Erleuchtet - Spieletopic

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • Der Kampf war vorbei.
    Tomomi hatte den finalen Schlag mit Interesse verfolgt, als hätte sich vor ihr ein Actionfilm abgespielt, wo die Heldin am Schluss das Monster besiegt. Geistesabwesend klatschte die Vermummte leise in die Hände und rückte vorsichtig auch in die Nähe der Versammlung, um sich ein besseres Bild zu machen.


    Unbemerkt hatte sie den Kadaver der Bestie erreicht.
    "Bähh..", murmelte sie ganz leise und wandte sich dann der Gruppe zu, natürlich mit einem Sicherheitsabstand, damit sie wie ein Geist beobachten und lauschen konnte.
    Tatsächlich schien aus Siegesfreude schnell ein Streit sich zu entwickeln. So wie Tomomi es beurteilen konnte, hat sich die ein oder andere Person sich etwas daneben benommen. Für das Mädchen mit den kurzen hellblauen Haaren war das ebenfalls eins der interessantesten Momenten des Tages. "Personen, die zusammen um ihr Leben kämpften, um sich dann zu streiten.....warum tut man das?", fragte sie sich gedanklich. Aber die 'Heldin' hatte recht, hier war es nicht unbedingt sicher und Alicia hätte bestimmt gewollt, dass den Neulingen nichts geschieht.
    Direkt die Leute ansprechen wollte Tomomi aber nicht, dafür hatte sie einen anderen Trick...
    Sie huschte wieder zum Kadaver zurück und kletterte auf ihn drauf, natürlich darauf achtend sich nicht mit Blut zu besudeln: "Mama mag es nicht, wenn ich mich mit Blut schmutzig mache..."
    Angekommen lies sie nur ihren Kopf rausschauhen und blickte auf die Streitenden herab: "Nicht sicher...weggehen....", gab sie diesmal verspielt geisterhaft von sich, wedelte tadelnd den rechten umwickelten Zeigefinger vor sich und verschwand wieder hinter dem Kadaver.


    OT: Kurze Reaktion, gewöhnt euch dran, denn Tomomi werdet ihr nicht so leicht verstehen ;)

  • Die vergleichsweise weichen Krallen seines Teufels konnten der finsteren Bestie wirklich nichts anhaben. Natürlich! Beide hatten nichts anderes erwartet. Es war schon ein Wunder, wenn die Klauen scharf blieben. Dennoch lief es ungefähr so, wie es sich Zanza erhofft hatte. Nr.15 nervte die Bestie mit seinen andauernden Angriffen, während sie immer wieder gegen eine unsichtbare Wand anrannte. Sie zersplitterten zwar wurden aber von einem braunhaarigen Mädchen wieder errichtet, so wirkte es jedenfalls als sie mit ausgestreckten Armen und konzentriert vor sich hinmurmelnde dastand. Der tollpatschige Schwertschwinger versuchte eine kleine Aushilfe, indem er seine Jacke auf die Schnauze des Viehs warf und seine Augen verdeckte. Es half nicht für lange, gab aber der blonden Teleporterin Zeit, sich und die Brillenträgerin in die relative Sicherheit der Gruppe einzufinden. Auch ein Junge in etwas abgenutzter Kleidung war jetzt näher an der Gruppe dran und so waren wohl alle aus der direkten Gefahr, mehr oder weniger. Der Kartenleger versuchte sich möglichst auf das Kampfgeschehen zu konzentrieren, aber die Panik unter ihnen machte es wohl unmöglich, den Geräuschpegel wirklich unten zu halten. Am liebsten wären wohl wirklich weggelaufen. Verständlich, mir geht es schließlich nicht anders ging es dem Nekromanten durch den Kopf, als er erneut die aufkeimende Angst unterdrücken musste. Noch schlimmer als das Monster vor ihnen drohte sie Besitz von seinem Körper zu ergreifen. Seine Kehle war bereits staubtrocken und sein Magen rumorte, als ob er etwas Unaussprechliches gegessen hätte.


    Inzwischen hatte ihr übelgelaunter Gegner sich das Ärgernis vom Kopf gerissen und brach erneut durch eine Wand, bevor er sich auf die Hinterbeine stellte und den Freund des Blauhaarigen aus der Luft pflügte, bevor er sich mit Schwung zurückfallen ließ. Dem Teufel wurde die Luft aus den durch Zanza's Fähigkeit erzeugten Lungen gepresst, sodass Schmerzlaute von vorneherein unmöglich waren. Das Knacken von Knochen und platzen von Organen war deutlich vernehmbar. Der Wahrsager zuckte zusammen, jedoch blieb die Sorge um seinen Freund in Grenzen. Schließlich war er bereits gestorben und als Toter war seine Schmerzgrenze viel höher, als dass was ein Mensch oder Erleuchteter jemals erhoffen konnte zu erreichen. Es war das Aus für den beschworenen Unmenschen, doch es liefert genau die Ablenkung für die blonde Frau, die sie offenbar benötigt hatte. Sie lief direkt auf das Ungeheuer, im toten Winkel von ihm zumindest, zu und verpasste ihm einen Schlag mit ihrer Desert Eagle gegen die hässlichen Schädel. Hätte sie nicht vorher mit solcher Zuversicht davon geredet, das Vieh platt machen zu können, hätte der Kartenleger sie einfach für übergeschnappt erklärt, aber so wartete er einfach ab. Tatsächlich gab die finstere Bestie sich durch die Kombination dieser „Unverschämtheit“ mit einer Beleidigung-soweit man das Knurren beziehungsweise Röcheln, welches die Blonde von sich gab denn Sprache genannt werden konnte-eine Blöße, indem es sie auf Kopfhöhe anbrüllte. Lange blieb ihr Widersacher nicht so vorlaut, da die junge Frau ihm einfach das Maul mit ihrem Schießeisen stopfte, wortwörtlich. Beinahe wurde die einst übermächtige Bestie zu dem Jungtier reduziert, die sie eigentlich war und Zanza hätte darauf geschworen, sie würde gleich an zu wimmern, hätte sie noch Zeit genug gehabt. Doch kaltblütig drückte die Frau ab und mit einem Knallen wurde ein noch junges Leben beendet. Wäre es eine andere Art von Lebewesen, die nicht auf Menschenleben aus war, hätte es dem Nekromanten wohl Leid getan. Die Blonde von einem Schwall Blut überschüttet, sowie auch die nähere Umgebung, was auch den Teufel mit ein schloss.


    Gebannt starrte Zanza auf das Biest, welche bis eben noch für Terror gesorgt hatte, als ob er irgendetwas erwarten würde. Plötzlich fingen leichte Schimmer an, von dem Kadaver aufzusteigen und sich in einer flammenden Form zu sammeln, welche allerdings nur für ihn sichtbar war, blieb er doch außer Reichweite. Im Gegensatz zu den meisten Irrlichtern, die die toten Seelen bildeten war dieses hier blutrot und statt des Gefühl des Schocks, welches gerade Verstorbene eigentlich ausstrahlten, sendete sie nur eine Mischung von rasendem Zorn, Scham und Fassungslosigkeit aus. Ihre Aufmerksamkeit war unfokussiert und wendete sich in alle Richtungen, doch bald merkte sie wohl, dass niemand der Erleuchteten sie wahrnehmen konnte, zumindest außer einem. Als die nun tote Bestie erkannte, dass die Aufmerksamkeit des Kartenlegers auf sie gerichtet war, richtete sie ihren Zorn auf ihn und ihm lief ein Schauer über den Rücken. Sie versuchte auf ihn zuzuschweben, doch drängten die violett-schwarzen Irrlichter der menschlichen Seelen um den Wahrsager sie zurück. Ein paar Mal versuchte sie durchzustoßen, doch musste das Ungeheuer feststellen, dass sie ihre Überlegenheit über die Menschen zusammen mit ihrem Körper verloren hatte und es war beinahe witzig, wie sie schon grummelnd aus Zanza's Blickfeld davon schwebte. Dieser stieß erleichtert den Atem aus, von dem er gar nicht wusste dass er ihn angehalten hatte, sobald die Seele verschwunden war und damit sicher, dass das Monster tot war. Damit brach auch schließlich die Ruhe, die der Wahrsager ausgestrahlt hatte und er sackte auf die Knie, während er die Arme um sich selbst schlang. Heiße Tränen fingen an über sein Gesicht zu laufen und er begann heftig zu zittern. Noch nie im Leben hatte er solche Furcht verspürt und diese spannte sich nicht mal um sein eigenes Leben. Der Tod war bisher sein bester Freund gewesen und er wusste, was mit diesem auf ihn warten wurde, er hatte keinen Grund davor Angst zu haben. Nein, alleine die Existenz dieser Kreatur selbst schaffte diese Angst, die ihn jetzt endlich vollkommen in ihren Krallen hatte. Beruhige dich! Sie ist weg, sie weg! Sie ist tot und kann dir jetzt genauso wenig tun, wie die anderen Seelen es können sagte er sich immer wieder, wie ein Mantra. Doch die Tränen liefen immer weiter und sein Zittern wurde immer heftiger, bis er zusätzlich anfing leise zu wimmern.


    Eine kleine Ewigkeit fand er sich so bewegungsunfähig, bis er sich schließlich wieder unter enormer Anstrengung zusammenreißen konnte. Keuchend, als ob er einen Marathon gelaufen wäre, richtete sich Zanza wieder auf und klopfte sich den Dreck und das Gras von seiner Kutte. Nachdem er sich auch die Tränen abgewischt hatte und nach einem tiefen Atemzug seine negativen Gefühl runter geschluckt hatte, ging auch er auf den Kadaver zu. Viele der Anwesenden waren bereits dorthin geeilt, entweder um sich vom Tod der Bestie zu überzeugen oder seiner Mörderin Fragen zu stellen, doch der Kartenleger hatte das Erste bereits getan und die Fragen, die er hatte waren eher nebensächlich. Stattdessen begab er sich zu seinem Kumpanen, der immer noch bis zur Brust unter dem Ungeheuer begraben lag und von ihrem Blut durchtränkt. Als der Blauhaarige auf ihn nieder blickte, stellte der Teufel seine hoffnungslosen Bemühungen, die Tonnen von Fleisch von sich runter zu stämmen, kurz ein, um den Blick ausdruckslos zu erwidern. Keiner sagte etwas, bis schließlich beide in ein lautes Gelächter einfielen. Nachdem der Terror fürs erste überstanden war, konnte Zanza nicht anders, als über die Situation zu lachen, auch wenn sie noch so hässlich war. Dadurch verschwanden auch die letzten Reste von Anspannung und Angst aus ihm und als beide sich wieder blieb auf beiden ein Lächeln der Zufriedenheit zurück. „Vielen Dank für deine Hilfe“, dankte der Wahrsager dem Toten, welcher mit seinem einen freien Arm so gut es ging abwank, bevor er anfing, sich wieder in schwarzen Rauch aufzulösen, der sich immer weiter verdünnte und dann einfach verschwand. „Was tut man nicht für Freunde?“, fragte er noch einmal rhetorisch, dann war er komplett verschwunden.


    Wieder wischte sich der Blauhaarige Tränen aus den Augen, doch diesmal waren es welche der Erleichterung, und holte seine Tarotkarten hervor, die er anfing zu mischen. Damit setzte er auch seinen üblichen Gesichtsausdruck auf und ging ebenfalls auf die junge Frau zu, die immer noch mit Fragen durchlöchert wurde. Einige waren dabei jedoch wesentlich ernster bei der Sache als andere, falls der Typ mit der Stimme, die klang als würde jemand ein Video vorspulen, überhaupt noch merkte was er da laberte. Allerdings machten ihm die Blonde und ein weißhaariger Junge klar, was sie davon hielten, wobei Letzterer mit harschen Konsequenzen drohte, die ihn ein für alle mal das Maul stopfen würden. Nun, unglücklicherweise wohl für alle außer Zanza, welchem übrigens jedwedes Mitgefühl für den komisch angezogenen Gummiball fehlte. Wenn man nicht wusste, wann man sich zurückhalten sollte, besonders in der Anwesenheit einer Person, die alleine vom Aussehen solche Drohungen war machte, musste man eben sehen, wo man blieb. Die junge Frau erklärte den anderen mittlerweile was dieses Wesen war, dass sie angegriffen hatte. Ziemlich interessant war, dass sie wohl einigermaßen die Sprache der Bestien sprechen konnte und auch, dass sie einiges über sie wusste. „Das wäre wirklich spannend zu wissen“, meinte der Wahrsager zustimmend zur Frage des Mädchens, welches die Glaswände beschworen hatte. „Vor allem, da sich nur unsere „Gönner“ so gut mit diesen Wesen auskennen, besonders über Dinge wie Schwachstellen...“ Sein Blick, der eben noch auf der jungen Frau gelegen hatte, wandte sich zu seinen Karten, die er immer noch mischte. „Erlösung kann nur aus einem Opfer geboren werden und ein Wunder nur aus Elend“, begann er in einem melancholischen Ton. „Um diese uralte Dunkelheit, von der die Menschen nichtmal etwas wussten oder wissen, endlich zu besiegen, wandten sie sich an das ewige Licht und baten um ein Wunder, dass der Menschheit Erlösung bringen würde. Tatsächlich geschah ein Wunder: eine Kraft wurde geboren, wir die Kinder des Lichtes selber, die die Dunkelheit zu durchdringen vermögen. Gleichzeitig sollen wir das Opfer sein, dass den Menschen den Frieden bringt. Seit dem Tag vor 15 Jahren sind unsere einzelnen Geschichten zerbrochen und im Elend gefangen, manche mehr, manche weniger. Doch nun wird aus diesen Scherben eine neue zusammenhängende Geschichte entstehen, deren Kurs wir selber entscheiden werden.“ Schließlich hob er die oberste Karte ab und etwas Wahres kam in sein Lächeln, als er die Karte vorzeigte, mit der er eben gekämpft hatte: N.15, der Teufel. „Endlich werden wir aus dieser Barriere ausbrechen, die wir um uns selbst erschaffen haben und gemeinsam einen neuen Weg bestreiten. So wie es unser innerstes Bedürfnis ist.“ Der Kartenleger ließ sein Deck verschwinden und legte Arme aneinander, sodass sie in den Ärmeln verschwanden. Dann wandte er sich um und ging ein paar Schritte in Richtung Feldweg, bevor er wieder stehen blieb „Natürlich kann ich nur das Angebot machen, was die hier Anwesenden damit tun, ist allein eure Sache. Ich kann euch Antworten auf ein paar Fragen versprechen, bin aber nicht sicher ob alle. Und wie unser großer Freund dort schon richtig erkannt hat-“er wies auf Viktor, ohne sich umzudrehen-„wird es demnächst hier ziemlich ungemütlich. Unser Zuhause ist wesentlich sicherer und wenn ich wetten müsste momentan auch der sicherste Ort für unsereins. Außerdem wird Alicia es nur begrüßen, wenn ihr mit uns kommt. Besonders ihre Anwesenheit, Miss...“ Zanza brach hier ab, da er den Namen der Blonden nicht kannte. Jedoch führte eine heisere monotone Stimme für ihn fort: „...Marika wäre sehr gewünscht. Denn ein großes Wissen über diese Bestien wird gern gesehen, besonders wenn sie etwas Neues hinzufügen können, wäre es nur von Vorteil.“ Der Blauhaarige wandte sich zu der Gestalt, die sich neben ihm materialisiert hatte und den Satz für ihn beendet hatte. Eine in eine schwarze Kutte gehüllte Figur stand dort gut einen halben Meter größer als er und wirkte wie die klassische Verkörperung des Gevatter Tod. Der schwarze Stoff verhinderte jeglichen Blick auf die Person dahinter, während eine Kapuze auch das Gesicht in Finsternis hüllte. Das einzige, was bestätigte, dass sich etwas darunter befand waren kleine Rauchwolken, die unter der Kapuze mit jedem „Atemzug“ herauskamen und die Hände, wobei eine Hand eine im bunten Licht schimmernde Sense hielt, deren Klinge aus einem Totenkopf kam und deren Stab eine menschliche Wirbelsäule darstellte, und die andere auf der Seite eines dicken Grimoires lag. Das Buch schwebte vor der Gestalt in der Luft und war auf einer der vielen unzähligen Seiten aufgeschlagen. Am linken Handgelenk des Wesens hing eine silberne Sanduhr, an dessen Rahmen arkane Symbole und Runen eingraviert waren. Die Hände waren sehr knochig, war schließlich nichts anderes von ihnen übrig, und sie schienen gerade ätherisch zu leuchten. Nachdem sich der Wahrsager mit einem Nicken bedankt hatte, schlug das schwebende Buch von alleine zu und der Verhüllte klemmte es sich unter den linken Arm. „Es ist allein eure Entscheidung“, meinte er und sah nochmal über seine Schulter zu den Erleuchteten, bevor er zu der Gruppe sah, die bereits zu seiner Familie gehörte und sein Lächeln wurde breiter. „Lasst uns nach Hause gehen.“ Er drehte sich wieder um und ging los, während der Vermummte sich ebenfalls in Bewegung setzte. In der Entfernung konnte man bereits den Bus sehen, wie er ihnen auf dem Feldweg entgegen kam.

