Erleuchtet - Spieletopic

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • Lavernes Einwurf wurde gekonnt übergangen, als stattdessen ein junger Mann, von dem der Schwarzhaarige wusste, dass er nicht mit dem Bus gekommen war, sich an die Bestie wandte. Die Interaktion, die folgte, war so bizarr und gewollt kitschig, dass der junge Dieb für einen kurzen Moment sine Fassade fallen lassen und angewidert das Gesicht verziehen musste. „Was ein Freak! I think I’m gonna throw up!“


    Zum ersten Mal schien Marika mit seinem Sentiment übereinzustimmen, denn auch sie schien nicht besonders begeistert von, was auch immer der wirre Typ mit ihr machte, zu sein. Zumindest wirkte der Ton des Monsters noch angenervter als es sonst der Fall war. Laverne lauschte sehr genau als sie, nach einem kurzen Seitenhieb gegen die anderen, ihre Situation erklärte. Tatsächlich schien sie offenbar ebenfalls eine der Bestien zu sein, die, so Marika, alle die Fähigkeit besaßen, menschliche Form anzunehmen. Dies war äußerst interessant für den jungen Dieb. Wenn sie normal unter Menschen leben konnten, dann ließe sich sicher auch mit ihnen verhandeln. Was wäre ein lockenderes Angebot als eine ganze Anstalt voller nichtsahnender Erleuchteter? Sollten seine anderen Optionen ins Nichts führen, bliebe ihm wenigstens noch diese Möglichkeit. „Und wer weiß, manchmal lohnt es sich ja auch mehrspurig zu fahren.“


    Als das Monster erwähnte, dass sie nun von anderen Bestien gespürt werden konnte, gingen bei Laverne jedoch sofort die Alarmglocken an. Eine weitere Konfrontation wollte er auf jeden Fall vermeiden, schließlich hatte er keine Lust als jemandes Abendessen zu enden. Außerdem befanden sich hier so viele valuable assets, die er ungern aufs Spiel setzen wollen würde. Zeit, sich wieder gut zu inszenieren.
    So trat er etwas nach vorne und hob etwas seine Stimme, darauf bedacht nicht zu kommandierend, sondern lieber eindringlich zu wirken. „Wenn das, was das Bi-- äh, Marika sagt, wahr ist, sollten wir schleunigst back to the basis, wenn ihr versteht. Ich glaube, keiner von uns hat große Lust auf noch eine confrontation solange Alicia nicht in der Nähe ist und wie bereits gesagt, gibt es einige unter uns, denen es nicht so gut geht, if you catch my drift", vielsagender Blick Richtung Tomomi, "Marika kann ja ebenfalls zur Anstalt zurückkehren, sobald sie sich zurück transformed hat, aber gerade jetzt ist es, glaube ich, wichtiger, dass wir für die Sicherheit der Gruppe – vor allem meine – sorgen! Any objections?“

  • Artemis hatte gerade einen gewissen Abstand zwischen sich und den Rest gebracht, als er den Schrei hörte. Sofort bremste er ab und überlegte. Dies war nicht der Schrei eines Menschen oder eines normalen Tieres. Dies war ein Geräusch, das sich aus dem Rachen einer Bestie gelöst hatte, an deren er bis vor zwei Tagen nicht geglaubt hatte. Und nun das.


    Möglicherweise hatte der Krouchug ihm ja die Aufgabe, Marika loszuwerden, abgenommen. Wie nett und nützlich. An diesem Punkt sollte er wie die anderen kehrt ma...
    Seine Überlegung wurde rasch gestört, als sich herausstellte, dass die Gruppe auf keinen Fall kehrt machte. Ganz im Gegenteil, nun kamen sie an ihm vorbeigestürmt, ihrerseits alarmiert von dem Geräusch. Und niemand schenkte ihm auch nur ein bisschen Aufmerksamkeit.


    Nun erst realisierte er, dass er allein mit offenem Mund im Wald stand, und schloss ihn. Was denn? Waren die Viecher wirklich so interessant, dass man sie sich von nächster Nähe angucken musste? Sehnsüchtig warf er einen Blick hinter sich. Vielleicht sollte ich einfach... Warte. Wieso eigentlich vielleicht? Wieso hatte er das Gefühl, umbedingt anwesend sein zu müssen? Das war Blödsinn, sagte er sich. Pure Idiotie, die zu einem vorzeitigen Ende führen könnte... Er folgte ihnen.


    Schließlich fand er die Erleuchteten um den zusammengebrochenen, jedoch offenbar nicht toten Körper eines Krouchugs. In dem Bewusstsein, dass er trotz aller Neugierde noch einige Vorsichtsmaßnahmen einzuhalten hatte, versteckte er sich hinter einem Baum und wohnte im Verborgenen dem "Gespräch" bei. Denn tatsächlich, es sprach. Und es war sogar eine Bekannte.


    Im Verlauf der nächsten Viertelstunde dröselte sich langsam aber sicher das gesamte Verhältnis zwischen dem Monster und Marika auf. Art sackte hinter seinem Baum zusammen und massierte stöhnend seinen schmerzenden Skalp. Also nochmal... sie ist ein Monster, das sich als Mensch tarnt, aber ihre menschliche Tarnung hat das Licht, und wir haben ihren Biorhytmus auseinandergebracht... Was sollte er damit anfangen? Was war sie nun? Freund, Feind, Gehilfin, Verbündete, Bedrohung?


    Letzten Endes musste er das selbst herausfinden. Mit einem Ächzen schob er sich am Baumstamm hoch, schnappte kurz nach Luft und schritt dann betont nonchalant um den Baum herum. Stumm durchschritt er die Menge und setzte sich schließlich direkt vor Marikas schmerzverzerrter Monsterfratze hin. "Das mit der Angst um dein Leben nehm ich dir nicht ab. Ohne deine direkte Anleitung könnte das Team kein dreibeiniges Zwergmonster erledigen, geschweige denn dich. Aber da stellt sich die Frage... Kümmert es dich, was mit uns geschieht? Ob uns die Feindlichen finden und durch den Wolf drehen, meine ich?"

    No time to search the world around
    'Cause you know where I'll be found
    When I come around
    When I come around, yeah

  • Das war definitiv nicht die Reaktion, die er von der Drachenlady erwartet hatte. Nun ja ehrlich gesagt hatte er keine Ahnung, was für eine Reaktion er von ihr erwartet hatte, aber eines war sicher, diese war es nicht. Jedenfalls ignorierte er das Knurren gekonnt, denn es sah nicht so aus, als ob sie ihn angreifen wollte, dementsprechend würde er nicht wirklich etwas machen, bevor sie ihn angriff. Dennoch das Brüllen und die gebleckten Zähne konnte er auch beim besten Willen nicht einfach so ausblenden. Was dann aber folgte, wirkte eher so, als wollte sie sich selbst schützen, als dass sie ihn angreifen würde. An diesem Punkt verstand er die Welt absolut nicht mehr. Er hatte doch nur versucht ihr zu helfen damit es ihr schneller wieder besser geht. Und als sie ihm auch noch an den Kopf warf, dass er sie demütige, und ihn dann fraget, ob es ihm spass mache zerbrach sein Weltbild vor seinen Augen. Das war absolut nicht sein Ziel gewesen, er wollte doch nur helfen, und sehen, dass es ihr besser ging. Und dann kam so etwas zurück.


    Es wirkte wie ein Eimer eiskaltes Wasser aus dem Nichts direkt über seinen Körper, und das war definitiv nicht angenehm. So in sich versunken, hörte er von der restlichen Rede des Drachens nicht viel, und das was er hörte, verlor sich zu schnell wieder in den tiefen seines Gehirns. Mit einem leeren Blick in den Augen erhob er sich langsam. Erhob seine Arme, senkte leicht den Kopf, griff sich mit der Rechten Hand an den Hinterkopf, und mit der linken ans Kinn. Aus dieser Ausgangsstellung drehte er seinen Kopf leicht nach rechts und zog dann noch mit seinen Armen, so dass es leicht knackste. Denselben Vorgang wiederholte er in die andere Richtung, und streckte dann beide Arme aus, bevor er sie gegen hinten streckte, so dass es in den Armen und seinen Schultern leicht zog. Sich so zu strecken tat echt noch gut. Darauf hin drehte er sich zu den anderen, und sprach diese mit seinem leeren Blick in den Augen an: "Versucht mich anzufassen, und ich garantiere euch, ich verspreche euch ihr werdet es bereuen." Er meinte das echt so, und das in einer Überzeugung, aus welcher die Entschlossenheit deutlich heraus zu hören war. Doch noch zog er sein Messer nicht, und das würde sich auch nicht ändern, solange niemand auf dumme Gedanken kam.


    Nun wandte er sich wieder Marika zu, auch wenn diese ihn offensichtlich zu ignorieren schien, was ihm einen weiteren Stich durch sein ehe schon instabiles Herz jagte. Das war also der Lohn, wenn man jemandem helfen wollte, Nichtachtung gepaart mit Verachtung, diese Welt war wirklich ironischerweise äusserst Paradox. Aber darüber konnte er sich später den Kopf zerbrechen. Jetzt musste er ihr einfach seine Sicht der Dinge offenlegen: "Ob ich dich demütigen will?", fragte er in einem leicht verunsicherten Tonfall, wobei er sich mit der einen Hand an die Stelle seiner Brust legte, unter welcher sein Herz schlug, "Nichts läge mir ferner, und ob es mir Spass mache?" Bei dieser Frage verkrampften sich seine Finger über seiner Brust, und zogen sich zusammen. "Nein, macht es mir nicht, ich wollte dich weder demütigen, noch irgendwie verletzen." Man konnte seiner stimme schon beinahe anhören, wie sie leicht scherbelte als er weitersprach: "Den Traubenzucker wollte ich dir geben, damit du schneller wieder zu Kräften kommst, und es dir wieder besser geht. Aber offensichtlich habe ich wirklich kein Talent mit lebenden Wesen umzugehen." Es war nun mal leider wirklich so, seine Fähigkeit mit lebenden Wesen auszukommen war nun mal leider nicht gerade extrem ausgeprägt. Aber was erwartete man schon von jemandem, der in einem Sumpf aus Blut, Gewalt und Tod aufgewachsen war? Die meisten Personen, mit denen er zu tun hatte, und noch mochte, waren nun unter der Erde. Leicht zurückhaltend, senkte er seinen noch immer gläsernen Blick gegen den Boden, bevor er mit schwacher Stimme, aber noch immer hörbar fortfuhr: "Vielleicht wäre es echt besser, wenn ich irgendwo in einem Kampf in der Vergangenheit gestorben wäre." So kannte Nic sich selber nicht, es kam zwar vor, dass er ab und zu über die verkorxte Welt sinnierte, und auch zu diesem Schluss war er schon öfters gekommen, doch jemandem Mitgeteilt hatte er das noch nie. Vielleicht spielte die Atmosphäre die sich gerade in der Luft befand eine zu grosse Rolle. Aber so genau wusste er es echt nicht.

  • Marika sprach. Ihre Aussagen beinhalteten zwar noch nichts Verständliches oder Aufschlussreiches, aber sie sprach. So wie sie auch zuvor als Mensch gesprochen hatte. Ein Grund mehr, dem Horn zu trauen. Aber die Pauke blieb.
    Und als ob die Situation nicht schon genug verstörte Melodien hervorbrachte, wurde es nur noch schlimmer, als der Schlagwerktyp seine Waffe zwischen Tomomi und den anderen Verfolger Marikas richtete. Ein kaum hörbarer Schrei entwich Emmas Kehle in der Sekunde, in der die kleine Mumie zusammenbrach. Der Ton in ihr war so laut und dissonant gewesen, dass sie ihn nicht hätte zuordnen können, hätte die mentale Verfassung des Mädchens keine Auswirkungen auf sein Verhalten gehabt.
    Doch damit nicht genug spielte eine grelle Stimme ebenso laut und unkoordiniert. Den künstlich klingenden Keyboardtönen Lewis zuzuordnen, war nicht ganz so schwer. Irgendwo in Emmas Hinterkopf flammte die Information auf, dass Lewis ähnlich wie sie etwas mit Gefühlen zu tun hatte, aber was genau es war, wollte ihr nicht einfallen. Allerdings versuchte sie es auch nicht weiter. Ihr Kopf schmerzte mit diesen Melodien darin. Schließlich hatten alle anderen nicht plötzlich aufgehört. Es war lauter in ihrem Kopf als jemals zuvor.
    Der Junge mit den Geistern – Wie hieß er noch mal? – wandte sich Tomomi zu und schaffte es sogar, sie zu beruhigen. Er konnte gar nicht ahnen, wie dankbar Emma ihm dafür war, denn zusammen mit der der Mumie wurde auch Lewis’ Melodie wieder ruhiger.
    Marika sagte irgendetwas, doch Emma hörte sie nicht. Noch nicht einmal ein Brummen kam in ihrem Kopf an. Sie hörte nur die unkoordinierten Melodien der anderen Erleuchteten. Stöhnend hielt sie sich den Kopf; er wirkte schwerer als Marika jetzt sein musste. Zusätzlich dazu drückte auch noch das Gewicht ihres Rucksacks schwer auf Emmas Schultern und sie wusste absolut nicht mehr, was sie tun sollte. Am liebsten wäre sie weggelaufen. Weit weg. Immer weiter in den Wald hinein, bis sie nur noch das sanfte Rauschen der Bäume und der beruhigende Gesang der Vögel umgaben. Keine Melodien mehr. Kein Keyboard, kein Horn, keine Pauke. Einfach nur die Ruhe, die sie in den ersten Jahren ihrer Reise in Amrou empfangen hatte. Sie hatte sich vom Schiff direkt in den Wald gerettet. …
    Eine Schulter, die Emma zur Seite schupste, riss sie aus ihren Gedanken. Der Typ, der noch vor ein paar Augenblicken auf dem Bestienrücken von Marika gesessen hatte, bahnte sich nun seinen Weg aus der Menge. Das Schlagwerk, welches seine Emotionen widerspiegelte, wirkte… traurig? Konnte ein Schlagwerk traurig klingen? Emma war sich zumindest ganz sicher, dass es so nicht normal war. Und sie sah ihre Chance, etwas Abstand von der Masse zu erhalten, in Kontakt zu bleiben und trotzdem vielleicht sogar noch etwas Gutes zu tun.
    Der andere war schnell und zielstrebig unterwegs, was Emmas Kopf bei jedem Schritt einen neuen Grund gab, stärker zu pochen. Aber die Pauke wurde leiser, und auch Tomomi und Lewis waren in dem Gewirr an Melodien kaum noch herauszuhören. Emmas Konzentration lag auf dem Jungen vor ihr. Etwas abseits ließ er sich auf die Knie sinken und vergrub das Gesicht in den Händen. Emma umrundete ihn, um vor ihm genauso in die Hocke zu gehen. Sie strauchelte ein wenig, als das Gewicht ihres Rucksacks sie nach hinten zog, doch sie fing sich wieder. Er sah echt nicht gut aus.
    Hey“, sagte sie leise. Vorsichtig. Sie war sich fast sicher, dass er keine Hilfe wollte. Aber Emma brauchte sie. „Ist alles in Ordnung?“ Fast war sie versucht, ihre Hand auszustrecken. Aber erstens würde es nichts bringen und zweitens würde sie sich mindestens genauso seltsam fühlen, wie der Junge. Also saß sie einfach nur ruhig da, starrte auf die braun-rötlichen Igelstoppeln ihres Gegenübers, konzentrierte sich auf den Rhythmus seines Schlagwerks und blendete alles Überflüssige um sich herum aus. Oder versuchte es zumindest.


