Schreibstil - Immer gleich oder anpassbar?

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  • Jeder Autor hat ihn: Seinen eigenen Schreibstil.
    So individuell wie der Schreiber selbst, ist auch seine Art zu schreiben. Manch einer glänzt mit besonders schönen Beschreibungen - sein es Umgebungsbeschreibungen oder Einblicke in die Gefühlswelt. Wiederum andere schreiben besonders spannend, reißen die Leser förmlich vom Hocker.
    Man könnte es fast schon als ein Art Marken- /Erkennungszeichen ansehen. Oder doch nicht? Was meint ihr, ist der eigene Schreibstil immer gleich oder kann man ihn für gewisse Texte ändern? Was macht einen eigenen Stil überhaupt aus? Ist euch vielleicht auch schon mal aufgefallen, dass ein Autor (im BB) einen unverwechselbaren Schreibstil besitzt?


    Nun, ich bin der Meinung, dass man sowieso einen eigenen Stil besitzt. Egal, ob man erst angefangen hat zu schreiben oder ob man schon seit Jahren ein begeisterter Autor ist. Allein wenn man wenige Worte geschrieben hat, ist es in meinen Augen schon einzigartig, denn jeder hat einfach eine eigene Art zu beschreiben. Ich finde es immer wieder interessant, wie unterschiedlich doch jeder in dieser Hinsicht ist. Oftmals weiß man selber gar nicht, was genau so unverwechselbar am eigenen Stil ist - mir geht es zumindestens so. Ich kann nicht sagen, was eine typische Macke ich besitze. Allerdings kann ich behaupten, dass wenn ich hier im BB zu umher gucke, schon den einen oder anderen Schreibstil kenne und ihn ebenso bewundernwert finde. Tjah, es sagt wohl doch ziemlich viel über einen selbst aus *lach*.
    Zu der eigentlichen Frage; ich persönlich stelle es mir sehr schwierig vor, "anders" zu schreiben. Ich mein, wenn man seinen Stil ändert, dann schreibt man ja automatisch auch ... anders, oder nicht? Ich möchte nicht sagen, dass es unmöglich ist, allerdings zeugt das wirklich schon von großem Können, imo.

  • Das hängt jetzt davon ab, wie die Änderung hervorgerufen wird. Den eigenen Stil bewusst für einen Text (oder auch auf Dauer) zu ändern braucht auf jeden Fall viel Konzentration und Durchhaltevermögen, manch einem mag es gar unmöglich sein, weil er einfach nicht aus seinen Stereotypen ausbrechen kann. Ich glaube ich selbst könnte kleine Dinge ändern, aber meinen ganzen Stil bewusst irgendwie ändern würde mir denke ich nicht gelingen, zumindest nicht auf Dauer und nicht ohne einige markante Merkmale beizubehalten.
    Bei eher schleichenden Veränderungen ist das aber wiederum anders. Ich schreibe seit Jahren an einem Roman (ich nehme mir nicht allzu viel Zeit dafür, schade eigentlich...) und glaube mir, der erste Entwurf für mein erstes Kapitel (existiert noch!) und mein jetziger Prolog würden dir wie von zwei verschiedenen Autoren erscheinen. Anfangs habe ich eher wenig Beschreibungen eingebracht, nur das, was mir wirklich wichtig erschien, hauptsächlich Story, auch Gefühle waren wenig vorhanden, einfach weil ich mich zu sehr darauf konzentriert habe zu schreiben und zu wenig darauf bedacht war, es für andere Personen, die nicht bereits mein Wissen über das Buch und die Handlung darin haben, verständlich zu schreiben. Das musste ich erst durch harte Kritik meines besten Freundes lernen. Aber es hat geklappt und die aktuellen - wie auch vergangenen - Umschreibarbeiten tragen pralle, ansehnliche Früchte.
    Um wieder auf das eigentliche Thema zurückzukommen: Ich würde es mit der Schauspielerei vergleichen. Wenn du die ersten zehn Jahre deiner Karriere damit verbracht hast, in Liebesschnulzen zu spielen, dann kannst du nicht von Heute auf Morgen den Action-Hero mimen, wenn du aber genug schauspielerisches Talent besitzt und dir einige Wochen Zeit nimmst um dich in die Materie zu versetzen, dann kann es trotz aller Widrigkeiten funktionieren. So würde ich es auch beim Schreibstil sehen. Wenn das nötige Talent, die Verbissenheit und die Konzentration da ist, dann geht das.

  • Kommt darauf an, was man als Stil bezeichnet. Manche wollen einem ja eine Schreibweise wie "Er hatte verloren, jetzt war er traurig", "die Blume war blau" oder Ausdrücke wie "der Grünäugige" (übertriebenes Beispiel natürlich) als ihren "persönlichen Stil" verkaufen. In meinen Augen ist es auch kein schlechter Schreibstil, sondern gar keiner.


