Erleuchtet - Spieletopic

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • Auch wenn er entdeckt worden war, entschied sich Aru weiterhin lieber die Gruppe zu verfolgen, als direkt mit ihnen zu laufen und auch weiterhin außerhalb der besuchten Gebäude zu warten. Er brauchte aktuell nichts und er mochte es mehr im Freien zu sein als in einem Gebäude.
    Bis sie wieder beim Bus waren, wurde der Junge so zumindest nicht angesprochen und auch dort suchte er sich eine etwas von der Gruppe abgelegene Stelle von der aus der Blinde aber noch das Transportmittel "sehen" konnte. Zum Teil um sich darüber Gedanken machend, was er nun machen sollte, ewig konnte er nicht in der Anstalt bleiben, zum Teil aber auch im Halbschlaf versunken wartete er darauf, dass sich die Gruppe wieder auf den Rückweg begab. Unerwarteter weise wurde jedoch das Warten von Marika unterbrochen die von einem "Verdammten K-irgendwas" sprach. Was genau sie meinte wurde aber schnell klar, als er die Reaktion der Anderen mitbekam. Anscheinend war wieder eines dieser Wesen aufgetaucht, das ihnen schon vor zwei Tagen begegnet war. Eigentlich wollte Aru zurück bleiben, als jedoch alle einschließlich einigen Nachzüglern sich auf den Weg machten entschied sich der Pazifist trotz seiner Einstellung ihnen zu folgen. Zum Einen fühle er sich Tomomi verpflichtet, nach dem sie ihm doch schon einige Male geholfen hatte und nun wohl auch schon mit der Gruppe mit gegangen war, zum Anderen wäre es für ihn wohl sicherer bei der Gruppe zu bleiben, da es eher unwahrscheinlich war, dass die Bestie ihn anvisieren würde und solange dies nicht geschah konnte er ihr zumindest irgendwie ausweichen. Es war zwar nicht sein Art sich "hinter" anderen zu verstecken, aber sie würden wohl ungeachtet seiner Anwesenheit und Taten gegen die Wesen kämpfen.
    Da sich die meisten am Kopf der Gruppe befanden, hatte Aru als Schlusslicht nun noch mehr Probleme sie zu verfolgen und verlor sie auch mehrfach aus den "Augen". Einzig sein Glück, vielleicht aber auch die Kraft, die anderen Erleuchteten zu spüren, die ihn möglicherweise unterbewusst lenkte, half ihm dabei, doch noch auf dem richtigen Weg zu bleiben.
    Ob der Blinde bei der Verfolgung der Gruppe den einen oder anderen anderen Nachzügler überholt hatte, obwohl er der letzte sein wollte, konnte er nicht sagen, da die meisten Menschen für ihn gleich aussahen, solange er sie nicht genauer betrachtete oder sie hören könnte. Als er am Casino ankam, hatte er aber schon Marikas Warnungen und Hinweise verpasst und war auch nicht auf das vorbereitet, was er bei einem Scann des Gebäudes vor fand: Alles, einschließlich den Wänden und einigen Stellen an der Decke, war nass, der Geruch nach Blut war allgegenwärtig und einige Brocken hinter dem Tresen der Spielhölle, aber noch viel mehr im Hauptraum, mussten zu Menschen oder zumindest zu Lebewesen gehört haben, da aus ihnen nach und nach der Letzte Funke des Lebens wich. Das eigentliche Bild, dass die anderen wohl sahen, konnte sich der Pazifist nur versuchen vorzustellen, es durfte aber einer Hölle gleichen... Auch den Verursacher des Massakers konnte er erkennen. Bei dem letzten Treffen mit dieser Art, hatte er keine Zeit gehabt sie genauer zu betrachten, aber ihre Körperstruktur schien wirklich fester zu sein, als die anderer Lebewesen, und zu allem Überfluss schien sie auch noch eine Art Panzer zu tragen.
    Weder das Gelächter der Bestie, noch das, was sie danach sagte, bemerkte Aru oder ließ ihn aus seiner Analyse der Umgebung und der Bestie aufwachen. Erst als ein Schuss fiel, war er wieder in der Realität und kurzzeitig innerlich versucht auf das Monster los zu stürmen, bevor er aber danach handeln konnte, hatte er sich wieder gefangen. Das Blut, die Toten und das ihn das alles auch etwas seine Vergangenheit erinnerte, nur dass es damals kein blutrünstiges Wesen gegeben hatte, hatte ihn wirklich dazu gebracht kurzzeitig zu vergessen, dass er ein Pazifist war und selbst wenn er keiner wäre, wohl nichts ausrichten könnte. Seine Fähigkeit ist nutzlos und eine Waffe hatte der Schwarzhaarige auch nicht, die etwas ausrichten könnte, wobei er auch keine gewollt hätte, als Pazifist. Ihm blieb also nichts anderes übrig als dem Geschehen zuzuhören. Sein Blickfeld erweitern wollte er nicht, da es ihm in dieser Situation als zu gefährlich erschien. Schließlich konnte man unmöglich sagen, was als nächstes passieren würde.

  • Tomomi kam auf sie zu und fragte, ob es ihr gut ginge. Sie zögerte kurz und versuchte, in ihrem Kopf Wörter für einen halbwegs anständigen Satz zusammenzusuchen. Doch das Mädchen, das sich übergeben hatte, kam ihr zuvor. Auf ihre Antwort kicherte Clea hysterisch. „Immer doch!“, antwortete sie auf Leiras Bedankung. Wenigstens dieser Reflex funktionierte noch.
    Tomomis folgende Worte ließen sie in gewisser Weise aufhorchen. Warum hieß es immer noch 'ihr' und 'wir'? Gehörten sie denn jetzt nicht auch dazu? Vielleicht, weil Tomomi sich mehr Alicia zugehörig fühlte und diese die Erleuchteten anscheinend ziemlich bemuttern wollte. Bestimmt. Nicht, dass sie Alicias Gehabe grundlegend schlimm fand, nur etwas übertrieben. Auch Leira schien mit dem 'Ihr müsst das nicht tun' nicht ganz einverstanden zu sein. Sie meinte, jetzt, wo es gefährlich wäre, müsse sie ja erst recht helfen.
    Von weiter vorne hörte Clea das Geräusch eines Spielautomaten, das langsam erstarb. Kurz darauf hörte sie eine unnatürliche Stimme nach „Fressi-Fressi“ rufen. Allein beim Gedanken daran, von wem sie stammen könnte, stellten sich Clea die Nackenhaare auf. Auch waren schon einige Schüsse gefallen. Das alles kam ihr so seltsam vor. Träumte sie nicht vielleicht? Nein, in der Illusion wollte sie sich lieber nicht wiegen. Es wirkte vielleicht vollkommen unwirklich, aber doch war es real.


    Leira ging näher an das Geschehen heran und schien jetzt tatsächlich mithelfen zu wollen. Wie gerne hätte Clea auch etwas getan, wäre sie nützlich gewesen. Aber sie sah keinen Sinn darin, sich ein Goldfischglas zu suchen, ihren Kopf hinein zu stecken und unter Wasser zu atmen. Lediglich die Fische gerieten dabei in Gefahr, verschluckt zu werden. Doch Selbstmitleid nützte nichts. „Sei vorsichtig!“, wisperte sie Leira hinterher, auch wenn diese eindeutig zu weit weg war, um sie zu hören.
    Langsam fand sie wieder ins Geschehen hinein. Nahe der Tür standen zwei Mädchen. Das eine, das mit der Gitarre, hatte ein Stück Stoff als behelfsmäßigen Verband um den Arm gebunden. Es war schon ziemlich blutgetränkt. Was wohl passiert war? Und konnte sie nicht irgendwie helfen? Nein, sie nicht, aber …
    „Tomomi?“, fragte sie vorsichtig. „Das Mädchen da, es scheint verletzt zu sein. Kannst du ihm helfen? Weil du eben etwas von Heilen sagtest ...“ Sie sah noch einmal genau zu dem Mädchen. Zumindest der Verband schien eigentlich recht gut zu sitzen … „Also, ihr wurde ja irgendwie anscheinend geholfen, aber … Ach, ich weiß auch nicht. Alles ein bisschen verwirrend gerade“



    OT: Hoffe, ich habe jetzt alles annähernd in die richtige Ordnung bekommen. btw, Clea weiß an sich nicht, wie Leira heißt, aber es ist so viel einfacher zu beschreiben ...