    Warum hassen die Tageswanderer die Kinder der Nacht?
    Balance ist doch alles was zählt!

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  • Das Gefecht war vorüber. Die paramilitärische Blondine hatte es erschossen. Eile mit Weile, sie hatte ziemlich lange gebraucht.


    Das ist die Schwachstelle? Da kommt man also auch ohne große Geschütze durch? Halb von dem Häufchen Elend vor ihr abgewendet hatte sie das Ende des Kampfes beobachtet und sich einen groben Überblick über die Fähigkeiten der Anwesenden verschafft.
    Selbst hätte sie nicht mehr groß eingreifen können, da war genaue Kenntnis des Gegners und auch der neuen Verbündeten umso wichtiger. Scheinbar gab es hier einige wirklich gute Leute. Da wäre eine Luftmaurerin, Beschwörer, Heiler, Leute mit Erfahrung im Kampf gegen diese Bestien und auch generell ein paar entschlossene Kämpfer. Schade nur, dass ich die Kraft des Bürschchens in diesen lächerlich altmodischen Kleidern nicht gesehen habe. Hätte mich nur zu sehr interessiert. Nichtsdestotrotz hat er sich - wie erwartet - nicht in die Hose gemacht, sondern gezeigt, dass man im Gefecht mit ihm rechnen kann. Was auch immer Hong noch erwarten sollte, hier hatte es durchaus taugliche Kameraden.


    Aber was hatte sie da eigentlich gerettet?


    Der Kerl hatte eigentlich ein schickes Auftreten, wenn man von ein paar abgewetzten Stellen in den Klamotten absah. Eine Waffe hatte er auch, nur was verbarg sich innen? Keine besondere Kraft, kein Mut?
    Der junge Mann war sicher so alt wie sie, im Kampf dagegen war er ein kleiner Bubi gewesen. Ängstlich. Panisch. Vermutlich hatte sie einen ziemlich nutzlosen Menschen gerettet, wenn er auch außerhalb des Kampfes so war.


    Enttäuscht und auch ein wenig verächtlich blendete sie den Jungen aus, als etwas recht Amüsantes geschah. Ein lächerlich, nein, sogar erbärmlicher Vogel hatte sich anscheinend unter den harten Jungs und Mädels hier keine Freunde gemacht und geriet in einen scharfen Streit. Wo war diese kümmerliche Gestalt überhaupt gerade gewesen? Beim Erledigen der Bestie war er nicht dabei gewesen, vermutlich lag er während des Gefechts däumchenlutschend irgendwo hinter einem sicheren Steinchen. Dem nutzlosen Luftverbraucher würde eine kleine Abreibung nur gut tun, und Hong konnte freudig aus naher Distanz dabei zusehen. Aber was war das? Irgendjemand musste Schlichter spielen und so blieb es wohl nur bei den kleinen Sticheleien und Anfeindungen. Eigentlich ein wenig schade, aber vielleicht ist es ja besser so...


    Nun konnte sie sich ja wieder ein paar Informationen schnappen. Sie wandte sich an den bislang erfolgreich ignorierten Jungen neben sich, der sich schon die ganze Zeit mit unverständlich hastigen Worten bei ihr entschuldigte. Anstand und Benehmen hatte er immerhin.
    "Ich...Ich bin übrigens Zane. Und du?"
    "Sain? Schön. In Zuknuft nutzlich sein, bitte. " Das war ja noch freundlich, sie konnte sich auch später noch mit ihm unterhalten. Später, wenn das jemals wäre...


    Hong kehrte diesem Zane den Rücken und gesellte sich zur Frage und Antwort-Runde um die Blondine. Der Kartenleger hielt im Moment eine große Rede, die wohl irgendwie mit der Bestie zu tun hatte, aber auch Antworten bereit hielt und indirekt zum Mitkommen aufforderte, wenn sie das richtig verstanden hatte. Eine mysteriöse Gestalt sollte das ganze wohl noch abrunden und sprach ein Schlusswort, was an eine gewisse Marika gerichtet war. Bestimmt die Blonde mit der Desert Eagle.
    Ein Bus war ebenfalls schon erschienen. War das eine gute Idee? Musste es sein, sie steckte zu tief in einer Sache, die sie noch nicht durchschaute, vor allem musste ihr dringend mal jemand übersetzen. Sie warf nur noch einen interessierten Blick auf den Kadaver der Bestie und schloss sich der Busgruppe an.


    OT: Nein, du hast schon nichts kaputt gemacht, Mogemak. Verzeihe nur, dass Hong hier wohl nicht zu den freundlicheren Gesellen gehört.

  • Um ihn herum tobte das Geschehen weiter, während Samuel abwartete, was geschah. Er selbst hatte nur Augen für den Feind, denn auch, wenn sich niemand seinen Vorschlägen anzuschließen schien, wollte er keine Zwischenmahlzeit werden. Wobei einer der Anwesenden ihn sogar an sprach. „Wenn- wenn ihr noch weitere Ratschläge habt, wäre ich euch sehr d-d-dankbar.“ Dies sowie die Aussage, dass der Besitzer dieser zitterigen Stimme mit seinem Latein am Ende sei, kommentierte Samuel nur mit einem lauten Brummen. Solange er das Gefühl hatte, dass derjenige mit diesen komischen Wänden, von denen das Biest abzuprallen schien, und er selbst die einzigen waren, die aktiv versuchten, etwas zu tun, war es verdammt schwer mit weiteren Ratschlägen.
    Letztendlich sprang jedoch das Mädchen, das behauptet hatte, sie könne das Wesen erlegen, auf es zu und schoss ihm nach einem Moment in das geöffnete Maul. Kurz hob Samuel eine Augenbraue, nur, um sie eine Sekunde später wieder sinken zu lassen. Nicht gerade die berauschendste Taktik, kommentiere er in Gedanken und schaute, seine eigene Waffe noch immer halb vorgehalten, dabei zu, wie die Fremde ihre Pistole, die fast so viel Wucht im Rückstoß gehabt hatte, wie sein Revolver, am Gras abstreifte. Die Ähnlichkeit war auch kein Wunder, wenn man die Kaliber verglich. Während sie sie wegsteckte, gab sie noch ein paar Infos zu den Wesen und blaffte ein „Was?“ in die Runde.
    Alles, was Samuel jedoch machte, während alle um ihn herum in Gespräche ausbrachen, war, die linke Hand von der Waffe zu nehmen und sie locker in der rechten zu tragen, während er mit zielgerichteten Schritten auf die Bestie zu lief. Er traute dem Frieden noch nicht so ganz und hatte noch etwas wichtiges zu tun.
    Neben der Flanke des Wesen ging er in die Hocke und strich mit der Hand über den herausgetretenen Brustkorb. Die Einschussstellen seiner zwei Kugeln suchte er. Selbst, wenn sie scheinbar keinen großen Schaden angerichtet zu haben schienen, mussten sie Spuren hinterlassen haben. Im Licht der Nacht waren diese jedoch schwer auszumachen und auch erfühlen stellte sich als äußerst schwierig heraus, da die Haut des Wesens alles andere als glatt in ihrer Gesamtheit war. So erhob er sich wieder und ging weiter zum Kopf, unter dem sich eine Blutlache gebildet hatte. Kann man sich nicht gerade drauf verlassen, das zu treffen. Entweder Meisterschütze oder ziemliches Glück. überlegte er. Vielleicht gibt sich ja eine Chance demnächst... Nur für den Fall, dass mir nochmal so ein Vieh begegnet. Mit ein bisschen Glück funktioniert der Name immer noch, auch, wenn ich es zwei Jahre lang nicht versucht habe... Mendez... lies er sich seinen Nachnamen auf der Zunge zergehen, als hätte er ihn vergessen gehabt und nun zum ersten Mal wieder daran erinnert. Doch er wusste nicht einmal, ob es klug wäre, zu versuchen, sich auf seinen Vater zu berufen, nach allem, was geschehen war.
    Im Aufstehen richtete Samuel seinen Revolver locker auf den leicht lädierten Kopf der Bestie und zögerte. Es war so einfach gewesen. Mit diesem Gedanken machte er einen Schritt rückwärts, spannte den Finger am Abzug an, zog ihn halb durch ... und löste ihn wieder. Das Vieh regte sich wirklich nicht mehr, dafür hatte er nicht genug Munition, dass er sie dermaßen verschwenden konnte.
    Als er wieder an die anderen herantrat hörte er die Aussprache zu „finsteren Bestien“ und all dem Zeug. Während die anderen über alles Mögliche redeten, schloss Samuel für einen Moment die Augen. Warum konnten nicht einfach alle ruhig sein? Das wäre doch viel schöner als dieses Stimmenwirrwarr. Eine der Stimmen durchbrach jedoch das bunte Durcheinander, da sie an Samuel direkt gerichtet war. „Immerhin wissen wir jetzt, DAS man sie töten kann. Wenn ich auch nicht ganz verstehe, was sie getan hat.“ Nach einer gestotterten Entschuldigung, der Samuel mit regungslosem Blick begegnete, fragte der andere Junge dann „Was haltet ihr von der ganzen Situation?
    Einen kleinen Moment überlegte Samuel, dann legte er den Kopf für einen Moment auf die Schulter und griff mit seiner linken Hand unter seine oberste Kleidungsschicht. „Ziemlich viel Wind und ein seltsames Wesen.“, kommentierte er in gemäßigter Lautstärke, bevor sein Blick auf seine linke Hand wanderte, die nun einen vollen Schnelllader hielt. Mit den Fingern, die diesen nicht hielten, öffnete er die Trommel und legte einen Finger über die noch nicht verschossenen drei Patronen, bevor er den Revolver kippte, sodass die anderen beiden ins Gras fielen. „Lauter komische Leute.“ Nun wanderten die drei verbliebenen Patronen in seine Handfläche und der Schnelllader in die Trommel. Sofort öffnete Samuel die Mechanik und entließ die fünf frischen Patronen in ihre Lager. Langsam drückte er die Trommel wieder an ihren Platz und stecke die drei Patronen und den leeren Schnelllader in seine Hosentasche.
    Den Revolver hingegen wiegte er noch in der Hand während er sein Gegenüber wieder ansah. „Ach scheiß drauf... Mach dir nicht zu viele Gedanken darüber, was geschehen ist, die Vergangenheit wiegt schwer.“ Mit diesen Worten drehte er sich leicht von dem Jungen weg und lies sich zwei Schritte weiter mit dem Rücken zu den anderen im Schneidersitz auf dem Boden nieder, den Revolver in seinen Schoß legend. Diese ganzen Menschen um ihn waren ihm eindeutig zu viel, doch irgendwie konnte er sich nicht dazu durchringen, einfach zu gehen.
    Nachdem er einige Minuten so dagesessen hatte, erhob er sich jedoch wieder und fragte nüchtern, aber fast schon brüllend in die Runde, alle anderen Gespräche ignorierend „Wer trägt bei dieser Show das Kommando?“ Irgendwer musste die Verantwortung tragen und mit diesem Jemand und niemand anders wollte Samuel nun ein Wort wechseln, bevor er mit irgendjemand anders sprach oder irgendetwas anders tat. Während er wartete überblickte er die Anwesenden und schätze sie nach dem ersten Eindruck ein. Teilte sie auf in neutrale und negative Erscheinungen. An einigen blieb sein Blick dabei einen Moment länger hängen und wer genau hinsah, hätte, wäre es keine Nacht gewesen, eventuell ein leichtes Zucken seines linken Auges beobachten können. Dass er dabei noch immer seine Waffe in der Hand hielt, fiel ihm nicht auf, da er sie nicht weiter beachtet hatte, seit er wieder aufgestanden war.

