Kinder mit Begabung, um das Talent zu fördern, ihre Kindheit rauben?

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  • @ Bastet:
    Natürlich muss man auch mal was lernen, aber eben nicht nur.
    Was wird heute schon kreativ vermittelt?
    Und bloß weil man es in Schule& Uni immer so gemacht hat, impliziert das nicht, dass es gut so ist. Selbst Humboldt kritisiert das Schulsystem in unserer Form, man muss ja auch nicht alles ändern, man kann ja einfach ein bisschen was ändern. (Wird man aber nicht)
    Und ich befinde die "Leistungsgeselschaft" als sehr wohl ziemlich krank. Habe von Tests zur Aufnahme an ganz normale Unis gehört, wo sich Leute Katheter legen ließen, um nicht pinkeln zu müssen! Von dem ganzen Doping mal abgesehen. Ich glaube auch, dass eine dahingehende Orientierung zu den negativen Folgen der Globalisierung zählt.


    Und um es nochmal zu sagen: was hilft es, wenn man Erdkunde hatte, sich aber nur sporadisch an den erarbeiteten Stoff erinnert?
    Die ganzen Karten beispielsweise- nur das Gröbere, dafür immer wieder vertiefen.
    Im Grunde ist es wie mit der EV-Verteilung bei Pokemon :ugly: :
    Man verschwendet die wertvolle Hirnkapazität nicht für alle vertieften Felder von z.B. Erdkunde, da man sich sonst alles nur ganz wenig merkt und den Zusammenhang nicht versteht. Besser ist es doch, auf der Afrikakarte die wichtigen Punkte zu kennen und das dafür richtig gut...



    Da ich weiß, dass du Zitate magst (von Wikipedia über Humboldt): Zurück weist Humboldt eine Pädagogik, die ihren Sinn in bloßer Nützlichkeit für einen späteren Beruf (Berufsbildung) oder in partikularer Standeserziehung sieht. Humboldt lehnt daher realistische Bildung in Mittel- und Realschulen, Bürgerschulen oder frühzeitig beruflich orientierten Schulen ab.

  • Zitat von Bluedragon

    Und ich befinde die "Leistungsgeselschaft" als sehr wohl ziemlich krank. Habe von Tests zur Aufnahme an ganz normale Unis gehört, wo sich Leute Katheter legen ließen, um nicht pinkeln zu müssen! Von dem ganzen Doping mal abgesehen. Ich glaube auch, dass eine dahingehende Orientierung zu den negativen Folgen der Globalisierung zählt.


    Okay, das ist wirklich extrem - und das müsste auch nicht sein. Ich meine, ich schreibe in eineinhalb Jahren etwa auch meine Matura (Abi) - dauert auf meiner Schule 'n Jahr länger als in anderen in Österreich - und die wird fünfstündig sein. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass man da nicht auf die Toilette gehen darf, oder man nicht fertig wird, wenn man auf kurz einmal austritt - und wenn man diese Matura schafft, dann schafft man alles, glaube ich. :D
    Wir müssen auch wissenschaftliche Arbeiten schreiben - im nächsten Jahr nennen sie es dann Diplomarbeit, aber es ist das Selbe - und an der Schule haben wir einen Plagiatsprüfer. Heute hatten wir einen Workshop, wie eine wissenschaftliche Arbeit aufgebaut wird. Da ist Schluss mit lustig.
    Ich weiß, dass unser Stoff und unsere Anforderungen recht stramm sind, aber ich finde es richtig so.


    Bitte versteh mich nicht falsch, ich empfinde es nicht als richtig wie hart teilweise die Schulen in China und Japan (als Beispiele) sind, ABER beide sind führende Wirtschaftsmächte. Irgendetwas müssen die also richtiger machen als wir. Darunter sehe ich auch das Bildungssystem. Ich kann mich noch genau an eine Dokumentation über Japan in der Unterstufe berichten. Aufnahmetests in Privatkindergärten, eine ziemlich hohe Selbstmordrate unter Oberschülern.
    Allerdings könnte man hier einen Zwischenweg zwischen Zuckerbrot und Peitsche finden, zwischen lasch und extrem streng. Hauptschulen können gerne Themen oberflächlich behandeln, die meisten Hauptschüler besuchen a. wenn sie die Kapazitäten besitzen, dann doch eine weiterführende Schule oder b. gehen in die Lehre und müssen dort wirklich vorrangig wissen, was für den von ihnen ausgesuchten Beruf gebraucht wird.
    Aber an Gymnasien finde ich es richtig, wenn man jedes Wissen vertieft. Ich finde es falsch, wenn jedem (sorry) Idioten die Matura nachgeworfen werden würde. Dann ist sie irgendwann nichts mehr wert - und der Trend zeigt sich leider schon ein wenig, weswegen die Anforderungen wieder verschärft wurden.


    Zitat von Bluedragon

    Was wird heute schon kreativ vermittelt?


    Schulen sind für Wissen zuständig. Kreativ kann ich in meiner Freizeit sein - und wenn ich das gerne möchte, kann ich mir selbst kreative Eselsbrücken bauen oder ähnliches, um den Stoff besser zu behalten, aber mir sind Fakten und rein-logische Zusammenhänge viel lieber.

  • @ Bluedragon


    Begabte Kinder benötigen eben ein spezielle Förderung.


    Du sprichst den Job an, dabei bedenkst du gar nicht das es auch einmal Änderung in diesem Bereich geben kann, ich lernte zuerst Bäcker und danach 3 Jahre Verkauf. Es gibt viele Menschen die ihren Beruf wechseln, aus Unzufriedenheit, aus Krankheit, aus Jobverlust usw, du stellst das viel zu einfach da und ein Job macht nicht immer nur Spaß, es gibt auch unangenehme Teile. Leider kann auch nicht jeder seinen Traumberuf ausüben, deshalb sollte sich ein realistischer Berufswunsch etablieren und nicht ich werde Stuntman oder Schauspieler. Siehe das mit dem Beruf einmal mit mehr wirklichkeitstreu und nicht zu fanatisieren. Mit seinem Beruf muss man in 1. Linie Geld verdienen und wenn ich kein Popstar werden kann, muss ich eben auch mal Blumen gießen.


    Kinder ohne Begabung können sich selbst fördern durch eignes lernen, Lernen mit Freunde oder Nachhilfe, es gibt genug Wege dies auch mit wenig Geld hinzubekommen.


    Das Englisch nicht gebraucht wird, da wiederspreche ich dir, es wird täglich benutzt. Game Boy, Jeans, Handy, cool, die sind alles englische Wörter. Es ist heutzutage immer gut, wenn man Englisch spricht.


    Kinder können sich nicht selbst fördern, durch Vorlesen lernt man kein Lesen.


    Ich bin Leiter einer Videospielhandlung und achte sehr genau auf Noten, denn diese können mehr über einen Menschen Aussagen, als du es vermutest, wer in Geologie schlecht ist, der zeigt somit das er kein Durchhaltevermögen hat wenn es um Dinge geht, die auch einmal langweiliger sein können und vermutlich stört der Jenige den Unterricht, zumindest nimmt er nicht daran teil.


    Natürlich ist das Hirn ein Muskel, der gefördert werden möchte, es mistet auch nicht aus. Begabte Kinder langweilen sich, wenn sie nicht das machen können, was sie gerne tun und solange es freiwillig geschieht, ist dagegen auch nichts einzuwenden. Meine Tochter spielt in letzter Zeit viel Trompete und das ohne einen Zwang von meiner Seite aus.


    Durch einen IQ – Test ermittelt man nur wie schnell das Gehirn eine Aufgabe bewältigt.


  • Der Gehirn ist ... ach egal x_X


    Ansonsten bringen sich Kinder eigentlich sogar sehr gut selbst das Lesen bei. ;)


    Ich wollte zu den Noten etwas sagen: Es kann auch einfach zeigen, dass der Lehrer gegen einen was hatte. Solche Fälle kenne ich von Freunden genug und von mir ebenfalls. Noten sind alles andere als objektiv, zumindest meistens. Da gibt es natürlich noch Lehrer, die das vorbildlich bewerten können. Zum Glück gibt es in Österreich keine Numerus-Clausus und wird hoffentlich auch niemals eingeführt. Ein ekelhafter Lehrer und schon könnte deine Zukunft versaut sein - oder zumindest erschwert werden.


