Die Ausgestoßenen der alten Gesellschaft...

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • Jeder der gegen mobbing und ausschließungen in der Gesellschaft ist soll sich das durchlesen und gut merken.
    So war das nämlich vor ein paar Jahren....


    Die Ausgestoßenen der alten Gesellschaft...


    Die meisten von uns sind geboren, um zu leben - zu sterben, aber vorher zu leben.
    Du, mein Liebes, bist nur geboren worden, um zu sterben.
    Wie gut von dir, vor dem Appell zur Welt zu kommen, dass deine Mutter nicht strammstehen muss während deiner Geburt.
    Aus dem Unterleib auf den Boden zu fallen und dabei von den Schenkeln der Mutter wie von Engelsflügeln bedeckt zu werden,
    ist zwar eine unendlich viel schönere Art zu sterben, als in die Gaskammer geschickt zu werden.
    Aber wir haben keinen ZÄHLAPPELL, so können wir um euch herumstehen und den unterdrückten Schreien deiner Mutter lauschen.
    Und jetzt, da du geboren bist, bittet deine Mutter, dich zu sehen, dich zu halten.
    Aber wir wissen: Wenn wir dich ihr geben, wird es einen Kampf bedeuten, dich wieder fortzunehmen,
    deshalb können wir es nicht zulassen, dass sie dich sieht, denn du gehörst ihr nicht.
    Du gehörst der Gaskammer.
    Deine Mutter hat keine Rechte. Sie hat nur Futter für die Gaskammer hervorgebracht. Sie ist keine Mutter.
    Sie ist nur eine dreckige Jüdin, die die arische Landschaft mit einem neuen dreckigen Juden beschmutzt hat.
    Wie kann sie es wagen, dich als menschliches Wesen zu sehen?
    Und deshalb, liebes Baby, bist du auf dem Weg zum Himmel, um einen kürzlich dort Angekommenen zu treffen,
    der dir einen lieben Kuss durch all den Qualm entgegenbläst,
    ein guter Freund, dein Erzeuger - dein Vater.

  • Wie konnte ich jemals so sehr lieben?
    Ich hatte die Erlaubnis, sie zu waschen, ihr die Windeln zu wechseln,
    sie Bäuerchen machen zu lassen, sie zu wiegen, zu lieben.
    Sie war mein Baby.
    Heute wär sie eine Frau mittleren Alters, und ich bin immer noch nicht darüber hinweg,
    sie verloren zu haben.
    An dem Tag, als wir in Auschwitz ankamen, wurden so viele Menschen verbrannt, dass die vier Krematorien die Arbeit nicht schafften.
    Deshalb errichteten die Deutschen große Feuer,
    um die Kinder hineinzuwerfen.
    Lebendig?
    Das kann ich nicht sagen. Ich sah die Flammen. Ich hörte die Schreie.
    Bist du so gestorben, Potyo? Auf diese Art?

  • Nun kommt eine Kurzgeschichte von mir.
    Hoffentlich gefällt sie euch.


    Gestern, was geschah gestern? Warst du im Kino? Hattest du eine Verabredung?
    Was hat er gesagt? Dass er dich liebt? Habt ihr den neuen Garbo-Film gesehen?
    Sie trug einen herrlichen Umhang. Ich fand, ihre Friseur war ganz anders als sonst
    und stand ihr sehr gut. Hast du´s bemerkt? Nein? Ich habe es nicht bemerkt.
    Gester... gestern, am 29. Mai 1944, wurden wir deportiert....
    Gehen die amerikanischen Mädchen tatsächlich ins Kino?
    Haben Sie Verabredungen? Männer sagen ihnen, dass sie sie lieben,
    egal ob es stimmt oder nicht. Die Haare der Mädchen sind lang und blond,
    vorn hoch getürmt und hinten eng am Kopf. Sie mögen dies und das,
    sie sind hübsch und hässlich. Ihre Kleider sind im Sommer leicht,
    im Winter tragen sie Pelze - sie dürfen sich nicht erkälten.
    Sie tragen Seidenstrümpfe, fahren in Autos, tragen Armbanduhren und Halsketten,
    sie sind bunt angezogen und parfümiert....
    Sie sind gesund. Sie leben. Unglaublich!
    Ist es erst ein Jahr her? Oder ein Jahrhundert?...
    Unsere Köpfe sind kahl geschoren. Wir sehen weder wie Jungen noch wie Mädchen aus.
    Wir haben unsere Tage schon lange nicht mehr gehabt. Wir haben Durchfall.
    Nein, nicht Durchfall - Typhus.
    Sommer wie Winter tragen wir ein und dieselben Kleider. Es gibt für sie keinen anderen Namen als ,,Lumpen".
    Nicht ein Fingerbreit ohne Loch. Sie Schultern lieben bloß. Der Regen fällt auf unsere skeletthaften Körper.
    Die Läuse feiern eine Orgie in unseren Achselhöhlen, ihrem Lieblingsplatz.
    Ihr Blutgesauge, die Reizung, ihr eimsiges Sichfortbewegen erzeugen die Illusion von Wärme.
    Wenigstens in den Achselhöhlen ist es heiß, auch wenn unsere Körper vor Kälte zittern.

