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Natürlich ist sowas einfach nur kindisch und albern (außerdem erreicht man außer Spott gar nichts damit), aber es auch drum, dass echte Gewalttaten herabgespielt werden. Da werden Flüchtlingsheime angezündet und aus der rechten Ecke kommt direkt oder durch die Blume: "Die armen Bürger wissen sich ja sonst nicht mehr zu helfen!" Oh noez, was für ein armes, gewalttätiges Dudu. :(

Zitat von Picollo

Oh wennich mal wieder dazwischenfunke: aber ähm ist das nicht eine gewaltige Ebenenverschiebung wenn ich schriftliche Androhungen im Internet, die jede Hanswurst hinrotzen kann und die im Delirium oder mangels Gehirnzellen verfasst wurde ÜBER eine tatsächliche Tat => Tortenwerfen also Torte gegen Kopf stelle?

Zunächst mal sehe ich gar nicht, dass das getan würde. Ich sehe hier niemanden, der sich mit dem Tortenwerfer solidarisiert, der Konsens ist, dass der Tortenwurf als Diskussionsbeitrag nicht zielführend ist. Die angemessene Reaktion wäre allerdings den Tortenwerfer anzuzeigen und den Rest der Polizei zu überlassen. Ein Video, in dem von einem "brutalen" Angriff die Rede ist, ist nämlich genauso wenig zielführend und dient lediglich der Hetze gegen einen (ohnehin vorher ausgemachten) Feind, der Antifa.
Zuletzt lassen die Kommentare durchaus tief blicken, wie seitens AfD-Sympathisanten der Umgang mit unerwünschten Personen auszusehen hat.

Zitat von Shorino

Im Boomjahr 2016 beziehen 6 Mio Menschen Hartz IV - die Hälfte von ihnen arbeitet Vollzeit - sind 7,5 Mio Erwachsene funktionale Analphabeten, fehlen Milliarden in der Infrastruktur, sind Wohnungen in (west)deutschen Innenstädten nicht mal mehr für die Mittelschicht bezahlbar, geht die Schere zwischen Arm und Reich nach wie vor auseinander - und im Wahlkampf geht es um Burkas und Ausländer.

Aber die Ausländer haben meinen Job gestohlen, drücken die Löhne, besetzen die Wohnungen - und weil ich Frauenrechtler bin, bin ich gegen Burkas. Da, alle Lösungen auf einem Tisch. Ausländer raus, und Burkas verbieten. Scheint gut, nicht?

Es ist so einfach, daran zu glauben. Es ist so einfach, die Schuld bei den anderen zu finden. Es ist so schwierig, sich selbst einzugestehen, dass man tieferliegende Probleme nicht mit Polemik lösen kann. Na ja.

Abgesehen davon, dass ich 2016 nicht wirklich als Boomjahr bezeichnen würde (gerade für den kleinen Mann, die Zinsen sind immer noch negativ, und die einzige wirklich gute Wirtschaft hat im Moment die USA) stimme ich Shorino absolut zu, dass diese Themen im Vordergrund stehen sollten. Es geht nicht nur um Lösungsvorschläge, im Moment würde ein Anerkennen dieser Probleme schon einen weiten Weg gehen.

Gerade heute habe ich mit einer Politikstudentin über die Situation in Grossbritannien gesprochen, welche im Grossen und Ganzen vergleichbar ist: Das Problem liegt vor allem in der mangelnden Wirtschaftsleistung. Es gäbe offensichtliche Lösungen zu Shorinos Problemen - mehr Geld. Aber woher? Man kann die Steuern erhöhen; ein Tropfen auf den heissen Stein, und grundsätzlich eher kontraproduktiv, um Wachstum zu generieren. Abgesehen von den Wohnungen in den Innenstädten, die ich ganz ehrlich nicht wirklich als Problem sehe (niemand hat ein Anrecht auf eine Wohnung in der Innenstadt) besteht bei den anderen Problemen ein Handlungsbedarf, und zwar auf ganz grundsätzlicher Ebene. Wenn man zu wenig Geld hat, dann muss man halt weniger ausgeben. Da gibt es zwei Wege: Weg 1, man kürzt einfach Dienstleistungen. Das ist nicht zielführend, denn das ist genau das Problem, und so würde es nur akzentuiert. Weg 2, man gestaltet die Behörden effizienter. Hier sehe ich das grösste Sparpotential, Abläufe verschnellern, bürokratische Prozesse abbauen und halt hin und wieder Regulierungen abschaffen, um etwas mehr Freiheit zu schaffen, Wirtschaftswachstum zu generieren, und weniger Kapazitätsverbrauch bei der Kontrolle von Regeln. Doch genau hier liegt imo die grosse Schwäche der Demokratie; ein solcher Strukturwandel, der dringend nötig ist, ein Aufbau mehr oder weniger von null auf, eine Totalmodernisierung der meist schon fast hundert Jahre alten Institutionen wie zum Beispiel dem Rentensystem (sogar mehr als hundert Jahre alt, letzte Reform 1972, also vor über 40 Jahren) hin zu nachhaltigem Wirtschaften, das eben auch Rezessionen überstehen kann (im Moment nicht wirklich der Fall, kleines Beispiel aus der Schweiz: Rentenversicherungen sind verpflichtet, mindestens so und so viel Rente pro Person zu zahlen, die Regulierungen aber verunmöglichen es momentan, diesen Versicherungen genügend Gewinn zu machen, da die Zinsen so tief sind; dh de facto wird den Jungen die Rente gestohlen, weil deren Beiträge stopfen die Finanzlöcher momentan und verlagern das Problem auf später).