    Ansonsten, auch wenn es nicht an mich gerichtet war... es war keine Rede von Stuntmännern und Popstars. Ein Beruf soll in erster Linie eine Lebensaufgabe erfüllen und dafür sorgen, dass man Geld verdient. Das auch, natürlich. Allerdings wird man in einem Beruf, den man hasst, nicht erfolgreich.

  • @ Bastet


    Ich sehe mir ja die gesamte Bewerbung an und so was ist eigentlich selten, ein Schüler kann auch Einspruch in einem solchen Fall legen.


    Das ist mir auch klar, wenn ich den Job hasse, habe ich nicht viel Motivation, aber dies meinte ich nicht. Kinder haben noch keine Vorstellung wie das Berufsleben ist (Praktikum reicht mit 2-4 Wochen nicht genug aus)und meinen in ihrem Traumjob ist alles toll, ich weise lediglich daraufhin, das es Illusionen sind. Bei mir war zu Beginn meiner Bäckerlehre auch so ich felsenfest überzeugt, das Richtige zu tun, bis ich mich fragte, warum um 1 Uhr aufstehen? Verkauf ist für mich viel schöner, natürlich gibt es hier ebendfalls Schattenseiten, wie unfreundliche Kunden oder unzuverlässiges Personal, dies muss man sich vor Augen halten und nicht nur, cool ich verkaufe den ganzen Tag Games.



    P.S. Nein, schreibe ruhig das mit dem Gehirn aus, es interessiert mich.

  • Zitat von irgendsonem angesehenen Neurobiologen (Natürlich ist das Hirn kein Muskel, es kann sich ja nicht kontrahieren :thumbsup: ) : Das Gehirn ist kein Muskel, den man mechanisch trainieren kann. Um etwas zu lernen, braucht das Gehirn das Gefühl, dass ein Lerninhalt wichtig ist. Da muss also einem Menschen etwas "unter die Haut gehen". Immer dann, wenn man sich begeistern kann, dann werden Nervenzellen im Mittelhirn aktiviert. Aus diesen Zellen wachsen Fortsätze, die wiederum neuroplastische Botenstoffe freisetzen. Das passiert in der Regel nicht, wenn man versucht, ein Telefonbuch auswendig zu lernen oder Schulstoff zu reproduzieren. Mit anderen Worten, wenn das Gehirn nicht mit Begeisterung "gedüngt" wird, wächst nichts.


    Kleine Anmerkung zu diesem "wächst nichts":
    Man kann das Hirn 0,0000 trainieren, sich in kürzerer Zeit mehr zu merken, obwohl man ihm andere Fakten beibringt. Und die muss man ständig trainieren, sonst vergisst man sie wieder.
    Im Hirn gibt es Synapsen, die verkümmern, wenn man sie nicht festigt
    Man unterscheidet nämlich 3 Gedächtnisformen: Primärgedächtnis (Infos für wenige Sekunden gespeichert)
    Das Sekundärgedächtnis (Infos bleiben, je nach Wichtigkeit und Übung einige Jahr oder ein paar Minuten)
    Tertiäres Gedächtnis (für immer verankert)
    Und die Festigung solcher Synapsen, über die man den Neurotransmitter (Überträgerstoff, hier beim Erinnern/Wiederholen) jagt, bewirkt den Eintritt der Info in die nächste Gedächtnisebene. Deshalb bleibe ich bei meiner EV-Theorie, gezielte Fakten für Jahre im Sekundärgedächtnis verankern, statt sie sich nur 2 Tage für einen Test zu merken


    Weil du gesagt hast, dass das Gehirn nicht selektiert:
    Weißt du noch, was deine Grundschullehrerin am Tag deiner Einschulung getragen hat oder was für Pflanzen im Klassenraum standen?
    Vielleicht kannst du mir sogar sagen, was in der 8. Klasse in Geographie behandelt wurde?
    Aber wieso erinnerst du dich vllt. noch, wo du deine Freundin das erste mal geküsst hast?
    Weil die Synapse mit EMOTION gekoppelt ist, was sie wichtiger macht- so merkst du sie dir ein Leben lang.
    Deshalb muss Gelerntes mit MERKwürdigem geknüpft werden, um eine Emotion im Hirn auszulösen oder Verknüpfung an anderen Anhaltspunkten zu schaffen:
    Beispiel: Die Sututa sagittalis (Schädelnaht) hab ich mir so gemerkt: Ein Sack (sag) in Italien (ittalis), bei dem drieselt oben (am Schädel) eine Naht (Sutura).
    Sutura kann man auch mit Sakura aus Naruto verknüpfen.... gar nicht so schwer, wie's sich anhört.



    Wieso denkst du, dass nur "begabte" Kinder gefördert werden sollten?
    Damit sie später bessere sind, als andere? Sind sie das nicht schon davor?
    Ist es nicht interessanter, einem Kind, das mittelmäßig rechnen kann, die gleiche "Förderung" zukommen zu lassen, einfach, weil es sich dafür interessiert?
    Was soll das geförderte Kind überhaupt mit seiner Förderung anstellen? Noch ein Manager werden, der die Mittelschicht drangsaliert?



    Und dass du deine Angestellten nach solchen harten Kriterien beurteilst :thumbdown:
    Erstens, ihr habt Geologie?
    Zweitens: Du bist bestimmt auch nicht überall gut! Jeder Mensch hat Stärken und Schwächen und sowieso braucht so'n Verkäufer doch ganz andere Qualifikationen (ein Spieleverkäufer sollte meiner Meinung nach z.B. immer freundlich bleiben und nicht so gelangweilt gucken, er sollte sich natürlich mit Videospielen auskennen...)



    Zu IQ-Test:
    Aufgaben gehen sehr in eine Richtung, es gibt ja auch mehrere Arten, logisch zu denken.
    Z.B. Diese Tests, die sie mit Hunden machen (hol das Fressen aus der Röhre,...), wenn man die sich auf menschliches Vermögen adaptiert vorstellt, gegenüber einer Textaufgabe aus z.B. dem TMS, das sind zwei logische Denkweisen, die sich komplett unterscheiden!
    Diese Tests sind, wie ich meine, immer noch viiiiieeel zu einseitig.
    Auch spielt die Verfassung und v.A. das KONZENTRATIONSVERMÖGEN eine große Rolle.
    Der Mensch arbeitet nicht immer einheitlich



    So, wollte eig. kurz& prägnant antworten.... is jetzt doch nichts geworden, naja, wird vllt. wenigstens bissle Gesprächsstoff geben.

  • Zitat

    Zitat von irgendsonem angesehenen Neurobiologen (Natürlich ist das Hirn kein Muskel, es kann sich ja nicht kontrahieren ) : Das Gehirn ist kein Muskel, den man mechanisch trainieren kann. Um etwas zu lernen, braucht das Gehirn das Gefühl, dass ein Lerninhalt wichtig ist. Da muss also einem Menschen etwas "unter die Haut gehen". Immer dann, wenn man sich begeistern kann, dann werden Nervenzellen im Mittelhirn aktiviert. Aus diesen Zellen wachsen Fortsätze, die wiederum neuroplastische Botenstoffe freisetzen. Das passiert in der Regel nicht, wenn man versucht, ein Telefonbuch auswendig zu lernen oder Schulstoff zu reproduzieren. Mit anderen Worten, wenn das Gehirn nicht mit Begeisterung "gedüngt" wird, wächst nichts.


