Compicats Dichtungen

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  • Prolog: Meine Gedichte kommen überwiegend aus der Zeit, als ich 16 - 25 Jahre alt war.
    Einige betrafen mich selbst, die verfasste ich, um mir über mich selber Klarheit zu bekommen, einige berührten mich, weil es Leute betraf, denen ich sehr nah stand.
    Aber generell kann ich sagen, dass fast alle Gedichte entstanden, weil sich eine Frage oder Unsicherheit vor mir auftürmten und ich jene in dieser Form versuchte zu bewältigen.


    Sehr erfolgreich übrigens. Unsicherheiten in Worte zu verfassen hilft schon ungemein, weil einem dabei vieles klar wird, was man vorher nie bedacht hätte.
    Das ganze dann noch poetisch zu formulieren verstärkt nur die Aussage, welche man treffen möchte und bestärkt einem seine Gefühle zum Ausdruck zu bringen.


    Leider wird das ja heute zu wenig getan und von der Gesellschaft auch unterdrückt.
    Dies ist eben meine Art gewesen, mir Luft zu machen, als ich in dem Alter war - und es hat mir wirklich geholfen


    Gedicht 2


    Gedicht 3 - es wird noch länger^^





    Das Leben, was ist das?


    Geschenk oder Bestrafung?
    Freude oder Wut?
    Tatsache oder Ahnung?
    Frohsinn oder Unmut?


    Ich glaube, von allem etwas!


    Das Leben, was ist das?
    Abfinden oder akzeptieren?
    Schmachten oder ignorieren?
    Achten und respektieren?
    Verstehen und tolerieren?


    Ich meine, von allem etwas!


    Das Leben, was ist das?
    Lieben, aber auch trauern.
    Nehmen, aber auch Geben.
    Entspannen, aber auch lauern.
    Ruhen, aber auch Beben.


    Ich denke, von allem etwas!


    Das Leben, was ist das?


    Ebbe und Flut!
    Feuer und Glut!
    Hin und Her!
    Leicht und Schwer!
    Freudig und schaurig!
    Haß und Liebe!
    Zärtlichkeit und Hiebe!
    Auf und Ab!
    Weit und knapp!
    Lang und kurz!
    Aufstieg und Sturz!


    Wolkig und heiter,
    Und es geht immer weiter!
    Egal, ob schön oder schlecht,
    Ob unfair oder gerecht,
    Die Zeit steht nicht still,
    ganz gleich, wie sehr man's will!
    Weiter geht es immer,
    Vielleicht besser, vielleicht schlimmer!


    Das Leben ist genau das!
    Es ist und hat von allem etwas!

  • Hallo Compicat.
    Hättest du noch eine Minute gewartet, hättest du um 3 Uhr gepostet. Da das allerdings eine weniger interessante Information ist, konzentriere ich mich einmal auf den Inhalt, denn der ist dir so gesehen recht interessant gelungen. Es klingt wie aus dem Vorwort eines Buches heraus; zwar ohne Widmung, die ist aber nicht unbedingt vonnöten. Dennoch wäre noch das Mindeste, dass du - unter anderem für später, wenn du noch mehr postest - eine Verlinkung für deine Werke einrichtest.


    So viel dazu; vollkommen freie Wahl ohne Angabe zu bestimmte Themengebieten lässt zumindest immer offen, worum es gehen wird, da Gedichte auf verschiedene Weise entstehen können. Dass das erste Werk dabei ohne einen Titel steht, ist etwas schade, aber man möchte schließlich nichts erzwingen und wenn es dir damals geholfen hat, einfach zu schreiben, dann hat es seine Aufgabe erfüllt. Für die Zukunft, wenn du magst und dir vielleicht etwas einfällt, wäre es aber nett, durch ein kleines Schlagwort einen Bezug zum Inhalt finden zu können.
    Mir gefällt schon einmal, dass du jede Strophe mit demselben Satz beginnst. Es hat etwas Wiederholendes und Einprägendes an sich, da es wohl primär um die Frage geht, was das Leben an sich eigentlich darstellt. Positiv und negativ abzuwägen ist eine teils schwierige Sache, aber hier wird lediglich eine Vielzahl an Begriffen aufgezählt, die man mit dem Ausdruck verbinden kann. Offenbar eine Andeutung darauf, dass es dem lyrischen Ich oder jemand Nahestehendem nicht gut ging und gerne eine Antwort auf diese Frage bekommen hätte. So wirkt auch die Anordnung der Verse - also der einzelnen nach jeder Strophe - so, als würde hier direkt ein Gespräch zwischen zwei Personen stattfinden; letztere eher darauf bedacht, die andere in ihrem Denken aufzubauen, was wohl auch zu gelingen scheint. Das ständige Hin und Her zwischen den einzelnen Vergleichen liest sich dabei unglaublich flüssig. Nicht nur durch die gut gewählten Reime (nicht nur Paar- und Kreuzreim, sondern auch die zweite Strophe, welche bei Beachtung der Endung sogar über vier Verse geht), sondern auch durch ein beinahe gängiges Metrum bleibt die Frische erhalten und ließ mich zumindest nie stocken. Einzelne Ausnahmen gibt es da natürlich auch, allerdings halten sich diese eher in Grenzen und stören den Gesamteindruck kaum. Warum aber die Zeile "Freudig und schaurig!" keinen Reim erhalten hat, obwohl alle anderen von dieser Tatsache profitieren, bleibt eine andere Frage. So bleibt man mit einem warmen Gefühl im Herzen zurück und der Botschaft, auch weiterzuleben, egal wie schlimm eine Situation gerade aussehen mag; es geht immer weiter. Danke für dieses Gedicht, es hat mir gefallen.



