Erleuchtet - Spieletopic

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • Seit einigen Tagen steifte der junge Mann nun schon durch die Wälder im gebirgigeren Norden Wejaus. Er hätte zwar noch etwas Geld übrig, um sich ein Taxi zu rufen oder ein Zugticket zu kaufen, jedoch würde das bedeuten, dass er wieder in den Kontakt mit Menschen kommen musste und dies mochte er mindestens genausowenig wie eben jene, zumindest wenn man es am Bogen abmessen würde, den sie um Aru machten. So befand sich nun also der Blinde in den Wäldern, nach dem er sich dazu durchgerungen hatte, zumindest am Anfang einen Zug zu nehmen um schon mal einige Kilometer in die Richtung zurück zu legen, in die ihn ein unbestimmtes Gefühl und noch abstraktere Träume geführt hatten. Zu seinem Glück ohne irgendwelche unschönen Vorkommnisse.
    Sicherlich, ein normaler Bline wäre wohl Hoffnungslos verloren gewesen und hätte nicht einmal den ersten Tag ohne die einen oder anderen Prellungen oder Brüche überlebt, jedoch gab es auch ab und an Momente, in denen er über seine Fähigkeit froh war. Seine "Sicht" war zwar deutlich eingeschränkt, aber er konnte leicht Wurzeln und Löchern im Waldboden ausweichen. Einzig auf die Richtung in die er ging musste er aufpassen, aber wenn ihn ein Gefühl schon bis hier her geleitet hatte, würde es sich wohl nicht plötzlich entschließen den in einen provisorischen Umhang Gehüllten eine endlose Schleife drehen zu lassen.


    Langsam schien es wieder kälter zu werden und auch die Richtung, aus der die Sonne auf Arus braunen Kleidungsstück schien, ließ ihn vermuten, dass sich der Tag ein weiteres mal dem Ende zuneigen würde.
    Und dann spuckte ihn der Wald wieder aus. Der junge Mann wusste selbst nicht, wieso er aus dem Wald getreten war, noch dazu, da der Schwarzhaarige auf der Wiese, auf der er nun stand, auch andere Menschen gehört hatte. Aus Erfahrung konnte er aber sagen, dass es in dieser Situation wohl besser war, einfach stehe zu bleiben als zurück ins Gehölz zu verschwinden.


    Die nächsten Minuten, vielleicht auch Stunden, harrte der Blinde daraufhin mehr oder weniger bewegungslos aus. Das merkwürdigere Gefühl sagte ihm, dass er hier richtig sei, auch wenn das Aru bezweifelte. Was er aber noch merkwürdiger fand, war, dass ihm ein anderes Gefühl sagte, dass diese Menschen wohl nicht automatisch einen Bogen um ihn machen würden und er anscheinend gewissermaßen dazu gehörte... Auf das erste Gefühl hatte der Schwarzhaarige noch gehört, da ihm langweilig war und er dadurch einen Grund hatte, das Weisenhaus zu verlassen. Auf dieses neue Gefühl würde Aru aber nicht weiter eingehen und versuch es so gut es ging zu ignorieren, da es für ihn weit mehr Gründe als nur ein Gefühl oder eine Abneigung gab, sich von anderen Menschen fern zu halten.
    Die Energie, die er wenig später vom Himmel aus spührte und Sätze wie "Als hätte ein Regenbogen Feuer gefangen und wäre zerlaufen." und "Rosetta Liuroum!" bestätigten die Vermutung des Eingehüllten, dass wohl wieder der Stern den Himmel in ein Meer aus Farben verwandelt hatte. Und ein weiteres mal fand an diesem Tag etwas seltsames statt, da sowohl von seinem Mal als auch von den Stellen, an denen er die anderen Menschen vermutete, eine Energie ausgestrahlt wurde, die der des Rosetta Liuroum ähnelte.


    Für die anderen Anwesenden, die Arus Anwesenheit überhaupt bemerkt hatten, dürfte er nun die Person sein, die sich von allen am seltsamsten verhalten hatte. Weder interessierte er sich für das Leuchten am Himmel, noch schaute er verwundert umher und beobachtete die anderen oder versuchte sein eigenes Zeichen zu verdecken, was zum Glück noch am unauffälligsten "läuchtete", wenn das dunkle surreale Licht, das sein Mal an die Umwelt abgab, überhaupt diese Bezeichnung verdiente. Lediglich seine Sonnenbrille konnte ihm insofern Schutz bieten, dass sich die anderen einreden konnten, er würde sie beobachten, sie es aber sehen.


    OT: Dann mach ich mal mit der zweiten Seite weiter, auch wenn es etwas kürzer als geplant geworden ist... Auf ein gutes RPG und sollte sich jemand an ein etwas härteres Gespräch trauen, darf er gern meinen Chara ansprechen/mich anschreiben.

  • Der Motor brummte laut auf, als das eiserne Beförderungsmittel anfuhr und ein wenig knatternd eine weitere Ampel hinter sich ließ. Die Luft war ein wenig stickig in dem Gefährt, trotz der kühlen Abendluft draußen. Vergeblich versuchte sie durch mehrere kleine Fenster, die einen Spalt offen standen, ihren Weg hinein zu finden und musste sich doch der Mischung aus Schweiß verbrauchter Luft und anderer "Düfte" des schon etwas in die Jahre gekommenen Busses geschlagen geben. Er fasste insgesamt sieben Fahrgäste, die alle eine gewisse Erregung ausstrahlen, sei es Anspannung oder Erwartung. Die Landschaft hinter den Fenstern bewegte sich immer mehr fort von den freien Flächen des Landes hin zu den grauen Einöden der Stadt, während sie die ersten Vororte hinter sich ließen. Auch immer mehr Menschen wurden auf den Gehwegen sichtbar, je häher sie der Stadt kamen, was für die meisten der Anwesenden nicht gerade ein Grund zur Vorfreude war. Sie alle wussten, was sie erwarten würde, wenn sie erst einmal ausgestiegen waren. Aus flüchtig interessierten Blicken, die dem Bus zugeworfen wurden, würden Blick mit aufblitzender Abneigung, erhöhtes Schritttempo und Grimassen werden. So war es schließlich der Alltag, unter den "normalen" Menschen. Daher brachte die Vorstellung der Stadt nur den einen oder anderen ergebenem Seufzer hervor. Einer der Leute war ein junger Mann, der durch sein schon priesterliches Gewand bereits den einen oder anderen Blick auf sich gezogen hatte. Der einzige Teil seines blauen Haares, der nicht von einer langen weißen Haube verdeckt wurde, fiel ihm über das rechte Auge und machte so jeden Blick darauf nutzlos. Sein sichtbares Auge war halb geschlossen und seine Mundwinkel waren zu einem melancholischem Lächeln verzogen, während seine Aufmerksamkeit vollkommen auf einem Tarotdeck in seinen Händen lag. Eine kleine Ewigkeit schien er dieses bereits zu mischen, bis er schließlich doch stoppte und die oberste Karte aufdeckte. "Die umgedrehte Drei der Münzen warnt vor Misserfolg und Reinfall. Harte Arbeit kann sich als sinnlos erweise. Es wird dazu geraten genau darauf zu achten, worauf man hinarbeitet. Vorurteile und voreilige Schlüsse sind zu vermeiden", sinnierte er leise, doch in seinem Ton schwang eine Portion Anpannung und Aufregung mit. "Anscheinend müssen wir auf der Hut sein, was wir tun, nicht wahr Tomomi?"
    Tomomi saß eine Reihe weiter hinten und schien im ersten Moment die Frage nicht mitbekommen zu haben. Viel mehr betrachtete sie ruhig die hochgehobene Karte, als sei sie deutlich wichtiger als die Menschen um sie herum. Sie saß etwas abgeschottet vom Rest der Fahrgäste, wippte mit ihren Beinen hin und her und antwortete schließlich zögerlich: "Mama möchte, dass wir zurückkommen, also tun wir das auch."
    Das Mädchen betrachtete nochmal den ganzen Bus. Vorne saß Simon, der leibliche Sohn von Alicia, die Tomomi Mama nennt, seit sie sich dieser Gruppierung angeschlossen hat. Da wäre noch Mara, eine der Zwillingsschwestern, Kasumi und zwei andere Erleuchtete. Den Busfahrer hingegen beachtete sie gar nicht, stattdessen wippte sie weiter mit den Beinen und atmete etwas schwer. Da ihr ganzer Körper von Bandagen eingewickelt war und sie noch diesen braunen Mantel mit Kapuze an hatte, konnte von Kühlung überhaupt keine Rede sein.
    "Warm...", seufzte sie nur leise.
    Der Blauhaarige blieb einen Moment still, da er überhaupt nicht mit einer Antwort gerechnet hatte. Schließlich lachte er jedoch leise, was jedoch die Stimmung im Bus nichtmal ansatzweise durchbrach. "Wohl war, wohl war", murmelte Zanza, wobei jedoch nicht ganz klar war, welcher Aussage er zustimmte. Die Karten in seiner Hand mischte er wieder zusammen, bevor er sie in seinn sehr breiten Ärmeln verschwinden ließ und diese zusammenführte. Wenn ihm in seinem eigenen Gewand, das auch nicht gerade das kühlste war, warm war, ließ er sich es nicht anmerken. Der Wahrsager ließ seinen Blick nach draußen wandern, wo mittlerweile die Betonwüste langsam ihre Vorherrschaft zeigte. Die Luft um ihn herum begann zu flimmern, als sich mehrere violett-schwarze Flammen in seiner unmittelbaren Nähe entzüdeten. Die Lichter schwebten entweder ruhig in der Luft ihre Bahnen oder tanzten makabere Tänze, deren Sinn nur Leute wie Zanza verstanden. Dieser erhob wieder ein leises Lachen, als er die Irrlichter aus den Augenwinkeln beobachtete ohne den Kopf zu drehen. "Anscheinend ist wirklich jeder hier darüber aufgeregt, was vor uns liegen mag", meinte er amüsiert über die Gäste der anderen Sorte. Allerdings zeigten sie sich nur seinem Blick oder in seiner Nähe.
    Tomomi gab nur ein leises Summen von sich während sie nun gespannt die kleinen tanzenden Flammen beobachtete. Normale Kinder konnten in ein Puppentheater gehen, doch da das bandagierte Mädchen es nicht konnte, hatte sie eine Alternative bei den Irrlichtern gefunden. Sie sprach mit Zanze jedoch nie darüber, sondern beobachtete die Flammen beim Tanzen und dachte sich immer wieder eine Geschichte dazu aus, passend zu den Bewegungen. Wie immer neigte sie den Kopf dabei links und rechts und summte ganz leise eine zufällige Melodie, um dem Stück eine besondere Note zu geben.
    Plötzlich sprach Simon: "Wir sind ganz nah"
    Mit einem lauten Quitschen hielt schließlich das Fahrzeug an: "Endstation, kein Meter weiter. Macht ihr nur euer 'Erleuchtetending', ich mach mein 'Normalding' und geh trinken. Kommt hierhin zurück, wenn ihr fertig seid.", sagte der Busfahrer mit fester Stimme und sein Ton lies klar heraushören, was er von dem ganzen Zeug hielt. "Hmm", gab Tomomi von sich und hüpfte etwas verspielt aus dem Bus. Sie alle wussten, wo es lang ging. Ihre Gefühle wirkten wie ein unfehlbarer Kompass, der direkt auf das Ziel gerichtet war. Es war draußen deutlich angenehmer als in dem stickigen Bus, jedoch waren die leicht abfälligen Blicke der vorbeigehenden Passanten nicht sehr angenehm. Tomomi war das jedoch egal. Sie ignorierte wie immer ihre Umwelt und streckte ihre Arme zu den Seiten aus, sodass sie wie ein Flugzeug aussah. Dabei konnte man ihre umwickelten Unterarme und Hände deutlich erkennen. Stumm bewegte sich das Mädchen nach vorne, mit dem unverbundenen Auge die Zielrichtung fest im Blick.
    Zanza erhob sich aus dem mehr als unbequemen Sitz des Stahlgefährts und tauschte nur zu gern die stickige Luft gegen den frischen Abendwind aus. Die Irrlichter um ihn erloschen, als sie den Umkreis der Kraft des Blauhaarigen verließen. Auf seinem Weg nach draußen flammten immer mal wieder Funken, als die Geister die Ränder berührten. Doch hielten sie sich alle davon ab, näher an ihn heran zu kommen, da sie wussten wie die anderen Menschen darauf reagieren würden. Sobald diese die Erleuchteten erblickten tauchten sofort die vorausgesehenen Reaktionen auf und sie machten sich daran, den Blick woanders hin zu richten und sich zu beeilen schneller von ihnen zu entfernen. Dabei zogen manche auch Kinder oder Hunde mit sich, wobei letztere ebenfalls ein wenig eingeschüchtert Schritt machten. Dies lag an Zanza, dessen Aura sich selbst von der anderer Erleuchteter unterschied. Anstatt sich daran aber zu stören, nach 15 Jahren spührt man es nicht mehr allzu stark, blickte der Wahrsager zum sich verdunkelnden Abendhimmel auf und konzentrierte sich auf das Gefühl, dass sie alle durchfuhr. Nichtmal wirklich Konzentration war nötig, um es hervorzurufen, konnten sie es ja nicht abstellen. Der Grund warum sie überhaupt hier waren. Der Kartenleger atmete einmal tief ein und aus, bevor er in dieselbe Richtung wie Tomomi blickte und sich ebenfalls in Bewegung setzte. "Sehen wir, was das Schicksal für uns bereit hält", murmelte er leise, sein Lächeln verzog sich nicht eine Sekunde.
    Es verging knapp eine Stunde, während der Ort der Zivilisation sich immer weiter entfernte. Die Wanderer sprachen kaum oder gar nicht. Ob es an der Anspannung oder Konzentration auf das noch unbekannte Bevorstehende lag, war nicht zu sagen. Für Tomomi hingegen war es leicht erklärt: Sie redete sowieso so gut wie gar nicht, nur mit Alicia bzw. Mama.
    Die Sonne berührte schließlich den Horizont und verschwand allmählich darin, als die Gruppe endlich ihr Ziel erreichten: Eine Wiese. Aber sie waren nicht alleine! Tatsächlich haben sich Personen in der gleichen Altersgeneration hier versammelt. Für die Mitglieder der Bruderschaft war das leichter zu erklären, als womöglich für die anderen Erleuchteten.
    Ohne Verzögerung began auch das Schauspiel des Rosetta Liuroum im Himmel. Sogar Tomomi, die normalerweise alles um sich herum ausdruckslos beobachtete, öffnete den Mund leicht und ihr rechtes Auge weitete sich ein wenig. So viele schöne Farben und Flammen bekam man wirklich nicht zu sehen. Dieser Moment würde wohl zu den schönsten Erinnerungen werden, die das Mädchen mit den hell-blauen Haaren hat, was bei ihrer Vergangenheit auch nicht schwer war. Aber nicht nur der Himmel leuchtete! Auch auf dem Boden fingen die Erleuchteten an in allen möglichen Farben zu leuchten, wobei die Positionen am Körper verschieden waren. Tomomi betrachtete interessiert ihr Zeichen, dass auf dem Handrücken ihrer rechten Hand so intensiv leuchtete, dass sogar die Bandagen es nicht abhalten konnten. Während also einige geschockt schauten und verwirrt umherblickten, blieb Tomomi ganz ruhig und beobachtete weiter interessiert das Farbspiel kommentarlos.
    Die Wanderung verlief kommentarlos und ereignislos, nur immer wieder die gleichen Reaktionen um sie herum. Menschen machten schritt, blickten sie abgeschreckt an oder versuchten sie wie Luft zu behandeln und in Zanza's Fall nahmen Tiere reiß aus. Doch der Wahrsager schüttelte nur den Kopf und zuckte mit den Schultern, allerdings bezogen darauf, das die grauen Betonkötze um sie herum alle gleich aussahen. Wie Menschen wirklich in so einer Umgebung leben konnten war ihm ein Rätsel. Als sie schließlich die Stadt langsam wieder verließen, Pflaster und Teer durch festgetretene Erde ausgetauscht wurde und sich der Nachthimmel über sie legte, sagte dem jungen Mann ihr gemeinsames Gefühl, dass sie deutlich näher kamen. Plötzlich schob sich ein goldenes Bein über die Schulter des Wahrsagers und eine Sekunde später wurden die Kauwerkzeuge einer riesigen goldenen Spinne sichtbar, aber ohne das er irgendeine abgeneigte Reaktion zeigte. Wir sind fast da, oder? fragte das Wesen in Gedanken, während seine acht Augen scheinbar auf Zanza gerichtet waren. Dieser drehte seinen Kopf etwas, um die Spinne zu mustern, bevor er genauso innerlich antwortete: Das ist richtig. Wenn dieses Gefühl uns nicht täuscht. Sein ungewöhnlicher Gesprächspartner schwieg eine Zeit nachdenklich, bevor er fortfuhr: Was glaubst du erwartet uns genau? Dem Blauhaarigen entfuhr ein kleiner Seufzer und trotz des immergleichen Gesichtsausdruckes ging eine Spur von Nervosität von ihm aus. Keine Ahnung, aber alleine dass ich eine Vision über dieses Ereignis hatte, ist ein schlechtes Omen. Die Spinne nickte und verschwand dann in goldenem Staub.
    Als sie ihr Ziel erreichten, eröffnete sich vor ihnen eine große freie Wiese, auf der sich bereits mehrere Leute um ihr Alter herum eingefunden hatten. Schätzungsweise alle geführt von dem unbestimmten Gefühl, dass auch sie geführt hatte. Das Lächeln des Kartenlegers gewann einen Funken mehr an Aufrichtigkeit, als ihn bei dem Anblick dasselbe Gefühl erfüllte, dass er empfunden hatte, als Alicia Young seiner neuen Familie (seiner Meinung jedenfalls) vorgestellt hatte. Zeit die ganze Sache wirklich zu verdauen hatte jedoch keiner, da in diesem Moment der Himmel beschlossen hatte zu explodieren. In Farben. Direkt über ihnen floss der Himmel in allen Farben des bekannten und unbekannten Spektrums und verschaffte ihnen einen Anblick unvergleichlichen Ausmaßes. Zum ersten Mal an diesem Abend, veränderte sich auch der Gesichtsausdruck des Wahrsagers, als sein Gesicht nur noch Erstaunen verriet. Schließlich gab auch Rosetta Liuroum ihnen die Ehre, in einem Glanz, wie er es noch nie erlebt hatte. Zanza breitete beide Arme aus, als ob er die ganze Farbenpracht in sich aufnehmen wollte. Seine Ecstase wurde allerdings unterbrochen, da nun auch die Erde das Himmelsleuchten erwidern wollte. Bei allen Personen auf der Wiese fingen die Zeichen an zu leuchten und zu strahlen und zeigten, dass nicht ein einziger Mensch unter ihnen war. Nun ein echtes Lächeln auf den Lippen wank der Blauhaarige seine toten Freunde heran, welche nun wieder neben ihm aufflammten und ihr Spiel fortsetzten. Währendessen amüsierte sich Zanza innerlich ein wenig über die erschrockenen Reaktionen der anderen Erleuchteten, die keine Ahnung was los war. Er selbst streifte die Haare über seinem rechten Auge, das genauso strahlte wie die Zeichen der anderen, etwas zur Seite und betrachtete neugierig das giftgrüne Leuchten, welches sich auf seine Hand auftraf.
    "Der Stern des ewigen Lichts hat uns gerufen.", sprach Simon und beantwortete damit die oft gestellte Frage der Unwissenden, während hinter ihm die Mitglieder der Bruderschaft standen, wobei Tomomi sichtbar einen etwas größeren Abstand zu ihren Gefolgsleuten hielt.


