Behandelt ihr eure Charaktere je nach ihrem Geschlecht anders?

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  • Ich dachte, ich "bereichere" das Diskussionsforum hier mit einem Thema. ^^
    Und das FF-Treffen im Chat hat mir einiges an Ansporn gegeben.


    Wie ich darauf kam?
    Nun, mir fällt oft auf, dass Kriegerinnen in High Fantasy entweder sehr spärlich bekleidet sind, was natürlich völliger Unsinn ist mit bauchfreiem Ledertop auf's Kampffeld zu marschieren (XD) - und der Autor damit ordentlich Fanservice für männliche Leser betreibt - oder sie genauso in mittelalterliche Rüstungen gekleidet sind wie Männer. Wie viel wiegt eine Rüstung? Keine Ahnung, aber sagen wir die Durchschnittsfrau hat 50 - 60 kg, dann wird sie wohl ungefähr die Hälfte ihres eigenen Körpergewichts zu tragen haben (was sie eher nicht schaffen wird); viele Ritter kamen ohne Hilfe jedenfalls nicht auf ihr Pferd. Ich hab ca. 57 kg und würde unter einer Rüstung zusammenbrechen. Kennt ihr den Anime/Manga Claymore? "Halbdämonen" hin oder her... diese sehr schlanken Frauen, die riesige, hünenhafte, Claymoreschwerter mit sich rumschleppen und gut gerüstet sind, finde ich leicht fragwürdig. Klar, sie haben übermenschliche Kräfte, trotzdem sieht das auf den ersten Blick ein wenig gewöhnungsbedürftig aus. Aber ich mag den Manga trotzdem sehr *g* Ich finde übrigens, dass in Avatar dies alles sehr schön gelöst wurde, da Bändiger alle, gleich welchen Geschlechts, viel mehr auf ihre "elementaren Kräfte" zurückgreifen.
    Bei High Fantasy denk ich mir meistens: Entwerft sehr leichtes Metall, oder lasst eure Frauen groß und sehr stämmig sein (das will aber kaum einer, ich ehrlich gesagt auch nicht) oder lasst eure weiblichen Charaktere eher Magierinnen und Bogenschützinnen sein (hier braucht man sicher auch einiges an Kraft, aber es ist auf jeden Fall im Bereich des Möglichen). Gegebenfalls, wenn man einen weiblichen Charakter kämpfen lassen möchte, kann man sie Kampfsport beherrschen lassen. Im Vergleich zur geringen Körperkraft, die bei vielen Kampfsport/kunstarten aufzuwenden ist, ist es sehr effektiv. Gerade für Nahkämpfe, die ohne Waffen ausgetragen werden, brauchen weder Männer noch Frauen Muskelberge. Eine schlanke, normale Gestalt ist da eher vom Nutzen.
    Weibliche Ninja sind auch eine Möglichkeit, man gibt ihr statt Schwerter Dolche, lässt sie Kampfsportarten beherrschen und man kann sie zB. mit Gift arbeiten lassen, wenn man Action-Girls will. ;)
    In der Neuzeit ist das sowieso kein Thema mehr, weibliche Cops können genauso kugelsichere Westen tragen und mit Pistolen umgehen ... oder in anderen Welten wie der Pokemonwelt. Zumindest nicht in der neumodischen Pokemonwelt.
    Das Obige bezieht sich rein auf High und Sword Fantasy.


    Was mir in der Pokemonwelt stark bei vielen Fanstorys auffällt: Jungs sammeln Orden, Mädchen sammeln Bänder, sprich, Jungs tragen Arenakämpfe aus und Mädchen nehmen an Wettbewerben teil. Aus der Reihe tanzt da kaum einer.


    Verhalten ist auch immer so eine Sache ... was ist geschlechtsabhängig und was nicht? Ich muss zugeben, dass ich meinen Mädels eher zugestehe lange im Bad zu stehen und sich gerne zu schminken (oder einfach nur zurechtzumachen) als Jungs - wobei zwei da auch gerne aus der Reihe tanzen. *g* Und Konkurrenz- und Wettbewerbsgedanken, die sehr (einfach) in ernste Rivalitäten übergehen, hegen eher Jungs.
    Mir ist auch aufgefallen, dass meine Jungs eher als die Mädels dazu neigen, in Pokemonkämpfen angriffsorientiert vorzugehen. Nicht, dass sie dabei den Kopf ausschalten würden, aber es ist meist ein wenig "aggressiver".
    Solche Dinge schreibe ich seltenst bewusst, sie fallen mir nachher oder viel später erst auf. Bei den Pokemon selbst sehe ich aber keine Unterschiede.


    Deswegen kamen mir die Fragen:
    Behandelt ihr eure Charaktere je nach Geschlecht anders - in ihrem Verhalten wie in ihren physischen Begebenheiten?
    Befürchtet ihr, dass ihr in Klischee absteigen könntet? Welche Punkte sind Klischee und was kann man in der Wirklichkeit/könnt ihr in eurem Umfeld beobachten? Ist ein weiblicher Chara, der sich gerne schminkt, Klamotten mag und ein Männlicher, der gerne Fußball und co. mag, automatisch klischeehaft?
    Und wie sieht es in euren Welten/eurer Geschichte mit Gleichberechtigung aus, die von der Gesellschaft ausgeht?
    Sind in Pokemongeschichten bei euch eher Mädchen Koordinatoren und Jungs sammeln Orden?
    Lasst ihr das lieber gleich alles außer Acht?

  • Also ich behandel sie schon je nach Geschlecht anders. Einen männlichen Charakter lasse ich auch ab und an Mal richtig großspurig und angeberisch auftreten, während ein Mädchen eher schüchtern rüber kommt. Jedoch habe ich vor, im Verlauf der Geschichte ein paar Charaktere einzubauen, die nicht die typischen Eigenschaften eines Mädchens bzw. Jungens haben. Auch denke ich, dass ein Charakter mehr als nur ein paar typisch weibliche/männliche Eigenschaften braucht, um klischeehaft zu sein.
    Meine Geschichte spielt eher in einer etwas mittelalterlichen Welt. Daher ist es logisch, dass noch nicht so viel mit Gleichberechtigung ist. Jedoch ist die Unterdrückung der Frauen in meiner Welt nicht so groß, wie sie es früher tatsächlich war. Zudem hat eine Frau die Möglichkeit, sich Respekt zu verschaffen, sodass sie zumindest innerhalb einer Gemeinschaft so gut wie gleichberechtigt ist. Was das Gesetz angeht, steht die Frau aber unter dem Mann.
    Was Frauen und Kämpfen angeht, so habe ich definitiv vor, Frauen kämpfen zu lassen. Je nach Charakter wird dies auch Nahkampf mit einem Schwert sein. Damit es aber einigermaßen realistisch ist, werden die Frauen eher mit einer Lederrüstung in den Kampf ziehen und kein riesen Schwert haben. Bei der Lederrüstung haben sie keine Schwierigkeiten mit dem Gewicht der Rüstung und sind im Kampf wendiger, was ihren geringeren Schutz einigermaßen wett macht.

  • Hurra, ein so passendes Topic, wo ich doch grade zu Fantasy schreibe. x)


    Behandelt ihr eure Charaktere je nach Geschlecht anders - in ihrem Verhalten wie in ihren physischen Begebenheiten?
    Kommt immer auf den Charakter an. Zum Beispiel gibt es da einige Jungs, die niemals ein Schwert halten könnten, weil sie schlicht und einfach zu leicht sind, und Mädchen, die das mit Leichtigkeit schaffen. Meist gibt es in den entsprechenden Welten aber auch eher leichtere, schmalere Schwerter, die nicht so schwer sind. Die Mädchen sind bei mir... Naja. Keine Ahnung, ehrlich gesagt. xD Eine ist ziemlich klein, zierlich und schüchtern (hat aber dafür eine Vergangenheit, die sie nicht kennt und sie irgendwann zur Mörderin macht und blaa), eine Freundin von ihr redet viel mehr, als sie sollte und deren beste Freundin sagt fast gar nichts und ist immer nur in Bücher vertieft, denkt dafür aber viel nach. Bei den Jungs habe ich grundsätzlich einen Charakter dabei, der für lustige Szenen sorgt (*hust* mit Weihnachtsmütze in den Unterricht aufgrund verlorener Wette, 'ne, Derek? *grinsend zu Chara schau*) und manchmal auch einen "Bösen", aber eher seltener. In Inbetween Silence zum Beispiel wird besagter Böser nur am Rande auftauchen, während in Blutsbund *auf Einleitsatz deut* er eine tragende Rolle spielt. Ansonsten bin ich da ziemlich frei und orientiere mich auch oft an realen Personen.