  • Laverne spürte wie die Emotionen der Blonden sich von genervter Irritation zu etwas Gefährlicherem entwickelten, war aber gerade zu sehr in seinem Element, um jetzt noch aufzuhören. Selbst, wenn sie handgreiflich werden sollte, er würde sie einfach mit irgendeiner eingepflanzten Emotion betäuben … und falls das nicht half, konnte er immer noch seinen Schuh nach ihr werfen.
    Aus dem Augenwinkel bemerkte Laverne wie sich der etwas verrückt aussehende, junge Mann aus der Gruppe löste und auf sie zukam. „Willst du dich zu uns gesellen? Is‘ schön hier!“, rief er ihm entgegen und machte eine ausladende Handbewegung. „Hier beim bald verrottenden Kadaver. Der Gestank müsste die meisten von euch ja an zu Hause erinnern …
    Doch bevor er weiter auf den Neuankömmling einreden konnte, wurde er auf einmal unwirsch zur Seite genommen. Die Blonde oder „General Hahnenkamm“, ein weiterer Spitzname der Lavernes Respekt entsprungen war, hatte nun offenbar einen Punkt erreicht, bei dem ihr Stoizismus sich dem Ende neigte, denn ihre Emotionen zeugten nicht von Wohlwollen. Der Schwarzhaarige verharrte in Schockstarre, während sie mit ihm redete und nebenbei sein gesamtes Oberteil mit dem Blut des Monsters vollschmierte. Laverne brachte nichts weiter als ein paar verzweifelte Quiekgeräusche heraus. „Das … war mein Lieblingshemd!
    Doch dann kam er vom Regen in die Taufe, denn kaum hatte die Frau ihre Tirade beendet, schon übernahm der Neuankömmling und seine Herangehensweise war bei weitem nicht zimperlich. Das Taschenmesser am Hals konnte Laverne nur voller Schock und mit dem kalten Angstschweiß auf der Stirn seinen Gegenüber betrachten. Er brauchte seine Fähigkeit gar nicht einsetzten, um zu wissen, dass der andere der lang verschollene Bruder des Jokers war. Da war ein irrer Funke in den leblosen Iriden des anderen, etwas, das den jungen Dieb trotz Abneigung faszinierte. Doch auch als er versuchte, die Emotionen des anderen zu spüren, stellte er fest, dass etwas zentrales mit dieser leichenblassen Gestalt nicht in Ordnung. Es war fast so, als würde man einen schlechten Radiosender hören, welcher ständig von Rauschen unterbrochen wurde. Irgendetwas war mit diesem laufenden Skelett nicht in Ordnung.
    "Ich hab keine Probleme damit, dich hier und jetzt aufzuschlitzen...", endete jener nun seine Drohung, wobei das Taschenmesser noch etwas näher an Lavernes Kehle rückte. Der junge Mann öffnete den Mund, schloss ihn wieder und öffnete ihn abermals, wobei nur ein leises hysterisches Quieken herauskam. Seine Augen lagen immer noch wie hypnotisiert auf denen des Psychos. Sollte er es wagen diesem Typen Gefühle einzupflanzen? Seine Erfahrungen mit labilen Personen waren bisher immer in einem Desaster geendet, kein guter Augenblick einen weiteren Versuch zu starten. Also musste er nachgeben, solange der andere sich noch unter Kontrolle hatte.
    Natürlich!“, brachte er nun heraus, die Augen hinter den dicken Brillengläsern immer noch wie gebannt auf seinen Gegenüber gerichtet, sein Gesicht so weiß, dass er es an Blässe mit dem Psycho aufnehmen konnte. „Ich-ich-ich-ich, ich versteh‘ das vollkommen, jeder hat mal einen schlechten Tag“, stotterte er und endete mit einem nervösen Lachen, seine Stimme eine Oktave höher, als sie normalerweise. Bald würde er nur noch mit Fledermäusen kommunizieren können. „Ich-äh-ich bin auch nicht nachtragend, oder so! Ich hab‘ eh schon wieder vergessen, worum es ging …
    Mit einem weiteren nervösen Lachen, machte er einige vorsichtige Schritte zurück, bevor er sich umdrehte und sich zur Gruppe gesellte, in der Hoffnung, Psycho würde von ihm ablassen. Auf dem Weg zu den Anderen merkte er, dass er in die Blutlache getreten war, was bei ihm eine sehr hysterische Reaktion hervorbrachte, bevor ihm wieder einfiel, dass die Blonde, die ihm nun wie Engel im Vergleich zum Psycho vorkam, auch sein Oberteil mit Blut vollgeschmiert hatte. Mit einem stillen Panikanfall verbrachte der Schwarzhaarige die nächsten Minuten damit, sich wortlos darüber aufzuregen.
    Schließlich kam ihm eine Idee und er blickte sich hastig um. Da ihm sowieso nur einer aus der Gruppe sympathisch war, begab er sich zu dem coolen Cosplayer, peinlich genau darauf achtend nicht schon wieder in irgendetwas hineinzutreten.
    Hey! Hey, Monsieur!“, zischte er, als er nahe genug an dem Jungen in der seltsamen Kleidung war, dass er sich sicher sein konnte, dass die anderen ihn nicht hören würden. „Hey, du! Ja, dich mein ich!
    Laverne blickte sich kurz um, um sicher zu gehen, dass niemand sie belauschte, dann legte er los, flüsternd und seine Worte wie immer mit überschwänglicher Gestik untermalend: „Ich glaub‘ die haben hier alle einen an der Waffel! Überall nur Freaks und Psychos, ganz besonders der da!“ Er deutete mit der eine Hand auf den Weißhaarigen, während er mit der anderen ein Gaga-Zeichen machte. „Der Typ hat wirklich nicht mehr alle Töne in der Leiter, ich sag’s dir! Fruity as a nutcake, wenn du verstehst, was ich meine.“ Er kicherte kurz über seinen eigenen Scherz, bevor er wieder eine todernste Miene aufsetzte. „Vertrau mir, ich hab ein Gespür für sowas. Übrigens, der Kommentar über deine Kleidung …“, er schenkte den altmodischen Klamotten einen kurzen Blick, „… war nicht böse gemeint, oder so. Ich wette ein Museum oder die Altkleidersammlung fänd die ganz toll und ich mein, Retro ist ja grad wieder in, und so, und du nimmst es halt nur einen Schritt weiter. Das ist cool, man!
    Inzwischen erzählte irgendein Kuttentyp irgendwas, aber Laverne hörte nicht zu. Sobald er einmal im Gespräch war, war er kaum noch zu bremsen. „Nun aber zum Wichtigen: Hast du Desinfektionsspray, Desinfektionsmittel, Desinfektionstücher, Feuchttücher, Taschentücher? Ich nehm‘ alles, wirklich! Dieser Teufel da drüben …“, ein böser Blick zu der Blondine, „… hat mich nämlich kontaminiert! Ich glaub‘, wir beide sind die einzig normalen Leute hier! Mein Name ist übrigens … äh … Lewis, genau, Lewis! Das ist mein Name! Wie heißt du eigentlich, ich will dich nicht ständig Cosplayer nennen müssen, das ist doch irgendwie so ein bisschen dumm, und so …
    Mit diesen Worten streckte Laverne dem anderen Jungen seine nicht behandschuhte Hand hin und setzte ein strahlendes Lächeln auf. „Sobald der erst mal ‘was Normales anhat, kann ich mich sogar mit ihm sehen lassen!


    OT: Wow, ich bin richtig mit dabei...
    Sheewa: Wenn er hassenswert ist, dann hab' ich meine Aufgabe richtig gemacht :> (und er wird nicht besser, höchstens schlimmer *böses Lachen*). Ich wollte dann sowieso noch fragen, weil ich mir da nicht sicher war: Wirken die beeinflussenden Fähigkeiten auch auf andere Auserwählte? Ich dachte Nein, weswegen ich die Macht von Fatalis' Chara erstmal ignoriert habe (der arme Laverne war ohnehin schon fertig xD) Natürlich weiß Laverne davon noch nichts, weswegen er ständig darüber nachdenkt, andere zu beeinflussen, aber ich wollte mir sicher sein, bevor er einen Fehlversuch startet.
    Fatalis: Ich hab die Macht deines Charas, wie oben gesagt, erst mal ignoriert, vor allem weil du keine wirkliche Andeutung gemacht hast, dass dein Chara sie benutzt. Ich hoffe das ist okay. Außerdem habe ich es so geschrieben, dass Zero Lavernes Fähigkeit stört (hoffe, das ist okay), du kannst ja vielleicht schreiben, dass jener Lavernes Annäherungen bemerkt hat :> Falls nicht, kann ich das ja nochmal ändern ...
    @MentalChocobo: Hoffentlich nervt es dich nicht, dass Laverne deinen Chara sympathisch findet xD Aber keine Sorge, wenn er jemanden mag, ist er etwas umgänglicher.


    Außerdem hat Laverne einen falschen Namen genannt, weil er Angst hat, dass irgendjemand in der Gruppe ist, dem er Geld schuldet oder der auf ihn angesetzt ist. Aber jemand von der Bruderschaft (oder ein Player, der irgendwas mit der Unterwelt zu tun hat) kann ja seinen richtigen Namen enthüllen ...

  • Der Junge im Technicolor-Anzug verlor sein Handy an den Fußboden, bevor er die finstere Bestie posten konnte. Nicht, dass es Artemis besonders interessiert hatte. Mister Technicolor allerdings schon, denn dieser verfiel augenblicklich in eine hitzköpfige, jedoch ziemlich lächerliche Rage. Artemis schnappte nur ein paar Wortfetzen auf und war sich ziemlich sicher, dass der Typ nicht Batman war. Oder Zorro.


    Die kurzhaarige Frau (nicht die Xuanesin, die andere) beantwortete seine Frage, nachdem sie den "Flummi" ziemlich unsanft angeraunzt hatte. „Das war ein Wesen aus dem Aberglauben der Menschen, welches von ihnen ‚finstere Bestie‘ genannt wird. Dies hier war allerdings ein Jungtier, ein Teenager, also etwa in eurem Alter. Voll ausgewachsen sind die Beine breiter und das komplette Wesen noch etwa einen Meter höher und auch ein Stück länger.Ich denke, dieser überdrehte Welpe hat uns angegriffen, weil wir unter der Rosetta Liuorum stehen und wie diese leuchten. Und dieses Himmelsleuchten ist nun einmal der erklärte Feind dieser Menschenfresser, außerdem haben wir wohl nach leichter Beute ausgesehen.“ Das war bereits zu viel Information, dachte Artemis. Wenn ein voll ausgewachsenes hier aufläuft, lasse ich mich krankschreiben.


    Der hibbelige Charakter hatte sich inzwischen zu ihm begeben und versuchte, die Stimmung ein bisschen aufzuwärmen. Bei der Andeutung auf seine Kleidung musste Artemis fast lächeln - der konnte nicht wissen, dass er mehr Recht hatte, als er dachte. Außerdem stellte er sich als Lewis vor und bat ihn um ein paar Desinfektionstücher oder Taschentücher - der Anraunzer hatte ihn ziemlich blutig zurückgelassen. Pardon, das war missverständlich formuliert. Es war selbstverständlich nicht sein Blut.


    Der Schwarzhaarige griff in seinen Rucksack und reichte ihm eine Tüte Taschentücher. "Mehr habe ich nicht dabei. Ich hatte mir gewusst, dass der Tag noch so blutig wird." Er legte dem Anderen die Taschentücher in die Hand, als er diese griff, um sie zu drücken.


    Interessanterweise ist der Glaube, man könne das Wesen einer Person erkennen, in dem man ihm die Hände schüttelt und ihm tief in die Augen sieht, noch weit verbreitet. In einigen Fällen ist das tatsächlich möglich - wenn der Betreffende sehr leicht zu durchschauen war, konnte man diese Situation nutzen, um seine wahren Absichten am Ausdruck seiner Augen abzulesen. Artemis, hingegen, konnte tatsächlich das Wesen einer Person auf diese Weise sehr gut bewerten. Er sah viel genauer hin.


    Der Ausdruck der Augen seines Gegenübers war kein bestimmter. Er sah nichts Besonderes - die Augen des jungen Mannes wirkte neurotisch und doch gleichzeitig selbstsicher. Aber dann sah Artemis noch etwas: Einen Lügner. Und hell, was für einen guten. Kein ehrlicher Mann hat so einen ehrlichen Handschlag. Was auch immer er mir über sich erzählt, ich kann mich darauf verlassen, dass es gefaket ist. Und der Typ heißt nie im Leben Lewis. Und ich kann mit Sicherheit sagen, dass keinem normalen Menschen das jemals auffallen wird. Dafür ist das zu unauffällig.


    Die Frage war, sollte er ihm seinen Namen nennen? Er wurde von niemandem gesucht und hatte keinen Grund, seinen Namen irgendwie zu verfälschen. Allerdings, der Typ ging einem auf die Nerven. Wenn das vorbei war, würde er vielleicht doch besser ein bisschen Distanz halten. Also ein falscher Name, überlegte er. Er kann ja nicht ernsthaft erwarten, dass er meinen echten Namen kriegt, wenn er seinen auch nicht rausrückt. Artemis blickte Absolut-nicht-Lewis in die Augen und antwortete: "Arthur. Und was hast du jetzt vor? Jetzt, wo das Vieh erlegt ist and stuff?" Er nickte zu dem Typen in der Kutte, dessen Ansprache er mit einem halben Ohr verfolgt hatte und der jetzt neben dem Tod stand. An diesem Abend wunderte ihn eh nichts mehr. "Mit zu dieser ominösen Alicia, die uns alle zu erwarten scheint?"


    :ot: : Als ob ich damit ein Problem hätte^^.


    Das mit dem falschen Namen habe ich meinen Chara durchschauen lassen, da er eh sehr gut daran ist, kleine Unregelmäßigkeiten und Hinweise zu entdecken. Aber ich habe ihn mitspielen lassen. Du kannst ihn ja auch durchschauen, wenn du willst.

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    'Cause you know where I'll be found
    When I come around
    When I come around, yeah

  • Aha. Wir machen Fortschritte. Aber was hat der Wind damit zu tun? fragte sich Xaroc. Das die Leute und das Wesen allerdings alles andere als "normal" waren, hatte er auch schon bemerkt. Wie auch anscheinend jeder andere der Anwesenden. Er beobachtete wie der Mann seine Waffe geschickt mit schnellen Handgriffen nachlud. Dann wand er sich nochmal um. "Ach scheiß drauf... Mach dir nicht zu viele Gedanken darüber, was geschehen ist, die Vergangenheit wiegt schwer." gab er Xaroc den Ratschlag. Was immer das auch heißen mag...


    Xaroc sinnierte noch eine Weile über diese Worte. Unweigerlich schweiften seine Gedanken durch das Wort "Vergangenheit" langsam zurück. Erinnerungen. Von den diversen Hebammen, die sich um ihn kümmerten. Von den Moment, an dem sein Vater ihm ein Bild seiner Mutter zeigte und ihr Schicksal enthüllte. Von dem Tag, an dem er erfuhr, dass sein Vater ihm erst keinen Namen geben wollte und es erst tat, als ein Jahr nach seiner Geburt dieses Mal auf seiner Brust erschien. Von all den vielen Stunden, die sein Vater und seine Schwester ihn alleine ließen. Wie er sich stets alleine beschäftigen musste.
    Xaroc wusste, er hätte wütend deswegen sein sollen. Früher war er das auch. Doch sein Vater bereitete ihm immer solche Furcht, dass er sie unterdrückte. Als er älter wurde, merkte er, dass die Wut oftmals schneller wieder verschwand, als er sie wegschieben konnte. Ob die anderen alle ähnliches durchgemacht haben?


    Immer noch dabei, den Mantel zu "reinigen", inzwischen waren mehr Grasflecken darin, als vorher Blut und Speichel, grübelte er weiter. Dann gab er auf und legte den Mantel beiseite. Ich glaube der Typ macht es richtig, wenn er seine Waffe überprüft. Besonders nach einem solchen Scharmützel. Es kann jedenfalls nicht schaden.
    Er nahm "sein" Schwert in die Hand. Langsam inspizierte er es und kontrollierte, ob auch keine Schäden enstanden waren, als er es vorhin fallen ließ. Obwohl in einem solchen tiefen schwarz gehalten, dass man viele der Konturen nicht erkennen konnte, gefiel es ihm seit er denken konnte. Der kugelförmige Knauf, die Parierstange, die aussahe wie zwei schwarze Engelsflügel und leicht nach unten gebogen war, der Griff, der trotz der kurzen Klinge lang genug war um locker mit zwei Händen gepackt zu werden und mit einem dunkelrotem griffigen Material umhüllt war und der dunkelrote Edelstein in dem rundlichen Heft, der fast so dunkel war, wie das Schwert selbst. Warum es ihn so fasziniert hatte, wusste er nicht. Als er klein war und mal wieder alleine, hatte er es einfach genommen und begonnen zu "fechten". Er versuchte damals stets die Bewegnungsabläufe aus Filmen und Tipps die er im Internet fand umzusetzen, was ihm allerdings immer nur mässig gelang. Er konzentrierte sich wieder. Die Klinge wies keinerlei Scharten oder Verunreinigungen auf. Gut. Wenn ich jemals nach Hause kommen sollte, will ich nicht bestraft werden, weil ich unser altes Erbstück beschädigt habe.


