Hallo,
Ich dachte mir, dass ich dann auch einfach mal einen Thread aufmache.
Es geht um ein Thema, bei dem mich die Einstellung mancher Leute, auch mancher Verlage, teilweise durchaus wundert.
In diese Diskussion bin ich gekommen, seit ich in meinem Weblog auf Animexx einen Schreibkurs gehostet habe, bzw. immer noch hoste, wo ich diverse Themen, wie Characterbuilding, Planen, Recherche usw. noch einmal erklärt habe. Teilweise aus eigener Erfahrung, vorrangig allerdings auch beruhend auf diversen Büchern zu den verschiedenen Themen.
Ich hab zu einem bestimmten Zeitpunkt selbst angefangen, mich ein wenig auch an Büchern zu orientieren, auch für das eigene Schreiben, und natürlich auch an Tipps von meinen Autorischen Vorbildern, wie Chiaki J. Konaka oder Guillermo del Toro.
Natürlich hat das ganze viel positives Feedback eingebracht. Aber dann gab es auch die Leute, die dazwischen saßen und rumjammerten: "Schreiben kann man niemanden beibringen! Das ist Talent und eigene Erfahrung! Es gibt kein richtig oder falsch! Das ist ja alles nur Geschmack! Und alles individuell! Es ist falsch jemanden beibringen zu wollen, wie man es 'richtig' macht! Weil es das richtig ja gar nicht gibt!!!" Und darunter waren sogar zwei Lektoren von Verlägen.
Ich persönlich packe mir dabei dann an den Kopf.
Natürlich gibt es durchaus mehrere richtige Lösungen, aber dass es grundsätzlich falsche Ansätze gibt, lässt sich - in meinen Augen - einfach nicht bestreiten.
Es ist - allgemein - nicht gut, wenn es keine Charakterdynamik gibt.
Mary Sues sind schlicht und ergreifend schlecht geschrieben.
Eine Handlung sollte immer durchdacht sein.
Daran gibt es für mich nichts zu rütteln.
Weder ich, noch die meisten anderen Leute, die solche Schreibkurse verfasst haben, behaupten, dass ihr Weg, der EINZIG WAHRE ist. Niemand streitet ab, dass es da ganz individuelle Faktoren gibt.
Nur die Behauptung, dass man Schreiben ja nur selbst und nur durch eigene Erfahrung lernen kann, finde ich ehrlich gesagt sehr weit hergeholt und nicht wirklich haltbar. Es kann sicher auch ein Weg sein, aber was ist so schlimm daran, anderen Autoren eine Hilfestellung bieten zu wollen?
Was sagt ihr dazu?
Ist es wichtig alles allein zu lernen, um einen "eigenen Stil" zu entwickeln?
Gibt es "richtig" oder "falsch" beim Schreiben?
Was haltet ihr von Schreibkursen und ähnlichen Angeboten?
Habt ihr euch schon an solchen Kursen orientiert?