    Befürchtet ihr, dass ihr in Klischee absteigen könntet? Welche Punkte sind Klischee und was kann man in der Wirklichkeit/könnt ihr in eurem Umfeld beobachten? Ist ein weiblicher Chara, der sich gerne schminkt, Klamotten mag und ein Männlicher, der gerne Fußball und co. mag, automatisch klischeehaft?
    Prinzipiell ist es (leider?) so, dass ich die meisten Klischees in meiner Umgebung beobachten kann. Dx Stundenlange Telefonate und "Oh gott, er liebt mich nicht mehr" bei Mädchen, Sportbegeisterung und "Ey alda wat geht" bei Jungs. Klischees kommen nicht von ungefähr. Und daher habe ich auch nicht wirklich Angst, ins Klischee abzurutschen, ganz einfach, weil ich mich wie gesagt an realen Personen mit all ihren Macken und guten Seiten orientiere. Klischee ist immer so ein schöner Begriff, aber wenn er stimmt - was will man tun? Solange nicht jeder Chara so ist?
    Und nein, die aufgezählten Punkte sind nicht automatisch Klischee. Wieso sollten Mädchen sich nicht schminken und Klamotten lieben dürfen, wieso sollten Jungs kein Fußball mögen dürfen? Wenn die Leute das sagen, denke ich mir immer "Mann Leute, seid mal toleranter". Ich mag auch Klamotten und Schminke, bin ich jetzt automatisch klischeehaft?


    Und wie sieht es in euren Welten/eurer Geschichte mit Gleichberechtigung aus, die von der Gesellschaft ausgeht?
    Da ich meist Urban Fantasy schreibe, ist das eigentlich wie hier. In Blutsbund gibt es in der Zukunft sogar mehr weibliche Engelsgleiche als männliche, bzw. sind die männlichen eher zurückhaltend. Aber die hohen Positionen sind da gleich besetzt, relativ.


    Sind in Pokemongeschichten bei euch eher Mädchen Koordinatoren und Jungs sammeln Orden?
    Ich hab's eher mit toughen Mädchen, die kämpfen. Hält sich auch relativ die Waage. Amarin, die Protagonistin aus IS zum Beispiel sammelt Orden, während ihr bester Freund Marek beides macht, Arenen und Wettbewerbe. Es nervt mich einfach nur, wenn Mädels Kuschelpokis haben und Jungs die Haudraufmonster. Wer sagt, dass ein Mädchen kein Brutalanda oder Knackrack haben darf? Und ein Junge kein Pumeluff oder Emolga, weil das ja automatisch "schwul" ist. Also... Bitte? Ich meine, wieso? xD


    Lasst ihr das lieber gleich alles außer Acht?
    Hm, eigentlich schon. Es kommt ja auch immer auf den Charakter an, die Art (Engel? Engelsgleiche/r? Mensch? Vampir? Whatever?) und die Statur. Und natürlich die Persönlichkeit.

  • Nun, ich kann es mir jetzt nicht ganz verkneifen zu Klugscheißen: Eine Rüstung für einen Mann wiegt mit allem zusammen 20 bis 30 kg. Das Hiefen auf die Pferde kam durch die fehlende Bewegungsfreiheit. Da eine Frau normal auch weniger Körpergröße und Umfang hat, wird ihre Rüstung auch leichter sein. Selbst mit normalen Materialien sind 14 bis 20kg da durchaus im möglichen und ernsthaft: Selbst ich, als jemand der nur mittelmäßig trainiert ist, kann das tragen.
    Ebenso sieht es mit den Claymoreschwert aus. So eins hat im Schnitt zwischen 900 bis 1500 Gramm. Damit kann ich durchaus "gemischt" (also eineinhalbhändig) kämpfen. Jemand der Trainiert ist erst recht. Ein Dämon sogar doppelt. Selbst in frühmittelalterlicher Schmiedetechnik hätte es nur 2,5kg gewogen. Mit zwei Händen geht es auch für mich. Und damals wurde es als Zweihänder geführt.
    Was anderes sind natürlich so Waffen, wie man es in manchen anderen Anime/Manga (gerade auch Spiele) sieht. Ich mein, unser lieber Cloud Strife mit seinem Körperbau wird nie im Leben diesen Riesen-Breitschwert heben können.


    Behandelt ihr eure Charaktere je nach Geschlecht anders - in ihrem Verhalten wie in ihren physischen Begebenheiten?
    Was verhalten angeht nicht wirklich. Weil es gibt idiotische Jungen, es gibt idiotische Mädchen, es gibt Männer die lang telefonieren und es gibt technisch begabte Frauen. Sowohl mein Freund, als auch mein Mitbewohner, brauchen über eine halbe Stunde morgens im Bad, ich bin nach 10 Minuten draußen, beide haben ebenfalls fünf Mal so viele Schuhe wie ich... Insofern ist das denke ich alles absolut relativ und letzten Endes wären solche Verknüpfungen, wie "Frauen sind alle Schuh-Geil" sexistisch. Das heißt nicht, dass man nicht auch mal ein Mädel dazwischen hat, das viele Klischees erfüllt, aber das sollte man nicht generalisieren und auf alle weiblichen Charaktere einsetzen. Es kommt gesamt auf die Mischung an, auch wie die Charaktere zusammen gestellt sind.
    Generell behandele ich meine Charaktere aber eben als solche, als Charaktere und nicht als Stereotypen oder Rollenbilder. Auch wenn Kayako zum Beispiel weiblich ist und in vielerlei hinsicht dann doch einige Klischees erfüllt, so behandele ich sie trotzdem als Kayako und nicht als "weinerliches Mädchen mit Identitätsproblemen" um es mal so zu sagen.
    Demnach macht für mich weder das Geschlecht, noch das Alter, noch die Sexuelle Ausrichtung einen Unterschied für mich dahingehend, wie ich den Charakter behandele. (Ich finde übrigens mittlerweile nichts mehr nerviger in den ganzen Shonen-Ai, bzw. SLASH Geschichten, wenn dann erst mal die "OMG, nein, er ist doch ein Mann und ich bin doch nicht schwul!!!" Soap losgeht, inklusive von ignoranten oder intoleranten Freunden und Familienmitgliedern, die dann immer einreden "Nein, du bist nicht schwul, du darfst nicht schwul sein" oder gleich den Kontakt abbrechen oder dergleichen. Ja, es gibt intolerante Arschlöcher in der Welt, aber wenn es so generalisiert wird, wird es nervig)


    Was die physischen Begebenheiten angeht, so kann man natürlich nichts dagegen tun: Im Schnitt sind Männer stärker und kräftiger, als Frauen, sofern die gleichen Trainingsgrundlagen bestehen (eine mehr trainierte Frau kann natürlich schnell stärker sein, als ein wenig trainierter Mann). Wobei dafür Frauen oft wendiger sind und schnellere Reaktionsfähigkeiten entwickeln können. Ist also dann wieder etwas, was sich schnell relativieren kann, vor allem im Nahkampf.
    Bei mir spielt es nur selten eine Rolle, da es in meinen Originalen durch die Magie sowieso mehrfach ausgeglichen wird und die Unterschiede zwischen Mann und Frau lächerlich klein wirken, wenn man sie mit den Unterschieden zwischen den verschiedenen Rassen vergleicht. Bei meinen Fanfics, die nun mal entweder zu Magical-Girl-Serien, wo eh so selten Männer an den Kämpfen beteiligt sind, zu Digimon oder Pokémon, wo die Menschen selbst kaum kämpfen, sind, spielt es dann auch weniger die Rolle. Gerade bei den Digimongeschichten ist dann auch viel eher bemerkbar, wenn es zum Beispiel ums Rennen geht und dergleichen, welcher Charakter Sport macht und welcher nicht.



    Und wie sieht es in euren Welten/eurer Geschichte mit Gleichberechtigung aus, die von der Gesellschaft ausgeht?
    Lässt sich recht einfach beantworten: In meinen Weltenwandler-Chroniken ist es so, dass die Gesellschaftlichen Grundlagen von Welt zu Welt unterscheiden und eben eher wirklicher Rassismus (sprich wirklich gegen verschieden RASSEN) als Sexismus in den Ratswelten zum Problem wird (bei den freien Welten ist es wiederum was anderes). Es gibt genau so starke Kriegerinnen wie Krieger, weshalb da auch nie wirklich jemand auf die Idee käme es anders zu machen.
    Bei Eikyû, dass ans japanische Mittelalter angelehnt ist, gelten natürlich auch die Gesetze des japanischen Mittelalters, mit dem kleinen Einwurf, dass eben der Kontakt zu China weniger bestand, der Sexismus sich bei weitem nicht so ausgeprägt hat, wie es in der realen Geschichte war.
    Bei Digimon ist es wieder so: Es spielt (größtenteils) in Japan. Japan ist sehr vom Sexismus geprägt, wesentlich mehr als bei uns und das Land steht, was die Gleichberechtigung angeht, viel weiter zurück, als wir es tun. Demnach bringe ich das natürlich, so wie es ist, in die Geschichte ein, bemühe mich dabei auch mein Denken dem japanischen Denken anzupassen.
    Selbiges gilt für Magical Girls, die ebenso in Japan spielen.
    Pokémon ist so ein Mittelding. Man merkt durchaus, dass japanisches Denken die Welt beeinflusst, aber es ist doch bei weitem nicht so ausgeprägt, wie im realen Japan.