    OT: Dieser Post ist noch vor Nics Umarmungsaktion anzusiedeln. Also hast du, Lone Wolf, freie Wahl, womit du weitermachst.

  • Nic, jetzt lass sie halt mal in Ruhe”, sprang Leira spontan auf Marikas Seite. Warum musste der Typ sie auch dauernd ärgern? Kein Wunder, dass Marika so angepisst war.


    Du hättest doch einfach sagen können dass du anders bist”, schlug Leira vor. „Irgendeinen Grund muss es ja schließlich haben, warum deine Artgenossen dich anscheinend killen wollen. Die Fluchtaktion war jedenfalls nicht besonders durchdacht. Aber gut, du hattest Panik, ich habs kapiert.” Sie machte eine kurze Pause, um über Marikas Worte nachzudenken. „Du meinst also, andere wie du werden vielleicht herkommen? Und dass wir deshalb besser verschwinden sollen?“ Sie verschränkte die Arme vor der Brust. „Und wie gedenkst du dann, dich zu verteidigen, so fertig wie du grad bist?


    „Dass ich anders bin, als ihr, habe ich direkt zu Anfang gesagt“, erinnerte die Bestie Leira, „Und warum man mich umbringen will?“ Ihre Stimme nahm einen bitteren Unterton an „Weil die Wesen, die sich meine Rasse nennen nicht fähig sind positive Gefühle wie Vertrauen, Freundschaft, Treue oder Zuverlässigkeit zu empfinden. Für sie dreht sich alles nur um sie selbst und nur das Töten, das vergießen von Blut und das Verursachen von Leid bereitet ihnen Freude und Vergnügen. Exemplare wie ich, die ‚vermenschlicht‘ sind, stellen in ihren Augen eine Gefahr dar und sind es nicht wert am Leben gelassen zu werden. Meine Anwesenheit leuchtet nicht so wie die eines Alphas, aber sollte ein anderer in der Nähe sein, wird er mich bemerken.


    Nicht anders als wir - ich meinte anders als die anderen Bestien”, korrigierte Leira, als sich Lewis mit einschaltete und forderte, zur Anstalt zurückzukehren. Natürlich hatte sie selbst ebenfalls keine Lust auf eine weitere Konfrontation mit den Bestien, aber sie konnten Marika auch nicht einfach ihrem Schicksal überlassen, oder?
    Aber bevor sie mit dem fortfahren konnte, was sie eigentlich sagen wollte, tauchte plötzlich auch Art auf, setzte sich direkt vor Marikas Kopf hin und fragte sie, ob es sie eigentlich kümmere was mit ihnen geschehe, gleich nachdem er klargestellt hatte, dass er ihr nicht ganz glaubte. Bei dieser Vermutung musste Leira ihm Recht geben. Warum sollte Marika Angst um ihr Leben haben, wenn sie doch riesig, gut gepanzert, und obwohl erschöpft doch sicher im Notfall äußerst wehrhaft wäre? Zudem hätten wohl kaum alle Erleuchteten den Mut besessen sie anzugreifen, solange sie sie nicht akut bedrohte.
    Zwar glaubte sie nicht, dass sie Marika egal waren, jedoch war sie sich nicht sicher, ob das nicht einfach nur das war, was sie wahrhaben wollte. Immerhin war diese nichtmal ein Mensch, sondern eines dieser Monster. Andererseits war sie anscheinend gleichzeitig eine Erleuchtete und damit eine von ihnen. Unsicher blickte sie in Richtung des Drachens.


    Quietschallarm und mit diesen Ohren war Lewis Gequietsche noch viel schlimmer, als für einen Menschen, also legte Marika die Ohren so weit es ging an und verzog das Gesicht. Konnte diese Witzfigur nicht einfach die Klappe halten? Wahrscheinlich wäre der Welt sogar ein großer Gefallen getan, würde diese wandelnde Geschmacksverirrung gefressen. Nicht dass sie darauf gekommen wäre, ihn zu Fressen, aber eventuell ließ sich ja irgendwann ein Unfall inszenieren und es gab ja noch einen Bekannten in der Nähe, der schmutzigen Geschäften nachging.
    Entschieden schüttelte sie den Kopf und konzentrierte sich auf Art, der sich nun neben Nic vor ihre Schnauzte gesetzt hatte. Lewis wurde damit gekonnt ignoriert. Was hätte sie auch sagen sollen? Dass trotz allem die Reichweite, in der sie andere Bestien wahrnahm höher war, als die der meisten anderen und sie alle damit relativ sicher sein konnten, dass sie Feinde zuerst entdecken würde, oder gleich, dass sie nicht vorhatte, zur Anstalt zurückzukehren?


    Auch Arts erste Aussage bedachte sie nur mit einem Zucken der Ohren. Sollte er doch. Es war wohl allgemein besser, die anderen nicht wissen zu lassen, wie schwach sie im Moment wirklich war. Sie hatte ohnehin schon zu viel in diese Richtung preisgegeben.
    Fühl dich jetzt nicht angegriffen, aber das ich euch mein Wissen gegeben habe, war lediglich für mich ein Tauschgeschäft“, antwortete die Bestie gepresst, „Euer Stern hat mir das Leben gerettet, indem er mich in menschlicher Gestalt vor meinesgleichen verbirgt. Seht es, wenn ihr wollt als meine Art, der Wiedergutmachung, dass ich euch im Gegenzug nicht vollkommen schutzlos ins offene Messer laufen lasse.
    Was war das für eine seltenbescheuerte Frage? Natürlich waren ihr die anderen nicht egal, zumindest die meisten nicht. Aber sie gehörte nicht zu ihnen und von Anfang an hatte sie sich von ihnen distanziert. Sie würde, sobald sie wieder etwas bei Kräften war, diesen Ort verlassen, das war für alle Beteiligten das Beste. Die anderen sollten gar nicht erst anfangen bei ihr irgendwelche Gefühle wie Zuneigung und der Gleichen zu suchen, oder sie gar lieb gewinnen, das würde die ganze Sache nur komplizierter machen.


    Leira hatte schweigend zugehört. Sie waren also nur ein “Tauschgeschäft” für Marika? Meinte sie das ernst?
    Du hast meine Frage von vorhin nicht beantwortet”, fuhr Leira schließlich in einem ernsteren Tonfall fort. “Wie gedenkst du dich in deinem Zustand zu verteidigen, wenn dich andere von deiner Art finden? Du erwartest ernsthaft von uns, dass wir dich einfach zurücklassen und darauf warten, dass deine Artgenossen dich fressen?” Sie schnaubte. Wie immer formten sich Theorien in ihrem Kopf, in denen sie mit dem schlimmsten rechnete. “Als ob du denen reichen würdest. Wenn die schonmal hier sind, haben die sicher nichts gegen ein kleines Nest von Erleuchteten zum Nachtisch. Ich bezweifle, dass wir in der Anstalt so sicher sind. Von daher können wir auch gleich hierbleiben beziehungsweise du mitkommen, das erhöht unsere Chancen vielleicht ein wenig.


    OT: Teil eins der Antwort von Marika, zusammen mit Espeon geschrieben^^

    Öffne die Pforte, durchschreite das Tor und betritt eine Welt, wie du sie dir in deinen kühnsten Träumen vorgestellt hast. Eine Welt, in der Wunder Wirklichkeit und Kinder nie erwachsen werden.
    Doch ohne Hilfe werden die Traumlande schon bald vom Albtraum regiert, den die bösartigen Nachtmahre sind mächtiger als je zuvor.


    Das Abenteuer und der Kampf um die Welt der Träume hat begonnen!
    The endless Night of Dreams

  • Marika runzelte die Stirn, als würde sie nachdenken. „Doch, ich denke, das ist sie“, widersprach sie Leira und auch ihre Stimme klang beinahe nachdenklich, „Als meine Verwandlung begann, konnte ich nicht dort bleiben. Ich denke dieser Ort ist sicherer, als es auf den ersten Blick scheinen mag. Irgendetwas ist mit diesem Ort, was wir bisher nicht bemerkt haben. Aber auch jetzt… ich bezweifle, dass ich mich so der Anstalt auch nur nähern könnte, selbst wenn ich es wollte und gerade bei Kräften wäre. Es ist wie das Gefühl, dem wir damals nach Oscuras gefolgt sind, wo wir uns getroffen haben, nur dass es mich nun abstößt, wie ein Magnet.“ Dann schien ihr die andere Frage wieder einzufallen. Und sie blickte Leira direkt an. „Ich überlebe schon seit fünfzehn Jahren so und werde es auch jetzt wieder. Im Gegensatz zu euch bin ich daran gewöhnt und zur Not…“ Sie sammelte kurz ihre Kraft und hob die beiden riesigen Schwingen, die bisher schlaff auf dem Boden gelegen hatten, etwas an, als würde sei sie präsentieren wollen, ehe sie sie wieder zu Boden sacken ließ. „Hab ich noch diese unschönen Auswüchse, die mehr als nur Zierde sind.“


    Was Marika sagte, ließ Leira aufhorchen. Die Anstalt stieß die Bestien ab? Na wenn das mal nicht endlich eine gute Neuigkeit war! Auch wenn es in Marikas Fall nun natürlich etwas unpraktisch war. Naja, man konnte nicht alles haben. Aber jetzt, wo sie das wusste, bekam der Titel „Zufluchtsort“ eine ganz neue Bedeutung.
    Sie zuckte ein wenig zusammen, als die Drachenlady weitersprach und dabei raschelnd ihre Schwingen anhob. Natürlich konnte Marika auch wegfliegen, aber wohl nicht wenn sie so fertig von der Verwandlung war. Irgendwie hatte sie kein gutes Gefühl dabei, sie einfach schutzlos zurückzulassen, auch wenn sie behauptete, selbst auf sich aufpassen zu können.
    „Vielleicht sollten wir trotzdem ein wenig hierbleiben, zumindest bist du dich etwas erholt hast“, schlug sie vor. Leira wunderte sich ein wenig über sich selbst. War das jetzt ihre Tierliebe, die auf einmal durchkam oder warum fühlte sie sich, als würde sie eine erschöpfte Taube vor ihren Fressfeinden schützen, bis sie wieder fliegen konnte? Genau so etwas hatte sie schließlich in der Vergangenheit schon getan.


    Marika antworte erst einmal nichts auf Leiras Vorschlag. Innerlich war sie zwiegespalten. Auf der Einen Seite waren die beiden Tage bei den Erleuchteten, trotz ein paar unglücklicher Umstände, wie dem Auftauchen der beiden Krouchugs, ohne Übertreibung mit die schönste Zeit gewesen, an die sich die Bestie erinnern konnte und das nicht wegen dem, was sie gemacht hatten, sondern einfach, weil es sich richtig angefühlt und ihr gutgetan hatte, mal mit Menschen Zeit zu verbringen. Auf der andern Seite aber wusste sie, dass nach diesem Abend alles anders sein würde. Das was gewesen war, gab es so nicht mehr, denn nun kannten die anderen ihr wahres Gesicht. Auch würde, wenn sie bliebe ihr steht alle mit großem Misstrauen begegnen. Und für ihre Paranoia wäre es sicherlich auch nicht gerade förderlich zu lange an einem Ort zu verweilen.
    Erneut war es Nic, der wieder ihre Aufmerksamkeit an sich riss nur, dass er diesmal nichts machte, um sie zu ärgern. Im Gegenteil, er wirkte plötzlich extrem niedergeschlagen, wenn nicht noch schlimmer. Da er den Stock offensichtlich nichtmehr zu nutzen gedachte, ließ Marika die Pranke wieder von der Schnauze und zu Boden gleiten. Auch die Ohren ließ sie hängen. Dieser Junge hatte Gefühlsschwankungen wie eine Schwangere. Aber obwohl die Bestie bisher das Opfer seiner kleinen Spielchen geworden war, tat ihr der Junge schon ein wenig Leid. Vor allem, da sie sich bisher sehr gut mit Nic verstanden hatte. Aber sie wusste nicht, was sie in dieser Situation hätte sagen sollen, weshalb sie ein Geräusch ausstieß, das entfernt an das Fiepen erinnerte, aber um ein vielfaches tiefer war. Als er dann aber damit ankam, dass er vielleicht besser bei einem Kampf in der Vergangenheit gestorben wäre, reichte es Marika.
    „Könntest du dich bitte wieder zusammenreißen und aufhören, solch einen Unsinn zu erzählen? Was ist eigentlich los mit dir? Wenn du eine Frau wärst, würde ich dich glatt fragen, ob du deine Tage hast.“, knurrte sie ihn an, „Aber ganz ehrlich, wie würdest du reagieren, wenn jemand dich mit einem Stock pieken oder mit dir wie mit einem Kleinkind reden würde?“


    Marika erwiderte gar nichts auf Leiras Vorschlag. Das hieß vermutlich, dass sie noch drüber nachdachte. Und bei dem was sie zu Nic sagte, konnte sie nur zustimmen. Der Typ benahm sich definitiv als hätte er übelste Hormonschwankungen. Leira war sich nicht sicher, ob sie es amüsant oder besorgniserregend finden sollte. “Jetzt versink mal nicht gleich in Selbstmitleid”, kommentierte sie trocken, machte aber keine Anstalten, sich ihm zu nähern. Zu deutlich hatte er klar gemacht, dass er das nicht wollte.



    OT: Und der zweite Teil.