  • Innerhalb kürzester Zeit war ihr ursprünglich blauer Bolero schwer vom roten Blut. Das Gewicht zog ihren Arm noch mehr runter. Sie biss sich auf die geballte Hand, um einen Schrei zu unterdrücken, doch es verursachte nur eine weitere Wunde. Wieder quollen unkontrollierte Tränen aus ihren Augenwinkeln. Ich bin so verdammt schwach.
    Eine drängende Berührung an der Schulter ließ sie hochfahren. Mit einer einzigen Bewegung hatte sie das Messer aus der Jackentasche gezogen und richtete es nach vorne, versuchte es zumindest, doch ihre haltlos zitternde Hand machte es ihr nicht leicht. "F- fass mich nicht an!"
    Das Mädchen vor ihr antwortete nicht. Grob drückte es sie nach unten gegen eine Wand und zerrte ihr Kinn in ihre Blickrichtung. "Beruhige dich!"
    Das Messer schien sie nicht zu beeindrucken, also steckte sie es weg und begann, um sich zu schlagen. Mit aller Kraft versuchte sie, sich wieder nach oben zu stemmen, doch trotz ihrer mehr als zierlichen Statur war das Mädchen stärker als sie. "Lass das! Ich hab ein M-messer!" rief sie. Leere Worte. Nicht in tausend Jahren würde sie ihr Messer gegen einen Menschen richten.
    Sie spürte eine unerwartet sanfte Berührung an ihrem verletzen Arm, die ihr trotzdem den Schmerz durch den ganzen Körper schoss. Aber sie würde nicht schreien, nicht noch einmal, wenn all das vorüber war konnte sie schreien bis ihre Stimme sich im Wind verlor. Noch einmal kämpfte sie gegen den Druck auf ihrer Schulter an, als etwas Faseriges auf ihre Wunde gepresst wurde. Gleich darauf nahm das blasse Mädchen abermals sanft ihre rechte Hand und presste sie auf die Wunde - Jasmin unterdrückte einen weiteren Schrei - während sie abwesend vor sich hinmurmelte.
    Verwirrt blickte Jasmin auf ihre Wunde, vergaß für eine Sekunden den Horrorfilm um sie herum. Man hatte ihr ein Taschentuch gegeben, welches bereits vollgesogen war, aber ganz offensichtlich nicht schädlich. Vorsichtig drückte sie es auf den Blutstrom, während das Mädchen den klitschnassen Bolero um ihren Arm wickelte und dabei stetig murmelte. Ganz langsam wandte sie ihren Blick von der Wunde zu ihrem Gesicht, während sie die Finger von ihrem Arm löste. Das Mädchen war blass, leichenblass, und sie wusste nicht, ob es an den Geschehnissen lag oder einfach an ihrer Gene. Ihr Haar fiel in weißvioletten Locken bis zu ihren knochigen Hüften. Sie wirkte nicht verängstigt oder auch nur bewegt - ihre bernsteinfarbenen Augen glänzten eher in Begeisterung.
    Ein fürchterlicher Schmerz an ihrem verletzten Arm unterbrach weitere Überlegungen, doch bevor sie schreien konnte, presste sich eine Hand auf ihre Lippen. Reflexartig biss sie hinein, doch ihre Zähne schabten nur leicht an der Handfläche. Die Fremde sah ihr fest in die Augen und flüsterte etwas, das sie kaum verstand, bevor sie ihren Mund wieder freigab. Ein Blick nach links verriet ihr, dass das Mädchen eine Art Druckverband aus dem Bolero gebastelt hatte. Ihr Arm fühlte sich ziemlich taub an. Sie sah zurück in ihre Bernsteinaugen. "D-dan-"
    Ihre Worte wurden von einem Knall unterbrochen, der sie so stark zusammenzucken ließ, dass ihr Kopf gegen die Betonwand schlug. Mit einer Bewegung war sie auf den Beinen und stürzte zurück ins Casino. Der feuchte Bolero tropfte und hinterließ eine groteske, rote Spur. Zwei weitere Schüsse fielen, bevor sie das Schlachtfeld wieder erreichte.
    Die Bestie war rechts komplett eingeknickt, an den Beinen offensichtlich schwer verletzt. Eine Menge sammelte sich um es herum, unschlüssig, was sie tun sollten.
    Ihre verängstigten Gedanken drohten wieder zu explodieren, sie gestattete sich vier Sekunden, um sie erneut in eine Kiste zu stopfen. Die Leute bildeten eine regelrechte Mauer um das Wesen, taten jedoch nichts. Sie konnte es kaum sehen. "Was zum Teufel steht ihr da so bescheuert rum?!" schrie sie mit zitternder Stimme. Ohne einen weiteren Gedanken zog sie das Perlmuttmesser und stürmte auf die Menge zu.
    Sie sprang über zwei Leichen und einen zertrümmerten Spielautomaten. Nichts davon sah sie genau an, um ihren Verstand einigermaßen unter Kontrolle zu halten, dachte nur daran, dass sie das niemals im Sportunterricht geschafft hatte. Mit zwei Schritten hatte sie sich zwischen zwei Beobachtern durchgedrängt. Der Anblick des Monsters ließ sie kurz stocken, ein Keuchen entfuhr ihr. Vor ihm kniete ein Junge, der verzweifelt mit seinem eigenen Perlmuttmesser in einer Wunde des Monsters herumstocherte.
    Um weiteres Nachdenken zu vermeiden, lief sie sofort los, lief beinahe in die Bestie hinein und schlug das Messer mit voller Kraft in seine linke Flanke. Vom Blutverlust wurde ihr leicht schwindelig. Noch immer sperrte sie die Gedanken aus, während sie es zweimal umdrehte, es aus seinem Bein zog und sich im gleichen Atemzug wegteleportierte. Ihre Beine knickten ein, als sie am anderen Ende des Raumes landete. "Tut endlich was!" rief sie der herumstehenden Menge wütend zu.

  • Tomomi beantwortete Leiras Antwort nur mit einem leisen "Oh...."
    Die Mumie würde niemanden daran hindern zu helfen, noch hat ihre Mama sie darum gebeten die anderen Erleuchteten zu evakuieren. Generell blieb das vermummte Mädchen unberührt im Raum stehen und beobachtete das ganze Geschehen. Selbst der kranke Ausruf der Bestie ließ sie nicht zurückschrecken. "Gruselig.....", war die einzige Bemerkung dazu, aber ihre Körperhaltung und Mimik unterstützten diese Aussage in keinster Weise.
    Auch Clea gab an in Ordnung zu sein, obwohl Tomomi das nicht so ganz glaubte. Sie schaute das leicht verstörte Mädchen mit einem neugierigen Blick an, beließ es aber auch dabei. "Wenn du sagst, dass du okay bist...und wenn die Andere behandelt wurde, kann ich nichts weiter machen...", antwortete die kleine Mumie, beobachtete besorgt Jasmins leichtfertige Aktion und schien leicht enttäuscht nicht weiter helfen zu können."


    Dann trat Alicia in Aktion.
    Sie ging zu Tomomi hin und legte fürsorglich ihre Hand auf die Schulter ihrer Adoptivtochter. "Liebe Tomomi. Kannst du den anderen helfen? Ich bitte dich darum die Bestie anzugreifen."
    Verwundert schaute das Mädchen ihre Mutter an: "Aber dann muss ich..." "Es ist schon okay, mein Schatz.", unterbrach Alicia, "Du hast meine Erlaubnis und ich bitte dich nur darum deine Familie zu beschützen. Hilf ihnen, indem zu das Monster in Schach hältst." "Okay Mama." "Sei vorsichtig Tomomi.""Ja Mama."


    Nun geschah etwas, womit kein Neuling der Anstalt wohl gerechnet hätte.
    Die Mumie schritt mit langsamen, kurzen und vorsichtigen Schritten Richtung Monster und lies sich von nichts ablenken. Das Vieh zappelte, versuchte sich aufzurappeln und schlug hin und her. Dennoch war keine Furcht dem Mädchen anzumerken, nur der leere Blick, der die Bestie im Visier hatte, um die Bewegungen der Pranken und eventuelle fliegende Geschosse abzuschätzen.
    Zwei Meter vor dem Monster fand sie einige Trümmerteile, hinter denen sich ein kleines vermummtes Mädchen gut verstecken konnte. Mit einem kleinen Hechtsprung verschanzte sie sich hinter eins der Trümmerteile, durch die Bandagen konnte sie dabei keine Schürfwunden erleiden. Dann spähte sie kurz zu Xaroc rüber: "Du solltest Abstand nehmen...nutze die Chance."
    Ohne auf eine Reaktion zu warten, hob die Mumie ihre bandagierten Arme und schloss ihr Auge. Zuerst schien gar nichts zu passieren, doch dann waren Bewegungen in der Luft zu vernehmen. Es war erst schwer zu erkennen, doch mit der Zeit wurde klar, dass die Bewegungen aus Tomomis Armen kamen. Feine Tropfen zwängten sich durch die Bandagen und sammelten sich vor Tomomis Kopf zu drei Figuren. Zwei Figuren waren halbfaust große Kugeln, während die dritte Figur nur zwei Tropfen war. Schließlich öffnete die vermummte Gestalt ihr Auge und konzentrierte sich darauf die Kugeln in Bewegung zu setzen."Acid Pain...", murmelte Tomomi und die Figuren schossen los. Die Tropfen platzten in die Augen des Monsters und die Kugeln erwischten die beiden Wunden an den Beinen. Wie eine Decke, verteilte sich die Flüssigkeit auf den Wunden und auf die Augen und es zischte leise. "Verschwinde...", versuchte Tomomi Xaroc zu erinnern und kauerte hinter dem Trümmerteil, bereit für die Reaktion auf ihren Angriff.

  • Die beinahe allumfassende Stille, die die Szenerie eines Monsters mit Leichen in Acryl einrahmte, wurde urplötzlich davon durchbrochen, dass irgendwo ein Automat zum Leben erwachte und seinen Jingle, bei dem sich Art die Fußnägel aufrollten, abspielte. Ein Blick zeigte ihm, dass Xaroc das Messer gefunden und getestet hatte - an sich keine schlechte Idee, aber vielleicht wäre es besser gewesen, er hätte versucht, na ja, eine Kerbe in den Fußboden zu schneiden, nicht das Messer in den nächstbesten Automaten zu rammen und diesen zum Schocklärmen zu veranlassen.


    Der Krouchug, obwohl bei ihrem Herumgewühle und Diskutieren doch erwiesenermaßen auf eineinhalb Ohren taub, konnte das nicht ignorieren, selbst wenn er sich Mühe gab. Und daher drehte er sich mit einer überraschenden Geschwindigkeit um und stürmte auf den schuldigen Automaten los, mit der festen Absicht, diesen für diese Unbotmäßigkeit zu filetieren. Nun, vielleicht war er auch hinter Xaroc her, aber er entschied sich auf jeden Fall in letzter Sekunde für den Automaten und riss diesen aus seiner Verankerung, von wo er einige Meter weiterflog und laut krachend aufschlug. Anscheinend war das allerdings noch nicht genug - er schien anscheinend auch noch den Betonsockel fressen zu wollen. Nebenbei bemerkte Art, dass Xaroc sich inzwischen in Sicherheit gebracht hatte, aber es war nicht halb so faszinierend wie das Schauspiel, das der Krouchug veranstaltete.


    Wo war er jetzt gewesen? Oh, ja, richtig. Sie wollten das Vieh umlegen. Aus dem Grund hatte er ja auch eine Waffe gekriegt. Schnell vergrößerte er das Geschehen auf dreifache Größe, aber das machte es nur noch schwerer, seinen Bewegungen zu folgen. Besser, er ließ das wieder. Nun, wenn er schon nicht vernünftig zielen konnte, war es eigentlich ziemlich sinnlos, überhaupt hier drinnen zu sein.


    Und dann schaffte das Monster es trotz allem noch, ihn zu überraschen. Es sprach. Es war undeutlich, es war mehr Grollen als Sprechen und es kam aus einem Maul, das generell nicht für das Artikulieren von Worten optimiert war, aber es war definitiv Gesprochenes. Zu schade, dass er es nicht näher verstand; dafür war es doch ein wenig zu undeutlich. Irgendetwas mit "fressen" war es aber definitiv gewesen. Der Krouchug machte einen Satz in Richtung der Tür, mit der Absicht, die dort noch verbliebenen Erleuchteten zu erwischen; Art selbst nahm plötzlich zur Kenntnis, dass das Vieh ihn nicht zur Kenntnis nahm. Die Lichtverhältnisse, in denen er stand, waren vom ersten Angriff des Monsters recht schummrig zurückgeblieben - irgendwas hatte fast alle Lampen um ihn herum zerschmettert, und es war nicht schwer zu sagen, was das gewesen war. Wahrscheinlich konnte der Krouchug ihn riechen, aber offenbar war er als Einzelziel nicht attraktiv genug; oder das Blut verklebte ihm die Sinne zu sehr.