    Sind in Pokemongeschichten bei euch eher Mädchen Koordinatoren und Jungs sammeln Orden?
    Nun, generell schreibe ich nicht mit OCs, auch wenn meine beiden OCs, die OHNE Geschichte existieren, beide Orden Sammeln (ein Junge und ein Mädchen) und miteinander Rivalisieren. Generell schreibe ich ja aber eher über die bereits existierenden Charaktere und die machen eben, was sie in der Serie auch machen. Shirona ist weiterhin Ass-Trainerin und Hikari ist weiterhin Koordinatorin usw. Sehe da auch keinen Grund das zu ändern, zumal es ja auch in der Serie selbst einige gute männliche Koordinatoren und einige gute weibliche Trainer gibt.

  • Ich glaube, dass man beim Großteil meiner Charaktere nicht anhand der Charakterzüge feststellen kann, ob diejenige Person männlich oder weiblich ist. Ich mache mir auch oft einen Spaß daraus, bei kurzen Geschichten aus der Ich-Perspektive überhaupt gar keine Angabe zum Geschlecht der Hauptperson zu machen. Viele gehen dann beim Lesen davon aus, dass die Personen männlich sind, weil ich sie meistens mit einem Mädchen verkupple, aber rein theoretisch wird oft an keiner Stelle gesagt, dass es sich nicht auch um eine lesbische Beziehung handeln könnte. In einer Geschichte habe ich aus der Ich-Perspektive eines Mädchens geschrieben, dieses aber absichtlich überaus männlich dargestellt - am Ende kam dann aber raus, dass sie weiblich ist (played for laughs, die anderen Charaktere aus der Geschichte waren ebenso verblüfft über die Enthüllung, haha).


    Es passiert mir sogar recht häufig, dass ich mir einen Charakter mit all seinen Eigenarten und Macken ausdenke und mich erst am Ende entscheide, welches Geschlecht er bekommen soll. Manchmal kommt es dann sogar vor, dass ich, nachdem ich die Geschichte bereits fertig habe merke, dass es konstruktionsmäßig besser wäre, wenn dieser oder jene Charakter weiblich gewesen wäre, und ändere das im Nachhinein dann nochmal schnell ab.
    Grund dafür ist: Eine Person, die schüchtern ist, in Zügen nicht rückwärts zur Fahrtrichtung sitzen kann, viel für Klausuren lernt und oft ihren persönlichen Kram vergisst, kann männlich oder weiblich sein, nur je nach dem, was für ein Geschlecht sie hat, hinterlässt das eine ganz andere Wirkung auf den Leser. Das hält mich nicht davon ab, atypische Charaktere zu erstellen, eben genau solche, die ihrem eigentlichen Klischee vollständig widersprechen. Habe vor einigen Jahren mal eine Geschichte über eine sechzehnjährige Serienmörderin geschrieben, was an sich ya schon untypisch ist, doch zusätzlich hatte sie autistische Züge, wie dass sie mit Menschenmengen nicht gut zurecht kam, und sie schreckte auch nicht davor zurück, ihre Widersacher mit Schwertern aufzustechen, wenn denn gerade welche in der Wohnung herumhingen. Kann mich zumindest an keinen Giftmord ihrerseits erinnern, obwohl das ya als Hauptwaffe der Frauen angesehen wird.


    Habe auch mal eine Geschichte geschrieben, in der jeder Charakter auf einer Farbe des Farbkreises basierte, die Eigenschaften dieser Charaktere basierten auf den zugehörigen Farben, das Geschlecht habe ich dann nachträglich dazukonstruiert, damit Komplementärfarben Crushes aufeinander haben können.
    Man kann mir jetzt natürlich vorwerfen, dass das die Glaubwürdigkeit meiner Charatere ruiniert, das stimmt auch irgendwie, da man solchen Charaktere, wie ich sie erstelle, in der Realität nicht wirklich oft begegnet. Aber warum eigentlich nicht? Meiner Meinung nach ist es heutzutage viel zu schwierig, sich so zu verhalten, wie man möchte, auch wenn sich das in den vergangenen Jahrunderten klarerweise stark verbessert hat. Zumindest soll sich in meinen Geschichten jeder so benehmen dürfen, wie es ihm oder ihr beliebt. Zumindest hat mir noch niemand vorgeworfen, dass meine Charaktere schlecht gebaut sind oder ähnliches, nur dass sie merkwürdig sind, und das will ich ya ohnehin so haben und fasse es dewegen auch nicht als Kritik auf.


    Ich denke mal das hat die meisten Fragen so ziemlich beantwortet. Ich finde auf jeden Fall, dass man sich trauen sollte, mal keinen Standard-Charakter zu erstellen. Menschen sind sehr vielseitig, das vermisse ich bei fiktiven Charakteren häufig. Außerdem habe ich ya noch die unrealistische Hoffnung, dass sich die Leute mal endlich trauen, die Geschlechterbarriere zu überschreiten, wenn das in Geschichten gehäuft als völlig natürlich rüberkommt. Frauen, die Emanzen sind, und sich dadurch charakterisieren, dass sie eben Emanzen sind und diesem besonderen Charaktermerkmal folgen, tragen genauso zur Geschlechtertrennung bei wie aufreißerische Machos, um jetzt man in Klischees zu sprechen.

  • Behandelt ihr eure Charaktere je nach Geschlecht anders - in ihrem Verhalten wie in ihren physischen Begebenheiten?
    Nicht bewusst oder mit Absicht, ich behandle meine männlichen Charas vermutlich in dem Sinn anders, dass ich eine Frau bin und natürlich nicht weiss, ob ich das jtzt realistisch rüberbringe, oder ob ich das zusehr aus der Sicht einer Frau sehe. (Wobei ich da auch ein Klischee drin sehe, denn was ist schon typisch Mann7typisch Frau?) Aber sonst achte ich da nicht gross drauf bzw "behandle" meine Charas da nicht verschieden. Zusaml sie ja nur in meinem Kopf wohnen und ich da vermutlich nicht so den Bezug dazu habe. Jedenfalls weniger stark als scheinbar andere.


    Befürchtet ihr, dass ihr in Klischee absteigen könntet? Welche Punkte sind Klischee und was kann man in der Wirklichkeit/könnt ihr in eurem Umfeld beobachten? Ist ein weiblicher Chara, der sich gerne schminkt, Klamotten mag und ein Männlicher, der gerne Fußball und co. mag, automatisch klischeehaft?
    Was Klischee ist und was nicht hat irgendwie nichts mit Schreiben zu tun- aber ja, ich mache mir da Gedanken/Sorgen, wenn ich schreibe. Denn ich hasse nichts mehr als Schubldendenken, zumindest wenn es so exzessiv betrieben wird wie vielleicht früher noch. (Weiss ich ja nicht). Ich denke nicht, dass Mädchen die sich schminken gleich einem Klischee entsprechen, das Klischee ist in meinen Augen nicht das Schminken, sondern das, was es symbolisiert/wie man sich gibt. Erschaffe ich einen Chara, der einfach Makeup benutzt, weil sie ihre Augen etwas betonen will, sehe ich da kein Problem. Erschaffe ich eine Blin-bling Prinzessin, die ohne ihr Gefolge und ihne ihr tägliches Kilo Schminke nicht existieren kann, dann ist mir aber auch bewusst, dass ich da in ein Klischee gerutscht bin xD


    Und wie sieht es in euren Welten/eurer Geschichte mit Gleichberechtigung aus, die von der Gesellschaft ausgeht?
    Das ist für mich ehrlich gesagt keine Frage. Ich hab den Mist noch nie verstanden und ich werde mich hüten eine Welt zu erschaffen, in der es keine Gleichberechtigung gibt.

  • [align=justify]Behandelt ihr eure Charaktere je nach Geschlecht anders - in ihrem Verhalten wie in ihren physischen Begebenheiten?
    Nicht, dass ich wüsste. Wenn ich einen neuen Charakter brauche, taucht er einfach auf; meist entscheide ich mich gerade einmal für das Aussehen und den Namen sowie für die Rolle, die er (vorerst) einmal einnehmen soll (meist zumindest, ich habe kürzlich ein neues Fantasy-Projekt gestartet und immer noch keine Ahnung, wie mein Hauptchara so ist; ich weiß nur ihr Alter und was sie so meist tut). Alles Weitere zeigt sich beim Schreiben. Das ist zumindest mein Rezept und es geht auf. Finde dann nur immer Kommentare á la "Wow, das hast du ja toll geplant, das hätte ich nie erwartet" sehr spannend, weil halt nichts geplant ist.
    Von daher, mir zeigt der Charakter selbst eigentlich, wie er zu behandeln ist. Davor ist er für mich einfach ein Fremder - und da mache ich auch keine Unterschiede zwischen Männern und Frauen.