Kurz, ein grundlegender Strukturwandel ist die einzige politische Lösung, die es zurzeit gibt, die irgendeine Hoffnung auf Erfolg vorweisen kann.

Da ich selber in MV lebe und es mich betrifft, kann ich nur sagen das ich geschockt war wo ich das gelesen habe. Die Wahl wird extrem traurig, aber in vielen Gegenden gibt es hier zu viele die so denken wie die AFD oder NPD, dementsprechend war es zu erwarten. Wenn die AFD nur 10% bekommen würde, wäre ich sogar eher geschockt, weil das käme extrem unerwartet.
Den Schweriner Weg begrüße ich und dass die AFD dort nicht mit machen will kam jetzt nicht gerade unerwartet.

@Chengo

Es geht nicht darum, dass man mit der NPD zusammenarbeitet. Es geht darum, dass die AfD auch Anträge der NPD annehmen würde wenn auch die AfD diese Anträge vertretet. Die Etablierten lehnen die Anträge der NPD geschlossen immer ab. Die AfD möchte da vorsichtiger sein. Was nicht schlecht heißt. Schlecht ist wenn die AfD mit der NPD zusammenarbeitet. Auch bei der Linke gibt es Standpunkte, die die AfD auch vertretet. Aber in erster Linie muss Sachpolitik betrieben werden.

So wie es aussieht wird die NPD den Wiedereinzug aber nicht mehr schaffen. Und wenn die NPD 3% verliert und diese Wähler AfD wählen, dann ist die AfD lange keine NPD light. Wo kommen dann die anderen 15%, die die AfD auch wählen werden. Ja, Nichtwähler, Linke, CDU, SPD und Grüne. Wird man alles bei der Wahl erfahren siehe Wahlanalyse.

Also ich finde es nicht verkehrt, aber man sollte bewusst rechte Themen von rechtsextremen Themen abgrenzen und einsehen, welche Anträge der NPD abzulehnen sind und rechtsextrem sind. Die AfD wird nicht wie die Piratenpartei untergehen, aber nur wenn sie sich von rechtsextrem und antisemitisch sich grenzt.

Ach nochwas in Sachsen ist die NPD auch ungefähr so stark wie die NPD in Mecklenburg-Vorpommern

ps: Die AfD MV schrieb dazu:

http://www.afd-mv.de/selbstver…sammenarbeit-mit-der-npd/

Meiner Meinung nach ist ein Tortenwurf der Ausdruck des Widerspruches. Man könnte ihn verprügeln, ihn erschießen oder sonstwas auf ihn werfen - aber das würde körperliche Schäden nach sich führen. Stattdessen entscheidet man sich für die bessere Alternative: Eine Torte. Das Gefühl des Widerspruches ist immernoch vorhanden, aber es kommt niemand zu Schaden. Meiner Meinung nach ist der Tortenwurf das Zeichen von Friedfertigen - so paradox es auch klingen mag. Aktiver Protest ohne Gewalt. Dass es Leute irgendwie als Körperverletzung hinlegen, kann ich ehrlich gesagt nicht verstehen, wobei das auch an den ganzen Cartoon-Tortenschlachten lag, die ich als Kind gesehen habe.

Zitat von Chengo

sondern dass man nun auch die Familien der Tortenwerfer hinter Gittern bringen soll...erinnert mich an irgendeine Diktatur... hmm...

Lenin, Hitler, Erdogan, such dir einen aus.

Und ja laut meiner Info war die Torte gefroren und hat eine leichte Verletzung ergeben.

Ist es sinnvoll? Nein. Ist es intelligent? Nein. Bringt es groß etwas? Nein. Wenn man von leichter Belustigung absieht und die hätte ich auch empfunden, wenn es jemand von der CDU oder Linken oder sonst einer Partei gewesen wäre, Torte im Gesicht ist nunmal leider ein Slapstick Klassiker. Ist die Person verletzt worden? Nein. War es ein Gewaltakt? Nein. War es ein Mordanschlag? Nein. Muss man darum jetzt im Endeffekt so einen trara machen? Nein, muss man nicht. Mein Gott, es hört sich fast so an, als hätte jemand ihr einen Stein ins Gesicht geschmissen, nicht eine verdammte Torte. Mach mal keinen Staatsakt draus.

