischen Verschwörungen wie der Umgestaltung und "Kulturmarxisierung" der Menschheit durch reiche jüdische Männer wie George Soros, womit so ziemlich alles gemeint ist was die Rechten hassen und mit allen Mitteln unsichtbar machen oder gar auslöschen wollen (gerade LGBTIQ und insbesondere Trans, aber auch Frauenrechte und BIPOC).


    Meiner Meinung nach ist er abgesehen von Putin und Xi Yinping der derzeit gefährlichste Mensch auf dieser Welt für Demokratie und Menschenrechte und ein Mahnbeispiel dafür was passiert, wenn Menschen wie er absurd viel Geld anhäufen und Macht erhalten.

    Das Ironische an Musk ist diese ganze Genieverehrung, die ihn umgibt. Machst die Musk-Fanboys drauf aufmerksam, dass sein Vater eine Smaragdmine hatte und er nicht "nur durch harte Arbeit" sein Unternehmen aufbauen konnte, kommt zurück "du bist ja nur neidisch, weil er etwas Startkapital zur Verfügung hatte." Etwas, sure. xD


    Btw kenne ich einen Muskfanboy, der zuerst diesen Wahn hatte, dass jeder mit harter Arbeit Milliardär werden kann, oder zumindest sehr vermögend.

    Mal davon abgesehen, dass es ein moderner Mythos ist, sehe tbh den Reiz darin nichtmal. Er ist ohnehin schon Softwaredeveloper und verdient gut. Wieso muss man danach streben immer mehr zu arbeiten und zu verdienen, nur um dann kaum Zeit zu haben, um sein Geld zu genießen. Es sollte einem doch dann irgendwann ausreichen der oberen Mittelschicht anzugehören, das ist ein sehr angenehmes Leben mit einer Arbeit, die einem Spaß macht. 🤷🏻‍♀️


    Gut, er sagt er ist von SpaceEx und Teslas Ambitionen begeistert, but I dunno lol

    Wenn man sich ein wenig einliest, merkt man, dass Musk auch einfach nur ein Wappler auf so ziemlich allen Ebenen ist.

    Manche SpaceEx' Vorhaben klingen am Papier vielleicht noch interessant, aber alles was von denen gemacht wird und umzusetzen ist, wird wohl bereits von der NASA/ESA und anderen Organisationen besser gemacht. Wer weiß, vielleicht ist's ja doch nicht die beste Entscheidung nur auf Kapital und Privatisierung zu setzen lol.

    Außerdem ist es heartwrenching, dass wir seit langem in dem Late Stage Capitalism btw einer derart dystopischen Welt leben, in der Wissenschaft nicht aus Wissensdurst und dem Wunsch die Menschheit voranzubringen betrieben wird, sondern aus reiner Gier.


    Manch andere, die als Genies verehrt wurden, hatten wenigstens in ihrem Fachbereich was drauf, obwohl diese Genieverehrung immer nervig ist. Es gibt abertausende gute Wissenschaftler*innen, deren Namen man einfach nie erfährt, da die nunmal weniger Publicity erfahren und kein Kult haben, der um sie herum entstanden ist, aber wenigstens wurden die von der Allgemeinheit im Großen und Ganzen für wissenschaftliche Erkentnisse verehrt, nicht für "wow, du bist so ein Genie, weil du Menschen ausnehmen und Milliarden anhäufen kannst." :rolleyes: Es ist so bezeichnend und ein Armutszeugnis für die heutige Gesellschaft, dass jemand massenhaft Fans hat, weil er durch das Ausnutzen anderer Vermögen anhäuft.


    Musk besteht dafür einfach nur aus viel heißer Luft und nennt sich Centrist, während er die rechtsextremsten Takes raushaut.

    Ich glaub btw auch, der echte Tesla rotiert im Grab, wenn er das alles mitbekäme. Der Bro war zwar auch etwas unhinged, aber nicht auf die Musk-Weise.