    Natürlich besitzt man schon am Anfang seinen "Schreibpräferenzen" und konzentriert sich auch auf andere Schwerpunkte als andere Autoren, hat seine Vorlieben, Abneigungen und bringt vielleicht auch unbewusst seine eigene Persönlichkeit mit ein.
    So empfinde ich persönlich (für mich) die Umgebung als nicht so wichtig wie die Beschreibung meiner Charaktere - und auch deren Aussehen, obwohl ich die Umgebung natürlich beschreiben muss, aber ich verwende dafür weniger Absätze und Worte als für alles andere.
    Selbst die Satzbildungen, Metaphern oder die "Lieblingsvergleiche" sowie häufig verwendete Wörter sind von Autor zu Autor unterschiedlich.


    Aber einen richtigen, persönlichen, unverwechselbaren Stil, der zu großen Teilen nur mehr vom Autor selbst beeinflusst wird (Anfänger halten sich oft an Vorbilder und wollen so schreiben wie sie, aber das Vorhaben missglückt natürlich, da kein Mensch schreibt wie der Andere), besitzen erst solche, würd ich meinen, die schon als halbe Profis durchgehen. Auch hier im BB, da kenn ich ein paar Autoren, deren Stil bewunderswert schön und auch individuell ist.


    Wenn man sich bemüht, kann man den Schreibstil auch seiner Geschichte anpassen, auch wenn der "Kern" des eigenen Stils immer erhalten und für andere erkennbar bleibt - oder erkennbar bleiben sollte.
    Früher schrieb ich total hochgestochen, jetzt schäme ich mich schon fast für die gekünstelte Ausdrucksweise. Für Diebesgut wollt ich mehr in Umgangssprache oder eben einfach "lockerer" schreiben, da es sonst unnatürlich gewirkt hätte. Anfangs musste ich schon fast dazu zwingen, aber es hat sich's gebracht - ich hab's geschafft. x)
    Aber ich würd es nie schaffen eine reine Liebesromanze in einer Real-Life-Welt zu schreiben und demnach meinen Stil anzupassen, da mir sowas auch nicht liegt - und mir liegt nichts daran es zu schreiben, ich habe kein Interesse.
    Dass ich jedoch mehr charakter- als handlungsfixiert bin, hat sich nie geändert. Sowie meine Vorliebe für OCs, für "Anti-Helden", für "besondere" Charaktere, für Fantasy, für die Entwicklung (Weiterentwicklung) einer Welt, für dazugehörende Legenden, für magische Gegenstände, für Pokemonkämpfe, für "magische Kreaturen".

  • Hm, schon eine spannende Frage... aus persönlichen Erfahrungen würde ich sagen, dass er anpassbar, aber nicht unabänderbar ist.
    Habe ich nämlich selbst durchgemacht, und zwar von meinen Anfängen an bis heute. Natürlich, eine gewisse Eigennote ist immer mit dabei, und die lässt sich auch nicht wegbekommen, egal, wie sehr man sich anstrengt. Bei meiner allerersten Fanfiction habe ich sehr einfach geschrieben, simpel, meiner Meinung nach zu leicht verständlich und mein Wortschatz im Gegensatz zu heute eine Katastrophe.
    Danach wollte ich mir mehr Mühe geben, mit allem, habe mich richtig angestrengt und aus einer Szene von fünf Minuten ein ganzes Kapitel à 2500 Worte+ gemacht. Im Nachhinein etwas über das eigentliche Ziel hinaus geschossen ^^" Dennoch hat sich mein Schreibstil dabei enorm geändert. Ich bildete zunehmend kompliziertere Sätze, zum Leidwesen meiner armen, verwirrten Leser, verwendete immer höher gestochene Worte, legte sehr viel Wert auf ausreichende Umgebungs- und Gefühlsbeschreibungen, jede kleinste Geste wurde aufgefasst und gedeutet - quasi eine 180° Wende. Trotzdem merkte ich nach wie vor meine eigene Art und Weise heraus.
    Wie Bastet muss ich sagen, für meine beiden vergangenen Geschichten könnte ich mich in Grund und Boden schämen x3 Sowohl vom Inhalt, als auch vom Stil her. Auf der einen Seite war ich blutige Anfängerin, Handlungen standen im Vordergrund. Anschließend wollte ich es mir selbst sozusagen beweisen und hab das Ziel um Meilen verfehlt =/ Eben weil ich meinen Schreibstil zu sehr abgewandelt habe. Das war nicht mehr wirklich ich, die da geschrieben hat, sondern jemand, der zu perfektionistisch ist ~ Es hat mir mit all dem Hochgestochenen und all den Details auch gar keinen richtigen Spaß mehr gemacht, also das Schreiben an sich, und das sollte ja nicht sein.
    An mein neustes Werk bin ich zunächst auch wieder etwas zu... gedankenorinetiert dran gegangen ^^" Aber wieder befinde ich mich, auch laut meinen eigenen Einschätzungen, wieder in einer Art Wandel. Ich baue mehr wörtliche Reden ein, damit es auch ma etwas mehr Handlung gibt (xD), erprobe mich an "ausfallenderen" Szenen, die ich mich früher nie zu schreiben getraut hätte (also solche über beispielsweise ein Pflaster voll Blut oder Küsschen rechts-Küsschen links hinaus ~) und versuche, nicht ganz so wissenschaftliche und unkenntliche Begriffe zu verwenden, die niemand versteht :x Auch zu den Personalpronomen hege ich inzwischen eine engere Bindung, anstatt ständig die verrücktesten Synonyme zu suchen x3
    Dementsprechend bin ich der Meinung, der persönliche Schreibstil ist anpassbar, ja, aber er lässt sich nicht von Grund auf ändern. Es kommt immer auf die Szene an, die man schreibt, und wie sehr man daran gewöhnt ist. Eine gewisse Eigennote ist dennoch immer dabei und das ist auch gut so. Wär ja sonst ziemlich langweilig :>

