Erleuchtet - Spieletopic

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • Lavernes falsches Lächeln fror auf seinem Gesicht ein. Er hatte nicht damit gerechnet, dass ihn irgendjemand noch heute sympathisch finden würde. Er hatte noch nicht einmal damit gerechnet, dass irgendjemand außer Alicia ihm Beachtung schenken würde. Aber dennoch ...
    Eine Stimme in seinem Kopf sagte ihm, er solle es nicht tun, nicht die Fassade fallen lassen. Sein neues Lebensmotto war schließlich „Ohana heißt Familie“. Aber aus irgendeinem Grund wollte er diesmal nicht hören. Warum auch? Schließlich würde er nicht wirklich alleine dastehen.
    „Weißt du, was amüsant ist …“, rief er dem Jungen hinterher und obwohl er seine Stimme erhoben hatte, war sein Tonfall erstaunlich ruhig, beinahe schon etwas zu freundlich. „All die Gefühle, die du mir entgegenbringst, bringen die anderen Erleuchteten dir entgegen. Allen voran deine verehrte Marika. Es ist schon erstaunlich, ich habe drei Tage gebraucht, um mir diese Reputation einzuhandeln, du hast es in gerade mal sechs Stunden geschafft. Respekt.“
    Das Lächeln, das das Gesicht des Brillenträgers zierte, hatte nun eine äußerst gehässige Note angenommen, doch sein Tonfall war weiterhin überraschend neutral. „Ich frage mich, was Marika sagen wird, wenn sie aufwacht. Sie scheint deine Gefühle nicht wirklich zu erwidern und in der Nähe eines labilen Psychopathen zu sein, wird ihr sicher nicht gefallen. Ein kleiner Tipp von mir, wenn du das nächste Mal versuchst jemanden so … fragwürdig zu umschmeicheln, solltest du nicht ganz so viele von den bunten Pillen nehmen, die bekommen dir nicht so gut.“


    OT: Sorry, zeev, dass ich deinen Abgang ein wenig schmälere, aber mit dem "schlechten Modegeschmack"-Kommentar hast du Laverne wirklich getroffen xD Hoffentlich ist es nicht zu schlimm :>

  • Er war noch nicht weit von den anderen entfernt, als der Typ mit dem Modegeschmack eines Trolles auch schon antwortete. Dabei konnte Nic den viel zu freundlichen und falschen Ton nicht ausstehen, in welchem er angesprochen wurde. Da steckte keinerlei Ehre oder Stolz darin, sondern einfach nur schmutzige Gehässigkeit. Und das war etwas was er ebenfalls nicht ausstehen konnte, wenn man ein Problem mit ihm hatte, konnte man das gerne persönlich regeln, aber dann noch immer ehrenhaft. Und sollte er dabei geschlagen werden, würde er das sogar akzeptieren, das hatte etwas mit Würde zu tun. Doch das was er sagte war echt witzig. Noch immer am gleichen Ort stehend, an dem er auch schon stand, als der Typ angefangen hatte sein Maul zu öffnen, begann er plötzlich zu lachen. Nachdem ein paar Sekunden verstrichen waren drehte er sich mit einem lächeln im Gesicht um, das eigentlich gar nicht dazu passte wie er sich eigentlich fühlen müsste.
    Mit eben diesem lächeln im Gesicht antwortete er ihm, in einem Ton, der Belustigung und Freude gleichzeitig ausdrückte:" Du bist echt zu gut, ich glaube ich weiss jetzt weshalb du dich so anziehst, du möchtest, dass endlich jemanden in dir den Clown des Jahrhunderts entdeckt, mal ganz ehrlich meine Stimme hast du schon einmal." Nach einer kurzen Pause um Luft zu holen fuhr er fort:" Die Gefühle, welche ich dir entgegenbringe, ich muss schon sagen, das Argument finde ich echt interessant. In dem Fall ist es also so, das alle finden ich nerve so extrem wie es nur geht. Gut kann ich sogar noch verstehen." Während er die letzten beiden Sätze sagte, wurde seine Tonlage schon eher wieder neutral.


    Doch als er die zweite Rede des Clowns hörte, musste er echt wieder lachen, auch wenn ernsthaft versucht hatte neutral zu bleiben: "Kann gut sein, dass ich ein labiler Psychopath bin aber ganz ehrlich das kratzt mich kein bisschen, denn ich kann ohne irgendwen überleben, das habe ich die letzten Jahre gemacht. Und ich habe auch kein Problem jemanden umzulegen, wenn es sein muss." Bei diesen Worten verzog sich sein lächeln in ein Grinsen, und in seinen Augen lag ein Blick, der aussagte, dass er damit wirklich kein Problem hatte, und auch noch Spass daran finden würde. "Aber wie steht es mit dir? Schaffst du es ohne andere zu überleben?", so schnell das leuchten in seinen Augen erschienen war, so schnell war es auch wieder weg. Worauf er sich wieder umdrehte, und wieder aufmachte seinen Weg fortzusetzen. Doch als er zwei Schritte gemacht hatte, drehte er seinen Kopf über die Schulter, und fixierte den Clown erneut mit seinen Augen, bevor er seine Stimme wieder erhob: "Ach ja, und noch etwas nimm dich in der nächsten Zeit vor mir in Acht, ich bekomme gerade wirklich Lust einmal die Furcht in deinen Augen zu sehen."


    OT: Cresswell: Ich habe mit so was absolut kein Problem, von dem her hoffe ich das Nic nicht zu hefig reagiert hat^^

  • Beim Lachen des Anderen, verfestigte sich das gewollt freundliche Lächeln, welches nur schwer die Blasiertheit dahinter verstecken konnte. Egal, ob dieser Freak ihn nun ernst nahm oder nicht, mit jedem weiteren plötzlichen Gefühlsausbruch schoss er sich nur selbst ins Knie. Keiner der anderen Erleuchteten würde mit ihm sympathisieren, diesmal nicht. Laverne hatte noch genug Gelegenheiten, sich als Jedermanns Freund zu etablieren. Diese wandelnde Witzfigur nicht so sehr. Dennoch sollte er jetzt vermutlich doch stoppen. Er hatte schon zu viel Antagonismus offenbart. Wenn er weitermachte, würde es ihm nur noch schwerer fallen, mit den Anderen eine Vertrauensbasis aufzubauen. Aber ein letzter kleiner Seitenhieb würde ihm wohl noch erlaubt sein, oder?


    Immer noch so zuckersüß und betont höflich wie eh und je, erwiderte er den Blick des Anderen: „Oh, welch große Angst ich doch empfinde. Der Mann, der beinahe geweint hätte, nur weil seine Freundin seinen Traubenzucker abgelehnt hat. Wirklich furchteinflößend.“
    Sein nächster Kommentar war etwas leiser, aber immer noch so laut, dass er gut hören war. Der Ton seiner Stimme freundlicher denn je: „Aber ich muss dir zustimmen, ich schaffe es nicht alleine zu überleben. Ganz ohne Freunde oder Unterstützer. Aber du schaffst das, wie schön. Marika wird sich sicher freuen, dass zu hören. Vielleicht rennst du ihr dann nicht mehr überall hinterher wie ein Hund seinem Meister. Ihre Emotionen dazu waren ja mehr als offensichtlich …“


    OT: Keine Sorge, Laverne ist da schon ganz Anderes gewohnt :>

  • Eigentlich hatte er vor gehabt sich zurück zu halten, und das Ganze auf sich beruhen zu lassen Marika zu liebe, doch daraus sollte jetzt bis auf weiteres nichts werden. Wie versteinert blieb er stehen. Noch war er am ringen mit sich selbst, sollte er Gnade vor Recht ergehen lassen, und die Aussagen einfach hinnehmen. Die erste Aussage, dass er nicht Furchteinflössend wäre hätte er Marika zu liebe ignoriert, doch es kratzte an seinem Stolz und das war echt schwer auszublenden. Doch wenn er sich zusammen riss würde er es schaffen, den Vorwurf im Raum stehen zu lassen. Aber so sollte es nicht kommen denn der Clown legte noch einmal nach, und warf ihm vor Marika wie ein kleiner Hund hinterher zu laufen. Das konnte er auch beim besten Willen nicht so stehen lassen.


    Vollkommen ruhig duckte er sich gegen den Boden, so dass er Marika hinlegen konnte ohne das sie irgendwie zu Schaden kommen konnte. Danach erhob er sich wieder langsam ohne seine Stimme zu erheben. Langsam schritt er auf den vorlauten Typen zu, wobei er kurz überlegte, ober sein Messer ziehen sollte, liess es dann allerdings stecken, das war nicht ehrenvoll, und zudem hatte er ja auch nicht vor ihn gerade umzulegen das würde ein zu schlechtes Licht auf ihn werfen. Nicht dass es ihm eigentlich vollkommen egal war wie die anderen ihn sahen, aber er wollte es ja nicht gerade auf die Spitze treiben. Langsam mit gesenktem Kopf und den Blick auf den Boden gerichtet schritt er auf den Anderen zu, worauf er seine Stimme erhob: "Weisst du eigentlich das es zwei wesentliche Unterschiede zwischen dir und mir gibt?" Begann er seine Ansprache: "Zum einen ich habe so etwas wie Ehre oder so etwas in dieser Richtung, du nicht." Darauf hin hob er seinen Kopf und fixierte dessen Augen mit den seinen an. In seinem Gesicht war die pure Mordlust zu sehen und in seinen Augen flimmerte derselbe Blick, welcher auch ein Raubtier hatte, kurz bevor es sich auf seine Beute stürzte. "Und der zweite ist, dass es mich kein bisschen interessiert, was die anderen von mir denken, und ich das mache was ich will." Mit diesen Worten schlug er ohne weitere Vorwarnung zu und zielte dabei auf die Nase des Clowns. Er hatte langsam echt keine Lust mehr auf das und wollte Marika endlich an einen Ort bringen, wo sie sich ausruhen konnte, und sie keiner der anderen stören konnte, dafür würde er schon sorgen.