    OT: Damit haben ich als Co-Leiter und snake auch ihren Einstiegspost geschafft. Auf ein gutes RPG!

  • "Ähm, ja... klar, alles okay. Hab mich nur ziemlich erschrocken, ich meine..." Das Mädchen deutete auf ihren Bauch, auf dem sich eine Blutlache ausgebreitet hatte. Erst erschrocken über die scheinbare Ignoranz gegenüber der Verletzung (- die doch wenige Sekunden zuvor noch nicht dagewesen war?-) weiteten sich Evelyns Augen hinter ihren Brillengläsern, schrumpften jedoch sofort wieder, als sie feststellte, dass ihr Gegenüber anscheinend wie die anderen Anwesenden vor sich hin strahlte (was für ein Witz). Sie musterte das Mädchen kurz - blond, kurzhaarschnitt, auffallende Augen, - und beantwortete darauf die Frage, die sie nach einer kurzen, betretenden Schweigepause gestellt bekommen hatte. "Ich befürchte, ich kenne die Antwort ebenfalls nicht. Allerdings -" - sie biss sich auf die Unterlippe, konnte sie nicht entscheiden, ob sie dem Mädchen wirklich anvertrauen konnte, dass sie das Rosetta Liourum erforschte. Doch während Evelyn noch mit sich rang, sprach das Mädchen sie wieder an, diesmal schien sie jedoch gleich entspannter zu sein.
    "Wow, liest du auch so gern? Wie heißt denn dein Buch? Ist es dein Lieblingsbuch?" Eigentlich erwischte die Frage Evelyn wie ein Eimer mit nasskaltem Wasser, war es nun wirklich die allerletzte Reaktion gewesen, die sie erwartet hatte. Was nicht hieß, dass die schwarzhaarige sich nicht über die Frage freute. Sofort war der Himmel vergessen, als Evelyn das Buch vor sich hinhielt, um der Blonden den Einband zu zeigen. "Du auch? Ich lese nämlich ebenfalls sehr gerne, allerdings ist dies nicht mein Lieblingsbuch - jedenfalls noch nicht- , ich habe es noch nicht einmal komplett durchgelesen, bin ich doch erst bei knapp der Mitte angelangt. Es heißt "Die letzte Stille" von Juan Morgans und ist wahrlich gut geschrieben, kennst du es vielleicht? Was ist denn dein Lieblingsbuch?"
    Während Evelyn mittlerweile freudig lächelnd eine Antwort abwartete, fiel ihr Blick auf mehrere merkwürdige Gestalten, die plötzlich am Rande der Wiese aufgetaucht waren. Zwar verspürte sie keine Abneigung gegen sie, geheuer kamen ihr die Neuankömlinge allerdings nicht vor. Dieser Eindruck verstärkte sich noch, als Evelyn mitbekam, wie einer von ihnen laut und deutlich "Der Stern des ewigen Lichtes hat uns gerufen." sprach. Evelyn wurde sofort wieder etwas angespannter, den eines wurde ihr mit einem Mal (Haha, Wortwitz, was war sie heute auch wieder lustig) klar: Diese Gruppe dort wusste etwas, und was auch immer es war, es war nicht geheuer.

    “When life gives you lemons - call them yellow oranges and sell them for double the price!"
    - Cartoon guy

  • Dana blickte sich zu dem Mädchen um was sie mit seinem „Hi.“ Aus den Gedanken gerissen hatte.
    Ach nö! Ich hab jetzt nach diesem Spektakel keinen Bock auf irgendwelchen sinnlosen Smalltalk!
    „Oh, Hi…“erwiderter die 16 Jährige etwas zu gelangweilt, so das man leicht merkte das ihr diese Unterhaltung missfiel, als sie das Mädchen musterte. Aber eigentlich war sie kein Mädchen, sie war mehr eine junge Frau, eine hübsche noch dazu, mit feinen Zügen in einem makellos Gesicht und leuchtenden pinken Haaren, der man anmerkte das sie aus einer der reicheren Familien stammte.
    Puh hoffentlich textet die mich nicht irgendwie voll mit ihrem „Ach ich bin ja so reich, bewundert mich“….
    Trotz diesen Vorurteilen sagte sie nett „Hey ich bin Dana. Hast du eine Ahnung was hier abgeht?
    Irgendwie ist das voll seltsam… Alle haben ein Zeichen, und die leuchten.Und was ist dein Zeichen?“
    fragte Dana und beäugte sie auf aufmerksam um irgendein verräterisches Leuchten zu erspähen. „ Ich bin Lorina. Also, mein Zeichen ist hier.“ Sie strich die Haare in ihrem Nacken zurück und zum Vorschein kam ein pinkes Zeichen.
    Dana betrachtete das leuchtende Mal eine kleine weile hob dann ihren Arm und zeigte dann auf ihr eigenes hellblau schimmerndes Mal. "Das ist meins."
    Nach einer kurzen Pause fragte Dana etwas zögernd „Ähm, du….Lorina? Hast du auch eine…naja…Fähigkeit? Du weiß schon, irgendwas was nur du kannst.“ Dana schaute sie dabei fragend und etwas ängstlich an. Ihre anfängliche leichte Abneigung war verflogen und sie spürte dass sie diesem Mädchen vertraute. Naja jetzt hab ich wenigstens jemanden mit dem gleichen Problem.

  • Gemustert zu werden gefiel Lorina gar nicht. Sonnst war sie es die andere musterte aber nun schaute sie dieses schwarzhaarige Mädchen so abschätzig an. Was denkt sie wohl von mir? Es ist schon sehr unhöflich andere Menschen einfach so anzuschauen.
    Dann fing aber das schwarzhaarige Mädchen endlich an zu reden. Sie stellte sich als Dana vor und fragte ob Lorina etwas wüsste.
    Sie weiß anscheinend genau so wenig wie ich, dachte sie sich. Als sie dann nach ihrem Zeichen gefragt wurde bemerkte sie erst, dass sie noch gar nichts wieder von sich gegeben hatte. Um nicht unhöflich zu wirken stellte sie sich erst einmal vor. „Ich bin Lorina. Also, mein Zeichen ist hier.“ Sie nahm ihre Haare zur Seite um es zu zeigen. Dann zeigte Dana auch ihr Zeichen, es war an ihrem Handgelenk und war himmelblau.

    Aber bevor Lorina etwas sagen konnte stellte das schwarzhaarige Mädchen erneut eine Frage: „Ähm, du….Lorina? Hast du auch eine…naja…Fähigkeit? Du weiß schon, irgendwas was nur du kannst.“
    „Also....Ich.... Ich meine hast du denn....?“ Mitten in ihrem Gestammel wurde Lorina unterbrochen. Eine Jungenstimme sagte: "Der Stern des ewigen Lichts hat uns gerufen."
    Lorina war froh das sie unterbrochen wurde, denn sie hatte sich nicht ganz wohl gefühlt über ihre Kräfte zu reden. Doch als sie sich nach dem Jungen umschaute verflog ihre Erleichterung. Am Rande der Wiese waren mehrere Menschen aufgetaucht, die Lorina beunruhigten.

  • Die Augen des Mädchens wurden kurz groß, als sie Jasmins unangenehm großes Mal sah. Bitte denk jetzt nicht, dass ich irgendwelche inneren Blutungen hab oder so. Sie setzte schon zu einem Erklärungsversuch an "Ja, also, irgendwie ist mein Zeichen heute so hell, haha, und gleichzeitig noch blutrot, aber denk nichts Falsches, das Leben geht weiter" - als sie es selbst zu begreifen schien. Leicht forschend musterte sie Jasmin. An ihren braunen Augen blieb ihr Blick ein Tick zu lang hängen, als dass es noch uninteressiert gewirkt hätte.So schöne Haare hätte ich auch gern.
    "Ich befürchte, ich kenne die Antwort ebenfalls nicht" Ihr Gegenüber hatte sich wohl doch zum Reden entschieden. Gott, die spricht ja als ob sie es auswenig gelernt hat. Nett ist sie trotzdem. "Allerdings..." Die Schwarzhaarige brach plötzlich unsicher ab und zerkaute sich fast die ganze Lippe. Was hat die denn jetzt? Nicht dass gleich echtes Blut fließt. Wow, bin ich heute mal wieder witzig. "Äh... ich wollte jetzt nicht irgendwie unhöflich sein oder so!" warf Jasmin schnell ein.
    Und das wars.
    Sie hasste hasste spontane Unterhaltungen. Eigentlich hasste sie Unterhaltungen allgemein, aber in den meisten Fällen konnte man wenigstens Gesprächsthemen planen, um blöde Schweigepausen irgendwie auszufüllen. Sie spürte schon, wie sie sich verkrampfte - sie blies sich dann immer ins Gesicht, wippte fast unmerklich vor und zurück und knetete ihre Finger - als ihr Blick auf das Buch fiel, welches das ebenfalls unsicher wirkende Mädchen unter dem Arm trug. Den Titel konnte sie nicht erkennen, trotzdem legte sich ihre Anspannung sofort. "Wow, liest du auch so gern? Wie heißt denn dein Buch? Ist es dein Lieblingsbuch?" fragte sie begeistert und streckte die Arme leicht zur Seite aus.
    Die Stimmung kippte mit einem Schlag. Das Mädchen strahlte sie breit an, ihre Augen schienen förmlich zu glitzern. Umständlich holte sie das Buch hervor und hielt es ihr direkt vor die Nase. Jasmin zuckte leicht zurück, beugte sich dann jedoch vor, um den Einband zu begutachten. "Du auch?" fragte das Mädchen. Sie nickte fröhlich. Die Stimme ihres Gegenübers klang aufgeregt. "Ich lese nämlich ebenfalls sehr gerne, allerdings ist dies nicht mein Lieblingsbuch - jedenfalls noch nicht- , ich habe es noch nicht einmal komplett durchgelesen, bin ich doch erst bei knapp der Mitte angelangt. Es heißt "Die letzte Stille" von Juan Morgans und ist wahrlich gut geschrieben, kennst du es vielleicht? Was ist denn dein Lieblingsbuch?"
    "Nee, nie gehört, tut mir leid. Worum geht es denn da? Der Titel klingt super! Würdest du es mir mal leihen, wenn du es durch hast?" Verdammt. Sie redete mit diesem Mädchen schon wie mit einer guten Freundin, obwohl sie noch nicht mal ihren Namen kannte. Wer verlieh schon seine Bücher an Fremde? Typisch für sie, gleich wieder so aufdringlich zu wirken! "A- also du musst natürlich nicht..." Von sich selbst genervt brach sie ab. Toller Einstieg, Jasmin.
    "Also mein Lieblingsbuch wäre... hm..." Jasmin überlegte kurz. Ihr Bücherschrank zu Hause war vollgestellt mit Schmökern aller Art, und die Entscheidung fiel ihr schwer. Das Buch in ihrer Tasche würde sie dem Mädchen sicher nicht zeigen, denn es war absolut grauenvoll geschrieben und vollgestopft mit Klischees. "Hm, gute Frage eigentlich..." Sie lachte leise. Es war kein unsicheres Lachen und klang für ihre Verhältnisse sogar recht gut, wie sie erleichtert feststellte. "Also, ziemlich gern mag ich 'Julischatten' von Antje Babenderede und die "Nach dem Sommer" Reihe von Maggie Stiefvater. Und natürlich die Harry-Potter-Reihe. Aber die mag ja fast jeder!" Verlegen fasste sie sich an den Hinterkopf. "Darf ich fragen, wie du heißt?"
    Die Schwarzhaarige hatte sich abgewandt. Und schon hab ich wieder jemanden vergrault. Applaus. Vielleicht beobachtete sie aber auch nur die kleine Gruppe hinter den zweien, wahrscheinlich in der Hoffnung auf einen weniger bescheuerten Gesprächspartner. Einer von ihnen leuchtete grün aus dem Auge. Wieso hatten eigentlich alle so kleine Zeichen?
    "Der Stern des ewigen Lichts hat uns gerufen." sagte einer, laut genug, um es noch im nächsten Land zu hören. Toll. Und wieso posaunst du das durch den ganzen Park?


    OT: Hab einfach mal was aus meinem vorherigen Post übernommen, da ich nicht wusste, wie ich das sonst hinbekommen soll.
    Mal nebenbei Vivien: Gibt es das Buch wirklich? Ich habs gegoogelt, da kam aber nichts.

  • :ot: : War Dragonfires Post ein Handlungsschritt? Ich meine, die Vertreter der Bruderschaft sind angerückt and stuff und so weiter. Egal, ich poste einfach mal wieder.


    Das Gespräch, welchem Artemis unauffällig folgte, war inhaltsloser Smalltalk über Bücher. Er hatte die Bücher nicht gelesen, aber es war ihm auch nicht so wichtig. Er gähnte und stellte fest, dass er immer noch leuchtete - so wie der Rest. Vielleicht sollte er sich ein Pflaster über sein Mal kleben. Aber dann - das Zeichen leuchtete bei den Meisten durch die Kleidung. Welche Chance hatte wohl ein handelsübliches Heftpflaster da?


    Mittlerweile fragte er sich ernsthaft, wo die Verantwortlichen blieben. Das konnte doch nicht alles gewesen sein, oder? Vielleicht doch. Vielleicht war es nur nötig gewesen, dass sie sich hier versammelten, damit ihre Male mit der Rosetta Nochwas resonierten und damit das Siegel auf ein antikes und eingekerkertes Böses erneuerten und so. Den Gedanken verwarf er aber gleich wieder - das war doch zu lächerlich. Nach so einem Einstieg hieß es sicherlich "Gut gemacht, ihr habet euch alle hier versammelt, und nun nehmt dieses Schwert des Lichts und rammt es dem Imperator des Universellen und Abgrundtiefen Bösen in die Brust." Aber dazu musste der Wortführer erst einmal auflaufen. Und zwar ein richtiger weiser Großmeister, nicht eine gefakete Miss Verantwortlich.


