Eigene Charaktere

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • Zum Fanfiction Schreiben dazu gehören ja irgendwie auch oftmals eigene Charaktere.
    Ob nun wirkliche "OCs", also Original Characters die komplett eigen in einer eigenen Welt stehen, oder so genannte Fancharaktere, also Charaktere zu einer bestehenden Serie, wie zum Beispiel Pokémon - sprich: Eigene Pokémontrainer.


    Doch gerade OCs sind oftmals bei Fanfictions eine umstrittene Sache. VOR ALLEM die Fancharaktere, von denen einige behaupten, dass sie ja sowieso immer nur "Mary Sue" seien.
    Dies ist bei einigen Serien (Naruto oder Harry Potter zum Beispiel) mehr der Fall, bei anderen Serien (wie Pokémon) weniger. Aber generell ist es oftmals so, dass Fancharaktere ein umstrittenes Thema sind und nicht von jedem gern gesehen werden.


    Die Liste der Vorurteile ist lang, aber das ändert nichts daran, dass es viele, viele Geschichten mit OCs gibt. Manche besser, manche schlechter.


    Aber was ist es, das einen OC, das einen Charakter gut macht? Was macht ihn schlecht?
    Was sollte ein Autor bedenken, wenn er einen eigenen Charakter entwirft?
    Wie schlimm sind Mary Sues und was macht einen Charakter zu einer Mary Sue oder einem Gary Stue?


    Es gibt Leute, die behaupten, dass in einem Charakter immer etwas von dem Autor mit drin steckt: Ist da was dran?


    Generell: Habt ihr selbst schon OCs geschrieben? OCs oder Fancharaktere? Wenn Fancharaktere: Zu welchen Serien?
    Wie steht ihr zu euren eigenen OCs?

  • Interessantes Thema. ^^
    Ich denke, ich gehe einfach mal die Fragen durch, die du gestellt hast, weil ich allgemein noch nicht so viel darüber nachgedacht habe.


    Aber was ist es, das einen OC, das einen Charakter gut macht? Was macht ihn schlecht?
    Ich glaube, das ist gar nicht so leicht zu beantworten. Mir gefällt es immer, wenn die Charaktere realistisch dargestellt sind, ihre Macken haben, aber auch ihre Stärken. Wenn halt nicht alles perfekt läuft, weil es ja im Leben auch nie perfekt läuft. Gerade Konflikte haben da etwas ganz eigenes für sich. Klar, manchmal läuft es gut, aber irgendwann denke ich mir gerade bei einer Gruppe von Leuten, muss es auch diesen Punkt geben, wo sie sich auf die Nerven gehen. Wo sie Abstand brauchen und solche Situationen sind wichtig, auch um als Leser zu wissen, wie die Charaktere in solchen Situationen umgehen. Was einen Charakter schlecht macht, ist eigentlich, wenn das fehlt. Wenn man einfach merkt, dass da wenig Leben drin ist, der Autor vielleicht nicht so viel Gefühl eingebaut hat. Klar, gibt es auch die Charas mit weniger Gefühlen, bzw. nicht mit weniger Gefühlen, sondern die es weniger zeigen - bestes Beispiel ist wohl Spock, der trotzdem das ein oder andere Mal ausgetickt ist. ;D - und der Mensch zu stark wie ein Roboter ist.
    Was mir gerade bei Pokémon auffällt, da stösst mir ja immer negativ auf, wenn ich merke, dass gerade bei den Pokémon die tierische Vorbilder haben, das einfach mal übergangen wird. Weil es ist auch wichtig, dass das erwähnt wird, so kann einem Mauzi nicht wie im Anime mal der Schweiß auf der Stirn ausbrechen, denn Katzen schwitzen nur über die Pfoten - ggf. werden auch die Ohren heiß, wenn sie aufgeregt sind und ja, eben die Pfoten werden feucht. Hecheln wäre hier ebenfalls falsch, weil auch das tun Katzen nicht. Bei Pokémon gilt aber auch, dass man sich über die Gefühlswelt im Klaren ist, sind ja keine emotionslose Gegenstände.
    Realistisches Auftreten des Charakters, das ist mir persönlich wichtig. ^^


    Was sollte ein Autor bedenken, wenn er einen eigenen Charakter entwirft?
    Da gibt es viele Punkte, die ich selbst erst später wirklich bewusst festgestellt habe und in Zukunft versuchen werde umzusetzen. Es ist wie das Kennenlernen eines anderen Menschen, am Anfang kennt man vielleicht nur das Aussehen oder wie er auftritt, später kommt der Name hinzu, aber man muss auch die Vergangenheit bedenken. Gerade dort findet ja die ganze Entwicklung statt und der Charakter muss damit umgehen, was er erlebt hat und was er im Laufe der Geschichte erleben wird. Man muss bedenken, wie der Charakter sich anderen gegenüber verhält. Wie geht er auf Leute zu? Welche Bindungen hat er mit anderen? Geht er diese leicht ein? Braucht er Zeit dafür? Wie geht er mit seinen Schwächen um, mit seinen Stärken? Kompensiert er vielleicht unterbewusst ein Ereignis durch einen Wesenszug? Lauter solche Dinge, die Liste der Fragen, die man hier aufführen könnte, ist sehr lang. ^^
    Ich persönlich versuche den Charakter, den ich entwerfe, kennenzulernen. Das fängt dann erstmal mit der Vergangenheit an, die ich mir ausmale und dann, wie ihn das geprägt hat. Dazu kommen die Stärken und Schwächen. Bei mir ist das eigentlich immer so eine Art "Gespräch", als würde ich jemand anderem versuchen zu erklären, wie ... eine gute Freundin oder ein guter Freund, von dem ich viel weiß sich verhält. Wie er aufgewachsen ist, welche Probleme er hat, lauter solche Dinge. (:


    Wie schlimm sind Mary Sues und was macht einen Charakter zu einer Mary Sue oder einem Gary Stue?
    Wie schlimm die sind? Ich würde mal sagen, richtig schlimm. ^^" Nimmt einfach etwas von der Story weg, wenn der Charakter diese Merkmale aufweist - auch wenn ich die jetzt nicht konkret aufzählen könnte. Hier wurde einfach zu viel "perfektes" dargestellt, zu dick aufgetragen und die Dramatik einfach zu hoch geschraubt. Wenn der Chara alles zu leicht wegsteckt ist einfach was faul und dann wird's unrealistisch.


    Es gibt Leute, die behaupten, dass in einem Charakter immer etwas von dem Autor mit drin steckt: Ist da was dran?
    Möglich, ich muss sagen, mit anderen Autoren hab ich dieses Thema noch gar nicht diskutiert. ^^ Ich kann nur sagen, dass bei meinen Charas bestimmt immer ein bisschen was von mir drinsteckt. Wahrscheinlich nicht so offensichtlich, weil mich ja nicht jeder so kennt, aber ich merke es selbst beim Schreiben manchmal, dass ich meine Verhaltensweisen übernehme, bestimmte Phrasen oder auch Eigenschaften die ich habe. Wahrscheinlich ist das alles unterbewusst, man kennt sich selbst halt doch recht gut und das kann man dann leicht teilweise auf seine Charas projizieren. Kann manchmal sogar richtig befreiend sein, ich erinnere mich gerne daran, wie ich das erste Mal beschrieben habe, wie ein besonders sarkastischer Charakter redet. Ach, das war toll, da kann man so richtig schön negativ sein, übertreiben und ja, das mache ich gerne, aber man hat halt nicht so oft ein Ventil dafür, das rauszulassen. xD Und hier war's richtig toll, danach hab ich mich echt gut gefühlt. *Yes, I am weird and I know it. :>*