    Befürchtet ihr, dass ihr in Klischee absteigen könntet? Welche Punkte sind Klischee und was kann man in der Wirklichkeit/könnt ihr in eurem Umfeld beobachten? Ist ein weiblicher Chara, der sich gerne schminkt, Klamotten mag und ein Männlicher, der gerne Fußball und co. mag, automatisch klischeehaft?
    Klischees ... mein liebstes Spielzeug beim Schreiben. Sei es jetzt, dass ich absichtlich einen vollkommen klischeehaften Charakter erschaffe, an dem mein Hauptcharakter verzweifelt (und sich insgeheim lustig macht oder zumindest Kommentare abgibt, die zur Erheiterung des Lesers beitragen sollen), dass ich gewisse Antiklischees schaffe oder dass ich einfach zwei Eigenschaften, die laut Klischees nicht zusammenpassen, in einen Charakter klatsche. Wobei ich Letzteres eher nur bei Statisten anwende und nicht großartig viel mache - ein Muskelprotz, der durchaus Hirn besitzt, beispielsweise.
    Dass meine Antiklischees zu sehr übertrieben werden, befürchte ich eigentlich nicht, weil ich mich bemühe, auch andere Eigenschaften einzuweben. So plane ich beispielsweise einen weiblichen Charakter, der begeistert vom Motorradfahren ist (und auch gerne mal die Tempobegrenzung ignoriert), sich auch gut mit Motoren und generell Technischem auskennt, aber andererseits einen Schmucktick hat. Und nebenbei auch noch auf der Seite meines Hauptcharas steht, aber Gift-Pokémon einsetzt, die ja klischeemäßig eher die Antagonisten verwenden. Und eines kann ich jetzt schon sagen: Selbst als die Nichtplotterin, die ich bin, ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich diesen Charakter wieder verfallen lasse, sehr gering, weil mir die Gute einfach verdammt gefällt. Und auf diese Art sind eigentlich all meine Charaktere aufgebaut, die eben diesen Antiklischee-Effekt haben sollen. Gewisse Charaktereigenschaften, die man generell eher Männern bzw. Frauen zuschreiben würde, verteile ich, wie es eben gerade zum Charakter passt, da achte eigentlich nicht aufs Geschlecht.
    Und was meine absichtlichen Klischee-Charaktere angeht: Die sollen ja Klischees sein. Wobei ich zugeben muss, dass mich die auch mal schnell nerven - sollten sie mal die zweifelhafte Ehre eines zweiten Auftritts haben, lasse ich gerne mal klischeeentschärfende Züge in ihnen auftauchen. Sonst sehe ich mich gezwungen, diese Charaktere mal fallenzulassen und sie ein wenig von der Bildfläche verschwinden zu lassen.


    Und wie sieht es in euren Welten/eurer Geschichte mit Gleichberechtigung aus, die von der Gesellschaft ausgeht?
    In Anbetracht der Tatsache, dass ich meine Geschichten (sei es nun Pokémon oder ein Fantasy-Projekt) in moderne Zeiten setze (praktisch in Welten, die unserer sehr ähnlich sind - Urban Fantasy eben) und die Gesellschaft auch stark an dem orientiere, was ich kenne (sprich: unsere mitteleuropäische Gesellschaft), sieht es mit Gleichberechtigung eigentlich ganz gut aus, zumindest, was die Mann-Frau-Beziehung angeht. Was andere Beziehungen angeht ...
    Beispielsweise habe ich bei meinem ersten Fantasy-Projekt (das praktisch fertig ist und nur auf die Korrektur wartet) Gestaltwandler, die von den Menschen nicht akzeptiert werden und daher ihr Leben weit weg von den Menschen fristen müssen - weil die Menschen eben die weit mächtigere Rasse ist. Es gibt zwar ein gewisses labiles Gleichgewicht, das aber leicht gebrochen werden kann. Das ist aber die Basis meines Plots und daher unabdingbar. Wie es bei meinen beiden anderen Projekten wird, die in einer Welt spielen, die unserer noch ähnlicher ist, wird sich noch zeigen.


    Sind in Pokemongeschichten bei euch eher Mädchen Koordinatoren und Jungs sammeln Orden?
    Wenn ich es so grob überschlage, habe ich mehr Ordensammlerinnen und Koordinatoren, die auch etwas zur Story betragen, als umgekehrt. Hat aber nichts damit zu tun, dass ich hier wieder einmal gegen das Klischee vorgehen will, sondern es hat sich einfach so ergeben. Vor allem, wenn dann Charaktere einfach mal an Wettbewerben teilnehmen, ohne dass ich was davon geahnt hätte ... und das kommt gerne mal vor.


    Lasst ihr das lieber gleich alles außer Acht?
    Im Endeffekt trifft eigentlich genau das zu. Aber nicht, dass mir eine andere Wahl bliebe ... Es bringt mir nichts, Charaktere schon vor dem Schreiben zu planen (meine Bikerin ist da eine Ausnahme, wobei ich da schon mehr oder weniger zwei, drei Szenen im Kopf habe - charakterlich ist sie aber nicht wirklich geplant, nur ihre Hobbys *hust*), weil meine geplanten Plots dann doch ne andere Richtung nehmen und gewisse Charaktere dann einfach nutzlos sind. Daher kommt's halt, wie es kommt. Mehr kann ich dazu eigentlich nicht sagen ...

  • Nja, ich denke mal dass ich versuche (!) alle meine Charaktere gleich zu behandeln; meistens klappt das glaube ich aber nicht so ganz. Bei meinen männlichen Charakteren glaube ich, dass diese immer etwas zu rau wirken und alle so einen auf Super-Hero machen... Und irgendwie sind alle meine Männer/Jungs so schicksalhaft und reden ziemlich viel darüber. Meine Mädchen/Frauen hingegen sind meistens ziemlich zurückhaltend und schüchtern, was man ja fast schon als Klischee bezeichnen könnten, finde ich. Andererseits trat gerade im neuen 14. Kapitel von Monster unter meinem Bett ein neuer männlicher Charakter ins Licht, den ich vom Aussehen an mich angelehnt habe und so versuche ich auch seine Verhaltensweisen den meinen anzupassen... Mhm, ziemlich viel Gerede ohne auf den Punkt zu kommen...


    Aber was mich etwas stört ist die Sache mit dem Klischee... Klar klischeehafte Sachen mögen oft nicht so gut ankommen wie andere Dinge, aber das ganze erinnert mich so an die Leute die sagen "Oh Mann, alles was mainstream ist, ist scheiße"... Es ist deshalb mainstream weil es die Mehrheit gut findet und nicht anders verhält es sich meiner Meinung nach mit eben diesen Klischees. Klar mögen viele Jungs gerne Fußball, das ist nun mal so. Einen Charakter deshalb als klischeehaft zu bezeichnen ist... ziemlich seltsam. Allerdings muss ich sagen, dass ich es auch mehr mag wenn die Charaktere etwas schwerer gestrickt sind; dass dann mal einer nicht unbedignt auf Fußball einfährt sondern eben auf etwas Untypischeres. Nun ja, das ist aber auch von Geschichte zu Geschichte anders; im Allgemeinen kann ich das Ganze eigentlich nur so zusammen fassen, dass es mir eigentlich egal ist ob ein Charakter klischeehaft oder ungewöhnlich ist... Er muss einfach in die Geschichte passen, beziehungsweise muss das was er tut und das was er denkt und so muss alles zusammenhängen und Sinn ergeben. Ob das dann auf ein Klishcee herausläuft oder nicht spielt dabei finde ich nicht gerade eine wichtige Rolle...

  • Nein, wieso sollte ich auch. Wenn ich eine Fanfiction schreibe, dann wird das behandeln des Geschlechts meistens von der Story abhängen. Es gibt ja auch manche die die Verhaltensweisen aus dem RL nehmen. z.B Mädchen sind Tussen und die Jungs sind Machos etc. Sowas würde ich jetzt z.B nicht machen, ausser es ist eine RL-Story. Allgemein sollte man z.B in Mystery-Storys etc die Geschlchter nicht komplett unterschiedliuch behandeln. Für mich ist das wie eine Unterdrückung gegen das andere Geschlecht und kommt meiner Meinung auch nicht gut an wenn man in einer FF schriebt: "Weib, kock mir was zu essen. Frauen gehören in die Küche." Sowas gehört einfach nicht in eine FF und sollte es auch nicht. Klitzkleine Sticheleien können aber ab und zu schon sein, man sollte es nur nicht übertreiben.

  • Behandelt ihr eure Charaktere je nach Geschlecht anders - in ihrem Verhalten wie in ihren physischen Begebenheiten?