    Wo war sie überhaupt abgeblieben? Vielleicht erstattet sie ja Bericht beim Bund der Inkompetenten Weisen, die es nicht einmal schaffen, bei einer Zeremonie pünktlich aufzulaufen. Gegangen war sie auf keinen Fall. Dafür war die Situation zu fesselnd.


    "Der Stern des ewigen Lichts hat uns gerufen."


    "You say it, man", kommentierte Artemis abwesend. Dann wurde ihm bewusst, dass der Sprecher Zentrum der allgemeinen Aufmerksamkeit geworden war. Ein kleiner Junge, vielleicht dreizehn oder vierzehn oder so. Seine Hände strahlten weiß. Noch so eine Leuchte, dachte der Schwarzhaarige und schaffte es dabei exzellent, eine Linie zwischen den Leuchten (welche irgendwelche Idioten waren, die als Statisten zu dem Ort eingeladen worden waren) und sich selbst (welcher der Auserwählte der Rosetta Nochwas und somit eine ernstzunehmende Persönlichkeit war) zu ziehen.


    Wieder Jugendliche, auch wenn sie etwas autoritärer wirkten als die anderen Leuchten. Einer von ihnen hatte es geschafft, passend zum Dresscode des antiken und mystischen Wissens in einer Kutte aufzulaufen, auch wenn es zum Bart nicht gereicht hatte. Drei von zehn Punkten für guten Willen, kommentierte Artemis in Gedanken. Tja, alles in allem interessante Charaktere, aber würden sie auch bald anfangen, zu sprechen?


    Mit seiner Fähigkeit (er bevorzugte den Begriff "Kraft") nahm er die Neuankömmlinge näher unter die Lupe. Hervorstechen taten eine bandagierte Gestalt am äußeren Rand und Mister Kutte. Der kleine Junge, welcher die Aufmerksamkeit auf sich gelenkt hatte, schien ganz in den Hintergrund zu rücken, obwohl er im Vordergrund war.


    Bei der Gestalt erkannten selbst Artemis' Augen nichts - Mantel und Bandagen machten es schier unmöglich, einen Menschen darunter auszumachen. Kutte war da wesentlich aufschlussreicher. Auch wenn seine Kleidung nicht sehr viel sehen ließ, konnte man doch die beiden Hauptblickpunkte erkennen - die kleinen Flammen, die ihn umkreisten und selbst aus der Nähe (Entfernung + Artemis' Fähigkeit = you get my drift) nicht sehr viel erkennen ließen und das leuchtende Auge.


    Und dabei war es nicht das Auge das leuchtete. Oh nein. Leuchten tat nur das Mal auf dem Augapfel. Feine Linien ließen einen Schriftzug oder irgendwelche Runen vermuten, aber Artemis wollte seine Augen jetzt nicht sonderlich anstrengen. Die Zeichen waren lächerlich klein, und er wunderte sich, ob man Atome färben könnte. Sein Mal wirkte im Vergleich plump und grob - eine plötzliche Anwallung von Minderwertigkeitskomplexen nutzte diesen Moment, um sich breitzumachen. Er griff nach der Kanne, um sich einen Tee einzugießen, aber der Tee war leer. Na, egal. Zeit, auf sich aufmerksam zu machen. Carpe diem, der Tag musste genutzt werden, wenn sie weiter mit offenen Mündern rumstanden, rosteten sie noch ein.


    Er räumte die Teekanne in seinen Rucksack (welcher das erste Mal seit Beginn des RPGs erwähnt wird, aber immer da war), stand auf und ging zu den neuen Teenagern hinüber. "Stern des ewigen Lichts? Und gerufen hat er auch noch? Epic stuff, man. Aber jetzt als Frage - wieso hat er uns gerufen? Warum sind wir hier? Ich meine jetzt nicht die existenzphilosophische Frage, sondern einfach nur - wofür hat er uns gerufen?"


    :ot: : Ihr könnt euch aussuchen, wer von euch mir antwortet. Bei Bedarf auch ein NPC.

    No time to search the world around
    'Cause you know where I'll be found
    When I come around
    When I come around, yeah

  • Zweifel. Zweifel waren verstörend und Zweifel waren unangenehm. Es gab wohl niemanden, der Zweifel mochte. Und Xaroc hatte ständig welche. Was mache ich hier eigentlich? Es war knapp eine Woche her, seit er seine überstürzte Flucht von daheim angetreten und von Ort zu Ort geirrt war, mal mit dem Bus, mal mit dem Zug. Nirgends ein bekanntes oder freundliches Gesicht.
    Hab ich das richtige getan? Vielleicht ist es noch nicht zu spät, vielleicht kann ich noch umkehren. Was redest du da für einen Unsinn, du kannst nicht zurück. Keiner will dich, außerdem kannst du so endlich mal richtige Freiheit fühlen und nicht wie ein Vogel im Käfig rumhängen.


    Xaroc wanderte irgendwo in der Stadt Oscura umher, ohne seine Schritte gezielt irgendwohin zu lenken. Er war schon froh, dass er den Namen herausgefunden hatte. Jeder beäugte ihn misstrauisch, als hätte er irgendwas angestellt. Dazu kam noch, dass die Hälfte seiner Kleidung strahlend weiß war, was in der Regel nurnoch mehr Aufmerksamkeit auf ihn zog. Er hing jedoch an seinen Sachen.
    Ein Glück, dass er diesen schwarzen Mantel heute morgen gekauft hatte, der nicht nur seine Kleidung, sondern auch die ganzen Gürteltaschen und seinen Reisebeutel verdeckte. Dennoch starrte ihn jeder an. Nicht das er Unfreundlichkeit nicht gewohnt war, immerhin hatte sein Vater Jahre lang sein bestes gegeben um Xaroc zu signalisieren, dass er unerwünscht war. Dennoch störrte es ihn, dass wildfremde Menschen ihm gegenüber dasselbe Verhalten an den Tag legten.


    Da er neu in der Stadt war, kannte er sich auch nicht sonderlich gut aus. Und Auskunftbereit waren die Bewohner auch nicht. Haben Erwachsene immer so eine schlechte Laune? Wenn dem so ist, will ich niemals erwachsen werden. Ihm war es inzwischen egal, wo genau er landete. Er mochte diese Stadt nicht mehr, als alle anderen. Er war schon froh, wenn man ihn in Frieden ließ.


    Plötzlich erreichte er die Grenze der Stadt. Verwirrt schaute er sich um. Hervorragend... was nun? Instinktiv konzentrierte er sich, wie schon so oft in der letzten Woche und vor seinem geistigen Auge erschienen 2 leuchtende "Fäden", ein pechschwarzer und ein goldener. Xaroc "griff" nach dem goldenen Band und hielt plötzlich ein kleines Medaillon in der Hand, welches als er daraufdrückte, den Blick auf eine junge, schöne Frau mit langen blonden Haaren freigab. Die Frau lächelte sanft aber auch traurig. "Ach Mutter... sag mir, was soll ich nur machen?" murmelte er. Wie zur Antwort strich der Wind durch sein kurzes zerzaustes Haar und ein Ziehen setzte in seiner Brust ein. Das Ziehen war vertraut. Seit seinem Weggang von Daheim, spürte er es regelmässig und jedesmal war er ihm gefolgt. So wie auch jetzt. Ich hab genug von der Stadt, so komme ich dann wenigstens ein wenig in die Natur.

    Nach einem kleinen Marsch erreichte er eine Wiese, die nicht viel höher als die Stadt lag. Anders als jedoch erwartet, war er nicht allein. Viele Jugendliche waren ebenfalls dort und einige schauten kurz zu ihm rüber, als Xaroc schnaufend dort ankam. Das erste was ihm auffiel war, dass niemand diesen verächtlichen Blick hatte, den er seit er denken konnte gewöhnt war. Manche warfen ihm nur einen Blick zu, registrierten seine Ankunft und wanden sich wieder ab. Andere beachteten ihn überhaupt nicht, was noch ungewöhnlicher war.


    "Ich hab ein ganz merkwürdiges Gefühl bei der Sache..." flüsterte er zu sich selbst, ließ jedoch das Medaillon mit einem kurzen aber unauffälligem Aufblitzen wieder verschwinden und plumpste erschöpft rücklings ins Gras. Müdigkeit überkam ihn und er merkte, das die vergangene Woche ihm mehr abgefordert hatte, als zuerst angenommen. Xaroc döste ein wenig, als plötzlich mehrere Stimmen lauter wurden. Als er die Augen öffnete, sah er, dass es bereits dunkel war und er sah auch das merkwürdige und dennoch wunderbare Farbenspiel am Himmel. Mehr Farben als ein Regenbogen, alle veränderten sich immer wieder und nie erschien zweimal dieselbe Farbe! "Rosetta Liuroum." entfuhr es ihm. "Ich habe so viel darüber gehört... aber nie habe ich zu träumen gewagt, es mit meinen eigenen Augen zu erblicken."


    „Als hätte ein Regenbogen Feuer gefangen und wäre zerlaufen.“ hörte er ein Kind murmeln und musste lächeln. Besser hätte ich es auch nicht ausdrücken können. Im selben Moment bemerkte er, dass nicht nur der Himmel in Licht getaucht war. Jeder der anwesenden hatte ein leuchtendes Mal am Körper. Keines hatte dieselbe Form oder Farbe, auch wenn manche sich in einem oder anderen ähnelten. Auch auf Xarocs Brust schimmerte es, sein Herz welches mit mehreren Kreisen umgeben und verbunden war. Es leuchtete in einem eisigen Hellblau, welches fast weiß erschien. "Was in aller Welt, ist das?!" entwich ihm ein Ausruf, denn auch wenn er es seit Jahren kannte, hatte es nie ein derartiges Verhalten an den Tag gelegt.


    Aber er war nicht der einzige, den das Schauspiel verwirrte. Alle anderen sahen ebenfalls aus, als hätten sie einen Geist gesehen. Nicht weit von ihm, fiel Xaroc ein aufrecht sitzender Mann auf, der entweder 2 Jahre oder auch wesentlich mehr hätte älter sein können und seinen Mantel eng um sich geschlungen hatte. Dieser verbarg jedoch nicht das große Mal, welches sich in einem merkwürdigen grau um seinen Hals wandte. Komisch, so kalt ist das doch gar nicht. Zugebenen, die anderthalb Tage in der Kühlkammer daheim haben damals zwar einen gewissen abhärtenden Effekt gehabt, aber wenn es wirklich kalt wäre, würde ich das doch merken.
    Zögernd stand er auf und hockte sich neben den Mann. "Verzeihung, sind Sie in Ordnung? Und könnten Sie mir vielleicht eine Erklärung geben, was sich hier gerade zuträgt?"



    OT: So, das war auch der Startschuss für mich. Da ich noch nicht ganz den Überblick habe, wer bereits wen angesprochen hat (weil manche Farben sich unter anderem ähneln), habe ich einfach mal den erstbesten angequatscht, von dem ich weiß, dass er eigentlich noch nicht angesprochen wurde, also Lone Wolf, wenn das in Ordnung geht.
    Ansonsten jedenfalls auf ein gutes RPG an alle!


    Und sry, wenn mein's ein bisschen spät ist, hatte 'ne Weile gedauert, bis sicher war, dass ich dabei bin.


    Edit.Edit.: Charafarbe wieder auf #00ffff auf geändert, da 1.) Sheewa es erlaubt und 2.) mir die Farbe eh einfach besser gefällt.

    "When you remember one thing, that leads to remembering another and then another and then another. Our memories are connected. Many pieces are linked together like they’re in a chain that makes up each of us."

    - Naminé (Kingdom Hearts - Chain of Memories)

    2 Mal editiert, zuletzt von Xaroc ()

  • Langsam wurde die Sache interessant. Sehr interessant.


    Das Auftauchen einiger seltsamer Gestalten brachte frischen Wind in die Situation. Die Aufmerksamkeit der Anwesenden war sofort auf die Neuankömmlinge gerichtet, die scheinbar mehr über die Sache wussten.
    Wenn sie denn Neuankömmlinge waren, aber dann hätte sie die Gruppe doch schon früher entdeckt?
    Hong stellte ihr Fernglas direkt auf Höhe der Neuen scharf. Die grellen Farben gehörten nicht zur Kleidung, sie hatten ebenfalls leuchtende Male. Doch unterschieden sie sich durch eine gewissene Ruhe vom angespannten Rest.
    Ein Kuttenträger. Eine halbe Mumie. Scheinen alle sehr jung zu sein. Die Beobachterin sondierte die Lage, wie sie es aus Armeezeiten gewohnt war. Ein Sprecher.


    Weder war Hong in Hörreichweite, noch konnte sie von den Lippen des jungen Mannes die Worte ablesen. Wejau-Kauderwelsch. Näher hätte sie vermutlich auch nicht viel verstanden, besser blieb sie weiter in sicherer Entfernung.
    So konnte sie zumindest visuell den Überblick behalten. Das Himmelsschauspiel schien keinen mehr zu interessieren, Hong vermutete, dass mit dem Ende des Himmelsleuchtens auch die Zeichen wieder normal wurden.
    Sehr lange Sekunden geschah nichts mehr, bis jemand das Wort gegen die neuen Jugendlichen richtete. Der Kerl mit der lustigen Latzhose und Opas Mützchen? Scheint etwas auf dem Kasten zu haben.
    Den würde sie weiter im Auge behalten müssen, denn so schnell ließ sie diese Sache nicht mehr los. Das war kein Gefühl. Das wusste sie. Sieht auf jeden Fall nicht so aus, als würde er seinen Meistern bericht erstatten.


    Der Sprecher ließ sich Zeit mit seiner Antwort. Unsicherheit ließ er allerdings keine erkennen. Wollte er denn nicht antworten? Soll er sich Zeit lassen. Warten bin ich zum Glück gewöhnt.


    Die Sache zog sich etwas. Etwas. Das muss für die Milchbubis- und mädels auf dem Feld des Leuchtens wohl ziemlich langweilig sein, dachte sich Hong, obwohl sie selbst in diese Altersklasse gehörte.
    Unter Gleichaltrigen fühlte sie sich grundsätzlich immer älter. Kein Wunder.

  • Manche der anderen Jugendlichen schienen Gespräche mit einander zu führen, Zane jedoch hatte keine sonderliche Lust irgendwelchen menschlichen Kontakt aufzunehmen, auch nachdem er sich beruhigt hatte. Was ist hier nur los? Wo bin ich da nur hinein geraten? Warum leuchtet mein Mal? Hatte mein Vater etwa doch Recht gehabt? Hat mein Mal etwas mit dem Stern zu tun? Oder warum begann es kurz nach dem Erscheinen des Sterns zu leuchten? Noch immer leicht beunruhigt ließ er seinenen Blick wieder über die Wiese streifen und betrachtete erneut die anderen Jugendlichen. Die blonde Frau die er vorhin bereits bemerkt hatte schien nun über ihren ganzen Rücken blutrot zu leuchten, was zugegeben ein wenig beängstigend wirkte. In der Nähe sah er auch noch ein anderes Mädchen, dessen Bauch weinrot leuchtete während das Handgelenk eines anderen Mädchens, mit dem sich das mit dem leuchtenden Bauch, in einem efeugrün leuchtete.
    Was...Was ist das nur? Haben diese Leute hier etwa auch alle ein Mal? Bin ich nicht der einzige? Noch immer beunruhigt setzte sich Zane nun in Bewegung, die rechte Hand auf den Griff der Pistole unter seiner Jacke gelegt, die die Waffe vorher verdeckt hielt, nun aber durch seine Hand an der Stelle leicht angehoben wurde, so dass nun jeder die Waffe sehen könnte. Dabei beobachtete er weiter seine Umgebung, die Jugendlichen und was mit diesen vorging.


    Plötzlich bemerkte er eine Gruppe von Jugendlichen, die irgendwie anders wirkten. Sie waren alle etwa im Alter der anderen und auch sie besaßen ein leuchtendes Mal, daran konnte es nicht liegen. Er betrachtete sie ein wenig genauer und ein leichter Schauer rann ihm dabei über den Rücken. Einige dieser Leute sahen wirklich ungewöhnlich aus. Da war zum einen ein Mädchen, das zu großen Teilen in Bandagen gehüllt war und dessen Handrücken dunkelgrün leuchtete, während ein Junge fast wie ein Priester gekleidet war. Das ungewöhnlichste an ihm war jedoch das Leuchten, das aus seinem Auge kam und außerdem, die Flamen die um ihn herum tanzten. Moment, Flammen? Sollte er etwa auch besondere Kräfte haben, wie ich? Diese Fragen huschten durch seinen Kopf, während sein Blick zu der nächsten Person weiter wanderte, die obwohl sie noch am normalsten aussah irgendwie am ungewöhnlichsten wirkte. Zwar gehörten zu der Gruppe auch noch andere, an denen Zane jetzt nichts Auffälliges finden konnte, doch dieser Junge schien sowas wie der Anführer der Gruppe zu sein, was sich kurz darauf bestätigte.