    LG

    Schattenseele ~

  • *vorletzte Diskussion ausgrab*


    Ich selbst denke eigentlich, dass der Schreibstil nur eine eigene Basis ist, von der man sich unterschiedlich und vielleicht sogar beliebig weit entfernen kann, aber nicht muss. Obwohl ich mir nie zugetraut hätte, eine vollkommen negative Atmosphäre zu erschaffen, habe ich das in einer Kurzgeschichte ("Tiefburg") einmal für meine Ansprüche ausreichend gut hinbekommen und trotzdem hätte man mich locker an den Umgebungsbeschreibungen erkennen können, die bei mir immer zu zentral sind und ich würde es wirklich nicht übers Herz bringen, die Umgebung zur Nebensache zu machen und so meinen Schreibstil zu verraten - totale Sperre, ich würde mich weigern, das irgendjemandem zu zeigen, haha.


    Zum einen muss man ja auch so flexibel wie möglich bleiben, damit die Leser nicht jedes Mal aufs Neue praktisch dasselbe lesen dürfen und man selbst nicht irgendwann die Lust verliert, wenn man eine Ewigkeit dieselben Formulierungen und Muster durchkaut. Wenn der Schreibstil jetzt so dominant ist und er bestimmten Atmosphären im Weg steht, wäre das sicherlich zuviel des Guten und ich kann mir vorstellen, dass es so extrem dann wiederum eine Einschränkung der eigenen Qualitäten und Fähigkeiten ist. Am besten ist es, wenn man bewusst regeln kann, wie man seinen Schreibstil mit dem Ziel in Einklang bringt oder am Besten sogar selbst die volle Kontrolle darüber hat, wie man seinen Schreibstil verwendet und gegebenfalls verändert. Ich muss aber ehrlich sagen, ich hab über das Thema noch nie wirklich nachgedacht und ich kann meinen Stil (außer meiner Umgebungs-Diktatur ^-^) selbst überhaupt nicht beschreiben, sondern nur die von anderen, was es nochmals erschwert, von mir selbst auszugehen, wenn ich über das Thema nachdenke.


    Mein Fazit wäre dementsprechend, dass die Kunst nicht im Wechsel des Schreibstils, sondern in der unterschiedlichen Verwendung liegt. :)

  • Haha, wie dieses Thema doch perfekt zum gerade beendeten Saisonfinale passt und zu dem, was ich im Verlauf dessen über mich herausgefunden habe. Denn je mehr ich meinen eigenen Text nicht leiden kann, desto ansprechender ist er anscheinend für andere, wie ich in der letzten Runde des Finales feststellen durfte. Womit wir auch gleich zur Frage kommen, ob der eigene Schreibstil immer gleich ist, was ich zumindest für mich mit einem klaren «Nein» beantworten kann. Zwar scheine ich schon über gewisse Markenzeichen zu verfügen, wenn man sich die Kommentare zu meinen Wettbewerbsabgaben in dieser Saison anschaut (einen schönen Schreibstil als solches, viele Beschreibungen der Umgebung, jedoch oftmals Defizite, was die Emotionen der Charaktere angeht, ganz zu schweigen von der meist nicht wirklich vorhandenen Handlung, haha), doch ist mir auch aufgefallen, dass meine Texte mehr Anklang gefunden haben, wenn ich sie bewusst anders geschrieben habe. Das beste Beispiel ist hierbei immer noch meine Abgabe zur letzten Runde des Saisonfinales, wo es die Aufgabe war, ein Märchen zu schreiben: Ich habe mich so sehrdamit gequält, diesen Text zu schreiben, dass ich nicht nur einmal überlegt habe, es einfach sein zu lassen. Dennoch habe ich beständig weitergeschrieben, wenngleich ich letzten Endes wirklich und wahrhaftig nicht mal mit einem einzigen Punkt gerechnet hätte, so miserabel und vor allem übertrieben fand (und finde ich immer noch) meinen Schreibstil. Nur doof, dass es den Votern offensichtlich gefallen hat, was ich nach wie vor einfach nicht verstehen kann ...
    Um aber zurück zum Thema zu kommen: Meiner Meinung nach besitzt jeder Autor seinen eigenen Schreibstil, wobei sich dieser im Laufe der Zeit selbstverständlich ändern kann und es zumeist auch tut, je mehr man sich mit dem Schreiben auseinandersetzt. So habe auch ich mit einem sehr einfach gehaltenen Schreibstil begonnen, bei dem oftmals lediglich die Handlung im Vordergrund stand, während vor allem die Umgebungsbeschreiben darunter zu leiden hatten (was irgendwie ironisch ist, da diese nun einen Großteil meiner Texte ausmachen, haha). Über die Jahre hinweg hat sich dieser dann jedoch gewandelt, zunächst zu einem sehr streng gehaltenen und eher trockenen im Sinne von langweiligen Stil, geprägt durch die Schule und den Deutschunterricht, bis er dann schließlich zu dem wurde, was er heute ist, wobei ich nicht einmal weiß, was dafür gesorgt hat, dass er nun so ist, wie er ist. Fest steht nur, dass eine Entwicklung stattgefunden hat, und meiner Meinung nach gehört eine solche auch zu jedem individuellen Schreibstil dazu, einfach weil man durch die Erfahrungen, die man im Leben macht, sowie auch durch dieverse andere Dinge, die einen beeinflussen (können), gewissermaßen ständig zu einem anderen Menschen wird. Soll heißen: Jeder hat eine eigene Persönlichkeit, die mit jedem weiteren Tag ein Stück mehr geformt wird, und so verhält es sich auch mit dem Schreibstil, wie ich finde. Auch er verändert sich beständig, sozusagen mit einem selbst, wobei gewisse Elemente immer bestehen bleiben, so wie sich auch der Charakter eines Menschen nicht um hundertachtzig Grad wenden kann. Und auch wenn es einem gelingen mag, seinen ganz persönlichen Schreibstil abzuändern, muss ich doch für mich sagen, dass es nichts ist, was ich allzu oft machen möchte; das Märchen hasse ich nach wie vor aus ganzem Herzen, was mir zeigt, dass meine Texte, sofern in diesem «modifizierten» Stil geschrieben, zwar besser anzukommen scheinen ... Doch habe ich definitiv keine Lust, mir jedes Mal ein Bein auszureißen, nur damit meine Werke mehr Anklang finden. :D
    (Und weil das ja auch irgendwie zum Schreibstil gehört und mir gerade auffällt: Wenn ich ganz normale Beiträge wie diesen hier schreibe, ist mein Stil absolut katastrophal, haha, während zum Beispiel E-Mails von mir immer zu förmlich werden ... Und ich wage sogar zu behaupten, dass keiner dieser Schreibstile der Art und Weise enspricht, wie ich mich tatsächlich im wahren Leben ausdrücke. x3)