    Mein kanto charakter zum beispiel sammelt sowohl bänder als auch orden. (ähnlich wie Nando)
    nein eigentlich nicht zum beispiel ist (mein kanto charakter) ein ziemlich dürrer kerl der weit
    vom muskelberg klischee charakter entfernt ist, (zum beispiel Der weibliche hauptcharakter
    ist auch weit vom "typichen" schopping und tratsch Mädchen entfernt, eigentlich kann man eher
    sagen das das Mädchen mehr ein maskulines verhalten hat und der Junge eher ein femenines Wesen.



    Befürchtet ihr, dass ihr in Klischee absteigen könntet ?
    Na ja leichte Angst hab ich da schon aber meistens kann
    man es nur schwer vermeiden (hängt ja vom jeweiligen
    Schreibstiel des Schreibers/der Schreiberin ab finde ich)



    Und wie sieht es in euren Welten/eurer Geschichte mit Gleichberechtigung aus, die von der Gesellschaft ausgeht?


    Na ja meine story spielt in einem düstern Kanto, allerdings gibt es dort keine "offizielle" frauendiskriminirung, allerdings
    mekrt man des öftern das einige personen dieser welt immernoch im alten weltbild festhängen, aber insgesamt sind mann und
    frau gleichberechtigt,



    Sind in Pokemongeschichten bei euch eher Mädchen Koordinatoren und Jungs sammeln Orden ?


    Eigentlich nein, ich habe nur 2 charaktere die Bänder sammeln von denen beide aber Männlich sind.
    Orden aber sind 5 Männer aber gibt auch 2 Mädchen die orden sammeln, aber auch ein Mädchen das
    ihren traum noch suchen muss, während einer der 5 ordensammler sich im laufe seiner reisne wesentlich
    mehr zu einem mythenforscher entwickelt.



    Ist ein weiblicher Chara, der sich gerne schminkt, Klamotten mag und ein Männlicher, der gerne Fußball und co. mag, automatisch klischeehaft ?


    Ich finde es nicht wirklich klischeehaft wenn mädchen sich gern spielen und Jungs gern fußball spielen. Ich finde erst eine gesammte Charakter
    beschreibung zeigt ob ein Charakter klischeehaft ist oder nicht.

  • [align='justify']

    Zitat von Alaiya

    Da eine Frau normal auch weniger Körpergröße und Umfang hat, wird ihre Rüstung auch leichter sein. Selbst mit normalen Materialien sind 14 bis 20kg da durchaus im möglichen und ernsthaft: Selbst ich, als jemand der nur mittelmäßig trainiert ist, kann das tragen.


    Auf kurze Zeit gesehen sicherlich, aber auf Dauer ~1/3 seines Körpergewichts mit rumschleppen? Also bei mir wüsst ich das nicht. Man muss sich damit auch noch bewegen und im Fall einer Rüstung womöglich kämpfen können.


    Zitat von Nairu

    Für mich ist das wie eine Unterdrückung gegen das andere Geschlecht und kommt meiner Meinung auch nicht gut an wenn man in einer FF schriebt: "Weib, kock mir was zu essen. Frauen gehören in die Küche." Sowas gehört einfach nicht in eine FF und sollte es auch nicht.


    Nun, es kommt auf den Chara an. Wenn er ein totaler Macho ist, kann er einen solchen Spruch loslassen.


    So, dann will ich auch mal endlich wieder etwas zu meinem eigenen Thema sagen. Natürlich sollte man 'nen Chara nach seiner ganz individuellen Persönlichkeit darstellen, aber ich denke mittlerweile trotzdem, dass manche Geschlechtsunterschiede einfach vorhanden sind - also jetzt rein psychisch gesehen.

    Klischeehaft wird es erst, wenn man die gesamte Persönlichkeit nach dem Geschlecht ausrichtet.

  • Hehe... Ich glaube meine Geschichte schießt in dieser Hinsicht den Vogel ab. :ugly:


    Ich beziehe mich mit meinen Antworten wieder einmal auf die gegebene Situation in meiner Geschichte.


    Behandelt ihr eure Charaktere je nach Geschlecht anders - in ihrem Verhalten wie in ihren physischen Begebenheiten?
    Ja und Nein. Ich kann sagen, der physisch stärkste Charakter in meiner Geschichte, ist ein weiblicher Mönch und sie steht auf knuddelige Dinge und Personen. Ja, ich behandle meine Figuren je nach Geschlecht anders, aber... Welches Geschlecht hat eine Eidechse, die sich fortpflanzt indem sie Eier legt und diese dann mit Eiern der gleichen Spezies befruchtet? Alleine vom Körper her, hat die Figur 'Kaltblut' aus meiner Geschichte kein Geschlecht, benimmt sich aber wie ein Mann. Ist es ein Klischee, dass eine Frau, die überall auf ihrem Körper funktionierende Gebisse hat und diese auch nicht mit Stoff bedeckt, dich beißen wird, wenn du sie anfasst? Ja. Für mich schon.
    Ich liebe Klischees und ich liebe es mich mit ihnen zu spielen, denn ich finde es lustig und unterhaltsam. Die Möglichkeiten die ich in meinem Universum ergreifen kann, sind grenzenlos. Eine lebende Schaufensterpuppe mit weiblichem Körper? Gibt es. Verhält sie sich wie eine Frau? Nein, mehr wie ein Hund. Meine Protagonistin in der 1. Season ist ein naives Mädchen. Ihr Körper ist für die Kämpfe, denen ich sie aussetze, ungeeignet. Mit ihrer Fähigkeit kann sie sich aber trotzdem wehren. Ich igrnoriere die Linie zwischen den Geschlächtern in der einen Hinsicht und nutze sie trotzdem in bestimmten Szenen. Das ist Unlogisch? Banane.


    Befürchtet ihr, dass ihr in Klischee absteigen könntet? Welche Punkte sind Klischee und was kann man in der Wirklichkeit/könnt ihr in eurem Umfeld beobachten? Ist ein weiblicher Chara, der sich gerne schminkt, Klamotten mag und ein Männlicher, der gerne Fußball und co. mag, automatisch klischeehaft?
    Ja, mit Absicht. Und ich werde es wieder machen. Mädchen mögen Rosa und Jungs mögen Blau, ist doch so oder? Verdammt, ich liebe Rosa! Aber ich mag auch schwarz und weiß. Wie entstehen Klischees? ich sage, durch Gruppen die alle das gleiche machen. Klischees werde ich nicht nur für die einzelnen Geschlächter nutzen. Emos ritzen sich, Hipster sind Underground, der Kerl da in der Joggingshose benutzt 2x das Wort 'Alta' im Satz und der Muskelprotz zieht sich täglich seine Proteinshakes rein. Klischee, Klischee, Klischee und Klischee. Aber ihr könnt nicht sagend, dass das nicht stimmt, oder, dass ich kein Beispiel nennen könntet! Klischees gibt es nicht ohne Grund und die die sich gegen diese Klischees bewehren möchten, werden es tun. Ich bin ein laufendes Klischee, ich trage nur schwarz, habe längere schwarze Haare und rede nicht viel.
    Mädchen schminken sich, weil sie das gerne möchten. Die die sich nicht schminken, haben ihre Gründe, warum sie das nicht möchten oder können. Mädchen schminken sich, damit sie schöner sind? Pff... Dann würde ich mich auch schminken. Natürlich kann ein Abdeckstift den einen oder anderen Pickel verschwinden lassen, etc. Keine Frage. Männer mögen Spört weil es männlich ist. Ja. Mein Stievvater mag keinen Sport und ist trotzdem männlich. (Na gut, er mag dafür Kettensegen und Traktoren...) Ich mag all das nicht, ich mag Spiele (Brett, Konsole, PC, Karten, Spiele im Freien, alles mögliche) und Bücher. Ich bin kein gutes Beispiel für einen Mann, für meinen Körper würden manche Frauen morden... Dafür gebe ich ein gutes Klischee ab.


    Mein Prota kümmert sich schon um ihr Aussehen und um ihre Kleidung. Wer will schon mit zerrupftem Haar und zerrissener Kleidung rumlaufen. Fakt ist, dass jeder Mensch (ob im RL oder in einer FF) mit einem Fuß auf einem Klischee steht. Aber das ist doch eine Art um sich auszudrücken, oder? Meine Charakter habe klischeehatfe Namen. 'Kaltblut', eine kaltblütige Eidechse. Noch dazu kommt seien Fähigkeit. Er ist arrogant, kaltblütig und kann sich wie ein wildes Tier verhalten. Normal reden kann er aber auch.