    "Der Stern des ewigen Lichts hat uns gerufen." Und mit diesen Worten kam ihm auch schlagartig in den Sinn, was so merkwürdig an dieser Gruppe war. Sie schienen viel ruhiger als der Rest, denn es schien so als würden sie etwas wissen. Stern des ewigen Lichts? Moment, benutzen nicht vor allem Mitglieder der Bruderschaft diesen Namen? Ein weiterer Schock durchfuhr ihn. Was hatte die Bruderschaft damit zu tun? Diese Bruderschaft, deren Lehren ihn mit Strenge und auch mal Gewalt eingebläut wurden, diese Bruderschaft, die er zu hassen gelernt hat? Zane war gerade dabei seine Waffe zu ziehen und weiter auf die Gruppe zuzugehen, gewillt Antworten zu verlangen, als schon jemand anderes vor trat. Eine ziemlich merkwürdige Gestalt, vor allem von der Erscheinung her. Alltertümliche Klamotten und ein fast orang leuchtendes Mal über seinem Auge, das die Buchstabenfolge VIII ergab, von der Zane zwar ahnte, dass sie irgendwas besonderes bedeutete, es aber nicht genau wusste. Der Junge hatte zwar eine, wie Zane fand, etwas merkwürdige Art zu reden, doch stellte er einige berechtigte Fragen. So steckte Zane die Pistole, die er nur leicht hervor gezogen hatte, wieder weg und nahm auch seine Hand von ihrem Griff, wodurch sie wieder zum Teil von der Jacke verdeckt wurde, ehe er sich der Gruppe Jugendlicher näherte. "Das gleiche würde mich auch mal interessieren. Wieso hat der Stern uns gerufen? Was hat es mit dieser ganzen Sache auf sich? Und habt ihr irgendwas mit der Bruderschaft zu schaffen? Oder die Bruderschaft etwas mit dieser Sache?" In diesem Moment reflektierte der Anhänger der an der Kette am Griff seiner Pistole unter seiner Jacke hervor hing und sich leicht drehte wieder irgendein Licht, ohne dass Zane dies bemerkte, während er nun mit verschränkten Armen vor der Gruppe stand und sie leicht aggressiv anblickte.

  • Ein lauter, langgezogener Gähner durchbrach die angespannte Stille, die schon seit einiger Zeit über dem weiten Feld an Wiesen lag. Die Quelle des Geräusches, welches in der Regel von Müdigkeit oder Langeweile zeugte, war ein junger Mann, der ungeduldig mit einem Bein wippend auf einem der kalten Felsen saß und die nahe Umgebung mit einem mürrischen Blick bedachte. Seit einer gefühlten Ewigkeit harrte er hier, fror sich seinen Allerwertesten ab, während ihm die Frage, was zur Hölle er hier eigentlich tue, fast schon auf penetrante Weise im Kopf rumspukte.
    Gelangweilt ließ er das alte Taschenmesser in seiner Hand aufschnappen, spielte abwesend mit der teils abgestumpften Klinge zwischen seinen Fingern, bevor er es wieder schloss und das Spiel von vorn begann, wie die vergangenen Stunden auch schon. Da die Schneide trotz der deutlichen Gebrauchsspuren noch nicht vollends abgewetzt war, hatte er die ein oder andere oberflächliche Schnittwunde abbekommen, die nun in der abendlichen Kühle brannten. Wirklich Beachtung schenkte er dem allerdings nicht, seine Aufmerksamkeit war auf einen ganz anderen, im Moment viel wichtigeren Punkt fixiert. Auf seine Gedanken. Ein gewisser Jemand plärrte seinen fassungslosen Frust gerade nach allen Regeln der Kunst hinaus, ungeachtet, ob er den Eigentümer des Körpers damit belästigte.
    "Bist du jetzt vollkommen hirnverbrannt oder was?! Noch was zu retten da oben?! Wie hohl muss man sein, um irgendwelchen dahergelaufenen Hirngespinsten durch die halbe Welt zu folgen, nur weil sie einen angeblich rufen!? Sag mir das mal! Wie-hohl-muss-man-sein, huh?!"
    So und ähnlich ging es schon seit Stunden, wenn nicht sogar Tagen – nein, wenn man ehrlich war, durfte er sich solche Brüllereien anhören, seit er beschlossen hatte, der Aufforderung in diesen seltsamen Träumen zu folgen. Und hier saß er nun, wartete schlecht gelaunt auf irgendein vermeintliches Geschehnis, das höchstwahrscheinlich ohnehin nie eintreten würde, während ihn Zero vollquängelte; hergeführt von einem unbestimmten Gefühl, das mit jedem zurückgelegten Schritt mehr von ihm Besitz ergriffen hatte. Letzten Endes erschien ihm die gesamte Situation surreal. Angefangen mit seiner Reise hierher. Vor mehreren Wochen hatten plötzlich bizarre Träume begonnen ihn zu plagen, bald darauf gefolgt von dem intensiven Wunsch sich in den Osten des Kontinents zu begeben. Um der grotesken Monotonie in seinem Alltag zu entfliehen, hatte er sich kurzerhand von dem Drang führen lassen, obwohl dies eigentlich nicht seiner Art entsprach und ihm bei dem Bevorstehenden ein abstoßendes Gefühl von bösen Vorahnungen im Bauch lag. Aber was hatte er schon großartig zu verlieren? Den Weg überbrückte er größtenteils zu Fuß. Die Anziehungskraft wurde größer, was schließlich sogar damit endete, dass er nachts gar nicht oder nur wenige Stunden schlief, um schneller voranzukommen, je nachdem wie sehr die Erschöpfung seinen Körper belastete. Dementsprechend heiter war seine Laune nun.
    Ein weiterer Gähner unterbrach seinen kurzen Gedankengang. Der Schlafmangel stand Blaine deutlich ins Gesicht geschrieben. Dunkle Augenringe zeichneten sich ab, er wirkte enerviert und funkelte jeden angriffslustig an, der ihn auch nur flüchtig musterte – was überwiegend die letzten, entsetzt oder misstrauisch blickenden Passanten waren, die hastig versuchten, von hier fortzukommen, während sie einen fast schon übertriebenen Bogen um die anderen hier Anwesenden machten. Die Anderen. Ein weiteres Faktum, das ihm nicht ganz geheuer vorkam. So gern er hier oben auch allein gewesen wäre, wenn er schon stundenlang auf irgendetwas Unbekanntes warten musste, er befand sich in Gesellschaft weiterer Menschen. Jugendliche, die weitgehend alle jünger zu sein schienen als er selbst. Ihre bloße Anwesenheit störte ihn nicht mal. Und genau da lag das Problem! Es interessierte ihn – der auf dieser Welt kaum etwas mehr hasste als Menschen – kein Stück, dass Personen in seinem unmittelbaren Umfeld waren. Nein, zu allem Unglück empfand er ihre Nähe nicht mal als wirklich lästig. Spielte sein Verstand jetzt vollends verrückt?
    Blaine schüttelte energisch den Kopf, um die wirren Gedanken loszuwerden. Es würde sich schon eine Erklärung bieten, weshalb das Ganze so verdreht wirkte – früher oder später. Die Situation gefiel ihm nicht, wirklich etwas daran ändern konnte er allerdings genauso wenig. Mit einem leisen Grummeln schloss er den Reißverschluss seiner dunkelblauen, abgewetzten Kapuzenjacke, die er sich vor einiger Zeit gekauft (man kann es ruhig glauben, auch er eignet sich gelegentlich Dinge auf ehrliche Weise an) hatte. Die Sonne verschmolz mit dem Horizont und mit ihr sanken auch die Temperaturen allmählich, während der Wind weiterhin stramm seine kalten Luftzüge über die Wiesen schickte. Es musste jedoch noch eine knappe Stunde verstreichen, bis das letzte Licht endlich verschwand und die Nacht ihren Dienst antreten konnte. Das schimmernde Antlitz der Sterne war durchaus ein schöner und irgendwie beruhigender Anblick, für den Weißhaarigen aber völlig belanglos. Noch immer saß er auf dem Felsen und ließ die halb stumpfe Messerklinge zwischen seinen Fingern hindurchgleiten. Die Müdigkeit drohte ihn zu übermannen, er wollte diese Sache hinter sich bringen und dann in einem sicheren Winkel der Stadt seinen wohlverdienten Schlaf nachholen. Was exakt 'diese Sache' war, vermochte er zwar nach wie vor nicht zu sagen, aus unerklärlichen Gründen wusste er allerdings, dass es von großer Wichtigkeit war. Ein Umstand, der auf jemanden, der sein eigenes Leben als das einzig Wichtige ansah, nicht unbedingt positiv erschien. Er wollte langsam aber sicher eine Antwort – und die bekam er auf höchst bizarre Weise, denn im selben Moment explodierte der Himmel. Plötzlich stand er einfach in einem Meer aus Flammen, dessen Farbvielfalt alles in den Schatten zu stellen schien. Im Zentrum prangte ein Stern, der die Umgebung mit dämmrigem Licht überflutete. Irgendjemand ließ den Namen Rosetta Liuroum fallen. Der Stern des ewigen Lichts. Blaine hatte schon von ihm gehört, er war eines von Reas liebsten Erzählungsthemen gewesen. Doch wirkliches Interesse verspürte er an dem Schauspiel nicht. Die Anderen reagierten größtenteils irritiert oder verwundert, in manchen Fällen vielleicht sogar entzückt, er hingegen stützte gähnend seinen Kopf in die freie Hand, während die zweite das Taschenmesser fortlaufend auf- und zuschnappte. Mit einem gleichgültigen Ausdruck schweifte sein Blick kurz durch die Menge. Nicht nur das Gestirn strahlte wie ein alter Scheinwerfer, nein, jeder tat es. An verschiedenen Stellen, in verschiedenen Formen, in verschiedenen Farben, wobei Graunuancen und Weiß mit leichtem Übergang zu einer anderen Färbung dominierten. Selbst er blieb davon nicht verschont. Das antrathzitfarbene, fast schwarze Pentagramm auf seinem Hals leuchtete mit den anderen Malen um die Wette, was sicherlich einen seltsamen Anblick bot, da es nahtlos in ein großes Tattoo eingefasst war, dessen Muster genau auf den fünfzackigen Stern abgestimmt war. Doch anstatt den Versuch zu starten, es irgendwie zu verbergen, nahm er die Tatsache schlichtweg zur Kenntnis und ließ sie auf sich beruhen. Es störte ihn nicht, weder schämte er sich für das Zeichen, noch war er sonderlich stolz darauf oder fühlte sich deswegen besonders. Es war einfach seit er denken konnte ein Teil von ihm, mehr nicht. Dass andere sich deswegen verrückt machten, zählte zu ihren Problemen. Ein Mädchen schrie deswegen sogar – weil das kleine Symbol in ihrem Gesicht Licht produzierte. Der Jugendliche hatte dafür nur ein müdes Grinsen übrig. Der Schein tat ihm nicht weh, also konnte es bei ihr wohl kaum anders sein. Weshalb brüllte sie sich dann die Seele aus dem Leib? Kopfschüttelnd wandte er den Blick ab und sich wieder seinem abgestumpften Spielzeug zu, als plötzlich die Stimme eines Kindes erklang: "Der Stern des ewigen Lichtes hat uns gerufen."
    Dem Sprecher galt augenblicklich Blaines volle Aufmerksamkeit. Ein kleiner, schmächtiger Junge mit goldbraunem Haar schien die Quelle zu sein. Hinter ihm stand eine Ansammlung seltsam anzusehender Gestalten, unter ihnen ein Kuttenträger und weiter hinten ein Schatten, verhüllt in Mantel und Bandagen. Von ihnen beiden ging ebenfalls ein Leuchten aus – nicht das ihn das wirklich interessierte, aber im Vergleich zu der wild zusammengewürfelten Gruppe hier wirkten sie gefasster und autoritärer. Einer der Jugendlichen – ein Gesell in doch recht interessant anzusehender Kleidung, wenn es nach dem Geschmack des Neunzehnjährigen ging – nutzte auch sogleich die Gelegenheit, um sich scheinbar über die Lage zu erkunden. Bald darauf gefolgt von einem weiteren Jungen, dessen Fragen gar nicht mal so uninteressant klangen. Besonders der Teil mit der Bruderschaft ließ ihn aufhorchen. Sie wussten etwas, daran gab es keinerlei Zweifel. Angespannt begann er erneut mit einem Bein zu wippen, während er leise grinsend wartete, wie die Antwort lauten würde.


    OT: Etwas verspätet und mehr schlecht als recht, aber ich denke, das sei mir verziehen.
    Nachträglich, auf ein gutes und langes RPG!
    Btw, um Zero und Blaine auseinanderhalten zu können, werden Zeros Worte fett geschrieben

  • Der Stoß hatte sie überrascht, denn sie hatte ihn nicht kommen sehen. Etwas empört richtete sich wieder auf, nach dem dieser Flegel von ihr herunter gerollt war. „Jung bin ich ganz sicher nicht. Zumindest bestimmt nicht jünger, wie du.Und wenn du mich nochmal antatscht, haste meine Faust in der Fresse.“, belehrte sie ihn kalt. Die Mühe, sich den Staub von den Kleidern zu klopfen, machte sich Marika erst gar nicht. Schmutz hatte sie ohnehin schon genug an sich. Aber einen Blick über die Schulter, die immer noch in blutigem Rot leuchtete, konnte sie sich nicht verkneifen. Seufzend wandte sie sich wieder dem Jungen vor sich zu und musterte ihn eingehend mit abschätzendem Blick. Sie kam zu dem Ergebnis, dass er nicht minder freakig aussah, wie sie selbst, auch wenn ihre störrische Mähne ihrer Meinung nach ohnehin alles toppte. Auch einige der anderen sahen alles andere als normal aus, aber es gab durchaus auch Personen auf dieser Wiese, die rein optisch wohl in einer Menschenmenge nicht aufgefallen wären, wenn da nicht dieses farbenfrohe Leuchten gewesen wäre. „Schätze, wer so verrückt ist, einem unbestimmten Gefühl ohne bekanntes Ziel zu folgen, muss wohl nen Freak sein.“, murmelte sie halblaut und mehr zu sich selbst. Bei dieser Aussage schloss sie sich selbst nicht aus. Dann blickte sie wieder den Typ an, der sie gerade umgerissen hatte und lehnte sich wieder an den Felsen. „Wolltest du wirklich abhauen? Ich denke ehrlich gesagt nicht, dass du das schon könntest. Denn so, wie ich die Sache hier sehe, hat es ja auch keiner der Anwesenden geschafft, sich dieser rätselhaften Anziehung zu entziehen. Auch wenn es mir scheinbar genauso wenig gefällt, wie dir, ferngesteuert zu werden, müssen wir wohl abwarten, was das ganze hier soll."

    „Der Stern des ewigen Lichts hat uns gerufen.“,
    erklang wieder diese helle Kinderstimme, doch diesmal konnte Marika sie dem wohl jüngsten unter ihnen zuordnen, der bei der einzigen wirklichen Gruppierung stand. Seine beiden Handrücken waren unumstritten die hellsten Lichter am Boden und ließen alle anderen Zeichen blass aussehen und strahlten in blendendem schneeweiß. Da dieses Bübchen etwas zu wissen schien, stieß sich die junge Frau von dem Brocken ab und näherte sich denen, die sich bereits um den kleinen Jungen versammelt hatten. Sie wirkte fast lustlos, als wollte sie nur möglichst schnell wieder von hier verschwinden und hatte die Hände tief in den Taschen des Mantels vergraben.