    Fakt war, ihn würde hier vermutlich kaum etwas angreifen, er selbst könnte allerdings ohne Probleme angreifen - vorausgesetzt, er hätte sein Gewehr dabei. Du bist ganz allein selber schuld, wenn du so blöd bist und unbewaffnet in die Öffentlichkeit gehst - das brachte ihn immer noch zum Zähneknirschen. Gewehre in der Öffentlichkeit fallen auf, selbst wenn man sich noch so schräg anzieht. Und Pistolen? My ass, die Dinger waren eine Entsetzlichkeit. Nach jedem Schuss fühlte sich sein Handgelenk so an, als hätte er Lassie und den kleinen Timmy damit aus dem Brunnen ziehen müssen, und ein präziser Schuss war damit nahezu unmöglich.


    Aber sehen wir der Wahrheit ins Gesicht, er hatte momentan keine Wahl, also sollte er das Beste aus der Situation machen. Und was war die Situation? Er kehrte mental ins Hier und Jetzt zurück und sah, wie die Teenager das Monstum umzingelten. Five stars right there, dachte er. Tut mir den Gefallen und geht aus dem Weg. Es war unmöglich, von hier irgendetwas zu treffen, ohne einen seiner Mitkämpfer umzunieten. Das widerum würde nicht nur schlecht ankommen, nein, er könne auch nicht damit rechnen, dann vernünftig etwas zu treffen. Das hieß allerdings nicht, dass er sein schattiges Plätzchen verließ - mit beiden Händen umfasste er den Pistolengriff und zielte auf das Monster. Sobald es wieder aufsteht, ging's ihm dreckig. Den anderen allerdings auch, wenn sie sich in dem Fall nicht schnell von dem Monster entfernten. Der Gedanke brachte ihn zum Grinsen. Die Faraday Corp. übernimmt keine Verantwortung.

    No time to search the world around
    'Cause you know where I'll be found
    When I come around
    When I come around, yeah

  • So wie es aussah kamen die anderen Erleuchteten nach anfänglichem zögern endlich in Fahrt. Während der Krouchug von Samuels Kugeln getroffen zu Boden stürzte, zog Marika einen Streifen festen Stoff, der aussah, als hätte sie ihn von irgendeinem Bettlaken abgerissen, aus einer ihrer vielen Hosentaschen und wickelte ihn fest um die linke Hand, wie man es auch von Boxern kennt. Dabei konnte sie nicht anders, als die Leistung des schießwütigen Militärheinis mit Respekt zu betrachten. So unsympathisch er ihr war, im Kampf war er wirklich brauchbar.


    Xaroc und Jasmin, die offensichtlich von ihrem ersten Angriff schon verletzt war, griffen nur knapp nacheinander je eine Flanke des großen Monsters mit den Deathblades an. Offenbar hatte der Schwertkämpfer die andre gefunden. Gut, dann waren zumindest beide im Einsatz.
    Brüllend warf sich die Bestie hin und her, und versuchte durch unkontrolliertes schwenken des Kopfes einen der beiden Angreifer zwischen die Zähne zu bekommen. Allerdings konnte es den Hals nicht so weit zurück biegen und vergas in seiner Rage, wieder auf die Beine zu kommen. Die massigen Hinterpranken scharrten und hinterließen tiefe Spuren im Steinboden, trafen allerdings die beiden erleuchteten nicht. Jasmin verschwand schon wieder. Wo sie erschien, konnte Marika nicht sehen, aber die Situation schien kritisch zu werden und sie bezweifelte, dass Xaroc genauso einfach aus dem Angriffsradius der Klauen verschwinden würde können. Also spannte sie alle Muskeln und war schon drauf und dran loszustürzen, als sie die kleine Mumie erblickte, die sich in die Nähe des Krouchugs geschlichen hatte und nun hinter einem Automaten saß und dem Monstrum die Hände entgegenstreckte. Einen Moment wunderte sich die Streunerin noch, was dieses weltfremde Kind da bloß machte, hoffentlich versuchte es nicht, das „liebe Tierchen“ zu bändigen, da schoss schon irgendetwas auf die Bestie zu. Dieser Angriff hatte ein unglaubliches Gebrüll zur Folge und mit einem Satz war das Monster auf den Beinen.


    In genau dem Moment, wo sie die Bewegung erahnen konnte, stürmte Marika los, auf die Hinterhand des Ungetüms zu.


    Polternd krachten die Pranken des Monsters auf den Boden und ließen so den Grund zittern. Den Schmerz in den Beinen schien es für einen Moment völlig zu ignorieren, als es herumwirbelte, um mit weit aufgerissenem Maul nun Xaroc, der sich noch immer am nächsten bei ihm befand, aufs Korn zu nehmen.
    Dabei fegte sein wuchtiger, saurierartiger Schweif mühelos aber mit immensen Scheppern begleitet, die Automaten und Trümmer zur Seite, hinter denen sich Tomomi verkrochen hatte und wischte so das Mädchen gleich mit von den Beinen.


    Marikas Ellenbogen traf Xaroc in die Seite und stieß ihn grob und mit aller Kraft aus dem Weg, wobei die Schuldige ein nicht sehr freundliches „Hau ab!“ brüllte. Ehe die Bestie sich vollends den beiden zugewandt hatte, war die Streunerin schon mit einem Hechtsprung auf die Schulter des Monsters zugeschnellt, packte eine der Dornen, die aus dem Teil der Wirbelsäule wuchsen, welche sich gerade zum Buckel anhob, mit der umwickelten, linken Hand und stieß sich vom Boden ab. Ihre Springerstiefel fanden an den rauen Panzerplatten halt und im Nächsten Moment verkeilte sie den linken Fuß zwischen den Dornen am Ansatz des Halses und griff mit der bandagierten Hand nach, sodass diese nun eine der Stacheln am höchsen Punkt des Untiers fest gepackt hatte. Dabei stieß die Blondine einen gellenden Schrei aus, wie um sicherzugehen, dass der Krouchug sie auch bemerkte. Die Mühe hätte sie sich wohl gar nicht machen brauchen, denn das Monster schien selbst in seinem geistig umnachteten Zustand ihre Kletteraktion als äußerst respektlos zu empfinden, denn es fokussierte sofort sie und vergaß Xaroc glatt. Mit der unverletzten, linken Pranke schlug es nach ihr, doch hatte sie zu schnell die Beine nachgezogen, sodass die langen Krallen seine eigene Schulter trafen und dort drei tiefe Kratzer hinterließen. Das Brüllen, welches er nun ausstieß war nun nicht länger eine Bekundung von Schmerz, sondern blanke Wut, die ihn auch noch im Blutrausch erreichte. „Verzieh dich endlich, eine bessere Ablenkung wirst du kaum bekommen“, schrie die Streunerin angespannt, aber ohne sich zu vergewissern, ob der Junge wirklich noch im Gefahrenbereich war, oder nicht, als die Bestie unter ihr im wahrsten Sinne des Wortes durchzudrehen begann und brüllend unbestimmte Sätze auf der Stelle vollführte, als wäre sie zu einem waschechten Bullen mutiert. Allerdings war es aufgrund seines vollgepanzerten Körpers deutlich unbeweglicher wie einer dieser und dementsprechend einfacher war es für die Blonde sich zu halten.


    Mit der Stahlkappe ihres rechten Stiefels trat Marika mit aller Kraft in die jüngste Wunde, wie um das Untier erneut daran zu erinnern, auf wen es sich zu konzentrieren hatte. Nun zeigte sich auch der Sinn des Stoffes, den sie um ihre Hand gewickelt hatte, denn er schütze die Hand vor der Reibung um den Dorn.

    OT: Sodele, jetzt isses erstmal abgelenkt.
    Ich will euch nicht vorenthalten, dass der Kampfso gut wie vorbei ist.^^ Es sollte jetzt noch mindestens eine Reaktion von einem von euch kommen, dann leite ich die Endphase des Kampfes ein, nach der das Vieh gekillt werden darf. Ich habe aber auch absolut nix dagegen, wenn mehr Beiträge kommen.
    Vorerst wird es fastnur an meinem Rambo-Chara interesse haben ;)

    Öffne die Pforte, durchschreite das Tor und betritt eine Welt, wie du sie dir in deinen kühnsten Träumen vorgestellt hast. Eine Welt, in der Wunder Wirklichkeit und Kinder nie erwachsen werden.
    Doch ohne Hilfe werden die Traumlande schon bald vom Albtraum regiert, den die bösartigen Nachtmahre sind mächtiger als je zuvor.


    Das Abenteuer und der Kampf um die Welt der Träume hat begonnen!
    The endless Night of Dreams

  • Marcello presste seinen Körper gegen die Wand und starrte auf das Grauen das ihn umgab. Sein Gehirn schien das was ihm seine Augen zu vermitteln suchten, nicht verarbeiten zu wollen. All das bisher erlebte ging über seinen Verstand und er fragte sich zum tausendsten Mal ob er dies nur träumte. Sowas konnte unmöglich Real sein. Garantiert wachte er in der nächsten Sekunde in seinem Bett auf, mit dem Gedanken dass der Albtraum hinter ihm lag. Leider erwies sich sein Wunschdenken nur als das was es war nämlich Wunschdenken. Es war Real. Dieser furchtbare Gestank der sich seinen Weg in seine Nase bahnte, all diese grässlichen Geräusche, die seinen Ohren wehtaten konnten unmöglich nur von einem Traum herrühren.


    Seine Fingerspitzen gruben sich in das glatte Mauerwerk hinter ihm ein und er wagte es kaum zu atmen, denn auf keinen Fall wollte er das Monster auf sich aufmerksam machen. Dazu musste er sich zwingen ruhig zu bleiben. Denn sehr zu seinem Leidwesen besaß er nichts was er als Angriff oder Verteidigung gegen das Vieh nutzen konnte. Wieder mal schalt er sich einen Narren, dass er tatsächlich geglaubt hatte, dass er mit seiner Fähigkeit was gegen dieses Monstrum ausrichten konnte. Was hatte ihn da bloß geritten? Anfangs war er ja noch festentschlossen gewesen das Monster ein wenig beeinflussen zu können, doch zuerst war es zu weit weg von ihm gewesen und er hatte zu große Angst gehabt sich ihm zu nähern. Dann es als es nahe genug war, befand sich der Krouchug leider in einem rasenden Blutrausch und er konnte seine Fähigkeit so nicht anwenden.