  • Hallo^^
    ich versuche mich mal an einem Kommentar^^
    Die Geschichte an sich gefällt mir. Ich kann sie flüssig lesen, dein Schreibstyl gefällt mir.^^
    Ich habe auch nur einen kleinen Schusselfehler gefunden. Einmal hast du das "n" bei Gestern vergessen, das ist aber nicht schlimm^^
    Ich würde mir noch etwas wie einen Startpost wünschen. Ein Bild am Anfang, ein Zitat vielleicht, oder ein kurzen Vorwort und wie du auf die Geschichte gekommen bist.
    Sonst finde ich sie recht interessant^^
    Hab Spaß beim weiteren schreiben,


    Little Yorkleff^^

  • Für alle die meine Geschichten gefallen. Kommt jetzt eine neue dazu. Viel Spaß beim lesen.
    Für alle die sich fragen wieso meine Geschichten alle in Ungarn spielen, ich kommt zum Teil aus Ungarn und ich liebe dieses Land über alles.
    Viel Spaß. :D


    Lagersprache:


    Ich werde wahrscheinlich nie wissen, was mich veranlasst hat,
    diese Zeilen aufzunotieren - besser gesagt, diesen ganzen Bericht gleich 1945,
    fast sofort nach meiner Ankunft in Amerika, in meiner ungarischen Muttersprache aufzuschreiben.
    Dass ich es getan habe, dafür bin ich - besonders nach so vielen Jahren - froh.
    Es gibt die englische Sprache. Es gibt das Französische. Es gibt Russisch und Spanisch.
    Es gibt Ungarisch, Chinesisch.
    Der Bibel nach bestrafte Gott die Menschheit in Babel mit einem Wirrwarr an Sprachen.
    Doch es gibt eine Sprache, die selbst Gott nicht versteht - nur wir, jene von uns, die Gefangene im Schatten
    der Krematorien waren, verstehen sie. Sie heißt LAGERSPRACHE, und jedes Wort bedeutet eine andere Form von
    Leiden.



    So, das wars schon wieder.
    Wie ich darauf gekommen bin?
    Meine Oma war in so einem Lager.
    Und ich danke ihr für alles was sie mir beigebracht hat.
    Ich liebe dich über alles, Oma.

  • Meine nächste Kurzgeschichte folgt zugleich. :D Ratet am Anfang zuerst was passiert: Werden sie sterben oder leben?
    Viel Spaß.


    Todesschuss oder Flucht?


    Plötzlich das Geräusch knisterden Schnees auf der Straße.
    Der Oberscharführer samt seinem Hund kommt vom Gemetzel zurück - wir haben die Schüsse gehört.
    Er verflucht die dreckigen Juden, weil sie durch ihren Fluchtversuch das Kolonnentempo verlangsamt haben.
    Er ist ausgesprochen wütend, brabbelt vor sich hin und eilt vorwärts, die Gruppe einzuholen.
    Wir können ihn aus unserer kauernden Lage sehen. Er kann uns nicht sehen.
    Aber der Hund kann uns riechen. Rachel und ich fassen uns automatisch an die Brust.
    Was ist das für ein Gefühl, wenn man die Kugel kriegt. Oh nein, bitte, bitte, schieß nicht.
    Wird es in der Brust oder im Kopf sein? Wird es entsetzlich schmerzen?
    Werden wir sofort sterben? Wenn nicht, wird er noch einmal schießen?
    Bis jetzt haben wir nur andere Leute sterben sehen, und es war schrecklich.
    Aber diesmal werden wir es sein. Ich werde es sein.
    Jetzt wissen wir, dass wir nur wenige Sekunden vom Tod entfernt sind,und es ist entsetzlich.
    Es wäre besser gewesen, wenn wir ihn nicht noch gesehen,
    wenn wir nicht im Vorraus gewusst, dass wir gleich umgebracht werden.
    Grausames, hässliches Schicksal Wenigstens nicht wissen, nicht sehen, wie er das Gewehr auf uns richtet.
    Gott! Gott, hilf uns! Dies eine Mal. All die Monate hast du uns kein Erbarmen gegönnt.
    Hab Mitleid. In meiner Brust ist mir elend. Etwas wird sie jeden Augenblick zerfezten.
    Kannst du nicht etwas tun, Gott? Lass uns nicht sterben.
    Nicht so. Nicht hier. Nicht jetzt. Überhaupt nicht.
    Tod, verschwinde - geh! Bitte!
    ____________________________________________________________________________________________________________________________________