  • Durch ein echt merkwürdiges Geräusch, das Marika ausstiess wurde Nic aus seinen Gedanken gerissen, und sah wieder vom Boden auf. Eine Ahnung was sie damit sagen wollte hatte er nicht, aber es klang fast schon so, als ob sie sich Sorgen machen würde. Das verwirrte ihn aber nur noch mehr, vorhin hatte sie ihn abgewiesen, und ihm gesagt, er demütige Sie, und jetzt sollte sie sich Sorgen machen, nein das konnte nicht so sein. Oder war es doch so, er wusste es schlicht und einfach nicht, und der Gedanke, dass er es einfach nicht peilte, war nicht gerade schön. Denn das hiess dass sein Verstand es nicht erfassen konnte, und eigentlich konnte er in der Regel beinahe alles verstehen, oder zumindest Akzeptieren. Aber an dieser Aufgabe scheiterte sein Verstand. Und was der Mensch als Wesen nicht verstehen konnte, oder akzeptierte machte ihm Angst. Es war nur so, dass Nic nicht wusste wie er auf so etwas reagieren sollte. Denn wenn einem etwas Angst machte, brachte man es unter die Erde, dann erledigte sich das Problem von selbst, denn was Tod ist, kann keine Angst verursachen. Aber was war wenn man das was einem Angst machte, man selbst war? Es gab für vieles eine Universallösung, wenn dich ein wildes Tier angriff, musste man nur schneller sein, und das Tier umlegen, wenn man Durst hatte, dann trank man einfach was, und das Problem war gelöst. Doch was machte man, wenn man seinen eigenen Verstand nicht begriff, oder die eigenen Handlungen, sich selbst umbringen ging nicht so gut, und auch sonst fiel Nic kein anderer Weg ein. Womit er wieder am Ausgangspunkt war, was sollte er machen, und wie reagieren?


    Zum Glück wurde er auch hier wieder gewaltsam aus seinen Gedanken gerissen. Dazu auch noch mit recht harschen Worten. Nun gut, seine Tage hatte er nicht, und eine Frau war er seines Wissens auch nicht. Was die ganze Sache aber nicht gerade viel einfacher machte. Doch langsam schaffte er es wieder seinen Körper in den Griff zu bekommen, und dementsprechend erstens wieder klarer zu denken, und zweitens seine Gefühle langsam wieder zu kontrollieren. Wodurch es doch wenigstens ein bisschen einfacher wurde. Mit noch immer leicht scherbelnder Stimme antwortete er: "Warum Unsinn, ich habe offensichtlich einfach kein Talent im Umgang mit lebenden Wesen, das ist nun mal so." Dabei schlich sich ein ironisches lächeln auf sein Gesicht denn der Gedanke brachte ihn auf eine alte Beschreibung von sich, gut im Töten, schlecht im Leben. Klang zwar nicht gerade schön, war es aber auch. Man konnte zwar damit leben, aber wenn man es sich tiefsinniger überlegte, doch recht schwer. Beim vergleicht mit der Frau musste er aber wieder herzhaft lachen: "Nein, soviel ich weiss bin ich keine Frau, du darfst dich aber gerne selbst überzeugen." Das war zwar eher als Witz gemeint, aber naja irgendwie war ihm das gerade in den Sinn gekommen. Aber die letzte Frage, liess das lachen wieder verschwinden, denn darüber hatte er gar nicht nachgedacht. Weshalb er wieder zum Boden schaute, und leicht bedrückt antwortete: "Sorry daran habe ich nicht gedacht, ist dann einfach so passiert, war aber wie gesagt nicht böse gemeint oder so." Wenn man ihn gut kennen würde, dann hätte man gemerkt, das es ihm nicht nur echt leid tat, sondern er sich sogar ein wenig schämte sich so daneben benommen zu haben. Aber jetzt war es ehe zu spät, also konnte er es nicht mehr rückgängig machen.

  • Xaroc war sich nicht sicher, ob ihm Marikas Antwort gefiel, aber immerhin hatten sie nun ein paar Antworten mehr. Sie war also eigentlich eine der Bestien, nur konnten diese ausnahmslos menschliche Gestalt annehmen. Zwar erklärte dies ihr Verhalten - und wie die Monster Maschinen und Computer verwenden konnten ohne sie bei bloßer Berührung zu atomisieren - aber andererseits hieß das auch, dass jeder einzelne der Erleuchteten unwissend bereits mehreren begegnet war oder ihnen auch noch zukünftig begegnen konnten. Ob er nicht vielleicht sogar bei ihm Daheim schon einem begegnet war? Was wohl sein Vater dazu sagen würde, wenn er wüsste, dass es sowas geben sollte? Xaroc unterdrückte ein Schaudern. Hoffentlich konnten sie die Erleuchteten nicht spüren, wittern oder sonst irgendwas von ihnen wahrnehmen, wenn sie in der Nähe waren.


    Bevor er jedoch weiterbohren konnte, mischte sich der junge Mann ein, der zuvor die Wand hinaufgeklettert war, um Marika zu verfolgen. Und ausgerechnet umarmte er das „Monster“, welches alles andere als angetan davon zu sein schien und der junge Schwertkämpfer konnte es ihr nicht verübeln. Jeder der sowas macht, musste doch mehr als nur eine kleine Macke haben.
    Auch Leira und Lewis mischten sich dann in die Diskussion ein und auch Artemis schloss sich der Fragerunde an. Als jedoch das Wort „Wolf“ durch ihn fiel, zuckte Xaroc unwillkürlich zusammen, ehe er merkte, dass es weder mit ihm oder seiner Familie zu tun hatte. Ruhig Blut, verliere bei sowas nicht sofort die Nerven!, schalt er sich in Gedanken.


    Der andere Mann, den Marika inzwischen als Nic bekannt gegeben hatte, schien dann äußerst niedergeschlagen zu sein, nachdem er abgewiesen und nicht zuletzt sogar fast vollkommen ignoriert wurde. Irgendwie konnte der Junge ihn verstehen. Es war hart, wenn man von jemandem, z.B. dem eigenen Vater, dem man ein wunderschönes gemaltes Bild zeigen oder seinen ersten Satz vorlesen wollte, nachdem man gerade erst gelernt hatte zu lesen, wie Luft behandelt zu werden. Aber da auch jeder andere nichts weiter sagte, folgte Xaroc dem Beispiel und ging nicht weiter auf ihn ein.
    Marika hatte unterdessen noch etwas mehr über sich erläutert, unter anderem, dass sie wohl auch fliegen konnte, wenn sie keine andere Wahl hatte und dass die Erleuchteten in der Anstalt wohl vorerst nichts zu befürchten hatten. Dann knurrte sie wieder Nic an, welcher entschuldigend reagierte.


    Da die Stimmung nun zumindest nicht wieder ganz zu kippen schien - oder zumindest niemand mehr irgendwelche Waffen im Anschlag hatte - fand es Xaroc nicht ganz unangebracht sich wieder einzumischen. Wenn Marika nämlich so schnell wie möglich verschwinden wollte, wollte Xaroc ihr vorher noch mehr aus der Nase ziehen. Besonders solches, was hilfreich für die Erleuchteten sein würde. Hoffte er zumindest.
    Um auf Eure... ähm... Artgenossen zurück zu kommen. Ihr sagtet, ein jeder vermag es, sich als unsereins zu tarnen. Wie... wie lange genau dauert dies an? Variiert dies von Individuum zu Individuum oder ist es eine Art genormte Zeit? Ihr habt uns zwar gesagt, dass man nicht ununterbrochen so sein kann, aber nichts weiter genaueres.“ Er überlegte einen Moment, ehe er hinzufügte: „Und wie groß ist die Dauer, die es benötigt, bis ähm... die „Dwuos“ wieder eine menschliche Gestalt annehmen können? Ist diese ebenfalls unterschiedlich? Allgemein würde ich nämliche gerne mehr über sie... Verzeihung, euch erfahren. Es könnte doch nicht schaden, oder?


    OT: Ist mir zu still geworden hier, also nerv ich wieder mit irgendwelchen Fragen. Vllt. geht's dann wieder.
    Xarocs Zucken darf übrigens bemerkt werden, was derjenige dann allerdings über den Grund denkt, überlasse ich natürlich euch (ob sie merken, dass es an dem einem Wort lag, oder bloß denken, wegen Marikas wahrer Gestalt oder was-weiß-ich).

    "When you remember one thing, that leads to remembering another and then another and then another. Our memories are connected. Many pieces are linked together like they’re in a chain that makes up each of us."

    - Naminé (Kingdom Hearts - Chain of Memories)

  • Die Bestie runzelte erneut die Stirn, als Nic ihr anbot, sich selbst davon zu überzeugen, dass er ein Mann war. Ok, das war auch kein bisschen zweideutig zu verstehen. Irgendetwas stimmte mit diesem Typen absolut nicht. Wäre sie in ihrer menschlichen Gestalt gewesen, hätte sie es ja noch halbwegs verstehen können, aber so. Seine nächste Aussage oder besser Entschuldigung klang hingegen ehrlich. Das entlockte ihr ein Seufzen. „Du bist definitiv der seltsamste Spinner, der mir jemals begegnet ist“, eröffnete sie ihm, wobei von ihrer Stimmlage nicht eindeutig zu erkennen war, ob sie dies nun sarkastisch oder resignierend meinte, „Nur mal so für dich zur Info: Ich bin noch nicht lange genug wieder in dieser Gestalt, um die vollen Empfindungen und Gefühle dieses Körpers verspüren. Sprich, ich fühle gerade noch alles, wie ein Mensch. Und ich habe nicht vor, meine menschlichen Empfindungen abzulegen, die kalte Grausamkeit meiner Rasse kann ich nämlich nicht besonders ab. Und zu deinem Angebot… lass lieber mal stecken.“ Sie schob die linke Pranke ein wenig nach vorn und hob sie leicht vom Boden an, ehe sie wie eine Katze an dieser Pfote ihre vier sichelförmigen Krallen ausfuhr, welche bisher zwischen den „Zehen“ verborgen gewesen waren und von denen jede einzelne ein gutes Stück länger, als ein menschlicher Unterarm war. „Ich hab in diesem Körper leider das Problem, dass diese Patscherchen nicht sonderlich feinfühlig oder präzise sind. Es würde also sehr wahrscheinlich damit enden, dass ich dich einfach aufschlitze.“ Diesmal hatte sich in ihre sarkastische Stimme ein leicht scherzhaft-drohender Tonfall gemischt und sie blickte Nic mit leicht zusammengekniffenen Augen an, ehe sie die Krallen wieder einzog und die Pranke wieder unter ihren Kopf legte.

    Dann wandte sie sich Xaroc zu, der offensichtlich nähere Informationen zu den Bestien wollte. Doch kein so großer Dummkopf, wie man von seiner lebensmüden Aktion hätte meinen können. Aber seine Ausdrucksweise war wirklich schwer zu ertragen. Konnte er auch anders, als kariert und hochgestochen reden? Als er aber dann diesen Spitznamen nannte, stöhnte Marika grollend auf. „Hör mal, das sind keine kleinen, süßen Hoppelhäschen, denen man niedliche Spitznamen gibt“, knurrte sie abweisend, „Außerdem wäre es mir lieber, wenn du mich nicht mit diesen Menschenfressern in einen Topf werfen würdest.“ Dann schloss sie für einen Moment die Augen und überlegte, ehe sie den Jungen wieder anblickte und nun mit spürbar weniger Feindseligkeit in der Stimme auf seine Fragen antwortete: „Du musst auch trennen, es gibt die Alphas und die Krouchug und uns Weibchen, welche weder das eine, noch das andere sind. Zusammen mit den Alphas bilden wir die ursprüngliche Rasse, also sind diese die eigentlichen Männchen und wir werden als Rasse Dwouchsé genannt. Die Krouchug sind etwas wie eine verkrümmerte Abart von uns mit sehr beschränkten geistigen Fähigkeiten, geringerer Kraft und Lebenserwartung. Von ihnen können sich einige nicht, oder nur schlecht verwandeln, was sich dann in menschlicher Gestalt nicht selten als Dauernde Zuckungen oder Komplett entstellte Gliedmaßen zeigt. Zudem haben sie auch in menschlicher Gestalt noch immer eine Intelligenz, die weit unter denen der Alphas oder den Menschen liegt, weswegen sie aggressiv und dümmlich wirken. Wie sich die Verwandlungsspannen bei ihnen verhalten, weiß ich nicht. Und nur Solche habt ihr, mit Ausnahme von mir bisher getroffen. Die eigentlichen Dwouchsé haben unterschiedliche Verwandlungsspannen. Manche, wie ich verfügen nur über eine sehr kurze Zeit, in der sie die menschliche Gestalt halten können. Bei mir zum Beispiel sind es knapp drei Wochen, schwankt aber immer leicht. Es gibt aber auch Exemplare, die mehrere Monate oder sogar ein ganzes Jahr ununterbrochen Mensch bleiben können. Die wenigsten nutzen diese Zeit aber voll aus und nehmen dazwischen immer wieder ihre wahre Gestalt an, um den Gefühlen der Menschen zu entgehen. Wenn es denn mal ausgereizt wird und sich einer zwangsweise in seine Monstergestalt zurückverwandelt, dann muss er warten, bis er sich wieder zurückverwandeln kann. Im Schnitt braucht das ein paar Stunden, aber niemals länger, als eine Nacht, je nachdem, wie lange man in menschlicher Form war und wie lange man die Rückverwandlung hinausgezögert hat…
    Es ist also, wenn du darauf anspielst, nahezu unmöglich nur durch Observieren herauszufinden, ob jemand nun in Wahrheit eine Bestie ist, oder nicht. Und auch die optischen Erkennungsmale können verschleiert werden. Dennoch, die wesentlichen Erkennungsmerkmale sind in beiden Formen identisch, wie du ja an mir siehst. Haar und Augen bleiben gleich und zudem sind die menschlichen Formen immer hochgewachsen und wirken muskulös und das Haar ist dünn und hell, meist blond. Bei Weibchen wie mir mag das sehr befremdlich wirken, die Männchen wirken auf menschliche Frauen meist attraktiv und anziehend. Bis auf die Augen würde übrigens auch Nic hier hervorragend in das Schema passen. Die Augen von den Bestien haben aber immer, egal, welche Grundfarbe sie haben, einen gelben Ring um die Pupille und einen raubtierhaften Blick. Die Alphas und Weibchen können jede Irisfarbe haben, die Krouchug hingegen haben meist rote oder orangene Augen. Natürlich ist es aber möglich, all diese Merkmale zu verschleiern.