    Ein kleiner Teil in ihm hoffte, dass er sich unbemerkt davonschleichen könnte, denn hier war seine Person nicht wirklich zu gebrauchen. Aber dummerweise lagen vor seinen Füßen neben diversen Überresten von Möbeln auch gewisse Leichenteile und er wagte es nicht sie zu übertreten. Wer weiß vielleicht trat er auf sie oder er rutschte auf ihnen aus und das daraus erfolgende Ergebnis wollte er lieber nicht erleben. Also blieb er am besten da wo er sich gerade befand und er beschloss erst mal abzuwarten.


    Er dachte schon als die Gruppe die vertraute Straße verlassen hatte um zu einem erbärmlichen Hinterhof zu gelangen, hätten bei ihm schon die Alarmglocken schrillen müssen. Mit großen Augen hatte er sich umgesehen und sich mehr als nur unwohl gefühlt, denn so eine Umgebung kannte er bisher nicht. Alles hier war in einem schmuddeligen Zustand und er hatte sich gefragt wie man sich nur hier wohlfühlen konnte. Ein paar der anderen Mitglieder in seiner Gruppe schien es ähnlich zu ergehen, was auch nur ein geringer Trost war. Marcello war geschockt als diese Marika die Gruppe in eine sehr fragwürdiges Gebäude führte, dass sich als ein Spielkasino ausgab. Seine Eltern hatten nichts von Glücksspiel gehalten und hatten ihm auch jeglichen Umgang darin verboten. Ein schwaches Lächeln hatte daraufhin seine Lippen umspielt, als er daran dachte. Doch dieses Lächeln verschwand, als sie im Inneren waren und Marika ihnen verboten hatte hinter den Tresen zu schauen. Ein paar konnten dem Verbot nicht widerstehen und hatten dennoch ihre Blicke dahinter geworfen. Anscheinend war der Anblick so grässlich dass keiner von ihnen ein zweiter Blick riskierte.


    Mit einem äußerst mulmigen Gefühl im Bauch war dann Marcello anschließend denen gefolgt, die bereits vorgegangen waren. Dann als die Gruppe am Ziel angelangt war, blieb er abrupt stehen als wäre er gegen eine unsichtbare Wand geprallt. Seine dunklen Augen hatten fassungslos auf das Gemetzel gestarrt und er kam sich einen Augenblick so vor als wäre er in einem der schlechten Horrorfilme gelandet, die spätabends im Fernsehen liefen. Inmitten des Schlachtfelds befand sich das Ungetüm, aber es hatte sich von ihnen nicht stören lassen. Marcello hatte beobachtet wie sich Marika neben der Leiche eines jungen Mannes niedergelassen hatte. Dieser war ihm bekannt vorgekommen und er hatte eine Zeitlang überlegt, woher er diesen wohl kannte. Dann hatten seine Ohren die Worte Shadowsoul vernommen und es war ihm wie Schuppen von den Augen gefallen. Ungläubig hatte er den Leichnam angestarrt. Wie zum Teufel hatte der Sänger hierher gelangen können? Hieß es nicht dass dieser Selbstmord begangen hatte? Was um Himmels willen war hier los? Noch ehe er sich mehr Gedanken machen können, erwähnte Marika was mit einem besonderen Messer und dann war die Hölle losgebrochen.


    Ein paar der Erleuchteten hatten den Krouchug mit Messern angegriffen und auf es geschossen. Es hatte einen Automaten zerstört und sogar geredet. Wobei bei dessen Stimme der junge Sänger eine tiefe Gänsehaut bekommen hatte. Marcello war bei all dem Durcheinander dorthin geraten, wo er sich immer noch befand. Immerhin war er trotz allem halbwegs in Sicherheit auch wenn es ihn das durchaus nicht tröstete.


    Mit großen Augen beobachtete er nun wie sich das Mumienmädchen Tomomi sich dem verletzten Ungetüm näherte und es schien keine Angst vor ihm zu haben. Es war als sich das Mädchen irgendwie verändert und das erweckte die Neugierde Marcellos. Was würde nun passieren? Das Mädchen schickte irgendwas in Richtung des Ungetüms, worauf dieser wütend brüllte. Dann geschah was womit Marcello nie gerechnet hatte. Diese Marika stürzte sich auf es und attackierte es scheinbar mit bloßen Fäusten. Mit aufgerissenen Augen verfolgte er den Kampf und er dachte nur dass diese einfach nur wahnsinnig war. War sie etwa lebensmüde? Ein Teil von ihm hatte aber auch Angst um sie.


    Als die zwei in seiner Nähe waren, fegte es ein Teil des umliegenden Mobiliars beiseite und er hatte sich noch enger an die Wand gepresst. Erst als die beiden sich wieder fortbewegten, wagte er die Flucht und rannte zu den anderen Auserwählten. Als er bei ihnen angekommen war, atmete er tief ein und aus. Endlich war er wieder bei den anderen angekommen und musste nicht mehr befürchten ´ausversehen´ umgebracht zu werden. Schwer ein und aus atmend sah er nun den Geschehnissen des Schlachtfelds weiter zu.


    OT: So wie ihr sehen könnt, lebe ich noch. Nun ich hoffe dass das was ich geschrieben habe, halbwegs in Ordnung ist.

  • Kaum dass Xaroc seine Waffe wieder aus dem Körper des Krouchug gezogen hatte und ein paar Schritte zurückgewichen war, hörte er von irgendwo von der Seite eine Stimme: „Du solltest Abstand nehmen...nutze die Chance.“ Verwirrt schaute er sich um. Wie? Was? Dann entdeckte er Tomomi hinter einem Trümmerstück und irgendwas vor ihr auf das Monster zuschoss. „Verschwinde...“, kam darauf noch einmal eine Warnung von ihr. Immer noch verwirrt schaute er nun zurück zu ihrem Ziel. Was war das? Was hat sie da gemacht?
    Ehe er sich jedoch versah, brüllte der Krouchug auf und fuhr wutentbrannt herum, nun auf ihn fixiert. Gleichzeitig erwischte er Tomomi mit dem Schweif, als dieser herumwirbelte. Xaroc konnte jedoch den Blick nicht von den Augen der Bestie abwenden und erstarrt stand er einfach nur da.


    Das änderte sich allerdings, als ein heftiger Stoß in die Rippen ihm die Luft aus den Lungen presste und zu Boden stieß. Er bekam noch ein „Hau ab!“ von Marika mit, während er sich die Hand auf die Seite presste und zur Seite rollte. Ein Blick nach oben zeigte ihm dann schließlich, dass sie es irgendwie geschafft hatte, auf die Bestie zu klettern, wo sie sich nun festklammerte und versuchte nicht wieder runter zu fallen, während ihr „Reittier“ weiter nach ihr hieb.
    Verängstigt und fasziniert sah er zu dem Schauspiel hinauf, als die junge Frau ihn erneut anschrie. „Verzieh dich endlich, eine bessere Ablenkung wirst du kaum bekommen.“ Erst dann drehte er sich um, stolperte und versuchte auf nahezu allen Vieren den Pranken und dem Schweif zu entgehen, als der Krouchug plötzlich ohne Vorwarnung begann wie verrückt auf dem Fleck umherzuspringen begann.


    Dann blieb er allerdings wieder stehen und sah zurück. Was bildete sie sich eigentlich ein? Sie war genauso schlimm wie seine Schwester und auch noch fast im selben Alter. Wie konnte sie es wagen ihn einfach so herumzukommandieren? Xaroc biss die Zähne zusammen, als Wut in ihm aufloderte. Sie hatte kein Recht dazu, niemand hatte das. Seine Schwester hatte genauso auf ihn herabgesehen, angeschrien und beleidigt. Und ein Feigling oder unfähig war er ganz sicher nicht.
    Irgendwo war er sich bewusst, dass es nicht die beste Idee war, aber er konnte nicht anders. Die Wut musste raus. Und einen Menschen angreifen konnte und wollte er nicht. Da blieb nur eins...


    Als die Bestie ihm während ihres Herumgehoppes die Kehrseite zu wandte, rannte er erneut auf sie zu, sprang regelrecht ihr Hinterbein an und bekam einen der niedrigeren Dornen zu packen. Sich so mit aller Kraft festklammernd, versenkte er dann die Klinge in der nächstbesten Stelle, die er finden konnte. Und wieder. Und wieder. Wieder und wieder stach er blind vor Wut so heftig er konnte auf das Bein ein, bis er schließlich seiner Wut Luft gemacht hatte.
    Schwer atmend rammte er das Deathblade ein letztes Mal hinein, während die Bestie weiter rumrandalierte, in der Hoffnung, dass die Klinge ihm nochmals zusätzlichen Halt gab. Er sah sich verzweifelt um, während sie weiter auf und ab hüpften, als ihm ein anderer Gedanke kam.
    Und wie komme ich hier jetzt wieder runter?


    Hin und her schwankend, versuchte er nun auch mit seinen Beinen Halt zu finden, denn seine Arme wurden langsam müde und seine linke Hand, die den Dorn umklammerte, fing nun auch an durch die Reibung zu schmerzen. Dicht neben ihm peitschte der Schwanz des Ungetüms herum, konnte ihn jedoch glücklicherweise nicht erwischen.
    Wenn er jetzt jedoch losließ, würde er nur von den heftigen Bewegungen einfach umgeworfen werden und von den gigantischen Pranken zertrampelt. Verängstigt warf er schließlich das Deathblade außer Reichweite des Krouchug, ehe er mit der anderen Hand einen anderen Dorn packte und versuchte weiterhoch zu klettern.

    "When you remember one thing, that leads to remembering another and then another and then another. Our memories are connected. Many pieces are linked together like they’re in a chain that makes up each of us."

    - Naminé (Kingdom Hearts - Chain of Memories)

  • Tomomis Angriff zeigte Wirkung, was der Mumie zumindest ein kleines Schmunzeln auf dem Gesicht zauberte.
    Sie war nützlich für ihre Mama und dieses Gefühl war es, dass sie immer wieder glücklich machte. Doch die Freude hielt nicht lange stand. Etwas wischte über den Boden und zwar mit zerstörerischer Kraft. Durch den aufgewirbelten Staub und Dreck erkannte Tomomi viel zu spät, dass der Schweif der Bestie in ihre Richtung raste und sie schließlich wie ein Besen wegfegte. Der Geist der Anstalt hing ab und an von der Decke, deswegen kannte Tomomi das Gefühl keinen Boden unter den Füßen zu haben. Doch diesmal kam der Abflug zu überraschend und unvorbereitet. Die gesamte Luft wurde aus ihrer Lunge gepresst und ihre bandagierten Arme wanderten reflexartig um ihren Kopf. Nicht zu spät, denn mit einem lauten Krach klatschte das Mädchen auf einen Trümmerhaufen. Tomomi gab einen kurzen, aber lauten Schrei von sich und rollte zu Boden.
    "Schmerz....überall Schmerz....", murmelte sie, während sie ihre Arme verkrampft um sich schlang. Die Bandagen um ihren Körper verhinderten Schürfwunden, dennoch schien der Aufprall mehr Schaden angerichtet zu haben, als ein Beobachter vermuten würde.
    Schließlich öffnete sich ihr Auge, dass vorher zusammengekniffen war, und die Mumie versuchte mühsam sich aufzurichten. "Das...ist nichts...."