    Ich habe kaum zwanzig Jahre gelebt. Rachel ist erst sechzehn.
    Hilft uns denn niemand? Werden uns dieser Hund und diese bewaffnete Bestie von einem Mann
    in weniger als einer Sekunde einfach zerfetzen?
    Irgendwer, bitte, hilf uns! Gibt es niemanden auf dieser Welt, dem es etwas ausmacht?
    Wir haben nichts getan. Wir haben kaum gelebt. Wir haben fast nichts anderes als Krieg gekannt.
    Wo ist meine Mutter? Sie wird uns schützen. Mama! Wo bist du?
    Jemand versucht, deine Kinder umzubringen.
    Der Oberscharführer kommt, um uns zu töten. Er kommt näher... näher. Er ist gleich da.
    Er ist fort.
    Was ist geschehen? Hat der Wind dem Hund unsere Witterung nicht zugetragen?
    Wir sind nicht tot. Es steckt keine Kugel in unserer Brust...Wir leben....
    Er ist fort.

  • Ich hab meine Oma noch einmal gefragt, was sie so alles noch durchmachen musste.
    Da kam dann am Ende diese Geschichte raus. Viel Spaß.


    Mein Herz schlägt...


    Mein Herz schlägt. Schneller und schneller.
    Es wird mich treffen. Der Oberscharführer wird mich auswählen.
    Ich weiß es genau. Zusammen mit einigen anderen.
    Um das tote Mädchen zu seinem Grab zu tragen.
    Ich kann das Grab schaufeln, aber bitte, bitte wähl mich nicht aus,
    die Leiche zu tragen. Sei gnädig.
    Ich kann den toten Körper nicht tragen.
    In meinem Inneren, ganz tief in mir bin ich selbst noch ein Kind.
    Den toten, kalten Körper kann ich nicht anfassen.
    Es lässt mich zittern. Bitte. Bitte.

  • Diese Geschichte ist meiner Goda gewittmed.
    Weil ihr Sohn dauernt krank ist. Er tut mir ja so leid.


    Der Tod kommt so schnell zum Leben


    Das kleine Baby, das gestern geboren wurde und dessen Mutter am Leben blieb,
    weil ihre Schwangerschaft nicht bemerkt wurde, ist bereits auf dem Weg ins Krematorium.
    Es wurde nur geboren, um sofort wieder zu sterben.
    Warum die Eile, Kleines? Hättest du nicht warten können?
    Hätten die Götter nicht eine längere Schwangerschaft einrichten können, dass das Böse,
    nicht das Leben töten würde. Für einen Moment, für einen kurzen Moment,
    hatten wir den wirklichen Geschmack von einem wirklichen Leben.
    Wir berührten das liebe kleine Ding, bevor es in ein Stück Papier gewickelt und schnell der Blockältesten übergeben wurde,
    damit die SS nicht herausfand, wer die Mutter war.
    Die hätte das Baby auf dem Weg in die Öfen begleiten müssen.
    Jene Berührung war so wunderbar. Werden wir je wissen, wie es ist, ein Kind zu gebären?
    Nicht hier. Vielleicht da draußen, wo sie Windeln haben und Rezepte und Kinderwagen - und Leben.

  • Nachdem ich dir in deinem Gästebuch geschrieben habe, dass ich einen Text bewerten werde, habe ich mich dazu entschlossen, deinen neusten Text namens „Der Tod kommt so schnell zum Leben“ zu nehmen.


    Aber davor möchte ich noch kurz deinen Startpost ansprechen. Ich finde ihn sehr karg und fände es wirklich schön, wenn er etwas prunkvoller wäre. Das heißt, du solltest Rechtschreib- und Kommafehler entfernen und speziell im Startpost eine Übersicht machen, in der du die Posts mit deinen Werken verlinkst. Des Weiteren wäre die Abwendung vom Minimalismus nicht schlecht, etwas Mühe darfst du dir ruhig machen. :P



    „Der Tod kommt so schnell zum Leben“
    Auffallend ist der Titel, weil einem sofort „Tod“ und „Leben“ ins Auge springen und die beiden Begriffe ziemlich gegenteilig sind. Und mein erster Gedanke war, dass eine junge Person ins Licht tritt und sich von der Welt verabschiedet. Das aber nicht aufgrund eines natürlichen Todes, sondern durch einen Unfall, bei dem die Person involviert wurde und unglücklicherweise den Tod fand.
    In deinem Text sind kaum Stilmittel und deswegen kann man auch nicht so viel aufschlüsseln, jedoch kann man sagen, dass du mit deinem Text die Kürze des Lebens und die unmenschlichen Zustände anprangern möchtest. Besonders sticht hervor, dass die in den Konzentrationslagern inhaftierten Juden nicht die Möglichkeit hatten, sich als Mensch zu fühlen und ihnen unter anderem alles verboten wurde. Sie hatten kaum zu essen, kaum Kleidung und lebten zusammengepfercht auf engstem Raum.
    Die Menschen haben also nicht die Möglichkeit, sich als solche zu fühlen und sich Untermenschen, denen auch das Gebären von Kindern untersagt ist.