    Du meinst hier sicherlich den Neurobiologen Hüther. Naja aber ich finde die Sache doch eher strittig. Wichtig ist nicht, dass das lernen primär Spaß macht, sondern eben, dass es wichtig ist. Und als Schüler mit einer gesunden Lerneinstellung sieht das Lernen für einen Test nunmal als wichtig an. Positive Emotionen müssen zum Lernen nicht zwangsläufig wichtig sein, genauso wie das Intresse jetzt auschlaggebend ist, es macht das Lernen wesentlich leichter, ansonsten müsste jeder Schüler in einem Fach, was ihm nicht intressiert, strunzenhohl sein, aber trotzdem lernen die Schüler es irgendwie, es ist zwar schwerer ab nicht unmöglich. Demnach muss einem das Wissen nicht zwangsläufig begeistern oder unter die Haut gehen, kann sicherlich jeder Schüler, der schonmal was gelernt hat, was ihn nicht intressierte, gut beurteilen. ;)


    Zitat

    Natürlich muss man auch mal was lernen, aber eben nicht nur.
    Was wird heute schon kreativ vermittelt?
    Und bloß weil man es in Schule& Uni immer so gemacht hat, impliziert das nicht, dass es gut so ist. Selbst Humboldt kritisiert das Schulsystem in unserer Form, man muss ja auch nicht alles ändern, man kann ja einfach ein bisschen was ändern. (Wird man aber nicht)
    Und ich befinde die "Leistungsgeselschaft" als sehr wohl ziemlich krank. Habe von Tests zur Aufnahme an ganz normale Unis gehört, wo sich Leute Katheter legen ließen, um nicht pinkeln zu müssen! Von dem ganzen Doping mal abgesehen. Ich glaube auch, dass eine dahingehende Orientierung zu den negativen Folgen der Globalisierung zählt.


    Also Aufnahmetests sind nicht gang und gebe an deutschen Unis, da sich unsere Unis doch eher auf ihren NC verlassen und das mit dem Katheter wird sicherlich nicht überall auftreten. ;)
    Und kreative Vermittlung schön und gut, aber wie will man das Realisieren, sodass es effektiv funktioniert? Damit man Dinge wirklich kreativ vermitteln kann, bedarf das auch einer bestimmten Eigeninitiative der Schüler und naja, daran scheiterts dann wiederum, dass einige sich für das Fach gar nicht intressieren, egal wie kreativ es dort ankommt. Die Schule soll bilden, soll eine bestimmte Allgemeinbildung vermitteln, mit der man später einen bestimmten Beruf erlernen kann und hier sind wir bei einem ganz entscheidenen Punkt: Du DARFST die Schüler zu Schulzeiten nicht zuviel Wahl lassen, weil sie sich viel zu früh spezialisieren. Und eine frühe Spezialisierung schränkt die weiteren Möglichkeiten stark ein. Was macht ein Schüler, der sich für Naturwissenschaften zu Schulzeiten intressiert und fast die freie Fächerwahl hat? Er wird sich in seinem jugendlichen Leichtsinn, eben weil man Entscheidungen oft aus dem Bauch heraus trifft, auf Naturwissenschaften spezialisieren, aber was macht er denn dann, wenn er bei dem tieferen Einblick merkt, dass das eigentlich nicht intressant ist, weil gerade in den Naturwissenschaften oftmals vieles sehr abstrakt zugeht bzw. dargestellt wird. Was macht er denn dann? Wenn man erwachsen wird ändert sich oft der Blick auf bestimmte Dinge, demnach ändern sich auch unter Umständen die Intressengebiete.


    Zitat

    So eine Förderung wie im Begabtenkurs sollten alle erhalten.

    Zitat

    Wieso denkst du, dass nur "begabte" Kinder gefördert werden sollten?
    Damit sie später bessere sind, als andere? Sind sie das nicht schon davor?
    Ist es nicht interessanter, einem Kind, das mittelmäßig rechnen kann, die gleiche "Förderung" zukommen zu lassen, einfach, weil es sich dafür interessiert?
    Was soll das geförderte Kind überhaupt mit seiner Förderung anstellen? Noch ein Manager werden, der die Mittelschicht drangsaliert?

    Du solltest eins verstehen; Hochbegabtes Kind =/= Otto normal Schüler. Ein hochbegabtes Kind lernt unter Umständen anders und schneller. Es ist in der Lage zusammenhänge zu erkennen, die man als normal sterbliches Kind nicht so schnell erkennen kann. Hochbegabte machen unter Umständen eine Rechnung in zwei Minuten im Kopf, wofür du vlt. 20 min brauchst, weil du eben die schritte nicht so schnell im Kopf rechnen kannst und du es dir, weil der Gehirn das so abstrakt gar nicht fassen kann, aufschreiben musst. Genauso wird es im Begabtenkurs ablaufen. Vertiefende Mikrobiologie ist nicht, dass man sich die Bakterien unterm Mikrosskop anschaut, sondern, dass unter Umständen Molekulare Grundlagen gelehrt werden, die du dir so schnell gar nicht vorstellen kannst. Und weil ein normal begabtes Kind eben langsamer denkt, dauert das lernen erneut länger in der Gruppe, wodurch du wiederum die Begabten Kids behinderst, was in langeweile für die Kinder resultiert. Fördern benötigt nun mal auch fordern, man muss psychologisch und physisch an seine Grenzen stoßen um sich verbessern zu können. Wie Bastet erwähnte: Diamanten entstehen unter Druck.

  • Domi:


    Zuerst zu dem Druck-Diamantenzeug:
    Habt ihr schonmal versucht, unter Angst (die der Druck hervorruft) zu lernen?
    Das klappt nicht, weil das Hirn eben primär die Angst sieht und andere körperliche Mechanismen in Gang setzt.
    Den Fluchtinstinkt.
    Deshalb wird man unter Lernzeitdruck wesentlich schlechter abschneiden, als ohne.


    Sowieso glaube ich, ihr versteht mich alle falsch-
    Ich will hier nicht die Waldorf-Pädagogik propagieren, sondern vielmehr auch auf Missstände im Dreigliedrigen Schulwesen hinweisen.
    Ich will auch nicht, dass Kinder freudig aus dem Schulhaus rennen und rückblickend nichts gelernt haben.
    Im Gegenteil! Das "Auf-den-Hosenboden-gesetze" hilft nachweislich nichts, weil man eben später davon nichts behält.
    Also frage ich mich halt, wie man das ändern kann.
    Und bei dem Beispiel mit der Geschichtslehrerin: 1. Die ganze Klasse hat mitgearbeitet
    2. Hatten beim neuen Lehrer die, aus der alten Klasse, mit der guten Lehrerin, alle bessere Noten im Vergleich zum Rest.


    Ich will nicht, dass aus der Schule ein Spielhaus wird, im Gegenteil- ich fände es besser, wenn die Kinder mehr Gelerntes behielten!



    Zum Begabtenkurs:
    Ich kann das, wie ich meine, doch gut beurteilen, weil ich selber mit drin bin.
    Und obwohl dort die zehn besten Schüler in ein paar Jahrgängen sind- im Rechnen bin ich z.B. auch grottenschlecht :rolleyes:
    Und ich bin durchaus der Meinung, dass der "Otto normal- Schüler" das was wir machen auch könnte.
    Beispiel: wir haben die Moon-Hoaxer-Theorie behandelt, Filme dazu gesehen, das war's (hätte echt jeder verstanden, sind ja bloß Fakten und nichts wo man ausschweifend denken muss). Was aber gut war: danach haben wir darüber diskutiert.
    Diskussionen sind dazu da, sich eine Meinung zu bilden und zu sehen, dass diese auch ganz leicht falsch sein kann. Wenn du Fakten nur auswendig lernst, dir jemand sagt "so ist es", merkst du sie dir 1. nicht so gut (nur was man bewusst durchdenkt speichert man, deshalb merkt man sich nicht jeden Dreckfleck auf der Fensterbank- weil man ihn nicht bewusst wahrnimmt) und 2. verlierst du die Lust am Denken.



    Realisierbar wäre das z.B, wenn man in der Lehrerausbildung das Fach Pädagogik nicht nur 1 Stunde in 2 Monaten hätte (meine Mutter ist Lehrerin, seit sie mir das erzählt hat, kann ich mir einiges besser erklären (Hust... Frau F...))
    Und wenn man es evtl. verbessern würde


    Das mit dem Katheter scheint häufig vorzukommen (best. dopen die auch wie verrückt beim Abi) es sind Tests, die man zur Aufbesserung des NC machen kann.