    OT: Möge das Spiel beginnen^^

  • Leira war es relativ egal was oder wie Lewis mit der Anstaltsleitung redete, seinem Vorschlag, besser drinnen weiterzureden stimmte sie dafür vollends zu. Ihr war kalt und sie hatte Hunger. Und definitiv keine Lust hier länger als nötig rumzustehen und Alicia irgendwelche Erklärungen abzugeben. Hatte das nicht bis morgen Zeit? Sollte ihr doch jemand anderes das ganze erklären, sie wollte nur noch in ihr Bett…
    Allerdings machte Nic den Fehler, auf Lewis’ Ausführungen einzugehen. Das hatte sich Leira bereits abgewöhnt. “Einfach ignorieren” hieß da die Devise, wobei sie schon fand, dass er diesmal gar nicht so nervig wie sonst gewesen war. Zumindest hatte er gar nicht zwei Sprachen gemischt, und das kam relativ selten vor. Dass Nic dann noch den Militärheini als “unbrauchbar” bezeichnete fand sie ziemlich frech - vor allem da er, wie auch sie und viele andere immerhin schon zweimal gegen Bestien gekämpft und überlebt hatten, was Nic ja nicht gerade von sich behaupten konnte. Außerdem hatte sie in Gedanken Samuel spätestens seit der Aktion mit Marikas Waffe als “potenziell gefährlich” einkategorisiert, jemand, wo man sich besser vorsichtig verhalten sollte. Andererseits, Nic kam inzwischen in die Kategorie “potenziell verrückt”, von daher wunderte es sie nicht, dass er nicht zu dem gleichen Schluss wie sie gekommen war. Andererseits schien Nic zusätzlich in die gleiche Kategorie wie Samuel zu gehören, er hatte sich bereits ein paar mal auf eine Weise verhalten, wonach Leira sich gedacht hatte dass sie besser Abstand von ihm hielt.
    Und Lewis konnte man eindeutig als “potenziell dumm” kategorisieren, nachdem er auf Nics Provokationen auch noch voll einstieg. Was sie allerdings interessant zu beobachten fand, obwohl Nic und Lewis so unterschiedlich waren und sich so sehr hassten, waren sie in einer Sache doch wieder ähnlich. Beide neigten dazu, falsche Gefühle zu zeigen, insbesondere diese übertriebene Freundlichkeit. Das war etwas, bei dem es Leira echt hoch kam wenn sie zu lange zuschaute.


    Nic schloss mit einer Drohung, von der Leira merkte dass sie absolut ernst gemeint war, aber Lewis schien zu viel Spaß daran zu haben, andere bis an ihre Ertragensgrenze zu provozieren - etwas, was wie schon festgestellt nicht gerade von Intelligenz zeugte, gerade wenn man vom schmächtigen Typ war und auch noch keine geeigneten Fähigkeiten oder Waffen besaß um sich zu verteidigen. Und Lewis wusste eindeutig nicht, wann es genug war, und dass obwohl er doch angeblich Emotionen lesen konnte. Also was das anging, gab sich Leira in dieser Situation die bessere Note. Nicht schlecht für jemanden ohne diese Fähigkeit oder?, dachte sie leicht amüsiert.
    Jedoch wusste sie in dem Moment, dass ihre Progonosen sich bewahrheiten würden, als Nic Marika absetzte. Na, Lewis, was macht der große Manipulationskünstler jetzt? Zum zurückrudern war es nun eindeutig zu spät. Noch während Nic mit Lewis redete rang Leira mit sich. Sie wusste genau was folgen würde, das war unübersehbar. Sollte sie der Nervensäge helfen oder sie lieber mal lernen lassen dass man wenn man schon gerne andere ärgerte, besser einschätzen können sollte, wer es hinnehmen und wer handgreiflich werden würde?
    Unruhig schweifte ihr Blick zwischen Nic und Lewis hin und her, während sich bereits eine Wand zwischen den beiden aufbaute. Hoffentlich würden ihr es die anderen nicht übel nehmen und sie plötzlich als Lewis-Verbündete sehen. Das war sie sicher nicht. Es war einfach nur sehr spät und sie wollte nicht dass sich hier noch eine Schlägerei entwickelte. Es sollten sich endlich mal alle beruhigen, damit sie in Ruhe schlafen gehen konnte und sich ihretwegen dann schlagen wenn sie nicht dabei war. Außerdem gefiel ihr der Blick in Nics Augen nicht. Bei dem wusste man nie genau, wie ernst er etwas bereits sah und wie weit er gehen würde. Am besten stoppte man es, bevor es anfing.


    Und so kam es, dass Nic als er Lewis schlagen wollte auf eine Wand stieß. Vermutlich keine angenehme Erfahrung, es dürfte sich in etwa anfühlen wie… nunja, eine Wand zu schlagen. Die kurze überraschte Pause nutzte Leira, um sich zu erklären. “Sorry wenn ich euch zwei unterbreche, aber muss das jetzt auch noch sein? Es ist halb elf oder so und der Tag war verrückter als mein ganzes Leben zusammen. Ich hab gesehen wie ein Mensch zu nem Monster wird und zurück, ich bin heute morgen ohne zu übertreiben durch blutdurchtränkte Räume gelaufen (und hab mich auch noch damit eingesaut, bäh) und hätte genauso gut das nächste Häppchen für das Biest werden können.” Sie machte eine Pause und seufzte resigniert, während sie mit einer Hand über ihre Stirn strich als hätte sie Kopfschmerzen. Was auch nah an der Wahrheit war. “Aaach, ich schweife schon wieder ab. Tut mir leid.” Sie sah Nic an. “Ja, er hat dich provoziert und das war dumm von ihm” - sind wird das nicht gewohnt? - “aber wenn du dich jetzt noch mit ihm befasst wird es nur noch länger dauern, bis du Marika hier wegbringen kannst, oder denkst du Alicia wird dir das einfach durchgehen lassen? Am Ende schmeißt sie dich noch raus.” Leira verpackte die möglichen Konsequenzen in einer Weise dass klar wurde dass keine Drohung von ihr selbst ausging und erwähnte mit Absicht eine solche, welche Nic vermutlich auch stören würde. Schließlich würde ihn das erstmal von Marika trennen, und das wollte er doch nicht. Außerdem war das in ihren Augen ein durchaus realistisches Szenario, also hatte sie Nic im Prinzip noch geholfen. Sie hoffe, dass er zu dem gleichen Schluss kommen würde.
    “Und du”, sie sah Lewis an, “solltest am besten aufhören, dich mit Leuten anzulegen, die stärker sind als du oder du landest schneller im Krankenhaus als dir lieb ist. Denk bloß nicht dass ich jedes Mal daneben stehe oder Bock drauf habe den Babysitter zu spielen.” Mittlerweile konnte man ihrer Stimme anhören, dass sie inzwischen genervt war. Sollte sie in zwingen sich zu entschuldigen unter der Drohung ihm sonst nicht mehr zu helfen? Ach nein, das würde das Kindergarten-Image ja noch mehr aufbauschen, zudem brauchte er gar nicht zu denken dass sie ihm immer helfen würde. Das war eine Ausnahme gewesen. Nachdem er jetzt gesehen hatte was ihm blühte wenn er nicht aufhörte die falschen Leute zu ärgern, würde er ja hoffentlich damit aufhören. Obwohl, wem machte sie da was vor?
    Sie hatte sich heute nur eingemischt weil sie keine Lust auf noch mehr Aufregung hatte. Und weil sie es angesichts der wirklichen Gefahren die sie heute durchgestanden hatte einfach nur lächerlich fand sich wegen ein paar dummen Sprüchen zu prügeln. Vielleicht war sie ja die einzige die das so sah, aber aus ihrer Sicht musste das jetzt nicht auch noch sein.
    Es gab ein leises rieselndes Geräusch als die Barriere sichtbar wurde und wie Glassand auseinander lief, der sich am Boden in Nichts auflöste. Sie hatte auch nicht mehr wirklich Energie den Schild zu halten. Und das würde Lewis hoffentlich klar machen dass er jetzt besser Abstand von Nic hielt.

  • Laverne wusste, was kommen würde. Er erahnte es an der Gangart des Anderen, an den wilden Emotionen, die er aufschnappen konnte. Langsam bewegte er sich ein wenig zurück. Sicher hatte er Angst, aber das war nicht der Hauptgrund. Normalerweise hätte er nun geschmeichelt und manipuliert, aber er wusste, dass das ihn diesmal nicht retten würde. Der Schlag war so gut wie unausweichlich, außer er würde jetzt weinend in die Gruppe laufen. Aber das würde er nicht tun, sein Stolz verbat es ihm. Zudem war es dieser Schlag auf den gehofft hatte. Ein eindeutiger Beweis, dass er diese Konfrontation gewonnen hatte. Sein Gegenüber wusste sich nicht mehr mit Worten zu helfen, musste seiner Impulsivität nachgeben. Und er, Laverne, trat zurück, damit Alicia genau sehen würde, was geschah.
    Doch nichts geschah. Als sein Gegenüber ausholte, um zuzuschlagen, traf seine Faust nicht die Nase des anderen Jugendlichen, sondern eine unsichtbare Wand. Laverne war genauso überrascht wie sein Angreifer, dass es nicht zum Schlag kam. Er hatte sich damit abgefunden, bereits Pläne für seine Rache geschmiedet. Aber trotzdem war es doch irgendwie erleichternd keine gebrochene Nase zu haben. Das würde nicht gut aussehen und Blut geht schlecht aus der Kleidung. Als es dem jungen Mann dämmerte, was passiert war, konnte er nicht umhin ein erleichtertes als auch selbstzufriedenes Lächeln aufzusetzen. Score One für Freunde und Unterstützer!


    Es war die Schilderschafferin, Leira! erinnerte er sich, die eingegriffen hatte. Ob nun aus Sympathie zu ihm oder weil sie Konflikt vermeiden wollte, war egal. Wichtig war, dass er keine Wunden von diesem Kampf davontragen würde.
    Während das Mädchen nun also ziemlich angenervt es nicht versäumte, das zu tun, was die Anstaltsleitung vor fünf Minuten schon hätte tun sollen, bewegte sich Laverne zu ebenjener. Was interessierte es ihn, dass ihm Leira keine große Sympathie entgegenbrachte. So oder so würde er ihr später danken, sobald er sich eine zu Tränen rührende Hintergrundgeschichte für sich ausgedacht hatte. Stattdessen wollte er sich nun mit Alicia befassen. Als er sie ansprach redete er leise, so dass nur sie und er seinen Worten lauschen konnten, was nicht nötig war, da die Aufmerksamkeit ohnehin noch immer auf der Schilderschafferin lag. Sein Ton war wieder von dieser falschen Freundlichkeit: „Ich mache das, was ich will? Es scheint, als würde jemand die Anstaltsordnung nicht sonderlich ernst nehmen. Oder ist es hier Alltag, dass man Konfrontationen mit den Fäusten klärt und die Anstaltsleiterin tatenlos zusieht?“