    Der Text ist sehr schön und tiefgründig und du zeigst, dass die wenigen Berührungen mit dem Kleinkind wunderschön sind und den Menschen in den KZs Hoffnung bringt. Interessant ist „das liebe kleine Ding“ – ich denke, du hast das bewusst so geschrieben, sodass der Leser merkt, dass die Menschen zu dem Baby keine Beziehung aufbauen durften. Sehr schmerzlich wäre es auch gewesen, wenn die Mutter ihr so junges Baby hätte zu Grabe tragen müssen.


    Okay, ich entferne mich vom Inhalts des Textes und gehe auf deinen Schreibstil ein. Ich finde, du hast einen tollen Schreibstil für deine jungen Jahre und ich fände es toll, wenn sich der Stil auch noch sehr stark entwickeln würde. Unter anderem die Verwendung von mehr Stilmitteln fände ich gut. Die meisten Stilmittel, die du benutzt hast, haben einfach nur die Stimmung des Textes verstärkt, waren aber nicht weiter von Relevanz, weil sie nicht „tiefgründig“ genug waren.
    Du hast eine tolle Wortwahl, aber mich stört die Formatierung des Textes. Schreib bitte fließend und setz die Absätze nur, wenn sich auch wirklich nötig sind. Nach jedem Satzzeichen bzw. Punkt einen Absatz zu machen, ist nicht schön und beim Lesen stört das unglaublich.


    Ansonsten ist die Themenwahl wirklich toll. Ich finde es schade, dass du nur einzelne Kurzgeschichten schreibst. Eine ganze Geschichte aus den vielen Kurzgeschichten fände ich schön, weil das Thema an sich schon so vielseitig ist. :)


  • Nach einigen Monaten melde ich mich mit weiteren Geschichten und Gedichten zurück.
    Ich hab einige Nächte wach verbracht und überlegt wie ich die Menschen mit kurzen Texten zum Nachdenken bringe.
    Ich habe ein paar Texte zusammengefasst und hoffe das sie mir nicht so misslungen sind.



    Die Gedichte sind Dunamis~, Kuraiko~ und Hiroto Uzumaki gewidmet.



    Ex hoc momento pendet aeternitas.


    (An diesem Augenblick hängt die Ewigkeit.)




    Zwölf Säulen tragen das Schloss der Zeit.
    Zwölf Tiere regieren das Reich.
    Der Adler ist zum Aufstieg bereit.
    Die Fünf ist Schlüssel und Basis zugleich.
    So ist im Kreis der Zwölf die Zwölf die Zwei.
    Der Falke schlüpft als Siebter und ist doch Nummer drei.




    Opal und Bernstein das erste Paar.
    Achat singt in B, der Wolf-Avatar,
    Duett - Solutio! - mit Aquamarin.
    Es folgen machtvoll Smaragd und Citrin,
    die Zwillings-Karneole im Skorpion,
    und Jade, Nummer acht, Digestion.
    In E-Dur: schwarzer Turmalin,
    Saphir in F, wie hell er schien.
    Und fast zugleich der Diamant,
    als elf und sieben, der Löwe erkannt.
    Projectio! Die Zeit ist im Fluss,
    Rubin bildet den Anfang und auch den Schluss.




    Verfress´ne Zeit! Schleif Löwenkrallen zahm,
    die Erde lass verschlingen ihre Blut,
    zieh scharfe Zähne aus des Tigers Schlund,
    den Phönix brenn in seinem eig´nen Blut.




    Die Zeit ist aus den Fugen, verfluchte Schicksalstücken,
    dass ich geboren ward, um sie zurechtzurücken.




    Rubinrot begabt mit der Magie des Raben,
    schließt G-Dur den Kreis,
    den Zwölf gebildet haben.




    Bunte Lichter tanzen um mir,
    tödliche Blicke, doch keiner ist hier...



    Die Zeit erteilt,
    schlägt Wunden und heilt.
    Der Schein trügt deine Seele allein.
    Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft vereint.



    Sperrt man einen Vogel in einen Käfig
    nur um Macht über ihn zu haben,
    verliert er die Gabe zu fliegen
    und dadurch schläft er für immer.