    (Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, wie du von einem kreativeren Schulsystem auf vorzeitige Spezialisierung schließt, aber egal...)
    Natürlich sollen sich Kiddies nicht so früh spezialisieren, aber wenn man jedes Fach einfach etwas schülerfreundlicher gestalten würde (so, dass der Schüler sich die wichtigen Inhalte auch merkt) ich rede ja nicht nur von einem Fach (zu viele Geo-Beispiele), wem schadet es was?
    Frühe Berufswünsche sind doch auch nicht schlimm, es ist schlimm, wenn man sich darin festbeißt.
    Aber welches Kind tut das schon? Ich wollte mit 11 dringend Hähnchenbrater werden (<3 Hertels), trotzdem hab ich die Schule dafür nicht abgebrochen




    Als letztes zum Punkt ""Normale" Kiddies wollen garnicht gefördert werden":
    Du sagst, sie seien zu demotiviert dazu, ich sage, sie sind demotiviert, weil sie nicht gefördert werden.
    Wenn du einem Kind erstmal Lust auf etwas gemacht hast, wird es bestimmt nicht sagen "scheiß auf das Fach, obwohl es mir Spaß macht"
    Natürlich hast du darin Recht, dass verschiedene Kunder sich für verschiedenes begeistern und manche Fächer ihnen dann immer noch keinen Spaß machen,
    aber ein, mit Lerneifer verfolgtes Fach ist besser als garkeines.
    Und JEDER lässt sich für IRGENDEIN Fach begeistern.
    Jeder Mensch will schließlich besonders/gut sein und wenn man die Fächer einfach ansprechender gestaltet, findet jeder auch seine Vorliebe.
    (ahhh, deshalb das mit der frühen Ausrichtung der Kinder)


    Aber hier kann ich nochmal wiederholen: die ganzen anderen Fächer sollen ja nicht abgeschafft werden, das Kind interessiert sich dann halt besonders für ein bestimmtes Fach, als dass es sich, wie heutzutage für garkeins interessiert.



    (Hihi, meine Beiträge werden ja immer länger ;D )

  • Zitat von Bluedragon

    Zuerst zu dem Druck-Diamantenzeug:
    Habt ihr schonmal versucht, unter Angst (die der Druck hervorruft) zu lernen?
    Das klappt nicht, weil das Hirn eben primär die Angst sieht und andere körperliche Mechanismen in Gang setzt.
    Den Fluchtinstinkt.
    Deshalb wird man unter Lernzeitdruck wesentlich schlechter abschneiden, als ohne.


    Bei Fächern, die ich nicht leiden kann, kann ich NUR unter Druck lernen. Gegentheorie: Angst setzt Adrenalin frei. :D Es gibt nicht wenige Leute, die nur unter Druck lernen können.
    Manche Lehrer, die ich kenne, sind zwar menschlich top, aber so lasch x_X Verlangen nichts, fordern nicht, etc... Und so lernt man am Wenigsten.


    Zitat von Bluedragon

    Im Gegenteil! Das "Auf-den-Hosenboden-gesetze" hilft nachweislich nichts, weil man eben später davon nichts behält.


    Man muss nicht jedes Detail behalten, aber man lernt etwas, das viel wichtiger ist und mit der Methode, die du möchtest, wird so etwas niemals erlernt werden: Disziplin.


    Zitat von Bluedragon

    Und JEDER lässt sich für IRGENDEIN Fach begeistern.


    Nein, absolut nicht. Ich kenne Leute, die das genaue Gegenteil beweisen. Die begeistern sich höchstens für Fernsehen und Saufen.

  • Das Talent eines Kindes zu fördern, muss nicht zwangsläufig heißen, dass man dem Kind die Kindheit raubt. In den meisten Fällen ist es doch sowieso so, dass das Kind mit einer bestimmten Begabung auch freiwillig lernt, bzw. sich eben dieser Begabung widmet. Ansonsten würde man ja nicht herausfinden, dass es begabt ist. :P Natürlich sollte man das Kind dann nicht zwingen, zu Hause zu bleiben und den ganzen Tag nur ein Instrument zu spielen o.ä., aber ich denke, die meisten Kinder entscheiden sich von alleine für den Weg, die Begabung Schritt für Schritt zu fördern und trotzdem noch Freizeit und Spaß an der Kindheit zu haben. Das ist meine Meinung zu diesem Thema.

  • @ Bluedragon


    Ich denke das ich sehr gut weiß wen ich einstelle und wen nicht. Was hat es mit Stärken und Schwächen zu tun, ich suche mir die Leute eben aus die ich haben möchte und an sie habe ich bestimmte Ansprüche, Geologie ist nur ein reines Lehrnfach und wer dort eine 5 hat, ist eben faul und nicht willig Dinge zu erledigen, die ihm nicht zusagen. Ich denke auch nicht das du in der Lage bist über solche Dinge zu urteilen, wer bei mir eingestellt wird.


    Du scheinst nicht zu verstehen dass diese Kinder nun mal eine spezielle Förderung benötigen!


    Zu so einem Test sollte die Testperson auch ausgeschlafen und fit antreten.


    Es sollte sich einfach aufgerafft werden für Dinge zu lernen, egal ob sich geliebt werden oder nicht, das Leben ist kein Ponyhof.


    @ Bastet
    Wer sich für nichts begeistert und davon gibt es genug, kommen auch nicht weit ;)

  • BlueDragon: Könnte es sein, dass du mein Zwilling bist, von dem ich nichts wusste? Ich kann hier nicht anders, als dir bei jedem Wort zuzustimmen XD
    Spaß beiseite: Oder auch nicht, denn Spaß am Lernen ist wichtig. Und jetzt viel Spaß mit dem wahrscheinlich längsten Beitrag hier...

    Was hat es mit Stärken und Schwächen zu tun, ich suche mir die Leute eben aus die ich haben möchte und an sie habe ich bestimmte Ansprüche, Geologie ist nur ein reines Lehrnfach und wer dort eine 5 hat, ist eben faul und nicht willig Dinge zu erledigen, die ihm nicht zusagen.


    Ich finde das Beispiel mit Geologie schlecht gewählt. Geologie muss kein langweiliges Lernfach sein. Wir sprechen im Unterricht gerade über den HDI (Human Development Index) und die Einteilung der Welt in Erste/Dritte Welt, Industrie-/Entwicklungs-/Schwellenland und was sich der Mensch da noch ausgedacht hat. An sich ziemlich langweilig, weil das ja eigentlich nur Daten sind, aber wir durften diskutieren. Zwar waren die Themen von unserer Lehrerin vorgegeben, aber ich fand es ganz interessant zu hören, was andere zu dem Thema "Ist Entwicklungsland eine passende Bezeichnung?" zu sagen hatten. Dadurch, dass man sich mit der Materie einfach aus einer anderen Sicht als der aller "Experten" auseinandersetzt, kann man das Wissen besser in sein Hirn klopfen und behält es einfach, weil man dadurch auch eine eigene Meinung entwickelt. Ohne die könnte hier niemand diskutieren, behaupte ich :D


    Nein, absolut nicht. Ich kenne Leute, die das genaue Gegenteil beweisen. Die begeistern sich höchstens für Fernsehen und Saufen.


    Bei einer Podiumsdiskussion in unserer Schule hat ein Politiker ein interessantes Argument angesprochen: Seine Tochter sei vom Lerndruck des sensationellen Modells G8 ziemlich unbeeindruckt. Ein Kommentar aus dem Publikum: "Ihre Tochter ist keine Studie." Was ich dir hier unterstelle, ist Verallgemeinerung. Nicht nur das: Vielleicht hätten sie sich für ein Fach begeistern lassen, wenn sie gute Lehrer gehabt hätten. Meine Behauptung: In allen Fällen war es so, dass sie einfach die falsche Lernumgebung hatten.


    Man muss nicht jedes Detail behalten, aber man lernt etwas, das viel wichtiger ist und mit der Methode, die du möchtest, wird so etwas niemals erlernt werden: Disziplin.


    Ich mag Leute nicht, die alles immer bis ins Extreme weiterdenken. Natürlich ist es wichtig, dass man nicht nur diskutiert, vielleicht auch mal Hausaufgaben hat (mit Vorliebe Argumentationen schreiben :D), aber bitte nicht nur dieses "Auf-den-Hosenboden-gesetze" (ich finde diese Kreation schön so ganz nebenbei :thumbsup: ). Ich bin selbst kein großer Redner, wenn wir so etwas stupides wie Formeln ausdiskutieren, aber bei Themen wie dem oben angesprochenen Beispiel (Entwicklungsland usw.) diskutiere ich unheimlich gerne mit, weil es einfach zur Bildung der eigenen Meinung beiträgt. Ich kann nur darauf hindeuten, dass wir ohne eigene Meinung nicht hier wären, selbst wenn ich mich gerade wiederhole. Man kann es nicht häufig genug wiederholen, weil Eindeutiges/Offensichtliches häufig wieder vergessen und übersehen wird.