    Von diesem an etwas erinnert wandte sie den Kopf leicht, sodass sie den Blick in den Himmel richten konnte. Es war Abend geworden und bestimmt war schon die Essenszeit vorbei, denn die Sonne stand tiefer am Himmel, auch wenn es noch einige Stunden hell sein würde. Wirklich etwas aussagen tat das nicht, immerhin ging hier die Sonne jetzt im Hochsommer erst zu einer Zeit unter, die gewöhnlich schon als Nacht galt. Wie lange war sie nun bloß schon hier auf dieser Lichtung? Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor, aber sie hatte noch nie ein berauschendes Zeitgefühl gehabt und die Zeit in ihrer Bestiengestalt war für Marika ohnehin immer schier endlos. So langsam kam ihr Körper nach der Verwandlung zur Ruhe, also würde sie, wenn sie die Kraft aufbringen konnte, sich schon bald wieder in einen Menschen verwandeln. Unter normalen Umständen hätte sie zwar noch einige Stunden mehr gewartet und sich stattdessen an einen geschützteren Ort zurückgezogen, aber die Situation war nicht wie sonst.

    Öffne die Pforte, durchschreite das Tor und betritt eine Welt, wie du sie dir in deinen kühnsten Träumen vorgestellt hast. Eine Welt, in der Wunder Wirklichkeit und Kinder nie erwachsen werden.
    Doch ohne Hilfe werden die Traumlande schon bald vom Albtraum regiert, den die bösartigen Nachtmahre sind mächtiger als je zuvor.


    Das Abenteuer und der Kampf um die Welt der Träume hat begonnen!
    The endless Night of Dreams

  • Marcello starrte mit Beklemmung auf die andere Seite. Von dort aus schallten aufgeregte Stimmen der anderen, lautes Brüllen und andere nicht sehr vertrauenerweckende Geräusche zu ihm herüber. Doch auch beim wiederholten Hinhören konnte er nicht näheres heraushören geschweige denn verstehen. Um genaueres zu erfahren, musste er wohl oder übel zur anderen Seite gelangen. Aber alleine der Gedanke daran behagte ihm nicht sonderlich. Etwas ihn scheute sich davor darüber zu springen, denn vor seinem inneren Auge sah er schon wie er hinabrutschte und alle seine Klamotten mit dem Dreck beschmutzte. Alleine schon der Gedanke daran, ließ eine Gänsehaut auf seiner Haut erscheinen. Was für ein Albtraum und er wollte es einfach nicht darauf ankommen lassen. Was auch immer davor sich ging, eine innere Stimme teilte ihm mit, dass er ruhig da stehenbleiben soll, denn immerhin befindet er sich auch in Sicherheit. Was, wenn er dort wäre ganz sicher nicht der Fall war. Marcello verunsicherte das und er hätte dieser Stimme zu gerne Gehör geschenkt, aber seine Neugierde war stärker als alles andere. Er wusste, dass er darüber musste. Es ist als ob ihn was zwingen würde rüber zu gehen. Zu den anderen. Fast alle von denen er wusste, befanden sich bereits da drüben und er wollte zu ihnen gehen. Konnte es sein, dass er sich mit dieser Entscheidung dem allgemeinen Gruppenzwang beugte? So hatte er sich noch nie gesehen. Aber das war ihm wiederum auch egal denn er wollte nicht allein sein. Nicht schon wieder. Früher war er immer alleine gewesen und jetzt da er andere kennengelernt hatte, die so sind wie er wollte er sie nicht schon wieder verlieren. Ein tiefer Seufzer entglitt seinen Lippen, dann ging er langsam rückwärts um dann wie von Sinnen loszustürmen. Als er den Rand erreichte, stoppte er wider Erwarten nicht. Ganz im Gegenteil, er sprang und landete zu seiner großen Erleichterung sicher auf der anderen Seite. Dann drehte er sich um und er konnte es immer noch nicht glauben, dass ihm das gelungen war. In ihm stieg ein Gefühl der Freude auf. Auch wenn für andere der Grund vielleicht lächerlich erschien, aber für ihn war es immens.


    Langsam drehte er sich abermals um und er beschloss weiterzugehen. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Mutig geworden machte er sich auf den Weg. Bald begegneten ihm auch die anderen seiner neuen Familie. Doch dann sah er etwas, was ihn wirklich erstarrten ließ. Seine dunklen Augen weiteten sich bei dem was er nun sah. Er spürte, wie sein Herz schneller schlug als zuvor. Auch seine Atmung war beschleunigt und er musste sich zwingen, dass er sich beruhigte. Was aber gar nicht so einfach war. Sofort hatte sich eine Gänsehaut auf seiner Haut gebildet und die würde er auch so schnell nicht wieder los. Sein Gehirn versuchte zu verarbeiten was er nun vor sich sah. Konnte dieses Drachenähnliche Ungeheuer wirklich Marika sein? Er erkannte zwar einiges von ihr, wie ihr Haarschopf, aber er konnte es einfach nicht begreifen. Was war um Himmels Willen passiert? Was auch nicht sehr hilfreich war, dass einige um ihn völlig panisch reagierten und sich gegenseitig anbrüllten. Das jedoch half ihm sich aus seiner Schock starre zu lösen. Langsam ging zu einem der umstehenden Bäume und lehnte sich gegen den Stamm. Vergessen war die Tatsache, dass sein Oberteil dadurch verschmutzt wird, aber der Baumstamm gab ihm die Sicherheit die er brauchte um all das zu verstehen.


    Schweigend hörte er zu und schloss seine eigenen Folgerungen daraus. Er bemühte sich auch ruhig zu bleiben denn was anderes half nicht. Was ihm auch seltsam vorkam, war dieser Junge der eine merkwürdige Art hatte mit Marika umzugehen. Am liebsten hätte er den Kerl dazu gebracht, sie einfach mal in Ruhe zu lassen und sich zu den anderen zu begeben. Aber er wusste nicht ob er das fertig bringen würde. Marcello nahm nur sehr ungerne von seinen Fähigkeiten Gebrauch. Wer weiß denn schon was er ansonsten ausrichtete? Daraufhin schüttelte er seinen Kopf. Es gab nun weitaus wichtigeres als sich um sowas Gedanken zu machen. Seine dunklen Augen richteten sich wieder zu Marika hin. Er verstand zwar immer noch nicht ganz was da vor sich ging, aber eines stand fest. Egal was für ein Wesen sie auch war, sie gehörte dennoch zu ihnen. Dies beruhigte ihn und gab ihm ein Gefühl der Sicherheit. Außerdem hatte das ganze noch ein Vorteil, sie konnte ihnen viel beibringen um gegen diese Bestien zu bestehen. In dieser Situation brauchten sie alle Hilfe die sie kriegen konnten um gegen diese Gefahr bestehen zu können. Auf der anderen Seite jedoch sollten sie sich alle mal beruhigen und all das Neue zu verarbeiten. Jeder neue Tag brachte so wie es aussieht neue Erkenntnisse und er fragte sich was sie morgen erwartete. Auf der anderen Seite wollte er es auch gar nicht wissen. Schließlich erhob er die Stimme und fragte:“ Was machen wir jetzt? Sollen wir hier warten bis sich Marika wieder ihre menschliche Form angenommen hat oder sollen wir schon mal vorausgehen und im ich sage mal „Hauptquartier“ auf sie warten?“


    OT: Auch von mir gibt es mal wieder ein Lebenszeichen ^^

  • Xaroc runzelte die Stirn. Er hatte ganz sicher nicht vorgehabt, diesen Monster niedliche Spitznamen zu geben. Er fand den gesamten Namen einfach nur vollkommen unaussprechlich und das konnte man ihm wohl kaum vorwerfen. Bei ihrer „Bitte“ sie nicht mit den anderen gleichzusetzen, nickte er jedoch wortlos. Ihm ging es da ja nicht anders, wenn er an die ganzen anderen Adelsleute dachte, denen er schon in seinem Leben begegnet war. Mit ihnen konnte sich Xaroc auch nicht identifizieren und schon gar nicht mit ihnen gleichgesetzt werden.
    Dann ging Marika dazu über, die ganzen Verhältnisse zwischen den ganzen Monstern aufzuzeigen, von „Alpha“ über „Krouchug“ und „Abart“ und natürlich den Weibchen, wie Marika selbst eines war.
    Die Information, dass die Zeitspanne der Verwandlungen unterschiedlich waren, half allerdings nicht sonderlich ihn zu beruhigen. Eher im Gegenteil, besonders als Marika dann noch meinte, dass man durch bloßes „observieren“ - was auch immer das genau auch heißen mochte - nicht zu erkennen waren. Für Xaroc klang das ganze mehr nach „abservieren“, was höchstwahrscheinlich mit ihnen passieren würde, sollte sie so ein „Alpha“ jemals erkennen und erwischen.


    Schließlich gab es noch eine Beschreibung, der Durchschnitts-Vertreter der „Dwuos“ und das brachte den Jungen wieder ins grübeln. Sein Vater war blond, sehr groß und kräftig und sicherlich musste Xarocs Mutter ihn für gutaussehend befunden haben, sonst hätte sie ihn ja sicherlich nie geheiratet. Auch würde seine oftmals lange Abwesenheit dafür sprechen, dass er hin und wieder seine „wahre Gestalt“ annahm. Andererseits sprach dagegen die Tatsache, dass sich ein „Dwuo“ sicherlich nicht mit einer Menschenfrau einlassen würde, wenn sie die Menschheit so hassten, verachtete und sogar fraßen. Aber ob es vielleicht andere gab, die sowas wie eine... Mischung aus Mensch und „Dwuo“ waren, von jemandem abstammend, der wie Marika seine oder ihre eigene Art nicht ausstehen konnte?
    Immerhin brauchte er sich jedenfalls keine Sorgen machen, dass er für eines dieser Monster gehalten würde. Er war zwar blond, aber bestimmt nicht hochgewachsen oder kräftig. Und gutaussehend... nun zumindest hatte ihn noch nie jemand so bezeichnet - wer hätte das auch tun sollen? - und sich selbst hatte er auch nie so gesehen.


    Nach diesen ganzen Informationen ging Xaroc dann nochmal durch, was er noch würde fragen können. Trotzdem stahl sich immer wieder Marikas Bemerkung in seine Gedanken, dass sie selbst jetzt noch alles wie ein Mensch wahrnahm und wenn man dann noch ihre Beschreibung dieses Typen dazu nahm... Obwohl, wahrscheinlich wäre das Thema reiner Selbstmord.
    Was machen wir jetzt? Sollen wir hier warten bis sich Marika wieder ihre menschliche Form angenommen hat oder sollen wir schon mal vorausgehen und im ich sage mal „Hauptquartier“ auf sie warten?“, ließ ihn dann jedoch plötzlich Marcellos Frage aufschrecken. Xaroc merkte nur, wie sich sein Mund panisch verselbstständigte, in der Absicht noch mehr Fragen stellen zu können, ehe alle wohlmöglich beschlossen für heute Schluss zu machen.
    Allerdings war es genau die Frage, die er eigentlich gerade beschlossen hatte, nicht laut zu stellen: „Heißt das, dass Ihr, entgegen Eurer abweisenden Haltung, Mister Nic als „attraktiv und anziehend“ anseht und ihn mögt?


    OT: So, noch ein wenig Öl ins Feuer gießen. Könnte ja jemand auf falsche und/oder dumme Gedanken kommen.^^

    "When you remember one thing, that leads to remembering another and then another and then another. Our memories are connected. Many pieces are linked together like they’re in a chain that makes up each of us."

    - Naminé (Kingdom Hearts - Chain of Memories)

  • Um Samuel herum wurde geredet. Geredet, geredet und geredet. All die Wörter flogen an Samuel vorbei. Manches waren nützliche Informationen von Marika, bei denen er es bereuen würde, sich nicht an sie zu erinnern, doch der Großteil war ... nichts wovon er eine große Meinung hatte, weshalb er es überwiegend ausblendete und mit sich selbst beschäftigt war.
    Langsam rieb er sich das Gesicht, während er versuchte, zu verstehen, was plötzlich mit ihm passiert war. Wobei... Was passiert war war klar, das, was in den letzten zwei Tagen passiert war, würde kein normaler Mensch im Kopf ohne Spuren aushalten... Aber warum gerade in dem Moment? Warum ist das alles gerade in dem Moment so in sich zusammengefallen, als sich die Situation doch eigentlich entspannt hatte?
    Hey“ durchbrach eine weibliche Stimme von direkt vor ihm seine Gedanken. „Ist alles in Ordnung?“ Die Stimme war eindeutig nicht so ... direkt wie die der anderen, die in der Nähe am herum debattieren waren.
    Passt schon.“ war Samuels erste und recht prompte Reaktion, noch bevor er auf und das Mädchen anblickte. „Hier ist doch gerade gar nichts in Ordnung.“ fasste er resignierend die Situation um sie herum zusammen, bevor er einen klar sarkastisch beißenden Unterton bekam. „Eine Bestie, deren ... Verwandter in einem Haufen Leichen gestanden hat, steht hier. War... oder ist Marika... Und ein Haufen Irrer drum herum. Friede-Freude-Eierkuchen-Spinner, Bekloppte, die gleich eine Eskalation wollen...“ Er schüttelte den Kopf, bevor er das Mädchen wieder ansah und trocken fragte „Wieso bin ich überhaupt noch hier?
    So komisch es war, fand er, während er das so aus sich herausließ, eine gewisse Fassung wieder. Seine Augen waren leicht gerötet, doch kehrten sie langsam zu ihrem alten Ausdruck zurück. In seinem Kopf lag noch immer ein verstreutes Scherbental der Gefühle, doch zumindest seine Gedanken fanden wieder grobe Bahnen.
    Einen Moment lang hockte Samuel nun einfach so da und ließ weiterhin alles um ihn herum nur an sich vorbei fliegen.
    Erneut wurde er erst ins Hier und Jetzt zurückgerissen, als Marika ein tiefes Grollen von sich gab und Samuel sich schnell zu ihr herumdrehte. Er erhaschte gerade noch so einen Blick darauf, wie Marika das gleiche tat, jedoch zu Xaroc herum, der gerade zu ihr sprach. „ihn mögt“ waren die letzten Worte, die er aufschnappt, bevor Marika den Blick mit gefährlich verengten Augen auf den anderen Jungen richtete und ihn nicht zu freundlich anstarrte, was mit einem „Leidest du eigentlich wirklich an Todessehnsucht? Es kommt mir langsam verdammt stark so vor.“ weiter ausgeführt wurde.
    Prompt sprang Samuel auf seine Beine, wobei er noch ein ernsthaftes „Danke.“ an das Mädchen richtete, aus dem man, was sehr selten für ihn war, die Dankbarkeit wirklich heraushören konnte. Ob sie es bewusst gemacht hatte oder nicht, sie hatte ihm doch geholfen, seine Gedanken zu ordnen.
    Jetzt ging er jedoch mit einem strammen Schritt, der unangenehm hart war, auf Xaroc zu. Er hatte die Bes... Marika wütend auf sich gemacht, was nicht gut war. Also musste er ihn davon abhalten, noch mehr Wut und eventuell Verletzungen auf sich zu ziehen. In seinem nach dem seelischen Einbruch noch immer angeknaxten Zustand, war sein Geist jedoch nicht in der Lage den aller sanftesten oder besten Weg zu wählen, sondern nur den direktesten und emotionsgeleitetsten.
    Das würde Xaroc auch recht bald mitbekommen, als Samuel, als er nur noch drei Meter von ihm entfernt war, sich mit aller Kraft in den Boden stemmte und beschleunigte, nur um nach diesen drei Metern Xaroc schräg von vorne wie ein Football-Spieler umzurempeln und zu Boden zu reißen. Auf dem Boden angekommen war sein einziger Ausruf „Was zu Hölle?“, bevor er den Jungen unter sich verwirrt betrachtete und nachverarbeitete, was er zuvor bereits getan hatte.