    Weiterhin in Gedanken vertieft - fuhr er zusammen, als der Mann von vorhin, der nicht sonderlich weit weg von ihm saß, laut rief: "Wer trägt bei dieser Show das Kommando?" Ich dachte, der hätte sich wieder verzogen! dachte Xaroc erschrocken. Naja, immerhin weiß ich jetzt, dass ich nichts falsch gemacht habe... hoffentlich...
    So wieder auf die aktuelle Situation gelenkt, dachte er erneut an die Wesen und was die anderen noch so gesagt hatten. Zumindest, was er davon mitbekommen hatte. Da erschien ihm etwas merkwürdig. Er starrte auf das zertrümmerte Mobiltelefon. Irgendwas passt da doch nicht.


    Schließlich schloss er sich der allgemeinen "Fragestunde-mit-Tante-Monster-Desintegrierer" an. "M-Mich würde es interessieren... wie- wie diese mutierten... Teile mitbekommen sollen, wenn jemand was von denen in das Internet hochlädt.", rief er und hatte dabei ein Bild vor Augen, wie eins dieser Monster vor einem Computer saß und ihn, bei dem Versuch die Tastatur mit seinen gewaltigen Pranken zu bedienen, in Trümmer legte. Diese Vorstellung ließ ihn schmunzeln. "Wäre doch ein wenig unhandlich, abgesehen davon, dass... Xaroc ließ den Satz unbeendet und wurde bleich. Ein anderer Gedanke machte nämlich in seinem Kopf "klick", als er sich an weitere gefallene Worte erinnerte. Ein Gedanke, der Xaroc schockierte. Er gestikulierte mit dem Schwert, um seine Frage zu betonen. "Und Auftragskiller? Soll das heißen, dass es Menschen gibt, die, wie auch immer, für diese Monster arbeiten?!" Selbst für ihn klangen diese Worte unnötig hysterisch und schrill, daher versuchte er sich zu beruhigen. Xaroc atmete tief durch, dann ließ er das Schwert mit einem weißblauen Aufleuchten verschwinden bevor er hinzufügte: "Okay, sie scheinen intelligent zu sein, wenn man bedenkt, dass dieser Welpe hier, sowohl mit Feuer und als auch mit meinen Mantel fertig wurde, aber trotzdem... der Gedanke, dass sie Leute engagieren...", wieder beendete er den Satz nicht und war froh, diesmal wesentlich ruhiger zu klingen. Fehlt auch noch, dass ich mich hier zum Affen mache, wie der andere da.
    Dann spitzte er die Ohren, um keine der Antworten, auf alle Fragen die gestellt wurden, zu verpassen.

    "When you remember one thing, that leads to remembering another and then another and then another. Our memories are connected. Many pieces are linked together like they’re in a chain that makes up each of us."

    - Naminé (Kingdom Hearts - Chain of Memories)

  • Mit einem „Mehr habe ich nicht dabei. Ich hatte nicht gewusst, dass der Tag noch so blutig wird“ überreichte der andere Junge Laverne ein Packen Taschentücher, welche jener freudig entgegen nahm, während er gleichzeitig die Hand seine Wohltäters schüttelte. „Tanx“, bedankte er sich fröhlich, bevor ein wenig kichernd hinzufügte: „Panzer … Ist ein In-Joke von mir.
    Die kurze Zeit des schnellen Händedrucks mit seinem Altersgenossen, nutzte Laverne, um das Gemüt seines Gegenübers zu erkunden. Leider musste er jedoch bald feststellen, dass sich dies als schwerer herausstellte als ursprünglich vermutet. Normalerweise waren die meisten Leute mit denen er verkehrte nicht besonders „hell im Kopf“ und besaßen nur wenig Schutz um ihre Emotionen und Gefühle, sodass Laverne mit Leichtigkeit neue einpflanzen und noch einfacher die ursprünglichen erkennen konnte. Doch bei diesem „Arthur“, wie er sich nannte, war das anders. Ähnlich wie bei dem Psychopathen von zuvor schien es Laverne als hörte einen Radiosender mit schlechter Verbindung. Nur kleine Fetzen und Bruchstücke des anderen konnte er herausfiltern, nicht genug um ihm irgendetwas über den Jungen zu sagen, nicht einmal über den Moment wusste er hundertprozentig Bescheid, etwas, das nur äußerst selten passierte.
    Der junge Dieb ließ sich natürlich nichts anmerken, sondern schenkte dem anderen nur einen interessierten Blick und meinte neckisch: „Welch königlicher Name.“ Seine Gedanken kreisten immer noch um die Tatsache, dass er absolut nichts aus dem Cosplayer herausbekommen hatte, indes wischte er mit den Taschentücher über die Blutflecken auf seiner Kleidung und schaffte es das Ganze noch weiter zu verteilen. Arthur, auch wenn Laverne bezweifelte, dass das sein richtiger Name war, hatte ihn blockiert, eine Fähigkeit, die nur wenige Menschen besaßen. War es willentlich geschehen? Laverne hielt dies für sehr unwahrscheinlich, es gab nur wenige Menschen, die um seine Fähigkeiten wussten und sie aktiv blockierten. Viel offensichtlicher schien dem jungen Dieb die Möglichkeit, dass dieses Abschirmen der eigenen Gedanken unwillentlich passiert war. „Aber dazu bräuchte man eine ziemlich große Willenskraft“, sinnierte der junge Mann weiter, während „Arthur“ ihn fragte, was er nun gedachte zu tun.
    "Nun, ich weiß nicht …“, meinte Laverne nun und warf Kutte und seinen Kumpels einen skeptischen Blick zu. „Das Ganze erscheint mir ziemlich nebulös, wenn du verstehst, was ich meine … - So eine starke Willenskraft kommt nicht von selber und vor allem nicht, dass das Unterbewusstsein sie so sehr, um die Gefühle konzentriert …
    Laverne seufzte und setzte eine frustrierte Schnute auf, innerlich darauf hoffend, dass er mit seinem nächsten Zug etwas mehr aus dem Cosplayer herauslocken konnte. „Es wäre hilfreich, wenn ich wüsste, warum ich überhaupt hier war. Ich hab ein ziemlich schlechtes Gedächtnis …", er deutete sich zusätzlich auf den Kopf, als ob es nötig wäre, diese Aussage noch zu unterstreichen. „Er ist also ziemlich selbstbeherrscht, dementsprechend kein großer Holzkopf … nun gut, so hätte ich ihn ohnehin nicht eingeschätzt – Weißt du, ich bin so ‘ne Art Freelancer, wenn du verstehst, sowas wie ein Jack of all Stats. Ich arbeite überall: Banken, Unternehmen, Musikbranche, Filmindustrie …“ Das war nicht voll gelogen. Er hatte schon eine Menge Manager, Unternehmer und Produzenten mit vielen nicht-existenten Projekten um sehr viel Geld erleichtert. „Und weil ich mein Genius unter das Fußvolk bringen möchte …“, ein schalkhaftes Grinsen, „… reise ich viel umher – Vermutlich hat er etwas zu verbergen, trauen tut er mir auf jeden Fall schon mal nicht. Ob bewusst oder unbewusst, kann ich noch nicht sagen …
    Der Schwarzhaarige warf einen kurzen Blick auf die Bestie. Seine Miene verdüsterte sich. Blondie hatte gesagt, dass das nur ein Jungtier war und die Ausgewachsenen nicht weit entfernt. Außerdem konnten sie Blut über mehrere Kilometer wittern und er war mit Blut vollgeschmiert. Der Weg zu seinem Hotel war weit …
    Um auf deine eigentliche Frage zurückzukommen, ich gehe mit. Ich bin ein neugieriger Mensch und würde nur zu gerne wissen, was das Ganze hier soll und warum ich hierhin gegangen bin … Ich hab’s nämlich vergessen.
    Dann plötzlich, so schnell wie es seine hyperaktive Art war, schaltete Laverne von ernst auf jovial um und gab „Arthur“ einen freundschaftlichen Klaps auf den Rücken. „Aber genug von mir, erzähl mir ein wenig von dir …“, meinte er fröhlich und schenkte dem Jungen ein breites Lächeln. „Du kommst doch hoffentlich mit, oder? Dann können wir diesen Fall gemeinsam aufklären. Dann sind wir, ey, wir sind Mystery Science Inc., Sherlock und Holmes, Batman und Robin, Dick und Doof – du darfst Dick sein – warum bist du überhaupt hier? Eine Convention in der Nähe oder wohnst du hier?


    OT: Eigentlich muss ich Sheewa im Nachhinein danken, dass ihr Chara Laverne mit Blut vollgeschmiert hat. Jetzt hat einen guten und plausiblen Grund mitzukommen xD
    Und naja, er hat Artemis' Lüge nicht wirklich durchschaut, aber er ist misstrauisch. Close enough :>

  • Der Kampf war vorbei und Lorina konnte wieder durch atmen. Sie hatte sich das ganze Spektakel aus der Entfernung angesehen.
    Als der Junge angefangen hatte von diesem leuchtenden Stern zu erzählen und etwas davon gesagt hatte das sie keine normalen Menschen wären hatte sich zu der Gruppe gesellt um mehr über diesen „Unsinn“ wie sie fand zu erfahren.
    Als dann aber die blonde Frau, die stark nach einer Soldatin aussah, eine Waffe zog fuhr ihr der Schock durch die Glieder. „Ist die vollkommen durchgedreht?“ war das erste was ihr durch den Kopf ging. Aber schon im nächsten Moment meldete sich ihr Überlebensinstinkt und sie drängte sich weiter in die Menschenmenge hinein.


    Als ihr aber bewusst wurde das die Frau gar nicht auf die Leute zielte sondern auf etwas anderes was Lorina anscheinend nicht sehen konnte kam zu dem Schock über die Waffe auch noch ein Gefühl der Verwunderung.
    Doch nur wenige Sekunden später wurde das Geheimnis gelüftet und ein grässliches Ungetüm tauchte wie aus dem Nichts auf. Hässlich und furchterregend wirkte es.
    Dieser Anblick ängstigte Lorina so sehr das sie auf ihre Knie fiel und anfing zu zittern. Auf die umstehenden achtete sie kaum. Nur ein Baum ganz in der Nähe bekam ihre Beachtung. Er war groß und hatte daher auch einen dementsprechenden Stamm.
    Auf allen Vieren konnte Lorina hinter kein Baum gelangen und tief einatmen. Nun konnte sie wieder einen Blick auf das Geschehnis in der Nähe werfen. Mittlerweile hatten sich auch noch andere an dem Kampf gegen die Bestie beteiligt. Lange konnte sie nicht hinsehen, denn ihre Angst war noch zu groß. Bis jetzt hatte sie ein so behütetes Leben geführt, das sie so etwas nicht kannte.
    Sie blieb hinter dem Baum sitzen und zitterte am ganzen Körper.


    Nach mehreren Minuten war es vorbei, wie Lorina hinter ihrem Baum mitbekommen hatte. Sie richtete sich auf schaute in Richtung Kampffeld und erblickte eine tot Bestie.
    Sie kam hervor und starrte das tote Wesen an.
    „Gott sei Dank!“ Ihre Worte waren leise aber voller Erleichterung. Sie lies sich wieder auf den Boden nieder und starrte in die Ferne.
    In der nähe berichtete die blonde Frau von diesen Bestien und Lorina lauschte ihren Erklärungen.
    Ihn ihrem Kopf schwirrten aber trotzdem viele Fragen herum. Warum passiert so was mir? Was hat das hier alles zu bedeuten? Kann ich das jemals vergessen? Woher weiß die blonde Frau so viel und vor allen was haben diese Leute von vorhin damit zu tun?




    Wäre nett wenn sich jemand um Loriot kümmern würde :)


    Sorry das ich lange nichts mehr geschrieben habe aber hatte bissel viel Stress, hoffe es passt trotzdem

  • Marcello seufzte innerlich auf und er dachte:" Das war klar, dass dieser seltsame Typ wütend auf ihn war und sich an ihm rächen wollte. Allerdings tat er es nicht mit Gewalt, sondern schien darauf getrimmt zu sein, mich zu Tode nerven zu wollen." Dummerweise wusste die Nervensäge nicht, dass solche Dinge ihn schon lange kalt ließen. Auf seiner langen Laufbahn als Sänger, hatten ihn schon nervigere Gestalten, als dieser ihn belästigt. Ansonsten hätte er nicht lange gezögert und dem anderen klar gemacht, dass auch er eine besondere Fähigkeit hatte, auch wenn er sie nur selten benutzte. Marcello hörte ihm nicht mal mehr zu, obwohl er spürte, dass langsam ein schlechtes Gewissen in ihm aufkam. Immerhin hatte er wissentlich ein offensichtlich teures Handy zerstört. Der Junge schrieb diese Tat aber der Anspannung zu, die ihm so zugesetzt hatte. Jetzt da die Bestie tot war, ging es ihm schon besser und er konnte klarer denken. Marcello fragte sich, ob er dem anderen Jungen zumindest das Geld geben sollte, damit der sich ein Ersatz besorgen sollte. Zu seiner grenzenlosen Erleichterung mischte sich das blonde Mädchen ein und machte dem anderen klar, dass dieser großes Glück gehabt hatte, dass sein Handy kaputt gegangen ist. Es hätte Böse enden können. Dem Jungen lief es eiskalt den Rücken hinunter, als er hörte, was dem anderen geblüht hätte. Solch ein Schicksal wünschte er niemanden. Neben dem Mädchen bedrohte noch ein ziemlich schaurig aussehender Typ die Nervensäge. Er drohte ihm sogar mit einem Taschenmesser. Das konnte Marcello aber nicht gut heißen.


    Lächeln musste er als er erfuhr was die Worte übersetzt hießen, was das Mädchen zu dem Monster gesagt hatte. Er dachte: "Kein Wunder hat es das Maul aufgerissen." Plötzlich bemerkte er wie eine kleine beinahe vollständig vermummte Gestalt auf den Leichnam des Monsters gestiegen war und ihnen sagte, dass sie hier nicht mehr sicher seien und sie unbedingt hier wegmüssten. Dann kletterte die Gestalt wieder vom Kadaver runter. Der Junge schluckte. Wer auch immer das war, diejenige hatte Recht. Sie waren hier nicht sicher. Zu allem Überfluss murmelte der seltsam aussehende Kuttenträger, der vorhin diesen Teufel beschworen hatte, was vor sich hin. Er begriff nicht so wirklich was dieser meinte. Als ob das ganze nicht schon grotesk genug war, erschien noch jemand, der dem Sensenmann verblüffend ähnlich sah. Mit aufgerissenen Augen dachte er:" Das wird ja immer besser."