    Um mal nicht auf gewählte Zitate eine Antwort zu schreiben:
    Das Bildungssystem Deutschlands und größtenteils der ganzen Welt ist schlecht. Es wird immer nur gesagt: "Guck mal, da gibt es ein Thema, das sollst du für die nächste Prüfung lernen, auch wenn du es in deinem späteren Leben höchstwahrscheinlich nicht mehr brauchen wirst." (Juhu! Gesellschaftskritik!) Für mich ist das die falsche Methode. Das Setz-dich-und-Lern-Prinzip ist veraltet und wir wollen inzwischen viel zu viel an die nächste Generation vermitteln, wodurch der Rahmen dieses Prinzips schon fast vor der Sprengung steht. Wäre es nicht intelligenter, nur die Hälfte von allem zu vermitteln und das dann in einer Weise, in der alle mitreden können und nicht nur die, die ein Aufnahmevermögen von 125.000 Fakten in der Sekunde haben, wobei dann 124.000 irgendwann im Schredder landen? (Übertreibung macht anschaulich) Da hat es nichts mehr mit fehlender Begabung zu tun, wenn jemand die nächste Prüfung verhaut, sondern eher mit dem allgemeinen Interesse. Wer sich interessiert, lernt besser und setzt sich eher mit dem Thema auseinander. Und Nein, in der Schule alles kurz ansprechen ist nicht "sich mit dem Thema auseinandersetzen". Was also, wenn wir die Schüler dazu "zwingen", sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, indem wir sie eine eigene Meinung bilden lassen? Zwar lässt sich Faktenwissen wie "Wann wurde Bismarck geboren?" nicht diskutieren, allerdings fand ich das Beispiel von Bluedragon mit der Geschichtslehrerin gut, die Anregung zum Diskutieren gegeben hat. Ich wünschte, wir hätten so einen Lehrer.
    Was ein großes Problem sowohl in der Gesellschaft als auch der Bildung ist, (Juhu! Gesellschaftskritik die Zweite!) ist die Forderung von Eigeninitiative, aber niemand vermittelt einem die Kreativität, die für Eigeninitiative gebraucht wird.Überraschung! Um Eigeninitiative zu ergreifen ohne direkt alles kaputt zu machen, braucht man Vorstellungsvermögen/Kreativität, nicht nur Logik! Logische Begabung wird heutzutage viel eher gefördert als kreative Begabung. Während man in der Schule irgendwann Kommutativgesetz und Distributivgesetz kennen lernt, um auch größere logische Zusammenhänge in Rechnungen klären zu können, muss man für kreative Begabungen wie fantastischem Klavierspiel oder zeichnerischer Begabung besondere Kurse ansteuern. Ich ignoriere hier übrigens ganz gezielt die Fächer "Musik" und "Kunst", weil man meiner Meinung nach kreative Begabung nicht beurteilen kann. Die Bewertung einer kreativen Aufgabe ist immer subjektiv oder logisch, egal wie man es dreht oder wendet, wonach in den genannten Fächern nur das Logische der zugehörigen Tätigkeit gelehrt wird.
    So, jetzt sind aber alle meine Gedanken entwirrt und verwirrt in das Internet gelangt.

  • @ Thomas 1995


    Ich lasse mir ganz bestimmt nicht von Kindern vorschrieben nach welchen Kriterien ich Mitarbeiter einstelle und welchen nicht, kommt doch erst einmal in meine Position und dann können wir gerne darüber diskutieren.


    Natürlich immer sind es andere Schuld das keiner Lust hat zu lernen. Kinder ihr lernt nicht für euch, sondern für euer Leben, man kann nicht alles bekommen was man möchte.

  • Ich denke es ist nicht richtig Kindern die Kindheit zu rauben, nur weil man ihre Begabung fördern will. Die Eltern solllten so vorgehen, dass das Kind Spaß daran hat zu lernen und gleichzeitig noch mit anderen Kindern Spielen kann. Ich denke es ist nicht falsch sein Kind mit 5-6 Jahren zum Klavierunterricht anzumelden. Auch wenn es nur einmal die Woche ist, in der das Kind für vielleicht eine halbe Stunde das Klavier spielen lernt und am Anfang auch erst keinen Spaß daran findet, wird es nach einiger Zeit merken, dass es besser klappt mit dem Klavier spielen, und dankbar sein es lernen zu dürfen. Hiermit meine ich nicht, dass man das Kind zum Klavierlehrer schleppt und es zwingt zu spielen, obwohl es sich eigentlich mit Händen und Füßen wehrt und schreit "ich will nicht". Wenn es absolut keine Lust hat, bringt es nichts dem Kind das Spielen beibringen zu wollen, da es dann für das Lernen nicht bereit ist. Als Elternteil sollte man dies respektieren und nach einer anderen Möglichkeit gucken woran das Kind Spaß haben könnte.


    Sicher sollte man dem Kind auch die Möglichkeit geben selbst entscheiden zu können was es möchte und nicht möchte, aber man sollte dem Kind auch Vorschläge machen und zeigen was es alles interessantes gibt in unserer Welt.

  • Das Setz-dich-und-Lern-Prinzip ist veraltet

    Nein ist es so erstmal nicht, was total veraltet ist und nicht funktioniert sind die Lernmethoden der Schüler zuhause. Denn ich frage dich mal, wieviele Schüler setzen sich zuhause ein, zwei Tage vor der Klausur hin und versuchen sich das Wissen regelrecht einzuprügeln und wieviele Schüler organisieren ihr lernen und fangen deshalb unter Umständen schon ein, zwei Wochen vor der Klausur an mit Lernen? Ich denke mal, dass ersteres dem letzterem deutlich überwiegt. Und hier fängt der Mist nämlich schon an, wenn man alles zwei Minuten vor der Angst macht, dann steht man unter Stress und kann demnach das Wissen nicht sonderlich vertiefen. Wenn man früh anfängt mit Lernen muss man das Wissen zwangsläufig wiederholen und man steht sogar unter wesentlich weniger Stress. Das erfordert Disziplin und Zeitmanagement, alles was man in der Theorie nicht so gut verinnerlichen kann, wie in der Praxis.


    Ich finde das Beispiel mit Geologie schlecht gewählt. Geologie muss kein langweiliges Lernfach sein. Wir sprechen im Unterricht gerade über den HDI (Human Development Index) und die Einteilung der Welt in Erste/Dritte Welt, Industrie-/Entwicklungs-/Schwellenland und was sich der Mensch da noch ausgedacht hat. An sich ziemlich langweilig, weil das ja eigentlich nur Daten sind, aber wir durften diskutieren.


    Zur Information: Geologie ist nicht Geografie, was du sicherlich meinst. Geologie ist die Lehre vom Aufbau und der Struktur der Erde, in chemischer und physikalischer Sicht.^^
    Aber kommen wir mal zu einem anderem Punkt, da das Zitat gut passt: Man kann nicht in jedem Fach diskutieren. Man kann das zwar in Fächern wie Geschichte, Deutsch, Sprachen allgemein, Philisophie, Ethik und Religion. In Fächern wie Mathe, Bio, Chemie, Physik ist diskutieren eben fast gar nicht möglich. Da geht es um unumstößliche Fakten. Sicherlich kann man in den Fächern Chemie, Bio und Physik durchaus Experimente betreiben, aber diese sind leider nur an Schulen bis zu einem begrenzten Maße möglich, da vor allem in der gymnasialen Oberstufe die Stoffgebiete in den Fächern sehr in Richtungen abschweifen, die Gegenstand der universitären Ausbildung sind. Aber wieviele Schulen haben das Geld für einen PCR-Cycler und die anderen notwendigen analytischen Geräte oder so?


    Wäre es nicht intelligenter, nur die Hälfte von allem zu vermitteln und das dann in einer Weise, in der alle mitreden können und nicht nur die, die ein Aufnahmevermögen von 125.000 Fakten in der Sekunde haben, wobei dann 124.000 irgendwann im Schredder landen?