    Ein anderer Junge, der deutlich älter war, wie das Kind und orange an der Stirn leuchtete, hatte gerade einige sehr zynische Fragen gestellt, was den kleinen Jungen aber nicht zu verunsichern schien. Auch nicht, als sich noch ein anderer fragend dazu gesellte. "Wir sind hier, weil der Stern des ewigen Lichts uns gerufen hat.“, wiederholte er sich, wobei man die tiefe Überzeugung in seiner Stimme gut vernehmen konnte, „Wir alle sind seine Kinder und er hat uns gerufen, damit wir einander finden. Wir sind keine Menschen und können unter diesen auch nicht wirklich leben. Nur unter anderen Erleuchteten, wie man uns nennt, können wir ohne Ablehnung und Schmerz leben, denn die Menschen verachten uns, obwohl wir es sind, die dazu bestimmt sind, die Menschheit zu retten. Und was die Bruderschaft angeht…“


    „Simon!“, unterbrach ihn ein Mädchen der Gruppe mit schulterlangem, braunem Haar, das zu zwei Rattenschwänzen zusammengebunden war und seltsam leer dreinblickenden, blutroten Augen. Auf ihrer Brust leuchteten zwei ineinander hängende, kanariengelbe Kreise. „Alicia will, dass wir von hier verschwinden.“, meinte sie, wobei sie den Blick starr auf einen imaginären Fixpunkt gerichtet hielt und niemanden direkt ansah, „Der Bus ist schon unterwegs, ich hab ihr gesagt, wo in etwa wir sind. Aber wir müssen zum Weg.


    Zu spät!“, behauptete Marika angespannt und förderte aus einer der vielen Taschen ihrer Hose ihre große Pistole zu tage. Ihr Blick war konzentriert auf den Waldrand gerichtet. Innerlich schalt sie sich für ihre Unaufmerksamkeit. Unter normalen Umständen hätte sich das Biest niemals unbemerkt an sie heranschleichen können, aber die vielen Jugendlichem auf dieser Wiese, die sich so ganz anders wie die Monster anfühlten, hatten sie abgelenkt. Weglaufen war keine Option, denn das bösartige Wesen war bereits so nah, dass es die Witterung der Teenager aufgenommen hatte. Flucht würde nur bezwecken, dass es ihnen nachstellen und einen nach dem anderen erlegen würde, denn es hatte schon längst ihre Fährte aufgenommen. Und vermutlich hatte es auch schon gesehen, was auf dieser Wiese geschehen war. Noch ein Grund mehr, warum es mit Sicherheit nicht vorhatte, auch nur einen von den Versammelten am Leben zu lassen, da die Bestien in dem Stern des ewigen Lichtes ihren erklärten Erzfeind sahen und die Kinder eindeutig etwas mit dem Himmelsleuchten zu schaffen hatten.


    Angespannt starrte Marika auf die Büsche, die den Waldrand säumten. „Na komm schon du elendes Drecksvieh.“, murmelte sie und hatte trotz des dunklen Buschwerks das Gefühl, ihrem Gegner geradewegs in die Augen zu sehen, was angesichts ihrer Kraft auch gar nicht mal unwahrscheinlich war. Dabei war es ihr gleich, was die anderen hier von ihr dachten. Es geschah ja ohnehin nicht selten, dass andere Leute sie für Paranoid hielten und auf das, was andre dachten, hatte sie ohnehin noch nie etwas gegeben.
    Offenbar hatte der Beobachter nun auch gemerkt, dass er entdeckt worden war, denn mit einem Brüllen, das beinahe heißer, aber trotzdem grollend klang, brach das ein Wesen aus dem Gehölz hervor, das wohl keiner von ihnen je gesehen hatte, auch wenn das vielfarbige, zuckende Licht und die Geschwindigkeit des Geschöpfes keine wirklichen Details erkennen ließen. Von der Größe hätte es wohl ein sehr großer Bär sein können, aber nicht von der Körperform, die trotz den etwa zwei Metern Höhe merkwürdig verformt wirkte. Einen Großteil trug dabei die abnormal stark nach oben ausgeprägte Schulterpartie bei, die fast wie ein Buckel wirkte, während der hintere Teil stark abfiel. Der Körper war stark bemuskelt und die dunkle, schmutzbraune Lederhaut zierte kein einziges Haar, wenn man von der dünnen, strähnig wirkenden Mähne an dem kurzen Hals einmal absah. Der große Kopf hätte von einer Raubkatze stammen können und besaß neben einem Maul voller messerscharfer Zähne und zwei kleinen, bösartigen Augen ein mehr als handlanges, gebogenes Horn, das aus der Stirn des Wesens ragte. Abgerundete Ohren saßen an den Seiten des Kopfes und aus der Wirbelsäule entlang des Rückens sprossen ebenfalls lange Dornen. Auffällig waren ebenfalls die langen, starken Gliedmaßen, die in wuchtige Tatzen mit langen Krallen endeten. Ein langer, kräftiger Schweif, wie von einem Dinosaurier, nur ohne Schuppen, peitsche hinter dem Wesen her. Aber das auffälligste warenwohl die Rippen, welche außerhalb des Körpers lagen und den Brustkorb wie ein Korsett umschlossen, ehe sie knapp oberhalb der Schulter wiederunter der festen Haut verschwanden.


    Ein schriller Schrei erklang, dann hatte die geifernde Bestie den ersten der Jugendlichen, ein aranisch aussehendes Mädchen, welches zu der Gruppe gehören schien, aber etwas weiter abseits gestanden hatte, erreicht. Mit einem Prankenhiebschleuderte es das schwarzhaarige Mädchen mehrere Meter weit von sich. Dabei schein es, alswürden der Körper von den mächtigen Klauen zerfetzt, doch nachdem sie liegen geblieben war, richtete sich Kasumi wieder auf, wobei ihre unscharf wirkenden Konturen sich wieder zusammenfügten und somit ihre Fähigkeit, Teile von sich selbst auflösen zu lassen, offenbarten. Jeden anderen hätte dieser Hieb wohl umgebracht.


    Wenn noch wer von euch ne Wumme hat, wärs jetzt klug, die auch zu nutzen und diesem stinkenden Batstard eins auf den Latz zu geben. Fliehen bringt nichts, wenn ihr wegrennt bekommt er euch früher oder später so oder so. Das Ding ist der reinste Bluthund.“, brüllte Marika den anderen zu und griff in die Tasche, um Ersatzmunition für ihre Desert Eagle hervorzuholen. Sie hatte kaum noch welche, da sie in letzter Zeit leider öfters ihre Waffe hatte benutzen müssen. Noch schoss sie nicht, da sie aus Erfahrung wusste, dass sie mit ihrem schweren Geschütz nur wenige Schüsse abgeben konnte und diese mussten sitzen. Inständig hoffte sie, so unwahrscheinlich es auch war, dass jemand unter den anderen Leuchtenden Erfahrung im Kampf gegen blutrünstige, menschenfressende Fabelwesen hatte.

    OT: So,dann gehts mal los^^.
    Wie schon im Post erwähnt, handelt es sich bei dem Vieh um eine der finsteren Bestien. Eure Charas haben bisher noch KEINE Begegnung mit diesen gemacht und wissen dementsprechend auch nicht mehr darüber, wie im Infotopic über sie steht.
    Schusswaffen, Wurfmesser und der Gleichen dürfen gerne sofort mit voller Wucht abgefeuert werden, allerdigns werden sie erstmal keine Wirkung zeigen. JA, die Haut der Bestien ist kugelsicher, deswegen müssen sich die Charas schnell etwas einfallen lassen.
    Des weiteren wird unser lieblicher Freund (ironie xD) zuerst alle Erleuchteten attackieren, die sich schön abseits des gebildeten Haufens befinden oder gar versuchen zufliehen. Daher rate ich euch, eure Charas direkt am Anfang eures Postes zu Simon (der kleine Bub, der über den Stern erzählt hat) zu bringen oder zumindest locker in diese Richtung.


    Außer diese kleinen Handlungen, obliegt mir die Steuerung der Bestie.
    Bild der Bestie werd ich heute abend nachm Geschäft imInfotopic nachreichen, aber dank den schweirigen Lichtverhältnissen, sieht man das Vieh ja eh nicht 100% genau und stehen bleiben tuts ja auch nicht.


    Achja: Und Vulgärsprache ist hier erlaubt, zumindest in den wörtlichen Reden der Charas. XD
    Gewalt nur in Maßen,also übertreibts nicht.

    Öffne die Pforte, durchschreite das Tor und betritt eine Welt, wie du sie dir in deinen kühnsten Träumen vorgestellt hast. Eine Welt, in der Wunder Wirklichkeit und Kinder nie erwachsen werden.
    Doch ohne Hilfe werden die Traumlande schon bald vom Albtraum regiert, den die bösartigen Nachtmahre sind mächtiger als je zuvor.


    Das Abenteuer und der Kampf um die Welt der Träume hat begonnen!
    The endless Night of Dreams

  • Eine wahre Wohltat! dachte Zanza in Extase, als Himmel und Erde immer noch in Regenbögen zerfließ. Alleine dieser Augenblick machte alle Jahre der Einsamkeit vergessen und ausnahmweise vergaß der Blauhaarige den Schatten der Zukunft. Auf der Wiese hatten sich niemand außer Brüder und Schwestern, denen sei Beisein nicht ausmachte, sowie den Menschen. Andere Erleuchete, die wie möglicherweise den Kreis seiner Familie vergrößern würden. Über ihnen schenkte ihnen der Stern des ewigen Lichts seinen Segen und badete sie in seinem allem übel vertreibenden Licht. Für diesen einen Moment, der eine kleine Ewigkeit dauerte vergaß er tatsächlich die harte, ungnädige Welt, deren Zukunft nichts als Ungewissheit und Sorgen schenkte.


    Doch alles Gute hat leider mal ein Ende und die, zumindest für den Moment, heile Welt des Wahrsagers zersprang in tausend Teile. Simon hatte den Grund für ihr hiersein ausgesprochen und damit eine Antwort auf die Frage vieler gegeben, die aber wie so viele Antworten vor ihr nur noch viel mehr Fragen aufwarf, zumindest für den Großteil der Gezeichneten unter ihnen. Gleich kamen zwei junge Männer auf sie zu, die ihnen die entscheidenen Fragen stellten, einer erwähnte sogar die Bruderschaft, wusste also vielleicht mehr als die anderen, die nicht zu ihrer Gruppe gehörten. Gleichzeitig wurde Zanza jedoch wieder eins klar: dies waren fremde Leute. Sofort rutschten seine Gesichtszüge wieder von seinem breiten zufriedenen Lächeln in sein typischen melancholisches und er führte seine Ärmel zusammen, während er anfing seine Karten zu mischen, ein deutliches Zeichen seiner Nervosität. Auch wenn es wie er Erleuchtete waren, hatten sie dennoch eine eigene Meinungen, Charakterzüge und Gefühle. Es war nicht gesagt, dass sie sich genauso wie er in der Situation eine Chance sahen, neue Freunde oder mehr Familie zu finden. Während seine Gedanken langsam aus dem Hoch zurückkamen zu einer mehr realistischen Weltansicht erklärte ihr Sucher was wohl den Erleuchteten unbewusst bereits klar gewesen sein dürfte. Doch unterbach ihn Mara, um ihnen eine Nachricht ihrer "Vorgesetzten"zu vermitteln. Der Kartenleger hielt inne und hob eine Augenbraue, während er die Sprecherin musterte.


    Erst als eine der Anwesenden sich ausprach traf ihn die Erinnerung an seine Vision wie ein fahrender Güterzug. Eine besitzerloser Hand schwebte in der Dunkelheit. Sie hielt ein Kartenspiel gefächert, auf dem verschiedene menschliche Gesichter zu sehen waren. Auf ihrem Handrücken leuchtete Rosetta Liuroum in all seinem Glanz. Eine Ewigkeit schien das Bild gefroren zu sein, gesehen durch ein trübes Glas, bis schließlich die Hand die Karten hoch in die Luft warf und sie anfingen langsam zu Boden zu schweben. Dann tauchte ein paar rote Augen auf, die Zanza direkt anzuschauen schienen und er erschauderte. Die Karten begannen zu verbrennen, eine nach der anderen, und schließlich wurde alles schwarz als die Augen auf ihn zugesprungen kamen.

    Nur was ist es?
    fragte sich der Blauhaarige und blickte in diesselbe Richtung wie die Blonde und schluckte innerlich. Es war ihm klar, dass sie eine böse Überraschung erwartete, er wusste es schon seit diese Vision im Zusammenhang mit dem "Zug" aufgetaucht war, aber in welcher Form das Übel auftauchen würde wusste er nicht und die Ungewissheit machte ihm die meiste Angst. Soweit waren sie schließlich noch Menschen. Noch immer trug er sein Lächeln, allerdings wirkte nun etwas erzwungen und der Schweiß stand ihm auf der Stirn, während sich seine Hände um seine Karten zwängten. Besonders wenn Alicia uns zurückruft kann es keine Kleinigkeit sein.


    Von allen Sachen, die er hätte erraten können, hätte er niemals auf das Wesen getippt, dass vor ihnen auftauchte, auch wenn es den meisten Sinn ergab für seine Vorahnungen. Mit Mühe gelang es ihm, auf den Beinen zu bleiben bei dem plötzlich Schauder durch Angst, die ihn befiel, auch wenn nicht verhindern konnte aufzukeuchen. "Also, dass sind sie, huh?", flüsterte Zanza ehrfürchtig. "Die Biester, gegen die die Bruderschaft uns ansetzen will." Die blonde Frau von eben machte ebenfalls klar, dass ein Zusammenprall unvermeindlich war, was ihnen bereits in der Anstalt vercklikert wurde. Der Stern war der erbitterte Feind der Monster und sie waren seine Kinder, wie es Simon bereits so schön erklärt hatte. Wer würde schon die Söhne und Töchter am leben lassen, nur damit neue Feinde geboren würden?


    Der junge Mann atmete ein paar Mal tief ein und aus, bis er schließlich (zumindest äußerlich) wieder vollkommen ruhig und in Kontrolle war. "Nun denn", murmelte er, Lächeln wieder am Platz. "Nun werden wir ja sehen, ob wir Erleuchteten tatsächlich das gewisse Etwas haben, um den Ursprung all unserer Leiden zu erfüllen." Seine Deck verschwand in seinem Ärmel, bevor er seine Hand hervorhob, in der nur eine Karte übrig geblieben war. Das Bild dieser war leider unerkenntlich, da sie in diesem Moment ainfing genau so grünlich zu leuchten wie das Zeichen des Nekromanten. "Nr. 15, der Teufel: Der Instinkt, der uns beherrscht." Schwarzer Rauch begann sich um Zanza zu formen, dessen Quellen offensichtlich die Karte war. Doch der Rauch verbrachte nicht lange damit, als Gas herumzuschweben, sondern nahm rasch die Form einer humanoiden Gestalt an, die den Wahrsager um gut einen Kopf überthronte. Drahtiges, schwarzes Fell überdeckte Unterleib, Unterarme und Hände während die restliche Haut von einem dunklen Grauton war. Scharfe Klauen befanden sich an Händen und Füßen, wobei letztere er denen eines Raubvogels glichen. Den Kopf der Gestalt bedeckte kurzes schwarzes Haar, während es hinter Schläfen platz für zwei lange Hörner machte. Unter den Augen führten zwei dunkelgrüne Linien entlang, die Tränenspuren ähnelten, während die Augen selber eher türkis wirkten mit einer schwarzen Sclera. Auf dem Rücken saßen zwei zusammengefaltete große lederarige Flügel und ein langer dünner Schwanz tanzte durch die Luft. "So, dass sind die Viecher, gegen die wir antreten sollen?", fragte der Neuankömmling mit leicht amüsierter Stimme, während der mit scharfen Zähnen besetzte Mund zu einem kleinen Lächeln verzogen war. "Sieht ja ätzend aus." Der Blauhaarige hob nur eine Augenbraue leicht an, während seine Kumpane die Arme vor der Brust verschwänkte. "Könntest du dir vielleicht etwas mehr Gedanken um unsere Situation machen?", ermahnte er den "Teufel". "Einige hier können schließlich noch sterben." Die Inkarnation der fünfzehnten Karte von Zanza zuckte nur mit den Schultern und schnaubte belustigt. "Was solls? Dann werden wir eben noch dickere Freunde." Bei der Sorglosigkeit seines "Freundes" um das Leben der Anwesenden konnte der Wahrsager nur den Kopf schütteln, bevor er sich an die Lebenden wand: "So, hat jemand eine gute Idee, wie wir das Vieh platt kriegen? Mein Freund hier kann angreifen, ohne sich Sorgen um sein Leben zu machen, aber ich bezweifele stark, dass er einer der "finsteren Bestien" alleine wirklich etwas anhaben kann."

    Warum hassen die Tageswanderer die Kinder der Nacht?
    Balance ist doch alles was zählt!