    Habt ihr selbst schon OCs geschrieben? OCs oder Fancharaktere? Wenn Fancharaktere: Zu welchen Serien?
    Ich weiß leider nicht so genau, wo da die Grenze zwischen OC und Fanchara ist, wenn man sich einfach ein Pokémon nimmt, aber ich denke, das geht mehr in Richtung Fanchara, weil das ganze Äußere ja schon feststeht. ^^ Ich habe eigentlich nur Fancharas und zwar - wie bereits gesagt - Pokémon. Mich interessiert gerade der Aspekt des Lebens der Pokémon in der Menschenwelt sehr, deshalb handelt meine erste FF auch davon und seitdem bin ich den Taschenmonstern auch treu geblieben. Es bieten sich viele Möglichkeiten, ihnen Leben einzuhauchen und wenn man sich gerade nicht so viel um das Aussehen Sorgen machen muss oder darüber, ob sich die Leser denjenigen auch gut vorstellen - deshalb verändere ich an meinen Pokémoncharas auch äußerlich nur wenig, was nicht dem normalen Aussehen entspricht -, hat man viel mehr Zeit, sich um die Persönlichkeit Gedanken zu machen. Ich mach das sehr gerne. ^^ Zurzeit freunde ich mich aber auch mit dem Genre PMD an, wo die Pokémon ja allgemein etwas anthropomorpher sind. Das wird eine tolle neue Erfahrung werden, wenn ich da mehr einsteigen kann. (:


    Wie steht ihr zu euren eigenen OCs?
    Ohne komisch zu klingen, aber ich mag sie. Ich mag sogar meine Bösewichte. xD In gewisser Weise werden sie mit der Zeit ein Teil von einem, man kennt sie ja doch am Besten und deshalb hab ich auch kein Problem über meine Charas zu reden - geht nicht so gut, weil sonst spoiler ich sämtliche Leser in meinem Umfeld krass -, im Gegenteil, es macht mir wirklich Spaß. Oftmals entstehen im Gespräch mit anderen Autoren, dann auch gute Ideen, wie der Chara handeln könnte, gerade in der Interaktion ist das sehr wichtig zu erfahren.
    Ich kann zwar nicht sagen, dass ich ohne sie nicht mehr leben kann, immerhin hab ich davor auch gut ohne sie gelebt, aber missen möchte ich sie nicht. ^_^ Wahrscheinlich hab ich deshalb auch so eine Blockade meine Charas sterben zu lassen, mir reicht schon der Gedanke, dass jede Story irgendwann zu Ende ist und man dann Abschied nehmen muss.

  • Habt ihr selbst schon OCs geschrieben? OCs oder Fancharaktere? Wenn Fancharaktere: Zu welchen Serien?
    Normalerweise mag ich nichts über Seriencharaktere lesen. WoelfinAkira war bisher die einzige Ausnahme.
    Spielcharaktere noch eher, da man in diese auch unter Umständen mehr "hineinschreiben" kann, vor allem in die Spielfigur selbst, da diese im Prinzip keine Persönlichkeit besitzt.
    Ansonsten finde ich, dass Seriencharaktere nicht in der Überzahl sein und die OC überwiegen sollten. Ich möchte etwas Neues lesen, über eigene Charaktere. Das ist in vielen Fällen auch viel persönlicher, da sie von Grund auf neu erschaffen werden müssen. Vor allem in Pokemon bevorzuge ich OCs. Da ist einem als Autor genügend Spielraum gegeben, um eigene Charaktere unterzubringen. Liegt bei Pokemon auch daran, dass die Animecharaktere (von Mewtu mal abgesehen, der war genial, ebenso wie Lucario - ist bedenklich, wenn man die Pokemon besser hinbekommt als die Menschen ^^") flach wie ein Stück Papier sind und ich diese daher nicht übernehmen möchte.
    Und in anderen Fandoms lese ich nicht mehr so viel.
    Was ich zugeben muss: Ich mag keine MD-Storys oder solche, in denen Pokemon die Protagonisten spielen. Ich möchte schon menschliche Hauptcharaktere. ^^"


    Aber was ist es, das einen OC, das einen Charakter gut macht? Was macht ihn schlecht?
    Wie schlimm sind Mary Sues und was macht einen Charakter zu einer Mary Sue oder einem Gary Stue?

    Wie Cyndaquil bereits erwähnt hat, muss der Charakter menschlich wirken. Das ist auch mir das Wichtigste. Alles andere ist mir nicht so wichtig. Er kann von mir aus gerne Superkräfte besitzen, auch mehrere davon. Solange er glaubwürdig wirkt, wird er niemals zum Gary Stue. Den einzigen Superhelden, den ich schätze, ist Spiderman, vor allem in der Neufassung, weil er so verdammt menschlich und nicht so unnahbar wie etwa Batman wirkt.
    Ansonsten nehm ich den Mary-Sue-Kram sowieso nicht mehr Ernst, da Leute existieren, die bei jeder Kleinigkeit danach schreien, die sogar Harry Potter als Stue bezeichnen würden.


    Was Pokemon betrifft, so müssen sie sich ihrer Art entsprechend verhalten und auch einige tierische Verhaltensweisen aufweisen, wenn es sich nicht eben um ein Guardevoir oder ein Simsala handelt. Ich spiel gern MD, aber wenn man es zurückblickend überdenkt, dann sind die Pokemon viel zu menschlich. Sie betreiben Handel, bauen Häuser, kennen Geld und eine dazugehörige Bank, ihr ganzes Verhalten stimmt einfach nicht ...


    Was sollte ein Autor bedenken, wenn er einen eigenen Charakter entwirft?
    Eigentlich sollte er seiner Vorstellung einfach freien Lauf lassen und nicht zu viel darüber nachdenken. Das lässt nur den Charakter statisch erscheinen. "Oh, hier benötigt er noch eine Stärke, hier eine Schwäche. Und noch eine Schwäche, weil ich Angst habe, dass jemand 'Mary Suuuueee' schreien könnte."
    Wenn man einen Menschen erschafft, der auch danach wirkt, dann hat er automatisch seine Vergangenheit, seine Stärken, Schwächen, Ängste, Phobien, Träume, Wünsche, Abneigungen, Vorlieben, Eigenschaften, Ticks, Persönlichkeitsmerkmale, Hobbys, Interessen, Freunde, Liebe, Eltern, Geschwister, Umfeld.
    Ich persönlich lass mir da auch nichts dreinreden, weil es sich um meinen Charakter handelt und ich es bevorzuge ihn nach meinen Vorstellungen zu schreiben. Ich bedenke auch nicht sonderlich viel, da ich bereits "das gesamte Paket" vor mir habe, wenn ich einen neuen Charakter im Kopf habe. Ich weiß automatisch, wer er ist, was er will und was er macht. Sogar sein Pokemonteam ist in einer vagen Vorstellung einfach da. o,o


    Es gibt Leute, die behaupten, dass in einem Charakter immer etwas von dem Autor mit drin steckt: Ist da was dran?
    Vielleicht einzelne kleine Details wie Interessensgebiete, Hobbys, vielleicht auch eine kleine Eigenschaft, aber ich würd niemals einen Charakter erschaffen, der mir ähnelt. Davon distanziere ich mich partout, das möchte ich nicht. Außerdem sollen die Charaktere eigene Persönlichkeiten sein.


    Wie steht ihr zu euren eigenen OCs?
    Ich stecke mein Herzblut rein, sie sind auch das Herzstück meiner Fanstories.

    Zitat von Cyndaquil

    Ich kann zwar nicht sagen, dass ich ohne sie nicht mehr leben kann, immerhin hab ich davor auch gut ohne sie gelebt, aber missen möchte ich sie nicht. ^_^ Wahrscheinlich hab ich deshalb auch so eine Blockade meine Charas sterben zu lassen, mir reicht schon der Gedanke, dass jede Story irgendwann zu Ende ist und man dann Abschied nehmen muss.

    Das kenne ich und ich kann es einfach so, wie es dasteht, unterschreiben ^^

  • Habt ihr selbst schon OCs geschrieben? OCs oder Fancharaktere? Wenn Fancharaktere: Zu welchen Serien?
    Ich habe kein Problem mit bestehenden Seriencharakteren zu schreiben, da der Anime oder die Spiele doch sehr viel Freiraum für eigene Gedanken zu den Charakteren zulässt. Natürlich versuche ich stets die Grundeigenschaften eines Charakters zu erhalten. Bestens Beispiel wäre spontan Shinji (dt. Paul). Den Holzklotz als mit einer freundlichen Persönlichkeit darzustellen, wäre sehr OOC. Aus diesem Grund würde ich niemals aus den Gedanken kommen, derartige Veränderungen an einem Charakter vorzunehmen. Dennoch sollte der Charakter im Laufe der Handlung eine gewisse Entwicklung durchleben; keine 180 Grad Wendungen, vielleicht nur Ansichten oder seine Haltung verändern oder dergleichen.
    Für mich ist es wichtig, Altem mit Neuem zu verbinden. Bestehende Seriencharakteren und OCs/Fancharaktere (mache da keinen Unterschied) sollten ungefähr die Waage halten. Eigene Charaktere haucht den meisten FFs noch etwas mehr Persönlichkeit ein. Manchmal empfinde ich FFs mit bekannten Seriencharakteren etwas... langweilig. Da geben OCs doch etwas mehr Spielraum.