    Das die Frage nicht gerade positiv ankommen würde, war eigentlich schon von vornherein klar gewesen. Und das Grollen alleine wäre schon Grund genug gewesen, dass Xaroc wohl für den Rest seines Aufenthaltes in der Anstalt kein Wort mehr geäußert hätte. Den Blick den er allerdings von Marika abbekam machte ihn mehr als nur ein wenig nervös und auch ihre Vermutung, dass er wohl an Todessehnsucht leiden würde, verschaffte keine Abhilfe.
    Xaroc bekam langsam Panik. „A-also Ihr versteht das völlig falsch- ich... ich wollte damit nicht sagen- ich meine... ich wollte eigentlich nicht fragen, o-ob Ihr- aber... es hat so geklungen, dass Ihr- und so, also ich-
    Weiter konnte er sich allerdings nicht um Kopf und Kragen faseln, da wurde ihm plötzlich die Luft aus den Lungen gedrückt und das nächste was er fühlte, war der Aufprall auf dem Boden. Er hatte sich so sehr auf Marika konzentriert, dass er keine Augen für alles andere gehabt hatte.
    Erst langsam verschwanden die nervigen Lichter, die seine Sicht verschleierten, ehe er schemenhaft jemanden über sich ausmachen konnte, der irgendwas gerufen hatte. „Was für’ne Höhle?“, brabbelte Xaroc verwirrt.


    Xarocs Frage übertrug seine Verwirrung auf Samuel, der verdutzt und irgendwie zornig den Kopf schüttelte. „Bist du schwer von Begriff?“ fragte er säuerlich, bevor er den Jungen einmal durchschüttelte „Was ist los mit dir?“ setzte er danach trocken nach, bevor er mit einem tiefen Einatmen versuchte, sie zu beruhigen, was jedoch großteils fehlschlug. Doch trotzdem war sein Ton wieder etwas entspannter. „Du solltest nicht immer 'Wesen' auf dich ziehen.“ Während diesem Satz verstand Samuel nun auch, warum er unterbewusst so überdeutlich reagiert hatte.


    Offenbar ja, dachte sich Xaroc seinen Teil zur ersten Frage, da das Geschüttel ihm nicht unbedingt Zeit zum antworten ließ. Allgemein war es nicht gerade die bequemste Position, von jemandem auf den Boden gedrückt zu werden, insbesondere, wenn derjenige um einiges kräftiger als man selbst war. Und abgesehen davon... was hätte er schon sagen sollen? Er mied so gut es ging Samuels Blick und versuchte ebenso überall, nur nicht Richtung Marika zu schauen.
    Es... es tut mir leid..., „murmelte er dann schließlich. „Ich mach das doch nicht mit Absicht... ist mir nur so rausgerutscht... Ich... wollte das gar nicht.Wie so einiges in meinem Leben, schloss er in Gedanken, während er den Kopf seitlich drehte und halb verlegen, halb missmutig den Boden anstarrte.


    Xaroc wirkte aufrichtig und das löste ein schlechtes Gewissen bei Samuel aus, mit dem er den anderen noch einen Moment leicht zornig ansah, bevor sein Gesicht ausdruckslos wurde und er sich von dem anderen erhob, wobei er ihm die Hand hinhielt, auch wenn seine Seite die Bewegungen nach dem Aufschlag auf dem Boden mit einem unangenehmen Pulsieren quittierten. „Dann komm. Das klären wir später.“ holte ihn sein Gewissen wieder zu seinem eigentlichen Ich zurück.


    Der Junge zögerte einen Moment, als er die angebotene Hand betrachtete. Erst riss Samuel ihn zu Boden, dann wollte er ihm aufhelfen. Warum überhaupt hatte er sich eigentlich eingemischt? Das war jetzt schon das zweite Mal, dass er ihm in einer lebensbedrohlichen Situation geholfen hatte, und das offenbar ohne jede erwartete Gegenleistung. Zumindest soweit es bisher aussah.
    Dann griff Xaroc doch zu und ließ sich in eine aufrechte Position ziehen, worauf er dann endgültig aufstand und die Brust rieb. Aber lieber so, als einen klauenbewehrten Tatzenhieb abzubekommen, der einen entweder einfach nur in Stücke riss, oder gleich am nächsten Baum zu Pfannkuchen verarbeitete.
    Während er dann begann den Dreck von seiner Kleidung zu klopfen, fiel sein Blick ungewollt auf Marika. Natürlich wollte er sich entschuldigen, aber ihre Reaktion und Worte hatten dafür gesorgt, dass Xaroc die nächsten Tage oder Wochen wohl kein Wort mehr mit ihr wechseln würde. Jedenfalls nicht freiwillig. Hastig wandte er sich ab und murmelte stattdessen Samuel lieber ein „Danke“ zu.


    Nachdem Xaroc wieder stand ging Samuel nicht weiter auf sein Danke ein, sondern meinte nur halblaut an Marika gewandte „Mach erstmal halb lang.“. Xaroc legte er darauf hin nur eine Hand auf's Schulterblatt und schon ihn neben sich her ein wenig weg von Marika, wobei er keinen Widerstand, sondern nur einen Gesichtsausdruck bemerkte, den er nicht ganz einordnen konnte. War es einfach nur Vorsicht, waren es Gedanken, in denen der Junge war oder war es tatsächlich Trauer?


    OT: Partnerpost-Teil in Zusammenarbeit mit Orca, Reaktion von Sheewa
    Shiralya: Sorry, dass ich das jetzt doch nur so kurz abhandele. es kam nur bisher nichts bei raus, wenn ich was schreiben wollte, weshalb ich jetzt ein wenig aufholen musste.

  • Die Zeit verstrich träge, als würde sie sich darum bemühen, den Augenblick festzuhalten und sich weigern, ihn entfliehen zu lassen. Nachdem Samuel sich auf doch sehr direkte Weise um diesen pubertierenden Vollidiot gekümmert hatte, hatte Marika erneut die Augen geschlossen und wartete inzwischen einfach nur noch auf die Nacht, welche sich aber ziemlich viel Zeit ließ, zumindest gefühlt. Sie hatte inzwischen aufgegeben, die Erleuchteten davon überzeugen zu wollen, dass es für diese besser sei, sofort zurück in die Anstalt zu gehen. Vielleicht war dem ein oder anderen inzwischen klar geworden, dass sie ihnen nicht folgen würde, oder dass, wenn sie so ruhig blieb, überhaupt keine potentiellen Feinde sich in der Nähe befinden konnten.
    Und mit dem verstreichen der Stunden, wurde Marikas Schmerz und Erschöpfung, langsam leichter, auch wenn sie nicht verschwanden, sondern nur auf ein verhältnismäßig erträgliches Maß schrumpften. Dafür wuchs in ihr immer stärker die Schmach, dass die anderen sie in dieser Gestalt gesehen hatten. Diesen verhassten Teil von sich selbst, den sie, wenn es ihr möglich gewesen wäre, am liebsten fortgewünscht hätte. Nachdem die anderen sie so gesehen hatten, würden sie nun sie als etwas Minderwertiges oder wie eine Aussätzige behandeln? Gerechtfertigt wäre es allemal. Und genau deswegen konnte sie nicht hier bleiben. Aber wie sollte sie das erklären? Am besten gar nicht, sondern warten, bis sie genug Kraft gesammelt hatte, um wieder in ihre Menschengestalt wechseln und eigenständig verschwinden zu können.
    Was dieses Vorhaben aber schwer zu sabotieren drohte, war ihr Wunsch, so schnell wie möglich wieder aus dieser harten Panzerhaut herauszukommen und ihre Scham, dass die anderen sie so sahen. Beides Punkte, die einem vernünftigen Warten im Wege stehen konnten.

    Und tatsächlich, konnte Marika sich nicht zusammenreißen und begann, kaum dass sie spürte, dass es von ihrem Körper aus wieder möglich war, die Verwandlung in einen Menschen, ungeachtet dessen, dass es ihre noch immer sehr ausgezehrten Energiereserven deutlich überstrapazierte.

    Der erneute Gestaltenwechsel verlief ähnlich konfus, wirr und ungeordnet ab, wie die Verwandlung in ein Monster, nur floss dieses Mal deutlich weniger Blut. Dennoch blieb es eine eindeutig unappetitliche und mitunter auch recht verstörende Vorstellung. So zum Beispiel, als sich Marikas Wirbelsäule aus dem Dinoschweif zurückzog und dieser im Wahrsten Sinne des Wortes „weich“ wurde, ehe sich über ihm auch noch die Panzerhaut zurückbildete und er einfach in den Körper gesogen wurde. Fast könnte man es mit dem Phänomen der Nudel einsaugen beim Spagettiessen vergleichen. Und nach und nach zeichneten sich, als die Panzerhaut wieder weich und rosa wurde, auch die wenigen Kleidungsstücke, die sie zuvor getragen hatte, auf ihrem Körper ab.

    Auch war das Ganze für Marika nicht weniger Schmerzhaft, als ihre Verwandlung in die Bestie, wenige Stunden zuvor, was sich auch gut dadurch zeigte, dass sie nicht mehr wirklich in der Lage schien, ihre Schmerzen zu verbergen, auch, wenn sie es offensichtlich versuchte. Ihre Schreie hatten etwas Qualvolles, Unnatürliches und gelten durch den Wald, bis ihre Augen leicht trüb wurden und ihr Blick in weite Fernen abschweifte.
    Auch ihr Gesicht wurde nun ausdruckslos, obwohl noch immer die Transmutation nicht gänzlich vollendet war und ihren Körper noch krampfhaft schüttelte.

    Kurz darauf verebbten die Krämpfe. Sie konnte nicht mehr und blieb einen Moment still liegen, ehe sie mir fiel Mühe die Hände hob, um sie zu betrachten. Tatsächlich waren diese komplett menschlich und Mariks schloss die Augen, um eine kurze Bestandsaufnahme ihres Verwndlungszustandes zu machen. Da sie einen Teil der Verwandlung stumpf und ohne wirklich anwesend gewesen zu sein, mit aller Macht versucht hatte, voranzutreiben, da ihr sonst die Kräfte nicht gereicht hätten, wusste sie nicht so wirklich, wo genau sie nun gestoppt hatte. Überraschender Weise war sie bis auf zwei „Kleinigkeiten“ so gut wie fertig. Arme, Beine, Kopf, Rumpf, alles war menschlich und da, wo es hingehörte. Auch innerlich fühlte sich alles richtig an. Ihre Haut jedoch zeigte noch immer die Verletzungen, welche sie bei der Ersten Verwandlugn in eine Bestie erlitten hatte, auch wenn diese allesammt nur Oberflächlich waren. Normalerweise wäre sie zwar in einen unbeschädigten Menschenkörper zurückgekehrt, aber diese dünnen Schnitte stellten wohl höchstens ein Schönheitsmarkel dar und waren verkraftbar und daher nicht erwähnenswert in Marikas Augen. Viel Problematischer verhielt es sich da mit den zwei riesigen Drachenschwingen, die beinahe noch in ihrer vollständigen Größe aus ihrem nun flachen und menschlichen Schultern sprossen. Verdammt, warum ausgerechnet diese Dinger?


    Nicht, dass sie etwas gegen ihre Flügel gehabt hätte, im Gegenteil, wenn sie ehrlich war, waren diese an ihrer Wahren Gestalt das einzige, was sie wirklich mochte, aber… ledrige, dunkelbraune Drachenflügel, von denen jeder einzelne mindestens doppelt so lang wir nun ihr kompletter Körper war -wobei das vermutlich nicht einmal reichte- waren weder besonders unauffällig, noch irgendwie möglich zu verstecken. Ganz zu schweigen davon, da sie zu ihrem Monsterkörper zwar von der Größe her auch optisch passen, an ihrer vergleichsweise winzigen Menschengestalt aber einfach nur lächerlich groß wirkten. Und schwer waren sie. Ohne die ausgeprägte Schultermuskulatur der Bestiengestalt konnte sie die Schwingen nicht einmal wenige Zentimeter vom Boden anheben. Der flache Rücken eines Menschen war einfach nicht dafür geschaffen. So würde sie noch nicht einmal auf die Beine kommen, geschweige denn, dass sie die Kraft dazu gehabt hätte.
    Also mobilisierte sie alles, was sie noch aufbringen konnte und schloss konzentriert die Augen, um ihren Körper endgültig in die menschliche Form zu zwingen. Das dies ihre Grenzen nun doch um ein gutes Stück überstieg, war ihr inzwischen längst klar. Aber tatsächlich begannen ihre Flügel zu schrumpfen, während ihr vor Anstrengung Schweiß über die Stirn lief. Auch ihr Gesichtsausdruck war nunmehr eine verzerrte Mischung aus Schmerz und Konzentration. Den Sinn für ihre Umgebung hatte sie auch komplett verloren und war unfähig etwas von dem, was um sie geschah zu erfassen.
    Bleierne Schwärze drohte sie zu übermannen und nur ihr verbissener Wunsch zuerst vollständig die Form zu wechseln, sorgte dafür, dass sie nicht schon längst das Bewusstsein verloren hatte. Jedoch schwanden nun immer stärker ihre allerletzten Kräfte und mit einem letzten, leisen Aufstöhnen, brach die Streunerin vollkommen zusammen.


    Das leichte Flattern ihrer Lieder ließ vermuten, dass sie in irgendeiner Weise noch nicht ganz weggetreten war, aber wirklich bei Bewusstsein war sie definitiv nicht mehr. Sicher hätte sie es beruhigt, zu erfahren, dass sei es vor ihrer Ohnmacht tatsächlich noch geschafft hatte, ihre riesigen Schwingen in den Körper zurück zu ziehen. Aber die unglaubliche Anstrengung der beiden Verwandlungen und die Auszehrung durch die Qualen, die diese verursacht hatten, waren zu viel für sie gewesen. Die anderen bemerkten jetzt wohl erst, wie sehr das alles der Streunerin zugesetzt hatte, oder konnten nun das volle Ausmaß erfassen.