    OT: Wer Pluspunkte bei Tomomi sammeln will, sollte das jetzt nutzen^^

  • Mit einem Mal stand Alicia bei ihnen und begann, mit Tomomi zu sprechen. Clea schreckte hoch und sah die Heimleiterin erstaunt an. Wollte sie ihr etwa auch anbieten, aus dem Gefahrenfeld zu gehen? Irgendwie verschwammen ihre Worte in Cleas Ohren. Sie konnte dem Gespräch einfach nicht folgen … Mit einem Mal strebte Tomomi in Richtung Bestie. Jetzt wollte also auch sie mitmischen … Clea unterdrückte das Gefühl der Nutzlosigkeit, bevor es auch nur den geringsten Schaden anrichten konnte. Sie hatte andere Stärken. Ganz bestimmt. Und ansonsten diente sie halt als Kanonenfutter. Immer noch nützlich. Fasziniert sah sie zu, wie die Mumie erst mit Xaroc redete und dann, in der Deckung eines Trümmerhaufens, eine Flüssigkeit heraufbeschwor. Dann schoss sie diese auf die Bestie ab. 'Zumindest wird es wohl kaum zur Heilung dienen', dachte Clea und musste trotz des mulmigen Gefühls in ihrem Bauch schwach lächeln.
    In den nächsten Sekunden passierte so viel. Marika spielte Rodeo mit dem Vieh, um Xaroc, der anscheinend die Bestie aus nächster Nähe angegriffen hatte, die Flucht zu ermöglichen. Dieser aber schien nicht auf sie hören zu wollen. Und ein Schrei ertönte. Entsetzt raste Cleas Blick zu seiner Quelle. Tomomi war von dem Schweif der Bestie erwischt worden.
    „Tomomi!“, hauchte sie. Ihr Atem stockte. Sie überlegte gar nicht mehr, ihr Gedanke war sofort zur Gewissheit geworden: Sie musste Tomomi helfen. Ihre Füße reagierten abruptund setzten sich in Bewegung. Adrenalin schoss durch ihre Adern. Ein unsicherer Seitenblick auf die Bestie verriet ihr, dass diese immer noch auf Marika konzentriert war. 'Gut so.' Gerade noch im richtigem Moment sah sie wieder nach vorne. Beinahe wäre sie über ein kleines Trümmerteil gestolpert. Kaum zu glauben, wie weit es geflogen war … Hoffentlich ging es Tomomi gut. Ein Tunnelblick setzte ein. Ihre Umgebung war nicht mehr wichtig, nur noch ihr Ziel und der beste Weg dorthin. Mit großen Schritten sprintete sie voran.
    Und dann war sie da. Sie verlangsamte ihr Tempo und lief schnaufend aus. Was sollte sie tun? Helfen, ja, das war ihr klar, aber wie? Dass sie nicht vorher daran gedacht hatte … Anscheinend versuchte Tomomi gerade, aufzustehen. Clea überbrückte die kleine Distanz zwischen ihnen mit einigen hastigen Sätzen und berührte die Mumie vorsichtig am Arm, nur, um ihre Hand dann sofort wieder zurückzuziehen, aus Angst, ihr wehzutun.
    „Warte! Bewege dich lieber nicht so viel! Ich … ich trage dich“, brachte sie nach einigen Atemzügen hervor. „ … weg von dem Ding“, fügte sie unsicher hinzu. „Meinst du, du schaffst das?“

  • Durch den Aufprall klingelte es leicht in Tomomis Ohren, weswegen sie nicht sofort Clea neben sich wahrnahm.
    Dank der Bandagen und der vorsichtigen Berührung spürte die Mumie Cleas Hand auch nur kaum und musste dementsprechend nicht zurückweichen. Doch bei dem Wort 'tragen' riss sie ihr Auge auf und versuchte verzweifelt auf ihre wackligen Beine einen festen Stand zu bekommen. "N-n-nicht nötig...k..kein tragen...h-hab schlimmeres erlebt.", antwortete sie nervös und mit wechselnder Lautstärke.
    Der Schock von dem Abflug jedoch war zu frisch und Tomomi zitterte immer noch am ganzen Leib. Nur langsam machte sie einen Schritt nach dem Anderen. Für die Balance streckte sie ihre verbundenen Arme aus, doch diese Haltung verdeutlichte ihr Wanken umso mehr. "Brauchen...Abstand...für...Angriff..."

  • Sie hätte nicht gedacht, dass Tomomi in diesem Zustand noch ablehnen würde, doch ihre Reaktion war mehr als deutlich. Also ließ Clea es lieber, sie war sich ziemlich sicher, dass Tomomi es ihr übelnehmen würde, wenn sie sie jetzt einfach so hochnahm und wegtrug. Andere mochten vielleicht so reagieren, doch so tickte sie nicht. Tomomi ging aber irgendwie doch auf ihr Angebot ein, zumindest teilte sie ihren Plan mit Clea. Dass sie schon wieder so klar denken konnte … Ihr Körper hatte den Aufprall anscheinend nicht annähernd so gut überstanden. Sie war sehr wackelig auf den Beinen, so dass Clea bei jedem ihrer Schritte Angst hatte, sie würde gleich umfallen. Zögernd ging sie auf die Mumie zu, bückte sich ein wenig, um auf gleicher Höhe zu sein und bot ihr ihren Arm an.
    “Darf ich dich dann wenigstens stützen? Nur, wenn das okay ist ...”, fragte sie vorsichtig.

  • Verunsichert blieb Tomomi stehen und starrte Clea an.
    Warum wollte sie unbedingt die Mumie helfen? Warum lies sie die Mumie nicht einfach nach vorne wanken oder gar auf den Boden stürzen? Warum nur hielt sie den Abstand so klein? Tomomi schien sichtlich überfordert mit dem Angebot und ihr Auge wanderte ziellos hin und her, als ob sie nach einem Ausweg suchte. Andererseits hat ihr Körper auch keine Anstalten gemacht sich vom Fleck zu bewegen und so Abstand von Clea zu gewinnen.
    Schließlich konnte die Mumie ihren Mund öffnen: "I-I-Ich tue nur weh.....niemand.....will mich anfassen......" Während sie das sagte, schien ihr Auge feuchter geworden zu sein, ansonsten versuchte das Mädchen nichts von ihrer Trauer durchsickern zu lassen. Sie pflegte bisher den Abstand zu Anderen, aber war es wirklich das, was sie wollte?
    Clea seufzte innerlich. Sie hatte es also schon wieder geschafft. War sie denn wirklich so unsensibel und konversationsunfähig? Wieder einmal musste sie ihr Worte gut wählen. Der Grat zwischen helfen und verletzen war so schmal … Und auch Schweigen konnte die falsche Antwort sein. „Also … ich meine … irgendwie ...“, stotterte sie. Schlecht, ganz schlecht. Sie schloss die Augen und sammelte sich kurz. „Ich glaube nicht, dass du nur weh tust. Und … und selbst wenn, wenn ich dir so helfen und du dir nicht so viel wehtust, dann ist es doch okay“, antwortete sie sanft und sah Tomomi dabei in das Auge. Wie würde sie es aufnehmen? Clea war sich absolut nicht sicher.


    Tomomi sagte zuerst kein Wort, dann nahm sie vorsichtig Cleas Arm.
    "Mama sagt auch immer, dass ich nicht weh tue.......aber das sagt sie, damit ich nicht traurig bin....."

  • Während Xaroc nun vorstürmte und sein Messer in das Bein der Bestie rammte, folgte ihm Samuel. Er war dabei schussbereit, hielt sich jedoch aus zwei Gründen zurück. Zum einen hatte er kein wirklich freies Schussfeld und zum anderen für den Moment nur noch die Kugeln, die sich in der Trommel befanden.
    Um ihn herum spiele sich alles in einem schnellen Tempo ab, ein Mädchen stürmte an ihnen vorbei, rammte ebenfalls ein Messer in das Monster und verschwand einfach so wieder, Kugeln, die sich zu scheinbar alles andere als angenehmer Flüssigkeit zerstäubten, flogen auf das Wesen zu, bis dieses seinen Schmerz überwunden zu haben schien und wieder aktiv wurde.
    Was auch den Moment markierte, mit dem Samuel wieder lebendiger wurde. In Gedanken fluchend wollte er die paar Meter zu Xaroc überwinden und ihn zurückziehen, doch dazu kam er nicht mal. Marika stieß ihn unsanft aus der Bahn und kraxelte auf das Ungeheuer. Wahnsinnige, kommentiere Samuel es nur in Gedanken halb bösartig halb überrascht und ein klein wenig besorgt.
    Weiter konnte er sich jedoch keine Gedanken darüber machen, da er direkt vollends einen Koller bekam. Nachdem er stehen geblieben war, als Marika Xaroc aus der Bahn geschubst hatte, stampfte er nun erneut vor. Mit einem wutschnaubenden „Bist du vollkommen bekloppt?“ aus voller Kehle, versuchte er, an Xaroc heran zu kommen, als dieser, statt in Deckung zu gehen, sich erneut auf das tobende Biest stürzte.
    Auf den herumschwankenden Jungen zusteuernd preschte Samuel vor und wollte ihn von dem Vieh herunterreißen. Dabei hatte er seine wutblinde Rechnung jedoch ohne den Wirt gemacht.
    Nicht mehr klar denkend hatte er nur noch Sinne für sein Ziel gehabt und war vollkommen unvorbereitet, als etwas hartes und schweres von rechts gegen seine Rippen krachte.
    Der Schweif des Wesens hatte dabei eine solche Wucht, dass er Samuel an Ort und Stelle von den Beinen riss und während sein Unterkörper noch von seiner Vorwärtsbewegung ein Stück weitergetragen wurde, nach links fegte. Mit einem Keuchen kam Samuel halb auf der linken Seite halb auf dem Rücken auf dem Boden auf, wobei sein Kopf von der Schulter und seinem Rucksack davon abgehalten wurde, ebenfalls mit dem Boden zu kollidieren.
    In einer Schockreaktion auf den doppelten Aufprall des Schweifes und des Körpers auf dem Boden blockierte für wenige Sekunden Samuels Atmung und sein Körper verkrampfte. Schnell endete dieser Zustand jedoch wieder und Samuel atmete einmal schnappend tief ein, bevor ein knurrender Schmerzensschrei über seine Lippen trat. Zwei Sekunden vergingen, dann nach insgesamt acht Sekunden der Regungslosigkeit tastete er nach seinem Revolver, der in seinem Sichtfeld neben ihm gelandet war, griff ihn mit der linken Hand, schob sich einen Meter von dem Monster weg und stemmte sich auf die Beine, auf denen er gebeugt stehen blieb und mit der rechten Hand seinen Brustkorb abtastete.