    Und wie sieht es in euren Welten/eurer Geschichte mit Gleichberechtigung aus, die von der Gesellschaft ausgeht?
    Es gibt keine. Der stärkere überlebt. Ich nehme keine Rücksicht, weder aufs Geschlächt, Herkunft, Sitten und Gebräuche, die moralische Einstellung eines Charakters oder das Wohlemfinden meiner Figuren. Individuum hin oder her, wenn du dich schlussendlich nicht im Kampf beweisen kannst, wirst du nicht weit kommen. Wenn ich eine Frau, mit einem viskosem Körper und einem 2m langem und 19kg schwerem Breitschwert in den Kampf schicke, dann gebe ich ihr auch einen Gegner, den ich als spanned empfinde. Ich achte schon auf die Balanze, aber ich reize es so weit wie es nur geht aus. (Btw. Ein solches Schwert ist nicht zum Schneiden gedacht. Es soll deinen Gegner zerschmettern...) Der Gegner einer solchen Figur wird dann wohl eher flink sein und eine Fähigkeit haben, die es ihm ermöglicht, mit der Situation umzugehen.
    Der Kampf würde dann so aussehen: Mädchen mit großem Schwert versucht Gegner zu treffen, trifft sie, gewinnt sie. Gegner versucht Mädchen zu verletzten, merkt allerdings, dass ihr Körper wie Pudding ist. Er muss ihren Angriffen ausweichen und einen Weg finden sie zu verletzen.
    Das sind jetzt nur die Blaupausen des Szenarios. Nun kann ich diese Zwei Figuren so zurecht biegen wie ich das möchte. Warum mache ich nicht aus dem Mädchen eine leicht reizbare Person und ihr Gegner ist ein Stecher, der nur ihren Körper im Kopf hat? Wie hört sich das an? Grauenhaft oder?


    Lasst ihr das lieber gleich alles außer Acht?
    Ja! Kunterbunt und schön verklemmt. Ich will Spaß am schreiben haben! Mir geht es nicht um die Meinungen der Leser, auch wenn ich gerne höre/lese, was sie an meiner Geschichte auszusetzen haben, oder was sie mögen. Ich habe nicht umsonst diese verrückte Welt geschaffen. Wenn ich einen lebenden Kochtopf schaffe, will ich auch, dass sein Temperament brodelnd und hitzköpfig ist. Ich nutze Klischees bewusst. Aber ich beschränke mich damit nicht nur auf Menschen. Wo bleibt denn da sonst der Spaß? :ugly:

    Krieg: I'll never forget the way her holes cried... The way she screamed in agony as she pushed the knife slowly into my sternum...
    Such a beautiful symphony of feelings, and at the end of it, she was so much greater! My operatic diva of flesh and steel!!

  • Ich habe hier im Fanfiction-Bereiche keine (aktiven) Werke (lediglich eine stillgelegte, deren aktueller Stand nicht mal mehr ansatzweise mit dem von damals vergleichbar ist), auch Wettbewerbs-Abgaben sind es bislang nicht viele, trotzdem schreibe ich wirklich gerne und vor Allem besagte, hier stillgelegte Geschichte umfasst inzwischen sicher hundert Seiten, dazu kommen einige Kurzgeschichten und Ideen, die noch auf ihre Umsetzung warten.
    Da sowohl meine Hauptgeschichte als auch sonstige Geschichten präferiert in klassischen Fantasy-Umgebungen angesiedelt sind (sprich mittelalterlich, häufig mit Magie etc.), wirkt sich das freilich auch auf meine Charaktergestaltung und geschlechtsspezifische Unterschiede aus.
    Kleine Warnung noch: Ich werde, um gute Beispiele zu bringen, teilweise heftige Spoiler bezüglich einiger Charaktere aus meiner zentralen Geschichte einbringen, auch wenn ich bezweifle, dass hier diese jemand je lesen wird (was nicht heißt, dass ihr es nicht dürftet), könnte es also einiges an Spannung nehmen, wenn ihr alles lest und später mal meine Geschichte lest.


    Behandelt ihr eure Charaktere je nach Geschlecht anders - in ihrem Verhalten wie in ihren physischen Begebenheiten?
    Bis zu einem Gewissen grad: Ja, gemäß diverser mittelalterlicher "Klischees", allerdings breche ich diese mit einigen Charakteren auch bewusst, weil ich eben keine klischeehaften Figuren einbringen möchte. Momentan sind keine muskelbepackten Frauen für meine Geschichte geplant (wobei es bei Kraft ohnehin kaum auf Umfang ankommt), allerdings sind auch die meisten Männer nicht übertrieben kräftig gebaut, sofern es dafür keine trifitigen Gründe gibt. Der Vater des Protagonisten ist beispielsweise ein Schmied, der durch seine Arbeit natürlich sehr muskulös ist, der Protagonist ist vom Aussehen her aber ein eher durchschnittlicher Typ, zwar mit überdurchschnittlich viel Übung im Umgang mit Schwert und Bogen, da er den Umgang damit als Hobby regelmäßig übt, aber kein Muskelprotz oder dergleichen.
    Seine Mutter scheint erstmal eine gewöhnliche, mittelalterliche Hausfrau und fürsorgliche Mutter zu sein, kräftig genug um einen großen Topf mit Essen darin vom Herd auf den Tisch zu wuchten, aber mehr auch nicht. Später im Lauf der Geschichte stellt sich jedoch heraus, dass sie außerordentliches, magisches Talent besitzt und eigentlich nichtmal ein Mensch ist, was sie aber stets verbarg. Sie hat also durch Magie und ihre Mischrasse (halb Dämon, halb Drache) außergewöhnliche Kräfte, die selbst für einen gestählten Krieger nicht zu erreichen wären.
    Ebenso gibt es einige weitere (fest geplante) weibliche Charaktere, die - mehr oder weniger erfolgreich - versuchen, aus dem mittelalterlichen Klischee der Hausfrau oder, beim Adel, der behüteten Prinzessin auszubrechen, man könnte im Prinzip sogar soweit gehen, zu sagen, dass ich damit gezielt versuche, Gleichberechtigung und Brechen von Klischees zu propagieren.
    Zusammengefasst kann ich also sagen, dass ich zwar charakterliche Unterschiede basierend auf dem Geschlecht ziehe, diese jedoch auch gezielt durchbrechen möchte, die Klischees also eher als Mittel zum Zweck verwende, um gängigen Vorstellungen zu entsprechen, diese gleichzeitig durch Ausbrecher aber zu verbiegen versuche.


    Befürchtet ihr, dass ihr in Klischee absteigen könntet? Welche Punkte sind Klischee und was kann man in der Wirklichkeit/könnt ihr in eurem Umfeld beobachten? Ist ein weiblicher Chara, der sich gerne schminkt, Klamotten mag und ein Männlicher, der gerne Fußball und co. mag, automatisch klischeehaft?
    Aufgrund des für gewöhnlich altertümlichen Settings, sind die Klischees bei mir natürlich anders gelegen, wie im vorherigen Abschnitt angesprochen beispielsweise die Hausfrau oder die Prinzessin, und auf der anderen Seite Soldaten und Schmiede, die ich gezielt verwende, um eine vertraute Umgebung zu erschaffen, gleichzeitig aber auch gezielt durchbreche. Da ich sehr genau auf die Gestaltung eines individuellen Charakters achte und sowohl Persönlichkeit, als auch Fähigkeiten, physisch wie psychisch, sehr genau auf meine Vorstellungen abstimme, habe ich keine Angst, ungewollt in Klischees abzurutschen. Wenn ich ein Klischee verwende, dann als bewusstes Stilmittel.
    Charaktere, die scheinbar gängigen Klischees entsprechen, würde ich aber nicht zwangsläufig als klischeehaft bezeichnen, immerhin existiert grundsätzlich eine gesellschaftliche Norm, der viele "gewöhnliche" Leute nunmal einfach entsprechen, unabhängig davon, ob man diese aus der realen Welt übernimmt oder der erfundenen Welt eine selbsterfundene Norm aufdrückt, werden viele Nebencharakter und vielleicht sogar die Hauptcharakter dieser entsprechen. Manche Geschichten bekommen genau dadurch ihren Reiz, dass der Charakter, mit dem man sich identifiziert, eigentlich völlig normal ist.
    Wirklich klischeehaft im negativen Sinne würde ich Charaktere erst nennen, wenn sie hoffnungslos überzeichnet sind - was natürlich auch ein Stilmittel sein kann - oder Klischees bedienen, die nicht mehr als, für die Geschichte verwendete, gesellschaftliche Norm gelten. Solche Charakter können einen humoristischen Zweck erfüllen oder auch gezielte Provokation sein, um auf irgendwelche Missstände hinzuweisen.
    Das bisher waren nun eher Paradebeispiele, natürlich gibt es auch genügend Negativbeispiele. Charaktere, die ungewollt klischeehaft sind, völlig überzogen oder unglaubwürdig wirken, obwohl es durch die Umgebung der Geschichte nicht sinnvoll erscheint, lächerlich klischeehaftes Verhalten, es gibt viele Möglichkeiten, solche Stilmittel falsch zu verwenden, sei es unbewusst oder einfach aus Unfähigkeit.
    Klischees begegnen mir auch in meinem Umfeld genug, seien es die "quasi nicht vorhandenen" Frauen in technischen Berufen oder eine Horde männlicher Programmier und IT-Fritzen, "die vermutlich noch nie eine nackte Frau gesehen haben" und aussehen wie der letzte Messi. Dass diese Klischees zwar ihren Ursprung haben, aber meist hoffnungslos übertrieben oder schlichtweg falsch sind, muss ich euch sicherlich nicht erzählen. Ich kenne soviele Ausnahmen gängiger Klischees, dass ich diese wirklich nicht ernst nehmen kann und allenfalls müde belächle, verständliche Ursprünge hin oder her.