    OT: So, damit ist auch Marika wieder Mensch und ... nun ja, sagen wir mal nicht mehr Ansprechbar. Wie ihr jetzt mit der Bewusstlosen weiter Verfahren wollt, ist euch/ euren Charas überlassen. ;) Tut mir nur einen Gefallen und versucht nicht wieder nur eine Frage ind en Raum zu werfen und hofft, dass dann alle drauf eingehen, sondern reagiert einfach.
    (mittlerweile geht es wohl so auf 10Uhr zu, da wir aber Mitte August haben, ist es natürlich grad erst am dämmrig werden)

    Öffne die Pforte, durchschreite das Tor und betritt eine Welt, wie du sie dir in deinen kühnsten Träumen vorgestellt hast. Eine Welt, in der Wunder Wirklichkeit und Kinder nie erwachsen werden.
    Doch ohne Hilfe werden die Traumlande schon bald vom Albtraum regiert, den die bösartigen Nachtmahre sind mächtiger als je zuvor.


    Das Abenteuer und der Kampf um die Welt der Träume hat begonnen!
    The endless Night of Dreams

  • Die Reaktion der Drachenlady war nicht wirklich das was er erwartete hatte, aber eigentlich wusste er auch nicht was er zu erwarten hatte. Dennoch war er nun offiziell als Verrückter abgestempelt, was ihm in diesem Sinne ja auch nicht neu war, dafür aber ein paar interessante Sachen erlaubte zu machen, und diesen dann auf seinen Zustand abschieben konnte. Im Grossen und Ganzen war es also nicht einmal so schlecht. Also sie dann auch noch ihre Kralle ausfuhr, wurde das Ganze für ihn nur noch spannender, denn diese konnten ihn vermutlich echt ohne Probleme zu Kleinholz verarbeiten, aber daraus liesse sich sicher ein schönes Souvenir machen, und wer konnte schon von sich behaupten einen Teil einer solchen Kralle um den Hals tragen zu können, weshalb er sich das einmal auf seine Liste schrieb was er noch machen musste. Dennoch liess er das mal auf sich beruhen, und schwieg während er ihrer Erzählung zuhörte, die echt informativ war, besonders als er die Beschreibung hörte, und noch als Beispiel dargestellt wurde. Interessant, vielleicht würde ihm das irgendwann sogar mal noch helfen, wer wusste das schon. Aber lieber so aussehen, und es nie gebrauchen, als es mal brauchen, und nicht haben, das war nicht nur bei anderen Gegenständen, eine nützliche Regel.


    Darauf folgte eine Frage, von einem Typen den Nic nicht wirklich kannte, und dementsprechend auch nur halbherzig zuhörte, denn für ihn war klar, das er warten würde, da er ja nicht vor hatte sie gegen all die in Panik geratenen Erleuchteten zu verteidigen. Da hatten zu viele ein paar recht heftige Fähigkeiten, die er nun wirklich nicht alle auf einmal zu spüren bekommen wollte, denn dann müsste er ernst machen, und auf tödliche Stellen zielen. Und das würde nun wirklich keinen guten Eindruck machen. Doch die nächste Frage war wirklich einfach zu viel für ihn. Denn die Frage war ihm auch auf der Zunge gelegen, aber er hatte sich zurück gehalten, damit er nicht wieder Opfer des Zorns wurde. Auch wenn er die Spirale der Aggressivität doch sehr schätzte. Dennoch musste er sich das Lachen wirklich aktiv verkneifen, was er dann auch gerade so knapp schaffte, dafür ein breites Grinsen zu Stande kam. Dafür war Marikas Reaktion etwa die Selbe die auch er bekommen hätte, aber von einer wirklichen Antwort war nicht die Rede. Aber das Ganze wurde noch viel interessanter, als plötzlich Samuel wieder in das Spiel kam und sich auf den armen Fragesteller warf. Weshalb er das machte, blieb Nic allerdings vollkommen ungeklärt. Und auch das was sich danach abspielte zwischen den beiden war nicht wirklich nachvollziehbar. Aber wer konnte schon von sich behaupten Menschen zu verstehen? Weshalb er die beiden versuchte auszublenden, wobei er noch recht erfolgreich war, und sich so wieder auf die Drachenlady konzentrieren konnte. Diese hatte unterdessen wieder die Augen geschlossen, und schien auf etwas zu warten. Nach einiger Zeit stellte er fest, dass das scheinbar noch länger dauern könnte. Um diese Zeit zu überbrücken, lehnte er sich an einen Baum, und entschied sich zu warten. Sie würde ja nicht davon laufen, und irgendwas Gefährliches schien nicht in der Nähe zu sein.


    Nach einer gewissen Zeit begann sich die Drachenlady zurück zu verwandeln was nicht wirklich viel besser aussah, als die Verwandlung, aber das Produkt am Ende war dafür wesentlich ansprechender, das musste er sagen. Doch scheinbar wollte nicht alles so ablaufen wie es sollte, da zuerst auch noch die beiden Flügel abstanden, die zwar etwas Eigenes hatten, aber doch ein bisschen zu gross wirkten. Doch auch dieses Hindernis wurde beseitigt. Dafür war Marika nach der Verwandlung scheinbar wirklich nicht mehr ansprechbar und brach lediglich in Unterwäsche bekleidet zusammen. Nicht das der Anblick Nic gestört hätte oder so, eigentlich fand er diese Version der Kleidung noch recht anziehend, aber dennoch war Marika zusammen gebrochen, und das konnte er so nicht lassen. Schnell hatte er sich von seinem Baum abgestossen, und war ein paar Schritte später bereits bei ihr. Es war wirklich ein komischer Anblick, wenn man sie so in diesem Zustand sah. Das passte irgendwie nicht so zu ihr wie er sie kennen gelernt hatte. Da sie offensichtlich bewusstlos war, wollte er nicht dass sie weiter hier draussen blieben, denn sie hatten gerade ihr Radar verloren, das gefiel ihm gar nicht. Doch er konnte sie auch nicht so in die Anstalt bringen, denn in dieser Kleidung, das wäre dann doch ein wenig zu viel für sie, denn irgendwo war sie vermutlich seiner Meinung nach noch weiblich. Und warten bis sie wieder von alleine gehen konnte würde zu lange dauern, und darauf hatte er keine Lust. Also musste eine Lösung her.


    Das Nic nicht gerade für konventionelle Lösungen bekannt war, hätte vermutlich unterdessen jeder gemerkt, und gerade in diesem Moment kam ihm die nächste dieser in den Sinn. Man musste ja nur dafür sorgen, dass sie in die Anstalt kommen würde, also konnte man sie doch auch ganz gut tragen. Und seiner Einschätzung nach, würde er es schon schaffen sie zu tragen, so schwach war er nun ja auch wieder nicht. Doch da noch immer das Problem bestand, dass sie noch immer bis auf ihre Unterwäsche recht viel Haut zeigte. Doch auch das liess sich schnell beheben, auch wenn nur recht notdürftig. So zog er schnell sein schwarzes T-Shirt aus, wobei er seinen vernarbten Oberkörper freilegte. Nicht wirklich das was er sich gerade gewünscht hätte, aber es war nun mal das einfachste. Sein T-Shirt zog er Marika über, wobei es ein paar Schwierigkeiten gab, welche er dann aber ohne zu viele unbeabsichtigte Berührungen lösen konnte. Doch auch wenn er sich echt die grösste Mühe gab, war es ihm leider nicht möglich diese auf null zu reduzieren. Das Shirt passte mehr oder weniger, er hatte halt keinen so grossen Vorbau, aber dann war es auch endlich geschafft, und Marika hatte wenigstens oben wieder etwas an. Danach griff er mit dem einen Arm unter ihren Knien durch und mit dem Anderen unter ihrem Rücken, bevor er sie hochhob. Er hatte sich zwar ein wenig verschätzt was das Gewicht anbelangte, aber es ging. Dementsprechend war das Problem auch gelöst. Doch bevor er losmarschierte rief er den anderen noch zu: "So jetzt bewegt euch mal ich habe keine Lust noch hier zu bleiben wenn die Sonne untergeht, und dann unter Umständen wieder ein paar dieser Bestien durch die Gegend streifen." Danach liess er eine kurze Kunstpause passieren, bevor er weitersprach: "Kann jemand Marika's Kleidung nehmen? Und wenn wir schnell machen kriegen wir vielleicht sogar noch was zu essen. Und ich könnte jetzt wirklich etwas vertragen." Ohne auf die Antworten zu warten, marschierte er nun mit Marika in seinen Armen los. Unterwegs als die anderen ein wenig hinter ihm waren, wandte er sich an Marika in seinen Armen, und sprach sie an, auch wenn sie offensichtlich noch nicht wirklich wieder bei Sinnen war: "Du hast die Frage des Typen noch gar nicht beantwortet, es würde mich wirklich noch interessieren." Doch ob er eine Antwort erhalten würde oder nicht, und zu welcher Zeit würde sich dann noch zeigen.


    OT: So, wenn irgendetwas nicht passt bitte Melden^^

  • Nachdem Xaroc und Samuel einige Zeit etwas abseits gesessen hatten und beide mehr ihren eignen Gedanken nachgegangen waren, kam wieder Leben in die Meute der anderen Erleuchten, als das, was einmal Marika gewesen war, begann, sich zurück zu verwandeln. Oder besser gesagt, war das zu Beginn Samuels Hoffnung, sicher war er sich da nicht, die jedoch zu seiner Erleichterung bestätigt wurde.
    Soweit er das sehen konnte verlief alles friedlich und die anderen Erleuchten, die dabei in seinen Augen der größte Risikofaktor waren, machten nichts außergewöhnlich dummes.
    Samuel blieb einfach wo er war und achtete mehr auf die anderen Zweibeiner bis zu dem Zeitpunkt, als Marika auch wieder ein solcher war, nur noch immer um zwei Schwingen ergänzt, die sich dann jedoch auch langsam zurückzogen. „Na endlich.“ seufzte er so laut, dass nur Xaroc würde es hören können. „Dann geht es ja bald zurück...


    Xaroc grübelte gerade darüber, wie einfach das Leben als irgendwas anders wäre, als Käfer oder Maus vielleicht, da riss ihn Samuels Seufzen aus den Gedanken. „Ihr... klingt so erleichtert. Ich dachte Ihr wolltet eigentlich gar nicht hierher?“, murmelte er trübselig, während er zu Boden starrte. Dann lächelte er, allerdings ohne jede Freude. „Mittlerweile bin ich meiner selbst nicht mehr so sicher, dass unser- ich meine mein Aufenthalt hier ein solch grandioser Einfall war.


    Willst'e etwa jetzt abhauen?“ erwiderte Samuel darauf nur leicht geringschätzig wovon ein leicht ablehnender Ton in seiner Stimme blieb, als er weitersprach. „Meinst du etwa, mir passt das? Aber so“, er blickte an sich herab „bringst auch nichts jetzt zu gehen. Zum Ausruhen reicht das alle Mal.“ Gerade bei dem letzten Satz, nachdem er für einen Moment schwieg, wurde klar, dass Samuels Ablehnung nicht Xaroc galt sondern dem Gedanken, auf Dauer in der Anstalt zu bleiben.
    Nach einem Blick zu Marika, deren Flügel fast verschwunden waren fügte er noch aufgebracht hinzu „Hab' nicht den Scheiß hier riskiert, um denen einen Gefallen zu tun.


    Ich... weiß nicht.“, meinte Xaroc nur, während er sich setzte und gegen den nächsten Baumstamm lehnte. Er schwieg einen Moment, ehe er fortfuhr: „Das ist auch das einzige, was ich sagen kann: ‚Ich weiß nicht‘. Egal was man mich auch fragen mag, es wird mit aller Wahrscheinlichkeit auf diese eine Erwiderung hinauslaufen.“ Frustriert begann er Grashalme einzeln auszurupfen. „Seid Ihr Euch jemals so nutz- oder hilflos vorgekommen? Vermag es denn keine Möglichkeit zu geben dies zu ändern?
    Er wollte Samuel nicht einfach so anstarren, oder ihm anderweitig das Gefühl geben, ihn zu beobachten, darum linste er bloß aus dem Augenwinkel zu ihm hinüber. „Und mit Verlaub, wen meint Ihr nun mit ‚denen‘? Ihr habt schon des Öfteren Wörter wie ‚die‘ und ‚denen‘ verwendet, doch ein Immer hab ich das Gefühl Ihr meint stets jemand anderen, als bei dem Mal davor.


    Die da.“ wiederholte Samuel und schwenkte seine zeigende Hand mit einer ausladenden Geste einmal über die anwesenden Erleuchteten. „Die anderen von denen ich nicht weiß, was ich halten soll, die mich total durcheinander bringen.“ Damit hatte Xaroc ein Fass bei Samuel aufgeschlagen, sodass bei diesem unterging, was Xaroc zuvor gesagt hatte. Zu sehr war er sich unsicher, was er von den anderen, dem, was er empfunden und getan hatte und was er hier tat halten sollte.
    Da Xaroc den Blick abgewandt hatte, schaue Samuel ihn durchgehend an, während er etwas überlegte. „Wir brauchen beide erstmal Ruhe, bevor wir wieder klar im Koppe sind.“ resümierte er nach einem Moment mit auf die Hand gestützter Stirn.


    Ohne den Kopf zu bewegen folgte er Samuels Geste zu den anderen, allerdings bezweifelte er ernsthaft, dass es irgendwas geben konnte, das den anderen durcheinander bringen konnte. Dazu hatte er sich bisher zu besonnen oder zumindest zu bestimmt verhalten, ob es nun etwas war, das Xaroc nachvollziehen konnte, oder nicht. Abwesend fasste er sich an die Brust, die immer noch dumpf pochte.
    Ich möchte allerdings schon glauben, dass es hier etwas wie Ruhe gibt. Aber sonderlich viel hab ich nicht davon entdecken können. Wenn wir nicht unterwegs sind und einem jener Bestien über den Weg laufen, scheint einer von... denen genug Wirbel zu verursachen.“ Sein Blick zuckte kurz zu Marika, wanderte dann aber doch noch direkt zu Samuel. Da dieser ihn aber nun seinerseits zu beobachten schien, starrte er fast augenblicklich wieder zu Boden. Das er unbewusst Samuels Ausdruck für die restlichen Erleuchteten übernommen hatte, hatte er überhaupt nicht bemerkt.