  • Seine Hand traf etwas aber leider realisierte er auch, dass es nicht das Ziel war, dass er gerne getroffen hätte. Denn kurz bevor er die Nase des zurückweichenden Clown getroffen hätte traf seine Faust auf etwas Hartes in der Luft. Es war zwar echt verwunderlich, dass sich echt jemand auf die Seite der Nervensäge stellte. Doch das war noch nicht einmal das Problem, denn er würde das einfach das Nächste mal nachholen, wenn niemand in der Nähe war, der ihm Schutz gewährte. Dennoch war es halt nicht angenehm wenn man mit voller Wucht gegen eine Wand schlug. Aber auch das liess sich verkraften, es war ja nicht das erste Mal, dass er gegen etwas schlug das nicht nachgeben wollte. Noch immer ein wenig verwirrt, drehte er den Kopf zur Seite und hörte der Ansprache von Leira zu, er hatte ja schon mit ihr gesprochen, und wusste deshalb auch recht schnell bei wem er sich dafür bedanken durfte. Dies wollt er zunächst auch gerne machen, aber als sie dann ein Argument in die Waagschale warf, welches er nur sehr schlecht ignorieren konnte. Denn wenn das so weitergehen würde, hätte er langsam echt ein Problem damit, dass es zu lange dauern würde. Und da musste er ihr sogar Recht geben. Unterdessen war auch wieder seine Mordlust aus den Augen und seinem Gesicht verschwunden, und er wirke schon fast wieder Normal. Währenddessen hob er seine rechte Hand, und streckte ein paar Mal die Finger, um zu sehen, ob noch alles so war wie es sein musste, wobei ein leichter Schmerz durch die Hand zuckte. Er war wohl falsch aufgekommen, so dass es die Kraft des Aufpralls nicht sauber auf die gesamte Hand verteilt hatte, aber das würde schon wieder werden, ausser ein bisschen Schmerz war ja nicht wirklich etwas passiert. Noch einmal hob er seinen Arm und liess seine Hand um sein Handgelenk drehen, wobei er dieses auch gerade leicht dehnte , und es gedankenverloren ansah, mehr als würde er die Auswirkungen betrachten, als wirklich seine Hand:" Eine wirklich faszinierende Fähigkeit." Darauf hin senkte er seinen Arm wieder, und drehte dafür seinen Kopf zur Seite wobei er Leiras Augen fixierte, und sie ansprach: "Hättest du etwas dagegen, wenn ich mir deine Fähigkeit einmal bei Gelegenheit ausleihen würde? Ich würde gerne einmal testen wie viel so eine Wand aus nichts aushalten kann. Und bei der Gelegenheit, wie ich durch komme. Es kommt mir da gerade eine recht interessante Idee, welche ich gerne ausprobieren würde." Wobei er eine kurze Pause einlegte, um Luft zu holen, bevor er weitersprach: "Es gibt hier doch sicher so etwas wie ein Trainingsgelände?" Dabei kam nicht wirklich klar heraus, ob der Satz jetzt als Aussage oder Frage gemeint war.


    Doch unterdessen hatte sich auch der Clown wieder in Bewegung gesetzt, und zwar indem er sich sofort in Richtung der Frau aufmachte, und dieser etwas erzählte. Was genau wollte er gar nicht wissen, denn eines stand fest, es war nichts zu seinem besten, darauf konnte er Gift nehmen. Aber so weit wollt e er es gar nicht kommen lassen. Denn für ihn war das hier gelaufen. Der Clown mit der Geschmacksverstimmung würde vermutlich nichts mehr offen machen, denn es interessierte Nic jetzt schon, ob er mit seinem Messer durch die Wand, welche unterdessen wieder in sich zusammen gefallen war, kam, oder er sich etwas anderes überlegen musste. Jedenfalls drehte er sich um, und nahm seine Ursprüngliche Richtung wieder auf. Dabei hob er Marika wieder genauso sanft hoch, wie er sie abgelegt hatte, und begann wieder in Richtung der Schlafräume zu marschieren.

  • Alicia war offensichtlich ein wenig überfordert gewesen, von dem Streit der beiden Jungen, konnte sie doch absolut nicht nachvollziehen, worüber die beiden redeten. Auch, hatte sie die Situation wohl zu harmlos eingeschätzt, als der Blondschopf auf den dunkelhaarigen Brillenträger losgehen wollte. Zum Glück wurde dies von dem Mädchen, welches diese Wände beschwören konnte, verhindert, wodurch die beiden sich beruhigt zu haben schienen.


    Natürlich nicht“, antwortete die Anstaltchefin auf Lewis Frage, wobei ihr sein plötzlicher Wechsel in seiner Stimme nicht entging, „Genauso wenig ist es hier üblich, seine Kameraden bis zur Weißglut zu bringen, mein Lieber. An dieser Situation bist du nicht ganz unschuldig.“ Sie hob die Stimme, damit auch andere sie verstehen konnten. „Aber nichts desto Trotz muss ich dem hier zustimmen, ich dulde in diesem Heim keine Gewalt. Warte bitte einen Moment!“ Das letzte war offensichtlich an Nic gerichtet gewesen. „Um deine Frage zu beantworten: Mein Name ist Alicia und ich bin die Besitzerin dieser Einrichtung. Du bist der Neue, den Simon und Kasumi heute aufgegabelt haben. Tu mir einen Gefallen und komm, nachdem du dich um Marika gekümmert hast und dich gestärkt hast, zu mir. Mein Zimmer ist die Nummer 8. Ich werde dort den ganzen Abend sein und ich glaube, wir haben ein wenig zu besprechen.“ Das ganze sagte sie mit neutralem, sachlichem aber auch strengem Tonfall, der nicht darauf schließen ließ, ob sie verärgert war, allerdings auch Autorität versprach, die keinen Widerspruch duldete.


    An die anderen gewandt fuhr sie fort: „Ich muss gestehen, ich bin nun wirklich auch eure Erklärung gespannt. Von Simon weiß ich bereits, dass etwas mit Marika nicht gestimmt hat und er ihr Licht komplett verloren hatte. Ich bin froh, dass ihr sie gefunden habt und dass sie scheinbar keine schweren Verletzungen oder sonstiges erlitten hat. Dennoch möchte ich von euch wissen, was passiert ist, nachdem mein Sohn euch verlassen hat.“ Dann aber schien sie sich auf etwas zu besinnen und lächelte entschuldigend.


    Aber verzeiht mir, Lewis hat natürlich Recht, wir sollten nach drinnen gehen. Ich kann euch auch beruhigen, ich hatte heute Abend schon einen ausgesprochen schwierigen Kampf mit unserer Küchenchefin, aber letztendlich konnte ich sie dazu überreden, für euch ein kaltes Abendessen bereit zu stellen, da ihr das ja verpasst habt und sicher hungrig seid. Ich würde daher vorschlagen, dass wir in der Kantine weiterreden, dort ist auch genug Platz zum hinsetzen und ausruhen.“ Dann blickte sie Leira an und nickte ihr zu. „Und danke für deine Hilfe. Mich würde aber brennend interessieren, was du meintest, als du sagtest, du hättest gesehen, wie ein Mensch zum Monster wurde.


    OT: Sry für die späte Reaktion, aber ihr wart sehr flott (keine Kritik) ^^


    Futter gibts ne Kalte Platte also Brötchen mit Belag udn allem (Butter, Wurst, Käse natürlich im großen Kühlschrank im Küchenbereich, Küchenpersonal ist keines mehr da^^) Aber auch die Reste vom Abendessen in Form von in Scheiben geschnittenen Braten und Gemüse gibts, kann auch aufs Brot drauf.
    Hoffe, das Passt soweit

    Öffne die Pforte, durchschreite das Tor und betritt eine Welt, wie du sie dir in deinen kühnsten Träumen vorgestellt hast. Eine Welt, in der Wunder Wirklichkeit und Kinder nie erwachsen werden.
    Doch ohne Hilfe werden die Traumlande schon bald vom Albtraum regiert, den die bösartigen Nachtmahre sind mächtiger als je zuvor.


    Das Abenteuer und der Kampf um die Welt der Träume hat begonnen!
    The endless Night of Dreams

  • Leira war milde erstaunt dass Lewis absolut nichts erwiderte, das war doch ziemlich untypisch. Anderen gab er auf jeden einzelnen Satz Kontra und zu ihr sagte er einfach mal gar nichts. Vermutlich bin ich nicht gefährlich genug um mich zu ärgern, oder wie?
    Letztendlich war es ihr egal, sie war nur verwundert. Ihre Aufmerksamkeit wurde jedoch schnell von Lewis abgezogen, da Nic mit ihr redete. Inzwischen wirkte er wieder recht normal, doch Leira blieb weiter wachsam. Es war unerwartet dass er einfach nur einen Kommentar zu ihrer Fähigkeit machte. Sie hatte schon befürchtet die nächste Zielscheibe zu werden, nachdem Lewis ja erfolgreich entkommen war. Immerhin hätte man ihr Eingreifen auch als Angriff interpretieren können, schließlich hatte sie ihn mit ihrer Fähigkeit verletzt, auf eine passive, ein wenig listige Art wie es ihrer unsichtbaren Fähigkeit nunmal zu eigen war. Für eine Warnung hatte die Zeit nicht gereicht.


    Dass er jedoch vorhatte sie zu testen, passte ihr gar nicht. Nein, diese Formulierung war noch untertrieben, es gefiel ihr ganz und gar nicht! Aus ihrer Sicht hörte es sich klar so an, als ob er ihre Schwächen aufdecken wollte. Wut und Furcht mischten sich in ihr. Will er herausfinden wie er mich besiegen kann oder warum diese Frage? Wenn sie nur daran dachte gegen ihn kämpfen zu müssen, liefen ihr kalte Schauer über den Rücken. Nein, darauf konnte sie gern verzichten. Und sie hatte definitiv nicht vor, irgendwen hier versuchen zu lassen durch ihre Verteidigung zu brechen. Sie verließ sich auf diese Art von Schutz, alles was darüber bekannt wurde gefährdete ihre Sicherheit, wenn nicht ihr Leben! Über eine Fähigkeit wie diese bewahrte man seine Geheimnisse, wenn man nicht wollte dass sie nutzlos wurde. Wenn er vorhatte mit seiner Fähigkeit dagegen zu gehen, hatte Leira ohnehin schon verloren. Aber auch das musste er ja nicht wissen, oder?
    Noch während Nic ihr in die Augen sah, kniff sie ihre kaum merklich zusammen. “Ich werde mich von niemandem hier auf meine Schwächen ‘testen’ lassen”, erwiderte sie fest, auch wenn sie die Arme verschränken musste um das leichte Zittern aus Wut und Angst zu unterdrücken, welches sie überkommen hatte. Für Nic mochte das wie ein Spiel sein, nur ein Rätsel, das es zu lösen und ein Hindernis, dass es zu brechen galt. Aber für Leira ging es hier um ihre Fähigkeit, und damit um einen Teil von ihr. Das war nicht nur eine Wand, das war ihr wichtigster Verteidigungsmechanismus. Und den würde sie von niemandem aushöhlen lassen. Es mochte ja mit den Erleuchteten anders sein als mit Menschen, aber sie vertraute keinem von ihnen dermaßen dass sie so etwas zulassen würde.


    Plötzlich begann Alicia zu reden, von wegen sie könnten reingehen und es gäbe ein kaltes Abendessen. Jedoch sprach sie auf einmal Leira direkt an: „Und danke für deine Hilfe. Mich würde aber brennend interessieren, was du meintest, als du sagtest, du hättest gesehen, wie ein Mensch zum Monster wurde.“
    Leira erstarrte. In ihrem Kopf spulte sich das noch einmal ab was sie zu den Jungs gesagt hatte. Verdammt! Sie hatte in diesem Moment Alicia vollkommen vergessen gehabt, wie hatte ihr das nur passieren können? “Ich… ich… kann dazu nichts sagen”, brachte sie raus und verschwand dann blitzschnell aus Alicias Reichweite in Richtung Pool. Dort hatte sie nämlich noch ihr Handtuch liegen gelassen und sie war ein ordentlicher Mensch.

