Deus Ex

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“

  • Release: 2000
    Publisher: Eidos Interactive / Square Enix
    Genre: Action-RPG / First-Person Shooter
    Rated M for Mature (USK: 18)


    Allgemeines


    Deus Ex ist eines dieser Spiele, die direkt nach ihrem Erscheinen für so viel Aufruhr sorgen, dass sogar Jahre später in Reviews Vergleiche zu ihnen gezogen werden. 2000 für den PC herausgebracht, gilt Deus Ex noch heute als Meilenstein der Gaminggeschichte, was u.a. durch seine zahlreichen „Game of the Year“-Awards bestätigt wird.
    Obwohl manche Elemente des Spiels nach mittlerweile 12 Jahren etwas eingerostet sind, macht es weiterhin Spaß und ist definitiv sein Geld wert.


    Story


    Die Handlung von Deus Ex spielt in der nicht allzu fernen Zukunft. 2052 droht die Welt im Chaos zu versinken, da sich ein tödliches Virus, bekannt als „Grey Death“, auf die gesamte Erdbevölkerung verbreitet. Der einzige Impfstoff, genannt „Ambrosia“, wird von dem Super-Konzern VersaLife produziert und ist extrem selten. Dadurch ist er denjenigen vorbehalten, die von den Regierungen als notwendig für das Überleben der Menschheit angesehen werden (also Politikern, Wissenschaftlern, Soldaten, Reichen etc.).
    Diese ungerechte Verteilung hat zur Bildung von verschiedenen Terrororganisationen geführt, die versuchen, mit allen Mitteln Ambrosiabestände zu ergattern und an die restliche Bevölkerung zu verteilen. Als Reaktion darauf kam es zur Gründung von Anti-Terror-Einheiten, allen voran der UNATCO (United Nations Anti-Terrorist Coalition), deren Ziel es ist, den Frieden auf dem seuchengeplagten Planeten zu sichern.


    „You were just a prototype, Denton, a prototype for me!”


    Der Spieler übernimmt die Rolle von J.C. Denton, einem nanotechnisch verbesserten UNATCO-Agenten, der gerade seinen ersten Arbeitstag antritt. Zusammen mit seinem ebenfalls augmentierten Bruder Paul bildet J.C. das Flaggschiff von UNATCO und wird daher nur für die wichtigsten Missionen eingesetzt.
    Im Verlauf der Story wird J.C. in Geschehnisse verwickelt, die seine Loyalitäten in Frage stellen, unerwartete Wendungen herbeiführen und Geheimnisse aufdecken, die von Regierungen und Firmen lange Zeit vertuscht wurden. Schlussendlich muss der Protagonist sogar entscheiden, wie die weitere Geschichte der Welt verlaufen wird. Sendet er sie zurück in eine von Anarchie geprägte technologische Steinzeit, übergibt er die Kontrolle an eine Gruppe von Wenigen und unterstützt damit ein kapitalistisches System, oder macht er sich selbst zum Deus ex Machina?


    Die Story von Deus Ex bedient sich im Grunde zahlreicher bekannter Verschwörungstheorien und verdichtet sie zu einem überzeugenden und sehr spannenden Plot. Mehrere Twists sorgen dafür, dass die Handlung nie vorhersehbar wird und es bis zum Schluss Freude macht, das Geschehen voranzutreiben. Außerdem können e-mails, Zeitungsartikel und Logbucheinträge gefunden werden, die vielseitige Hintergrundinformationen vermitteln.
    Das tragende Element dabei ist die Handlungsfreiheit, die dem Spieler gewährt wird. Jede Situation kann auf mehrere Arten gehandhabt werden und egal für welche Variante man sich entscheidet, der weitere Verlauf des Games ändert sich. Teilweise sind es nur kleinere Dinge, wie z.B. Dialoge, die von den Entscheidungen beeinflusst werden, manchmal sind die Konsequenzen aber weitreichender, wie z.B. beim Ending.


    Das Voiceacting ist eine zweiseitige Medaille. Auf der einen Seite hat man Stimmen wie die Bob Page, die wirklich super gesprochen sind, auf der anderen Seite solche wie die von J.C., die monoton und praktisch ohne Emotionen rüberkommen. Im Großen und Ganzen werden die Ohren zwar nicht verwöhnt, aber man kann den Gesprächen etwas abgewinnen.


    Fazit: Die Story ist, trotz kleiner Mankos, das, was Deus Ex ausmacht. Definitiv besser als in den meisten anderen Spielen.


    Gameplay


    Das Gameplay besteht hauptsächlich aus 3 Komponenten: schießen, Stealth und Augmentierung.