  • Mit großen Augen verfolgte Clea die Bewegung der Mumie. Tatsächlich, sie hatte es geschafft, keine Katastrophe in Gang gesetzt. Beinahe dankbar lächelte sie Tomomi zu.
    Langsam entfernten sie sich von der Bestie. Und trotzdem hatte Clea das widerliche Gefühl, ihren Atem im Nacken zu haben. Um sicherzugehen, dass diese nicht direkt auf sie zuraste, drehte sie sich um. Nein, soweit sie sehen konnte, war sie immer noch mit Marika beschäftigt.
    Es war ein seltsames Gefühl, die Mumie zu stützen. Sie war ein gutes Stückchen kleiner als Clea, sodass diese sich bücken musste. Nicht, dass ihr das etwas ausmachte. Nein, sie war vollkommen fasziniert von ihrem Gegenüber, auch, wenn sie nicht wusste, warum genau. Wie lange war sie wohl nicht mehr berührt worden? Also wirklich, absichtlich berührt, nicht nur angerempelt oder so etwas in der Art? Menschen empfanden also keine Zuneigung zu Erleuchteten. Und anders herum auch nicht. Ein recht sicherer Indikator für Zuneigung war bekannterweise Körperkontakt. Auch unter Freunden … Clea musste dabei an die ABBBFFs aus ihrer Klasse denken. Die fielen sich doch auch nach allen fünf Minuten um den Hals.
    Und noch etwas bemerkte sie, als sie so über Berührungen philosophierte: Der Verband, der ihren Arm berührte, war erstaunlich trocken. Tomomi hatte doch gerade erst ihre Kugeln abgeschossen, oder? Sie hätte erwartet, dass er geradezu triefte. Aber sie war sich nicht sicher, ob ihr Hirn in seinem jetzigem Zustand überhaupt noch für so etwas wie Denken geeignet war.
    Inzwischen hatten sie ein gutes Stück Entfernung zu der Bestie gewonnen. Fragend sah sie zu Tomomi herüber und hielt dann an.
    „Ist das weit genug?“, erkundigte sie sich. Sie erwartete nicht wirklich eine Antwort, doch in irgendeiner Weise waren diese Worte nötig gewesen.

  • Und dann ging es doch wieder viel zu schnell, wie so oft in diesen Situationen wo man dachte man hätte es jetzt unter Kontrolle. Das Mädchen von vorhin kehrte zurück und griff erneut an und verschwand genauso schnell wieder, wobei Leira sich jetzt endlich erinnerte, die Teleporterin schon beim ersten Krouchug im Einsatz gesehen zu haben. Kaum dass sie weg war, schoss irgendetwas in die Augen des Ungeheuers, was leider wieder Leben in dieses brachte.
    Marika war plötzlich wieder da, stieß Xaroc zur Seite und kletterte auf die Bestie. Das macht sie jetzt nicht wirklich oder? Leira konnte sie nur anstarren, während Marika erneut Xaroc zurief dass er verschwinden solle. Obwohl sie nicht gemeint war, aber ebenso in der Nähe herumstand, zog Leira sich ein Stückchen zurück. Xaroc aber schien es sich plötzlich anders zu überlegen und beschloss sich dem Rodeoversuch anzuschließen. “Hey bleib hier!”, rief sie noch, aber da war es schon zu spät. Der Junge hatte sich bereits in eine Position manövriert, in der er kaum mehr los lassen konnte da die Bestie ihn ansonsten zertrampeln würde. Verdammt!
    Und als wäre das alles noch nicht genug gewesen hatte die Bestie nur wenige Sekunden zuvor Tomomi erwischt, die sich auf der anderen Seite des Monsters befand. Leira konnte es erst jetzt richtig sehen, vorher hatte das Vieh die Sicht versperrt. Zum Glück wurde ihr jedoch schon geholfen, Leira erkannte das gleiche Mädchen mit dem sie zuvor auch gesprochen hatte.


    „Bist du vollkommen bekloppt?“, schrie plötzlich jemand und - das gibts jetzt nicht oder? - lief auch noch auf die Bestie zu. Waren die eigentlich alle lebensmüde? Es kam wie es kommen musste, und den Militärheini erwischte es wie zuvor Tomomi. Da er jedoch kurz darauf wieder stand, nahm Leira an, dass er zum Glück nicht ernsthaft verletzt worden war. Sie hatte sich tatsächlich für einen Moment Sorgen gemacht... Dennoch - jetzt reichts.


    Entschlossen lief Leira mit einigem Abstand so weit um das Monster herum bis sie in dessen Blickfeld kam. Mit einer kaum wahrnehmbaren Handbewegung stellte sie eine ihrer Wände in kaum einem Meter Entfernung vor sich auf. “Huhu, hier bin ich!”, rief sie dann der Bestie zu und winkte. Gleichzeitig machte sie sich bereit seitlich wegzuspringen für den Fall dass sie die Barriere nicht halten konnte. Dennoch, mit dem Kopf durch die Wand würde die Bestie nicht nur verwirren, sondern wohl auch ziemlich benommen werden lassen.
    Zum Glück erinnerte sich Leira jetzt auch wieder daran, dass die Bestie sie wohl nicht verstehen würde, daher riskierte sie es, den beiden “Reitern” eine Warnung zukommen zu lassen: “Macht euch auf einen Aufprall gefasst!”



    *sich der Fraktion der Lebensmüden anschließt*, scheint Spaß zu machen ^^

  • Marika war nicht wütend, sie war stinksauer. Warum hatte sie sich denn in Gefahr begeben um einen bockigen, spät pubertierenden Teenager davor zu bewahren, zerfleischt zu werden, wenn dieser in einem unglaublich dummen Anflug von hirnloser Rebellion alles zunichtemachte und sich direkt wieder in Gefahr brachte? Wie konnte man nur über alle Maßen bescheuert sein? Diese Trotzreaktion, die offensichtlich allein der Freude, sich gegen alles und jeden aufzulehnen konnte die Streunerin beim besten Willen nicht nachvollziehen.


    Mitten in ihrer Konzentration, sich festzuhalten, hatte sie aus den Augenwinkeln Xaroc bemerkt, der das Hinterteil des Krouchugs angesprungen hatte, wie übermütiges, größenwahnsinniges und tollwütiges Eichhörnchen. Ein Schwall wüster Flüche, die man definitiv nicht als Jugendfrei bezeichnen konnte, brach aus der Blonden hervor und machte ihrem Ärger Luft. Scheinbar völlig unüberlegt und ohne Ziel stach der Junge nun mit der Deathblade auf die Flanke des Monsters ein, was dieses nur noch weiter in Rage brachte und dazu führte, dass es wie wild um sich schlug, während Samuel, der offensichtlich zum ersten Mal überhaupt mit Marika einer Meinung war, zumindest soweit man aus seinem wütenden Gesichtsausdruck schließen konnte, versuchte Xaroc zu erreichen. Aber er wurde mit voller Wucht von dem Schweif der Bestie getroffen und wie Tomomi zuvor von den Beinen gefegt. Marika verzog auf ihrer erhöhten Position das Gesicht. Das hatte schmerzhaft ausgesehen. Zum Glück rappelte der Militärheini sich nach einer Weile wieder auf, sie hatte fast schon befürchtet, er würde dort liegen bleiben.


    Selbst Marika, die ihr ganzes Leben im Gebirge verbracht hatte und gut im Klettern war, bekam nun Probleme, sich bei dem Gezappele des Krouchugs, welches von wütendem Brüllen begleitet wurde, zu halten und das, obwohl sie ihr Gewicht auf beide Beine, die fest gegen die harte Panzerhaut gestemmt waren, verteilt hatte und sich zusätzlich noch mit beiden Händen an den Dornen festhielt, die rechts von ihr mit dem Buckel des Monsters in die Höhe wuchsen, was ihr eine eigentlich sichere und definitiv angenehmere Position brachte, als Xaroc, der sich nur mit den Händen an den Dornen der Hüfte festhielt und sonst wie ein nasser Sack an der Seite des Ungetüms herunterhing. Dann ging auch noch ein Ruck durch den Körper unter ihr, als wäre das Monster gegen eine Wand gelaufen.


    Das Nervtötende an der ganzen Sache war, dass wohl oder übel sie erneut etwas Dummes tun würde, um diesen verdammten Kindskopf zu retten. „Sollten wir alle das hier überleben, mach ich diesem Volldepp eigenhändig die Hölle heiß!“, schwor Marika finster in Gedanken und warf Xaroc einen vernichtenden Blick zu. Dann spannte sie alle Muskeln, bereit von ihrer eigentlich ganz passablen Position abzuspringen.


    Doch dazu kam sie nicht, denn in diesem Moment mischte sich jemand in den Kampf ein, mit dem die Streunerin nun wirklich nicht gerechnet hätte, vor allem nicht auf DIESE Weise.
    Alicia, die die ganze Zeit, ab dem Moment, als sie Tomomi geschickt hatte, den anderen zu helfen, still an die nächste Wand zurückgezogen mit geschlossenen Augen und gefalteten Händen ganz offensichtlich gebetet hatte, hob nun plötzlich die Stimme. Auf eine irritierende Weise schaffte sie es komplett den Kampflärm und das Brüllen der Bestie zu übertönen, ohne dabei schreien zu müssen.


    „So bitte ich dich, schicke deinen Kindern dein Licht, das alle Finsternis durchdringt!“, klang das Ende ihres Gebetes durch den Raum.