  • Laverne liebte es Recht zu haben. Er fand sogar, dass er sehr gut darin war. Selbst wenn ihm seine manipulatorischen Vorzüge nicht zur Verfügung standen, wusste er dennoch wie man die Normen der Gesellschaft ein wenig zu seinen Gunsten zurechtbiegen konnte. Natürlich waren seine Worte sehr harsch gewesen und hatten ihn vermutlich nicht in einem unschuldigen Licht erscheinen lassen, aber ein physischer Angriff ließ dies jedoch erblassen. Hoffentlich hatte Alicia eine nette Strafe für den Anderen in petto. Nicht, dass es ihn sonderlich interessierte. Er würde selbst noch genug Gelegenheiten dazu haben, sich zu revanchieren. Nicht, dass er nachtragend war. Höchstens ein wenig gehässig. Aber, hey, wer ist das nicht?


    Während Alicia die Erleuchteten nach drinnen bugsierte, fiel Laverne seine Beschützerin ins Auge. Leila schien nicht gewillt zu sein, sich zum Abendessen zu begeben, jetzt noch nicht zumindest. Stattdessen spaltete sie sich von der Gruppe ab und begab sich Richtung Schulgelände. Was wollte sie dort? Ein kleines, erpressungswürdiges Geheimnis, vielleicht? Eine Möglichkeit, die nervigen Nettigkeiten zu überspringen? Das war eindeutig untersuchendwürdig. Seine bezaubernde Küchenfee würde sich sicher noch einige Minuten gedulden können.
    Zu Lavernes großer Enttäuschung war der Grund für den nächtlichen Spaziergang nicht besonders skandalös. Anscheinend hatte sie nur etwas am Pool vergessen. Egal, dann hatte er wenigstens eine Gelegenheit, ein wenig zu „socializen“.


    „A little late-night-swim, huh?“, rief er fröhlich, während er sich leichtfüßig auf Leira zu bewegte, so, als ob er nur rein zufällig hier vorbeigekommen wäre. „Normalerweise tut man sowas doch nur in RomComs oder Slasher-Filmen, oder? Du kannst froh sein, dass ich nicht der Typ von vorhin bin.“
    Mit einem diesmal ehrlich-wirkenden freundlichen Lächeln blieb er vor ihr stehen, seine blauen Augen ihre fixierend. Seine Pose strahlte Entspannung und Offenheit aus, er wollte schließlich nicht, dass sie sich bedrängt vorkam. „Ich wollte mich nur für gerade eben bedanken. Ich …“, er hielt inne, ein wenig Nervosität heuchelnd, die Augen nun auf seinen Schuhen, „… ich hätte nicht soweit gehen sollen. Du hattest recht, das war dumm von mir. Also, ähm, …“ er schenkte ihr ein sanftes Lächeln und seine Stimme wurde etwas leiser, „… Danke. Dass du mich beschützt hast.“

  • Er wollte eigentlich nur Marika ins Bett bringen, aber daraus sollte wohl so schnell nichts werden. Denn kaum hatte er ein paar Schritte gemacht, als er plötzlich von der Frau, die zuvor dazu gestossen war, ihn ansprach. Auch wenn ihn das eigentlich gerade recht wenig interessierte, dennoch bliebe er stehen, und drehte den Kopf in die Richtung, so dass er sie mit einem Auge sehen konnte. Dies war sogar noch eine intelligente Idee, zumindest wenn man das rückwirkend betrachtete. Denn sie stellte sich als die Besitzerin der Anstalt vor, und verdonnerte ihn schon dazu, dass er nachher noch zu ihr kommen sollte. Da konnte er wohl nichts dagegen machen, denn so schnell hatte er nicht vor wieder zu gehen. Nicht, dass er es nicht überlebt hätte, aber wenn man wieder einmal in den Genuss von Luxus, so niedrig dieser auch sei, gekommen ist, wird man so schnell gerne nicht mehr darauf verzichten. Also musste er da wohl oder übel durch. Aber das konnte noch warten, weshalb er einfach knapp mit dem Kopf nickte, als Zeichen, dass er es verstanden hatte und merkte sich die Zimmernummer.
    Was ihn aber mehr erstaunte, war, dass Leira äusserst ablehnend reagierte, offenbar war seine Aussage anders angekommen, als er es eigentlich beabsichtigt hatte. Denn es war eher als Trainingsangebot gedacht gewesen, wobei sie sicher auch davon profitiert hätte. Aber wenn sie nicht wollte konnte er auch nichts machen. Und eigentlich Lust auf eine Diskussion hatte er auch nicht mehr wirklich, weshalb er es einfach auf sich beruhen liess, und leicht mit den Schultern zuckte, als sie ihre Meinung zu diesem Thema kund tat, bevor sie ebenfalls von Alicia angesprochen wurde, und sich mehr schlecht als recht aus der Sache herausredete. Wobei reden eher das war, was sie nicht machte sondern sich regelrecht davor drückte, und dann recht schnell das Weite suchte. Kurz darauf folgte ihr auch der Clown wofür er sie eigentlich schon fast bemitleidete. So etwas konnte man einfach niemandem mit gutem Gewissen zumuten, nicht einmal seinem grössten Feind.


    So langsam schien sich die Gruppe aufzulösen, oder so war zumindest der Eindruck, den Nic mit der Zeit bekam. Weshalb ihn auch nichts mehr an der Stelle festhielt. Weshalb er sich in Richtung Schlafsaale aufmachte. Es wurde Zeit, dass er ein Bett für Marika fand, er selbst würde sich noch ein wenig beherrschen müssen. Ausserdem wäre etwas im Magen auch keine so schlechte Idee, aber das konnte er ebenfalls später machen, so eilig hatte er es nicht, und in der nächsten Zeit wäre es ehe besser wenn er die Möglichkeit sich im selben Raum wie der Clown aufzuhalten ein wenig minimierte, sonst würde er aus Versehen irgendwas mit ihm anstellen, dass ein wenig schlimmer sein könnte. Unterdessen hatte er während er so in Gedanken versunken war, das Wohnheim, und schritt die Treppe hoch, und war dort wo alles begonnen hatte. Im Flur zu den Zimmern. Da begann auch schon sein nächstes Problem, er hatte keine Ahnung, welches Zimmer das von Marika war. Und auf die schnelle würde ihm lediglich die Idee einfallen, jedes Zimmer zu versuchen. Aber ob das um diese Uhrzeit so gut ankommen würde, wäre eine andere Frage. Allerdings fiel ihm da wieder ein, dass er wenigstens wusste welches Zimmer ganz sicher frei war. Dementsprechend guter Dinge, öffnete er die Zimmertüre auf der eine Elf abgebildet war. Es war zwar nicht grossartig eingerichtet, aber für ihn war das schon ein Paradies, da musste er gar nicht länger suchen. Das Bett war zwar nicht angezogen, aber es hatte wenigstens zwei davon, weshalb es ihn nicht wirklich kümmerte, und er Marika einfach auf eines der beiden legte. Für das Anziehen hatte er erstens keine Zeit, zweitens keine passende Wäsche, und drittens war das letzte mal als er so etwas gemacht hatte schon Jahre her, was bedeutete, ohne grössere Schwierigkeiten würde da nichts klappen. Oft kam es nicht gerade vor, das Nic eine Frau in ein Bett legte, und auf diese Art noch viel seltener, weshalb er nicht wirklich einen Plan hatte, in welcher Position nun eine Frau im Bett lag. Er bei sich selbst schlief meistens auf der Seite, oder auf dem Rücken, aber war das bei Frauen auch so? Hatten diese nicht ein Problem mit der Gewichtsverteilung, da ihr Vorbau doch im Verhältnis einiges schwerer sein durfte als seiner. Doch diese Dinge konnte er später klären, denn jetzt würde ehe niemand hereinstürmen, und ihm einen Vortrag über die angewandte, hochkomplexe, dynamische Weisheit des Schlafens bei Frauen unterrichten. Wo war nur immer dieses verdammte Wissen wenn man es einmal brauchen konnte?


    Nach langem hin und her, kam er endlich zum Schluss, dass wenn es für Marika unbequem wäre sie sich schon von selbst drehen würde, und er dementsprechend getrost alles ihr überlassen konnte. Dennoch ein weiteres Problem hatte er noch, er konnte sie doch nicht so leicht bekleidet liegen lassen. Sie hatte zwar sein T-Shirt an, aber das war es dann auch schon, abgesehen von der Unterwäsche, so würde sie sich unter Umständen noch erkälten. Wobei auch hier wieder die Frage durch seinen Kopf schoss, kann sich eine Drachenlady erkälten, nur weil sie mit zu wenig an schläft? Doch auch diese Gedanke wurde schnell zur Seite geschoben, denn die richtige Antwort wusste er ehe nicht. Da half nur eines, nämlich Prävention. Ausgeführt wurde diese durch die Tatsache, dass er Marika einfach mit einer Bettdecke zudeckte. So würde sie sicher nicht krank werden, und nebenbei wurden auch noch ihre leichte Bekleidung anständig verdeckt wurde. Er wusste ja nicht wie sie damit umging. So zugedeckt konnte er sie auch ein wenig in Ruhe lassen, und sich bei Alicia melden. Leise schloss er die Türe, und machte sich auf die Suche nach dem Zimmer mit der Nummer 8, wobei er recht lange brauchte, da er zuerst einmal an dem gesuchten Zimmer vorbei ging, und es erst das zweite Mal fand. Auch wenn er nicht wirklich Lust dazu hatte, musste es wohl oder übel sein. So brachte es auch nichts wenn er sich nervte oder so. Dementsprechend stellte er sich an die Türe und klopfte mit seinem Finger ein paar Mal so an, dass man es gut hören konnte, während er sprach: "Miss Alicia, sind sie da?"