  • Manch einer schien der Ansicht, sich einmischen zu müssen wie beispielsweise das brünette Mädchen, welches vorhin die Glaswände errichtet hatte. “Aber es würde eine ziemliche Sauerei geben”, erklärte sie vorsichtig und ihre Hände schossen in abwehrender Haltung in die Höhe, als der Weißhaarige sich ihr zuwandte. Das Messer war nach wie vor auf die Kehle des Clowns gerichtet. "Mag sein, das macht bei dem Massaker hier aber auch keinen allzu großen Unterschied mehr. Ein bisschen Blut mehr oder weniger interessiert mich nicht", war das Einzige, was er in gelangweiltem Ton entgegnete, ehe seine Aufmerksamkeit wieder dem Knilch galt. Dieser starrte ihn fassungslos an, Angstschweiß stand ihm auf der Stirn und blanker Schock sprach aus seinem Blick – und noch etwas. Etwas, das Blaine keineswegs gefiel. Faszination. Der Schwarzhaarige stierte ihm direkt in die Augen, ohne Anstalten zu machen, den Blickkontakt zu meiden. Das irritierte ihn. Bisher war jeder dem Ausdruck seiner Iriden ausgewichen, niemand hatte ihn länger als nur für einen kurzen Moment anschauen können. Und selbst dann hatte soviel Entsetzen und Angst in den Mimiken gelegen, als stünde einem nichts Menschliches gegenüber. In dieser Hinsicht unterschied sich der Snob kein Stück vom Rest. Einzig und allein dieser kleine Funken Interesse störte den Neunzehnjährigen, er passte einfach nicht. Er verengte die Augen und bohrte seinen Blick tiefer in den des Jugendlichen, der inzwischen angefangen hatte wie ein zappelnder Fisch den Mund zu öffnen und zu schließen, wobei ihm ein heiseres Quieken entwich, ehe er jäh hastig begann, irgendetwas vor sich hin zu stammeln. Er schloss mit einem nervösen Lachen, während er zurückwich und zu einer anderen Gruppe floh. Vermutlich um sich auszuheulen, wie durchgeknallt und krank hier doch alle seien.
    Die Reaktion dieses Clowns sorgten lediglich dafür, dass Blaine ein lautes, abfälliges 'Tze' hören ließ, bevor er das Messer zuklappte und in seine Hosentasche schob. "Erbärmlich! Einfach nur erbärmlich! Genau deshalb verabscheue ich diesen Abschaum von Ratten!" Er zischte die Worte, ja, spie sie regelrecht aus, als hätten sie einen absolut widerwärtigen Nachgeschmack. Er warf ihm einen letzten Blick voller Verachtung hinterher. Leider musste der Pimpf genau in diesem Moment in die Richtung des Weißhaarigen zeigen und den anderen Jugendlichen mit einer Geste klarmachen, dass er nicht mehr alle Latten am Zaun hatte. Eine rasche Bewegung genügte und sein stumpfes Spielzeug lag wieder aufgeschnappt in der Hand. Die Distanz war verhältnismäßig gering und würde demnach kein großes Problem darstellen. Mit voller Kraft warf er das Taschenmesser gen "Flummy", wie die blonde Frau den Knirps betitelt hatte – allerdings so, dass es ihn absichtlich mit einigen Zentimetern Abstand verfehlte. Die Aktion sollte als kleine Warnung dienen, Absicht den Schwarzhaarigen zu verletzen bestand keine. Er war es nicht mal Wert, sich an ihm die Finger schmutzig zu machen.
    Ohne möglichen Reaktionen Beachtung zu schenken, wandte Blaine sich wieder dem eigentlichen Geschehen zu. Ein junger Mann mit Sonnenbrille hatte sich zu ihnen gesellt und hielt gerade eine Moralpredigt oder Ähnliches, der Junge hörte ihm nicht wirklich zu. Lediglich der letzte Satz ließ ihn kurz aufhorchen. "Ob Sie es nun ernst meinten oder nicht mit ihrer Drohung. Ein Gespräch könnte in den meisten Fällen durchaus zu einer schnelleren Lösung des Problems führen, als wenn man mit Gewalt droht." Der Schwarzhaarige fixierte ihn, er schien die Worte tatsächlich ernst gemeint zu haben. Der Neunzehnjährige stieß ein raues Lachen aus, das in einem breiten, spöttischen Grinsen endete. "Ist das dein Ernst? Weißt du, ich kann Gutmenschen wirklich nicht ausstehen. In der Welt, in der ich aufgewachsen bin, überlebst du nur auf diese Weise. Alles andere kostet dich dein verdammtes Leben. Sinnloses Geschwafel wie deins führt da nur zu schnellerem Verrecken. Ein freundliches Wort ist viel effektiver mit einem Finger am Abzug, verstehst du? Also spar dir deine Predigten für jemand anderen auf, Pazifist." Das letzte Wort spuckte er regelrecht aus, das Feixen war verschwunden. Der Jugendliche stand inzwischen auf Hundertachzig. Aus einfacher Misslaune war schwerer Jähzorn geworden. Und der hatte schon so manchen ins Jenseits befördert, wenn ein driftiger Grund vorlag – auch wenn dieser oftmals eher banal veranlagt war.
    Unterdessen hatte die augenscheinliche Soldatin den Anderen erklärt, was es mit der Bestie auf sich hatte. Ihr hatte in den vergangenen Minuten Blaines Aufmerksamkeit haupsächlich gegolten, da es ihn doch sehr interessierte, was ihm den Abend und die Laune so gründlich verdorben hatte. Manche äußerten sich zu den neu gewonnenen Informationen in Form von Fragen oder Kommentaren, der Kuttenträger fing sogar damit an, eine viel zu lange und in den Augen des Tattoowierten vollkommen unnötige Rede zu halten, die er nur mit halbem Ohr verfolgte. Es wurden Antworten versprochen und eine indirekte Aufforderung weitergegeben, diesem dubiosen Haufen, der Blaines volles Misstrauen genoss, irgendwohin zu folgen, wo die bereits mehrmals genannte 'Alicia' alle auf sie warte. Besonderes Interesse schien der Trupp an der Besitzerin der Desert Eagle zu hegen, wie eine heisere Stimme erklärte. Sie gehörte einer ziemlich grotesk anzusehenden Gestalt, die, wie der kleine Schatten von vorhin, vollständig verhüllt war. Scheinbar hatten viele hier großen Spaß daran, einen auf geheimnisvoll zu machen. Dies bestätigte allerdings nur die Vermutung des Weißhaarigen, dass die gesamte versammelte Mannschaft offenbar doch einen gehörig an der Klatsche hatte. Der durchgeknallte Winzling namens Simon bildete demnach keine Ausnahme.
    Gevatter Tod zog noch eine billige Zaubershow ab, bevor er sich samt seiner eigentlich ganz niedlichen, im bunten Licht des Sterns aber zugleich lächerlich wirkenden Sense endlich daran machte, abzuhauen. Blaine schenkte dem ganzen Geschehen außerhalb der kleinen Gruppe, in der er sich befand, keinerlei Beachtung, sein Augenmerk ruhte weiterhin auf der Scheinsoldatin, die doch mehr deutlich mehr wusste, als er bisher angenommen hatte.


    OT: Und da ist sie wieder, die Post-Flut...~ Da kommt man ja wirklich kaum hinterher, wenn man tagsüber mal beschäftigt ist.. Mein Post hat qualitativ etwas (sehr) unter dem Zeitdruck gelitten, aber ich hoffe, er ist trotzdem okay soweit.
    Cheshire: Blaine hat seine Fähigkeit gar nicht benutzt. Nur weil er jemanden anstarrt, heißt das nicht, dass er ihn gleich psychisch zu Hackfleisch verarbeiten will^^. Eine Verwendung wird sowieso selten zu Stande kommen, und ohne Einwilligung und Besprechung mit dem Betroffenen werde ich ohnehin nichts dergleichen tun^^.
    Ich hoffe, dich stört der kleine Messerwurf nicht'. Anderweitig kann ich es auch ändern. Aber bitte nichts mehr unternehmen, was Blaine weiter reizen könnte. Der Gute steht im Moment wirklich an seinen Grenzen^^'.
    Auf die Annährung gehe ich später ein, da der Jähzorn aktuell zu hoch ist, als dass Zero wirklich Beachtung käme^^.

  • Definitiv-nicht-Lewis nahm die Taschentücher dankbar an und meinte: „Das Ganze erscheint mir ziemlich nebulös, wenn du verstehst, was ich meine …" Sehr passend, kommentierte Artemis in Gedanken. Wir wissen eigentlich ziemlich genau garnichts.


    Weiterhin stellte sich "Lewis" auch noch als "Freelancer" und "Jack of all Stats" vor - Begriffe, die Artemis nicht unbekannt vorkamen. The Red Mage, rezitierte er stumm. Jack of all Trades and Stats, but alas, a master of none. Direkt reindrücken wollte er ihm das nicht - "Lewis" ließ ihm gar keine Zeit dazu, sondern wies sich gleich als Amnesiepatient aus, der keine Ahnung hatte, warum er hier war und wieso. Mitkommen würde er trotzdem, aus bloßer Neugierde.


    Nicht-Lewis lenkte nun das Gespräch auf seinen Gegenüber: "Warum bist du überhaupt hier? Eine Convention in der Nähe oder wohnst du hier?“ Artemis erwog kurz die Wahrscheinlichkeit, dass der Andere ihm eine Lüge glaubte, und beschloss dann, die nackte Wahrheit rauszurücken. Es war nicht so, als ob ihn irgendwer verfolgen würde.


    Wenn man darüber nachdenkt, was war eigentlich jetzt die Wahrheit?


    "Keine Convention oder so was. Genau genommen habe ich in einem Anfall von geistiger Verwirrung meine Ersparnisse für eine Fahrkarte über den halben Kontinent rausgehauen. Oh, und bevor ich es vergesse - eines der Stereotypen, die über uns Leute von der Westküste stimmen, ist, dass wir Leute nicht nach ihrer Kleidung bewerten." Nach einer kurzen Kunstpause fügte er hinzu: "Wir kämen vermutlich gar nicht mehr aus dem Bewerten raus."


    In diesem Moment unterbrach ein fliegendes Messer die Situation, in dem es aus der Richtung des impulsiven Jugendlichen flog, der eben "Lewis" angegriffen hatte. Der Typ sah tatsächlich ein wenig verstörend aus. Inmitten der mehr oder weniger (eher weniger) einheitlichen Menge stach er irgendwie besonders heraus, wie ein Missklang. Das Messer hatte eine ziemliche Wirkung auf "Lewis" ausgeübt - er quiekte und brachte Artemis zwischen sich und den Messerwerfer. Hinter dem Rücken des Sechzehnjährigen erklang ein panisches "Ich habe kein Interesse, neben dem im Bus zu sitzen!"


    Artemis drehte sich zu dem zitternden Jugendlichen um. "Ich glaube nicht, dass er besonderes Interesse daran hat", meinte er. "Komm schon, du darfst dich ruhig neben mich setzen. Aber sei dann bitte ein bisschen ruhiger, ich hatte vor, zu lesen." Er schüttelte Auf-keinen-Fall-Lewis ab und ging in Richtung Bus. Finstere Bestien, erleuchtete Jugendliche mit Superkräften, Bruderschaften ohne Bärte... Der Schwarzhaarige schüttelte den Kopf. Wenn ich mit der Sache fertig bin, brauche ich erstmal ein paar Tassen Tee. Sein Blick fiel auf den Sensenmann, welcher ebenfalls gerade auf dem Weg zum Bus war. Oder Kannen.


    :ot: : Ah, die Postflut ist zurückgegangen. Und Lavernes Reaktion auf den Wurf ist mit Cheshire abgesprochen.

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  • "Mag sein, das macht bei dem Massaker hier aber auch keinen allzu großen Unterschied mehr”, entgegnete ihr der gruselige Typ. Was für eine Einstellung, kommentierte Leira trocken. “Ein bisschen Blut mehr oder weniger interessiert mich nicht.”
    Danach war sie schon wieder Luft für ihn. Puh, Glück gehabt. Sie hatte schon befürchtet, dass er als nächstes auf sie losgehen würde, aber wahrscheinlich redete sie im Vergleich zur Nervensäge einfach nicht genug, um der Aufmerksamkeit von Mr. Gelegenheitskiller wert zu sein. Sein Opfer in spe hatte es inzwischen immerhin geschafft, dem drohenden Schicksal nochmal zu entgehen.


    Leira wandte sich wieder ihrem anderen Gespräch zu. Anstatt dass ihre Frage, die sie der Biest-Töterin gestellt hatte, beantwortet wurde, schlug der große Junge, an dem sie sich vorhin festgehalten hatte, vor, doch zuerst an einen sicheren Ort zu gehen. Na gut, hab ich auch nichts dagegen, dachte sie.
    Nebenbei kam noch jemand dazu, der Leira bisher nicht aufgefallen war. Er hielt es für nötig, die beiden Jungs von vorhin in neutralem Ton zurechtzuweisen. Unklug, war Leiras Meinung dazu, als etwas anderes ihre Aufmerksamkeit ablenkte. Ein seltsam anzusehendes Mädchen war auf den Kadaver der Bestie geklettert. "Nicht sicher...weggehen...." Täuschte sie sich oder spielte die da gerade ernsthaft Gespenst? Nach allem was passiert war? Es war so absurd, dass es schon wieder lustig war. Dennoch dachte Leira sich nur zum wiederholten Mal ein einziges Wort: Schräg!


    Als sie sich wieder zu dem Grüppchen um die Biest-Töterin umwandte, kam gerade der Kartenzauberer dazu und meinte, dass Leiras Frage ihn ebenso interessierte, bevor er eine etwas kryptisch anmutende Rede hielt. Der Name Alicia fiel wieder und es ging darum, einen sichereren Ort aufzusuchen. Einmal, zweimal, dreimal... Könen wir dann nicht endlich mal losgehen?, dachte Leira sich etwas genervt. Sie wollte eine Antwort auf ihre Frage, und offensichtlich würde sie die nicht hier draußen bekommen. Also würde sie auf jeden Fall erst einmal mitgehen. Außerdem hatte sie jetzt wo sie eines der Biester selbst gesehen hatte, Angst was passieren könnte wenn sie einem alleine begegnete. Bah, daran will ich gar nicht denken!
    Sie schrak leicht zusammen, als sich schon wieder eine Gestalt materialisierte, obwohl der Zauberer gar keine Karte gezogen hatte, so wie vorhin. Diesmal war es jedoch kein Dämon, sondern ein Sensenmann. Wenn der Tag nicht schon so verrückt gewesen wäre, hätte sie jetzt vielleicht die Flucht ergriffen, aber so seufzte sie nur und blieb wo sie war. Das heißt, sie wollte den anderen, die sich auf ein Paar sich langsam nähernder Scheinwerfer zubewegten, gerade folgen - wobei sie gebührenden Abstand von der Manifestation des Todes hielt - als plötzlich jemand rief: “Wer trägt bei dieser Show das Kommando?”
    Sie blieb stehen und verdrehte die Augen. Kommando? Sind wir hier beim Militär oder wie? Naja, wenn man sich manche hier anschaut, liegt die Assoziation gar nicht mehr so fern... Wobei Irrenhaus es bezüglich einiger Individuen vielleicht besser trifft, dachte sie ironisch. Dennoch. Er tat ja gerade so, als gäbe es einen Verantwortlichen dafür, dass das Biest sie angegriffen hatte, oder die Rosetta erschienen war oder ihre Zeichen aufgeleuchtet hatten. Aber Leira konnte sich nicht vorstellen, dass irgendein Sterblicher das hatte beeinflussen können. Das hier etwas merkwürdiges vorging, war klar, aber sie machte niemanden dafür verantwortlich. Höhere Gewalt. Es musste so sein.


    Sie jedenfalls befand es nicht für nötig, irgendetwas zu erwidern. Falls es doch jemand gab, der sich verantwortlich fühlte für die über 20 mehr oder weniger aufmüpfigen Jugendlichen, so hatte diese Person ihr Mitgefühl.
    Um die Wartezeit zu überbrücken, bis dieses Fahrzeug da sie erreicht hatte und der Rest der Bande all ihre Problemchen gelöst hatte, fragte sie den Kartenzauberer fast beiläufig: “Was ist das eigentlich für ein Ding?” Sie zeigte auf die vermummte Gestalt. “Hast du das auch beschworen oder wo kommt es sonst her?” Es war ihr immer noch ein Rätsel. Er hatte schließlich nicht überrascht gewirkt, aber auch keinen Kartenhokuspokus wie zuvor abgezogen.