    Mein einziger, wirklicher OC nach der Unterscheidung Fancharaktere und Originalcharaktere ist eigentlich meine gleichnamige Wölfin (bzw. Wolfsdämonin) - mal von anderen RPG-Charakteren abgesehen -, die ich meistens in RPGs nutze, aber auch mal an einer OF/Buch geplant habe, in der sie mein Hauptcharakter ist und Hintergründe zu ihrer Person und Vergangenheit schildern wollte. Leider habe ich das Vorhaben recht schnell wieder verdrängt, zumal ich mit meinen Wächter-Chroniken (Pokémon) zurzeit mehr als genug zutun habe, aber auch weil ich Angst habe, die OF/das Buch anfangen zu schreiben... ^^" Vielleicht auch besser so, da ich keine Lust habe, diese Geschichte in den Sand zu setzen. Da liegt mir zu viel an Akira.


    Aber was ist es, das einen OC, das einen Charakter gut macht? Was macht ihn schlecht?
    Wie schlimm sind Mary Sues und was macht einen Charakter zu einer Mary Sue oder einem Gary Stue?

    Das Wichigste bei der Erschaffung von eigenen Charakteren (egal ob OC oder Fancharakter) ist, dass sie menschlich wirken und emotional sind. Man glaubt immer, dass Einflüsse durch Persönlichkeit, Stärken, Schwächen und Vergangenheit Charaktere zu Mary Sues/Gary Stues macht, aber das trifft nur zum Teil zu. Wenn sie durchdacht und glaubwürdig sind, fallen die "Superkräfte" wohl kaum ins Gewicht. Leider fehlt manchen - oder eher den Anfängern - das Gespür für solche Gegebenheiten. Anstatt diese Autoren niederzumachen wie es manche tun, sollte man ihnen eher Hilfestellungen geben, um perfekte Charaktere zu verhinden und zeigen, was sie verbessern können.
    Sogesehen könnte man schließlich auch bei zahlreichen Film- oder Comicfiguren Mary Sue /Gary Stue schreien.


    Was sollte ein Autor bedenken, wenn er einen eigenen Charakter entwirft?
    Bei mir fängt alles mit einer vagen Vorstellung des Aussehens an, ganz egal ob durch eine Eingebung meinerseits oder ob durch ein Bild aus dem Internet. Ich denke darüber kaum nach. Ich lasse mich von meinem Gefühl leiten. Einzig bei der Persönlichkeit, also Vorlieben, Abneigungen, Stärken und Schwächen, lasse ich mir viel Zeit bei der Ausarbeitung und versuche auch stets, sie anders zu machen, als meine anderen Charaktere. Ich habe stets das Gefühl, dass meine Charaktere sich untereinander in ihren Grundeigenschaften gleichen oder zumindest ähneln.
    Jedoch betrachte ich gerne das Gesamtpaket, sprich: Herkunft, Familie und Umfeld, finanzielle Situation, Persönlichkeit, Vorlieben und Abneigungen, Stärken und Schwächen, Ängste, Träume, Interessen, Gewohnheiten, körperliche Fähigkeiten, Aussehen und Kleidungsstil, Freunde und Pokémon, wobei ich auch darauf achte, dass Pokémon eine eigene und unverwechselbare Persönlichkeiten haben.
    Mit den genannten Angaben hat ein Charakter meinerseits einen 22-seitigen Steckbrief verpasst bekommen, allerdings nur für mich als Orientierung. x)


    Es gibt Leute, die behaupten, dass in einem Charakter immer etwas von dem Autor mit drin steckt: Ist da was dran?
    Zum Teil stimmt es, ja. Zumindest kleine Details lässt man bewusst oder unbewusst miteinfließen. Interessen, Hobbies, Vorlieben und Abneigungen und vielleicht auch etwas von der Persönlichkeit - oder das Gegenteil. Wenn ich aber so nachdenke, ähnelt eigentlich nur Akira mir am meisten bzw. verkörpert eher das Gegenteil meiner Persönlichkeit und pflegt eine gemeinsame Vorliebe: Wölfe. xD" Grenzen zwischen Akira und mir sind aber für mich mittlerweile sehr verschwommen. Sie ist eben mein "Alter Ego". ;)


    Wie steht ihr zu euren eigenen OCs?
    Meine Charaktere sind meine Kinder. Manchmal ist es eine schwere Geburt. Manchmal ist die Geburt leichter. Ich bin immer an ihrer Seite und sie an meiner. Wenn ich ins Bett gehe, sind sie bei mir. Wenn ich aufstehe, sind sie bei mir. Wir stehen gemeinsam schwere und auch schöne Zeiten durch. Man trauert, wenn man sein "Kind" während der Handlung sterben lässt und Abschied nehmen muss. Aber trotzdem: In ihnen steckt mein Herzblut - genauso wie mein Herzblut in den "neu erfundenen" Seriencharakteren steckt.
    Vor allem zu Akira habe ich eine enge Verbindung wie ich auch im Profil stehen hab. Ich bin Akira, Akira ist ich. Sie ist mein "Alter Ego", mein anderes (stärkeres) Ich.


  • Habt ihr selbst schon OCs geschrieben? OCs oder Fancharaktere? Wenn Fancharaktere: Zu welchen Serien?


    Also, selbst Charaktere erstellt habe ich schon, aber es fällt mir dennoch ziemlich schwer Charaktere zu erstellen, da ich eine eher ungeduldige oder auch faule Person bin und meine OC's sehr sorgfältig bearbeiten möchte. Meine aber schon bestehenden OC's setze ich allerdings für alles mögliche ein, egal, ob für Pokémon, Digimon oder ähnlichem. Meist ändere ich dann jedoch kleinere Eigenschaften, damit sich mein Charakter erstens, besser in die Story einfügt und zweitens, nicht unter der, von mir auferlegten, Bürde leidet, was beispielsweise irgendwelche pyhsischen oder auch psychischen Störungen sein können, obwohl ich da die physischen Begebenheiten eher lasse.
    Dennoch nutze ich auch gerne die, in den Spielen enthaltenen, Personen, wie in HG/SS das Mädchen Soul und ihren Rivalen Silver, da ich finde, dass man diese schon noch ein wenig ausbauen kann und auch Pokémonlastig eigentlich keine zu große Schranken gesetzt sind. Serien- bzw. Spielcharaktere versuche ich nur ganz vorsichtig mit eigenen Charakteren in Verbindung zu bringen, aber dafür kann man ja planen.
    Wichtig ist ja eigentlich nur, bei den auftretenden Charakteren, dass diese sich, wie andere hier schon angemerkt haben, weiterentwickeln, ähnlich wie ein Pokémon. Vielleicht hier ein wenig freundlicher und dort etwas ruhiger, aber dennoch nicht zu übertrieben, sodass man am Ende eine ganz andere Person vorfindet, als er/sie es am Anfang war.



    Aber was ist es, das einen OC, das einen Charakter gut macht? Was macht ihn schlecht?
    Wie schlimm sind Mary Sues und was macht einen Charakter zu einer Mary Sue oder einem Gary Stue?


    Hier muss ich sagen, dass ein Charakter ja nur ein paar Wörter oder Sätze auf einem Papier sind, aber das wichtige ist ja die Person, die dieser Charakter verkörpern soll. Solange diese Person lebensecht ist und auch realitätsnah dargestellt wird, kann niemand sagen, dass dies ein Mary oder Gary sein soll. Ist es jedoch so, dass diese Person stumpf und vorhersehbar wirkt und irgendwie auch sehr künstlich, dann sollte man versuchen den Charakter zu überarbeiten und zu verfeinern, denn letzten Endes kommt es eigentlich, zumindest für mich, nur darauf an, wie ausgearbeitet der OC ist. Für mich ist auch die Wandlung wichtig, die dieser durchlebt und auch seine Ansichten. Man muss den Charakter, und damit auch die Person, verstehen können und wenn man dies schafft, dann kann niemand sagen er oder sie wäre in irgendeiner Weise zu perfekt.



    Was sollte ein Autor bedenken, wenn er einen eigenen Charakter entwirft?