  • Je länger Roe neben Marika verharrte, desto mehr wurde ihr bewusst, dass die Entscheidung, hierher zu kommen, doch weit besser war als sie zuerst angenommen hatte. Sicherlich waren die Lebensbedingungen für sie hier nicht optimal. Aber immerhin brauchte sie hier nicht zu jagen, nicht in einem Schneesturm durch die Tundra zu wandern und sie hatte um einiges mehr... Action? Das Wort passte wohl am besten zur aktuellen Situation.
    Sie konnte nicht leugnen, dass dieser Tag das Aufregendste war, was ihr Leben bisher so zu bieten gehabt hatte. Gleich zwei Krouchugs an einem Tag- von der Pistole, die Samuel auf sie und den Typen neben ihr richtete, Tomomis Nervenzusammenbruch und weiteren kleinen Eskapaden mal abgesehen- und einer von diesen war sogar in ihrer direkter Nähe.
    Um ehrlich zu sein ignorierte Roe ab einem bestimmten Zeitpunkt alles um sie herum und konzentrierte sich nur noch auf Marika. Das meiste, was geschah, lief im Hintergrund ab und verdiente ihr Interesse gar nicht, wie sie fand, weswegen sie auch nicht wirklich aufpasste. Dass kurzzeitig die Hölle losbrach und einige der Erleuchteten Nervenzusammenbrüche bekamen und sich benahmen wie eine Meute wild gewordener Affen, war nur ein unwichtiges Detail. Sie spürte zwei oder drei Mal einen kurzen Ruck, einmal als der Typ, der kurz vorher noch mit einem Messer auf Marika losgehen wollte, der gleichen um den Hals fiel- ein klarer Fall von Stimmungsschwankungen, Roe behielt ihn fürs erste im Auge, denn sie konnte nicht zulassen, dass der Verwandelten etwas zustieß. Und die lächerliche Drohung von vorhin hatte sie auch nicht vergessen, was sie daran erinnerte, dass sie definitiv dafür sorgen müsste, dass dieser Kerl auf seinen Platz verwiesen werden musste. Und der war möglichst weit weg von Aurore und ihrem Objekt des Interesses (also Marika)- und einmal, als Marika selbst sich bewegte. Da offenbar aber keine Gefahr ausging und ihre Position direkt an dem drachenartigen Körper einfach zu ideal war, um die Chance verstreichen zu lassen, entschloss sich Roe, die Gelegenheit zu ergreifen. Die Fragen der anderen waren ihr ohnehin nicht sonderlich wichtig, ihre eigenen würde sie mit ein paar Untersuchungen schon selbst beantworten können.
    Folglich suchte sich Roe eine Stelle aus, an der sie ihre Forschungen beginnen konnte. Sie kroch unter Marikas Flügel, der mehr oder weniger direkt neben ihr lag, und fand sich unter einer Kuppel als lederner Haut wieder. Nicht nur war sie hier ungestört, denn der Flügel bildete schon beinahe ein zwei Mann Zelt, nein, hier gab es auch keine Sonne und eine angenehme Kühle. Ja, hier ließe sich sicherlich arbeiten. Roe strich vorsichtig über die Haut. Ja, ein ledriges Gefühl, definitiv. Und keinerlei Reaktion, offenbar gab es hier nur wenige Rezeptoren für Empfindungen. Besser feststellen ließe sich das wohl noch mit eine Feuer, aber sie hatte gerade keines zur Hand.... Ein anderes Mal vielleicht.


    Während sie in ihrer kleinen Flügelhöhle weiter nach brauchbaren Informationen suchte (Die ledrige Haut fand sie besonders faszinierend, denn es war ein durchaus interessantes Gefühl, darüber zu streichen) hörte sie auch Marikas Erklärungen zu, die sie bis ins kleinste Detail abzuspeichern versuchte. Jede Kleinigkeit war wichtig für ihre Forschung. Vielleicht könnte man mit den Daten Schwachstellen entdecken oder sich Eigenschaften zu Nutze machen oder- Ach, es gab so viele Möglichkeiten, wie ihre Arbeit das Leben der Erleuchteten beeinflussen könnte- Mal von der offensichtlichsten, der Verbesserung der Überlebenschancen, abgesehen. Ab sofort würde sie jeden Menschen ganz genau unter die Lupe nehmen. Aber zuerst einmal bräuchte sie besagte Daten. Und da kam Marika ins Spiel...
    Dachte Roe. Nur leider spürte sie irgendwann, dass die lederne Haut längst verschwunden war. Stattdessen strich Roe über ganz normale, menschliche Haut. Mit gerunzelter Stirn schaute sie auf Marika. Marikas menschlichen Körper, heißt das. Bevor sie sich der Konsequenzen so richtig bewusst wurde, bemerkte Roe, wie die Flügel langsam immer weiter zu Boden gingen. Interessant, offenbar konnte ihre menschliche Form das Gewicht der Flügel nicht tragen, was nur verständlich war. Ihr ganzer Körper war jetzt ja auch um einiges kleiner und-
    Sie war viel zu sehr in ihren Gedanken versunken gewesen, um sich in Sicherheit zu bringen. Das Gewicht der Flügel, die jetzt nur noch ein wenig über dem Boden hingen, drückte sie gegen die Erde. Roe presste sich auf den Boden, um nicht erdrückt zu werden. Glücklicherweise zogen sie die übergroßen Körperanhängsel schnell wieder zurück. Die Dunkelheit über ihr wich, dämmriges Licht fiel wieder auf sie herunter, als Roe sich aufsetzte und verwirrt über die Lichtung blickte. Die anderen Erleuchteten jedoch schauten zu Marika, die nun vollends das Bewusstsein verloren hatte. Die Verwandlungen der Krouchugs waren anscheinend eine große Kraftanstrengung. Der Körper veränderte sich, Muskeln wurden beansprucht, die Haut gedehnt und-
    Gerade, als Roe sich Marika etwas näher ansehen wollte, packte der Typ von vorhin sie unter den Armen und Beinen und hob sie hoch. Die Blasse verzog verärgert das Gesicht und überlegte sich, einen Kommentar dazu abzugeben, entschied sich letztlich aber dagegen. Sie würde auch später noch Zeit haben, Marika eingehend zu untersuchen. Auf ihre Fragen würde die Bewusstlose jetzt ohnehin kaum antworten können.


    Die Gruppe machte sich also auf den Rückweg, auch wenn Roe sich stark zurückhielt und ganz hinten lief. Sie hatte keine Lust auf den Terz, den die Aufregung der Erleuchteten mit Sicherheit hervorrufen würde. Sie musste nachdenken, das alles verarbeiten, Rückschlüsse ziehen und Ergebnisse herausbekommen. Aurore malträtierte ihre Lippen, während sie nachdachte- Um ordentlich nachdenken zu können bräuchte sie definitiv etwas zu Essen, aber gerade mussten ihre Lippen als Beschäftigung herhalten- doch kam sie auf kein Ergebnis. Zumindest auf keines, das sie zufrieden stellte.
    Am liebsten wäre ihr ja eine gute, alte Obduktion. Ihr erstes, biologisches Wissen hatte ihr eine Obduktion einer Robbe erbracht. Damals war sie sieben gewesen, und ihr Vater hatte die Robbe geschossen. Allerdings hatte man ihr schon angesehen, dass sie krank war, und weil sie nicht als Futter herhielt, konnte sie zumindest als kleine Lehrstunde dienen.
    Dummerweise würde das auch bedeuten, dass Marika dann nicht mehr ganz so lebendig war. Und das war definitiv keine Option, so ärgerlich das auch war. Der Krouchug aus dem Casino wäre ein wunderbares Testobjekt gewesen, zu dumm, dass sie ihn zurücklassen musste.
    Roe fingerte in ihrer Hosentasche herum und berührte den Strang von strohigem Haar, den sie hatte mitgehen lassen. Ob die in der Anstalt wohl ein Mikroskop hatten? Damit könnte sie zumindest das schon einmal untersuchen. Und mit etwas Glück würde sie auch einige Hautschuppen von Marika unter ihren Fingernägeln finden können. Das wäre ein Anfang...


    Erst, als sie etwas aus dem Augenwinkel bemerkte, blieb Roe stehen. Sie sah auf und bemerkte, dass sie es mit dem Abseitsbleiben wohl etwas übertrieben hatte, denn sie konnte niemanden der Erleuchteten mehr sehen. Roe runzelte die Stirn und sah sich um. Merkwürdig. War sie überhaupt auch nur zehn Schritte gegangen? Die Fortlanderin war so in Gedanken versunken gewesen, dass sie wirklich alles um sich herum vergessen hatte. Was hatte sie denn eigentlich aus diesen wieder herausgerissen? Eine Bewegung... Ja, eine Bewegung. Irgendetwas rechts von ihr.
    Das Mädchen drehte ihren Kopf, doch sie sah nichts. Die Dämmerung war schon fortgeschritten und die Dunkelheit im Wald raubte ihr die Sicht. Aber da war definitiv etwas gewesen. Für einen Moment schloss die Blasse ihre Augen und spürte den kurzen, altbekannten Schmerz. Als die Lieder wieder hochklappten, war die Welt getaucht in blau und rot. Und etwas weiter entfernt entdeckte sie tatsächlich etwas, was nicht ins Bild passte. Eine rot-gelbe Silhouette. Und die kam ihr nur allzu bekannt vor.
    Roe drängte sich an den Bäumen und Sträuchern vorbei auf die Gestalt zu. Sie kämpfte sich langsam vorwärts, ganz offensichtlich stimmte etwas nicht. Der leicht gebeugte Gang, die hängenden Schultern... So war sie am Nachmittag noch nicht gegangen.
    Als Roe noch etwa einen Meter von ihr entfernt war, sprach sie das Mädchen mit dem Herz auf der Stirn an.
    "Alles okay mit dir?"


    OT: Der Teil mit den Flügeln ist mit Sheewa abgesprochen. Roe findet also die zurückgebliebene Emma, ich hoffe, das ist okay für dich, Shiralya :)

  • Gerade als Leira ihr Handtuch im Dunkeln entdeckt und aufgehoben hatte, erklang eine inzwischen nur allzu bekannte Stimme hinter ihr. „A little late-night-swim, huh? Normalerweise tut man sowas doch nur in RomComs oder Slasher-Filmen, oder? Du kannst froh sein, dass ich nicht der Typ von vorhin bin.“
    “Äh, was?”, gab sie ein wenig perplex zurück, da sie keine Ahnung hatte wovon er redete. Allerdings war sie wirklich ein wenig froh dass es sich nicht um Nic handelte, auch wenn sie die Alternative gerade nicht viel besser fand. “Nein, ich hatte nicht vor noch schwimmen zu gehen, ich wollte nur… ach, egal.” Was ging es ihn an? Genau, nichts.
    Ihr fiel auf, dass er wieder überraschend freundlich wirkte. Sie begann sich schon zu fragen ob er wohl irgendwas wollte, als sich das Rätsel auch schon auflöste und er sich bei ihr bedankte. Als er fertig war, winkte sie ab. “Ach, keine große Sache. Ich sehs nicht gern wenn Leute sich wegen so Kleinigkeiten schlagen.” Ihr Tonfall wurde eine Spur ernster. “Aber du hast recht, es war dumm, und du solltest das nicht wieder machen. Leute wie Nic verstehen da keinen Spaß. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass du das nicht wusstest! Warum legst du’s also drauf an dich von ihm schlagen zu lassen? Masochismus? Wenn ja, dann sags gleich, dann spar ich mir die Mühe nächstes Mal”, fügte sie sarkastisch hinzu. “Ansonsten hoffe ich für dich, dass es kein nächstes Mal geben wird. Pass besser auf mit wem du dich anlegst.”
    Leira wusste selbst nicht, warum sie sich eigentlich so aufregte. Im Prinzip konnte es ihr vollkommen egal sein ob sich Lewis von den anderen Schläge einhandelte oder nicht. Aber irgendwie… sie wollte nicht dass die anderen Jugendlichen sich bekriegten. Sie hatten viel ernstere Probleme und wenn die Konflikte zwischen ihnen zu groß wurden, hatten sie nächstes Mal vielleicht nicht mehr so viel Glück wenn sie wieder auf den wahren Feind trafen. Aber sie konnte nicht immer dabei sein und dazwischen gehen, daher mussten auch die anderen etwas Vernunft lernen.