  • Während Evelyn angewidert ihre letzte Mahlzeit betrachtete, schossen die letzten Vorkomnisse von gerade eben wie verwackelte Fotos vor ihrem inneren Auge auf und ab. Sie hatte das Mädchen - welches sie mittlerweile als Jasmin kennengelernt hatte - zur Seite gestossen und das Monster mit dem Wort Feuer beworfen, was jedoch nicht mehr bewirkt hatte, als das Monster zu verärgern. Danach hatte ihr Jasmin abermals das Leben gerettet und sie anscheinend wieder wegteleportiert. Und ab da war alles von einem schimmrigen Schleier bedeckt. Evelyn hatte ihr Buch verloren und war immer wieder in kurzen Abständen näher an die Gruppe heranteleportiert worden, was ihren Magen Achterbahn fahren lassen hatte. Sie bemerkte kaum, dass es Jasmin immer schwächer zu werden schien, und versuchte, ihrer neuen Freundin klarzumachen, dass sie die letzten Meter auch hätten gehen können, ihr Schwindelgefühl und eine weitere Teleportation machten dies jedoch unmöglich. Evelyn meinte sich plötzlich zu erinnern, irgendwo gelesen zu haben, dass teleportieren unmöglich sei, da man an einem Ort zerfallen und zur selben Zeit an einem anderen wieder auftauchen müsste. Die schwarzhaarige wunderte sich nicht, dass sie sich auch so fühlte, als wäre sie in all ihre Einzelteile zerlegt worden, auch wenn sie sich gleichzeitig fragte, wie Jasmins Fähigkeit denn nun genau funktionierte.
    Nachdem die beiden Mädchen sicher bei den anderen "Leuchtenden" angekommen waren, war Evelyn still geblieben, vor lauter Kopfschmerzen und Übelkeit nicht in der Lage, sich um Kinkerlitzen wie ein gigantisches, bösartiges Monster zu kümmern. Mit halben Ohr hatte sie einem Gespräch zwischen Jasmin und einem weiteren Mädchen zugehört, danach hatten sich noch mehrere merkwürdige Personen hinzugesellt, die Evelyn teilwesie nichteinmal registrierte, versuchte sie doch gerade, die Informationsfülle zu verarbeiten. In ihrem Kopf ratterten Spekulationen, Fakten und Fantasien wild durcheinander, bis sie schließlich bemerkte, dass Jasmin ihre Hand die ganze Zeit festgehalten hatte, bis diese sich dafür entschuldigte. "Kein Problem..." Hatte Evelyn müde hervorgepresst, bevor sie sich schließlich zur Seite gedreht hatte und ihre letzte Mahlzeit wieder begrüßt hatte.
    Womit sie wieder in der Gegenwart angekommen war. Sie spuckte nocheinmal vor ohre Füße, bevor sie sich zittrig ein Taschentuch aus ihrer Hosentasche zog und sich damit den Mund abwischte. Die sechsenjährige wandte sich - nun endlich wieder in der realen Welt angekommen - wieder Jasmin und den anderen zu, und hielt auch gleichzeitig nach dem Monster Ausschau, von dem sie gerade noch die letzten Atemzüge mitbekam. Ein Mädchen hatte es im Alleingang zur Strecke gebracht, wobei der ganze Kampf nicht mit rechten Dingen zugelaufen war.
    Sie reagierte auch mit einem bissigen "Was?!", wurde allerdings trotzdem von einigen fragenden Umzingelt, zu denen sich auch Evelyn dazugesellte. Sie wollte so viele Informationen wie möglich sammeln. Zwar stand sie nicht direkt neben den anderen, dennoch hörte die schwarzhaarige das meiste, darunter auch das recht nervige Gerede eines Jungen über Twitter und andere Internetprobleme, sowie einige andere Erleuchteten, die Evelyn die Fragen von der Zunge nahmen. Doch statt die Fragen zu beantworten, kümmerte sich die Blondine ersteinmal um den hyperaktiven-Internet-suchtler (im Ernst, der Junge sollte mal ein richitg gutes Buch lesen, nicht nur "twittern"), bei der nächsten Frage war Evelyn drauf und drann danach zu fragen, was eigetlich ein Krochurg sei, beschloss jedoch, es lieber später selbst herauszufinden, da das Mädchen - oder doch eher junge Frau, bereits fortfuhr: „Das war ein Wesen aus dem Aberglauben der Menschen, welches von ihnen ‚finstere Bestie‘ genannt wird. Dies hier war allerdings ein Jungtier, ein Teenager, also etwa in eurem Alter. Voll ausgewachsen sind die Beine breiter und das komplette Wesen noch etwa einen Meter höher und auch ein Stück länger.Ich denke, dieser überdrehte Welpe hat uns angegriffen, weil wir unter der Rosetta Liuorum stehen und wie diese leuchten. Und dieses Himmelsleuchten ist nun einmal der erklärte Feind dieser Menschenfresser, außerdem haben wir wohl nach leichter Beute ausgesehen.“ Danach folgten weitere Streits mit dem Twitter-bub, während Evelyn versuchte, sich auf die Ernsthaften Fragen und Antworten zu konzentrieren und den Jungen zu ignorieren - was nicht sonderlich schwierig war, allerdings bekam sie den Mordversuch noch mit, worüber sie schon etwas aufgeregt reagierte. Was war das nur für eine seltsame Gesellschaft hier? Evelyn sah sich nach Jasmin um, allerdings wurde ihre Aufmerksamkeit schließlich von dem Mann auf sich gezogen, der vorher anscheinend den Teufel beschworen hatte (oder so), da dieser anscheinend so einges an Erklärungen parat hatte. Evelyns Augen wurden um einiges größer, als sie den Erklärungen lauschte und auch noch der sprichwörtliche Tod auftauchte udn alle zu sich nach Hause einlud. Eine super Wendung im Plot, nur hätte Evelyn vorher lieber den Klappentext gelesen und das Genre war auch irgendwie nicht ihr Ding, sie hatte fürs erste die Nase voll von Supernatural...
    Evelyn wandte sich von der Gruppierung ab, von denen einige bereits dem Kuttenträger hinterherliefen udn gesellte sich wieder zu Jasmin und ihrer neuen Gesprächspartnerin. Sie würde keinesfalles eine Entscheidung ohne Jasmin treffen, immerhin hatte sich sich nochnichteinmal dafür bedankt, dass sie ihr das Leben gerettet hatte, und das Mädchen war auch ansonsten die einzige, die die Brillenträgerin unter den verrückten kannte. Und sie mochte Bücher.
    Etwas zögerlich kam sie bei den beiden an, und richtete sich sofort an Jasmin. "Ähm, ist wieder alles in Ordnung mit dir? Verzeih, wenn ich dir eben Unannehmichkeiten bereitet habe, ich..." Falsches Thema, so würde das ja nie etwas werden, "ich wollte deine Meinung zu dieser Geschichte hier hören, alles scheint ja unwesentlich verworren, und-", okay, sie musste nun wahrlich auf den Punkt kommen. Konzentrieren... Evelyn holte nocheinmal tief Luft, bevor sie schließlich das austammelte, was ihr am ergsten auf dem Herzen lag: "Verzeih, ich habe das Buch, welches du dir ausleihen wolltest, verloren!" Nein! Das hatte sie zwar auch sagen wollen, aber das andere war doch viel wichtiger. Nungut, das Buch war ebenfalls unheimlich wichtig, aber erst musste sie Sache mit dem lebensbedrohlichen Twitter-Monster-Welpen geklärt werden. "Also eigentlich habe ich sagen wollen...", sie begann nervös an ihrer Strähne zu zwirbeln, während sie beschämt nach den richtigen Worten suchte und krampfhaft versuchte, Jasmin NICHT anzusehen, "Ähm, wegen der finsteren Bestie... Was gedenkst du - nein, also, ich würde schon gerne wissen, was du nun zu tun gedänkst, wenn es dich nicht stört natürlich, ich..." Himmelhalleluja, Evelyn hatte nun sowieso verloren, da konnte sie auch sofort alles ausplappern. Und das tat sie auch.
    "Ich wollte dich fragen, - was du sicher nicht willst aber, ich musste es halt aussprechen-", endlich kratzte sie all ihren Mut zusammen und blickte Jasmin in die Augen, "Darf ich mit dir befreundet sein?"


    OT: Back. Endlich. Finally. Cheshire, du bist jetzt dran, mein Post ist jetzt zwar qualitativ eine Katastrophe, aber ich wollte den Bus nicht verpassen...

    “When life gives you lemons - call them yellow oranges and sell them for double the price!"
    - Cartoon guy

  • Laverne, wie immer ein leicht naives Lächeln im Gesicht, hörte genau zu, während sein Gegenüber ihn in seiner Annahme berichtigte und ihm erzählte, dass er von der Westküste kam und offenbar ebenfalls keinen Plan hatte, was er hier eigentlich wollte. Unterdessen startete der Brillenträger einen weiteren Versuch sich den Emotionen des anderen anzunähern, jedoch abermals mit eher mäßigem Erfolg. Das war ziemlich frustrierend und Laverne beschloss den Typen im Auge zu behalten. Er war ziemlich interessant und das Unbekannte lockte ihn immer (außer es waren die dunklen Tiefen eines Psychopathen, aber so sah der Cosplayer nicht aus).
    Oh, und bevor ich es vergesse … “, fügte Arthur noch hinzu, während der junge Dieb weiterhin freundlich lächelnd sich innerlich an dem Gleichaltrigem die Zähne ausbiss, „ … eines der Stereotypen, die über uns Leute von der Westküste stimmen, ist, dass wir Leute nicht nach ihrer Kleidung bewerten." Eine kurze Pause. Laverne war sich nicht wirklich sicher, was er mit dieser Aussage anfangen sollte, bevor der andere Jugendliche mit einem "Wir kämen vermutlich gar nicht mehr aus dem Bewerten raus" schloss.
    Der Schwarzhaarige hob fragend eine Augenbraue. Das hatte er jetzt wissen müssen, weil …? Doch bevor er fragen konnte, ob das Ironie oder Sarkasmus gewesen war (er konnte die beiden nicht unterscheiden), wurde das Gespräch auch schon unterbrochen. Psycho schien offenbar nicht begeistert von Lavernes Gestik bezüglicher seiner geistigen Verfassung gewesen zu sein, denn kaum hatte Arthur geendet, schon zischte das Taschenmesser des laufenden Skeletts auch schon haarscharf an dem jungen Dieb vorbei. Jener reagierte auf die logische Weise, das hieß sich vor Schock quietschend hinter seinem Gesprächspartner zu verstecken und ihn als menschlichen Schutzschild zu verwenden. Er hatte recht gehabt, dass hier war eine einzige Freakshow!
    Ich habe kein Interesse, neben dem im Bus zu sitzen!" flüsterte er panisch die dunkelblauen Augen seinen Angreifer fixierend. Wenn er dem noch mal zu nahe kam, na dann aber gute Nacht!
    "Ich glaube nicht, dass er besonderes Interesse daran hat", meinte Arthur, als er sich zu Laverne umdrehte, um ihm dann anzubieten sich neben ihn in den Bus zu setzen. Allerdings nur unter der Bedingung, er würde sich ruhiger verhalten. Danach drehte der Junge in den altertümlichen Klamotten um und ging in Richtung des Busses.
    Keine Sorge!“, rief Laverne ihm fröhlich hinterher, seine Stimmung hatte sich mal wieder schneller geändert als die Windrichtung. „Ich bin, du, ich kann still sein – Ruhig ist mein zweiter Name! Ich bin so ruhig, ey, ein Ninja bin ich! So ruhig!
    Danach wandte sich der Dieb um und an die Stelle des Lächelns trat ein ziemlich entnervter Gesichtsausdruck. Er war es nicht gewohnt, dass sich so viele Leute seinen Fähigkeiten verschlossen und dazu war da noch diese nervige Emotion im Hintergrund, die alles überdeckte. Um noch einmal mit dem Radiovergleich zu arbeiten: Es war ungefähr so, als würde man einen normalen Sender hören, der die ganze Zeit von einem tinnitusartigen Piepen überlagert wurde. Wen trieb das nicht in den Wahnsinn?
    Es schien Laverne als ob irgendjemand aus der Gruppe ein sehr starkes, unschönes Gefühl spürte, eine Emotion von solcher Intensität, dass sie ihn sogar mehrere Meter entfernt erreichte. Aber wo? Er blickte sich suchend um: Psycho fiel weg, da jener zwar mit seinen Gefühlen ziemlich unwirsch war, aber etwas die Annäherung störte. Blondie schien ebenfalls unwahrscheinlich, ebenso Monsieur Handyzerstörer. Da war noch das braunhaarige Mädchen, welches zuvor mit dem Psycho gesprochen hatte, aber auch wirkte zu ruhig. Die Mumie und die zweit Kuttentypen (einer sogar passend mit Sense) schienen auch mehr als unwahrscheinlich. Wer konnte es sein?
    Aus dem Blickwinkel fiel ihm eine Gruppe Mädchen auf, die etwas abseits von den Restlichen standen. Eine davon hatte sich gerade übergeben, während eine Blonde so aussah, als wäre der Himmel über ihren Kopf zusammengestürzt. „Bingo!
    Mit besorgtem Gesicht rannte er zu den Dreien hinüber, die Taschentücher bereits in der Hand. Alle drei Mädchen sahen nicht schlecht aus, auch wenn keine wirklich sein Typ war, aber er hatte sich schon immer eher zu Mädchen als zu Jungen hingezogen gefühlt. Außerdem wirkten die jungen Damen halbwegs normal, zumindest verglichen mit dem Rest dieser Freakshow. Am besten er reservierte sie sich schon mal, es war immer gut ein paar Alliierte zusammen zu sammeln. Cosplayer allein würde nicht herhalten, vor allem, da Laverne ihm nicht traute.
    Hey!“, rief der Schwarzhaarige ihnen entgegen bevor er mit besorgter Miene zu ihnen gesellte. „Ist alles in Ordnung?“, fragte er die Schwarzhaarige, welche die Größte in der Gruppe, sogar eine Zentimeter größer als er selber, war, bevor er ihr das Taschentuch anbot. „Ich hab nur gesehen, dass sich jemand übergeben hat. Brauchst du irgendetwas, Medizin, oder so? Ich hab alles dabei.
    Die Emotionen der jungen Frau waren aufgewühlt, aber das laute Gefühl ging nicht von ihr aus. Mit fürsorglichem Gesicht kramte Laverne in seiner Tasche nach einem Mittel gegen Übelkeit ohne die andere zu Wort kommen zu lassen. „Ist kein schöner Anblick, eh?“, fügte er hinzu und deutete mit einem Kopfnicken auf den Kadaver. „Was ist mit euch?“, fragte er an die beiden anderen gewandt. Das Mädchen mit den kurzen aschblonden Haaren schien die gefassteste der Gruppe zu sein, aber die andere Blondine schien es ziemlich getroffen zu haben. Von ihr ging auch die Emotion aus, die er die ganze Zeit gehört hatte. Seine Miene verdüsterte sich. Starker Schock, vielleicht sogar etwas Schlimmeres. „Geht es dir gut?“, wandte er sich deshalb besorgt an sie.