    Die hat doch nen Sprung in der Schüssel! Als würde es etwas bringen eine imaginäre Macht anzufl… WAS????“, stieß Marika aus, wobei ihre Stimme anfangs noch ein missbilligendes, aber doch recht leises Knurren war, bei dem letzten Ausruf aber zu blanker Fassungslosigkeit wurde. Denn das Gebet der Heimleiterin bewirkte tatsächlich etwas: Die Zeichen auf den Körpern der Erleuchteten, obgleich offen sichtbar oder unter Kleidung verborgen, begannen zu leuchten. Beinahe wie in jener Nacht, als sie sich auf dem Feld hoch im Norden getroffen hatten, und doch war es dieses Mal anders, denn statt dem sanften, ein wenig unheimlichen Glühen vom letzten Mal, strahlten diese in einer Stärke, dass Marika reflexartig das Gesicht gegen die Arme drücken wollte und die Augen schloss, ehe ihr bewusst wurde, dass das gleißende Licht sie überhaupt nicht blendete. Das Monster unter ihr jedoch umso mehr, denn es stieß ein beinahe schon jämmerliches Jaulen aus und wich vor den Jugendlichen zurück. Von dem tobenden und scheinbar unermüdlichen Berserker war mit einem Schlag nichts mehr übrig.


    Aber bevor sich Marika den Luxus erlaubte, sich noch weiter zu wundern, spannte sie die Muskeln, sprang von der Kreatur herunter, wobei sie sich auf die Hüftgegend des Monsters orientierte. Kaum, dass sie festen Boden unter den Füßen hatte, machte sie gleich noch einen zweiten, packte Xaroc im Flug und riss ihn von dem Monster herunter und zu Boden. Unter normalen Umständen wären beide jetzt wohl den Klauen des Ungeheuers ausgeliefert gewesen, doch nun brachte es mit einem erneuten Aufjaulen nur so schnell es konnte Abstand zwischen sich und die beiden leuchtenden Menschlein, die da so eben in seinem Blickfeld aufgetaucht waren. Zur Sicherheit packte Marika den Kindskopf fest am Arm, kam selbst wieder auf die Beine und zerrte ihn ein Stück zurück.


    Gelegentlich schnappte es blind um sich, doch auch diese Geste konnte nicht verbergen, dass der Krouchug, ein Monster aus Schauergeschichten und wie eine leibhaftige Ausgeburt der Hölle, vor Panik zitterte. Binnen eines Wimpernschlages hatte sich die Situation in dem schmuddeligen und völlig zerstörten Raum der ehemaligen Spielothek um hundertachzig Grad gedreht. Und so plötzlich aus seinem Rausch gerissen schien das Ungetüm nun auch endlich in vollen Zügen den Schmerz jener Wunden zu spüren, die ihm die Erleuchteten beigefügt hatten.

    „ … Auf dass deine Strahlen, Speeren gleich das Böse vernichten, welches deine Kinder bedroht!“
    , ließ noch einmal Alicia verlauten und wieder schien es, als habe sie einen Teil ihres Gebetes bewusst viel zu leise gesprochen, als dass auch nur eine Person im Raum den kompletten Text hätte verstehen können und nur diesen letzten Satz klar gesagt.


    Das Licht, welches noch immer von den Zeichen der Kids ausging, veränderte sich leicht, auch wenn Marika nicht hätte sagen können, wie genau. Ein schwaches Lächeln stahl sich aber auf ihr Gesicht, als sie bemerkte, dass die Heimleiterin die Augen fest geschlossen hielt. Offenbar war Alicia nicht gegen das gleißende Leuchten, welches sie wohl heraufbeschworen hatte, immun. Heraufbeschworen? Genau, da war noch etwas, diese Sache war doch eigentlich gar nicht möglich.


    Die Streunerin blickte noch einmal zu dem Krouchug und etwas wallte in ihr auf. Wie mechanisch hob sie die Waffe und richtete sie auf das Ungeheuer. Doch es war nicht, als wäre sie ferngesteuert, vielmehr schien es ihr, als würde sich ihr gesamter Hass gegen dieses abartige Monstrum nun getrieben von ihrem eigenen Wunsch es unschädlich zu machen, sammeln. Und mit ihm kam ein unbestimmbares Gefühl, welches sie nicht zögern ließ: Die Gewissheit, dass sie hier und jetzt in diesem Moment den Menschenfresser angreifen konnte. Ihr Schuss würde Schaden anrichten, würde zerstören.
    Der Rückstoß war so heftig wie immer und durch den Ruck, der durch ihre Arme ging, verriss sie hoffnungslos die Waffe, so wie sie es immer tat, wenn sie versuchte aus etwas Entfernung zu schießen. Dies Mal aber zog ihre Kugel einen Schweif aus blutrotem Licht hinter sich her, die gleiche Farbe wie das Lichtmal auf Marikas Rücken, beschrieb in der Luft einen Bogen und krachte gegen die rechte Schulter des Monsters. Die Kugel prallte wie zu erwarten ab, aber von dem Punkt, an dem sie aufgeschlagen hatte, bildeten sich sofort Risse in der Panzerung. Erst waren sie fein wie ein Menschenhaar, doch sie wurden schnell dicker und breiteten sich über einige Dezimeter weiß vom Einschlagspunkt aus aus.

    OT: So dann leiten wir mal das Finale des Kampfes ein. Und nun wisst ihr auch, warum ihr alle in der Anmeldung die Lichtstärke /-farbe eures Charas angeben musstet, genau für so ne Sytuation.


    Hiermit meine Freunde verlassen wir ein Stück weiter die gewohnten Gefilde der Realität udn stellen uns der Welt der Erleuchteten. Nur keine Sorge, den kleinen Power-Up von jetzt werdet ihr nciht behalten.
    Also nutzt ihn schön aus und haut alle noch mal richtig drauf. Eure Attacke wird natürlich jeweils eure eigene Farbe haben, genauso wie euer Leuchten. Das Licht könnt ihr bei dem Angriff um die Waffen eures Charas legen, es ist jedoch nicht mit den sonstigen Superkräften eures Chars kompatibel. In dieses Licht gehüllt werden auch normale Waffen, wie Messer, Kugeln, Schwerter, ... Schaden anrichten, welchen ihr aber bitte NICHT beschreibt. Leitet euren Endangriff ein, das Resultat übernehm ich. Ich fänds ehrlich cool, wenn möglichst viele gleichzeitig den Finalschlag landen würden. Für dieses eine Mal kann euer Char ohne Vorwissen die Lichtkräfte nutzen, den Chars wird es bei derem Einsatz ähnlich gehen wie Marie, es ist indirekt ein von Alicia eingeleteter Angriff und unsre Charas sollten sich dem (solange sie es noch können) nicht entziehen.


    Espeon: Entschuldige, dass ich auf deine Aktion nur nebenbei eingehe, aber Marika ist zu sehr mit festhalten beschäftigt. Du kannst aber gern beschreiben, dass das Monster gegen die Wände kracht, nachdem Xaroc auf es einsticht. Weitere Reationen --> per Skype^^


    @Orca: So sehr ich dein Spiel auch mag, in der Haut deines Chars will ich definitiv noch stecken. Die Standpauke von Marika kommt sicher noch und ich glaub auch Sam wird noch Dampf ablassen^^.

    Öffne die Pforte, durchschreite das Tor und betritt eine Welt, wie du sie dir in deinen kühnsten Träumen vorgestellt hast. Eine Welt, in der Wunder Wirklichkeit und Kinder nie erwachsen werden.
    Doch ohne Hilfe werden die Traumlande schon bald vom Albtraum regiert, den die bösartigen Nachtmahre sind mächtiger als je zuvor.


    Das Abenteuer und der Kampf um die Welt der Träume hat begonnen!
    The endless Night of Dreams

  • Noch weitestgehend mit sich selbst beschäftigt bekam Samuel nur bruchstückhaft mit, wie ein weiteres Mädchen sich in die Nähe des Monsters begab und es auch noch anzulocken versuche.
    Während jedoch sein Tasten die Schmerzen, die von seiner Seite ausgingen nur noch steigerten, war alles, was er von dem Vorgehen mitbekam, dass das Mädchen irgendwie am Leben blieb.
    Das Ergebnis seiner Untersuchung war immerhin negativ, er konnte keine Brüche entdecken, was die Schmerzen jedoch auch nicht linderte.
    Doch mit zusammengebissenen Zähnen und viel Konzentration schaffte er es, sich zumindest halb von seiner Verletzung los zu reißen und auch seiner Umgebung wieder ein wenig Aufmerksamkeit zu schenken. Sonst brauche ich mir darum bald gar keine Sorgen mehr machen.
    Was er dabei dann um sich herum sah war einfach ausgedrückt verwunderlich. Diese komischen Zeichen, die alle wie auch er selbst trugen, begann zu leuchten, geradezu zu strahlen. Auch sein einges, das große Zahnrad, das über Brust, Schultern und Schulterblätter lag und die kleinen am Hals fügte seinen grau-braunen Verlauf der Farbenwelt des Raumes hinzu. Doch das hatte er bereits bei dem ersten Kampf, in den sich verwickelt worden waren, bemerkt, noch seltsamer war es, dass das wahnsinnige vierbeinige Etwas sich zu beruhigen schien und ... in die Defensive überging. Marika nutze diese Zeit, sowohl sich selbst als auch Xaroc von dem Vieh wegzubringen. Immerhin etwas...
    Diesem Schauspiel folgte er gebannt, bis ein Schuss durch den Saal hämmerte. Der Schuss, der irgendetwas mit der Panzerung des Biestes angestellt hatte, löste ein schwaches Grinsen und einiges anders aus. Es kochte etwas in ihm auf. Wut, Zorn, der Wunsch zu töten. Das Biest. Ohne es wäre all dies nicht passiert. Es war kein Wunsch, nein, es war sein fester Wille.
    Doch das war es, was Samuel spürte, als er wie von einem unterbewussten Reflex geleitet ohne drüber nachzudenken auf das Vieh anlegte, weder auf das Zittern seines Armes noch die Schmerzen seiner rechten Seite, die immer weiter in den Brustkorb hinein streuten noch sein nicht ganz freies Schussfeld, achtete.
    Etwas anderes passierte jedoch stattdessen. Was er für ein Nachlassen seiner Wahrnehmung gehalten hatte wiederholte sich. Auch seine Kugel, die sich mit einem Knall löste, hinterließ für einen kurzen Moment eine leuchtende Linie, die den Weg beschrieb, den die Kugel auf das Wesen zu genommen hatte. Ein dünner nebeliger Schweif hing in der Luft, der sich von ihm zum Monster hin von Braun zu Grau verfärbte.
    Die andere Seite sah dabei jedoch nicht so rosig aus. Der starke Rückstoß schickte eine stechende Schmerzwelle durch Samuels Körper, die sich mit dem hämmernden bereits bestehenden Schmerz mischte. Unfähig wie sonst die Waffe zu kontrollieren wurde Samuels Arm nach oben geschleudert und er verlor fast seinen Revolver aus der Hand, doch er ließ sich wie maschinell nur auf die Knie nieder, legte beide Hände um den Griff und feuerte erneut, was den gleichen grau-braunen Strahl erzeugte, jedoch auch dafür sorgte, dass ihm vor Schmerz kurz Schwarz vor Augen wurde und er sich mit den Händen auf dem Boden abstützte.