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  • Nicht alle nahmen das plötzliche Aufleuchten ihrer Zeichen so relativ gelassen wie Leira, ein oder zwei Mädchen schrien auch erschrocken auf. Und, na gut, bei einer von beiden konnte sie das auch nachvollziehen - es sah auf den ersten Blick so aus, als ob sie gleich verbluten würde, aber eigentlich war es nur ein besonders großes Zeichen, das in weinrot leuchtete.
    Also das alles hier ist echt schräg, dachte Leira nicht zum ersten Mal.


    Als sie sich etwas umsah und bemerkte, dass ein paar der gezeichneten Jugendlichen miteinander redeten, fiel ihr außerdem auf, dass es welche gab, die offensichtlich als Gruppe auftraten. Das war neu. Alle anderen schienen sich bis gerade eben zumindest noch nie gesehen zu haben. Unwillkürlich machte Leira ein paar Schritte in ihre Richtung und verstand es daher deutlich, als einer von ihnen behauptete, der “Stern des ewigen Lichts” habe sie gerufen. Ahaa, kommentierte sie gedehnt.
    Ihre Aufmerksamkeit wurde von einem Geräusch abgelenkt und sie stellte fest, dass sie in der Nähe von jemandem stehen geblieben war, der gerade irgendwas in seinen Rucksack räumte und aufstand. Mit seiner Kleidung sah er aus, als käme er geradewegs aus der Vergangenheit. Könnte sowas echt möglich sein??, fragte sie sich daraufhin sofort - aber so sehr bereit, jetzt alles zu glauben war sie dann doch wieder nicht, nur weil ein paar Leute angefangen hatten zu leuchten wie Weihnachtsbäume.
    Als der Junge auf die Gruppe zuging, folgte sie ihm mit etwas Abstand und bekam auch direkt mit, was er sagte. Bei seinen Worten musste Leira unwillkürlich kichern, was wohl am meisten sie selbst überraschte, den normalerweise war sie nicht so leicht zum Lachen zu bringen. Bevor jedoch jemand antworten konnte, kam noch ein weiterer dazu und brachte die Bruderschaft ins Spiel, wobei deutlich wurde, dass er offenbar etwas gegen diese hatte.
    Bruderschaft? Offensichtlich sprach er von der “Bruderschaft der Sterne”, das war irgendsoeine Sekte, die die Rosetta Liuroum anbetete oder so. Zumindest hatte das Leiras Vater immer behauptet und dann abfällig geschnaubt. Und das war schon so ziemlich alles was sie darüber wusste. Religion war nicht gerade eines ihrer größten Interessensgebiete.


    Bevor sie weiter drüber nachdenken konnte, fuhr der kleine Junge mit seinen Erklärungen fort. Er behauptete sie wären keine Menschen, sondern “Erleuchtete” und könnten nicht unter Menschen leben, müssten aber die Menschheit retten - ähm, Junge, was hast du denn geraucht? Dann wurde er plötzlich von einem Mädchen unterbrochen, die irgendwas von einer Alicia redete und dass sie zurück zum Weg müssten... Himmel! Die hat echt ROTE Augen?
    „Zu spät!“, mischte sich plötzlich ein Mädchen ein, die eindeutig nicht zu dieser Gruppe gehörte, sondern genau wie Leira und die anderen alleine hergekommen war. Sie zog eine Pistole und zielte auf den Waldrand. Was macht sie denn da...? Oh, vielleicht der Bär? Das Tier aus den Nachrichten!
    „Na komm schon du elendes Drecksvieh”, redete sie weiter. Leira kamen die ersten Zweifel, ob es wirklich um einen Bär ging, der wäre bei so vielen Menschen schließlich nie so nah rangekommen. Und da kam das Ding auch schon auf sie zu gerannt. Es war riesig! Und sah aus wie eine Kreuzung aus Tieren, die sich niemals miteinander kreuzen lassen würden, vielmehr war es ein gestaltgewordener Alptraum, aus irgendeiner kranken Fantasie entsprungen. “Was ist DAS denn?!”, entfuhr es Leira überrascht. Und auch etwas erschrocken, denn das Monster hielt direkt auf die Gruppe der … Erleuchteten, fiel ihr wieder ein, zu.
    Das merkwürdige Tier packte ein Mädchen und zerfetzte es. Oder doch nicht. Leira traute ihren Augen kaum, als das Mädchen sich anschließend wieder zusammensetzte! Sie blinzelte ein paar Mal. Heute war so viel merkwürdiges geschehen, dass sie sich langsam fragte, ob sie träumte oder verrückt wurde oder … Das Mädchen von vorhin brüllte wieder etwas. Nur hatte Leira weder eine Waffe, noch sonst irgendwas, dass sie der Kreatur entgegen setzen konnte. Dass sie gefährlich war, glaubte sie aber sofort. Und dass sie sie alle umbringen würde, wenn sie nicht aufpassten, war auch nicht völlig unwahrscheinlich.
    Aber wenn Leira gedacht hatte, der Tag könnte nicht mehr verrückter werden, dann irrte sie sich gewaltig. Der Typ in der weißen Kutte, oder was immer das Kleidungsstück darstellen sollte, zog plötzlich eine Karte und rief damit offensichtlich irgendetwas herbei. Das was herauskam sah mindestens ebenso abenteuerlich aus wie das Monster, das aus dem Wald kam. Leira überwand sich in der Zwischenzeit endlich dazu, doch alles zu glauben, was sie sah. Zu akzeptieren, dass es andere gab, dass sie offensichtlich nicht die Einzige mit einer Fähigkeit war und dass ein hässliches Mistvieh sie alle töten wollte. Kein Traum konnte SO verrückt sein. "So, hat jemand eine gute Idee, wie wir das Vieh platt kriegen? Mein Freund hier kann angreifen, ohne sich Sorgen um sein Leben zu machen, aber ich bezweifele stark, dass er einer der "finsteren Bestien" alleine wirklich etwas anhaben kann", meinte der Kartenzauberer schließlich, wie Leira ihn in Gedanken nun nannte. Ähm, schön dass du da so locker bleiben kannst, dachte sie ironisch, während sie immer noch den Drang bekämpfte, zu schreien oder wegzulaufen oder am besten beides gleichzeitig... Mensch Leira, jetzt reiß dich mal zusammen!, schimpfte sie sich selbst. Du warst nie eines dieser kreischenden Mädchen also fang jetzt nicht damit an! … Aber das hier ist auch etwas anders als eine Spinne oder ein Käfer... Hey, es ist nur ungefähr doppelt so groß wie ein PKW, hat Knochen an der Körperaußenseite, scharfe Zähne und ein Horn!, fügte sie sarkastisch hinzu. Das schlimmste war, dass Leira sich nicht einmal sicher war, ob eine ihrer Wände es aufhalten würde...
    Hmm... Was sprach eigentlich dagegen, es mal auszuprobieren? Leira fixierte die vierbeinige Killermaschine mit den Augen und beobachtete ihre Laufrichtung, während sie unauffällig etwas näher heran ging, ohne den Schutz der Gruppe zu verlassen. Inzwischen dachte sie tatsächlich, dass es inmitten dieser Fremden am sichersten war, stellte sie überrascht fest. Wirklich ungewöhnlich.
    Dann ballte Leira die Fäuste und platzierte eine unsichtbare Wand direkt vor dem Vieh. Ihre Augen starrten genauso hart auf eine bestimmte Stelle, wie die dort auftauchende Wand beim Aufprall hoffentlich sein würde. Und da ja niemand direkt auf der anderen Seite stand, würde auch niemand Schaden davon tragen, falls sie die Barriere nicht halten konnte.

  • Mit einem Zucken wandte sich Samuel zu dem Jungen mit Leuchten auf der Brust, der sich neben ihn gesetzt hatte. Er fühlte sich von den anderen hier nicht so abgestoßen, wie den meisten Menschen, doch das hieß noch lange nicht, dass er sich wohl fühlte. „Verzeihung, sind Sie in Ordnung? Und könnten Sie mir vielleicht eine Erklärung geben, was sich hier gerade zuträgt?
    Mit einem Brummen, das hätte alles heiße können, beantwortete er die erste Frage, bevor er den anderen einmal musterte, bevor er den Regenmantel losließ, sodass er von seinen Schultern auf das Gras glitt, wo er grün auf grün zum liegen kam. Ohne weiter zu reden stand er sich vom Boden leicht abstoßend auf, bückte sich nach dem Mantel und legte ihn sich über die rechte Schulter, ihn mit der rechten Hand weiterhin festhaltend. „Was hier los ist? Vielleicht sollte man die anderen fragen.
    So drehte sich der Sohn seines Vaters langsam um und wies auf die größte Ansammlung von Menschen, auf die er sich zubewegte. „Ich zumindest weiß von nichts.
    Während er sich ein paar Schritt an die Fremden, von denen ein besonders auffälliger Junge scheinbar zu einer Erklärung angesetzt hatte und verkündete „Der Stern des ewigen Lichts hat uns gerufen.“, heranbrachte, begann er den Regenmantel wieder zu falten. Als er mitten unter den anderen stehen blieb war er dabe mit Falten fertig und zog seinen Rucksack auf den linken Arm, sodass er ihn wieder wegpacken konnte. Währenddessen begann der Junge von Erleuchteten und einer Bruderschaft zu reden. Mit dem Namen „Simon“ unterbrach jedoch schon sehr schnell ein Mädchen und meinte, sie sollten verschwinden.
    Zu spät“ war daraufhin die angespannte Stimme eines Mädchens, das militärische Klamotten trug und daraufhin eine Samuel von der Kontur nicht unbekannte Pistole aus einer Tasche zog. Doch was auch immer es war, dass sie dazu veranlasste, eine Waffe offen zu zeigen, entschied sich Samuel solange dagegen, seine eigene zu ziehen, bis er eine konkrete Bedrohung erkennen konnte.
    Danach suchend drehte er dabei seinen Kopf mit konzentriertem Blick mehrmals von einer Seite zur anderen und versuchte, die Umgebung zu untersuchen. Sein Hauptaugenmerk lag dabei jedoch auf dem, was die anderen wie er vermutete nicht mitbekommen konnten und das sagte ihm nichts, rein gar nichts. Es waren also nicht die Art Bedrohung, die er erwartet hatte. Erst recht waren es nicht die Menschen, vor denen er sich versteckte. Die hätten sich nicht so einfach anschleichen können und würden spätestens jetzt auffallen, dachte er sich.
    Dann jedoch fuhr ein Brüllen über das frei Feld. In diesem Moment übernahmen seine Reflexe die Kontrolle. Wie er es damals in den Lektionen, auf denen sein Vater bestanden hatte, gelernt hatte. Sein Blick fixiert als erstes führ einen Moment die Bedrohung, während er sich ihr zuwandte und in die Hocke ging, um kleiner zu werden. Während nun sein Kopf das gesehen verarbeitete und nicht schlecht staunte, wanderte sein Blick noch einmal über seine Umgebung, nach natürlichen Deckungen suchend, während seine rechte Hand unter den Pullover wanderte, sich um den Griff des Revolvers schlossen und ihn hervor zogen. Er war jedoch nicht so dumm sofort loszuschießen, sondern umgriff die Waffe nur sofort mit beiden Händen und streckte die Arme zwischen den Beinen gegen Boden gerichtet durch. So bereit, die Waffe jederzeit zum Schuss zu heben oder aber auch, hinter einen Stein oder sonst wohin zu springen, verharrte er einen Moment. Er hatte sich noch nie mit einem solchen Wesen im Gefecht befunden. Einzig mit Menschen hatte er sich in solchen befunden. Folglich wusste er nicht so genau, wie er damit umgehen sollte. Friedlich würde sich die Situation jedoch kaum beilegen lassen. Doch wann hatte er das letzte Mal geschossen? Er wusste es nicht genau, was ihn leicht erschreckte. Früher hatte er sich immer wieder auf dem Schießstand befunden, wenn sein Vater ihn mitgenommen hatte, doch nun... Er war froh, wenn er seine Waffe nicht brauchte, denn wenn er nun nicht ohne sie auskam, waren es immer Lebewesen, auf die er geschossen hatte. Er hatte auch damit kein Problem, wenn er bedroht wurde, doch er war immer froh, wenn es sich vermeiden ließ.
    Aus seinen Gedanken gerissen wurde Samuel, als ein schriller Schrei zu vernehmen war, und einer der Anwesenden von der „Tier“ angefallen wurde. Unbewusst spannte er den Hahn seines Revolvers. Wann immer die Zeit dazu war, bevorzugte er dies, da es den Abzugsweg verkürzte.


    Wenn noch wer von euch ne Wumme hat, wärs jetzt klug, die auch zu nutzen“, sprach das Mädchen mit der Jagdpistole Samuels Gedanken aus. Auch, dass Fliehen nichts bringen würde, war genau das, was er sich dachte. Doch wie auch sie ihr Feuer zurückhielt, so tat es auch Samuel.
    Fünf Kugel hatte er, bevor er Munition aus seinen Sachen hervorkramen müsste, fünf und keine mehr. Einen Menschen würde das ohne Zweifel stoppen, doch bei diesem Wesen war er sich gefühlsmäßig nicht so sicher. Ein weiterer der Anwesenden fragte bereits, ob jemand eine Idee hätte, wie man gegen das Wesen vorgehen könnte. Einen wirklichen Plan hatte Samuel auch nicht anzubieten, aber nichtsdestotrotz hatte er immerhin Verbesserungsvorschläge. „Lose Ordnung bilden!“, brüllte er. „Auf einem Haufen erwischt uns das Vieh alle auf einmal. Schießt euch nicht gegenseitig über den Haufen!“ Er wusste nicht, wie man etwas gegen die Bestie vorgehen sollte, aber nach dem Prankenhieb nahm er an, dass ein solcher auch ohne Probleme mehr als eine Person umhauen könnte. Und etwas, selbst, wenn es nicht gut wäre, wäre besser, als nichts zu tun. Wenn jemand was besseres hatte, sollte er es sagen, für Kritik wäre dann ja nachher noch Zeit. Er leicht machte geduckt drei Schritt und bewegte sich an den Rand der Gruppe, der Bestie zu gerichtet, um freies Schussfeld zu haben.

  • Auf dem Versammlungsfeld geschah erst einmal nicht viel. Hong schwenkte den Feldstecher weg von den Versammelten, hin zum Rand eines nicht weit entfernten Waldes.
    Hm? Da war eine riesenhafte Gestalt versteckt zwischen Bäumen und stand seltsam still. Ein Tier, weitere Bedeutung maß die Xuanesin dem nicht zu und suchte die restliche Umgebung nach etwas Interessantem ab.
    Sie entdeckte nichts und würde auch nichts mehr sehen. Beobachtung beendet. Sie verstaute das Fernglas wieder im Koffer und schlüpfte wieder in die Anzugsjacke. Zurück zur Versammlung, da gibt es im Moment die meisten Informationen.


    Hong konnte sich wieder unbemerkt unter die Jugendlichen schleichen, da inzwischen eine gewisse Unruhe ausgebrochen war. Ein Mädchen der merkwürdigen Gruppierung hatte gerade das Wort, als eine ander junge Frau zwei kurze Worte einwarf.


    "...ist schon unterwegs, ich hab ihr gesagt, wo in etwa wir sind. Aber wir müssen zum Weg."
    „Zu spät!“


    Dann zersprang die wachsende Unruhe der Anwesenden und verwandelte sich in Scherben von Hektik, Panik und Überraschung. Zu spät? Worte, die auch Hong eindeutig verstand.
    Die Urheberin dieser Worte zog eine Desert Eagle, scheinbar stand ein Gefecht bevor. Hong tat es ihr gleich und zog eine ungleich ältere Waffe aus der Jackentasche. Immerhin stehen nicht alle nur tatenlos herum, aber was geschieht hier überhaupt?
    Sie konnte keine Feinde entdecken, bis die kollektive Aufmerksamkeit sich auf den Waldrand richtete. Ihr entfuhr ein leises "Unmöglich" in ihrer Sprache. Was sie sah, sollte es eigentlich nicht geben.


    Was sie gesehen hatte, entpuppte sich als das Grauen. Es war weder Tier, noch Mensch.
    Eine Bestie, geformt von den grausigsten Albträumen, erweckt von der Dunkelheit stand am Rande der Bäume und stieß ein unnatürliches Brüllen aus. Eine Gefahr. Eine völlig neue Gefahr.
    Die Bestie setzte blitzschnell zum Angriff an. Distanz und Geschwindigkeit der Kreatur verhinderten genaues Zielen, Schüsse wären sinnlos gewesen.
    Schnell hatte die Bestie die Jugendlichen erreicht und packte ein Mädchen zerfetzte ein Mädchen leicht abseits. Diese rappelte sich kurz darauf unverletzt wieder auf. Heute ist ja nichts unmöglich. Jetzt hatte es jeder begriffen, die Kreatur wollte sicher nicht nur spielen.