    OT: So, da ist nun mein Post. Ich hoffe, ich hab das Aussehen und die Aktionen der Mädchen richtig zusammenbekommen und nichts vertauscht. War spät, als ich das gestern geschrieben habe :>

  • Langsam kam ihr Gegenüber auf Jasmin zu, griff nach ihrer Hand und wickelte kurzum einige Innereien der Mumie um sie herum, während sie den nervigen Besucher mit knappen Worten abwimmelte. Sie tat sich schwer damit, sich nicht zu übergeben - womit sie wohl nicht die Einzige war. Das Würgen neben ihr jagte ihr Schauer über den Rücken und sie bemühte sich, nicht allzu genau hinzuhören. Der Schmerz in ihrer Hand verschwand jedoch auf fast magische Art und Weise uns sie seufzte leise auf.
    Ein Knall ließ sie zusammenfahren. Sie fuhr herum.
    ...
    Abgefahren.
    Eine muskulöse junge Frau mit seltsam abstehenden Haaren stand direkt neben dem offensichtlich toten Monster, über und über mit Blut begossen, und starrte wütend bis gelangweilt in die Menge. "Was?" blaffte sie nun genervt die Leute an. Jasmins renkte sich fast den Kiefer aus. Das nenne ich mal Charakter... so wäre ich auch gern.
    Ihr Blick fiel auf die tote Kreatur.
    Im Tod sah es viel friedlicher aus. Die Augen hatte es geschlossen, so als würde es schlafen. Durch das viele Blut sah es verwundbar aus. Sein Mund stand noch leicht offen. Vielleicht hatte es eine Familie. Kinder, die es ernähren musste...
    Leicht schüttelte sie den Kopf und blinzelte leicht. Das war lächerlich. Auge um Auge, Zahn um Zahn, war es nicht so?
    Den Blick konnte sie trotzdem nicht abwenden.
    Oder die Erinnerung aus ihrem Gedächtnis löschen.
    Die Blonde mit der Pistole wurde regelrecht von Fragen und Bewunderern überrollt, behielt jedoch ihre aggressiv-angenervte Art. Der kann niemand was. Jetzt reiß dich zusammen. Mit einiger Mühe gelang es ihr, ihr Zittern unter Kontrolle zu bekommen und langsam Evelyns Hand loszulassen. Diese lief sofort weg und gesellte sich zu Blondies Fanclub. Sie atmete tief durch und zählte leise bis zehn, dann sang sie im Kopf den Refrain ihres Lieblingsliedes. Spotlight shining, it's all about us... jetzt hätte ich gerne meine Gitarre.
    Kurz blickte sie zu ihrem Gegenüber. Ihr Gesicht war eine Maske des Grauens, die Augen weit aufgerissen und starr auf die Leiche gerichtet. "Ähm... hey" murmelte sie leise und versuchte, ihr in die Augen zu sehen. Die hatte die Beruhigung jetzt deutlich nötiger als sie selbst. "Bei dir soweit alles klar? Du brauchst jetzt wirklich keine Angst mehr zu haben..." Ihr Gegenüber war immer noch in der Schreckensstarre versunken. Schweigend blickten die zwei die tote Bestie an. "Das war schon heftig." Sie hob halb den Arm, um dem Mädchen die Hand auf die Schulter zu legen, besann sich dann jedoch anders und ließ ihn unschlüssig vor und zurück baumeln. "Danke für den Verband. Ich bin übrigens Jasmin" sagte sie schwach.
    Und schwieg.
    Natürlich.
    Nach ein paar Minuten sah sie aus den Augenwinkeln Evelyn zurückkehren. Sie schien etwas auf der Zunge zu haben - natürlich nur sprichwörtlich - und wirkte nervös. "Ähm..." Verlegen sah sie Jasmin an, welche dem fremden Mädchen noch einen letzten besorgten Blick zuwarf und sich dann ihr zuwandte. "Ist wieder alles in Ordnung mit dir? Verzeih, wenn ich dir eben Unannehmlichkeiten bereitet habe, ich..." sie stockte kurz. "Nein, schon okay" erwiderte Jasmin schnell. Unannehmlichkeiten. Die ist ja gut drauf. Das ist jetzt ihre größte Sorge?
    "Ich wollte deine Meinung zu dieser Geschichte hier hören, alles scheint ja unwesentlich verworren, und-" Geschichte? Fragend sah sie Evelyn an, als diese wieder abbrach und tief durchatmete. Da ist aber jemand durch den Wind. "Verzeih, ich habe das Buch, welches du dir ausleihen wolltest, verloren!" Jasmin sah sie nun leicht schief an. "Kein Problem..." sagte sie verwirrt. Wenigstens hat sie schon einen ganzen Satz geschafft.
    "Also eigentlich habe ich sagen wollen..." Nun beugte sich Jasmin ein wenig vor und sah noch fragender aus. Evelyn schien fast umzukommen vor Nervosität. "Ähm, wegen der finsteren Bestie... Was gedenkst du - nein, also, ich würde schon gerne wissen, was du nun zu tun gedänkst, wenn es dich nicht stört natürlich, ich..."
    ...
    "Ich hab keine Pläne mit dem Monster. Es ist tot, weißt du? Solange es mich nicht angreifen kann und ich es nicht essen will oder so, ist mir relativ egal, was damit passiert"
    Jasmin zog die Augenbrauen zusammen. Was war denn das für eine Frage?
    Evelyn blickte ihr nun direkt in die Augen. Aha, jetzt kommt was Wichtiges oder sie stirbt.
    "Ich wollte dich fragen, - was du sicher nicht willst aber, ich musste es halt aussprechen... darf ich mit dir befreundet sein?"
    Jasmin riss die Augen auf vor Überraschung, was sie noch größer machte als sie sowieso schon waren.
    Was für eine Frage.
    Freunde... sie hatte sich nie Gedanken gemacht, was dieses Wort eigentlich umfasst, weil es nie Teil ihres Lebens war. Musste man täglich telefonieren? Sich regelmäßig auf Facebook schreiben und mindestens einmal in der Woche treffen? War man dazu gezwungen, sich zu umarmen, wenn man sich sah, oder alle Geheimnisse mit der Person zu teilen? Wurde erwartet, dass man jede Menge Fotos miteinander machte und Insiderwitze hatte?
    Oder musste man die Person einfach so gernhaben, wie sie war, und sich wohl in ihrer Gegenwart fühlen?
    Denn wenn es Zweiteres war, dann wäre Evelyn schon lang ihre Freundin.
    Langsam breitete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht aus. "Das ist ein total bescheuerter Moment für so eine Frage" rief sie und lachte laut. Es war makaber, wenn sie von blutbeschmierten, aufgewühlten Personen umgeben war und gerade einen Mord mit angesehen hatte, aber es war befreiend und... gut. Zum ersten mal machte sie sich keine Gedanken, wie schrecklich ihr Lachen wohl klingen mochte. Sie konnte sich kaum halten.
    Nach ein oder zwei Minuten fing sie sich mühevoll. "Ja. Ja klar" brachte sie heraus. "Natürlich will ich!" Und wieder lachte sie, weil das so feierlich wie bei einer Hochzeit klang, weil die Gefahr vorüber war und weil sie gerade eine Freundin gefunden hatte.
    Fast hätte sie den Jungen nicht bemerkt, der sich von der Seite her näherte. Na gut, ihn nicht zu bemerken war ein Ding der Unmöglichkeit. Er war farbenfroh wie ein Malkasten gekleidet und leuchtete förmlich. Sein Gesicht jedoch, mit einer Brille bestückt, wirkte besorgt. Schwarze Haare fielen ihm in die Stirn. Er sah wirklich gut aus. "Hey!" rief er schon vom Weiten und eilte auf die kleine Gruppe zu. Er wandte sich an Evelyn. "Ist alles in Ordnung?" fragte er und reichte ihr ein mitgenommenes Taschentuch. "Ich hab nur gesehen, dass sich jemand übergeben hat. Brauchst du irgendetwas, Medizin, oder so? Ich hab alles dabei" fuhr er fort. Wieder wühlte er in seiner Tasche herum, wahrscheinlich nach einer Arznei. "Ist kein schöner Anblick, eh? Was ist mit euch?" Nun wandte er sich an Jasmin und das erschrockene Mädchen. Seine Augen waren dunkelblau und wirkten besorgt. Jasmin sah sie zu lang an, so dass er nicht auf eine Antwort wartete und sich an die Fremde wandte. Die Augen wurden dunkel, die Miene verdüsterte sich. "Geht es dir gut?" fragte er fürsorglich.
    Wie nett von ihm, nach uns zu schauen... die meisten Jungs hätten das ignoriert. Naja, er ignoriert mich ja trotzdem. Was für bescheuerte Gedanken. Ihre Wunde war versorgt, wärend es den anderen zweien nicht besonders gut ging. Und mein Egoismus kehrt zurück.
    Trotzdem, Jungs mit Brillen sahen gut aus, das konnte man nicht bestreiten.


    Meine Güte, ist das normal dass das so schnell geht? Wie soll denn da ein normaler Mensch hinterherkommen? .__. Die Postqualität hat jetzt unter dem Zeitdruck gelitten, sorry.

  • Ähm… hey.“ Wie durch dichten Nebel drang die Stimme zu Emma durch. „Bei dir soweit alles klar? Du brauchst jetzt wirklich keine Angst mehr zu haben...
    In Emmas Kopf begann sich alles zu drehen, als sie versuchte den Blick von dem toten Monster abzuwenden. Sie schloss die Augen, aber antwortete nicht.
    Das war schon heftig“, redete die andere weiter, bedankte sich für den Verband und stellte sich als Jasmin vor.
    Noch immer konnte Emma nichts sagen. Alles schien unwirklich weit weg und auch die Melodien nur zu versuchen durch eine schalldichte Wand zu gelangen. Doch das interessierte Emma kaum, auch wenn es ihr irgendwie trotzdem Angst machte, nichts über ihren Gegenüber zu hören. Inzwischen drückte ihr Rucksack wie mit tausend Tonnen auf die Schultern des Mädchens; er war so ziemlich das einzige, was sie noch von „zuhause“ hatte. Das Wichtigste jedoch trug sie in einem kleinen Beutel am Gürtel, um im Zweifelsfall ihren Rucksack zurücklassen zu können.
    Schwer atmend ließ sie sich auf die Knie sinken, streifte den Rucksack ab, setzte sich darauf und stützte den Kopf in ihre Hände. Noch nie war sie so überfordert von einer Situation gewesen – und dabei war der lebensbedrohliche Teil doch nun beendet. „Was ist bloß los mit mir?“ Verzweiflung packte ihr Herz, allerdings war es doch schon mal ein Anfang, wenigstens einen klaren Gedanken fassen zu können.
    Ein einzelner Geigenklang, der durch die schalldichte Hülle in Emmas Kopf drang, verriet ihr, dass ……… Evelyn zurückgekehrt war und auch wenn sie etwas brauchte, um sich an den Namen der Schwarzhaarigen zu erinnern, so war es doch verwunderlich, dass sie dies nur kurz genannte nach der Tortur noch wusste.
    Jasmins Lachen kam zu ihr durch und Emma freute sich für sie; schließlich ging es der Blonden vor ein paar Minuten auch nicht besser.
    Ihr Kopf pochte. Auch wenn der Verstand ihr versicherte, dass sie immer noch aufrecht saß, so konnte Emma doch nicht wirklich sagen, wo oben und wo unten war. Noch nie hatten ihre Sinne so verrückt gespielt. Der ohnehin schon allgegenwärtige Geruch von Blut – der sich irgendwann noch mit einem anderen Gestank gemischt hatte – verstärkte sich nun. Eine fremde Jungenstimme kam hinzu. Emma hatte Angst, was sie erwarten würde, würde sie die Augen öffnen; sie hatte das Gefühl komplett durchzudrehen und wollte am liebsten laut schreien, um es wieder loszuwerden. Doch würde sie sich so was nie trauen.
    Geht es dir gut?“ Die Worte vertrieben den Nebel, durchschnitten den Vorhang, der Emmas Bewusstsein umgeben hatte. Eine Melodie drängte sich laut in ihren Kopf. Sie war eintönig und einfach, doch in einer Weise, wie es die Allgemeinheit anspricht. Sie schien in der Regel schneller zu sein, doch jetzt wirkte sie … Emma hätte besorgt gesagt, wüsste sie es nicht besser.
    Langsam sah sie auf und lächelte einem bunten Typen ins Gesicht; und sie lächelte nicht, weil da ein Junge vor ihr stand, nein, sie lächelte, weil sie endlich wieder eine Melodie in ihrem Kopf hörte, weil ihre Gedanken wieder Platz hatten, weil die Realität endlich wieder zu ihr durchdrang. Irgendwie hatten sie diese Worte in die Gegenwart zurückgeholt. „Danke“, sagte Emma, was für die meisten komplett aus dem Zusammenhang gerissen erscheinen musste, aber sie musste einfach danken.
    Ihrem immer noch pochenden Kopf zuwider versuchte Emma nun aufzustehen, was sich als großer Fehler erwies. Die Beine wollten sie noch nicht tragen und so schwankte Emma ein paar Mal, bevor sie sich zurück auf ihren Rucksack sinken ließ. Mit geschlossenen Augen legte sie wieder ihre Hände vor’s Gesicht; anscheinend ging es ihr doch noch nicht so gut, wie sie gedacht hatte.
    Wie ein Mosaik setzten sich nun die Melodien in Emmas Kopf wieder zusammen und erzeugten die beruhigende Hintergrundmusik, die Emma so vermisst hatte. Den ganzen Abend war kaum ein netter Ton an ihre Ohren gekommen. Als erstes kamen Jasmins Klarinette und Evelyns Geige zu dem Keyboardsound des Jungen. Die beiden schienen sich wirklich über etwas zu freuen. Dann kamen welche, die Emma nicht zuordnen konnte, aber auch die des arroganten Idioten.
    Als die „Sinfonie“ wieder vollständig war, blickte Emma auf. Ihr Atem ging nach wie vor zittrig und es würde wohl noch etwas dauern, bis sich ihr Körper komplett erholt hatte, allerdings gingen ihre Gedanken nun wieder klar; zumindest so klar, wie sie noch so spät nach so vielen anstrengenden Erlebnissen sein konnten. Die Aufbruchsstimmung in den Melodien der anderen war Emma jedoch nicht entgangen. „Wie viel hab ich verpasst?


    OT: Stilistisch bestimmt nicht mein bester Post...
    Durch Emmas "geistige Abwesenheit" konnte ich ja auf einiges nicht eigehen, weshalb es euch nun offen steht, ob die anderen den letzten Satz hören oder nicht. Emma wollte ihn zwar nur denken, aber in ihrem Zustand kann es schon mal passieren, dass sie ihn doch ausspricht. (;
    @MentalChocobo: Wenn du die Anpielung auf Artemis überhaupt bemerkt hast, möchte ich mich dafür entschuldigen, aber Emma kann einfach nicht mit ihm.