    ~蛇

  • Hallo, Snake,


    lieben Dank, für deine Kritik. Der Titel ist schon der erste Satz, aber es geht so nicht wirklich hervor. Ich habe es jetzt mal mit den Betonungen hinterlegt, die ich auch beim Vorlesen hervorheben würde, sprich, dei Frage wird Lauter, bis zum Ergebnis.


    Die einzelnen Schlagworte sollten keinen Dialog darstellen, es sollten Widersprüche sein, die von einem Extrem zum anderen hopsen und somit anzeigen, das das Leben eine bunte Palette an Gefühlen ist, die sowohl positiv, als auch negativ sein können, egal auf welche weise (Wut, Trauer, Hass - Liebe, Freude, Glück).


    Der verpatzte Reim ist einfach ein fail, bei dem ich selbst jetzt noch nichts besseres als Ersatz finde. xD


    Danke, für die Tipp-Fehler, eine Minute später wären es vielleicht noch mehr geworden, aber das etwas im Abschluss würde ich so lassen, weil es eben die Wiederholung ist und auch grammatikalisch korrekt ist. Für mich klingt es besser, wenn es auch im letzten Satz so bleibt.


    Also noch mal lieben Dank, für deine Anregungen und es freut mich, dass es dir gefallen hat.



    Verlinken?
    Meinst du im Startpost ein Link-Teil erstellen, der die User zu folgenden Gedichten weiterleitet? Das ist kein Problem, aber dazu müsste ich erstmal das nächste abtippseln. ;D


    Ps.: 7 Minuten zu früh ;(

  • Hey, Compi. Ich habe mich hier umgesehen und dass du irgendetwas von dir postest, hat mein Interesse geweckt und da dachte ich mir, ich schaue mal rein. :)


    Das Leben, was ist das?
    Der Titel an sich ist schon sehr vielversprechend. Man muss wirklich philosophieren, um irgendwelche Gedanken zu Papier zu bringen. Das Leben, was ist das? Die rhetorische Frage regt den Leser zum Nachdenken an und ganz ehrlich: Ich kann nicht sagen, was ich darüber denke. Meine Gedanken sind sehr nebulös und bei näherem Betrachten der gestellten Themenfrage fällt mir nur eine Antwort ein. Eine Möglichkeit zur Selbstverwirklichung, in der man tun sollte, was einem selbst gefällt und am meisten zusagt, sodass man permanent zufrieden sein kann.
    Die erste Strophe ist auf jeden Fall sehr interessant, weil du Ellipsen in Form von rhetorischen Fragen benutzt hast. Außerdem zeigen die Gegensätze die unterschiedlichen Ansichten des lyrischen Ichs. Eventuell findet das lyrische Ich die Frage genauso schwammig und kann sich zunächst nicht entscheiden. Was mir aber auffällt, sind deine Gegensätze. Müsste ich sie wählen, sähen sie so aus:
    Freude – Trauer
    Frohsinn – Trauer
    Anstatt „Tatsache oder Ahnung“ „Wirklichkeit oder Unwirklichkeit“
    „Frohsinn oder Unmut?“ ist für mich eher eine Widerholung von „Freude oder Wut?“, weil Freude und Frohsinn recht ähnlich sind und du negative und positive Emotionen miteinander vergleichst. Jedenfalls scheint das lyrische Ich viele Rückschläge erlebt zu haben und liegt an diesem Punkt wirklich am Boden und stellt nun alles in Frage. Seine Vergangenheit, seine Emotionen und sein Verhalten.
    Dass es noch am Boden liegt, wird klar, als die Sonderstellung in das Gedicht eingebracht wird. Das lyrische Ich kann sich schlichtweg nicht entscheiden.


    Die zweite Strophe finde ich etwas „seltsam“, weil du von „oder“ zu „und“ wechselst und das innerhalb der gleichen Strophe. „Abfinden und akzeptieren“ sind keine Antonyme. Da musst du dir echt überlegen, was passender wäre. Die rhetorische Frage am Anfang der Strophe läutet auch einen neuen Abschnitt ein und für mich wechselt jetzt der Blickwinkel der lyrischen Ichs. Es denkt nicht mehr über das Leben an sich an, sondern über die Menschen in dessen Umfeld. Jetzt wird mir auch klar, warum du zwei unterschiedliche Konjunktionen gewählt hast – man kann sein Umfeld hassen und lieben.
    Die Widerholung von „von allem etwas“ spiegelt auch eine Abfindung mit dem eigenen Leben wider. Es ist, wie es ist und ich akzeptiere es so.
    Die dritte Strophe ist das, was das lyrische Ich für andere Menschen tun kann, was von ihm ausgeht. „Geben“ und „Beben“ würde ich kleinschreiben, dann ist es optisch einheitlicher.
    Die vierte Strophe ist wieder eine Gegenüberstellung der Gegensätze. Wobei „Feuer und Glut“ keine Gegensätze sind in nahem Sinne. In weitem Sinne kann man einen Gegensatz erkennen – aber auch erst nach intensivem Überlegen. „Schwer“ bitte klein, das ist ein Adjektiv. Ansonsten gehe ich davon aus, dass du „das Hin und Her“ meinst – anderenfalls klein. Am Ende wird auch ersichtlich, dass sich das lyrische Ich nicht entscheiden kann, was es denken soll. Es findet keine Antwort auf die eigene Frage. Im Prinzip sagt der letzte Teil der vierten Strophe nur aus, dass man nicht definieren kann, was Liebe ist und man immer sein Ding durchziehen muss, auch wenn das Leben nicht schön ist. Irgendwann werden bessere Zeiten kommen, für die es sich zu leben lohnt.