    Nein, weil es so gar nicht mehr funktionieren würde. Es gibt bei der Sache, wie du sie vorschlägst zweierlei Möglichkeiten: Entweder wir unterrichten jedes Stoffgebiet, aber davon nur noch die hälfte, was dazu führt, dass die Menschen zwar ein breiteres Spektrum an Wissen haben, dieses Wissen aber gefährliches Halbwissen darstellt, wodurch die Menschen zwar Mitreden können, sie ihre Urteile aber falsch bilden, weil sie vlt. Seite A des physikalischen Prinzips kennen, aber Seite B mit all den Ausnahmen eben nicht. Und sind wir ehrlich, Halbwissen ist schlimmer als gar nichts zu wissen. :|
    Die zweite Möglichkeit wäre dann, dass wir bestimmte Gebiete einfach herausschmeißen, um dann dafür andere Themen in ihrer Vollständigkeit zu vermitteln. Aber hier kommt eine bestimmte Frage auf: Wie findet man die Inhalte heraus, die man herausschmeißen soll? Das führt auch dazu, dass Menschen unterm Strich weniger über eine Thematik bescheid wissen, wodurch sie leichter manipulierbar sind.
    Es ist an unserem System sicherlich vieles schlecht, aber nicht alles. Der Vorteil an diesem auf den Hosenboden setzen ist nunmal, dass du mit den unterschiedlichsten Themen in stellenweise ihrer großen Komplexität in Kontakt kommst. Dadurch eignet man sich schon ein gewisses Hintergrundwissen an, was bewusst nach Jahren vlt. nicht zugänglich ist. Aber, wenn man sich mit dem Thema später mal wieder auseinandersetzt, so lernt es wieder wesentlich schneller, eben weil man mal was davon gehört hat und das Gehirn nicht alles, was man mal für die Klausur gelernt hat, wieder heraus befördert. Es bleibt doch oftmals etwas hängen und wenn man sich mal nach Jahren wieder mit dem Thema beschäftigt, so stellt man fest: "Moment, da war doch mal was."
    Was unterm Strich wesentlich besser wäre, wäre eine bessere Organisation und Strukturierung des Lehrplanes und eine eventuelle Verlängerung der Schulzeit, vor allem in der gymnasialen Oberstufe, wodurch das wissen wesentlich langsamer und damit tiefgründiger gefestigt werden würde und die Lehrer dadurch nicht durch Stoff hetzen müssen. Was den Schulen, vor allem Gymnasien fehlt ist ein engerer Kontakt zu den Universitäten, denn nur so merkt man unter Umständen, dass die ganze Fülle an Stoff, die man hier an der Schule vermittelt kriegt, für den einzelnen, der studieren will, von individuellen Vorteil ist. Denn in der Schule erklärt man es einem noch, an der Uni gibts eine Vorlesung und dann darf man zusehen wie man klar kommt, da gibts kein: "Können Sie das bitte nochmal komplett erklären?" ;)

    Zum Begabtenkurs:
    Ich kann das, wie ich meine, doch gut beurteilen, weil ich selber mit drin bin.
    Und obwohl dort die zehn besten Schüler in ein paar Jahrgängen sind- im Rechnen bin ich z.B. auch grottenschlecht
    Und ich bin durchaus der Meinung, dass der "Otto normal- Schüler" das was wir machen auch könnte.
    Beispiel: wir haben die Moon-Hoaxer-Theorie behandelt, Filme dazu gesehen, das war's (hätte echt jeder verstanden, sind ja bloß Fakten und nichts wo man ausschweifend denken muss). Was aber gut war: danach haben wir darüber diskutiert.
    Diskussionen sind dazu da, sich eine Meinung zu bilden und zu sehen, dass diese auch ganz leicht falsch sein kann. Wenn du Fakten nur auswendig lernst, dir jemand sagt "so ist es", merkst du sie dir 1. nicht so gut (nur was man bewusst durchdenkt speichert man, deshalb merkt man sich nicht jeden Dreckfleck auf der Fensterbank- weil man ihn nicht bewusst wahrnimmt) und 2. verlierst du die Lust am Denken.

    Dann habe ich das mit dem Begabtenkurs bei euch wohl falsch verstanden. Ich meinte auch eher die Begabtenkurse, wo den Kids in der neunten dann Sachen vermittelt werden, die eigentlich erst Stoff der Oberstufe und damit auch oft Unistoff sind. Und da brauchen wir hoffentlich nicht diskutieren, dass da ein normal begabtes Kind eher das Lerntempo verlangsamt und dadurch die Begabten Kids wieder unterfordert werden.


    Zitat

    Was ein großes Problem sowohl in der Gesellschaft als auch der Bildung ist, (Juhu! Gesellschaftskritik die Zweite!) ist die Forderung von Eigeninitiative, aber niemand vermittelt einem die Kreativität, die für Eigeninitiative gebraucht wird.Überraschung! Um Eigeninitiative zu ergreifen ohne direkt alles kaputt zu machen, braucht man Vorstellungsvermögen/Kreativität, nicht nur Logik!

    Für Eigeninitiative ist keine Kreativität von Nöten. Eigeninitiative ist nichts anderes, als das man selber in der Lage ist, den Anstoß für ein Handeln zu bringen oder um es einfach auszudrücken: EIgeninitiative ist, selbstständig den Arsch hoch zu kriegen. Dafür bedarf es primär keiner Logik, keiner Kreativität sondern schlichtweg Selbstvertrauen.

  • Ich finde es schön, wie sich hier manche beschweren, dass das ewige Auswendiglernen in der Schule nichts bringt, andere sagen, es ist genau richtig so und muss weiterhin so bleiben und ich selbst habe das überhaupt nicht so in der Schule erlebt?! Ich musste in meiner Schulzeit eigentlich ziemlich wenig lernen, in der Oberstufe erst recht nicht. Ich hatte bestimmt nicht überall sehr gute Noten, aber ich wusste, ich hätte meine Noten auch niemals durch Lernen verbessern können, weil einfach jedes Fach irgendwann zu einem Laberfach wurde und entweder man konnte das gut oder eben nicht. Selbst in einem Fach wie Biologie musste man in Klausuren anfangen, über irgendwas zu diskutieren, während eigentlich kaum Wissen abgefragt wurde. Aber gerade das wird ja in Deutschland so gefördert, während man z.B. den Chinesen mangelnde Kreativität vorwirft und insofern wunder ich mich doch, dass es allen anderen so anders in der Schule ergeht.


    Um zu dem Erdkunde-Beispiel zu kommen: Ich hatte ganz früher irgendwann mal einen sehr strukturierten Unterricht mit vielen Tests über die Geographie von Europa. Die ganzen Jahre darauf nur noch, um es mal so auszudrücken, kreativen Unterricht zu irgendwelchen Themen, an die ich mich nicht mal mehr erinnern kann. Bis heute kenne ich Europa relativ gut, über Amerika, Afrika und Asien weiß ich dagegen fast nichts, weil wir es schlichtweg nie gelernt haben. Das kann ja auch nicht Ziel des Unterrichts sein.
    Letztendlich denke ich mir, dass ich viel mehr von der ganzen Schulzeit gehabt hätte, wenn wir häufiger einfach mal etwas hätten lernen müssen. Und gerade bei Fächern, die einen nicht so sehr interessieren, muss auch ein gewisser Druck von außen kommen, weil man sich ansonsten nicht damit beschäftigt. Auch für so ein Fach wie Chemie, bei dem man jahrelang immer schön mit Experimenten versucht hat, es für uns interessant zu machen (juhu, es knallt...), habe ich mich letztendlich erst interessiert, nachdem ich mal gezwungen war, für einen Test zu lernen und da zum ersten Mal die Logik dahinter gesehen habe. Insofern denke ich, alle Kinder sollten bis zu einem gewissen Grad in jedem Fach gefordert werden, um überhaupt eventuelle Interessen zu wecken, aber alles darüber hinaus sollte von dem Kind selbst ausgehen.


    Kurz dazu:

    Zitat

    Aber wieviele Schulen haben das Geld für einen PCR-Cycler und die anderen notwendigen analytischen Geräte oder so?


    Drei Wasserbäder, eine Stoppuhr und viel Chaos. :D

  • Ach nö, verklickt DX
    Und damit jetzt viel Spaß mit diesem... etwas längeren Beitrag:

    Ich lasse mir ganz bestimmt nicht von Kindern vorschrieben nach welchen Kriterien ich Mitarbeiter einstelle und welchen nicht, kommt doch erst einmal in meine Position und dann können wir gerne darüber diskutieren.