    Er sollte einen Menschen in dem Charakter wiederfinden. Einen kompletten, mehr oder weniger normalen Menschen. Wenn ich einen Charakter entwickel, nehme ich mir meist zu Anfang ein Blatt zur Hand und mache Brainstorming, schreibe einfach alles auf, was mir in den Sinn kommt. Egal, ob Alter oder Haarfarbe oder was weiß ich, einfach aufschreiben. Dann beginne ich das meiste zu ordnen und den richtigen Steckbrief anzufangen, der Rest kommt bei mir dann von selbst. Dennoch dauert es oft mehrere Stunden, und wenn ich sehr faul bin, auch einen bis zwei Tage. Dabei muss ich desöfteren einiges überholen und vielleicht kleine Änderungen vornehmen, da, für mich, ein Charakter niemals wirklich "fertig" ist, sondern dieser sich mit dem Autor weiterentwickelt.



    Es gibt Leute, die behaupten, dass in einem Charakter immer etwas von dem Autor mit drin steckt: Ist da was dran?


    Manchmal mehr, manchmal weniger. Zumindest hab ich bisher keinen Charakter, der mir wirklich ähnelt. Ansonsten wäre ich entweder eine Trinkerin, eine Art Soziopathin, eine, zumidnest glaube ich das, Schizophrene und weiteres... Da ich mich mit keinem von diesen drei Arten identifizieren kann, hab ich wohl keinen Charakter, der mir ähnlich ist, dennoch meine ich, manchmal eine, möge sie noch so klein sein, Ähnlichkeit zu finden. Irgendein Charaktermerkmal. Aber ich denke, dass ist normal, da man wahrscheinlich sonst irgendwo den Draht zu seinem OC verlieren würde.



    Wie steht ihr zu euren eigenen OCs?


    Für mich sind sie sozusagen wie eine zweite Familie. Mit dem einen scherze ich auf eine verdrehte Art und Weise und mit dem anderen wüde ich sogar einen trinken gehen, obwohl ich ja eigentlich noch keinen Alkohol zu mir nehme. Und mit meinen wenigen weiblichen OC's, oder zumindest mit der nichtnormalen, würde ich zum Psychologen gehen. Manchmal sehe ich mich als Babysitter für diesen verrückten Haufen an, obwohl die meisten bei mir schon Volljährig sind. Alle meine Lieblinge sind einfach ein Teil von mir, aber ich schrecke dennoch nicht zurück, sie sterben zu lassen, da ich weiß, dass sie dennoch weiterleben, schließlich bleiben sie in meinem Herzen, auch wenn Liam, Faye und wie sie alle heißen, wohl nie wieder in einer meiner Storys mitspielen werden. Deshalb fällt es mir auch äußerst schwer irgendetwas enden zu lassen, dann werde ich immer melancholisch, besonders wenn ich dann auch noch daran denke, dass es von da an nie mehr weitergehen würde... Aber abgesehen von meinen Story, begleiten mich meine Charaktere sozusagen durch mein Leben, sie sind sogar die besten, zwar nicht existenten, Freunde, die ich jemals haben werde. Und genau deshalb, und wegen tausend anderen Gründen, liebe ich sie so sehr.



    Bye, Achlys

  • Ich hole mal diesen Thread wieder hoch ;)


    • Aber was ist es, das einen OC, das einen Charakter gut macht? Was macht ihn schlecht?


    Die böse Antwort ist für mich wirklich: Ein Charakter ist dann gut, wenn er ein Charakter ist, beziehungsweise einen Charakter hat. Denn das größte Problem, was viele, viele "Charaktere" haben - sowohl in Fanfictions, als auch in Büchern, Filmen, Serien usw. - ist, dass sie nur Figuren mit einer Rolle und einigen dazugehörigen stereotypischen Eigenschaften sind, die oftmals nicht zusammenpassen und die auch nicht glaubhaft wirken. Was dabei ironisch ist und vielen auch schwer fällt einzusehen, dass stereotypische Eigenschaften per se nicht schlimm sind, denn auch reale Menschen entsprechen stereotypischen Eigenschaften. Die Sache ist nur, dass die Eigenschaften zueinander und zu der Geschichte des Charakters passen müssen. Ein immens naiver Charakter, der Teenie oder älter istm MUSS aus einem behüteten Umfeld kommen, da er sonst einfach keinen Grund hätte, naiv zu sein. Jemand, der öfter belogen wurde, verliert die Naivität in aller Regel. Deswegen funktioniert auch Love Momozono aus Fresh Pretty Cure, während viele andere Magical Girl Heldinnen es nicht tun: Weil Fresh Pretty Cure sich Mühe gibt, dem Zuschauer zu zeigen, wie es sein kann, dass sie so naiv und gutmütig ist. Ähnlich sieht es übrigens auch oft bei Shonen-Serien aus. Ich meine, die meisten Shonen-Helden sind naiv und gutmütig... Haben aber einen Hintergrund, der dies absolut unglaubwürdig macht.
    Zu dem Hintergrund - der vor allem auch erst einmal allgemein da sein muss, damit der Charakter wirklich funktioniert - braucht ein Charakter natürlich auch die Fähigkeit glaubhaft auf sein Umfeld und alles, was dort passiert, zu reagieren. Denn das wird die Charaktere beeinflussen, abhängig von ihrem Charakter und ihrem Hintergrund aber anders. Ein kampferprobter Krieger wird mit einer Kriegssituation ganz anders umgehen, als ein Junge, der nicht mal 20 ist und als Soldat einberufen wird, um zu kämpfen.
    Ich vermeide übrigens immer zu sagen, die Charaktere müssen "menschlich" sein, um gut zu sein... Denn wenn es keine Menschen sind, möchte ich nicht, dass sie zu menschlich sind. Deswegen lese ich ungerne Animal Fantasy oder auch Geschichten à la Mystery Dungeon, weil dergleichen für mich keinen Reiz hat, wenn die Tiere oder Pokémon sich zu menschlich verhalten... Das wirkt auf mich sogar irgendwie abartig. Und nicht viel anders sieht es mit diversen Rassen, wie Elfen, Zwergen oder auch Engeln oder Dämonen aus. Ich will nicht, dass diese wie Menschen sind - das macht sie für mich unglaublich unglaubwürdig.


    • Was sollte ein Autor bedenken, wenn er einen eigenen Charakter entwirft?


    Eigentlich praktisch das, was ich schon angesprochen habe. Er sollte sich erst einmal darüber klar werden, wer der Charakter überhaupt ist. Woher kommt er? Wer ist seine Familie? In was für einem Umfeld ist er aufgewachsen? Wer sind seine Freunde? Was sind seine Interessen? Welche Erlebnisse haben bisher sein Leben beonders geprägt? Wie hat das seinen Charakter beinflusst? Was ist sein moralischer Horizont? Gerade die letzte Frage wird auch oft übergangen, so dass das Gewissen des Charakters sehr der Situation anpassbar wird. Auf einmal ist es böse, jemanden zu töten, während sich ein paar Kapiteln vorher nicht beschwert wurde. *augen verdreh*
    Außerdem sollte man sich möglichst auch darüber im klaren sein, wo man mit dem Charakter hinmöchte: Sprich, wie soll die Reise/das Abenteuer/was auch immer den Charakter verändern. Wobei man das selbst bei geborgten Charakteren bedenken sollte.


    • Wie schlimm sind Mary Sues und was macht einen Charakter zu einer Mary Sue oder einem Gary Stue?