  • Zane war einfach nur überrascht, als sich die junge Ausländerin nach einer knappen Antwort einfach abwandte. Aber nun ja, es war wohl eine verständliche Reaktion nachdem er sich als so wenig nützlich erwiesen hatte. Und auch wenn er jetzt wohl jemanden zum unterhalten gebraucht hätte versuchte er nicht sie aufzuhalten, denn in diesem Moment hörte er wie der blauhaarige Junge mit den Karten anfing eine kleine Rede zu halten. Und obwohl er in dieser eigentlich vieles beantwortete, verwirrte sie Zane nur noch mehr. Wer waren nur diese "Gönner"? Etwa die Bruderschaft? Zane biss sich leicht auf die Unterlippe. Sollte er mit diesen Gestalten wirklich mitgehen? Vermutlich würde er dann noch mehr über die ganze Sache erfahren, er könnte erfahren ob sein Vater Recht hatte und wie viel er davon wirklich gewusst hatte und wie viel er nur geglaubt hat. Denn inzwischen schien es für Zane fast so, als wäre ihm das alles bereits bekannt gewesen und als hätte er Zane bereits darauf vorbereiten wollen was auf ihn zukam. Und außerdem, was wenn es noch mehr von diesen Viechern gab? Was wenn nochmal eines angreifen würde, eventuell ja sogar wenn Zane irgendwann alleine sein sollte? Nein, es war eindeutig besser jetzt in einer Gruppe von Leuten mit solch außergewöhnlichen Fähigkeiten zu bleiben, die wissen was zu tun ist.
    Er wollte sich gerade in Bewegung setzen und auf die Gruppe zu gehen die wohl ebenfalls den Bus besteigen würde, als er erneut erstarrte. Da war eine mehr als unheimliche Gestalt aufgetaucht, die ihn nicht nur ein wenig an Gevatter Tod wie er ihn sich immer vorgestellt hat erinnerte. War das etwa auch eines ihrer Feinde? Nein, er schien nicht aggressiv zu sein, sondern sprach nur die Blonde an, die quasi sie alle gerettet hatte. Und der Blauhaarige schien auch zu wissen, was es mit dieser Gestalt auf sich hatte. Nur was hatte es damit auf sich? War sie echt? War das tatsächlich der Tod höchstpersönlich? Warum war er hier? Hatte der Junge ihn ebenfalls beschworen? Fragen um Fragen schwirrten ihm nun durch den Kopf, doch eine Antwort würde er nur an einer Stelle bekommen und das wäre bei dieser Gruppe im Bus. Also schluckte er seine Angst herunter und ging auf die Gruppe zu, auf die sich wie er jetzt bemerkte auch die Ausländerin die ihm geholfen hatte zu bewegte. Dennoch sprach er sie nicht wieder an, sondern ging einfach weiter.
    Was in der Zwischenzeit sonst so um ihn herum passierte hatte er gar nicht bemerkt, da seine Aufmerksamkeit voll und ganz auf den Jungen und seine Worte sowie die ganzen Fragen in seinem Kopf gerichtet war und drumherum nichts geschehen war, was irgendwie bedrohlich oder aufmerksamkeitsbenötigend gewesen war.


    OT: Nein Chao, das nehme ich dir nicht übel, ich habs auch nicht anders erwartet^^

  • Es ist ja faszinierend dass du so viel Ahnung davon hast - aber ... woher weißt du so viel über die Viecher?“,wollte das Glaswandmädchen wissen. Marika blickte sie einen Moment still an und schien zu überlegen, was sie sagen sollte. Dieses Zögern nutzte ein hochgewachsener Junge, um ebenfalls etwas vorzutragen: „Also…ich möchte nicht sagen das ich auch nur ansatzweise verstehe warum hier so viele mit Waffen rumlaufen oder anscheinen so „besondere Fähigkeiten" haben oder generell was hier vor sich geht aber…wir leuchten noch immer und… Rosetta Liuorum leuchtet auch noch und nun ja wenn das beides … eher anziehend für diese „Finsteren Bestien“ ist währe ich persönlich dafür die Frage und Antwort runde an einen etwas sichereren Ort zu verlegen…wenn es so was überhaupt noch gibt.


    Auch der Typ mit den Karten gesellte sich zu ihr und hielt eine kleine, aber poetische Rede. Dieses mythische Gerede war nichtunbedingt Marikas Ding, aber es war durchaus interessant, dass der Kuttenträgeroffenbar mehr über die Zeichen der anwesenden wusste, wie der Rest. Wenn sie ihn richtig verstanden hatte, dann fasste er das ‚Treffen‘ heute auf der Wiese als eine Art Wink des Schicksals, dass sie alle zusammen bleiben müssten. Gleichzeitig sprach er eine Einladung an alle aus, mit der Gruppe, die sich zu kennen schien nach ‚Hause‘ zu kommen. Besonders wandten er und der Sensenmann, der gerade neben ihm aufgetaucht war, sich dabei an die Schützin. Aus den Augenwinkeln bemerkte sie ein Kind, dass auf dem Kadaver herumturnte, gestikulierte und anschließend wieder von ihrer kleinen Bühne herunter hopfte. Ein anderer Junge mit Igelfrisur erkundigte sich nach den Verantwortlichen, aber darauf würde er keine Antwort bekommen.


    Es lässt sich nicht vermeiden, dass man, wenn man praktisch sein ganzes Leben nichts anderes tut, als geifernden Menschenfressern zu flüchten, weil die einen umbringen wollen, etwas über seine Verfolger erfährt oder in Erfahrung bringt. Vor allem, wenn Wissen bisweilen die einzige Waffe gegen sie ist.“, antwortete die Blondine nun indirekt auf beide, „Und wenn es einen sicheren Ort gäbe, wäre ich wohl an ihm geblieben. Auch wenn ihr eigentlich keinen plötzlichen Angriff erwarten dürftet, solange ihr mich in der Nähe habt und mein ‚Empfang‘ undgestört ist.“ Dann blickte sie den Wahrsager an. „Wo genau wollt ihr denn hinfahren?“, erkundigte sie sich halbherzig. „Unser Zuhause liegt südlich von hier am Rand des Gebirges. Wir haben dort wirklich alles, was wir uns wünschen können vor allem aber stört an diesem Ort uns kein Mensch und die, die es gibt sind an uns gewöhnt und lassen uns in Ruhe. Und wir sind unter unseresgleichen.“, mischte sich der kleine Simon ein, der sich während des Kampfes stark zurückgehalten hatte. Marika nickte und folgte den anderen zum Feldweg, wo bereits ein zitronengelber Reisebus angekommen war. Ein Mann kam ihnen entgegen und sogleich spürte die Blonde wieder die gewohnte Ablehnung. Alle blieben stehen, als der Mann sieerreicht hatte. Er hatte deutliche Ähnlichkeiten mit einem Bär, zumindest musste Marika bei diesem Schrank von einem Mann sofort an diese Tiere denken. Muskelbepackte Arme, eine breite Brust und einen richtigen Stiernacken wies er auf. Dass er dabei hart an der zwei Meter Marke kratzte, wunderte eigentlich nicht mehr.
    Kinder, ich muss euch sofort hier wegbringen, in der Stadt hab ich Gerüchte über ein seltsames Tier in der Umgebung gehört und es gibt auch seit kurzem einige Vermisste.“, rief er ihnen zu. „Zu spät! Es ist schon tot und Alicia unterrichtet.“, meinte das unheimliche Mädchen, mit den seltsam leeren, roten Augen. Diese Aussage brachte den Fahrer wohl ziemlich durcheinander und er reckte den Kopf, schaffte es aber trotzdem sachlich zu bleiben. „Lea, hast du schon Miss Young Bescheid gegeben?“, wollte er an sie gewandt wissen. „Ich bin gerade mit Mara unterwegs, Lea ist bei Alicia, die natürlich schon alles weiß. Ich will einsteigen, es ist ziemlich anstrengend, an zwei Orten gleichzeitig zu sein, wenn so eine Entfernung dazwischen liegt.“, berichtigte das Mädchen ausdruckslos, ohne den Mann anzusehen und lief schon weiter Richtung Bus. „Entschuldige, ich kann euch Zwillinge nicht auseinander halten.“, Rief ihr der Fahrer hinterher und zielte mit einer Fernbedienung auf sein Fahrzeug, worauf sich die Türen und die Klappe des Gepäckfaches öffneten. „Steigt alle schon mal ein, ich muss mir das noch kurz anschauen.“, meinte er zu Simon und lief an den Erleuchteten vorbei.
    Offenbar hatte der Typ eine gute Selbstbeherrschung, denn er zeigte seine natürliche Abneigung gegen die Jugendlichen so gut wie gar nicht. Marika wandte sich noch einmal dem Kartenleger zu. „Schätze, ihr solltet alle hier versammelten mitnehmen und die, die nicht mit euch kommen wollen zumindest in Oscuras absetzen. Es ist nämlich für unsre Freunde wesentlich schwieriger die Spur eines Fahrzeuges aufzunehmen, wie die von Personen, besonders in Nächten, wo die Rosetta Liuroum strahlt, verflüchtigen sich alle Spuren sehr schnell. Ich werde euch begleiten. Nachdem es nur sehr wenige Personen gibt, die so Abfall entsorgen, kommt mir ein unkomplizierter Trip durch halb Wejau grad recht.


    Bei dem Fahrzeug angerkommen, dem wirklich jegliche Werbung fehlte, zog Marika eine Sehr klein geknüllte Plastiktüte aus der Tasche und streifte den Mantel ab. Anschließend faltete sie ihn zusammen und stopfte ihn in die Tüte, ehe sie diese ins große Gepäckfachwarf und kurz hinter den Bus verschwand. Der Mantel hatte das meiste Blut abgefangen, nur ihre Hände und der Hals, sowie die Vorderseite ihres Tangtops besudelt worden. Und genau dieses wechselte sie schnell gegen ein anderes, welches sie aus einer Hosentasche hervorholte. Das ohnehin schon blutige Top nutzte sie auch gleich um sich selbst notdürftig vom Blut zu befreien. Sie ging davon aus, dass keiner der anderen so dreist wäre, bei ihr zu spannern, nachdem sie gesehen hatten, wie sie die Bestie erschossen hatte. Trotzdem blickte sie sich beständig um, demjenigen, den sie erwischte, würde es definitiv schlecht gehen.


    Anschließend stopfte sie das dreckige Top in die Tüte mit ihrem Mantel und stieg in den Bus ein, wo sie sich einen Platz relativ in der Mitte wählte. Das frische Top war in einem Traupe-Ton gehalten, der dem Kaki ihrer Armeehose sehr ähnlich sah und sich grausam mit diesem biss.
    Schätze das hier ist ein halbwegs sicherer Ort, um Fragen zu beantworten.“, meinte sie noch, dann kam schon der Fahrer zurück und startete den Motor mit Kurs auf Oscuras.



    OT: Sry, hat etwas gedauert.
    Die Steckis von dem Busfahrer(Bruno), Mara und Kasumi stell ich morgen on
    Der Bus wird zuerst nach Oscuras fahren, wo die unter euch, die noch etwas abholen müssen, das machen können. Das dürft ihr auch beschreiben, wenn ich nciht schnell genug bin. Ansonsten könnt ihr jetzt nochmal fragen stellen. Auf jeden Fall sollten alle Charas in den Bus.


    Btw: Der Bus hat 32 Sitzplätze (ohne den Fahrersitz) und mit den NPCs sind es 26 Erleuchtete, es können also nicht alle allein sitzen^^

    Öffne die Pforte, durchschreite das Tor und betritt eine Welt, wie du sie dir in deinen kühnsten Träumen vorgestellt hast. Eine Welt, in der Wunder Wirklichkeit und Kinder nie erwachsen werden.
    Doch ohne Hilfe werden die Traumlande schon bald vom Albtraum regiert, den die bösartigen Nachtmahre sind mächtiger als je zuvor.


    Das Abenteuer und der Kampf um die Welt der Träume hat begonnen!
    The endless Night of Dreams

  • Auf halbem Weg zum Bus kam ihnen der Busfahrer entgegen. Eine muskulöse Erscheinung, die trotzdem nicht sonderlich einschüchternd wirkte. Er reagierte überrascht auf die Nachricht, dass das Monster dahin gegangen war, wo all die guten Monster hingingen, nachdem ihr Tagwerk auf dem Antlitz des Planeten vollbracht war. Oder so. Während der Busfahrer sich zu der Kreatur begab, um sie sich näher anzusehen, betrat Artemis schon einmal den Bus. (Den Rucksack nahm er mit, wegen des Buches.)


    Als einer der ersten hatte er das Privileg, seinen Platz frei wählen zu können. Er entschied sich für einen Platz weiter vorne, wo er am Fenster Platz nahm. Wirkliches Interesse zeigte er für sein Umfeld nicht - Leute setzten sich hin, und damit hatte sich die Sache. Früher oder später musste Nicht-Lewis hier auflaufen. Aber, was hatte der Brillenträger gesagt? "Ich bin so ruhig, ey, ein Ninja bin ich!" Wenn der Typ ein Ninja ist, hat die mystische Akademie zur Ausbildung finsterer und unsichtbarer Krieger entscheidend versagt, überlegte er gelangweilt. Aber wer weiß, vielleicht steckt tatsächlich ein ruhiger Kern in ihm. Brillenträger gelten ja im Allgemeinen als ruhig und besonnen.


    Um die Wartezeit zu überbrücken, zog er sein Buch aus der Tasche. Carpe Noctem von Benedict Prowler, eines seiner Lieblingsbücher. Das war der Ausgabe auch anzusehen - das billige Taschenbuch war nach nur drei Jahren Benutzung vergilbt und abgegriffen. Und ich sitze hier, in meinen abgegriffenen Klamotten, mit diesem abgegriffenen Buch in der Hand, und mit einem abgegriffenen Rucksack zwischen den Knien. Und ich warte auf jemanden, der es mir mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit unmöglich machen wird, in Ruhe mein abgegriffenes Buch zu lesen. Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: Und ich frage mich, wann ich angefangen habe, so zu denken.


    Ihm war langweilig, ganz ohne Frage. Vor gerade mal 30 Minuten hatte er die Freuden einer Konversation mit anderen Leuten - anderen Erleuchteten - kennengelernt. Vor 20 Minuten war er von einer Bestie aus der Folklore geflohen. Vor zehn Minuten hatte eine Frau im Tanktop ebenjene Bestie geoneshottet. Und jetzt saß er in einem muffigen Bus mit einem Buch in der Hand, das zwar grandios geschrieben war und über sämtliche existierenden Vampirklischees herzog, aber... es war nur ein Buch.


    Aber wenn man darüber nachdachte, versuchten Bücher sehr selten, einen zu töten. Praktisch nie, abgesehen von dem alten Wörterbuch aus der Bibliothek seines Vaters, das ihm dreimal auf den Kopf gefallen war und alles in allem eine sehr unangenehme Ausstrahlung versprühte. An dieser Stelle sollte noch mal darauf hingewiesen werden, dass diese Unfälle in keinster Weise in irgendeinem Zusammenhang mit Artemis' doch recht einzigartigen Denkprozessen stehen.


    Mit einem Finger zwischen den Seiten des Buches klappte Artemis es zu und ließ seinen Erleuchteten-Kraft-unterstützten Blick durch den Bus schweifen. Wo bleibt Nicht-Lewis? dachte er.


    :ot: : Und weiter gehts.


    Misana: Mich stört das kein Bisschen. Wäre doch ein seltsames RPG, wenn alle Charaktere einen bestimmten Chara mögen. Feindschaften bestehen überall.
    So ganz nebenbei, welches Instrument ist eigentlich Artemis? Nur so aus Interesse.


    Und bevor irgendwer fragt: Das Buch gibt es nicht wirklich, ihr könnt euch das Googlen sparen. Der Titel ist allerdings dem englischen Titel von einem meiner Lieblingsbücher entlehnt (nicht übernommen).

    No time to search the world around
    'Cause you know where I'll be found
    When I come around
    When I come around, yeah