    Fazit:
    Ich finde die Verwendung der Stilmittel sehr gelungen. Die Gegenüberstellungen sind in der Regel immer gut gewählt. Des Weiteren beginnt mit „Das Leben, was ist das?“ ein „neues Thema“, über das sich das lyrische Ich Gedanken macht. Störend finde ich aber die Vorhebung. Wer es ohne nicht versteht, wird die Größe noch mehr irritieren.
    Die Fehler bitte ausbessern und das Gedicht in einen Spoiler packen, weil es sehr mächtig ist.
    Aber eine Frage habe ich: Warum wolltest du reimen? Zum Teil stimmt die Silbenanzahl nicht und die Strophen, die zusammengehören, haben inhaltlich nichts miteinander zu tun. Die Reime sind überflüssig und verfehlen deine Intension. In Strophe 1 verknüpfst du Vers 2 und 4, weil es Emotionen sind. Bei Strophe 2 soll das Ganze eher a-a-a-a sein, weil die Wörter sich in einem gleichen Spektrum befinden und relativ ähnlich sind. Bei Strophe 2 könnte a-b-a-b immer eine Fortsetzung sein. Und bei Strophe 4 sind die Verse mit a-a-b-b auch Gegensätze.
    Die Idee ist gut, scheitert aber zum Teil an der Silbenanzahl. :P

  • Aber eine Frage habe ich: Warum wolltest du reimen? Zum Teil stimmt die Silbenanzahl nicht und die Strophen, die zusammengehören, haben inhaltlich nichts miteinander zu tun. Die Reime sind überflüssig und verfehlen deine Intension. In Strophe 1 verknüpfst du Vers 2 und 4, weil es Emotionen sind. Bei Strophe 2 soll das Ganze eher a-a-a-a sein, weil die Wörter sich in einem gleichen Spektrum befinden und relativ ähnlich sind. Bei Strophe 2 könnte a-b-a-b immer eine Fortsetzung sein. Und bei Strophe 4 sind die Verse mit a-a-b-b auch Gegensätze.


    Hartes Brot!


    Also, erst mal lieben Dank für deine Analyse und Auswertung.


    Vorab möchte ich aber erklären: Ich habe KEIN lyrisches ICH.


    Ich bin ich und ich schreibe, wie ich denke. Ulnd wenn ich das gerne in Gedichtform machen möchte, dann, weil ich gerne reime, aber nicht weil ich lyrisch oder oder sonstwas darlagen möchte. Meine Rhetorik bezieht sich auf meinen Sprachgebrauch des Alltagss - und damit reicht es mir alle male.
    Da gibt es nur die Frage, die ich mir selber stellte und ich führe keine Selbstgespräche mit einer anderen (lyrischen) Person in mir. ^^


    Mit den und/oder wollte ich, wie du selber feststelltest, sagen, dass es sowohl Gegensäzte, als auch parallele Dinge gibt, die zur dieser Frage Einfluss haben.


    Jetzt habe ich Angst, noch was zu schreiben, weil ich nun mal reime. Ich ahnte ja nicht, dass das mittlerweile verpönt ist. =/

  • So, nach viel intensiver, diplomatischer, psychischer und extrem aufwendiger Aufarbeitung in meinem GB, überzeugte mich Justice, doch noch was abzuschreiben.


    Es ähnelt im Aufbau, von wegen der Gegensätze, dem ersten Gedicht. Im Grunde ist es nur eine fortgeschrittene Version der ersten Fassung. (Aber die anderen sind mir jetzt zu lang, zum Abschreiben.^^)


    Gereimt wird diesmal mal versetzt, mal nicht; es ist in alter deutscher Rechtschreibung (also bitte nicht böse sein, wenn ich da was nicht korrigiere) und die Dichtung geht in die gleiche Richtung - nicht immer optional, aber im Kontext rational. ;)




    Sein oder nicht sein


    Sein oder nicht sein.
    Das ist hier die Frage.
    Doch was ist das Sein überhaupt?


    Geboren aus dem Leib der Mutter,
    Interessen: Schlafen und Futter.
    Gewachsen und erzogen zum Kind.
    Vertrauen zu den Eltern: Blind!


    Schule, Lernen und Arbeit,
    Unwillig oder gern bereit.
    Pubertät, Freunde und Vergnügen,
    Ausnutzen oder Begnügen.


    Der Ernst des Lebens beginnt.
    Ist das Sein schon gewesen?
    Fängt es hier an?
    Was ist das Sein?


    Schlafen und Essen.
    Lernen und Arbeiten.
    Freunde und Vergnügen.
    Man tut alles, was man lernte.
    Was einem beigebracht,
    Wie man erzogen.


    Die Arbeit wird verrichtet.
    Das Lernen vielleicht hingerichtet?
    Der Drang nach Vergnügen wird verstärkt.
    Freunde werden mehr begehrt.