    Mit einem Brummen und Kopfnicken stimmte Samuel Xaroc knapp zu, bevor er bemerkte, wie Marika nun wieder komplett zurückverwandelt schien, so regungslos, wie sie nun jedoch in Unterwäsche dort lag, wirkt es auch nicht gerade gut. „Dann sollten wir mal...“ meinte er leicht angespannt zu Xaroc, bevor er auf Marika zulief. Bevor er sie jedoch erreichen konnte war der andere Junge von vorhin schon bei ihr und zog ihr sein T-Shirt an, womit er seinen eigenen vernarbten Oberkörper offenbarte. Über dieses wanderte ein einschätzender Blick Samuels, bevor er stehen blieb und den anderen Jungen Marika tragen ließ. Eigentlich war es das gewesen, was er vorgehabt hatte, doch so gesehen war es gar nicht schlecht, wenn er sich schonen konnte. Nur bei den patzigen „Anweisungen“ des anderen konnte Samuel es sich nicht verkneifen das ganze halblaut mit einem geringschätzigen. „Ach halt du doch deine Klappe.“, von dem nicht sicher war, wer es alles hören würde, was ihn genau genommen auch nicht interessierte, da er nur seine Gedanken ausgeformt hatte.


    Da er anderweitig nichts besseres zu tun hatte und Samuel ihn ohnehin mit dem „wir“ bereits als Begleiter dazu gezählt zu habe schien, heftete sich Xaroc einfach an dessen Fersen. Er hatte zwar keine große Lust sich Marika zu nähern, andererseits wollte er auch nicht einfach so den Nicht-Soldaten verlassen, nachdem dieser ihm immerhin schon mehrfach ohne Gegenleistung geholfen hatte und Xaroc einer der wenigen zu sein schien, die er nicht permanent anpöbelte. Nun, abzüglich der Rempel-Attacke vielleicht.
    Allerdings schien der Mann, den Marika zuvor als Nik vorgestellt hatte, schneller als sie zu sein und zog ihr rasch sein Shirt über, wobei er einen erstaunlich muskulösen, wenn auch recht vernarbten Oberkörper präsentierte. Der Junge merkte nur, wie sein Blick an ihm hängen blieb, insbesondere als der Mann Marika dann auch noch ohne äußerlich erkennbare Mühe hochhob und ein paar Anweisungen in die Runde rief. Xaroc ordnete ihn sofort ohne zu zögern zu der Handvoll wirklich fähiger Leute in der Truppe der Erleuchteten ein.
    Samuel schien allerdings etwas anderer Meinung zu sein, als dieser dem anderen eine nicht allzu begeisterte Erwiderung zukommen ließ. Der Junge verbuchte dies jedoch einfach nur unter ‚Standard‘, da Samuel sowas ja schon des öfteren getan hatte. Und solange er nicht wieder seine Waffe zog, schien alles fürs erste in bester Ordnung zu sein. Trotzdem zupfte er vorsichtig an dessen Ärmel. „Also, ich bin schon der Meinung, dass er zumindest insofern Recht hat, dass wir ihre Sachen nicht einfach hier lassen können. Wenn die Monster sie finden, wissen sie dann nicht, dass wir in der Nähe sind oder waren?“ Im gleichen Moment begann sein Bauch zu knurren und Xaroc wurde rot. „Und was zu essen klingt auch nicht wirklich verkehrt...


    OT: Gemeinschafts-Post mit Lone Wolf, Part 1.

    "When you remember one thing, that leads to remembering another and then another and then another. Our memories are connected. Many pieces are linked together like they’re in a chain that makes up each of us."

    - Naminé (Kingdom Hearts - Chain of Memories)

  • Auf ein Zupfen an seinem Ärmel drehte Samuel sich zu Xaroc herum. „Von so einem lass ich mir nur nichts befehlen.“ antwortete er leicht aufgebracht mit einem unfreundlichen Blick zu diesem anderen. „Was bildet der sich eigentlich ein?“ fuhr er etwas leise und an Xaroc direkt gewandt weiter aus. „Erst Marika abstechen wollen, dann sich wie vollkommen durchgedreht verhalten und jetzt zu meinen, Befehle geben zu können. Der kann echt froh sein, dass er gerade Marika trägt...“, vollendete Samuel diese Gedanken brummelnd.
    Aus zuletzt genanntem Grund und weil er selbst auch nicht viel anders vorgegangen war, verzichtete er darauf, das dem anderen direkt an den Kopf zu werfen und ging mit einem letzten anfeindenden Blick zu der Stelle, an der er seinen Rucksack hatte fallen lassen.
    Mit einem Ächzen ließ er sich hinab und überprüfte ihn äußerlich, bevor ihn sich auf die Schultern setzte und langsam und mit Bedacht wieder aufstand.


    Lasst Ihr euch denn überhaupt von irgendjemandem Befehle erteilen?“, murmelte Xaroc halblaut, während Samuel zu seinem Rucksack marschierte. Dann warf er Nik einen zutiefst entschuldigenden Blick zu, ehe er seinem Begleiter hinterher eilte. „Und ich kann nicht kämpfen, stehe ständig im Weg und scheine Leute durch meine bloße Anwesenheit zu beleidigen.“, zählte er auf. „Und dennoch habt Ihr mir geholfen, mehrmals sogar und zudem seid Ihr mir gegenüber bei weitem nicht so feindlich gesonnen, wie jemandem, der tatsächlich zu helfen versucht und das wohlmöglich auch wirklich zu tun vermag.“ Trotzdem er diesen Katalog an Kritik abspulte, vermochte er es doch kein bisschen vorwurfsvoll zu klingen.


    Den Rucksack wieder auf den Schultern atmete Samuel einmal tief ein, bevor er seufzte. „Hör mal zu: Zum Diskutieren ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt. Befehle entgegen zu nehmen hat etwas mit Respekt zu tun. Und der...“ Samuel betonte es, als wäre es ein Schimpfwort. „hat weder Position noch Verhalten, was den rechtfertigen würde. Oder würdest du jemandem gehorchen, der dich gerade zusammen geschlagen hat und besoffen ist?“ überspitzte Samuel mit einer eindeutig rhetorischen Frage von der aus er während eines ersten Schrittes ohne Pause weitersprach. „Und das ist nichts, was du anstellst. Du bist nur etwas seltsam und ...“ er wand den Kopf ab und ging leicht neben sich schauend die einigen Meter bis zu dem Baum, hinter dem er Marikas Klamotten zusammen mit ihrer Pistole gefunden hatte, wo er Xaroc mit einem unsicheren Hauch im Blick ansah „ ... anders.“ Einen Moment schaute er den anderen noch an, dann umrundete er den Baum und nahm Marikas Sachen unter den Arm.


    Xaroc war schon drauf und dran Samuel zu erinnern, dass er ihn auch gerade mit voller Kraft umgerannt und auf den Boden gepresst hatte und Xaroc trotzdem bei ihm geblieben war. Auch die Frage, ob Samuel den anderen nicht leiden konnte, weil dieser ihn verprügelt hatte - was der Junge sich kaum vorstellen konnte - lag ihm auf der Zunge. Allerdings ließ dieser ihm einfach keine Chance zu antworten. Also wanderte er einfach nur hinterher und hörte schweigend zu. Der letzte Teil ließ ihn dann doch murmeln. „So könnte man das auch nennen.“ Er schaute irgendwo in die Ferne und fuhr leicht verbittert fort: „Eine andere Art von Monster.“ Er war sich jedoch nicht sicher, ob Samuel ihn hören konnte, oder ob er selbst das überhaupt wollte.
    Stattdessen meinte er dann lauter: „Ist anders sein denn so schlimm? Wenn andere deswegen mit einem nichts zu tun haben wollen? Ich kenne nicht allzu viele Persönlichkeiten genauer, aber die meisten...“, er zögerte, „lehnen mich meist ab, bevor ich überhaupt die Gelegenheit bekomme, sie näher kennenzulernen. Spürt man wirklich so stark, dass ich so anders bin?


    Wer hier ist nicht seltsam? Schau dich doch um. Wir sind halt Teil eines anderen Normals...“ antwortete Samuel, bevor er inne hielt und ihm klar wurde, dass Xaroc sein „anders“ falsch verstanden hatte und er nun etwas abwehrend und gleichzeitig jedoch auch unsicherer fortfuhr. „Ich meine ... dass du etwas anderes bei mir auslöst als die. Was weiß ich, woher das kommt. Hatte ich doch noch nie.“ verteidigte er sich und sagte weniger, als ihm innerlich klar war. „Irgendwie kann ich dich halt ganz gut leiden.
    Währenddessen wickelte er nun Marikas Sachen so ein, dass die kleinen Teile von den großen eingeschlossen wurden und nicht Verschütt gingen, als er mit langsamen Schritten und zu Xaroc schauend wieder mit etwas Abstand auf die anderen zusteuerte. „Wie heißt's? Gleich und gleich gesellt sich gern? Zwei 'Andere'. Keine Ahnung was mit dem Resthaufen ist.“ Damit hatte er Xaroc seine Fragen zwar nicht wirklich beantwortet, was ihm auch bewusst war, doch dafür war er gerade allgemein zu erschöpft, nahm sich jedoch fest vor, Xaroc später noch einmal darauf zu antworten.


    Xaroc blinzelte zweimal verwirrt, als Samuels Ton mitten in der Antwort umschlug. Hatte er ihn zu sehr bedrängt oder warum hatte er gezögert? Als der andere allerdings meinte, er könne den Jungen ganz gut leiden, stahl sich ein Grinsen auf Xarocs Gesicht, was Samuel glücklicherweise nicht sehen konnte. Als dieser dann wieder aufschaute, hatte er das Grinsen so gerade eben noch auf ein dezentes Lächeln zurückschrauben können.
    Mit dem nächsten Teil konnte er dann wieder nicht so viel anfangen. Er hatte es nicht so mit Redewendungen, außer sie bezogen sich auf kommerzielles oder politisches. Der Teil mit dem „gleich und gleich“ gefiel ihm jedoch. Er beeilte sich aufzuschließen, als Samuel wieder in Richtung der anderen Schritt.


    Nicht allzu schnell, aber zum Glück immerhin stetig bewegte sich die Gruppe, an deren Rand sie liefen, den Weg zurück, den sie gekommen waren. Jetzt in Ruhe und damit problemloser überquerten sie die Klinge, den Einschnitt im Boden und durchschritten die von der untergehenden Sonne in rötliches Licht getauchten Bäume, bis sie den Waldrand und damit auch die Klippe wieder erreicht hatten. Von hier aus konnte man bereits die Anstalt wieder unter ihnen liegen sehen. Es war nicht mehr weit und bald würden sie sich alle ausruhen und den Tag etwas verarbeiten können.
    Während die Sonne immer weiter sank und es mit ihrem Verschwinden spürbar kühler wurde, begann die Gruppe den Abstieg, der sie wieder hinab zum Eingang der Anstalt bringen würde.


    OT: Und der zweite Teil, zusammen mit Orcawolf entstanden.
    Der nächste könnte jetzt auch gerne dann die Gruppe bis in die Anstalt hinein bringen.

  • Anschließend erklärte Marika auf eine Frage von Xaroc noch ein paar Dinge über die Dwuochse als Rasse und wie sie selbst da mit rein passte. Danach ging es irgendwie um ihr Verhältnis zu Nic was Leira die Augen verdrehen ließ. Wenn das nur ihre einzigen Probleme wären…
    Allerdings verstand sie nicht wirklich, warum Samuel plötzlich auftauchte und Xaroc umrannte - dieser hatte Marika zwar provoziert, aber sie glaubte mittlerweile nicht mehr dass Marika trotz ihrer Gestalt nur wegen einer dummen Frage gleich jemanden fressen würde.


    Schließlich begann Marika damit, sich zurückzuverwandeln, was sie nach einigen Schwierigkeiten schließlich auch hinbekam. Diesmal sah Leira nicht die ganze Zeit zu, stattdessen lief sie ein wenig herum und blickte hoch in den Himmel, der sich inzwischen dunkel färbte. Ihr Magen knurrte und sie begann langsam zu frösteln. Sie wollte jetzt nur noch was essen und danach in ihr Bett. Der Tag war schon wieder viel zu ereignisreich gewesen, auf eine negative Art.
    Als sie schließlich wieder zurück zu Marika blickte, lag diese halb nackt - erstaunlicherweise hatte sie ihre Unterwäsche wieder an, wie auch immer das gegangen war - auf dem Boden und wirkte wie bewusstlos. Wie nicht anders zu erwarten, war Nic der erste, der sich ihrer annahm und ihr sein T-Shirt überzog, bevor er sie schließlich hochhob. Als er die eventuell in der Gegend herumstreifenden Bestien erwähnte, gab er Leira nur noch einen weiteren Grund, schnell wieder in die Anstalt zurückzuwollen… Laut Marika waren sie dort ja ziemlich sicher vor den Biestern.


    Leira sah sich kurz nach Marikas Sachen um, stellte jedoch fest dass jemand anderes sich diesen bereits annahm. Na gut, dann halt nicht. Wenn man sich einmal nützlich machen will…, dachte sie etwas selbstironisch-spöttisch. So schloss sie sich einfach nur den anderen an, die sich jetzt ebenfalls mit auf den Rückweg machten. Wieder einmal musste Leira daran denken, wie lächerlich es eigentlich gewesen war, dass sie alle hier raus gerannt waren. Aber immerhin, nun kannten sie alle Marikas kleines -großes- Geheimnis. Was dieser sicherlich nicht recht war, aber Leira fand dass man sowas schon über seine Mitbewohner wissen sollte. Und sie fand es jetzt nicht sonderlich schlimm. Marika war eindeutig keine hirnlose Bestie und ihr Wissen über ihre Art würde sich immer wieder als Vorteil erweisen.