    Ein Kartenzauberer hatte derzeit irgendwo tief in seiner Trickkiste, seinem Kartenstapel, gebuddelt und selbst eine Art Dämon heraufbeschworen. Warum auch nicht? Sieht aus, als hätte nicht nur ich eine besondere Kraft...
    Andere zogen ebenfalls Waffen und versuchten den Haufen durch hastige Kommandos zu koordinieren. Was brüllt der? Der Bubi soll erst einmal den Abzug seiner Waffe finden, bevor er Befehle erteilt. Hong zielte auf den Kopf der Bestie.
    Zeit für den Gegenschlag, das Monster durfte nicht noch einmal zum Angriff kommen.


    "So, hat jemand eine gute Idee, wie wir das Vieh platt kriegen? Mein Freund hier kann angreifen, ohne sich Sorgen um sein Leben zu machen, aber ich bezweifele stark, dass er einer der "finsteren Bestien" alleine wirklich etwas anhaben kann"


    Finstere Bestien? So hießen die also? Den zweiten Satz verstand sie zwar nicht, aber der Typ wollte wohl ein paar konstruktive Vorschläge hören. Oder Konstruktives sehen?
    Konnte er haben. Hong sammelte Ruhe und Konzentration inmitten des Chaos, blendete die Welt einen Augenblick aus. Sie sah einen Schemen in die Welt hinein, wo keiner war. Sie beschwör einen eigenen Dämon, den ersten, der ihr einfiel.
    Ein übergroßer Falke.
    Sichtbar für alle - hoffentlich auch die finstere Bestie - greifbar für keinen. Eine Illusion, ein Bild ohne Substanz. "Macht Arbeit von dein Freund sicher leichter.", entgegnete sie dem Kartenspieler und lies das Wesen ein wenig mit den Flügeln flattern.
    Hier musste sie die Fähigkeit nicht verstecken, es war wohl klar, dass hier jeder zu Ähnlichem in der Lage war. Nur musste niemand erfahren, dass es nur eine Illusion war. Der Ablenkung diente es allemal.


    Noch war kein Schuss gefallen, noch wurde gezögert. Hong ließ den Vogel über das Wesen fliegen und feuerte zweimal in Richtung der Bestie.

  • Xaroc hatte mit vielem gerechnet, nicht jedoch, dass der andere einfach nur brummte, seine Sachen packte und wegging. Sehr freundlich. dachte er, verkniff sich dennoch eine wütende Antwort, als der andere doch noch den Mund aufmachte. "Was hier los ist? Vielleicht sollte man die anderen fragen. Ich zumindest weiß von nichts."Dann ging er auf eine der größeren Gruppen zu. Hmm, Recht hat er schon irgendwie. Xaroc ging einfach hinterher. Wenn er schon die anderen fragen geht, will ich wenigstens mitbekommen was hier los ist. Plötzlich rief ein Junge irgendwas von einem "Stern der gerufen habe" oder so ähnlich und ein paar andere Sachen, die Xaroc nicht ganz mitbekam, da er noch etwas zu weit abseits stand.


    Auf der Suche nach einem Platz wo er besser zuhören konnte, umrundete er die Gruppe, als ein Mädchen rief, dass der Junge, "Simon" nannte sie ihn, möglichst schnell mit ihr verschwinden sollte. Auch der Name "Alicia" fiel. „Zu spät!“ kam die Entgegnung von einem anderen Mädchen. "Zu spät? Zu spät wofür? Und warum?" murmelte Xaroc, der immer gereizter wurde, da offensichtlich einfach alles an ihm vorbei ging. Nervöses Gemurmel wurde um ihn herum immer lauter, als ein lautes Brüllen über das Feld erschallte. Was war denn das? fragte er sich, als er stirnrunzelnd weiterging, auf das Geräusch zu. Seine Wut war wie weggeblasen. Er wusste, er hätte eigentlich vorsichtiger sein sollen, aber seine Neugier war einfach größer. Immerhin hatte er noch nie Kontakt zu größeren Tieren gehabt. Doch als Xaroc schließlich die Gruppe weit genug umrundet hatte, um das "Tier" zu sehen, wünschte er sich, dass er es hätte bleiben lassen.


    Am Rand des Feldes stand ein... "Ding", ein besseres Wort fiel ihm einfach nicht ein. Größer als jeder Bär, muskelbepackt, mit einem raubkatzenartigen Kopf, dunkelbrauner haarloser Haut und einem Schweif, der mehr an eine Echse als ein Säugetier erinnerte, konnte man es getrost als Monster bezeichnen. Das Mädchen, welches die Warnung von sich gegeben hatte und der wortkarge junge Mann hatten beide Schusswaffen gezogen und riefen verschiedene Hinweise und Warnungen, mit denen Xaroc jedoch nichts anfangen konnte. Gerade hatte das Ding ein Mädchen attackiert und durch die Luft katapultiert und Xaroc hatte schon mit einzelnen Körperteilen und Blut gerechnet, da stand es wieder auf. "Wie hat sie...?" wunderte sich der Junge und wandte sich wieder dem Biest zu. Dieses brüllte verärgert, da seinem Opfer anscheinend nichts fehlte.


    Von irgendwoher erschien plötzlich ein Dämon oder Teufel, Xaroc konnte nicht sagen woher und baute sich vor dem Ding auf. Ein anderes Mädchen ließ pötzlich einen riesigen Vogel erscheinen, der hoch über der Bestie kreiste, dann schoss Mädchen selbst zweimal mit einer Pistole, jedoch ohne ersichtliche Wirkung. Das Monster, Xaroc konnte sich einfach nicht auf eine Bezeichnung festlegen, setzte sich erneut in Bewegung, schien jedoch Mitten in der Bewegung gegen eine Wand zu prallen, wo eigentlich keine hätte sein sollen. Außer das es verwirrt dreinschaute, war dennoch keinerlei Wirkung zu sehen. Es schien unaufhaltsam zu sein. Xaroc lief ein Schauer über den Rücken, bei dem Gedanken was das Vieh noch alles anzustellen vermochte.


    Als hätte es seine Furcht gespürt fixierte es nun ihn. Er erbleichte und brachte gerade noch ein "Oh...!" hervor, als es zum Sprung ansetzte. Xaroc wich zurück, stolperte und und fiel beinahe hin. Pass doch auf! Fehlt gerade noch, dass uns dieses mutierte... "Irgendwas" erwischt. Er konzentrierte sich, "griff" nach dem schwarzen Faden und hielt das materialisierte Kurzschwert vor sich auf das Monster gerichtet. Dieses musterte ihn misstrauisch und zögerte, ob der plötzlich vorhandenen Waffe. Sicher war Xaroc dennoch nicht, ob das Schwert überhaupt einen Effekt haben oder die Bestie davon abhalten würde, ihn erneutl als Zielscheibe zu missbrauchen. Besser kein Risiko eingehen. Diesmal ging er langsamer, darauf bedacht das Ding nicht aus den Augen zulassen. Jedoch trat er in eine niedrige Mulde und verlor das Gleichgewicht und landete hart auf dem Rücken. Schmerz schoss seine Wirbelsäule rauf und runter und ihm wurde schwindelig. Dennoch griff das Wesen nicht wieder an. Xaroc war mittlerweile wieder dicht genug an die Gruppe herangekommen, dass das Monster mehr als nur ein potenzielles Ziel hatte, welches sich nun anderen weiter abseits stehenden zuwandte. Keuchend rappelte er sich wieder auf.


    Erneut erschallte das fürchterliche Gebrüll und diesmal gefror Xaroc endgültig das Blut in den Adern. Wie schadet man dem... "Ding" nur?! Nichts scheint eine Wirkung zu haben! Schweiß perlte über seine Stirn. als Xaroc verzweifelt nachdachte, aber er konnte keinen klaren Gedanken fassen, teils vor Angst, teils wegen seinem schmerzenden Rücken. Wenn es unverwundbar ist können wir gleich unser Testament machen. Panik erfasste ihn und sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Er versuchte verzweifelt sich zu beruhigen, doch es gelang ihm nicht. Wer hätte denn ahnen können, das an einem solch schönen Tag so ein Monstrum Jagd auf Jugendliche macht?! Xaroc verlor nun vollends die Nerven. Warum tut denn keiner was?! dann machte er kehrt um zu fliehen. Sein Rücken schrie jedoch erneut auf vor Schmerz und er verlor abermals das Gleichgewicht, bevor er zum zweiten mal auf dem Boden aufschlug. Dies rettete ihm wahrscheinlich das Leben, denn die Warnung, das die fliehenden die ersten Opfer sein würden, hatte er nicht mitbekommen.


    Dennoch bereitete er sich innerlich auf das Ende vor, denn er sah keine Chance, wie man das Ungetüm aufhalten, geschweige denn besiegen könnte.
    Da beobachtete er, wie sich der wortkarge Mann von vorhin, der nun ebenfalls eine Pistole in der Hand hielt, um ein freies Schussfeld bemühte. Er hatte offensichtlich Erfahrung mit Kämpfen. Auch schlossen sich immer mehr, der anderen "leuchtenden" Personen, dem Kampf an. "Ich weiß zwar nicht wer ihr alle seid, aber viel Glück und gebt dem Vieh saures..." murmelte Xaroc halblaut. Dann zuckte er zusammen, als er daran dachte, was sein Vater wohl über seine Wortwahl gesagt hätte.



    OT: Habe alles bearbeitet. Ich habe nun auch andere Kämpfer etwas mit einbezogen, soweit mir das möglich war und Xaroc hat zwar dennoch "Bekanntschaft" mit Boden und Biest gemacht, ist aber nicht mehr in Schlagreichweite, ergo nicht mehr in 99%iger Lebensgefahr.


    Allerdings ist mir allgemein aufgefallen, dass viele Aktionen durchziehen, aber die Handlungen von anderen oder deren Effekte und Konsequenzen meistens bei anderen unter den Tisch fallen.

    "When you remember one thing, that leads to remembering another and then another and then another. Our memories are connected. Many pieces are linked together like they’re in a chain that makes up each of us."

    - Naminé (Kingdom Hearts - Chain of Memories)

    6 Mal editiert, zuletzt von Xaroc ()

  • Evelyns Aufmerksamkeit gehörte sofort wieder dem Mädchen vor ihr, als sie anfing zu sprechen. Um sich selbst wieder in die Realität zu begeben - Evelyn hatte sich definitiv zu viele Gedanken um die merkwürdige Gruppe am Rand gemacht - schüttelte sie leicht den Kopf, bevor ihr auffiel, was eben für Sätze aus dem Mund der Blondine gekommen waren: "Nee, nie gehört, tut mir leid. Worum geht es denn da? Der Titel klingt super! Würdest du es mir mal leihen, wenn du es durch hast?" Evelyns Wangen nahmen einen etwas dunkleren Ton an, als sie bemerkte, wie dieses Mädchen mit ihr sprach. Freundlich. Und sie wollte sich sogar ihr Buch ausleihen? Noch mehr Glück konnte ein Mensch doch nicht haben? Doch wer weiß, wie lange dieses Glück andauern würde...
    "Klar, du kannst es sogar jetzt schon haben, ich habe auch noch ein anderes Buch dabei und...", der Rest des Satzes blieb vor Aufregung darüber, ausgesprochen zu werden, in Evelyns Hals stecken. Beschämt senkte das Mädchen den Kopf leicht, damit ihre Gesprächspartnerin ihre leuchtenden Wangen nicht bemerkte.
    Zum Glück hackte die andere Buchliebhaberin nicht nach sondern begann mit einer Aufzählung ihrer Lieblingsbücher, wodurch sie Evelyns Kopf sofort wieder in die Höhe katapultieren konnte. "Also, ziemlich gern mag ich 'Julischatten' von Antje Babenderede und die "Nach dem Sommer" Reihe von Maggie Stiefvater. Und natürlich die Harry-Potter-Reihe. Aber die mag ja fast jeder!"
    "Ohja, die Harry-Potter-Reihe ist wahrlich ein Klassiker. Wenn auch nicht in diesem Sinne, man muss es wohl einfach gelesen haben. Kennst du die Skulduggery-Pleasant-Reihe? Ich habe sie erst vor kurzem für mich entdeckt. Zu Anfangs war ich skeptisch, doch der Autor beweist, dass seine Stärken vorallem in interessanten Dialogen liegen. Ebenfalls sehr bemerkenswert -" Evelyn unterbrach sich abermals selbst, und wandte ihren Kopf zu den merkwürdigen Gestalten, um die sich mittlerweile einige andere Leuchtende kümmerten. Diesmal jedoch, war Evelyn schlau genug nicht komplett zu versinken, und antwortete auch noch auf die Frage, die Leseratte vor ihr stellte, anscheinend ohne den Gestalten irgendeine Beachtung zu schenken. "Ähm, mein Name ist Evelyn Conner, und... wie heißt du?", fragte Evelyn schüchtern, fing sich jedoch noch und deutete mit dem Zeigefinger Richtung der kleinen Gruppe. "Ich möchte mir anhören, was die Gesellen dort drüben bediskutieren, es scheint mit dieser "Situation" zu tun zu haben. Möchtest du mich vielleicht begleiten?"
    Diesmal wartete Evelyn keine Antwort ab, sondern näherte sich sofort der sonderbaren Gruppierung, nur um gerade noch einen hochinteressanten Satz aufzuschnappen:
    „Wir alle sind seine Kinder und er hat uns gerufen, damit wir einander finden. Wir sind keine Menschen und können unter diesen auch nicht wirklich leben. Nur unter anderen Erleuchteten, wie man uns nennt, können wir ohne Ablehnung und Schmerz leben, denn die Menschen verachten uns, obwohl wir es sind, die dazu bestimmt sind, die Menschheit zu retten. Und was die Bruderschaft angeht…“ Erleuchtete? Bruderschaft? Was wurde hier nur gespielt?
    Evelyn schien nicht die einzige zu sein, die keine Ahnung von nichts hatte, dennoch stellte sie vorerst keine Fragen sondern versuchte nur so viele Informationen wie möglich aufzunehmen. Eine rotäugige Person (- rote Augen? Ungewohnt, war sie ein Albino oder trug sie Kontaktlinsen?-) sprach etwas von einer Alicia (- eine Vorgesetzte der Gruppe?- ), als sich plötzlich eine Blondine in Militärkleidung aus dem allgemeinen Trubel löste und sofort im Mittelpunkt stand. Denn sie zog - eine Waffe?
    In Evelyns Kopf schrillten sofort sämtliche Alarmglocken, während ihr Bilder von ihrem Vater und "Schießfilmen" in den Sinn kamen. Warum trug eine Jugendliche eine Pistole bei sich? Sondereinsatz einer geheimen Untergrundorganisation für besondere Talente oder Jugendliche Straftäterin? Die schwarzhaarige wurde nur verwirrter, als das Mädchen den Lauf der Pistole auf das Buschwerk am Rande des Feldes richtete. Evelyn konnte dort absolut nichts erkennen, was in irgendeiner Form eine entsicherte Pistole rechtfertigen könnte.
    Der Kiefer der sechszehnjährigen klappte herunter und ihre Augen wurden zu Untertassen, als mehrere Dinge gleichzeitig passierten. Zum einen kam ein mysteriöses, nicht offiziell existierendes, und unabstreitbar gefährliches Wesen zum Vorschein, zum anderen zog sofort ein weiterer Jugendlicher ein Schussgewehr hervor, und ungewohnte "Codewörter" wie "finstere Bestie" und usgetauscht wurden. Evelyn fühlte sich wie im falschen Film, als auch noch eine Karte in der Hand eines weiteren Anwesenden zu rauchen begann ein "Teufel"(?) aus ihr emporzusteigen schien, der sich der Bestie anscheinend in den Weg stellen sollte, auch wenn sich Evelyn nicht ganz sicher war, was nun beängstigender war. Panisch blickte sie sich nach ihrer "Buchfreundin" um, und bereute nun wie verrückt, ihre Heimat verlassen zu haben um zu -
    Moment mal. Das Verlassen ihres Zuhauses war definitiv keine reuewürdige Entscheidung gewesen, sie war dazu da gewesen, die Wahrheit zu finden.
    Und die Wahrheit war vorher noch nie so greifend nah gewesen, stand nun in Form einiger leuchtender Teenager und mehrerer wilder Tiere vor ihr (es hatte sich mittlerweile ein Falke hinzugesellt, was Evelyn beinahe nicht mehr schockte, aber dennoch genug überraschte). Jetzt wurden keine Rückzieher mehr gemacht, jetzt wurde nach der Wahrheit gesucht! Egal wie surreal sie auch sein mochte, Evelyns Fähigkeit bewies ohnehin schon, dass die Welt verrückt war. Jetzt musste sie sich ranhalten - wenn es bedeutete, gegen eine Filmreife Bestie anzutreten, dann würde sie das tun.
    Oder sie würde es doch lieber den anderen überlassen, den Bewaffneten unter ihnen und so. Halt! Besaß Evelyn nicht auch eine Waffe?
    Erst jetzt fiel dem zu Stein erstarrten Mädchen das Buch in ihrer Hand wieder ein. Sie hatte es zwar noch nicht beendet, doch es waren einige interessante Wörter und Sätze zu beginn dabei gewesen. Umständlich klappte Evelyn die Lektüre auf, während sie einige Schritte rückwärts machte und mit dem Finger über die Zeilen fuhr, um ein nützliches Wort auszumachen. Irgendetwas musste doch hilfreich sein!