    Und wie sieht es in euren Welten/eurer Geschichte mit Gleichberechtigung aus, die von der Gesellschaft ausgeht?
    Gemäß dem altertümlichen Schema, das ich für die meisten meiner Geschichten verwende, steht die Gesellschaft Normbrechern eher kritisch gegenüber. Kämpfende Frauen? Lieber nicht. Magierinnen? Hilfe! Prinzessin, die lieber Abenteuer erlebt als behütet in ihren Gemächern zu hocken? Bloß nicht!
    Nur dass ich es eben nicht dabei belasse. Einige wehren sich gegen diese Normen, lehnen sich dagegen auf, um ihre Träume verwirklichen zu können oder einfach nur Anerkennung zu finden. Verschiedene Charaktere reagieren dann unterschiedlich auf diese Ausbrüche. Einige nehmen es einfach stillschweigend hin, manche begehren halbherzig dagegen auf, andere finden's super und ein paar einzelne sind vielleicht irgendwelche assozialen Vollidioten, die versuchen, die Charaktere wieder in ihre verquere Normvorstellung zu drücken. Dass das nicht gutgehen kann, ist selbstverständlich, bietet damit also schön viel Konfliktpotential für philosophische Abhandlungen über Geschlechterrollen, Gleichberechtigung etc., was ich immer wieder gerne nutze, um verstecke Kritik an der modernen Gesellschaft zu üben, die sich hinsichtlich der Gleichberechtigung zwar gebessert hat, aber noch lange nicht optimal ist, wobei ein optimaler Zustand kaum zu erreichen sein dürfte.


    Sind in Pokemongeschichten bei euch eher Mädchen Koordinatoren und Jungs sammeln Orden?
    Da ich bisher keine Pokémongeschichten geschrieben habe, die solche normalen Elemente beinhalteten, kann ich zu dieser Frage nicht viel sagen. Würde ich mal eine solche Geschichte schreiben, wäre es wohl ähnlich wie bei meinen Fantasy-Geschichten. Viele Charaktere entsprechen der gängigen Norm, aber einige versuchen, daraus hervor zu brechen.


    Lasst ihr das lieber gleich alles außer Acht?
    Wie geschrieben, mache ich mir sehr viele Gedanken über jeden einzelnen Charakter, der mehr als ein, zwei Sätze der Geschichte an Zuwendung zugestanden bekommt, dementsprechend auch über das Thema Geschlechterrollen und Klischees. Die Frage, ob ich ungewollt in Klischees verfalle, stelle ich mir aber grundsätzlich nicht.

  • Physische Begebenheit hat ja nichts mit Muskelprotz sein oder nicht zu tun. Aber na gut, mit High Fantasy befass ich mich schon lange nicht mehr, aber es bleibt trotzdem die Frage, warum überhaupt jemand, der adelig und wohlbehütet ist, rausgehen und Abenteuer erleben sollte, weil man nur zu verlieren und nichts zu gewinnen hat. Selbst wenn die Prinzessin eine rebellische Person ist, hat sie trotzdem keine Fertigkeiten, mit denen sie auch nur eine Woche draußen überleben kann. Selbst die rebellische Prinzessin wird es sich zehnmal überlegen, ob sie ihre schönen Kleidchen und Zofen und co. gegen einen Wald eintauscht xD
    Die Mutter oder der Vater dieser Prinzessin wird zB. keine asoziale Vollidiotin/kein asozialer Vollidiot sein, wenn sie/er versucht ihre/seine Tochter davon abzubringen, sondern bringt a. Lebenserfahrung mit sich und b. ist nicht so kurzsichtig wie ein junger Charakter.


    Ich weiß nicht, wie ich dazu stehen soll. Ein Klischee zu brechen ist meiner Meinung nach ein größeres Klischee als das Klischee selbst.
    EIne Frau muss ja nicht gleich selbst in einer mittelalterlichen Welt das Schwert in die Hand nehmen und den Haudegen spielen; die Prinzessin kann eine starke Person als zB. künftige Königin sein, die viele Fäden zieht und die Handlung beeinflusst, ohne je ein Schwert auch nur angerührt zu haben oder durch Sträucher und Schlamm gestapft zu sein.
    Außerdem denk ich mir bei solchen Geschichten immer, dass eine Frau alleine gefährlich unter einer Horde Männern lebt.

  • Der gestählte Muskelprotz war auch eher ein klischeehaftes Beispiel, natürlich kann man auch schnell, gewandt oder kräftig sein, ohne Oberarme wie Baumstämme zu haben (habe ich ja sogar angedeutet).
    Wieso jemand Abenteuer erleben wollen sollte? Ich weiß ja nicht, wie's dir da so geht, aber muntere Kerlchen (wahlweise auch weiblich), die lieber irgendetwas erleben, als gelangweilt zu Hause rumzuhocken gibt's überall. Was genau diese unter Abenteuer verstehen, ist sicherlich wieder ein anderes Thema, aber dass es genügend Leute (und Gründe) gibt, die aus ihrem langweiligen Alltagstrott ausbrechen wollen, ist keine Frage, sondern eine Tatsache, die auch in der Realität oft genug vorkommt. Dass es nichts zu gewinnen gibt, ist außerdem eine sehr subjektive und - meiner Meinung nach - falsche Ansicht. Neue Freunde, Lebenserfahrung oder einfach nur Abwechslung und Spaß, es gibt vieles, das man durch das Durchbrechen des Alltäglichen erreichen kann, gefährlich oder nicht.
    Die Prinzessin aus meiner Geschichte, auf die ich mich indirekt bezog, ist übrigens eine Elfe/Elbin, und als solche ohnehin schon im Wald hausend und durch, eigentlich unerlaubte, Streifzüge durch den Wald auch nicht völlig ahnungslos, was das Überleben in der Wildnis angeht. Dass der sorgende Vater (die Mutter ist tot) kein asozialer Volltrottel ist, sondern sich einfach nur Sorgen macht, ist irgendwo klar (wenn auch nicht selbstverständlich, da du meine Geschichte nunmal nicht kennst), das heißt aber nicht, dass das der Prinzessin nicht bewusst ist und nicht einfach trotzdem gerne Abenteuer erleben würde, weil es nunmal einfach langweilig ist, nur vor sich hinzuleben, gefangen in einer Art goldenem Käfig.
    Mag sein, dass diese Charaktereinstellung wieder etwas von Klischees hat, im Vergleich zur gesellschaftlichen Norm (wobei es unter den Elfen wieder anders aussieht, was Kriegerinnen und Ähnliches angeht) ist es kein Klischee, sondern ein Ausbruch aus der ihr zugedachten Rolle, weil sie sich nicht in diese fügen möchte.


    Ich beziehe mich weniger darauf, konkret mit Klischees zu brechen, Powerfrauen gibt es auch in der Realität und als Klischee kann man vieles bezeichnen, es geht mir viel mehr darum, den Bruch der gesellschaftlichen Norm zu thematisieren, um diese standardisierte Rollenverteilung aufzubrechen, ohne mir konkrete Gedanken über klischeehafte Figuren zu machen.
    Natürlich gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, wie man Macht und Einfluss erreichen kann, selten genug werden die stärksten Krieger zu den mächtigsten Leuten in irgendeiner Welt, aber ist es nicht eher ein Klischee, Frauen nicht vom Image wegkommen zu lassen, körperlich schwach und auf andere Mittel angewiesen zu sein, als mal eine kräftige Kriegerin einzubringen? Man kann vieles als Klischee ansehen, das Ziel sollte es deshalb weniger sein, diese direkt zu vermeiden, sondern eher, eventuelle Klischees gezielt einzusetzen, sodass es innerhalb der Geschichte stimmig wirkt und eben nicht wie irgendein altbackenes Klischee.
    Das ist sicherlich richtig, es ist ein heikles Thema, geschlechtlich gemischte Kriegertruppen einzusetzen, allerdings sollte das kein Grund sein, in Geschichten auf soetwas zu verzichten. Es spricht ja nichts dagegen, genau dieses Thema sogar konkret in der Geschichte zu behandeln, oder? Sei es jetzt ein versuchter Übergriff oder Ablenkung während eines Kampfes, sowas kann man super in der Geschichte verarbeiten.
    Erfahrungen aus der Realität zeigen übrigens, dass gemischte Kampftruppen eher andere Probleme nach sich ziehen, freilich gibt es auch sexuelle Übergriffe oder Ablenkung, aber das häufigste Problem war wohl, dass die Männer meinten, den Helden spielen zu müssen und sich für die Frau(en) zu opfern. Ich weiß nicht mehr genau, wo das versucht wurde, hat mir ein Freund aber mal erzählt. Markus Heitz (falls den jemand hier kennt, Autor diverser bekannter Fantasy-Reihen) hat in seiner Albae-Reihe (Albae = Dunkelelfen) dieses Prinzip sogar auf eine noch interessante Weise eingebracht. Dort gibt es eine besondere Kampftruppe, die ausschließlich aus gleichgeschlechtlichen Paaren (Männer wie Frauen) besteht, da dort die Wahrscheinlichkeit geringer ist, dass sich der eine für den anderen opfern will, sondern eher beide gleich besorgt umeinander sind und dementsprechend verbissen kämpfen.