  • Zitat von Alyson

    So habe auch ich mit einem sehr einfach gehaltenen Schreibstil begonnen, bei dem oftmals lediglich die Handlung im Vordergrund stand, während vor allem die Umgebungsbeschreiben darunter zu leiden hatten (was irgendwie ironisch ist, da diese nun einen Großteil meiner Texte ausmachen, haha).


    Ich finds lustig, bei mir war's genau umgekehrt. x)
    Meine Handlung ging nur sehr schleppend weiter und das Ganze wirkte unlebendig auf mich, woraufhin ich beschlossen habe vieles, was ich schreibe, einfach so zu schreiben, wie ich es auch sagen würde (natürlich nur im gewissen Maß). Warum? Ich hab mehr Dialoge, kann die Handlung schneller voranbringen UND das ist genauso wie bei dir irgendwie: ich fühle mich viel wohler darin. ^^


    Zitat von Alyson

    (Und weil das ja auch irgendwie zum Schreibstil gehört und mir gerade auffällt: Wenn ich ganz normale Beiträge wie diesen hier schreibe, ist mein Stil absolut katastrophal, haha, während zum Beispiel E-Mails von mir immer zu förmlich werden ... Und ich wage sogar zu behaupten, dass keiner dieser Schreibstile der Art und Weise enspricht, wie ich mich tatsächlich im wahren Leben ausdrücke. x3)


    Mails schreiben finde ich auch furchtbar. x_X"


    Zitat von Gala

    Zum einen muss man ja auch so flexibel wie möglich bleiben, damit die Leser nicht jedes Mal aufs Neue praktisch dasselbe lesen dürfen


    Was aber bei manchen Passagen echt nicht leicht ist, muss ich sagen. =O

  • Willi00

    Hat das Label Diskussion hinzugefügt.
  • Seit einiger Zeit lese ich hier vermehrt ältere Werke in den Sammlungen, da ja kaum neue Updates nachkommen. Das hat bei mir nicht nur dazu geführt, dass ich die Entwicklung von Schreibstilen einzelner User teilweise recht kompakt beobachten konnte, sondern dass mir hier phasenweise auch fast eine Art gemeinsamer Stil im weitesten Sinn aufgefallen ist. Das mag (bei meiner zugegeben subjektiven Auswahl) irgendwie auch wenig verwundern, da viele der über einen langen Zeitraum aktiven User wohl in einem recht regelmäßigen Austausch standen oder noch immer stehen, aber interessant zu beobachten war es allemal (Grüße dabei an alle, die ich in den letzten Wochen mit Danksagungen genervt habe, haha). Letztendlich bin ich dadurch zu der Idee gekommen, jetzt auch die alten Diskussionen einmal durchzugehen und welches Thema würde sich für den Anfang besser eignen als der Schreibstil? In diesem Sinne dann auch gleich die Entschuldigung für alle folgenden Danksagungen sowie aus der Zeit gegriffenen Zitate. x3

    ob der eigene Schreibstil immer gleich ist, was ich zumindest für mich mit einem klaren «Nein» beantworten kann.