    Btw wahrster Post seit der Existenz von Twitter lmao



  • Das ZDF Magazin Royale hat einen Beitrag dazu gemacht (zugehörige Website), wie sich Twitter mehr und mehr in eine Plattform verwandelt, auf der hauptsächlich rechte Accounts den Diskurs übernehmen. Diese Entwicklung wird letztlich auch dadurch begünstigt, dass ein kostenpflichtiges Twitter-Abonnement die eigenen Antworten in den Tweet-Replys priorisiert. Denn dieser Umstand, in Kombination mit der Tatsache, dass progressive Leute eher weniger Lust haben, für die Plattform zu bezahlen und dies mehrheitlich eher reaktionäre Musk-Anhänger*innen tun, sorgt dafür, dass die ersten Antworten unter jedem Tweet dann eben meistens reaktionärer bis beleidigender Mist sind. Wer nicht weiter runter scrollt oder die weiteren Antworten zu besagtem Mist aufklappt, bekommt folglich den Eindruck, dass die Welt sehr viel rechter ist, als es der tatsächlich der Fall ist; die Antworten unter Tweets verwandeln sich dadurch regelmäßig erst einmal in eine rein rechte Filterblase, wenn zumindest eine Handvoll von reaktionären Blauhaken was druntersetzt. Zugleich werden Inhalte, die eigentlich gegen die Nutzungsbestimmungen verstoßen - eben zum Beispiel solche, die eindeutig rechtsextrem sind -, sehr oft stehen gelassen. Das Bundesministerium für Justiz hierzulande scheint wiederum mit der Menge an Meldungen potenziell rechtswidriger Inhalte komplett überfordert und scheitert dem Eindruck nach daran, geltendes deutsches Recht gegenüber der Plattform durchzusetzen.


    Während die Arbeit des ZDF natürlich in dieser Hinsicht wichtig ist, ist es zugleich irgendwo auch schade, dass der Beitrag ausgerechnet jetzt kommt, denn in den letzten zwei Tagen hat sich noch einmal etwas entfaltet, was wohl nicht mehr in den fertigen Beitrag aufgenommen werden konnte (Link zu dem, was jetzt folgt): Das hart konservative - um nicht zu sagen: rechtsextreme - Medium "The Daily Wire" hatte die Pseudo-Dokumentation "What Is a Woman?" ihres sich selbst als theokratischen Faschisten bezeichnenden Mitarbeiters Matt Walsh posten und deren Reichweite damit pushen wollen - dass dies zu Beginn des Pride Months passiert, dürfte kein Zufall sein. Wir erinnern uns: Für diesen Film hatte Walsh teilweise minderjährige trans Menschen unter falschen Vorwänden zur Mitarbeit bewegen wollen; in dem Film selbst hatte er die Stellungnahmen von Leuten, die die Rechte von trans Menschen verteidigten, im Schnitt gründlich verzerrt und eben trans Menschen auch misgendert. Der Film wurde nun auf Twitter nach Posting zunächst zurecht in seiner Verbreitung eingeschränkt und als Hate Speech geflaggt. Darüber beschwerte sich der CEO von "The Daily Wire", was sehr schnell dazu führte, dass jegliche Einschränkungen beim Hochladen und Verbreiten des Videos aufgehoben wurden. Musk selbst retweetete den Film dann auch noch und meinte, dass alle Eltern das unbedingt sehen sollten, was dem Ganzen dann zu noch mehr Reichweite verhalf. Das rechtsextreme Publikum johlte, Walsh selbst sprach von einem "großen Sieg".

    Zugleich forderte das konservative bis rechtsextreme Spektrum, dass die Leute, die die Reichweite dieses Anti-Trans-Machwerks eingeschränkt hatten bzw. dafür verantwortlich waren, gefeuert werden sollten. Und es scheint, als hätte das dann auch schnellen Erfolg gehabt: Ella Irwin, Chefin der Trust and Safety Division, ist offenbar gegangen worden oder aber hat ihre Position niedergelegt, ebenso A.J. Brown, zuständig unter anderem für die Kommunikation mit Werbekund*innen, das heißt, verantwortlich dafür, irgendwie noch den Eindruck zu erwecken, dass Twitter ein guter Ort für Werbung ist, was angesichts des rasanten Ausftiegs menschenfeindlicher Inhalte immer schiweriger wurde - keine Firma, die halbwegs sauber erscheinen will, möchte ihre Werbung neben so etwas stehen haben. Musk selbst bestätigte, dass die Abgänge mit dem Vorfall bzw. seiner Entscheidung, Walshs Anti-Trans-Dokus zuzulassen und sogar noch zu pushen, in Verbindung standen. Ob das nun heißt, dass er sie einfach gefeuert bzw. zum Abgang gedrängt hat oder dass sie selbst gegangen sind, weil sie das nun wirklich nicht mehr mittragen konnten (ob aus moralischen oder schlichten "wirtschaftlich-rationalen" Gründen sei dahingestellt), ist noch unklar.


    Unterm Strich aber zeigt dieser Vorfall einmal mehr, dass Musk eines der wichtigsten sozialen Medien nun mit Überdeutlichkeit in ein Sprachrohr rechtsextremer und queer-, spezifisch transfeindlicher Propaganda verwandelt hat. Wie einige vielleicht wissen, hat Musk selbst eine Tochter, die trans ist. Diese will aber anscheinend schon lange nichts mehr mit ihm zu tun haben.


    Woran das nur liegen mag?