    Ziele verfolgt, vielleicht erreicht.
    Die Liebe kommt, das Herz erweicht.
    Es wird geschlafen und gegessen,
    An den Aktivitäten gemessen.


    So vergehen die Jahre eins ums andere,
    Es bleibt das gleiche, nichts verändert.
    Ist das das Sein?
    Ehr wohl Alltag.
    Aber was ist denn dann das Sein?


    Geboren werden die eigenen Kinder.
    Erzogen wird mehr oder minder,
    Wie man es für richtig hält.
    Manchmal es auch schwer fällt.



    Wir spiegeln unsere Eltern wider.
    Werden wir etwa bieder?
    Wir machen das gleiche wie damals sie,
    Wollten wir das doch aber nie!



    Aber so ist es.
    Unsere Enkel werden es auch tun.
    Unsere Urenkel und so weiter.
    Wenn alles bloß ein ewiger Kreislauf ist,
    Und das das Sein sein soll,
    Dann ist das Sein aber nichts ungewöhnliches.



    Wir werden älter, werden alt.
    Die Wärme flieht, wir werden kalt.
    Sterben wie alle, sind dann tot.
    Das Blut wird braun, nicht mehr rot.


    Da ist ja irre!!!!


    Unsere Kinder und Enkel werden das gleiche tun.
    Aber was ist nun bitte das Sein?


    Das Sein, das ist die indivuelle Gestaltung,
    Die Nutzung der Zeit zwischen Alltag und Routine.
    Unsere ganz persönliche Verhaltung.


    Das Beste machen, sich vorwärts bringen.
    In allen Bereichen, seine Interessen wahrnehmen.
    Die Zeit sinnvoll zu verbringen.


    Das Sein ist nicht zu beschreiben.
    Nur wer sich für sein Sein eintscheidet,
    Wird die Frage beantworten können.
    Aber da lautet sie nicht nach Hamlet
    "Sein oder nicht Sein",
    Sondern "Wie sein!"








    Ps.: Rechtschreibfehler gehören mir, dürfen also nicht behalten werden, sondern sind mir zurückzureichen. :whistling:

  • Huhu Compicat.
    Na, mit mir hast du nicht gerechnet, was? Oder vielleicht auch doch? Nya, wie auch immer, auf jeden Fall bin ich jetzt hier, ob du willst oder nicht, und werde dir mal einen mehr oder weniger kleinen Kommentar zu deinem neuen Gedicht da lassen. Ich probiere eine neue Form des Gedichte Kommentierens aus, nicht Strophe für Strophe, sondern das Gedicht als Gesamtes. Ich würde mich dazu auch über eine kleine Rückmeldung freuen, ob das hilfreich war, oder nicht. Also gut, dann will ich mich jetzt nicht länger im Vorwort aufhalten, sondern gleich mal loslegen.


    Sein oder nicht sein
    Das ist hier die Frage! Ich muss sagen, als ich den Titel des Gedichts gesehen habe, fühlte ich mich von einer Sekunde auf die andere angezogen, wie von einem Magnet. Diese Zeile ist eine der bekanntesten überhaupt, jedes Kind sollte diese eigentlich schon mal gehört haben und daher klicke ich natürlich sofort drauf, vertrautes ist immer gut. Durch die länge des Gedichts wird man irgendwie etwas abgeschreckt, wie ich finde, aber es geht noch, gerade der Titel hielt mich hier fest. Das erste was mir in den Kopf dazu kam, war natürlich der darauf folgende, und auch weiter oben schon genannte, Satz "Das ist hier die Frage?" Natürlich regt der Titel dadurch zum Nachdenken an, er inspiriert dazu, ganze innere Monologe über diese Thematik zu führen, wenngleich man noch gar nicht richtig weiß, worüber du eigentlich schreibst. Ich kann mir vorstellen, dass du nicht ganz in die Richtung des uns bekannten Gedichtes gehst, sondern etwas neueres dazu erfindest, was natürlich auch immer gut ankommt. Insofern kann ich noch nicht ganz so viel zum Titel sagen; er scheint sehr gut zu passen und wenngleich du eine andere Richtung als bekannt einschlägst, fühlt man sich doch an etwas erinnert und das vertraute am Titel sorgt natürlich auch dafür, dass man sich das Gedicht mal durchliest. Das finde ich auch ganz wichtig, da es ja doch recht lang ist und somit, wie kurz schon erwähnt, ein Wenig abschreckt. Aber ich denke wenn man wirklich Lust drauf hat, dann haucht man es ein, ist ja kein 10k Wörter Kapitel, sondern nur ein etwas längeres Gedicht, zumal es auch dort noch höhere Stufen gibt, zum Beispiel der Reiter vom Bodensee. Jedoch geht es hier um dein Gedicht und da ich jetzt wohl genug zum Titel gesagt habe, wende ich mich mal dem Inhalt des Gedichtes zu.