    Meiner Meinung nach besitzt jeder Autor seinen eigenen Schreibstil, wobei sich dieser im Laufe der Zeit selbstverständlich ändern kann und es zumeist auch tut, je mehr man sich mit dem Schreiben auseinandersetzt.

    Grundsätzlich würde ich diesem Ansatz folgen. Ich denke, dass sich die persönliche Note mit sämtlichen neuen Eindrücken und Erfahrungen leicht verändert, sodass man über einen langen Zeitraum immer auch große Veränderungen bei sich selbst bemerken wird; unabhängig davon wie viel man tatsächlich geschrieben hat. Entsprechend kann ich Zitate wie die folgenden zwar verstehen, würde aber vermuten, dass sie rückwirkend für 2012 heute genauso geschrieben werden könnten:

    und mein Wortschatz im Gegensatz zu heute eine Katastrophe.

    Aber wieder befinde ich mich, auch laut meinen eigenen Einschätzungen, wieder in einer Art Wandel.

    Damit lande ich unweigerlich aber auch bei der Frage, ob man somit immer nur eine Momentaufnahme seines eigenen Schreibstils ausmachen kann und mein innerer Linguist ist schon gewillt, einfach mal sämtliche über die Zeit von mir geschriebene Texte rauszusuchen und nach einer Art verbindenden Gemeinsamkeit zu suchen. Denn wie anfangs gesagt, für den Bereich (oder zumindest einen Teil seiner Nutzer) erkenne ich dieses verbindende Element durchaus, wenngleich ich es nur schwer benennen kann. Dann wird es für den einzelnen Autoren doch sicherlich auch möglich sein, einen roten Faden des Schreibstils auszumachen. Ich würde für meine Gedichte beispielsweise annehmen, dass ich trotz aller formalen Experimentierfreudigkeit der vergangenen Monate und Jahre thematisch noch immer recht stark auf die Beziehungen zwischen zwei Menschen setze und das durch eine bewusste Form stütze. Besonders die Interpunktion spielt bei mir jetzt schon recht lange eine größere Rolle. Aber auch sprachliche Bilder wie den Mond würde ich bei einer kurzen Suche wahrscheinlich recht oft finden. Das sind aber nur spontane Überlegungen. Mir stellt sich in dem Zusammenhang auch immer mehr die Frage, was einen Schreibstil im Gedicht überhaupt ausmacht. Genauso würde mich dann vielleicht auch interessieren, inwiefern das folgende Zitat noch aktuell ist, um zu sehen, wie andere ihre Veränderungen so wahrnehmen:

    Meine Handlung ging nur sehr schleppend weiter und das Ganze wirkte unlebendig auf mich, woraufhin ich beschlossen habe vieles, was ich schreibe, einfach so zu schreiben, wie ich es auch sagen würde (natürlich nur im gewissen Maß). Warum? Ich hab mehr Dialoge, kann die Handlung schneller voranbringen UND das ist genauso wie bei dir irgendwie: ich fühle mich viel wohler darin. ^^

    Vielleicht fühlt sich ja jemand inspiriert, auch kurz seine Gedanken zu dem Thema runterzuschreiben. Abschließen würde ich dann gerne, auch wenn ich kein richtiges Fazit oder gar eine Struktur habe, mit einem Zitat aus dem Startpost, weil ich es einfach sehr schön fand! :)

    Allein wenn man wenige Worte geschrieben hat, ist es in meinen Augen schon einzigartig

  • Meine Einstellung hat sich im Vergleich mit meinem Post von 2012 kaum verändert. Das liegt daran, dass ich in meiner Schullaufbahn verschiedene Deutschprofs hatte und eine war ziemlich cringey, aka weltfremd und in gewisser Weise überheblich und elitär. Die bestand auf gehobene Sprache und hielt uns manchmal elendlange Vorträge über den Verlust der deutschen Sprache durch fremde, moderne Einflüsse und die klischeehafte "Verdummung der Jugend" (geht oft Hand in Hand, solche Leute find ich heutzutage so vorhersehbar und langweilig lol).

    Damals jedoch hatte es einen gewissen Einfluss auf meinem Schreibstil und das war die Zeit, in der ich am Schreiben selbst kaum noch Freude hatte. Glücklicherweise find ich keine Texte mehr aus dieser Zeit, aber vor zwei Jahren hab ich einen recht alten Text gefunden. Es war, als würde man Nägel essen lol. Was hab ich diesen Charakteren tu dieser Zeit nur angetan.

    Und nein, liebe Frau, ich werde niemals "schwömme" als Konjuktiv verwenden, nur weil die Form grammatikalisch korrekt ist. Keiner, absolut keiner, sagt schwömme. Außer diese Frau, kA. xD


    Probleme, die aus dieser Ansicht heraus entstehen, entstehen in meinen Augen dann, wenn Sprache in diesem Ausmaß dazu verwendet wird, um sich von anderen abzuheben und den Eindruck einer gewissen, elitären Gemeinschaft zu erwecken. Oder eben, wenn gehobene Sprache mit Intelligenz, Bildung und Belesenheit gleichgesetzt wird.