    Ohne es zu merken, war Leira allmählich schneller geworden. Die Bewegung tat ihr nach dem Rumstehen im Wald gut, vor allem da ihre Füße inzwischen vom stehen auf dem kühlen Waldboden echt kalt geworden waren. Sie hatte ihre Schuhe ja in ihrem Zimmer gelassen, als sie zum Pool runter gegangen war. Wenn sie bedachte dass sie sich vor ein paar Stunden noch relativ gut mit Nic verstanden hatte… Da war er ja auch noch nicht so verrückt gewesen. Aber vielleicht kriegte er sich ja wieder ein. Das vorhin… der war ja wie auf Drogen gewesen, total durchgeknallt einfach nur. Arme Marika. Und offenbar stand er auch noch voll auf sie. Arme Marika hoch zwei. Na immerhin steht er nicht auf mich, puh.
    In dem Moment fiel ihr die Sache mit Lewis wieder ein. Er war doch ein Manipulator… und sie war voll drauf reingefallen, das hätte sie von sich selber auch nicht gedacht. Aber gut, sie war ja auch ziemlich durcheinander gewesen, da konnte das schonmal passieren, oder? Letztendlich hatte es ihr am Ende ja eher geholfen, also würde sie Lewis erstmal nicht böse sein. Dennoch, in Zukunft werd ich besser aufpassen. Das fehlt gerade noch dass ich mich von dem Flummi beeinflussen lasse…


    Mittlerweile hatte Leira sie alle überholt und lief an der Spitze vor ihnen her. Was sollte sie machen, ihr war nunmal kalt und wollte wieder ins Warme. Dennoch entfernte sie sich nicht zu weit von den anderen. Die Begegnungen mit den Bestien hatten ihre Wirkung zumindest bei ihr eindeutig nicht verfehlt.
    Schließlich näherten sie sich dem Tor. Dieses war offenbar geschlossen. Na das fehlt jetzt grad noch dass wir nicht reinkommen…, dachte sie genervt. Beim Näherkommen bemerkte sie jedoch die Kamera, die auf die Straße vor dem Tor gerichtet zu sein schien. Zögerlich trat sie ins Sichtfeld der Kamera. Ähm, und jetzt? Winken? Sie kicherte, winkte aber tatsächlich, während der Rest der Gruppe zu ihr aufschloss. Anscheinend hatte es aber was gebracht, denn das schwere Tor begann schon nach wenigen Sekunden auseinander zu fahren.
    Na also. Die anderen Erleuchteten betraten nun etwa zeitgleich mit Leira das Gelände. Sie waren noch nicht weit gekommen, als ihnen plötzlich jemand entgegen lief. Leira erkannte die Person als die Anstaltsleiterin, Alicia.


    Als diese die Gruppe schließlich erreicht hatte, zierte ihr Gesicht ein sorgenvoller Ausdruck.
    „Was zum Teufel habt ihr so spät noch getrieben? Ich habe mir Sorgen gemacht. Und was ist geschehen?“, erkundigte sie sich aufgelöst und ihr Blick blieb an der Bewusstlosen und nicht vollständig bekleideten Marika und ihrem Träger hängen.
    "Das ist... kompliziert", fing Leira unbeholfen an, brach ab und drehte sich hilfesuchend zu den anderen um. Was sollte sie Alicia auch sagen? Sie würde das eh nie glauben. Und Marika wärs auch nicht recht wenn sie es wüsste. Sie würde jedenfalls nicht diejenige sein, die Marikas Geheimnis der erstbesten Person verriet.



    OT: Letzter Absatz zusammen mit Sheewa.

  • Genervt spielte Laverne mit seinem Smartphone herum, während er den Konversationen mit Marika nur wenig Gehör schenkte. Gut, dann blieben sie halt hier und warteten darauf, dass irgendeine andere Bestie ihnen seine ungewollte Aufmerksamkeit schenkte. Was machte das schon? Sollte es hart auf hart kommen, besaß er immer noch genug menschliche Schilde, um es sicher zurück zur Anstalt zur schaffen. Sollten die Anderen doch sehen, wo sie blieben. Außer das Schildmädchen vielleicht. Sie war nützlich.
    Plötzlich wurde die Aufmerksamkeit des Schwarzhaarigen jedoch wieder von seinem Flappy-Bird-Spiel (Rekord: 1) zur derzeitigen Situation gezogen. Offenbar begann das Monster eine erneute Verwandlung, diesmal zurück zum menschlichen Mädchen. Das Herz des Brillenträgers begann zu rasen und er begann hektisch nach seinen Video-Tools zu suchen. Das wäre seine Gelegenheit Bildmaterial zu sammeln. Schien zwar nicht der appetitlichste oder angenehmste Prozess zu sein, aber was kümmerte es ihn. Hatte er erst einmal Beweise für seine Behauptungen, eröffneten sich ihm vollkommen neue Wege der Profitgewinnung. Erpressung, Verkauf, Publikation. Alles Wörter, die er liebend gern in den Mund nahm.


    Als die Verwandlung geendet hatte, beendete er schnell die Aufnahme und tat so, als hätte er durch seine Nachrichten gescrollt. Zwar stand der junge Mann ziemlich am Rand der Gruppe, aber man konnte ja nie wissen. Er wollte einen weiteren Streit mit dem Technophob vermeiden.
    Eine kurze Zeit später setzte sich die Gruppe wieder in Bewegung, diesmal zurück zur Anstalt. Genervt seufzte Laverne auf. Er brauchte unbedingt wieder einen Kaffee, seine Kopfschmerzen würden ihn noch umbringen. „Na endlich, ich dachte schon wir wollten hier Mondschein-Picknick spielen. Worst Campingtrip Ever!“
    Sofort beeilte sich Laverne an der Spitze der Gruppe zu laufen. Er wollte keine Sekunde länger als nötig mit diesen Freaks in der freien Natur verbringen. Auf Smalltalk hatte er gerade auch keine Lust, er hatte schon viel zu lange zu nett sein müssen. Normalerweise reservierte er sich falsche Freundlichkeit für die High-Society, nicht für den Abschaum der Gesellschaft. Wenn er an diesem Tag noch einmal eine Variation von „Ohana heißt Familie!“ von sich geben musste, würde er kotzen. Außerdem wollte er sich umziehen. Dieses Outfit war so müllreif.
    Begrüßt wurde die Gruppe von einer sehr besorgt wirkenden Alicia. Der Schwarzhaarige war dazu verlockt die Augen zu verdrehen. Natürlich hatte sie sich Sorgen gemacht. Jeder wäre besorgt, wenn sich auf einmal seine Waffenkammer leeren würde. Aber egal, Antipathie herunterschlucken. Jetzt hatte er die Chance ein Fundament für später zu legen. Aber er musste subtil sein. Sehr subtil.

    „Naja, Marika hat sich dazu entschlossen, einen kleinen Ausflug zu unternehmen“
    , meinte der Brillenträger, eine nicht sehr überzeugende Fassade der Arroganz aufsetzend. Hier begann seine Charakterentwicklung. „Die Crew ist ihr nachgerannt, weil Familie und so, Sie verstehen. Ich natürlich nicht …“, fügte er schnell hinzu, seine Stimme einen leicht defensiven Ton annehmend. Der „Jerk with a heart of gold“-Trick. Uralt, aber effektiv. Jetzt musste er die Wahrheit nur überzeugend als Lüge verkaufend. „Mir war das Ganze völlig egal. Ich ... ich hab mir keine Sorgen gemacht. Ich bin nur mitgegangen, weil mir… langweilig war!“ Hinter der herablassenden Fassade war eindeutig die von ihm beabsichtigte Unsicherheit herauszuhören. Ich bin ein so nuancierter Schauspieler!

    „Was genau passiert ist, sollten wir aber vielleicht nicht hier draußen besprechen. Manche sind sicher etwas erschöpft …“

    Er hatte kein Interesse daran, Alicia von Marikas Verwandlung zu erzählen. Sollten das die Anderen übernehmen, wenn sie wollten. Schließlich musste er immer noch die Fassade einer Fassade aufrecht erhalten.


    OT: Endlich wieder posten :> Schön, dass es weitergeht.

  • Der Rückweg an sich war nicht wirklich eine Herausforderung, so war es auch kein Problem, Marika recht sanft nach unten zu befördern. Dabei überhohlten ihn ein paar der anderene Erleuchteten, was ihn aber nicht weiter störte, sollten sie doch schneller sein, das war doch nun wirklich egal. Darunter waren das Mädchen, dass er als erstes in der Anstalt kennen gelernt hatte. Aber auch der Typ der so angezogen war, dass man schon beinahe Augenkrebs bekam, wenn man ihn zu lange ansah. Aber dies blieb ihm zum Glück recht lange verwehrt, da er ebenfalls zur Spitze stürmte. Als er dann endlich auch unten angekommen war, öffnete sich gerade das Tor und sie konnten endlich eintreten. Doch mit der Nachtruhe würde es noch ein wenig dauern, da eine Frau ihnen entgegen lief, welche schon älter als alle Erleuchteten zu sein schien. Doch das war noch nicht einmal das komischste, da sie sich auch noch Sorgen gemacht zu haben schien. Das konnte ja lustig werden.


    Das schönste war ehe, dass er vermutlich als Blickfangobjekt Nummer eins enden würde, da er nun mal Marika trug, und diese nicht einmal vollständig bekleidet war. Das zu erklären dürfen, hatte echt das Potenzial wirklich nervig zu werden, wenn er nicht so schnell wie möglich von der Stelle verschwand. Zum Glück musste er nicht der erste sein, der auf ihre Frage antwortete, da das Mädchen begann, doch nicht wirklich etwas heraus brachte, und dann kurz drauf der Augenkrebstyp irgendwas anfing zu reden, das nun einfach mal nett aus gedrück absolut keinen Sinn machte. War er denn wirklich nur von Inkompetenz umgeben? Doch die Lösung für dieses Problem eröffnete sich ihm, als er in die Runde schaute. Da gab es ja noch einen gewissen Typen, bei dem er absolut kein Problem hatte ihm die ganze Arbeit aufzubrummen. Mit einem leicht genervten Unterton sprach er den Typen an, der gerade seine Show abziehen wollte, er konnte solche Typen einfach nicht leiden: "Nun mal ganz ehrlich. Was zur Hölle versuchst du da gerade abzuziehen?" Er machte eine kurze Pause um Luft zu holen, bevor er weitersprach: "Kannst du nicht bitte einmal deine Klappe halten, dann wirst du vielleicht sogar einmal erträglich, wenn man von deinen einfach nur katasrophal schlechten Modegeschmack einmal absieht." Das musste einfach einmal gesagt sein. Vielleicht brachte es ja tatsächlich etwas, ansonsten müsste er halt echt zurück zu der Baseballschläger-Methode greifen. Aber so konnte man ihm wenigstens nicht vorwerfen es nicht zumindest versucht zu haben. Danach wandte er sich an die Frau: "Bitte entschuldigen Sie meine Wortwahl, aber ich habe keine Ahnung wer Sie sind, und ich verstehe ihre Aufregung nicht wirklich, es sind ja alle wieder wohlbehalten zurück." Dabei liess er ihr einen kurzen Moment um seine Aussagen zu begreiffen, bevor er weitersprach: "Und ausserdem würde ich Sie bitten den Weg frei zu machen, da Ihnen unser aller Freund gerne alles erklären kann." Dabei deutete er mit seinem Kopf auf Samuel, und fügte noch an: "Ausser um grosse Reden zu schwingen ist er ja sonst recht unbrauchbar." Mit diesen Worten machte er sich auf den Weg in die Schlafräume, die Geschichte würde sicher nicht davon laufen, und das konnten sie auch noch morgen klären.

  • Passt schon“, begann der Junge, bevor er wirklich und resigniert feststellte: „Hier ist doch gerade gar nichts in Ordnung.“ Sarkastisch fasste er die Situation zusammen, die Emma leider schmerzlich bekannt war, und endete mit den Worten: „Wieso bin ich überhaupt noch hier?
    Darauf wusste Emma nichts zu antworten. Sie hatte ihm helfen wollen und jetzt hatte sie doch keine Idee, was sie tun sollte. Glücklicherweise festigte sich seine Melodie zumindest im Rhythmus, die Spielweise klang immer noch … seltsam. Emma würde sicher eine Weile brauchen, das Schlagwerk wirklich deuten zu können, aber noch war nicht alles in Ordnung.
    Eine Weile hockten sie beide einfach nur da. Emma spürte, dass Marika etwas erzählte, aber sie hörte sie nicht. Wichtig war ihr, den Kopf frei von überflüssigen Einflüssen zu halten, und das war momentan alles, was keine Melodie war.
    Ein heftiger Schlag im Spiel des Schlagwerks ließ Emma zusammenzucken. Mit einem „Danke“ sprang der ihr noch immer unbekannte Junge auf und lief zu den Erleuchteten, die vor Marika standen. Was genau er als nächstes tat, bekam das Mädchen nicht mehr mit. Ein kleines Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht. Irgendwie wusste sie, dass nicht nur ihr Kopf nun etwas weniger pochte.


    Emma blieb noch ein klein wenig abseits des Geschehens hocken. Nach einiger Zeit stand sie auf und lehnte sich gegen den nächstgelegenen Baum. Die Zeit war ruhig, aber Emma spürte, dass dies nur die Ruhe vor dem Sturm war. Ihre Muskeln blieben angespannt, um sich mit Einbruch der Dämmerung schlagartig zu verkrampfen. Allerdings hatte nicht die Tageszeit einen solchen Einfluss auf Emma; es waren dieselben Töne, die sie schon bei ihrer Ankunft auf der Lichtung gehört hatte, nur viel, viel lauter. Ihr Kopf pochte schrecklich und sie begann, schwerer zu atmen. Fast könnte man meinen, sie durchlitte ähnliche Schmerzen wie Marika. Emma hörte, welche Anstrengungen die Verwandlung beinhaltete, sie dröhnten in ihrem Kopf, als wollten sie ihn zerschlagen. Unsicher stolperte das Mädchen rückwärts, nur weg von der Quelle dieser Melodie, die ihm nach diesem Tag den Rest gab. Es hielt keinen einzigen unsauberen Ton mehr aus.
    Nach ein paar Schritten fiel Emma über eine Baumwurzel. Auf der Seite lag sie im trockenen Laub, das seit mehren Monaten den Waldboden bedecken musste. Für einen Moment schloss sie die Augen. Marika würde bald fertig sein, mit ihrer Verwandlung. Und als sie das dachte, kam Emma sich ein wenig selbstsüchtig vor. Eine Verwandlung musste mit schrecklichen körperlichen Schmerzen und hoher mentaler Anstrengung einhergehen, wenn man allein nur die Schreie der ehemaligen Bestie beachtete. Wie konnte sie sich dann von dem hier so mitnehmen lassen?
    Emma war sich nicht sicher, ob jemand bemerkt hatte, dass sie hier abseits im Wald lag oder ob irgendjemandem überhaupt auffiele, dass sie fehlte, aber irgendwann wurden die Melodien um sie herum immer leiser. Noch für zwei Herzschläge schloss die Acerin die Augen, bevor sie sich mühsam aufrichtete und sich, den anderen hinterher, auf den Weg zurück zur Anstalt machte. Sie ging langsam und vorsichtig, als könnte sie bei jedem Schritt wieder fallen. Vor dem Weg hinunter fürchtete sie sich jetzt schon.