    OT: Verzeiht mir Rechtschreibfehler, ich bin in Eile, ansonsten bin ich übers Wochenende nicht da und @Rocketgirl: Jup, das Buch habe ich mir gerade eben mal einfach so ausgedacht, um nicht nur Titel aus der realen Welt zu verwenden.

    “When life gives you lemons - call them yellow oranges and sell them for double the price!"
    - Cartoon guy

  • "Wir sind hier, weil der Stern des ewigen Lichts uns gerufen hat." Was du nicht sagst, Kleiner. Ich fürchte fast, du wiederholst dich, meinte Artemis in Gedanken.


    „Wir alle sind seine Kinder und er hat uns gerufen, damit wir einander finden. Wir sind keine Menschen und können unter diesen auch nicht wirklich leben. Nur unter anderen Erleuchteten, wie man uns nennt, können wir ohne Ablehnung und Schmerz leben, denn die Menschen verachten uns, obwohl wir es sind, die dazu bestimmt sind, die Menschheit zu retten. Und was die Bruderschaft angeht…“


    Weiter kam der Junge nicht. Ein Mädchen, das auf der Skala für allgemeine Creepyness dem Rest der "Bruderschaft" in nichts nachstand, meinte, Alicia warte auf sie. Ach, tatsächlich? Interessante Sache! Allerdings scheint sie sich noch etwas länger begnügen zu müssen, zumindest bis ihr mir sagt, WER ZUR HÖLLE ALICIA IST! Der schwarzhaarige Junge musste sich sehr beherrschen, um das nicht laut herauszuschreien. Leuchtende Jugendliche, mysteriöse Wetterphänomene, ominöse Bruderschaften (ohne Bärte)... Und dabei war er vor wenigen Tagen noch ein ganz normaler exzentrischer Millionärssohn gewesen, wie es sie zu Dutzenden gibt. Wenn auch nicht zwingend auf demselben Kontinent.


    Sogar Madame Verantwortlich war zurückgekehrt - der Anziehungskraft des Sterns schien sich wirklich niemand entziehen zu können. Auch wenn es mittlerweiĺe fast normal geworden war - dass die Leute leuchteten, störte ihn kaum noch. Hauptsache, es wurde bald was erklärt.


    Ein ernst wirkendes Mädchen brüllte "Zu spät!" und schaffte es, die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich zu richten. Sie richtete eine Waffe auf ein völlig normales Stück Wald. Es war ein ausgezeichnetes Stück Wald, an dem es nichts auszusetzen gab, und Artemis fragte sich, wieso irgendjemand diesen harmlosen Wald mit einer Waffe bedrohen wollen würde. Er zoomte mit seinem Blick weiter in das Waldgebiet. Nichts zu sehen. Nur schwarz und schwarz und schwarz und schwarz...


    Und zwei funkelnde Punkte.


    In gewisser Hinsicht sah Artemis die finstere Bestie als Erster. Die anderen hatten aber wenige Sekunden später ebenfalls die Chance, einen Blick darauf zu erhaschen. Einen langen Blick.


    Heftige Kampfvorbereitungsaktivität folgte. Das Monster - eine groteske Erscheinung mit frei stehenden Rippen, Mähne, T-Rex-Schwanz und runzliger, ledriger und pechschwarzer Haut - schleuderte gleich als Einklang ein Mitglied der Bruderschaft durch die Luft, was dieses nur überlebte, indem es sich - durchlässig machte und wieder zusammensetzte?


    Die anderen Erleuchteten nutzen diese Gelegenheit ebenfalls, um ihre persönlichen Kräfte zur Schau zur stellen. Kutte zog eine Spielkarte aus einem Stapel und beschwor einen gehörnten Dämon, Madame Verantwortlich rief einfach einen Falken herbei. Und der einzige, der außer dem Mädchen getroffen worden war, hatte diese Gelegenheit genutzt, um mit einem Kurzschwert zu kontern.


    Und ich kriege die langweilige Fähigkeit, dachte Artemis finster. Ich kriege noch nicht einmal Funken oder Sound-Effekte. Bei mir muss man schon genau achten, damit einem etwas auffällt. Trotzdem, machte er das Beste daraus.


    Was sollte er tun? Bisher hatte sich das Monster als resistent gegen einige ziemlich harte Angriffe erwiesen. Und die Waffe des Sechzehnjährigen war ein Präzisionswerkzeug, dem unglücklicherweise Feuerkraft fehlte. Na ja, was konnte er denn sehen? Der Bauch sah nicht sehr hart gepanzert aus. Hier spannte sich die Haut zwischen den hervortretenden Rippen. Sobald er eine Kugel daruntergepflanzt hatte, würde es schon Wirkung zeigen. Das Wort "Wenn" kam ihm gar nicht erst in den Sinn - er verfehlte sein Ziel nie.


    Kutte hatte die Karten hervorgezogen und eine ausgewählt, um seinen Dämon zu beschwören. Zeit, dass Artemis sein (wesentlich simpleres) Orakel befragte. Er griff in die Brusttasche seiner Arbeitshose und zog eine Handvoll Kugeln hervor. Dann begann er, sie zu zählen. Fünf, sechs, sieben, acht. Acht Kugeln. Ein gutes Zeichen oder so was.


    Er legte an - und änderte dann wieder seine Meinung. Was bringt es eigentlich?, fragte er sich. Wenn ich jetzt auf es schieße, locke ich es nur an. Möglicherweise sollte ich etwas... Tollkühnes versuchen. Passend zum Ratschlag eines Mannes in einer halben Tarnuniform spaltete er sich von der Hauptgruppe ab und jagte dem Monster zwei der acht Kugeln zwischen die Rippen. Es brüllte auf - weniger wegen einer Verletzung (die es nicht hatte) und mehr wegen dem kitzelnden Gefühl - und kam auf Artemis zugestürmt.


    Das war vermutlich genug Heldenmut. Zeit, sich umzudrehen, wegzurennen, mit den Armen zu rudern und zu kreischen wie ein kleines Mädchen. Was er auch tat, mit der Bestie auf den Fersen.


    :ot: : So, jetzt habe ich mich tief genug in die Kacke geschrieben, um nicht mehr alleine herauszukommen. Bitte hilf mir einer.


    Rückblickend muss ich sagen, dass ich mir ein platzsparenderes Formatiersystem ausdenken sollte.

    No time to search the world around
    'Cause you know where I'll be found
    When I come around
    When I come around, yeah

  • Erleichterung durchströmte Jasmin, als das Mädchen sich ihr wieder zuwandte. Und sie lächelte sogar. Mann, war das seltsam... und schön. Ihre ganz leicht kantigen Wangen erröteten leicht bei der bescheuerten Leihfrage - schämt sich wahrscheinlich fremd -
    "Klar, du kannst es sogar jetzt schon haben, ich habe auch noch ein anderes Buch dabei!"
    -wow, vielleicht ja doch nicht.
    Jasmin konnte das Lächeln auf ihrem Gesicht kaum noch kontrollieren und es war ihr herzlichst egal, wie bescheuert sie damit aussehen könnte. Selten, eigentlich noch nie, hatte sie so einen netten Menschen getroffen, der sich auch noch für sie interessierte oder zumindest so tat. Und dann auch noch so eine Leseratte. Bei ihr zu Hause galt man ja schon als bescheuert, wenn man als Mädchen keine Wimperntusche trägt. Vielleicht war ihre Reaktion ja vollkommen irrational - das war sie sogar sehr wahrscheinlich - aber wen kümmerte das schon? So eine Situation durfte sie ja nicht oft genießen. Sie musste sich überhaupt nicht anstrengen, um mit dem Mädchen zu reden. "Ach nein, du hast es ja selbst noch nicht durch. Aber danke, voll nett von dir!" Fröhlich zählte sie ihre Lieblingsbücher auf.
    "Ohja, die Harry-Potter-Reihe ist wahrlich ein Klassiker. Wenn auch nicht in diesem Sinne, man muss es wohl einfach gelesen haben. Kennst du die Skulduggery-Pleasant-Reihe?" Nun musste Jasmin wirklich lachen. "Ob du's glaubst oder nicht, ich wollte mir vorgestern den ersten Band kaufen. Mir hat nur ein winziges bisschen Geld gefehlt!" Gute Büchereien gab es in ihrem Heimatort kaum. Ihre Leidenschaft zerrte oft an ihrem Geldbeutel, aber was könnte es mehr wert sein? Ihr Gegenüber wirkte fröhlich. "Ich habe sie erst vor kurzem für mich entdeckt. Zu Anfangs war ich skeptisch, doch der Autor beweist, dass seine Stärken vorallem in interessanten Dialogen liegen. Ebenfalls sehr bemerkenswert -"
    Mittem im Satz brach die Schwarzhaarige ab. Ach komm schon... diesmal hab ich wirklich nichts gemacht... mache ich so einen unsymphatischen Eindruck? Wieder wandte sie sich zu der Gruppe, die sie auch schon vorhin angestarrt hatte. Traurig blickte Jasmin auf ihre abgeknabberten Fingernägel und versuchte gar nicht erst, die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Egal wo man war, man kann sich selbst doch niemals entfliehen.
    So plötzlich, wie die Aufmerksamkeit des Mädchens verschwunden war, war sie auch wieder da. "Ähm, mein Name ist Evelyn Conner" sagte sie schüchtern. "Und wie heißt du?" Mit ihrem von Jasmins Mal rot angestrahltem Zeigefinger deutete sie auf die Gruppe, die sie so eifrig beobachtet hatte. ""Ich möchte mir anhören, was die Gesellen dort drüben bediskutieren, es scheint mit dieser "Situation" zu tun zu haben meinte sie.
    Hm, war ja klar. Dabei hab ich mir alle Mühe gegeben... nun ja, vielleicht liegt es ja genau daran. In Gedanken verabschiedete sich Jasmin schon von ihrer fünf-Minuten-Gesellschaft, als diese noch etwas Überraschendes ergänzte.
    "Möchtest du mich vielleicht begleiten?"
    Was für eine schlagartige Wirkung fünf kleine Wörtchen doch auf einen Menschen haben konnten. Jasmin strahlte wieder wie vor einer Minute. "Ja... ja klar will ich! Und ich heiße üb..."
    Für mehr war keine Zeit, denn Evelyn hatte sich schon auf den Weg gemacht. Ist vielleicht wirklich nicht schlecht, mal ein bisschen was zu erfahren... dachte sie bei sich und lief hinterher. Evelyn. Was für ein schöner Name.
    Jasmin hatte keinen weiteren Blick für die Gruppe übrig, jedoch fielen ihr mehrere Dinge ins Auge. Ein zombieartig dreinschauendes Mädchen mit roten Augen starrte mir seltsam leeren Blick auf einen Punkt in der Ferne, ein kleiner Junge leuchtete heller als jede Glühbirne aus seinen Handflächen und überstrahlte jedes andere Zeichen. Er hielt grad eine Rede, die er selbst wohl für enorm wichtig hielt, sie schien den Anfang aber verpasst zu haben. "...Kinder und er hat uns gerufen, damit wir einander finden. Wir sind keine Menschen und können unter diesen auch nicht wirklich leben. Nur unter anderen Erleuchteten, wie man uns nennt, können wir ohne Ablehnung und Schmerz leben, denn die Menschen verachten uns, obwohl wir es sind, die dazu bestimmt sind, die Menschheit zu retten. Und was die Bruderschaft angeht…Was hast du denn bitte geraucht? So viel zum Thema Infos dachte Jasmin genervt und wandte sich leicht ab. Evelyn schien jedoch an seinen Lippen zu hängen.
    Langsam holte sie ihr Buch heraus und schlug es auf. Es war immer noch genau so schrecklich wie vorher, aber da die Schwarzhaarige wohl vorerst abgelenkt war, hatte sie keine bessere Idee.
    Sie las eine ganze Seite, bevor sie den Schrei hörte.
    Erst den der Bestie und dann ihren eigenen.
    Ach du scheiße.
    Ein fleischgewordener Albtraum tobte durch den Park. Groteske Proportionen, zwei Meter hoch, Muskelstränge dick wie Klapperschlangen am ganzen nachtdunklen, ledernen Körper, dessen Schmutz- und Drecksschicht von Wildheit und Bosartigkeit zeugte. Sein Maul war voller rasiermesserscharfer und tödlicher Zähne, ähnlich spitz wie die Dornen, die aus seiner gekrümmten Wirbelsäule heraustraten. Der größte Dorn, länger als Jasmins Hand, ragte jedoch aus seinem Kopf, direkt über den zwei winzigen, vor Bosheit strotzenden Äuglein, die die Fläche nach dem schwächsten Opfer absuchten. Seine langen Krallen warteten nur darauf, etwas zu zerfetzen, und sei es Stahl, aber was Jasmin wirklich Angst machte, waren die Rippenknochen, die sich blank um den Oberkörper der Bestie schmiegten.
    All diese Fakten bemerkte sie in nur einer Sekunde.
    Bewegen konnte sie sich nicht.
    Oh mein Gott. Oh mein... Gott.
    Noch hatte das Ungeheuer es nicht auf sie abgesehen - und das nannte sie bis heute unmenschliches Glück, da sie sich in ihrer Schreckensstarre ganz sicher nicht verteidigt hätte. Was man nicht von den anderen Leuten im Park behaupten konnte. Ein Mädchen löste sich buchstäblich bei einem Hieb des Monsters auf und setzte sich erst wieder zusammen, als es außer Reichweite war. Ein anderer ließ schwarzen Rauch aus einer Spielkarte quellen. Mehrere Leute holten Schusswaffen heraus und ein Mädchen beschwor einen großen, seltsam unwirklichen Falken aus dem Nichts. Schüsse fielen nun, die jedoch alle an dem Vieh abprallten und noch nicht mal einen Kratzer, geschweige denn eine Wirkung hinterließen. Das Ding ist unverwundbar?
    Ihr Blick fiel auf Evelyn und dieser Anblick rüttelte sie aus der Starre wach. Die Schwarzhaarige hatte ein Buch herausgeholt und studierte dieses konzentriert. War die noch ganz dicht? Merkte die überhaupt noch was?
    "Scheiße Evelyn, das ist irgendwie der falsche Moment zum Lesen!" schrie Jasmin und rannte auf sie zu. Ohne nachzudenken, griff sie nach ihrem Arm und teleportierte sie mit sich selbst hundert Meter nach rechts. Keine Sekunde zu spät, denn im nächsten Moment schlug die Bestie schon auf die Stelle ein, an der die beiden gerade eben noch standen.
    Zäh wie Sirup bohrte sich ein Gedanke in ihr Hirn und festigte sich. Es ist abgelenkt. Wie oft hatte sie bitte für so etwas trainiert? Nun, vielleicht nicht direkt für so etwas, aber kampflos würde sie sicher nicht untergehen. Am ganzen Körper zitternd wühlte sie in ihrem Rucksack herum, so schnell wie sie es eben konnte ohne das Ungeheuer aus den Augen zu lassen. In wenigen Sekunden hielt sie zwei Messer in der Hand - eins war an einem Bumerang festgebunden. Dieses wählte sie aus, atmete kurz durch und warf es.
    Sie traf ungenau, was wohl an ihrem wie verrückt zitternden Arm lag, aber sie traf. Adrenalin durchströmte sie, ihre Augen riss sie vor Panik auf als das Messer wirkungslos abprallte und zurück flog. Nur mit äußerster Geistesgegenwart konnte sie es auffangen.
    Jetzt hatte sie die Aufmerksamkeit des Biests sicher.


    OT: Ich denke/hoffe nicht dass es als Steuerung von fremden Charakteren zählt, wenn ich Evelyn mit meiner Fähigkeit so mitreiße, aber im Grunde war sie ja dabei ganz passiv. Geht das in Ordnung?


    Ansonsten... Hilfe könnte ich vielleicht auch gebrauchen. :whistling: Wenn nicht, teleportier ich mich schon irgendwie zu euch.