    Wie gesagt, ist ja auch alles schön und gut und natürlich stimmt es, Frauen sind im Schnitt nunmal weniger wehrhaft als Männer, das ist aber kein Argument dafür, keine Powerfrauen oder Kriegerinnen als Ausnahme-Charaktere zu verwenden.

  • Ich versteh immer noch nicht die Ansicht, warum eine "Powerfrau" am besten zeigt, dass sie eine ist, nur weil sie sich aufs Kampffeld stellt. Politik und Wirtschaft (und in modernen Geschichten auch Wissenschaft) sind viel einflussreicher als einer von tausenden Kriegern zu sein. Na gut, ich mag Kriegermentalitäten eh nicht, das primitive Draufkloppen und dauernd die Rede von Tugenden.


    Aber es geht ja nicht nur um Einfluss. Ich finde die Rolle einer beschützenden Mutter viel stärker als eine Soldatin, die nur kämpft, um allen zu zeigen, dass sie es auch kann. Die Eine steht für etwas ein, das sie liebt, die Andere will sich nur selbst beweisen. Imo, ich finde es nur den einfachsten Weg eine Frau stark darstellen zu wollen, indem man sie mit Schwertern oder Knarren darstellt. Aber ich hab allgemein die Erfahrung in Animes, Büchern und Filme gemacht, dass die am einfachsten gestrickt sind. Deswegen darf man kritisch sein. Sie werden nur mehr gehypt als andere, weil die Autoren zeigen wollen: "Seht her, soooo muss eine starke Frau sein und nicht anders. Seht her, sie ist unabhängig und cool." Ihre angebliche "Stärke" wird einem nur auf's Auge gedrückt.

  • Ich habe nie behauptet, dass eine Powerfrau ihren Bruch mit Normen am besten zeigt, indem sie sich in die Schlacht wirft, wie kommst du darauf?
    Von Kriegen an sich halte ich auch nichts, weil ich ziemlich pazifistisch eingestellt bin, aber Geschichten über Krieg (und auch Spiele) finde ich wirklich faszinierend. Aber ich sehe schon an deinen Formulierungen von primitivem Draufkloppen und vermeintlichem Schönreden, dass du nicht wirklich Ahnung vom Thema Krieg in (Fantasy-)Geschichten hast, dementsprechend mache ich dir keinen Vorwurf, dass du da mit Klischees um dich wirfst, die in dieser Form selten zutreffen, zumindest nicht in guten Büchern/Geschichten.


    Das mag deine subjektive Ansicht sein, aber der entscheidenste Bestandteil ist meiner Ansicht nach die Situation bzw. die Gründe, für verschiedenes Handeln. Stell dir zum Beispiel eine liebende Mutter vor, die zum Schwert greifen muss, um ihre Familie zu beschützen, da sie angegriffen werden? Ohne dafür jetzt ein konkretes Szenario heraufbeschwören zu wollen: In einer solchen Situation kann auch eine Mutter zur Kriegerin werden, diese beiden Rollen müssen sich also nichtmal widersprechen. Ebenso ist es eine Frage des Autors, wie einfach er seine Charaktere strickt, unabhängig davon, welche Rolle sie bekleiden. Auch eine Kriegerin, die scheinbar eine Haudrauf-Powerfrau ist, kann reichlich seelischen Ballast mit sich rumtragen, der entscheidend zu ihrem Charakter beiträgt und sie zu dem gemacht hat, was sie ist.


    Da ist sicherlich etwas dran, es muss ja auch keiner gut finden, was die Prinzessin da macht. Aber sehen wir es mal so: Würdest du es immer allen recht machen wollen? Willst du nicht auch einfach mal das machen, was du willst und nicht das, was man von dir erwartet? Es ist einfach nur natürlich, wenigstens ein bisschen selbstsüchtig zu sein.
    Davon mal abgesehen, halte ich es auch durchaus für sinnvoll, erstmal Lebenserfahrung zu sammeln, bevor man ein Volk regiert, sonst endet das wie in Frankfreich mit Marie Antoinette. In die Welt zu ziehen und Abenteuer erleben ist dafür sicherlich nicht die beste Option, weil es nunmal gefährlich ist, aber besser als keine Ahnung von der Welt zu haben.
    Achja, die Prinzessin ist zum aktuellen Erzählzeitpunkt meiner Geschichte 22, was für eine Elfe wirklich nicht viel ist.

  • Du machst mir keinen Vorwurf, wie lieb von dir ;*
    Das ist der Grund ua, dass ich kein Interesse mehr an High Fantasy habe. Es ist eben oft dasselbe und mit Kriegern kann ICH oft einfach nichts anfangen.


    Die Frage ist, ob sie zum Schwert greifen und damit länger als einen Tag überleben kann - und die Tiefgründigkeit eines Charakters ist nicht von seiner Vorgeschichte abhängig. Auch Personen, die kaum seelischen Ballast mit sich tragen, können komplexer sein als mit tragischer Vorgeschichte.


    Was Marie-Antoinette gesagt hat oder nicht, steht in den Sternen. XD

  • Ich möchte mich nur ungerne in eure Diskussion einmichen, obwohl... Doch, genau das will ich.


    Ich, für meinen Teil, finde wenig gefallen an den gegebenen Umstände einr mittelalterlichen Geschichte. Auch wenn die Situation durch die Hand des Autors einfach gebrochen werden kann. Darum mag ich Geschichten aus der Zukunft oder welche, die mit unserer Welt wenig zu tun haben. Ich kann es auch nicht ganz verstehen, warum eine Prinzessin sich dafür entscheidet, los zu ziehen und Abenteuer erleben zu wollen. Andererseits, wer ist in so einer Welt dazu befugt Abenteuer zu erleben? Der Sohn des Schmieds? Die Tochter der Kammerzofe? Haben die Kinder nicht oftmals die Berufe ihrer Eltern übernommen? Ich kann eine Geschichte erzählen, in der es um das Leben eines Bauernjungen geht, der sein Leben lang Getreide anbaut und nie auch nur ein Schwert in der Hand halten wird. Aber eine solche Geschichte wäre eventuell besser als Roman geeignet. Er könnte eine schöne Frau kennenlernen und sie würden Kinder bekommen und und und. Aber wenn wir über Abenteuer schreiben, dann kann auch die Tochter des Bäckers einen verfluchten Dolch eines Halbdämons finden, der sie dazu bringt ihr Dorf in Schutt und Asche zu legen. Ohne diese Geschichte nun weiter zu stricken, möchte ich sagen, dass es nur Geschichten sind. Kennt ihr Märchen, die euch als Kind erzählt wurden (oder ihr habt sie gelesen, etc.) in denen es nicht etwas magisches gibt? Wahscheinlich. Ob ich jetzt Aschenputtel nehme oder Pippi Langstrumpf, beide hatten ihre Abenteuer. In Geschichten müssen die Figuren nicht immer in ihren gegebenen Rollen festsitzen. Darum schreiben wir doch Geschichten, ich zumindest.


    Jeder hat seine Einstellung zu solchen Dingen. Ich kann mich auch nicht unbeding damit anfreunden, dass die Prinzessin aus eigenem Willen zum Schwert greift und meint, sie wird... ja, was will sie denn eigentlich? Abenteuer? Was ist Abenteuer? Hat sie nicht ein eine Plicht? Wie soll jetzt Frieden zwischen den zwei Reichen entstehen, wenn die Prinzessin nichtd den Prinzen heiratet?
    Moment, warte. Das war nicht das worauf ich hinaus wollte. Die Möglichkeiten in Geschichten sollen doch anders sein. Und wenn ich eine Geschichte schreiben möchte, in der die Zofen das machen, was Zofen machen, (keine Ahnung, ehrlich) dann wird es keine Ausschweifungen geben.

    Krieg: I'll never forget the way her holes cried... The way she screamed in agony as she pushed the knife slowly into my sternum...
    Such a beautiful symphony of feelings, and at the end of it, she was so much greater! My operatic diva of flesh and steel!!

  • Willi00

    Hat das Label Diskussion hinzugefügt.