    Ich will gar nichts vorschreiben, allerdings kann man keinen Menschen anhand EINER Note beschreiben. Es gibt immer Möglichkeiten, spannenden Unterricht zu gestalten, auch wenn ich mich komplett im Fachgebiet geirrt habe, wie ich schon drauf hingewiesen wurde...
    Ach ja, wenn du möchtest, kannst du versuchen, mir zu vermitteln, was die Pflichten und Freiheiten deiner Position sind. Ich interessiere mich für alles, was mein späteres Leben beeinfluss könnte, außerdem kann ich dann versuchen, mich in deine Position einzufühlen.

    Kinder ihr lernt nicht für euch, sondern für euer Leben, man kann nicht alles bekommen was man möchte.


    Wenn wir nicht für uns lernen, wer hat dann unser Leben in der Hand? Das erschließt sich mir noch nicht ganz.


    Und jetzt zum nächsten Beitrag:

    Nein ist es so erstmal nicht, was total veraltet ist und nicht funktioniert sind die Lernmethoden der Schüler zuhause. Denn ich frage dich mal, wieviele Schüler setzen sich zuhause ein, zwei Tage vor der Klausur hin und versuchen sich das Wissen regelrecht einzuprügeln und wieviele Schüler organisieren ihr lernen und fangen deshalb unter Umständen schon ein, zwei Wochen vor der Klausur an mit Lernen?


    Gute Frage... Gegenfrage: An wie vielen Schulen wird das Lernen gelehrt und wo wird nur der Unterrichtsstoff durchgezogen? Vor einer Antwort auf deine Frage werde ich mich übrigens nicht drücken, auch wenn ich weiß, dass es eine rethorische Frage war: Ich denke, die Fluchtlerner überwiegen, allerdings hast du die dritte Partei, die gar nicht lernt vergessen. (Stolzer Vertreter mit akzeptablem Schnitt)

    Man kann nicht in jedem Fach diskutieren. Man kann das zwar in Fächern wie Geschichte, Deutsch, Sprachen allgemein, Philisophie, Ethik und Religion. In Fächern wie Mathe, Bio, Chemie, Physik ist diskutieren eben fast gar nicht möglich. Da geht es um unumstößliche Fakten. Sicherlich kann man in den Fächern Chemie, Bio und Physik durchaus Experimente betreiben, aber diese sind leider nur an Schulen bis zu einem begrenzten Maße möglich, da vor allem in der gymnasialen Oberstufe die Stoffgebiete in den Fächern sehr in Richtungen abschweifen, die Gegenstand der universitären Ausbildung sind. Aber wieviele Schulen haben das Geld für einen PCR-Cycler und die anderen notwendigen analytischen Geräte oder so?


    Wahrscheinlich nur wenige. Ja, ich bin ein Fan des praktischen Unterrichts (wozu ich auch Diskutieren zähle). Man kann zwar auch theoretischen Unterricht spannend gestalten, allerdings muss ich zugeben, dass ich nicht weiß, wie man das machen könnte...

    Es gibt bei der Sache, wie du sie vorschlägst zweierlei Möglichkeiten: Entweder wir unterrichten jedes Stoffgebiet, aber davon nur noch die hälfte, was dazu führt, dass die Menschen zwar ein breiteres Spektrum an Wissen haben, dieses Wissen aber gefährliches Halbwissen darstellt, wodurch die Menschen zwar Mitreden können, sie ihre Urteile aber falsch bilden, weil sie vlt. Seite A des physikalischen Prinzips kennen, aber Seite B mit all den Ausnahmen eben nicht. Und sind wir ehrlich, Halbwissen ist schlimmer als gar nichts zu wissen. :|
    Die zweite Möglichkeit wäre dann, dass wir bestimmte Gebiete einfach herausschmeißen, um dann dafür andere Themen in ihrer Vollständigkeit zu vermitteln. Aber hier kommt eine bestimmte Frage auf: Wie findet man die Inhalte heraus, die man herausschmeißen soll? Das führt auch dazu, dass Menschen unterm Strich weniger über eine Thematik bescheid wissen, wodurch sie leichter manipulierbar sind.


    Das "Übertreibung macht anschaulich." war auf den gesamten Satz bezogen, aber egal. Ich habs halt blöd formuliert und jetzt muss ich halt die Rechnung dafür bezahlen.
    Möglichkeit 1:
    Öhm... Darf ich das auf mein Beispiel mit Geologie beziehen, auch wenn das wahrscheinlich komplett bezugslos ist? Okay, ein weiteres Mal Spaß beiseite: Ich muss dir zustimmen. Halbwissen ist nichts, was man als harmlos bezeichnen könnte, besonders wenn man sich vorstellen würde, dass wir gerade über soziale Bildung sprechen. Ich weiß nicht, ob wir uns auf den gleichen Schienen bewegen, aber was ich jetzt als Beispiel nennen würde, wäre Suppe. Nein, ernsthaft! Mein Vater kocht, wenn er denn kocht, Suppe für mehrere Tage, wobei wir nicht selten auch etwas wegschmeißen müssen. Würde man das jetzt als den aktuellen Lehrplan nehmen, hätten wir auf der einen Seite den übervollen Topf, der nicht leer wird und trotzdem weggeschmissen werden muss. Würde mein Vater nur die Hälfte der Suppe machen, wäre das Risiko größer, mit einer Zutat den guten Geschmack zu zerstören, allerdings, wenn es gelingt, würden wir seltener etwas wegschmeißen müssen. Das wäre dann der Lehrplan, wie ich ihn mir wünschen würde.
    Möglichkeit 2:
    Wenn wir bei dem Suppenbeispiel bleiben (Mann, jetzt hab ich mich selbst hungrig geschrieben XD), könnte man doch theoretisch auch Zutaten aus der Suppe entfernen (Mein Vater ist Spontankoch, womit ich meine, dass er nicht nach Rezept kocht, sonder immer anders). Wenn wir von ganzen Zutatengruppen (keine Pilze, kein Wasser etc.) sprechen würden, wären wir wohl bei deinem schon im vorigen Beitrag genannten Kritikpunkt, dass man den Schülern in frühen Jahren nicht zu viel Wahl lassen darf. Jeder mag seine Suppe halt anders ;) Ich unterstütze diesen Gedanken übrigens. Mit dieser Möglichkeit näherst du dich übrigens der Sup- äh, dem Gedanken an, den ich angestrebt habe. Ich glaube kaum, dass ich im späteren Leben mal Wissen über sämtliche Kunstepochen brauchen werde, außer ich fange in einem Kunstmuseum an (überragende Beispiele).

    Was unterm Strich wesentlich besser wäre, wäre eine bessere Organisation und Strukturierung des Lehrplanes und eine eventuelle Verlängerung der Schulzeit, vor allem in der gymnasialen Oberstufe, wodurch das wissen wesentlich langsamer und damit tiefgründiger gefestigt werden würde und die Lehrer dadurch nicht durch Stoff hetzen müssen.


    Perfekter Gedanke! Anstatt immer nur die Flussmündung weiter zu verbauen, sollte man die Kröten lieber in den Teich springen lassen. Hier fangen wir schon an, über eine Änderung des Lehrplanes nachzudenken (nachdem wir drei und an einigen Schulen sogar noch mehr Jahre G8 hatten...).

    Was den Schulen, vor allem Gymnasien fehlt ist ein engerer Kontakt zu den Universitäten, denn nur so merkt man unter Umständen, dass die ganze Fülle an Stoff, die man hier an der Schule vermittelt kriegt, für den einzelnen, der studieren will, von individuellen Vorteil ist.


    Von was gehst du hier aus? Einzelunterricht? Ich bin zwar ein Verfechter des individuellen und praktischen Unterrichts, aber ich glaube, dass Einzelunterricht ab der elften Klasse kaum an den Politikern vorbeikommt.

    Ich denke es ist nicht richtig Kindern die Kindheit zu rauben, nur weil man ihre Begabung fördern will.


    Ist euch eigentlich mal aufgefallen, wie weit sich das Diskussionsthema verdreht hat? Anstatt von Begabung bei Kindern zu reden, reden wir inzwischen hauptsächlich über Atombomben und den Mars XD

  • Ja, es gibt immer talentierte Kinder.