    Dem Spieler steht ein ansehnliches Arsenal an Waffen zur Verfügung, für die wiederum mehrere Upgrademöglichkeiten vorhanden sind. Die Auswahl reicht von einer einfachen Pistole, über eine Tranquilizer-Armbrust, bis hin zum zerstörerischen Plasmagewehr. Wer also die Gegner gerne mit unterschiedlicher Ausstattung loswird, ist mit Deus Ex gut bedient.
    Ansonsten bleibt noch zu sagen, dass mit Ausnahme der Armbrust und dem Stun-Prod alle Waffen tödlich sind, was insofern relevant ist, da das Töten, beziehungsweise Nicht-Töten von Feinden die Reaktionen der übrigen NPCs gegenüber J.C. bestimmt.


    „You mechs may have copper wiring to re-route your fear of pain, but I’ve got nerves of steel.”


    Ein kleiner Haken besteht bei der Sache jedoch. Die KI lässt sich natürlich nicht einfach niedermähen, sondern schießt zurück – und sie schießt ziemlich gut. Vor allem nach heutigen Maßstäben segnet J.C. unter Beschuss ziemlich schnell das Zeitliche. Eine vorsichtigere Spielweise ist daher angebracht und an dieser Stelle wird Stealth wichtig. Häufig lassen sich die Gegner nämlich umgehen, oder zumindest durch subtilere Weise als den üblichen Beschuss beseitigen, beispielsweise durch das Umprogrammieren von Sicherheitssystemen. Dafür müssen aber Skillpunkte in die entsprechende Fähigkeit investiert werden, was dazu führt, dass man evtl. darauf verzichten muss, die Waffenskills zu verbessern und so in direkten Konfrontationen schlechter dasteht.


    Als letztes Mittel stehen J.C. seine Nanoverbesserungen zur Verfügung. Durch die Nano-Kanister, die in den Leveln versteckt sind, können in jedem Körperteil unterschiedliche Augmentierungen aktiviert werden. Das sieht dann im Spiel so aus, dass man z.B. beim Auge die Wahl zwischen zwei und beim Torso zwischen drei Augments mit gänzlich verschiedenen Effekten hat. Durch diese Verbesserungen kann man den Protagonisten nach den eigenen Wünschen verändern.
    Egal ob man sich dafür entscheidet, J.C. so stealthy wie möglich zu machen, oder ihn zur Killermaschine werden lässt, er behält immer die Möglichkeit die Situationen auf die jeweils angebracht Art zu lösen.


    Fazit: In Anbetracht der Tatsache, dass Deus Ex über ein Jahrzehnt alt ist, lässt sich das Gameplay durchaus sehen. Zwar sind einige Dinge nicht mehr ganz zeitgemäß, wie z.B. die etwas abgehakt wirkenden Kämpfe oder die relativ geringfügigen RPG-Elemente, aber davon abgesehen kann man sich mit dem Spiel trotzdem noch anfreunden.


    Präsentation


    Die Grafik ist nach heutigen Maßstäben nicht unbedingt der Bringer, aber ganz anständig. Die Umgebungen sind sehr individuell gestaltet und es macht Spaß, sich Gebiete wie Hong-Kong oder Hells Kitchen in New York etwas genauer anzusehen. Gemeinsam ist allen, dass sie sich durchwegs in der Nacht befinden, wodurch die Farbgebung allgemein als düster bezeichnet werden kann. Das passt einerseits, da es die dystopische Stimmung viel besser rüberbringt als ein Design, dass vor Farben schreit, aber erweckt andererseits etwas Langeweile.
    Die Figuren kommen, wie für diese Zeit typisch, noch ziemlich klotzartig rüber und die Gesichtsanimationen bei Dialogen beschränken sich auf das Bewegen des Mundes.



    „I am not a machine.“


    Der Soundtrack macht da schon mehr Freude. Die Hintergrundmusik ist häufig nett anzuhören und catchy. Die synthetischen Sounds passen gut ins Bild der mechanisierten Zukunft und tragen ihren Teil zur trübsinnigen Atmosphäre bei.
    Als kleines Beispiel der nicht unbekannte Deus Ex Theme Song.


    Fazit: Die Grafik ist ehrlich kein Fest für die Augen. Man muss den Entwicklern aber zugestehen, dass die Möglichkeiten 2000 noch sehr viel begrenzter waren und angesichts dessen ein ordentlichen Job gemacht haben.
    Wer sich daran stört, wird zumindest durch den Soundtrack etwas entschädigt.