    Ich muss wirklich meine Anerkennung aussprechen, das Gedicht ist dir rundum wirklich sehr, sehr gut gelungen. Es beginnt mit einer Strophe, in der du so zu sagen auf das "Geschehen" einleitest und auch gleich mal den Titel mit einbeziehst; dadurch erkennt man eine starke Bindung zweier Glieder und es wird deutlich, was in etwa hinterfragt wird. Was bedeutet es denn zu "sein"? In der Tat eine Frage über die man lange, wirklich sehr lange (ich spreche hier aus Erfahrung) nachdenken kann, da sie eigentlich kaum zu beantworten ist. Daher bietet das Gedicht viel Interpretationsmöglichkeiten und gleichzeigt ist die erste Strophe auch noch ein guter Einstieg, der stimmig und flüssig auf das Gedicht einleitet, sehr schön. Die nächste Strophe ist so ziemlich mein Favorit, deshalb werde ich noch explicit auf sie eingehen. Die Reime in dieser Strophe sind einfach nur genial, sie wirken frech und die ganze Strophe an sich scheint recht spitzbübisch zu wirken, aber dennoch haben sie wirklich eine tolle Technik drauf, sodass hier Inhalt und Versmaß, gepaart mit schönen Reimen, genau so passen, dass ich hier nichts zu meckern habe und diese Strophe einfach nur bewundere. Wirklich, eine gute Leistung. Auf jede Strophe einzeln werde ich wie gesagt nicht eingehen, sondern das Gedicht als Ganzes auffassen; und so muss ich zugeben, dass der Aufbau wirklich sehr schön ist. Zwar stimmt hier und da mal das Versmaß nicht, oder auf einmal bist du vollkommen aus dem Takt raus, aber das ist alles nicht so schlimm, man kann es ertragen, da du dir bei dem Gedicht wohl einfach unglaublich viel Gedanken gemacht hast. Zunächst erzählt du den Verlauf eines einzelnen Lebens, wie man geboren wird, von den Eltern großgezogen und so weiter. Irgendwann gehts dann in die Teenie Jahre, plötzlich ist Schule unwichtig und Party regiert die Szene. Irgendwann kriegt man Kinder und ist plötzlich in der Rolle des Elternteils, eine Sache die man als Kind eigentlich nie wollte. "Wir werden nicht so streng" - Diesen Satz kennt man wirklich nur zu gut, denn so gut wie jedes Kind hat mal die Idee nicht so "dumm und langweilig" wie seine Eltern zu sein, am Ende ist dies jedoch kaum aufhaltsam. Ich finde es recht amüsant wie du diese Stelle beschreibst, wir wollen nicht so wie sie werden, doch trotzdem sind wir es geworden, das ist genau das, so ist es, wirklich sehr gut aufgegriffen. Irgendwann stirbt man, auch ausreichend beschrieben so wie bisher alles andere, vielleicht sogar etwas zu hart, dass das Blut nun braun und nicht mehr rot ist, das ist vielleicht einen Ticken zu krass, aber diese Grenze solltest du dir setzten und wenn du meinst, so ist es okay, dann ist es so auch okay. Schließlich wird die ganze Frage geklärt, zumindest deiner Ansicht nach, und du unterteilst das Gedicht damit in drei Sinnesabschnitte: Die Einleitung mit der Frage; der Lebenslauf und die Aufklärung, diese Aufteilung finde ich auch ganz schlau und daher auch ein großer Pluspunkt. Was dir als Antwort eingefallen ist, ist auch eine recht interessante Idee und somit zeigst du hier auch Kreativität und Fantasie. Ich denke du hast das "Sein" hier recht gut aufgegriffen und gelöst, wenngleich man sich nicht sicher sein kann, ob es die Wahrheit ist; beziehungsweise sind eigentlich alle antworten auf solche Fragen subjektiv und somit ist diese für den einen richtig und für den anderen vielleicht völliger Schwachsinn; was aber zählt, im Endeffekt regst du, nicht zuletzt auch durch deine Vorschläge, immer weiter zu nachdenken an und das sollte eigentlich auch das Ziel eines Künstlers sein, sehr schön. Die Idee des Gedichtes hat mir wirklich gefallen. - Und die Technik? Nun gut, ich sage es mal so: Sie ist auf jeden Fall nicht perfekt, es gibt viele Stellen wo du gänzlich aus dem Versmaß ausgefallen bist und die Strophen einfach sehr schwer zu lesen sind, oder du einfach unrhythmisch geschrieben hast, aber im Großen und Ganzen ist das okay, vor allem, da du ja auch noch nicht so lange hier zu schreiben scheinst. Was mir gefällt, du scheinst Reime nicht so zu erzwingen, wie es manche andere machen, nein, du machst das anders. Wenn ein Reim da ist, dann ist das schön, aber wenn nicht, dann ist das auch kein Problem, und das finde ich so schön, du erzwingst da nichts, supi. Nur schau halt, dass du das mit dem Versmaß etwas besser hinkriegst, achte dass du in etwa die gleiche Silbenanzahl in den Strophen hast, mit Umstellungen und anderen Wörtern kannst du sowas natürlich viel einfacher aufbauen. Keine Sorge, da kann man eigentlich nicht viel falsch machen und hier würde ich fast sagen, Probieren geht über Studieren. Also schön, im Großen und Ganzen kann ich dich wirklich sehr viel loben, vor allem inhaltlich ist das Gedicht wirklich klasse, nur musst du hier und da an der Technik, besonders an Versmaß und leserlichen Klang, arbeiten, aber das kommt auch mit der Zeit, wenn du etwas geübter bist. Ich denke du hast einiges an Talent, also hoffe ich mal, dass du nicht aufhörst du dichten, sondern als weiter machst. :)


    Zitat von Von Dir

    Freunde und Vergnügen.