    Perfekte Charaktere gibt es nicht. Selbst in der ätzensten Mary Sue Geschichte hat die Sue irgendwelche vorgeschobenen Fehler - und sei es als Auslöser für einen überdramatischen Konflikt. Davon abgesehen haben auch viele Sues und Stues Fehler, derer sich die Autoren oftmals gar nicht bewusst sind. Man bedenke nur unseren Sparkly Prick Edward Cullen: Er ist ein Stalker, der zudem sehr Besitzergreifend ist und ein verdammt mieses Temprament hat. Dies gibt natürlich das Buch nicht zu, aber dennoch ist es ein Fehler und eine Schwäche, die da sind.
    Nein, Mary Sues oder Gary Stus sind nicht perfekt, sondern - so sage ich es immer gern - einfach nur wirklich "besonders" in einem positiven Sinne. Sei es nun besonders stark, besonders hübsch, besonders klug, besonders anziehend oder sie haben eine sehr besondere Hintergrundgeschichte. Gut, die ist oft nicht positiv, aber for the drama.
    Und an sich sehe ich Mary Sues per se nicht mal als etwas negatives. Weil viele, viele Hauptcharaktere - gerade im Fantasybereich - starke Tendenzen in die Richtung haben. Von Anime/Manga Helden und Heldinnen darf man dabei gar nicht anfangen.
    Die Frage ist nur, wie damit umgegangen wird. Denn der Unterschied liegt darin, wie ausgewochen das Kräfteverhältnis zwischen den verschiedenen Hauptcharakteren ist, wie mit den (wenigen) Fehlern des Charakters umgegangen wird und nicht zuletzt auch einfach, wie symptahisch der Charakter für den Leser ist. Lestat de Lincourt ist wohl der größte Vampir-Gary (zumindest männlicher Fassung, in weiblicher machen ihm diverse andere Damen konkurenz( der jemals geschrieben wurde - dennoch stören bei ihm sich nur wenige daran, während sich über den im Vergleich harmlosen Edward Cullen die meisten Menschen aufregen. Der Unterschied: Lestat ist selbstironisch, charmant und damit einfach sympathisch, selbst wenn weird. Er hat diesen seltsamen Deadpool-Humor, der einfach teilweise einfach funktioniert. Deswegen stört sich niemand daran, dass er so hinreißend ist, dass die Vampirkönigin ihn unbedingt... Nun, wir wissen schon was mit ihm machen will. Und dass sich Gott und Teufel um ihn streiten :P
    Und das lässt sich eben auch übertragen. Es ist halt so: Wenn der Charakter an sich funktioniert ist es nicht so schlimm, dass er oder sie eine Sue ist.


    • Habt ihr selbst schon OCs geschrieben? OCs oder Fancharaktere? Wenn Fancharaktere: Zu welchen Serien?


    OCs nutze ich schon, seit ich angefangen habe zu schreiben - zu Anfang natürlich auch immense Marys und Garys und zwar nicht von der erträglichen Sorte *lach*
    Aber das hat sich natürlich geändert. Ich hatte zwischendurch, praktisch in der Übergangsphase von meinen alten Sachen zu meinem jetzigen Niveau, erst einmal nur Originale geschrieben, ehe ich dann wieder zu den Fanfictions zurückgekehrt bin und mit Digimon Alpha Generation halt wirklich mein erstes großes Projekt mit vernünftigen Fancharakteren, die keine S(t)ues sind geschrieben.
    Fancharaktere bevorzuge ich vorrangig bei Serien, wo sich diese anbieten, da es hier halt allgemein gut möglich ist, dass es weitere Charaktere mit den Kräften X gibt. Halt Serien wie Digimon (Adventure 02/Tamers/Savers), Pokémon oder auch Kingdom Hearts oder Harry Potter. Weniger hübsch finde ich sie bei Serien, wo es eher unwahrscheinlich ist, dass da noch jemand ist... Wobei ich selbst wirklich nur zu Digimon und Pokémon großartig OCs habe.


    • Wie steht ihr zu euren eigenen OCs?


    Sie sind natürlich meine Herzis - na ja, die meisten zumindest. Auch wenn sie teilweise immer diesen eigenen Kopf haben >.<

  • Zitat von Alaiya

    Die böse Antwort ist für mich wirklich: Ein Charakter ist dann gut, wenn er ein Charakter ist, beziehungsweise einen Charakter hat. Denn das größte Problem, was viele, viele "Charaktere" haben - sowohl in Fanfictions, als auch in Büchern, Filmen, Serien usw. - ist, dass sie nur Figuren mit einer Rolle und einigen dazugehörigen stereotypischen Eigenschaften sind, die oftmals nicht zusammenpassen und die auch nicht glaubhaft wirken. Was dabei ironisch ist und vielen auch schwer fällt einzusehen, dass stereotypische Eigenschaften per se nicht schlimm sind, denn auch reale Menschen entsprechen stereotypischen Eigenschaften. Die Sache ist nur, dass die Eigenschaften zueinander und zu der Geschichte des Charakters passen müssen. Ein immens naiver Charakter, der Teenie oder älter istm MUSS aus einem behüteten Umfeld kommen, da er sonst einfach keinen Grund hätte, naiv zu sein. Jemand, der öfter belogen wurde, verliert die Naivität in aller Regel.


    An sich hast du vollkommen Recht, allerdings lese ich viel lieber von Charakteren, die nicht nur ein Produkt ihrer Umwelt sind. Zwar sollen sie immens von ihrem Hintergrund geprägt sein, aber kein Produkt. Solche umgehe ich dann eher meistens, weil das mir einfach sehr widerstrebt. Die sind mir einfach so unsympathisch.
    Weil jemand aus einem gewaltvollen Umfeld kommt oder ähnliches, macht das ihn in der Zukunft noch lange nicht selbst zu einem schlechten Mensch.
    Und zu Letzterem: Wir kennen alle diese Frauen, die immer an denselben Typ Mann geraten und dann enttäuscht werden. Natürlich, da steckt mehr dahinter und etwas viel Tieferes als nur Naivität oder schlechte Menschenkenntnis. Aber im Endeffekt ist es trotzdem Naivität, die nur schwer abgelegt wird.
    Oder generell Leute, die immer dieselben Fehler machen. Gibt es haufenweise. Habe überhaupt keine Probleme davon zu lesen oder zu schreiben. Weil das einfach realistisch ist.

  • *Topic mal nach vorn holt*


    Da ich eigentlich ein neues Topic zum Thema "Eigener Charakter - Ein Teil vom Autor?" öffnen wollte, mir dann aber eingefallen ist, dass es hier mit inbegriffen ist, habe ich mich eben kurzer Hand dazu entschlossen, mich bei diesem Post genau darauf zu beziehen. Oder besser gesagt: auf meinen Charakter. Aber alles nach der Reihe, haha.



    »Es gibt Leute, die behaupten, dass in einem Charakter immer etwas von dem Autor mit drin steckt: Ist da was dran?«


    Etwas ist gut. Zumindest in meinem Fall. Ich bin nämlich der Ansicht, dass in manchen (natürlich nicht in allen) Charakteren der Autoren ein Stück von ihnen selbst wiedergespiegelt wird. Das kann eine Eigenschaft sein oder aber gleich ein ganzer Charakterzug. Es ist natürlich außen vor gelassen, ob man sowas mag oder nicht, ich persönlich finde es nur irgendwie ... wichtig. Wichtig für mich selbst, weswegen ich auch einen Charakter habe, der wirklich so wie 'Ich' ist. Und ab jetzt wird es kompliziert, haha, aber wer mag, kann sich ja mal durch diesen Text hier durchwuseln.
    Zunächst einmal ist sie nicht nur so, wie ich mich oft verhalte, sondern wie ich mich selbst auch sehe (oder es andere tun) und das ist das Wichtigste an ihr. Einen Namen hat sie auch, ja, nur ändert dieser sich bzw. hat er sich bereits geändert, da ich ihn oftmals dem jeweiligen Fandom angepasst habe (Beispielsweise kann ich sie schlecht Liz (oder so) in 'nem japanischen Fandom nennen, lol). Wie man herauslesen konnte, spielte sie in mehreren FFs eine Rolle. Das liegt schlicht und ergreifend daran, dass ich dazu neige, ... nja, dabei sein zu wollen, wenn ich eine Geschichte schreibe. Nicht, weil ich die Welt vlt. so toll finde - nein, weil ich mich so sehr viel besser auf die Dinge/ Gegebenheiten etc. einlassen und sie demnach auch beschreiben kann. Für mich ist es was vollkommen anderes, einfach einen Charakter irgendwo nur reinzusetzten oder "selbst" dort zu sein. Ich bin mir nicht sicher, ob man das nachvollziehen kann, aber so schreibe ich eben. Was auch der Grund ist, dass viele meiner Werke so ''emotional'' beschreibend sind.
    Wenn ich mir diesen Charakter anschaue, dann ist er in meinen Augen auch keine Mary Sue. Sie hat ihre Fehler, davon sogar nicht wenige, haha, aber sie kann ebenso auf ihre Stärken bauen. Von der FF aus, wird sich die Liebe natürlich auch im Laufe wandeln, sodass sie auch Veränderungen durchmacht. Manche sind gut, manche schlecht - wie das eben so bei den Charakteren ist. Aber ich kann von ihr wirklich behaupten, dass sie mir sehr wichtig ist- der wichtigste Charakter, den ich überhaupt habe. Dementsprechend ist ihre Geschichte, ihr Charakter - einfach alles - auch komplett ausgebaut. Ich habe mir sehr viele Gedanken über sie gemacht und das würde man, sofern man eine Geschichte liest, in der sie vorkommt, auch irgendwann bemerken. Hoffe ich. xD Wie schon etwas öfter erwähnt, wird die Liebe auch in meiner neuen FF mit dabei sein, was den einen oder anderen vlt. interessieren könnte, keine Ahnung, haha. Ich kann von mir aus aber nur behaupten, dass sie in vielerlei Hinsicht wirklich wie ich ist.


