"Das darf doch nicht wahr sein. Ich habe es immer noch nicht geschafft mein Bett zu beziehen." Marcello stieß ein tiefes Seufzen aus. Er fühlte sich komplett unfähig. In seinem Frust hatte er auch fast nicht bemerkt, dass jemand in das Zimmer und gleich darauf wieder gegangen war. Das fast bezog sich darauf, dass er nur noch das schließen der Zimmertür mitbekommen hatte. Dies hatte aber bei ihm nur ein kurzes Stirnrunzeln verursacht. Aber es gab wichtigeres zu tun und deshalb ignorierte er auch den Lärm, der vom Gang her in sein Zimmer tönte. Dann nach einer schier endlos andauernden Zeit, klopfte es erneut an die Tür und Xaroc trat ein. Marcello musterte ihn kurz. Er wirkte auf ihn ebenfalls ein wenig erschöpft, aber das war auch kein Wunder. In seinen Händen hielt der Junge Bettwäsche und Marcello war neugierig wie der andere sein Bett beziehen würde. Seine dunklen Augen verfolgten jeden einzelnen Schritt den der andere machte und folgte seinem Beispiel. Er war froh darüber, dass es Xaroc langsam machte, denn ansonsten hätte er sich eine Blöße geben müssen und das wäre nicht gerade nach seinem Geschmack. Zu seiner Freude, klappte das Beziehen besser als erwartet.
Die Entschuldigung von seinem Mitbewohner hatte er auch mitbekommen und er wollte diese nun in Ruhe beantworten. Jetzt konnte er sich auch auf was Neues einlassen, denn die Sache mit dem Bett war ja nun Vergangenheit. Marcello öffnete gerade seinen Mund um Xaroc zu antworten, als er hörte, dass dieser ihn aus den Augen verloren habe und ihn deshalb beschuldigte sich unsichtbar machen können. Die Augen Marcellos weiteten sich überrascht. Das hatte er nicht kommen sehen und er musste sich sammeln um nicht gleich loszulachen. Nachdem er tief Luft geholt hatte, antwortete er:" Das freut mich, dass Sie gut den Weg zurück gefunden haben. Schon gut. Bei dem Durcheinander im Speisesaal hätte sich wohl jeder aus den Augen verloren. Ich habe gedacht, dass Ihr hinter mir wärt, aber ich habe Euch auch nicht mehr gesehen." Marcello lächelte entschuldigend. Dann sagte er:" Das nächste Mal sollten wir aufpassen uns nicht wieder aus den Augen zu verlieren. Ach ja ich kann mich nicht unsichtbar machen, obwohl diese Fähigkeit schon ziemlich praktisch wäre. Meine Fähigkeiten liegen eher im, wie soll ich sagen, sprachlich mentalen Bereich." Er wollte noch nicht näher darauf eingehen denn es kam ihm komisch vor so öffentlich darüber zu sprechen. Bisher hatte er noch keinem von seiner Fähigkeit erzählt, denn erstens hatte er Angst davor, dass er dafür ausgelacht werden würde und zweitens, dass die Leute dann Angst vor ihm hätten. Das wollte er auf keinen Fall.