    Dort, aber auch an vielen anderen Stellen, hast du Freunde geschrieben. Oftmals hat das Wort dort einen Sinn, aber manchmal frage ich mich ob du nicht doch Freude meinst, also Spaß, ein Synonym eben für Vergnügen. In der zitierten Zeile zum Beispiel könnte ich mir Freude besser als das geschrieben vorstellen, denn Freunde und Vergnügen hängen zwar zusammen, sind jedoch Äpfel und Birnen und können überhaupt nicht verglichen werden. Ich weiß nicht wo du was meinst, daher bin ich hier und da auch mal ins Stocken gekommen, daher würde ich dir empfehlen, dass du das Gedicht nochmal durchliest und dir diese Stellen nochmal ansiehst; dabei überlegst, was besser passt.


    Zitat von Von Dir

    Aber so ist es.
    Unsere Enkel werden es auch tun.
    Unsere Urenkel und so weiter.

    Diese Stelle ist sehr umgangssprachlich, aber irgendwie muss ich sagen, dass es teilweise sogar schon ganz gut hier her passt. Zumindest der erste Vers scheint wirklich wie die Faust aufs Auge dahin zu gehören, das und so weiter scheint mir jedoch eher unpassend. In Gedichten ist es schön, wenn man sich etwas gehobener Ausdrückt, da dies meistens auch zum einem flüssigeren Lesen beiträgt, daher versuch am besten Umgangssprache im Fließtext zu vermeiden. Sollte wörtliche Rede im Gedicht vorkommen, dann ist das wieder was anderes und so zu sagen situationsabhängig, aber allgemein solltest du dich erstmal versuchen daran zu halten, dass solche Umgangssprache nicht gut passt.



    Ich hoffe, dass ich dir nun etwas mit dem Kommentar helfen konnte und ja... Ich denke das wars dann auch. ^^'
    Du hast mich mit diesem Gedicht aber auf jeden Fall von deinem Talent und Können überzeigt; ich werde daher wohl wieder reinschauen.
    Bis dahin noch viel Spaß am Schreiben und liebe Grüße.


    ~ [Blockierte Grafik: http://www.greenchu.de/sprites/dungeon/253.png]

  • Heiliges Kanonenrohr!


    Also, erst mal ein ganz liebes Dankeschön für deine Kritik und dein Lob.


    Über die Länge des Gedichts nehme ich keine Beschwerden entgegen, weil deinen Kommentar zu lesen dauerte ja länger, als das Teil abzutippen. ^^


    Es freut mich aufrichtig, dass es dir gefallen hat und dich zum Nachdenken anregte.
    Wie ich aber auch schrieb - ich formulierte das damals mit 16 - 20, da war mein dichterisches Hoch. Und ich tippe jetzt nur getreue dem ab, was ich damals zu Papier brachte. Stilistisch würde ich da heute einiges ändern, aber ich möchte mich nicht selbst belügen und tipp darum brav runter, was ich damals verfasste. Jede Ä'nderung würde auch meine persönliche Entwicklung im Laufe der Zeit zum Ausdruck bringen, und das möchte ich nicht.
    Darum bleiben sie in der Form, wie sie verfasst wurden.


    Da sitzt ich manchmal selber und denk mir "Oh, Gott, das geht doch besser!", aber das ist mit zweitrangig. Ich möchte einfach nur vermitteln, was ich damals dachte und eben in dieser Art schuf, um meinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen.




    Wenn das jetzt schon zu lang war... dann brauch ich die beiden letzten guten Gedichte gar nicht abzutippen, denn die sind lang!
    Sie sagen viel aus, aber dafür muss man auch viele Worte verwenden. :whistling:

  • Da hier alle so engagiert am reagieren sind, agiere ich noch eine Runde =)


    (Hab noch ein kurzes gefunden)


    Wie gehabt, mit 16, 17 verfasst und stellte mir die essentielle Frage, warum Gefühle sich von supertoll zu dem absolutem Gegenteil wandeln können.
    Diesmal in der klassischen Reim-Form.



    Über die Gefühle


    Gefühle, ein jeder hat sie.
    Positive, negative, alle Varianten,
    die wir auch irgendwann schon mal
    falsch interpretierten oder sie verkannten.


    Um das zu verstehen
    muss man eins wissen:
    Was sind eingentlich Gefühle?
    Diese Sache ist ziemlich gerissen.


    Gefühle; emotionelle Empfindungen.
    Hm, da sind wir doch gleich viel schlauer,
    wie ist das deklariert?
    Forschen wir doch mal genauer.


    Empfindungen, sind Wahrnehumungen
    seelischer Art, das ist ja klar.
    Die Angelegenheit wird komplizierter,
    undurchsichtiger, na wunderbar!


    Eine Sache zu erklären
    dessen Existenz nicht mal bewiesen,
    welch Herausforderung!
    Doch lassen wir uns das nicht vermiesen!


    Nun, denn, die Seele...
    Unser Innerstes, vielleicht der sechste Sinn,
    oder unser Charakter, unsere Persönlichkeit,
    Unterbewusstsein oder des Köpers Zentralgestirn.


    Diese Frage kann man nicht so recht,
    da keinerlei Beweise, benantworten.
    Die Auffassung, ein jeder hat eine,
    tue ich persönlich jedoch befürworten.


    Nun, in, diesem Falle gehen wir davon aus,
    dass sie, was auch als Herz genannt,
    für unsere Emotionen verantwortlich ist.
    Hoffentlich haben wir uns jetzt nicht verrannt!