  • Man ging Jasmins Ruf mehr als nur wörtlich nach, wenn auch auf die fürchterlichste Art und Weise.
    Die Mumie schleuderte eine gefährlich wirkende Flüssigkeit auf die Bestie, die zischend in die Wunden sickerte - für eine Sekunde fühlte sie sich in den Chemieunterricht zurückversetzt, in Zeiten ohne Todesangst -, während Marika und Xaroc es bekletterten und mit offensichtlich gleichwertiger Wut auf das Monster einhieben, welches nun vollständig den Verstand verlor. Seine unkontrollierten Bemühungen, seine ungewollten Reiter loszuwerden, glichen schon beinahe einem Tanz. Erneut war Jasmins gesamter Körper gelähmt. Ein großer Junge mit Igelfrisur preschte nun ebenfalls auf die Bestie zu, doch sein Schweif schleuderte ihn auf den Boden.
    Ihre Atmung wurde wieder kurz und abgehackt, ihre Augen größer und größer. Die bringen uns nur noch schneller um, die können doch nicht alle gleichzeitig auf das Vieh zurennen, was... Einen hysterischen Moment lang musste sie an ein schlechtes Fußballspiel denken, bei dem alle Spieler auf den Ball zustürmten und sich niemand um die Abwehr kümmerte. Sie wusste nichts von Fußball. Sie wusste auch nichts vom Sterben. Hektisch sah sie von dem Jungen zu der Bestie und zurück. Helfen oder nicht? Schon stand er wieder auf den Beinen.
    Und wieder riss man sie aus den Gedanken, als das Mädchen mit den kastanienbraunen Haaren plötzlich ebenfalls Spaß an den Selbstmordaktionen fand. Wild winkend rannte sie direkt ins Blickfeld der Bestie. Jasmin schlug die Hände vor die Augen vor Schreck.
    "Hört bitte auf, zu sterben!" rief sie noch mit zitternder Stimme, bevor sie sich direkt vor das Mädchen teleportierte, ohne sich überhaupt zu ihr umzudrehen, sie hielt nicht inne, schoss sofort weiter, ein paar Meter nach rechts, wieder nach links, nach hinten und wieder zur Seite. Ihr Kopf barst beinahe vor Anstrengung, sie sah noch nicht einmal, ob ihre Ablenkaktion funktionierte, betete nur, dass sie zumindest irgendein Leben retten konnte, irgendeins.
    Kaum zwanzig Sekunden hielt sie durch, bevor sie hinter einem Spielautomaten auf die Knie fiel. Ihre Hände landeten auf einem Haufen Münzen, ihre Wange schürfte sich auf, als sie an den Trümmern des Automatens vorbeiratschte, und sie kniete nur da, zitterte wie ein Erdbeben und wurde geschüttelt von Husten und Keuchen und Schluchzen, die Augen fest geschlossen, während ihr Kopf ihr zuschrie wir sterben wir sterben wir sterben. Die Qual verdrängte den Schmerz ihrer Wange für den Moment. Es war, als hätte man ihren gesamten Kopf mehrmals gründlich mit einem Vorschlaghammer bearbeitet. Diese verdammten Nebenwirkungen, oh Gott wir sterben wir sterben. Klirrend fiel das Perlmuttmesser zu Boden.
    Vielleicht war sie so kurz vor der Ohnmacht, dass ihr Bewusstsein bereits schwebte, doch sie sah nichts, hörte nichts, spürte nichts außer den allumfassenden, unerträglichen Schmerz, bis sie plötzlich leuchtete.
    Wa-
    Ja, sie leuchtete. Es gab kein besseres Wort. Es war wie an dem Abend der Farbexplosion am Himmel, wie bei ihrem ersten Kampf gegen die Bestie. Ihr gesamter Oberkörper strahlte wieder ungehindert weinrot durch die Kleidungsschichten, die Schlange war klar zu sehen. Kurz blendete sie die fürchterlichen Laute ihrer Umgebung aus und betastete vorsichtig ihr T-Shirt. Es fühlte sich völlig normal an. Und trotzdem schien es kaum da zu sein, stellte nicht das geringste Hindernis für dieses bizarre Leuchten dar.
    Ganz langsam fiel die Angst von Jasmin ab, nicht fließend, sondern in Brocken, und diesmal bedurfte es keiner Box in ihren Gedanken. Zurück blieb nichts als... Wut. Hass. Siegeswille und Entschlossenheit.
    Keine der Schmerzen war besser geworden. Ihre Wange fühlte sich matschig an und brannte wie Feuer, in ihrem Kopf schien es ohrenbetäubend laut zu dröhnen und ihr Arm war weiterhin weder einsatzbereit noch einigermaßen erträglich, aber das schien plötzlich nebensächlich. Mit kalter Ruhe hob sie das Perlmuttmesser hoch, steckte es in die Jackentasche zu ihrem letzten eigenen verbliebenen Prachtstück und erhob sich langsam.
    Niemand ritt mehr die Bestie, doch sie schien ein völlig anderes Wesen zu sein. Die kranke Besessenheit war aus seinem Gesicht gewichen, stattdessen sah man dort reine, unverdünnte Panik. Es schien beinahe vor den Jugendlichen zurückzuweichen.
    Das alles nahm sie vollkommen neutral auf, wenn überhaupt mit einem leisen Lächeln. Ihre Finger fuhren wie automatisch zu ihrer Jackentasche, doch zwei Knalle rissen sie aus der Bewegung. Offensichtlich kamen sie von den Pistolen von Blondie und dem Jungen mit der Igelfrisur. Sie zogen farbenfrohe Schleier mit sich, die Jasmin fasziniert beobachtete, immer noch ohne jede Spur von Angst. Marikas blutrote Kugel schien die Schulter der Bestie regelrecht zu zersplittern.
    Sehr gut. Langsam kam ihr die fehlende Panik seltsam vor. Kurz entschlossen zog sie beide Messer und warf sie kurz hintereinander auf die Bestie. Eines zielte auf sein rechtes Auge, das andere dort, wo sie sein Herz vermutete. Die beiden Waffen zogen Schweife aus weinrotem Licht mit sich, beinahe wie fliegende Wunderkerzen. Weshalb, wusste sie nicht, doch sie war sich sicher, dass sie beim Aufprall großen Schaden anrichten würden. Vielleicht sterben wir nicht?

  • Jeff hatte sich in der Gasse neben dem Gebäude zusammengekauert, seine Stirn auf seine Knie gelegt. Er wollte da auf keinen Fall noch einmal rein. Sein Entschluss stand fest. Egal, ob die anderen da reingelaufen waren, er würde es sicher nicht tun, nein... Er war doch nicht Lebensmüde! Das, was dieses Massaker angerichtet hatte, war sicher noch da drin. Und es leistete Widerstand. Das konnte er zumindest aus den lauten Geräuschen im Inneren des Gebäudes vernehmen, da drin musste es äußerst heftig zugehen. Er hatte absolut keine Lust, nachzuschauen, was es war, dafür hatte er zu viel Fantasie.
    Ein Amokläufer war das sicher nicht. Und diese dunkle Stimme, die er vorher einmal gehört hatte... er hatte sie nicht genauer definieren können, aber sie hatte auf keinen Fall menschlich geklungen.
    Mit einem tiefen Seufzer sah er auf und besah sich den Schmalen Himmel in dieser Gasse. Das Chaos da drin nahm kein Ende. Sollte... sollte er wirklich da rein gehen? Vielleicht war jemand verletzt und brauchte Hilfe. Er selbst war ja nicht besonders stark aber... irgendetwas sagte ihm, dass er da rein musste. Irgendetwas.


    Plötzlich fühlte er etwas. Ein gleißendes Licht. Es war weiß, leicht bläulich... unmöglich. Er versuchte, die Quelle des Lichtes zu erahnen und sprang auf und drehte sich zweimal um die eigene Achse. Kein Zweifel. Das Licht kam von dem Mal auf seinem Rücken, das er sich bereits mehrmals mit Verwunderung im Badezimmerspiegel betrachtet hatte. Und nicht nur er leuchtete scheinbar. Durch den Eingang in das Gebäude konnte er dort drinnen ein noch viel größeres Leuchtspektakel in mehreren Farben wahrnehmen. Was hatte das nur zu bedeuten...?
    Der Gedanke, dass er hineingehen sollte, war für ihn plötzlich nicht mehr ganz so absurd. Der Blondhaarige griff an den Gürrtel seiner grünen Hose, wo er die elektrische Pistole vorfand. Egal, was da drin war, er war gerüstet... irgendwie. Sicher, in den Augen mancher war das Teil auf den ersten Blick ein Spielzeug, aber der elektrische Stoß hatte eine nicht zu verachtende Wucht!
    Mit schnellen Schritten stürmte Jeff hinein und sah ein riesiges, dunkles...
    Was um alles in der Welt?!?
    Nein, nicht nachdenken, das Wesen wurde von den anderen attackiert, es war wohl das... Ding, das für dieses Massaker verantwortlich war. Er musste schnell handeln. Nicht zu viel sehen. Sonst verfiel er womöglich wieder der Panik...
    Das Licht war gleißend hell, aber dennoch fühlte sich der Brillenträger nicht geblendet. Stattdessen hob er die weiße Pistole weit von sich und zielte auf das Ungeheuer, welches bereits etwas zurückgedrängt schien. Als er schließlich seine Waffe betätigte, schoss nicht nur ein elektrischer Stoß hervor, nein, es war eine riesige Salve aus kristallklarem, im Zentrum fast transparenten Licht, das jedoch einen milchweiß-hellblauen Schweif hinter sich her zog. Dieses Projektil hatte plötzlich weitaus mehr Wucht gehabt, auf diese der nicht gerade standhafte Junge nicht wirklich vorbereitet gewesen war und deshalb nach dem Schuss einige Schritte nach hinten taumelte und anschließend strauchelte, mit dem Rücken unangenehm auf dem Boden landend.
    Mehr konnte er wohl nicht tun, allein die Absurdität dieser Situation machte ihn jetzt vollkommen perplex.