    Klarerweise kann Sprache etwas über einen aussagen, aber manchmal nur in dem einen, abgelichteten Moment. Der Kerl, der betrunken auf niedrigstem Niveau die Kellnerin anbaggert, kann einen Doktortitel besitzen oder der leitende Chef einer Firma sein. Einige Male so gesehen. Seid da nicht immer zu voreilig mit euren Schlüssen. *hust* besonders auf Festen.

    Sprache wird in erster Linie durch die Menschen, die sie verwenden, definiert und Sprachen, die sich nicht verändern, sterben dementsprechend auch bald aus. Demnach sollte man vielleicht nicht jede Veränderung gutheißen, aber es zulassen, dass man Worte aus anderen Sprachen integrieren kann.

    Ich seh hier vor allem zu, dass ich nicht allzu viele Modeworte verwende, bei denen ich mir sicher bin, dass sie in zwei, drei Jahren ohnehin niemand mehr verwendet. Den Text in einigen Jahren zu lesen, könnte recht cringey (Worte wie cringey eben xD) wirken.


    Ich finde es für mich wichtig einen recht natürlichen Schreibstil zu finden, der die Handlung trägt und weder überschattet, weil zu überladen und erzwungen, noch behindert, weil zu wenige Beschreibungen, unschöner Satzbau etc.

    In jedem Fall muss der Schreibstil in sich stimmig sein. Zu High Fantasy kann das ja noch eher passen.

    In meiner Steampunkstory will ich auch keinen hochgestochenen Stil, muss aber aufpassen, dass kein Charakter Worte und Begriffe verwendet, die er gar nicht kennen kann.


    Meine Handlung ging nur sehr schleppend weiter und das Ganze wirkte unlebendig auf mich, woraufhin ich beschlossen habe vieles, was ich schreibe, einfach so zu schreiben, wie ich es auch sagen würde (natürlich nur im gewissen Maß). Warum? Ich hab mehr Dialoge, kann die Handlung schneller voranbringen UND das ist genauso wie bei dir irgendwie: ich fühle mich viel wohler darin. ^^

    Vielleicht fühlt sich ja jemand inspiriert, auch kurz seine Gedanken zu dem Thema runterzuschreiben.

    Inwiefern? Ich kann hier nicht ganz folgen. ^^"

  • Ich bemühe mich bis zu einem gewissen Maße meinen Charakteren eine eigene Erzählstimme zu geben. Also das heißt eine eigene Art, wie sich die Charaktere ausdrücken, wie sie sprechen usw. und das eben auch im Erzähltext. Das heißt, selbst wenn ich dritte Person schreibe, habe ich einen Personalerzähler, der eben n die Ausdrucksweise und Denkweise des Charakters angepasst ist. In Mosaik ist das - behaupte ich mal - mit am deutlichsten zu bemerken, da Pakhet am Anfang eine sehr, sehr bündige Art hat zu denken und der Erzähltext daher auch aus vielen eher kurzen Sätzen besteht, anstatt dass die Sätze zu komplex werden. Das heißt nicht, dass sie eine "einfache Natur" ist, sondern dass sie Emotionen eher ausblendet und Zielorientiert denkt, wenn man so will. Dagegen habe ich bei Der Schleier der Welt mit Kyra es häufiger, dass ihre Gedanken Kreise um sie selbst ziehen, während Tina in 7 Nächte nach Bucharest als Literaturstudentin sich eher blumig und in Metaphern ausdrückt. (Etwas, das sehr anstrengend ist, da ich kein Metaphernfreund bin.)


    Das heißt natürlich nicht, dass es nicht einige Dinge gibt, die meinen eigenen Stil ausmachen und die ich unabhängig vom Charakter nicht ausblenden kann. Ein bestimmter Aspekt dahingehend ist, dass ich häufig dazu neige auf Englisch zu denken, spätestens seit ich in den USA war, und das sich im Schreibstil merkbar macht. Wie meine Lektorin sagte: Es liest sich teilweise, wie aus dem Englischen übersetzt, aufgrund von Satzbau und bestimmten Ausdrucksweisen (vor allem wenn ich ohne drüber nachzudenken englische Redewendungen ins Deutsche übernehme). Und ein anderer Aspekt ist das "doch" und das "dann". Weil meine Charaktere doch immer Dinge dann tun müssen ;)


    Das liegt daran, dass ich in meiner Schullaufbahn verschiedene Deutschprofs hatte und eine war ziemlich cringey, aka weltfremd und in gewisser Weise überheblich und elitär. Die bestand auf gehobene Sprache und hielt uns manchmal elendlange Vorträge über den Verlust der deutschen Sprache durch fremde, moderne Einflüsse und die klischeehafte "Verdummung der Jugend" (geht oft Hand in Hand, solche Leute find ich heutzutage so vorhersehbar und langweilig lol).