    Jau, zu diesem Thema wollte ich ganz einfach mal ein paar Worte aufschreiben. Vlt. hab ich damit ja auch mal ein ganz anderes Thema hier im Topic angeschnitten, wer weiß. :3


    ~ Liz

  • Willi00

    Hat das Label Diskussion hinzugefügt.
  • Habt ihr selbst schon OCs geschrieben? OCs oder Fancharaktere? Wenn Fancharaktere: Zu welchen Serien?

    Seit 6 Jahren schreibe ich nun schon Geschichten und bis jetzt existieren erst zwei OCs. Und diese OCs sind letztes Jahr entstanden, weil ich so große Langeweile hatte. Denn eigentlich interessieren mich OCs nicht und ich hatte auch nie das Verlangen, welche zu erstellen und diese in Geschichten unterzubringen.

    Meine zwei OCs sind Teil einer Pokémon Rubin & Saphir Fanfiction und somit meine ersten Fancharaktere.


    Aber was ist es, das einen OC, das einen Charakter gut macht? Was macht ihn schlecht?
    Da ich erst zwei OCs erschaffen habe, kann ich das hier nur schwer beurteilen. Das soll in keiner Weise abwertend klingen, aber viele meiner Freunde haben ihre OCs und jeder von den Charakteren hat eine tragische Vergangenheit oder ein grausames Geheimnis. Tiefgründige Charaktere sind spannend und interessant, aber dieser Character Trait ist so verbreitet, dass es schon wieder langweilig geworden ist. Ich denke ein OC ist dann gut gelungen, wenn er Menschlichkeit zeigt. Etwas, was man von sich selbst kennt oder wo man sich wiedererkennen kann.


    Was sollte ein Autor bedenken, wenn er einen eigenen Charakter entwirft?

    Beziehungen zu anderen Charakteren während des Erschaffens planen. Ich habe oft Fanfictions mit OCs gelesen, die vom Grundsatz her wirklich sehr gut waren. An einem Punkt der Story hat man aber bemerkt, dass der Autor nicht genau wusste, wie der OC auf andere Charaktere reagieren soll. Am Rande wurde dann häufig sowas erwähnt wie "Er hatte seine Freundin betrogen und sie konnte deshalb nicht ausstehen". Punkt. Auf die Hintergründe wird dann in der Regel nie wieder eingegangen. Wieso hat er seine Freundin betrogen? Gab es Streitigkeiten und Konflikte zwischen den Charakteren? Mit wem hat er seine Freundin betrogen? Beziehungen werden manchmal so uninteressant und oberflächlich geschrieben, dass die Geschichte extrem drunter leidet.


    Es gibt Leute, die behaupten, dass in einem Charakter immer etwas von dem Autor mit drin steckt: Ist da was dran?

    Definitiv steckt in dem OC auch ein Teil des Autors. Und das nicht nur, weil der Autor der Erschaffer des OCs ist. Ich habe ein paar Freunde, die ihr jüngeres Ich als OC erschaffen, um mit z.B. traumatischen Erlebnissen besser umzugehen. Manche erschaffen einen OC, der die Idealvorstellung ihres Ichs repräsentiert. Wieder andere drücken durch einen z.B. Villain OC die dunkle Seite ihrer Seele aus. In meinen Augen ist die Aussage wahr - In einem Charakter steckt immer ein Teil vom Autor.


    Wie steht ihr zu euren eigenen OCs?

    Obwohl ich mich seit Monaten nicht mehr mit meinen zwei einzigen OCs befasst habe - recht gut. Sie sitzen auf einer Worddatei, zusammen mit dem Skript meiner Pokémon-Fanfiction. Ob sie jemals das Licht von AO3 sehen werden.. das steht noch in den Sternen.

  • Aber was ist es, das einen OC, das einen Charakter gut macht? Was macht ihn schlecht? Was sollte ein Autor bedenken, wenn er einen eigenen Charakter entwirft? Wie schlimm sind Mary Sues und was macht einen Charakter zu einer Mary Sue oder einem Gary Stue?

    Eindimensionale Charaktere sind schlimm, wie bei Menschen gibt es eben keine perfekte Persönlichkeit. Man sollte einfach darauf achten einen nachvollziehbaren und realisitschen Charakter zu erstellen, wo sich die Geschichte auch nicht an den Charakter anpasst, nur damit dieser gut darsteht. Es dürfen auch mal Fehler gemacht werden, die auch zu Folgen führen. Charakterentwicklung ermöglichen ect.


    Es gibt Leute, die behaupten, dass in einem Charakter immer etwas von dem Autor mit drin steckt: Ist da was dran?

    Ich denke schon, zumindest teilweise.

    Bei mir ist es meistens so, dass ein OC irgendwann einfach "da" ist. Da steht teils schon das Grundkonzept wie Aussehen oder Charakterzug, meistens passe ich dann einfach nur ein wenig an, z.B. lasse ich eben meine Erfahrungen einfließen.


    Generell: Habt ihr selbst schon OCs geschrieben? OCs oder Fancharaktere? Wenn Fancharaktere: Zu welchen Serien?

    Speziell fandombezogen habe ich aktuell nur einen aktiven OC, nämlich mein eigenes Digimon namens Zhaomon. Da ich aktuell wieder Spaß an Digimon habe und meine liebste Staffel Frontier durchgesuchtet habe, habe ich ein Digimon entworfen, welches zur Staffel passt.

    Ansonsten sind die anderen OCs die ich habe personal, also aus meinem eigenen Universum. Ich verbringe viel Zeit damit an sie zu denken und deren Geschichten - die zusammen gehören - weiter zu spinnen. Ich bin aktuell daran die Designs auszuarbeiten, bis ich zufrieden bin. Vielleicht kennt es einer von euch, dass es schwer ist, Designs und Ideen aus dem Kopf in die Realität umzusetzen weil es meistens nie so ganz so aussieht wie man es sich vorstellt aber overall bin ich bisher zufrieden. Meine OCs sind eigentlich auch der Grund, weswegen ich das Zeichnen noch nicht gänzlich aufgegeben habe. XD


    Wie steht ihr zu euren eigenen OCs?

    Die OCs die ich habe sind wie meine Kinder und sie sind mir auch extrem wichtig. Klingt immer blöd, aber isso. Sind mir wichtiger als alles andere. :bigheart:

  • Oh @Quix und @Ravyn betreiben Forennekromanie, I like. ^^

    Aber was ist es, das einen OC, das einen Charakter gut macht? Was macht ihn schlecht?

    Was sollte ein Autor bedenken, wenn er einen eigenen Charakter entwirft?

    Wie schlimm sind Mary Sues und was macht einen Charakter zu einer Mary Sue oder einem Gary Stue?


    Eine ganz allgemein gehaltene Antwort: Menschlichkeit und die Menschenkenntnis der Autor*in.

    Bloß kann das vieles bedeuten. Menschen, die sich wie absolute Monster verhalten, sind in der Hinsicht auch menschlich, aber halt nicht unbedingt das, was ich als Protagonist*innen und Hauptcharaktere schreiben oder sehen möchte.

    Ich bin mittlerweile immer mehr dazu übergegangen mir zu überlegen "würde ich mit dieser Person befreundet sein oder sie zumindest in irgendeiner Weise sehr schätzen?" Wenn nein, dann weg damit. ^^"
    Gehe (eher unterbewusst) bei der Auswahl meiner Favoriten aus anderen Werken immer öfter genauso vor.