  • Marcello nahm es zur Kenntnis, dass keiner seine Fragen wahrnahm. Entweder hatte er sie zu leise gestellt oder sie war so bescheuert gewesen, dass keiner sie beantwortete. Er stellte dann fest, dass sich die Antwort so oder so erübrigte, denn Marika schien sich zurück zu verwandeln. Die Prozedur war schmerzlich mit anzusehen und der junge Sänger konnte sich kaum vorstellen wie sehr Marika leiden musste. Sein Herz krampfte sich zusammen und er hätte sich am liebsten abgewandt, denn wer wollte schon angestarrt werden, während man am liebsten alleine sein will? Gerade er müsste ja wissen, dass sich sowas nicht gehört. Doch er konnte seine dunklen Augen nicht davon abwenden. Es war einfach zu faszinierend. Bald sah sie wieder menschlich aus, nur die übermächtigen Schwingen störten noch das Gesamtbild. Marcello dachte:“ In ihrer derzeitigen Gestalt kann man sie unmöglich zurück in das Institut schaffen. Alleine für das Tragen der Flügel, benötigen wir mehrere Personen und dazu kommt noch das transportieren des eigentlichen Körpers.“ Zudem bekam er ein Schaudern, als er an den mühevollen Rückweg dachte. Seine Gedankenzüge wurden unterbrochen, als durch Marikas Körper ein Zucken ging und sie wieder unter Schmerzen die Flügel verschwinden ließ. Diese Reaktion jedoch war zu viel für sie und sie sank besinnungslos nieder. Er dachte trocken:“ Zumindest bleibt uns das Flügel tragen erspart.“ Er bekam dann mit wie der eine Junge, der Marika nicht von der Seite gewichen war, auf sie zukam. Erst als dieser seine Jacke ausgezogen hatte und es ihr um den Leib gewickelt hatte, begriff Marcello, dass Marika ja nackt gewesen war. In Ordnung nackt war übertrieben, denn immerhin trug sie ja noch ihre Unterwäsche. Irgendwie hatte er das gar nicht mitbekommen, dass sie die meisten Kleider bei der Verwandlung verloren hatte. Mann war das peinlich. Eine leichte Röte bedeckte sein Gesicht. Er wusste auch nicht wie er das nicht bemerkt haben sollte. Anscheinend hatte die gesamte Sache mit den Verwandlungen ihn so in den Bann gezogen, dass das offensichtliche nicht bemerkt hatte. Zu seinem Trost, war er nicht der einzigste dem es so ging. Er bekam auch mit, dass der fremde Junge, dessen Namen er immer noch nicht wusste, Marika hochhob und jemanden bat ihre Kleidung zu tragen. Ein Teil von ihm dachte ärgerlich werdend, was der sich einbildet einfach so über Marika bestimmen zu können, noch dazu da sie ja nicht in der Lage war selber für sich zu sprechen. Ein anderer Teil jedoch bewunderte sein Selbstvertrauen und wenn man ehrlich war, er selber war nicht gerade diese Rolle als perfekter Retter zu übernehmen. Für einige Sekunden überlegte er jedoch ob er die Kleidung nehmen sollte, aber dann war ihm der Gedanke dann doch zuwider einfach so fremde und schmutzige Kleidungsstücke aufzunehmen. Er war dann froh, dass dieser Waffennarr diese an sich nahm. Marcello wusste, dass er sich nicht so zimperlich anstellen sollte, aber er konnte es nicht. Es reichte ihm schon wenn seine eigenen Sachen irgendwie schmutzig waren.


    Als sie sich auf den Rückweg machten, fiel ihm auf das es bereits dämmerte. Wie viel Uhr war denn überhaupt? In dem Zusammenhang spürte er auch sie sein Magen knurrte. Kein Wunder wann hatte er zuletzt was gegessen? Soweit er sich erinnerte, hatte er sich zu dem Zeitpunkt in der Stadt befunden. Als ob das nicht genug wäre, verursachte ihm auch der Gedanke daran wie Alicia auf alles reagieren würde, eine leichte Übelkeit. Sie wusste ja von gar nichts. Eines war ihm aber klar, es wäre besser wenn sie von Marikas zweiter Identität nichts erfahren. Es ihr zumindest nicht gleich erzählen. Woher dies Annahme herführte, wusste er selber nicht. Während er weiter so nachdachte, kam das Institut näher und wie zu erwarten, stand Alicia vor der Pforte. Um sie herum stand unter anderem Simon. Wie zu erwarten war, interessierte sich die Leiterin wo sie gewesen waren und was mit Marika los war bzw. ist. Klar es war nachvollziehbar, das es sie interessiert, denn immerhin trug sie ja sowas wie Verantwortung für das alles hier und sie alle waren ja quasi abgehauen. Was es auch nicht leichter machte, dass dieser Lewis oder hieß er doch Laverne? Egal, dass dieser Typ plötzlich den Träger von Marika anpflaumte. Beider schaukelten sich hoch und Marcello sah in Gedanken schon wie sie aufeinander einprügelten. Na gut, er hätte gerne den Paradiesvogel auf dem Boden liegend gesehen, aber auf der anderen Seite, war so was einfach nur total daneben. Zum Glück schritt Leira ein und verhinderte mit einem ihrer unsichtbaren Wände, dass der Streit eskalierte. Ihr Plan hatte Erfolg und die Streithähne trennten sich.


    Sehr zu seiner Freude, gab es noch was zu essen und er drückte sich an Alicia vorbei in das Institut. Selbst wenn sie ihn dabei gehindert hätte, hätte sie das nur einmal versucht. Er ging davon aus, dass sie manipuliert werden konnte. Aber es passierte nichts und er ging gerade aus in die Cafeteria. Da diese leer war, erinnerte er sich daran das es das Essen wahrscheinlich in der Küche gab. Er ging hinein und betrachtete scheu die mit Edelstahl ausgestattete Küche. Sie konnte genauso gut von einem Science Fiction Roman stammen, sinniert er in seinen Gedanken. Er wusste zwar, dass der Edelstahl zur besseren Hygiene der Möbel diente, aber ihm gefiel der Gedanke an die Raumschiffaustattung besser. Marcello verkniff sich ein Lächeln und sah sich genauer um. Da lagen wirklich Welten zwischen der Küche seiner Mutter und dem hier. Das beeindruckte ihn noch sehr. Beim Anblick den funkelnden Oberflächen der Küche, bekam er glatt ein schlechtes Gewissen. Immerhin konnte es ja sein, dass all das wieder schmutzig wurde und der Gedanke daran behagte ihm nicht wirklich. Klar seine Gedankengänge waren wieder einmal sehr absurd. Er schob sie beiseite, als sein Magen ihm knurrend kundtat, dass er sich gefälligst beeilen sollte.


    Der Junge seufzte und machte sich auf die Suche nach einem Teller und Besteck. Er kam sich vor wie ein Einbrecher, als er sämtliche Schubladen und Schränke aufriss. Gar manche wunderliche Gerätschaften erblickte er dahinter. Endlich hatte er gefunden was gesucht hatte. Nebenbei war es ihm auch gelungen, den Brotkasten aufzuspüren. Zu seiner Erleichterung, gab es darin bereits in Scheiben geschnittenes Brot. Wenn er erst noch eine Scheibe durchschneiden hätte müssen, hätte das ganze sicherlich in einem Desaster geendet. Aber so fischte er zwei Scheiben raus, legte sie auf den Teller und wandte sich der Monstrosität eines Kühlschrankes zu. Vorsichtig öffnete die Tür und erblickte lauter Köstlichkeiten. Was soll er nur nehmen? Schließlich entschied er sich für Butter und Käse. Damit konnte er wohl nicht sonderlich viel falsch machen. Mit den beiden Errungenschaften ging er zu seinem Teller und richtete sich zwei Käsebrote. Dabei achtete darauf, nicht zu viel Schmutz zu verursachen. Nachdem er es gerichtet hatte, packte er die Milchprodukte wieder zurück in den Kühlschrank. Den Teller trug er in die einsame Cafeteria, schnappte sich noch eine Flasche mit Mineralwasser und ein Glas. Er setzte sich hin und verschlang heißhungrig sein Essen. Danach brachte er seine Sachen wieder in die Küche und fragte sich wohin damit? Sollte er die Sachen etwa per Hand spülen oder gab es hier eine Maschine dafür? In solchen Gelegenheiten zeigte sich mal wieder, wie unbeholfen er in manchen Dingen war.


    OT: Es wäre nett, wenn jemand Marcello zur Hilfe eilen würde, denn der Gute hat, absolut keine Ahnung was er machen soll ^^

  • Scheherazade konnte es sich nicht nehmen, einmal ausgiebig zu Gähnen, als er die Tasche mit seinen Sachen ablud und sich einmal im Zimmer umsah. Nett. Doch warum hatte man ihn ausgerechnet hierher verfrachtet? Nicht, dass er etwas gegen einen Kameradenwechsel hätte, war er mit seinem letzten doch etwas aneinandergeraten, als er sich über seine Kleidung lustig gemacht hatte. Aber ihn gleich zu einer wildfremden Person stecken? Na ja, schlimm konnte es sicher auch nicht sein. Viel mehr beschäftigte ihn das, was er gerade eben erst erlebt hatte. Diese monströse Gestalt in der Lichtung... bei dem Gedanken an sie schauderte es ihn wieder in Ehrfurcht und er grinste tückisch in sich hinein. So etwas hatte er sein ganzes Leben noch nie gesehen. Deshalb war er auch lieber verschwunden, als Tomomi angefangen hatte, sich gruselig zu benehmen. Lieber in nichts einmischen. Sicher hatte ihn auch niemand bemerkt. Das war gut. Er war ohnehin nur in dieser Anstalt, um vor seinen überfürsorglichen Eltern Ruhe zu haben. Er sah sie ja noch nicht einmal als Eltern an. Was hatten sie schon getan, außer ihn zur Welt zu bringen? Und dann gingen sie wegen ihm so sehr an die Decke, obwohl sie ihn noch nicht einmal aufgezogen hatten. Hätten sie ihn doch in der Karawane gelassen. Mit einem Seufzen setzte sich der Schwarzhaarige auf das Bett, das hoffentlich nicht das seines neuen Zimmerkameraden war, und sah müde an die Decke. Er hatte nicht mehr über dieses Monstrum erfahren können. Schade. Dabei wollte er doch so dringend wissen, welcher Fluch für dieses Geschehnis verantwortlich war, welche böse hexe dahinter steckte. Oder er fantasierte vollkommen abwegig und es steckte noch etwas größeres dahinter? Eine völlig neue Spezies? Aber wenn man sagte, dass dieses Ding zuvor eine menschliche Gestalt gehabt hatte... wieder einmal musste er grinsen. Kurzerhand packte er den Säbel aus seiner Tasche und legte ihn auf das Bett, er hatte keine Ahnung, wo er ihn sonst hintun sollte. Es war öde, hier nur darauf zu warten, dass der neue Zimmerkamerad hereinschneite, damit er sich anschließend vorstellen konnte. Viel lieber würde er jetzt wieder durch die Anstalt spazieren. Das war mehr, als einfach nur zu sitzen. Er brauchte eben eine Beschäftigung, das lag in seiner Natur. Also kramte er kurzerhand ein Post-it-Zettelchen und einen Stift hervor und begann zu schreiben:


    "Huhu, ich bin dein neuer Zimmerkamerad Scheherazade. (Sorry wegen dem komplizierten Namen.)
    Anscheinend gab es einen Tausch und so bin ich frecherweise eingezogen, als du weg warst. :P
    Entschuldige bitte das bisschen Chaos hier, hab noch nicht alles eingeräumt. Weiß ja nicht, wo du was hinhaben willst.
    Ich hoffe, wir verstehen uns gut ♥
    Liebe Grüße"


    Konnte man das so einer völlig fremden Person zumuten? Ja, ganz bestimmt. Wo also den Zettel hinpacken? Am geeignetesten erschien ihm ein Ort, wo man ihn gut sehen konnte. Also klebte er das Ding einfach an seinen mitgebrachten Standspiegel. Wer mochte denn keine Spiegel? Er zumindest liebte sie, sie waren stets das erste Objekt, das er in einem Raum unter die Lupe nahm. Spiegelgängerei war schließlich auch sein liebstes Hobby. Und ein Spiegel, der vorher nicht dagewesen war, zog sicher auch etwas Aufmerksamkeit auf sich. Wieder musste er seufzen. Besser, er versuchte, auf andere Gedanken zu kommen, denn plötzlich hatte ihn die seltsame Vorahnung ergriffen, dass etwas passieren könnte. Wahrscheinlich war er auch einfach paranoid. Deshalb ging er jetzt lieber raus, bevor noch irgendwelche seltsamen Kreaturen der Dunkelheit aus dem Schrank krochen. Wer konnte schon wissen, was sein Mitbewohner für Fähigkeiten hatte? Deshalb war es wohl besser, sich ihm zuerst vorzustellen, bevor er den Raum ein weiteres Mal betrat. Oder bis sein Zimmerkollege wenigstens im Zimmer war. Dann würden die Kreaturen der Dunkelheit ihn sicher auch nicht beißen. Wenn es denn überhaupt welche waren. Bestimmt nicht. Lachend schüttelte er seinen Kopf. Was reimte er sich denn da schon wieder für einen Mist zusammen?


    Kurzerhand ging er also von Zimmer 6 aus den Gang hinunter, nur um festzustellen, dass jemand am Ende des Flurs aus Zimmer 11 kam. Den hatte er doch auch bei dem Monstrum gesehen! Wieder einmal schlug sein Herz etwas höher. Ohh, gab es dort unten etwas zu sehen? Wenn ja, was? Irgendwas musste ja in der Zwischenzeit passiert sein. Neugierig wartete er also, bis der Kerl außer Sichtweite war und ging dann in Richtung des Zimmers. In solchen Momenten war wohl ein Rätsel angebracht. "Was verbarg sich hinter der geheimnisvollen Tür?" Aber er konnte ewig raten. Vielleicht hatte der Kerl auch nur sein Zeug dort abgeladen. Deshalb musste er nachsehen. Und als er die Tür leicht anstieß... "Mihihihi, sie ist offeen...!", qietschte er leicht begeistert, aber noch leise, als sie sich einen kleinen Spalt weit geöffnet hatte. Er würde sich schämen, wenn er denn so etwas wie ein Schamgefühl besaß. Leider war das nicht der Fall. Also linste er kurz durch den Spalt. Ein Bett. Jemand lag darin. Was sollte er tun? Näher gehen? Ansprechen? Am Ende bekam er vielleicht noch Ärger. Aber das war dem Brillenträger egal. Wer nicht wagte, konnte immerhin auch nicht gewinnen! Und es waren doch auch solche kleinen Ereignisse, die das Leben zum Abenteuer machten, nicht? "Klopf-klopf?", fragte er also kurzerhand, und wartete, dass jemand antwortete. Ihn vielleicht hereinbat. Aber er bekam keine Antwort. "Klopf-klopf.", bestätigte er sich anschließend mit einem Nicken, machte die Tür ganz auf und trat herein. Dabei schloss er sie auch wieder hinter sich, man wollte ja keine ungebetenen Gäste bei sich haben. Leider wurde es daraufhin dunkel, also musste er den Lichtschalter betätigen, um etwas sehen zu können, er hatte ja keine Nachtsicht. Kurz sah er sich im Raum um. Der Raum war komplett blank, also auch kein Spiegel. Ja, noch nicht mal ein Fenster! Zu dumm. Bedauernd zuckte der Junge mit den Schultern. Was sollte man da machen? Er würde sich mit einem wohler fühlen, aber es konnte ja nicht immer nach ihm gehen. Doch das schürte umso mehr seine Neugierde. Warum verfrachtete man eine Person hier her? Hatte es was mit dem Ereignis auf der Lichtung zu tun? Langsam trat er näher an das Bett heran. Und starrte. Er würde einfach warten, bis die Person darin etwas tat. Er hatte Zeit. Und wecken war doch unhöflich, nicht? Hatten ihm zumindest seine "Eltern" gesagt. Leicht tänzelte er von einem Fuß auf den anderen. Oh, diese verdammte Ungeduld...!


    OT: Ja, ich lebe noch! \o/
    Scheherazade hat Cleas Zimmer bezogen, btw. Ist mit Sika abgesprochen. x3

  • “Hmm?”, meinte Clea verwundert. Was war los? Schwimmende Bestien? Häh? Sie blinzelte einige Male verwundert und sah sich um. So langsam dämmerte es also. Dann fand dieser verrückte Tag also doch noch ein Ende. Und sie … sie war anscheinend fast eingepennt. Dabei war der Baumstamm noch nicht einmal so bequem … Ihr Nacken fühlte sich verspannt an.
    An ihr gingen die Anderen vorbei. War Marika auch bei ihnen? Ein großes Monster fiel ihr auf jedem Fall nicht auf. Hmm, nein, aber dafür trug dieser eine Junge, der bei ihr so ein unangenehmes Gefühl auslöste, sie. In menschlicher Form. Was war sie jetzt? Wieso? Warum? Da hatte sie wohl was verpasst. Aber auch egal, jetzt ging es ja zurück in die Anstalt. Langsam rappelte sie sich auf und folgte der Gruppe mit etwas Sicherheitsabstand. Am Ende waren die auch alle Monster in Menschenpelzen … nein, gar nicht erst dran denken. Ihr war es egal, echt vollkommen egal, was mit Marika war, zumindest redete sie sich das ein. Für heute konnte ihr Hirn echt nichts mehr vertragen, erst recht keine verwirrenden Erklärungen von Erklärern, die selbst verwirrt waren.
    Am Eingang der Anstalt trafen sie auf Alicia, Clea hatte keine Ahnung, was sie erzählte. Sie hörte zwar Worte und diese waren sicher auch in ihrer Sprache, aber … es war so anstrengend, sie zu dechiffrieren. Besonders gut gelaunt wirkte sie nicht, aber anscheinend besserte sich ihre Stimmung ein bisschen. Ging es um Essen? Anscheinend ums Abendbrot.
    Nachdem sie den Weg freigab, trottete Clea brav zur Kantine und setzte sich an den Platz, an dem sie auch zuvor schon gesessen hatte. Sollte sie vielleicht auch etwas essen? Immer schön unauffällig, immer schön lächeln und winken. Sie nahm sich ein Brettchen und eine Scheibe dunkles Vollkornbrot. Dann schlich sie wieder lustlos zu ihrem Platz zurück und beobachtete die Anderen.


    OT: Bin auch noch da ^-^

  • Leiras Antwort war ungefähr das, was er erwartet hatte. Dennoch frustrierte es ihn immens, dass sie sich nicht sofort gefügig machen konnte. Hätte diese Tonja doch bloß den Mund gehalten, hätte er jetzt vermutlich leichtes Spiel. Aber nun konnte er das sowieso nicht mehr ändern. Er hasste es, wenn Sachen nicht schnell gingen.
    „Keine Sorge, ich bin demnächst vorsichtiger“
    , antwortete Laverne ihr nun, wobei er spielerisch zwinkerte. Zeit zu gehen. Es war noch zu früh, um persönlich zu werden. „Naja, ich geh dann mal in die Küche. Du weißt ja, Küchendienst und so. Vielleicht sehen wir uns ja noch.“
    Er winkte dem Mädchen kurz zum Abschied, bevor er sich in Richtung des Hauses begab. Sobald er sich sicher war, dass er außer Sichtweite war, machte er sich jedoch sofort auf in Richtung seines Zimmers. Sollte Olga doch sehen, wo sie blieb. Vielleicht konnte er diese Prozedur ja morgen nachholen. Jetzt musste er sich erst einmal umziehen. Dieses Outfit konnte direkt in den Müll wandern.


    Kurze Zeit später betrat Laverne wieder den dunklen Gang des Wohnheims, vollkommen neu eingekleidet. Eine schwarze Skinnyjeans, seine typischen schwarzen Stiefel, ein schwarzes Hemd und ein sehr extravagant aussehender, aus lackiertem Leder bestehender Gehrock, verziert mit einigen Gürteln und silbernen Ketten. Er war nicht in der Stimmung für viele Farben. Eher für Begräbnis und Tod.
    Aus dem Augenwinkel erkannte er, dass eine Tür offen stand. Für einen kurzen Moment von seiner schlechten Laune abgelenkt, steckte er den Kopf hinein, um nach zusehen, wer darin vorzufinden war. Was er sah überraschte ihn. Es war Monster-Girl, immer noch k.o. auf dem Bett. Ihr gegenüber saß ein anderer Junge. Zum Glück war es nicht der Psycho. Dieser sah anders aus, weniger … labil. Sofort formulierte sich ein Plan innerhalb des Kopfes des Schwarzhaarigen. Dies war die perfekte Gelegenheit, um ein paar Fundamente zu legen.
    „Hey“, flüsterte er leise während er eintrat, fast als wollte er die Schlafende nicht wecken. „Hat Miss Alicia dich auch damit beauftragt nach Marika zu sehen?“ Langsam bewegte er sich auf den Anderen ein schüchternes Lächeln auf den Lippen. Ihm war dieser Typ nicht bekannt, weshalb er hoffte, dass jener ihn auch nicht kannte. Vielleicht doch noch etwas Glück an diesem Tag. „Ich glaube nicht, dass wir uns schon begegnet sind. Ich bin Lewis, schön dich kennen zu lernen.“

  • Ihr Körper war verflucht schwer und ihr Kopf pochte, als würde er gleich zerspringen. Das waren die ersten Eindrücke, die Marika empfingen, als sie aus der tiefen Schwärze der Ohnmacht langsam wieder auftauchte. Auch ihre Lieder waren wie aus Blei, weswegen sie einfach reglos liegen blieb. Auch war ihr Geist noch immer etwas von der Bewusstlosigkeit vernebelt, weshalb sie eine Weile brauchte, bis sie die Ereignisse des Abends wieder zusammen hatte. Ihre Flucht, die Verwandlung, die anderen, … ja es war noch alles da. Auch, wenn sie es am liebsten vergessen hätte.
    Der Untergrund, auf dem sie lag, war definitiv nicht der Waldboden, also mussten die anderen erleuchteten sie zurück zur Anstalt gebracht haben. Zum Glück aber schien ihr Körper wieder komplett menschlich zu sein, wenigstens etwa. Aber es war schon verdammt peinlich, dass sie wegen der Verwandlung zusammengebrochen war. Dieses Problem musste sie irgendwann echt in den Griff bekommen, oder sie würde noch als leichte Beute enden.