    Das ist auch so etwas, mit dem ich mich angefeindet habe. Sprache ist etwas Lebendiges, das sich entwickelt und dabei auch meistens vereinfacht. Wenn das bedeutet, dass irgendwann der Genitiv ganz rausfällt und der Dativ die Funktion einnimmt, dann ist das so. Und wenn sämtliche Relativpronomen durch "wo" ersetzt würden, dann wäre es eben auch so. Davon geht die Sprache nicht "kaputt". Wie übrigens auch nicht durch Neopronomen oder dadurch, dass generische Maskulinum abzuschaffen. *hüstel*

  • Ich finde das Thema Schreibstil unglaublich interessant, denn es ist facettenreicher und tiefgründiger als gedacht.



    Am Anfang, als ich mit dem Schreiben begann und die Schreibstile meiner Lieblingsautoren zu vergleichen anfing, habe ich die Unterschiede und Techniken nicht sonderlich registriert. Ich dachte einfach, ein Schreibstil sei nur die Struktur eines Satzes bzw. die Art und Weise, wie man die Wörter aneinanderreiht, und sonst nichts. Nun, das ist er auch, nur steckt dahinter eine unglaubliche Tiefe, die man bei objektiver Betrachtung auf Anhieb nicht direkt realisiert.


    Ein Schreibstil kann vielerlei Eigenschaften umfassen. Zum einen ganz klassisch, wie man objektiv einen Satz formuliert. Ob der Text eher umgangssprachlich oder fachlich geschrieben ist oder womöglich auch beides. Was man als relevant oder eher unnötig erachtet und dementsprechend den Umfang des Erzählten adaptiert. Im Anschluss an diesen Punkt aber auch, wo man seinen individuellen Schwerpunkt setzt und vor allem, wo man seine Interessen setzt. Natürlich entwickelt und verbessert man beim Schreiben kontinuierlich seinen persönlichen Stil, aber oft bildet sich (bewusst oder unbewusst) eine Tendenz heraus, was einem buchstäblich gut von der Hand geht und Freude am Verfassen bereitet. Ich wage zu behaupten, dass viele Autoren, die ihre Arbeit nahezu perfekt beherrschen, schon lange in der Branche tätig sind und schlichtweg wissen, was sie tun, auch ihre ganz speziellen Bereiche des Verfassens haben, die ihnen einfacher fallen als anderen. Wenn man beispielsweise sein Hauptinteresse am Schreiben von Grausamkeiten hat und es bevorzugt, seiner dunklen Phantasie freien Lauf zu lassen, wird es höchstwahrscheinlich eine Herausforderung sein, einen zärtlichen Liebesroman auf Anhieb adäquat zu schreiben, eben weil man diese Schiene nicht gewohnt ist und dementsprechend logischerweise unsicher ist, wie man das Ganze verpacken soll. Sollte man sich in dieser Situation befinden, sich an etwas Neuem auszuprobieren, dann ist eine Anpassung des gewohnten Schreibstiles in meinen Augen sinnvoll und quasi unumgänglich.


    An dieser Stelle möchte ich auch anmerken, dass dieser Punkt, sprich das Verlassen der Komfortzone, paradoxerweise dazu beitragen kann, dass sich der persönliche Schreibstil ausprägt. Bleibt man dauerhaft auf ein und dasselbe Genre beschränkt, verwehrt man sich eventuell selbst die Chance, seine Fähigkeiten auszubauen und möglicherweise andere Favoriten kennenzulernen, die man vorher nicht kannte, weil man in seiner gewohnten Blase blieb. Jede Herausforderung kann sich sozusagen lohnen.


    Schlussendlich bin ich der Überzeugung, dass der individuelle Schreibstil in der Regel nur minimal beeinflusst wird und im Wesentlichen unverändert bleibt, solange es keine gravierenden Abweichungen von der gewohnten Erzählweise gibt (beispielsweise bei dem Bewegen auf ungewohntem Terrain).

  • Vielleicht muss es gar nicht gleich ein eigener Stil sein, sondern einfach seine kleinen Eigenarten und Erfahrungen, die sich im Schreiben dann mischen. Sicherlich überschneidet man immer wieder hier und da, aber für sich selbst gibt es sicherlich etliche, manchmal auch nur unterschwellig, Aspekte beim Schreiben, die einfließen. Bestimmte Worte, Charaktere, Tropes und all sowas, die dann immer wieder auftauchen. Dass der Stil für sich dann mit mehreren Werken beobachtet werden kann. Manchmal ist es bereits Stimmungsabhängig gefühlt, wie sich einem Text dann genähert wird und mit etlichen Kleinigkeiten hat jeder seinen Schreibstil. Der entwickelt sich mit der Zeit und vielleicht wird er dann immer eigener und einzigartiger, aber für mich ist das alles sehr dynamisch im Prozess und durch die Kleinigkeiten bestimmt. Glaube, da kann sich dann etwas sehr Individuelles entwickeln, aber vielleicht bleibt es auch immer bei einer Art bei manchen, idk. Im Grunde besteht bei den meisten das Schreiben auch aus dem Lesen. Bücher, Skripte und andere Texte. Gefühlt sammeln wir also etliche Stile und Eindrücke und im Inneren stellt man dann beim Schreiben fest, was gemocht und nicht gemocht wird.