    Ich muss schließlich mit diesen Charakteren für sehr lange Zeit und für sehr viele Seiten leben und ich hab auch langsam den Trend satt (langsam ist gut, seit sehr, sehr langem), dass "moralisch grau" und "realistisch" oft einfach bedeutet, dass du einen Soziopathen oder anderes vorgesetzt bekommst. Wobei ich TATSÄCHLICH moralisch graue Charaktere liebe.

    Ich denke, gute Autor*innen macht es auch aus, dass Menschenkenntnis vorhanden ist und man bei den meisten Charakteren auch mehr down to earth bleiben kann und keine Charaktereigenschaften zu sehr überspitzt, bzw. sich vorstellen kann, dass auch an sich gute Menschen gewisse fragwürdige Handlungen begehen können, wenn sie nur pressured genug sind.


    Es wurde einem vor allem früher auch immer diese Milchmädchenrechnung vorgerechnet von: "Du musst Stärken und Schwächen ausgleichen" ... Menschen sind keine Videospielcharaktere mit Stats und sollten demnach sehr viel dynamischer wirken. Am Ende kommt's auf den Gesamteindruck an, den Charaktere bei einem hinterlassen und wie man sie als "gesamte Einheit" betrachtet.


    Die zweitwichtigste Sache an Charakteren sind natürlich die Beziehungen, die sie zu anderen haben. Wie sich ein Charakter anderen gegenüber verhält, und vor allem die Nuancen darin, macht ihn erst zu einem dreidimensionalen Charakter und kann den Unterschied zwischen einem flachen Stereotypen und "actual human being (& likeable)" machen.


    Ich finde btw auch, dass man es häufig mal merkt, wenn sich Schreibanfänger an "How to build Character"-Ratgeber halten, weil deren Persönlichkeit ziemlich erzwungen wirkt.

    Es gibt wohl keinen besseren Tipp als Menschen zu beobachten (wenn es creepy klingt, ich meine es nicht so xD), auch in Cafes, Zügen und so, und sich auf seine eigenen Erfahrungen und sein Gut Feeling zu stützen.



    Es gibt Leute, die behaupten, dass in einem Charakter immer etwas von dem Autor mit drin steckt: Ist da was dran?


    Wenn schon keine Teile von einem selbst in den Charakteren stecken, so steckt in jedem Charakter dennoch ein Teil dessen wie man andere Menschen sieht und wahrnimmt.


    Allerdings halt ich es auch für ziemlich unmöglich, dass in Charakteren nicht zumindest ein kleiner Teil von einem selbst steckt. Viele Gefühle, Erfahrungen und Reaktionen sind ziemlich universell und schon alleine deshalb relatable. Sie passen sich bloß deinem Charakter und der Situation an.


    Zudem sagt es eine Menge über einen aus welche Arten von Charakteren und Beziehungen man mag oder nicht, finde ich.



    Generell: Habt ihr selbst schon OCs geschrieben? OCs oder Fancharaktere? Wenn Fancharaktere: Zu welchen Serien?


    Nur noch zu meinen eigenen Werken, aber es hat mir damals sehr geholfen OCs zu Fanfiction zu schreiben.



    Wie steht ihr zu euren eigenen OCs?

    Wie steht ihr zu euren eigenen OCs?

    Die OCs die ich habe sind wie meine Kinder und sie sind mir auch extrem wichtig. Klingt immer blöd, aber isso. Sind mir wichtiger als alles andere. :bigheart:

    Genau das. xD

    Oft mal ich mir einfach nur Szenarien aus, weil halt mein Kopfkino nicht stillsteht und dadurch komm ich auch irgendwie zu meinem Plot lol.

    Dazwischen muss ich den Plot bloß hin und wieder rational auseinandernehmen, um drüber nachzudenken ob er funktioniert.

  • Momentan schreibe ich ja doch wieder einiges mit OCs, weil ich halt meinen Tav aus BG3 habe, der ja per se ein OC nun einmal ist. Aber ich habe halt mit ihm halt auch den ganzen Anhang an weiteren OCs dabei, weil er nun einmal auch Freunde brauchte, die zu ihm dazu gehören. Ist natürlich beim Fanfic-Kram immer so die Sache: Meistens werden die Geschichten über diese OCs (mit ausnahme von Shipping Stories) selten bis gar nicht gelesen werden. Na ja, mit einer Ausnahme: Die Geschichten über die Found Family meines Tavs werden tatsächlich gut angenommen. xD


    Und ich gebe offen zu, dass ich tatsächlich mal komplett self-indulgent gewesen bin beim Erstellen meines Tavs. Ich habe etwas gemacht, womit ich normal sehr zurückhaltend bin: Ich habe ihm den absoluten Drama-Hintergrund gegeben, weil... Na ja, zum einen ist es natürlich das DnD Klischee, dass Spielercharaktere super tragische Hintergründe haben, zum anderen dachte ich mit bei BG3 und den ganzen traumatischen Hintergründen: Ja, komm, da will mein Tav nicht außen vor stehen. Daher hat er halt wirklich diesen super tragischen Hintergrund. (Aka: Wurde als Kind versklavt und in ein Bordell verkauft.) Normal bin ich was das angeht ja zurückhaltend, aber ja...


    Was ich dabei festgestellt, dass es halt wirklich auch eine Auswirkung macht, Charakteren wirklich ihren eigenen Hintergrund zu geben mit eigenen Freunden und Familie. Weil es eben doch die Charaktere zum einen glaubhafter macht, aber auch hilft sie sympathischer zu machen. Charaktere, die Freunde haben, sind sympathischer.


    Wer mir halt dabei massiv ans Herz gewachsen ist, ist Kantei. Die Exfreundin von Tav. Sie hat auch ihr eigenes Trauma, auch wenn ihr Trauma einfach nur "abusive Mutter" ist. Na ja, mit dem Bonus dass sie um diese Mutter 89 Jahre herum war, weil... Elf. Und so. Aber ich mag sie. Sie ist protective, sie ist sehr hands-on, und sie hat den Snark. Ich liebe es ein wenig darüber zu schreiben, wie sie die ganze Zeit Astarion aufzieht mit allem. Wobei ich mir schon ein wenig Gedanken darüber mache, dass ich ihr Alkoholproblem ordentlich darstelle.

  • Aber was ist es, das einen OC, das einen Charakter gut macht? Was macht ihn schlecht?

    Da ich erst zwei OCs erschaffen habe, kann ich das hier nur schwer beurteilen. Das soll in keiner Weise abwertend klingen, aber viele meiner Freunde haben ihre OCs und jeder von den Charakteren hat eine tragische Vergangenheit oder ein grausames Geheimnis. Tiefgründige Charaktere sind spannend und interessant, aber dieser Character Trait ist so verbreitet, dass es schon wieder langweilig geworden ist. Ich denke ein OC ist dann gut gelungen, wenn er Menschlichkeit zeigt. Etwas, was man von sich selbst kennt oder wo man sich wiedererkennen kann.


    Was sollte ein Autor bedenken, wenn er einen eigenen Charakter entwirft?

    Beziehungen zu anderen Charakteren während des Erschaffens planen. Ich habe oft Fanfictions mit OCs gelesen, die vom Grundsatz her wirklich sehr gut waren. An einem Punkt der Story hat man aber bemerkt, dass der Autor nicht genau wusste, wie der OC auf andere Charaktere reagieren soll. Am Rande wurde dann häufig sowas erwähnt wie "Er hatte seine Freundin betrogen und sie konnte deshalb nicht ausstehen". Punkt. Auf die Hintergründe wird dann in der Regel nie wieder eingegangen. Wieso hat er seine Freundin betrogen? Gab es Streitigkeiten und Konflikte zwischen den Charakteren? Mit wem hat er seine Freundin betrogen? Beziehungen werden manchmal so uninteressant und oberflächlich geschrieben, dass die Geschichte extrem drunter leidet.

    Etwas älterer Beitrag, aber: meiner Erfahrung nach ist es halt so die gängige Sichtweise auf "mehr Trauma", halt einfach nur um des Traumas Willen, oder auch Charaktere, die "moralisch grauer" sind (also meist einfach nur ein blutdürstiges Arschloch xD) automatisch einen tieferen Charakter erschaffen. Oft finde ich halt, dass das genaue Gegenteil eintritt, manche zu totalen Stereotypen werden, oder man hat halt Trauerklötze vor sich hat, die sich vor allem durch das Trauma identifizieren.