    Emotionen, da wäre man wieder.
    Bezeichnet als Gemütsbewegung.
    Na, Himmel! Was ist denn das nun wieder?
    Wieder eine neue Begegnung.


    Gemüt, ach herrje!
    Gehen wir doch mal davon aus,
    das dies, da sonst im Widerspruch,
    die Kehrseite der Seele ist, nach aussen hinaus.


    Verantwortlich für unsere Launen,
    gut und schlechte und auch für den Frust,
    Für Freude, Kummer und Sorgen,
    und natürlich auf für unsere Lust.


    Da, das sollte nicht vergessen werden,
    Emotionen ebenso folgende Bedeutung haben:
    "seelische Erregung", über die Auslegung hierfür
    ist ein jeder selber erhaben.



    Zurück zum Punkt.
    Wo war der noch gleich?
    Ach ja richtig! Die Gefühle.
    Das ist wirklich nicht so leicht.


    Man kann sie schwer verstehen.
    Wen wundert das denn auch noch?
    Allein das Wort zu erklären.....
    Schwer gelingt es einem doch.


    Der komplexe Vorgang, der dort ablaufen muss,
    zur Bildung von besagten Gefühlen,
    der lässt sich wohl schwer nachvollziehen,
    wundert's wen, wenn sie uns aufwühlen?


    Sie sind notwendig, keine Frage!
    Sie können so toll und einmalig sein,
    dann wieder verflucht und verhaßt,
    unendlich schmerzend und ziemlich gemein.


    Dennoch können wir sie nicht abschalten.
    Es bleibt nichts übrig, das heißt... NEIN!
    Das ist nicht richtig, völlig falsch.
    Alternativen werden schon vorhanden sein.


    Als da wären zum Beispiel die erste,
    man unterdrückt sie schlicht und ergreifend.
    Sie sind noch da, ja sicher,
    aber sie werden ignoriert, können nicht greifen.


    Dann lebt man sie aus, von a bis z.
    Heult bei schlechten Gefühlen, oder schreit.
    Kann man sich nicht so ganz verstellen, oder
    man lacht bei guten Gefühlen, grinst dabei breit.


    Weder die eine noch die andere Variante
    sind meiner Meinung nach pauschal richtig.
    Meine Meinug ist nicht ausschlaggebend,
    für mich aber natürlich doch sehr wichtig.


    Das Leben kann nicht gefühllos sein.
    Man sollte aber auch nicht ausschliesslich
    für die Gefühle leben.
    Die Vorstellung ist grauselig!


    Mit ihnen. Manchmal gar nicht so einfach.
    Das Bedürfnis mehr Gefühl zu zeigen
    als es letztlich Positives bringt
    tut mehr zum Zerstören neigen.


    Der Wunsch zur Unterdrückung,
    da sie sonst zu schmerzhaft,
    führt zu zwangsläüfigen Abtötung,
    finde ich überhaupt nicht scherzhaft.


    Sie im Einklang mit dem Leben zu bringen,
    das wird vermutlich das Ziel sein.
    Wie ich da hinkommen soll,
    dürfte mein persönliches sein.


    Der Verstand, der eingefleischter Gegner
    der meine Gefühle bekriegt,
    alles was nicht logisch ist, also auch die Gefühle,
    sollten sie nicht passen, und wer siegt?


    Keine Ahnung, nicht die geringste.
    Ich weiß es nicht, ich weiß so vieles nicht
    Die Zukunft wird es bringen und zeigen.


    Verändern tut nichts dieses Gedicht. ; )






    Das Gedicht gefällt mir noch immer, weil es exakt meine Gedanken wiederspiegelte - heute habe ich Antworten drauf und weiß, das durch die Reife irgendwann der Verstand und die Gefühle harmonieren können - aber sie bleiben verfeindet, wenn man nicht ein gesundes Mittelmaß findet, was beiden Gruppen gerecht wird.

  • Huhu Compicat,
    ja, da bin ich nun. Verzei, dass es ein wenig gedauert hat (blöde Schule manchmal). Aber heute habe ich es doch endlich geschafft, dir einen kleinen Kommi zu schreiben. Wir hatten ja schon kurz privat miteinander geschrieben und sind beide zum Ergebnis gekommen, dass es äußerst schade ist, wenn solche Topics - wie deines - einfach in Vergessenheit geraten. Um dir einen kleinen Gefallen zu tun, pushe ich es mit Feedback meinerseits wieder ein bisschen :3. Wer weiß, vielleicht werden somit ja wieder ein paar auf deinen Thread aufmerksam? Nun gut, möchte ich nicht weiter herum reden, sondern mit meinem Kommi beginnen.
    (Sei allerdings gewarnt, meine Spezialisierung liegt eigentlich nicht bei Gedichten, weswegen ich nicht versprechen kann, dass das hier perfekt wird ^^ aber ich hoffe, du freust dich dennoch.)