    Also vielleicht lässt sich bei jedem der Stil in Kleinigkeiten runterbrechen und je mehr geschrieben wird, desto lässt sich ein Stil erkennen. Sicherlich hilft es auch, eine breite Menge an Schriften von einer Person zu haben. Einen Stil bei drei Haiku zu erkennen, ist natürlich echt tricky. Aber ich finde die Begrifflichkeit mit dem Stil schwer festzumachen. Für mich ist das schwankend und im Kern eine stabile Konstante dann, mit wiederkehrenden Elementen, die dann von Außen mit beeinflussten Elementen sich verändern. Manchmal sind es melancholische Zeiten, mal aufregende. Je nachdem was konsumiert wird und wie sich der Kopf so dreht. Nur im Kern eben sich selbst treu bleibend. Finde es auch schwer, sich gegen seine normale Schreibweise über lange Zeit zu drücken, also beispielsweise ein Buch nur in hochgestochener Sprache schreiben … uff, klingt mega schwer. Würde persönlich auch nie jemanden einen Stil absprechen, sondern einfach jedem seinen Stil zusprechen und manche haben einen sehr markanten und andere wollen einfach nur eine tolle Geschichte erzählen, die vielleicht dann sehr basal alles erzählt und ist. Das ist dann eben auch der Stil von einem. Also lieber an einen Stil in jedem von uns glauben, statt die negative Variante. Kann mir gut vorstellen, dass sich der Stil auch mit den Jahren stark verändert, aber vielleicht finden wir dann trotzdem Elemente, die wir immer beibehalten oder die uns seit Ewigkeiten ausmachen? Der Gedanke klingt doch irgendwie schön, finde ich.^^‘

    Insofern: Ein saftiger Feststoff im im Inneren und eine zarte Hülle, die sich immer mal wieder wandelt – Milchschokolade, Waldmeister , Zimt …

  • Sicherlich hilft es auch, eine breite Menge an Schriften von einer Person zu haben. Einen Stil bei drei Haiku zu erkennen, ist natürlich echt tricky.

    Was? Erkennst du keine wiederkehrenden Elemente direkt beim ersten Lesen? Also wirklich!

    Haha, nein. Ich stimme dir absolut zu, dass man nur schwer erkennen kann, ob es Aspekte gibt, die "immer mal wieder auftauchen", wenn man nur wenig Auswahl beim entsprechenden Autor hat. Zumal man ja auch bedenken muss, dass verschiedene Arten (also Gedicht, Haiku, Drabble usw.) auch vom Grundsatz er schon recht unterschiedlich sind und man da einen "Stil" nur schwer erkennen kann, weil man das Grundgerüst des Werks schon schwer miteinander vergleichen kann. Zumindest empfinde ich das so. Wenn ich zB von Flocon ein wunderschönes Haiku lese, dann kann ich das gedanklich nur schwer mit einem Drabble vergleichen; einfach weil ja die Grundidee (vermutlich) schon eine ganz andere war beim Schreiben.


    Nur im Kern eben sich selbst treu bleibend. Finde es auch schwer, sich gegen seine normale Schreibweise über lange Zeit zu drücken, also beispielsweise ein Buch nur in hochgestochener Sprache schreiben … uff, klingt mega schwer.

    Ich denke, wenn man von "Stil" redet, dann meint man auch gar nicht mal unbedingt etwas Konkretes. Also ...


    Kann mir gut vorstellen, dass sich der Stil auch mit den Jahren stark verändert, aber vielleicht finden wir dann trotzdem Elemente, die wir immer beibehalten oder die uns seit Ewigkeiten ausmachen? Der Gedanke klingt doch irgendwie schön, finde ich.^^‘

    ... wenn man davon ausgeht, dass der Stil etwas ist, was a) über Jahre hinweg entsteht und sich verändert und b) auch etwas nicht "Greifbares" ist (also mehr der Vibe des Werkes oder das Feeling, was man beim Lesen eines Werkes von Autor xy hat), dann kann man es nicht nur auf die Sprache, auf die Wortwahl und/oder auf einen fixen Punkt festlegen. Mein Gott, klang der Satz kompliziert, haha. Was ich meine: Für mich persönlich ist "Stil" eine Mischung aus vielen verschiedenen Teilaspekten und kann vor allem auch "zwischen den Zeilen" gefunden werden. Wie ein Gefühl oder eben wie ein Vibe, den man einfach verspürt, wenn man immer mal wieder etwas vom gleichen Autor liest.

    Deswegen glaube ich auch, dass man den "Stil" nur schwer verstellen, erzwingen oder anpassen kann. Sicherlich gibt es Ausnahmen - wenn ich zum Beispiel daran denke, wenn ich mit einem ganz bestimmten Vorhaben an etwas rangehe und schreiben möchte, dann passe ich ja automatisch Beschreibungen, Wortwahl und Atmosphäre an. Und damit ja auch gewissermaßen meinen "Stil". Ich würde dennoch nicht davon sprechen, dass "Stil" etwas klar Definierbares ist; wie du auch beschriebst. Er ist etwas Fließendes und wirklich "wiederkehrende" Dinge sind meistens eher zwischen den Zeilen versteckt.