    Außerdem hab ich gesehen, dass gerade Schreibanfänger "perfektes Leben" oder "Hölle auf Erden" machen und nie etwas dazwischen. Es gibt viel subtiles Trauma oder negative Erlebnisse, dabei kommt's halt auch drauf an wie jemand selbst das verarbeitet und wie das Umfeld es auffängt.


    Ich hab einen interessanten Begriff von "emotional truth" gelesen, was sich sehr schwer beschreiben und auf eine gewisse Eigenschaft oder Szene bringen lässt, und natürlich ist diese für jeden etwas anderes ist je nach individueller Erfahrungen und Sichtweise. Ich hab schon gelesen "this had so much emotional truth, women and men are like that in a relationship with another, this portrays this relationship perfectly!!" Aber ich saß da *kopfschüttel* "Lol, Heten und ihre Eifersuchtsdramen ..." 🤷🏻‍♀️

    Aber ja diese "emotional truth" ist der eigentliche Kernpunkt, der einen Charakter eine wirkliche Person werden lässt, und nicht nur eine Ansammlung von Tropes. Bin sonst der Meinung, dass man jeden Charakter auf Klischees und Tropes runterbrechen kann, wenn man es darauf anlegt (und jeden realen Menschen wahrscheinlich auch), aber der Unterschied ist ob man eine emotionale Bindung zu ihm bekommen und ihn als echte Person in der Geschichte sehen kann.



    Zum Thema: Immer wenn ich eigene Charaktere erschaffe, die in einem Fandom entstehen, will ich sie dann doch in eine eigene Story unterbringen und außerhalb dieses Fandoms etwas Eigenes schreiben und ihnen ein eigenes Umfeld zu geben, das keine Canon Charaktere sind, sprich auch eine eigene Storyline und Ziele, die nicht vom Fandom abhängig sind.




    Und ich gebe offen zu, dass ich tatsächlich mal komplett self-indulgent gewesen bin beim Erstellen meines Tavs. Ich habe etwas gemacht, womit ich normal sehr zurückhaltend bin: Ich habe ihm den absoluten Drama-Hintergrund gegeben, weil... Na ja, zum einen ist es natürlich das DnD Klischee, dass Spielercharaktere super tragische Hintergründe haben, zum anderen dachte ich mit bei BG3 und den ganzen traumatischen Hintergründen: Ja, komm, da will mein Tav nicht außen vor stehen. Daher hat er halt wirklich diesen super tragischen Hintergrund. (Aka: Wurde als Kind versklavt und in ein Bordell verkauft.) Normal bin ich was das angeht ja zurückhaltend, aber ja...


    Ich normalerweise auch, dann hab ich einen Tiefling hinzugeschrieben, for the Flair, weil man so viel am Characterdesign machen kann und sie wie ein ... Build A Bear - Devil-Edition sind, und dachte noch so "... oh nein, tu es nicht". *erschafft eine Welt mit mindestens 70 % Menschen in der Tieflinge so gut wie nicht bekannt sind*


    Damit begonnen, dass seine menschliche Mutter bei der Geburt beinahe gestorben wäre, weil seine Hörner und Flügel sie beim Geburtsvorgang verletzt haben. Später hat sie ihn als Kleinkind betäubt und seine Flügel abgeschnitten, bzw. hat es nicht bei seinen Hörnern geschafft oder nicht mehr über sich gebracht, doch sie hat es aus ihrer Sicht zu seinem Besten getan, damit er weniger dämonisch aussieht. Nun würde er Flügel wahrscheinlich doch sehr praktisch finden, tho.

    Als älteren Jugendlichen hat sie ihn an ein Mädchen verheiratet (mehr aus einem "ich will, dass er irgendjemanden hat, weil er so einsam ist" heraus, nicht als "ich will den Jungen loswerden") deren Familie sie aus dem Haus haben wollten. Die hatte die ersten Wochen Panik vor ihm, bis sie sich aneinander gewöhnt und über die Jahre lieben gelernt haben, und well, sie ist vor sieben Jahren an einer Krankheit gestorben.

    Zwischendrinnen hat er versucht Handwerke zu erlernen oder sich zu einem Soldaten ausbilden zu lassen, aber dort wollte man ihn nicht, also ist er als Söldner geendet, da er ohnehin keine Familie mehr hat zu der er zurückkehren könnte.

    Ginge wahrscheinlich auch sehr, sehr viel tragischer, aber ich wollte nicht sein gesamtes Leben zur Hölle machen und zu viel wirkt dann manchmal eher comichaft, ich will schon dass er positive Beziehungen und Erlebnisse auch hatte.


    Bei Ruvin hab ich mich um einiges mehr zurückgehalten. Dey hat zwar ein etwas angespanntes Familienverhältnis und auch schon zwei langjährige Partner im Leben verloren, aber das ist irgendwo in 250 Jahren zu erwarten, bzw. war einer davon ein menschlicher Mann, der an Altersschwäche starb. Ich glaube eine Partnerin auf einem Schlachtfeld sterben zu sehen ist um einiges schlimmer (diese war auch damals eine vergleichsweise junge Elfe), als sich darauf einzustellen, dass jemand nach einem ziemlich erfüllten Leben einschläft. Ich denke sonst in der Realität gibt es auch genügend Menschen, deren Partner sterben und die daraufhin später wieder jemanden finden.

    Das eigentliche Trauma beginnt mit dem Start der Story. ^^'


    Aileen hat hingegen ein recht gutes Leben bisher gehabt, und an sich auch weiterhin. Sie ist so rund 180, und hat sehr viel Zeit mit Reisen und Abenteuer als Bardin (kein horny Bardin, eher eine Historikerin, die dabei auch gerne Lieder schreibt und schöne Feste und Tanz liebt) verbracht und ist in Lira zwei, drei Jahrzehnte am Stück hängegengeblieben, weil sie da Ruvin kennengelernt hat. Sie hat nun ihre Abenteuer nicht aufgegeben, schaut aber länger und öfters vorbei, so als Lebenspartnerin.

    Und ihre Familie ist toll, dieses seltsame Drama mit Ruvins Mutter ist ihr aus ihrer Familie auch eher fremd... bis auf dass beide in einer Gesellschaft aus Perfektionisten aufwachsen, Ruvins Mutter ist nur noch sehr viel schlimmer. Punkto subtileres Trauma... Aber auch Aileen hat so verinnerlicht: Der Auftritt von diesem Lied war aber nicht perfekt, bitte feile noch einige Jahre daran, ehe du es wagst es erneut vorzutragen!

    Der Knackpunkt ist sonst, sie hat manch Tragisches auf ihren Reisen mitangesehen und so gut wie nie selbst erlebt. Vielleicht ändere ich das auch ein wenig. :evil:


    (Btw ich dachte noch, dass es "originell" wäre, dass nicht die Bardin "The Horny One" ist, sondern der Druide, bis ich gesehen habe, dass über Druiden derselbe Stereotyp existiert. Nach der Halsin-Bär-Szene ist mir etwas klarer wieso... :upsidedown: )

  • (Btw ich dachte noch, dass es "originell" wäre, dass nicht die Bardin "The Horny One" ist, sondern der Druide, bis ich gesehen habe, dass über Druiden derselbe Stereotyp existiert. Nach der Halsin-Bär-Szene ist mir etwas klarer wieso... :upsidedown: )

    lol Kantei, die Exfreundin meines Tavs (und später auch wieder Freundin) trifft halt Halsin das erste mal so etwa sieben Monate nach dem Ende des Spiels. Sie hat ein Alkoholproblem, sei dazu gesagt, und als sie ihn getroffen hat, war sie besoffen. Und ihre Reaktion war: *schaut einmal rauf und runter an dem riesigen Elfen* "Oh my gods, you are giant! I need you inside me." Wobei sie auch unter die Horny Barden fällt.


    Es sei dazu gesagt, dass ich Kantei mittlerweile echt so lieb gewonnen habe xD Hatte ich ja im letzten Post schon geschrieben. Sie ist einfach so dickköpfig und alles. Das mag ich sehr.


    Ich muss aber noch ein wenig schauen, dass ich die anderen OCs da aus dem Hintergrund ein wenig ausbaue. Also mein Barden Tav hat ja nun einmal seine Found Family - und soweit habe ich Kantei recht weit ausgearbeitet, sowie Janeir und Tobin und deren beiden Töchter. Aber Quefin und Aarton habe ich bisher wenig ausgearbeitet.