    Über die Gefühle
    Ich mag den Titel, denn ich kann gleich zwei Dinge daraus schlussolgern: Einmal das es bestimmte Gefühle sind, denn andernfalls hätte man den Artikel nicht benutzen müssen und zum Zweiten, dass es sich hierbei wahrscheinlich um eine Erklärung oder Offenbarung von eben diesen Gefühlen oder Emotionen handelt. Ohne bisher dein Werk gelesen zu haben, wirkt es auf mich so, als wenn sich hier jemand tiefgründig damit auseinander gesetzt hat - du musst wissen, ich sehe mir Titel von Werken immer ganz genau an, denn wenn man richtig liest, kann man schon eine ganze Menge herausfinden. Das mag ich übrigens auch total und finde es daher schade, wenn Leser eigentlich nur primär darauf achten, was für eine Rolle der Name eines Werkes spielt. Als Autor denkt man sich ja immerhin etwas dabei, nicht wahr? Ich finde es übrigens sehr interessant, das du das Gedicht anscheinend vor langer Zeit (sry, haha, weiß ja nicht wie alt du bist ^^') geschrieben hast - da warst du quasi in meinem Alter, was die Sache hier gleich noch mal sehr viel interessanter gestaltet. Wie du auch schon erwähnt hast, hast du einige Antworten auf deine damaligen Fragen gefunden, würde mich ja mal spaßenshalber interessieren, was du da so herausgefunden hast - denn ja: Gefühle sind schon sehr seltsam manchmal, erst recht, wenn sich dann der liebe Verstand noch mit einmischt.
    Mir fällt bei deinen Gedichten auf (also nicht nur bei diesem), dass sie sehr lang sind. Natürlich nur, wenn man sie mit anderen aus dem BB vergleicht. Manche schreiben ein bis vier Strophen a vier Versen und du legst einen da quasi eine halbe Kurzgeschichte hin. Das soll keinesfalls ein Kritikpunkt sein bzw. finde ich es nicht schlimm, da man so doch deutlich merkt, dass du gut mit Gedichten umgehen kannst bzw. eine ganze Geschichte mit ihnen erzählen kannst. Wenn ich da mal so an meinen Deutschunterricht denke, in dem wir uns auch schon mit Gedichtsanalysen beschäftigt haben, kann man deine - im Gegensatz zu Goethe und Co. - sehr viel leichter verstehen, da sie eben verständlicher geschrieben sind. Stilmittel hin oder her, wenn der Leser nur Bahnhof versteht, weil der Autor in einem Satz 345689 Metapher drin hat, dann ist das auch eher suboptimal. Das Problem hat man bei dir keinesfalls. Was mir hier dennoch etwas stört, sind die Vermaße bzw Versryhtmen. Sie wirken manchmal zu abgehackt, sodass auch der Leser (in dem Fall ich) ins Stocken kommt. Kann auch sein, dass ich einfach nur nicht lesen kann - aber hier könntest du meiner Meinung nach noch etwas rausholen. Der ein oder andere möge vielleicht auch sagen, dass gerade "Über die Gefühle" wirklich sehr erzählend (= Kurzgeschichte) wirkt, dem kann ich allerdings klar wiedersprechen. Allein die Tatsache, dass du des öfteren kleine Füllworte (wie zB "das" oder "wie" etc.) weglässt, lässt das Werk sehr lyrisch wirken bzw wie ein Gedicht eben. Was Stilmittel anbelangt, so hast du auch manchmal eines angewandt.
    Ja, die Aussage des Gedichts. Mein erster Gedanke: Wow, könnten meine Worte sein, nur eben von dir formuliert. Ehrlich, ich finde dieses Gedicht wirklich sehr gelungen. Ich konnte mir beim Lesen sehr gut einen roten Faden denken, nach dem du dieses Gedicht aufgebaut hast. Die anfänglichen Begriffsklärungen - ja, aber wirklich: wenn man wissen möchte, woher Geühle stammen und was sie auslöst etc. muss man erst einmal klären, was "Gefühle" überhaupt sind. Das du bei diesen Erläuterungen etwas ausschweift finde ich überhaupt nicht schlimm: ganz im Gegenteil, man wird förmlich vom Gedicht gepackt und mitgezogen. Man kann sich richtig reindenken und deinen Gedanken folgen und eben das macht dieses Gedicht meiner Meinung nach so besonders und anschaulich. Im späteren Verlauf bringst du auch noch den Verstand mit ein und stellst ihn als komplettes Gegenteil der Gefühle da, quasi als Gegner. Wenn man mal etwas darüber nachdenkt, dann entspricht dies wirklich der Wahrheit. Immerhin ist der Verstand etwas reales, etwas, was danach strebt nach Fakten zu handeln und das einzig Logische zu tun. Hingegen sind Gefühle ... ja, etwas surreales, sie können durch vollkommen unschlüssige Ereignise hervorgerufen werden - und zudem gibt es sie in sehr vielen Formen. Freude, Hass, Liebe, Trauer... schon interessant. Irgendwie regt mich dein Gedicht richtig zum Denken an, hu. Am Ende beschreibst du das, was eigentlich jeder weiß und dennoch keiner versteht: Man kann nicht sagen, ob der Verstand recht hat oder die Gefühle bzw. auf wen man im Endeffekt hören soll. Schon komisch, immerhin sind das ja ''wir''.


    Mein Fazit ist sehr positiv: Du kannst wirklich schöne Gedichte schreiben, die den Leser hervorragend zum Nachdenken animieren. Ich hoffe inständig, dass du bald mal wieder ein Gedicht hochlädst. :> An der Stelle kann ich eigentlich auch nur noch sagen: Hoffentlich wird dein Topic auch mal wieder mehr besucht! Wäre wirklich schade drum. Guti, bis dahin wünsche ich dir erstmal einen schönen Abend, Morgen, Tag oder eine schöne Nacht & ich hoffe, du hast dich über meinen kleinen Kommi gefreut. :>


    ~Kräme