    Wenn ich diesen Satz im Kopf habe kommt mir sofort der Name "Justin Bieber" entgegengesprungen, auch wenn ich kein wirklicher Bieberfan bin, auch er war mit 17 schon ein Star, es gibt auch die Shows die gezielt Jungtalente locken.
    DSDSKids, Das Supertalent. Was ich meine ist, Kinder sollen ihre Kindheit so leben, das sie keinen Stress haben, ich würde ausrasten wenn ich den ganzen Tag nur fotografiert werden würde.

  • Gute Frage... Gegenfrage: An wie vielen Schulen wird das Lernen gelehrt und wo wird nur der Unterrichtsstoff durchgezogen? Vor einer Antwort auf deine Frage werde ich mich übrigens nicht drücken, auch wenn ich weiß, dass es eine rethorische Frage war: Ich denke, die Fluchtlerner überwiegen, allerdings hast du die dritte Partei, die gar nicht lernt vergessen. (Stolzer Vertreter mit akzeptablem Schnitt)


    Das Lernen zu lehren ist auch nicht die Aufgabe der Schule, da viele Schüler nunmal anders lernen. Demnach gibt es nicht die Lernmethode. Es gibt nämlich durchaus Menschen, wie ich damals auch, die für einen 2,0 er Durchschnitt de Facto nie lernen brauchten. Lediglich in der Oberstufe fing es an, weil ich eben mehr wollte und dafür musste ich was tun.
    Worauf ich eigentlich hinaus will: Es gibt keine optimale Lernmethode, manche brauchen zum Beispiel den Stress und das Adrenalin vor der Klausur, ich kann darunter zwar auch lernen (wenn ich will), finde es aber ätzend, da dann erstmal wirklich ganze zwei Tage im Allerwertesten sind und ich eigentlich täglich so mal meine halbe/dreivirtel Stunde hatte, wo mir oftmals eh langweilig ist, also nutze ich sowas lieber sinnvoll. Nennt man Zeitmanagement, sprich sinnvoll mit seiner Zeit umgehen, aber es ist auch in meinen Augen nicht Auftrag der Schule sowas zu lehren, das sollten einem die Eltern vermitteln.
    Es geht einfach darum: Jeder Schüler muss selber versuchen seine Methode zu finden. Es gibt nicht das Richtige Lernen, demnach kann man das auch schwer unterrichten. Lerntechniken wurden bei uns nur inform von Seminaren am Nachmittag vermittelt, aber rhetorische Frage wieder: Wieviele Schüler gehen zu sowas und wieviele wollen dann doch eher nach hause?

    Wahrscheinlich nur wenige. Ja, ich bin ein Fan des praktischen Unterrichts (wozu ich auch Diskutieren zähle). Man kann zwar auch theoretischen Unterricht spannend gestalten, allerdings muss ich zugeben, dass ich nicht weiß, wie man das machen könnte...


    Naja, die Schwierigkeit bei sowas ergibt sich eben daraus, dass es evtl. bei bestimmten Fächern aufgesetzt wirken könnte, wenn man zum Beispiel versucht trockene Mathematik mit der Praxis zu verbinden. Zum Beispiel: Berechne die Wahrschenlichkeit, wie hoch es ist im Lotto zu gewinnen. Realitätsbezug ist, nur gehen da nur die wahren Mathematikfans so richtig ab.

    Öhm... Darf ich das auf mein Beispiel mit Geologie beziehen, auch wenn das wahrscheinlich komplett bezugslos ist? Okay, ein weiteres Mal Spaß beiseite: Ich muss dir zustimmen. Halbwissen ist nichts, was man als harmlos bezeichnen könnte, besonders wenn man sich vorstellen würde, dass wir gerade über soziale Bildung sprechen. Ich weiß nicht, ob wir uns auf den gleichen Schienen bewegen, aber was ich jetzt als Beispiel nennen würde, wäre Suppe. Nein, ernsthaft! Mein Vater kocht, wenn er denn kocht, Suppe für mehrere Tage, wobei wir nicht selten auch etwas wegschmeißen müssen. Würde man das jetzt als den aktuellen Lehrplan nehmen, hätten wir auf der einen Seite den übervollen Topf, der nicht leer wird und trotzdem weggeschmissen werden muss. Würde mein Vater nur die Hälfte der Suppe machen, wäre das Risiko größer, mit einer Zutat den guten Geschmack zu zerstören, allerdings, wenn es gelingt, würden wir seltener etwas wegschmeißen müssen. Das wäre dann der Lehrplan, wie ich ihn mir wünschen würde.


    Und das ist genau das Problem mit dem gefährlichen Halbwissen. Was ist besser: Eine Menschheit, wo nur die hälfte des Wissens da ist, die Leute aber denken sie wüssten alles und demnach dauernd die falschen Schlüsse ziehen oder eben, wenn man mal Dinge in seiner Vollständigkeit gelernt hat, was eigentlich nur aufwändig ist, aber so dem späteren Menschen eigentlich nicht schadet?
    Zumal du dir durch ersteres ein weiteres Problem schaufelst: Wenn du den Lehrplan derartig abspeckst, so nimmst der Schule auch seine Herausforderung, es wird aufgrund des geringeren Wissens wesentlich einfacher sein, gute Noten zu kriegen. Und nach deinen Überlegungen hätten die Leute dadurch nach der Schule auch den selben Wissensstand. Aber wie filtert man dann aus diesen Menschen bitteschön die heraus, die das Zeug haben eine Universität zu besuchen und welche eben nicht?

    Durch dieses System, wie es jetzt ist stellst du eine Herausforderung dar und selektierst die Schüler gleichzeitig. Wer kann in wieviel Zeit, wieviel Lernen und dies über einen längeren Zeitraum behalten. Dadurch, dass wir soviel Lernen, vor allem am Gymnasium, kristallisieren sich nunmal Leute heraus, die später bestimmte Tätigkeiten ausführen können. Ein Mediziner muss Unmengen an Wissen in seinem Hirn speichern können, eben weil er anhand von Symptomen schnell erkennen muss, was du hast und was er dir geben muss. Oder wäre es dir lieber, wenn du jemanden als Arzt hättest, der erstmal in der Literatur schauen muss, um dir zu sagen, dass deine Symptome auf einen Herzinfakt hindeuten?^^

    Und die Spreu vom Weizen trennst du nur, wenn du die Schüler forderst, was mit einem abgespeckten Unterrichtsplan und viel Diskutieren eben niemals möglich sein wird. So hart wie es nunmal klingt: Unser dreigliedriges Schulsystem gibt dem System auch die Möglichkeit Schüler nach Auswahlkriterien zu selektieren, sprich das wir die Spreu vom Weizen trennen und jede Gruppe seinen Bedürfnissen her individueller fördern können. Oder wie stellst du dir zum Beispiel eine gerechte Förderung, bei der alle Schüler was davon haben vor, wenn Hauptschüler, Realschüler und Gymnasiasten in einer Klasse sitzen?

    Von was gehst du hier aus? Einzelunterricht? Ich bin zwar ein Verfechter des individuellen und praktischen Unterrichts, aber ich glaube, dass Einzelunterricht ab der elften Klasse kaum an den Politikern vorbeikommt.


    Ich rede hier gar nicht von Einzelunterricht, sondern dass die Schüler in Absprachen mit den Hochschulen ab einem bestimmten Alter für einen bestimmten Zeitraum von zwei Wochen oder so am Unialltag teilnehmen, dass es Informationsveranstaltungen gibt, wo unter anderem geklärt wird, welche Kenntnisse in den einzelnen Studiengängen gefordert werden und warum, sofern es den Schulen möglich ist. Dort lernen die Kids, was die Ausbildung an einer Uni wirklich bedeutet und verstehen vlt. auch eher, warum die Lehrer das und das fordern und warum sie dies und jenes lernen und das alles nicht sinnlos ist. Vielleicht merkt man dann auch, dass eine breitgefächerte schulische Ausbildung doch nicht so schlecht ist und das es unter Umständen gut war, dass man einen angehenden Medizinstudenten über Jahre mit Chemie und Physik gequält hat.


  • Ansonsten bitte halt nicht zu weit vom eigentlichen Thema abkommen. Wir haben dazu z.B. schon:
    Schulbildung unsere Zukunft unsere Entscheidungen. Sind sie richtig oder falsch?
    Was ist Bildung?


    Hier soll es speziell über Kinder mit besonderen Begabungen gehen.

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

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