    Da sie glaubte leise Stimmen zu hören, öffnete sie schließlich die Augen, musste diese aufgrund des Lichtes sofort wieder schließen und versuchte es blinzelnd noch ein Mal. Diesmal hatten sich ihre Augen schon ein wenig an die helle Umgebung gewöhnt und so starrte sie einige Sekunden ausdruckslos an die Decke. Morgens war es wohl noch nicht, das Licht wirkte künstlich. Also wandte sie den Kopf zur Seite, blinzelte, als sie die beiden Gestalten erblickte und schloss sofort stöhnend wieder die Augen. Na super. Ausgerechnet dieser Typ.
    Hey Flummy, legst du es eigentlich darauf an, mir den Tag zu versauen? Deine Visage ist wirklich die letzte, die ich beim Aufwachen sehen will“, murrte sie, wobei ihre Stimme erschreckend schwach klang. Das war definitiv nicht gut. Sie verabscheute diesen Typen wirklich und das zeigte ihr Blick auch deutlich, als sie die Augen wieder öffnete. Den zweiten, ebenfalls schwarzhaarigen jungen kannte sie nicht, aber ein Blick in sein Gesicht zeigte, dass er ebenfalls ein Erleuchteter war.
    Und wer bist du?“, wollte sie mürrisch wissen. Super, hatten die anderen nun wirklich solch eine Angst vor ihr, dass man Leute abgestellt hatte, um sie zu bewachen? Blickten diese Idioten denn nicht, dass sie nach solch einer Aktion auch nicht gefährlicher, wie ein zahnloser Hund war? Irgendwie bereute sie es jetzt schon, aufgewacht zu sein.



    OT: Na dann... Fragt mal, was ihr aufm Herzen habt XD Marika ist wach und steht zur Verfügung.

    Öffne die Pforte, durchschreite das Tor und betritt eine Welt, wie du sie dir in deinen kühnsten Träumen vorgestellt hast. Eine Welt, in der Wunder Wirklichkeit und Kinder nie erwachsen werden.
    Doch ohne Hilfe werden die Traumlande schon bald vom Albtraum regiert, den die bösartigen Nachtmahre sind mächtiger als je zuvor.


    Das Abenteuer und der Kampf um die Welt der Träume hat begonnen!
    The endless Night of Dreams

  • Verdammter Mist, schoss es Scheherazade durch den Kopf, als er eine Stimme hinter sich bemerkte. Hatte er nicht die Tür hinter sich geschlossen?! Entweder war da jemand wirklich sehr neugierig oder das Schloss bedurfte einer gründlichen Prüfung. Einer seeehr gründlichen Prüfung. Etwas argwöhnisch drehte er sich um und erblickte einen anderen schwarzhaarigen Jungen, vielleicht etwa in seinem Alter, der ebenfalls eine Brille trug. Doch Holla, seine Kleidung... eindringlich musterte Scheh ihn aus seinen heterochromen Augen von Kopf bis Fuß. So schwarz... waren das nicht Kleidungsstücke, die die heutige Gesellschaft als "in" abstempelte? Nein danke, da blieb er lieber bei seinem Cheongsam. Und dann auch noch völlig dunkel. Oh Gott. Hatten sie vielleicht eine tote Person hier auf diesem Bett liegen? Also hatte die Bestie in der Lichtung vielleicht doch noch jemanden getötet? Das. Wäre. Der. Hammer! Und da hatte er bis vor kurzem noch gedacht, dass diese Anstalt totlangweilig sei! Nein, endlich hatte es mal etwas zu sehen gegeben!
    Sein Gegenüber fragte also, ob Alicia ihn dazu beauftragt hatte, nach Marika zu sehen. Fragend legte der ehemalige Nomade daraufhin seinen Kopf schief und verschränkte nachdenklich die Arme. "Marika?", meinte er kurz, ehe es ihm einfiel. War das die Person im Bett? Schließlich stellte er fest, wie der Kerl mit einem schüchternen Lächeln näher auf ihn zukam. Was war das denn für ein schräger Vogel? Scheherazade hatte auf jeden Fall nicht vorgehabt, ihn zu beißen. Da konnte er ruhig etwas direkter sein, seiner Meinung nach. Bei dieser Erkenntnis zog sich ein amüsiertes Lächeln über sein Gesicht. Der Kerl vor ihm stellte sich jedenfalls als Lewis vor, doch noch bevor der Schwarzhaarige antworten konnte, vernahm er eine Stimme hinter sich und drehte sich wieder in Richtung Bett. Ah, die Person war also wieder aufgewacht. Und sie sprach etwas von Flummys und Visagen, die sie nicht sehen wollte. Fragend blickte Scheherazade zwischen den beiden hin und her. Damit hatte sie doch den anderen Kerl gemeint, oder? Nicht ihn. Nun, wie sollte sie auch, er hatte die da noch nie im Leben gesehen... wobei... ihre Frisur war schon etwas suspekt und kam ihm bekannt vor. Doch von woher? Als sie schließlich fragte, wer er sei, legte sich der Brillenträger erst mal theatralisch die Hand an die Brust. "Ich?", fragte er kurz in den Raum und wandte sich anschließend wieder an Lewis, "na ja, freut mich auf jeden Fall dich kennenzulernen, Flummy-Lewis!" Dabei setzte er ein unschuldiges Grinsen auf, als er diese Bezeichnung aussprach. Ja, das war böse gemeint. Er hatte die Spannung, die zwischen den beiden in der Luft lag, aufgenommen und Lust darauf bekommen, jemanden zu necken. Er hatte ohnehin nie vorgehabt, sich hier irgendwelche Freunde zu machen, also was solls? "Ihr könnt mich übrigens Scheherazade nennen.", meinte er anschöließend wieder mit etwas neutralerem Gesichtsausdruck zu den beiden, "denkt euch ruhig irgendwelche Spitznamen für mich aus. Darf auch beleidigend sein." Dabei schielte er herausfordernd zu Lewis. Nun, der Kerl war größer als er, aber auf jeden Fall kleiner als der Durchschnittsmann. Das konnte ja noch interessant werden. Mal sehen, was er noch für kreative Sachen in Petto hatte. Er jedenfalls freute sich schon darauf, sollte in das Leben in dieser Anstalt durch diese Begegnung endlich mal etwas mehr Pepp kommen. "Und nein, ich wurde nicht von Alicia hier hergeschickt, um nach ihr zu sehen. Ich bin einfach hobbylos.", meinte er anschließend und lächelte sein Gegenüber frech an, während er einmal an seiner Brille rückte. "Aber... was machst du hier?", war seine Gegenfrage und er trat ein paar Schritte näher an Lewis heran, um an ihm hochzuschielen und ihm in die Augen zu starren. Hm... leidete da jemand unter Schlafentzug? Na ja.
    Nach ein paar Sekunden ließ er von dem Kerl jedoch wieder ab und sah zu Marika, wie die im Bett liegende Person anscheinend hieß. Er trat etwas näher an den Bettkasten heran und kniete sich anschließend neben ihr nieder, den Blick von ihrem Gesicht und vor allem ihrer Frisur nicht abwendend. "Hmm..." Wieso stand er gerade so sehr auf dem Schlauch? Moment, der Typ aus der Lichtung hatte sie hergebracht... Lichtung... Monster... "AHHHH!" Mit einem Mal traf ihn die erleuchtende Erkenntnis und er sprang in heller Begeisterung auf, zitternd mit dem Finger auf sie zeigend. "Du... du.. du bist die verwunschene Prinzessin aus der Lichtung!", brachte er aufgeregt hervor, trat ein paar Schritte zurück und sah sie mit funkelnden Augen an, ein tückisches Grinsen auf seinen Lippen tragend.

  • Zu einer Antwort kam es nicht, da nun auch Marika in das Reich der Lebenden zurückgekehrt zu sein schien. Wie schade, er hätte nur allzu gerne einen Verbündeten gewonnen. Aber gut, was nicht zu ändern war, musste man halt so hinnehmen. Jetzt hatte er wenigstens die Gelegenheit, die brauchte, um bisschen personal business abzuhandeln.
    Die eher harsche Begrüßung der Blondine ignorierend, verwandelte sich das Gesicht des Brillenträgers sofort in die Personifikation von schlecht versteckter Sorge: „Geht es dir wieder besser? Alicia bat mich, nach dir zu sehen.“
    Dann begann der andere Junge zu sprechen. Laverne war sich absolut nicht sicher wie er reagieren sollte. Der Junge schien auch ziemlich wirr zu sein, aber irgendwie war er anders als dieser labile Psychopath von davor. Der junge Dieb wusste nicht wieso, aber aus unerfindlichen Gründen war er ihm sofort sympathisch. Vielleicht lag es daran, dass er ihn zwar „Flummy-Lewis“ nannte, aber im selben Atemzug meinte, dass man ihm auch Spitznamen geben konnte. Ein Angebot, dem Laverne liebend gern nachgehen würde, da sein Name Scheherazade so gut wie unaussprechlich war. Vielleicht nannte er ihn Shay … oder Razzy-Berry. Das musste er sich noch überlegen. Zudem war dies ein Modestatement hinter dem er stehen konnte. Schwarze Haare mit Brille sieht immer zum Sterben gut aus, ich muss es wissen. Die Kleidung ist auch in Ordnung, zwar nicht mein Stil, aber wenigstens etwas mit einer Idee dahinter.
    Ein Problem bestand natürlich. Wie viel wusste er über Marika? War er mit dabei gewesen? Weil falls nicht, wollte Laverne vermeiden zu viel zu verraten. Die Frage klärte sich jedoch innerhalb von Sekunden, als Razzy-Berry anfing von irgendeiner verwunschenen Prinzessin zu reden, womit er augenscheinlich Marikas „Situation“ meinte. Gut, vielleicht ist er etwas merkwürdig, aber in dieser Freakshow nimmt man, was man kriegen kann.
    Den Anderen ignorierend wandte sich Laverne nun wieder an Marika. „Falls du irgendwelche Medizin brauchst, sag einfach. Schehe … ähm … Shay over here, könnte vielleicht welche besorgen. Die Anderen waren ziemlich aufgebracht. Aber keine Sorge, wir haben Alicia noch nichts gesagt, zumindest als ich noch da war. Ist aber nur eine Frage der Zeit bis sie es herausfindet …“