Und ja lol, das fände ich trotzdem harmlos. Nicht besonders witzig, aber ich würde deswegen nicht gleich so tun, als hätte man mir nach dem Leben getrachtet. Wer wirklich ordentliche Politik machen möchte, der lässt sich von so einer bescheuerten Aktion nicht weiter aufhalten. Täglich werden Menschen für Ihre Meinungen angefeindet, von allerlei Seiten, ein Wurf mit einer Torte ist da so ziemlich das harmloseste, was mir einfällt. Ich unterstütze solche Aktionen nicht, aber gleich ein Fass aufzumachen ist genauso kindisch.

nochmal zur Torte: Klar die Aktion an sich ist harmlos . Wenn ich das gedanklich auseinanderklamüsere dann ist es aber so, das ich eine Aktion gegen Menschen starte gegen ihren Willen. Die Person wurde nicht gefragt ob sie die Torte ins Gesicht haben will. Wenn ich so eine Aktion mache, stelle ich mich moralisch über einen Menschen, ich nehm ihm praktisch das Recht ab, zu entscheiden ob er etwas will oder nicht will, ich stelle mich gedanklich über diesen Menschen und drücke das durch einen Tortenwurf aus, durch eine aktive Tat. Wie schon geschrieben, man ist da gedanklich garnicht mehr so weit weg von einem Terroristen der Menschen erschiesst. Der große Unterschied ist es ob ich als Beteiligter entscheiden kann oder nicht. Wenn mich im Internet jemand beleidigt kann ich immernoch entscheiden was ich mache, wenn ich draussen Sachen höre die mir nicht gefallen kann ich weggehen. Aber das wurde demjenigen, der die Torte abbekommen hat, alles genommen.

Könnt es drehen wie ihr wollt, diese Aktionen sind dumm und falsch. Egal ob es nur eine Torte ist.

zur AFD: Meine Prognose wird eher so Richtung 25% gehen, befürchte ich. Siehe letzte Landtagswahlen, da lagen die Umfragen davor auch alle viel viel niedriger. Das wird aber für keine Beteiligung reichen, wobei man dann noch schauen muss wie hoch die Linkspartei liegen wird. Wenns ganz dumm läuft, muss die CDU mit den Grünen und SPD UNTER Tolleranz der Linken regieren LOL weil es anders nicht geht. Totales Chaos.

Zitat von Bällchen

Meiner Meinung nach ist ein Tortenwurf der Ausdruck des Widerspruches. Man könnte ihn verprügeln, ihn erschießen oder sonstwas auf ihn werfen - aber das würde körperliche Schäden nach sich führen. Stattdessen entscheidet man sich für die bessere Alternative: Eine Torte. Das Gefühl des Widerspruches ist immernoch vorhanden, aber es kommt niemand zu Schaden. Meiner Meinung nach ist der Tortenwurf das Zeichen von Friedfertigen - so paradox es auch klingen mag. Aktiver Protest ohne Gewalt. Dass es Leute irgendwie als Körperverletzung hinlegen, kann ich ehrlich gesagt nicht verstehen, wobei das auch an den ganzen Cartoon-Tortenschlachten lag, die ich als Kind gesehen habe.

Zum Durchgestrichenen: eben, man kann sich sowohl als Einzelperson wie auch als Partei wie ein Erwachsener verhalten. XD
Sind wir hier im Kindergarten... oh wait, wir reden ja grad von Politik.
Da wurde auch das Gerücht in die Welt gesetzt, dass der Van der Bellen Krebs hätte, angeblich um ihm Stimmen zu rauben...? Das war das, was ich davon mitbekommen habe. Armselig, aber ja...

Die Angriffe auf Führungspersonen der AfD hören irgendwie nicht auf.

https://www.google.de/amp/m.fa…client=ms-android-samsung

Jetzt wurde Uwe Junge, der Fraktionsvorsitzende der AfD Rheinland-Pfalz angegriffen und wurde leicht verletzt.

Ich mag auch bestimmte Personen wie Claudia Roth, Ralf Stegner usw.. überhaupt nicht, aber ich würde sie niemals bewerfen, schlagen oder sonst was. Was da passiert ist politische Gewalt und bringt Keinem weiter. Man kann ja wie Jennifer Rostock seine/ihre Meinung zur AfD anhand eines Liedes veröffentlichen, aber kein Aufruf zur Gewalt und jegliche Angriffe auf Personen. Wir haben hier Meinungsfreiheit und auch die AfD darf sich frei bewegen.

@Picollo

Willst du einen Tortenwurf jetzt wirklich mit einem Attentat vergleichen? '__'
Sorry, aber das ist wirklich sehr, sehr weit hergeholt. Außerdem hinkt dein Vergleich. Kritiker entscheiden sich auch bewusst, jemandem aktiv Kritik zu geben, und andere Menschen entscheiden sich bewusst, aktiv Leute, deren Meinung einem nicht passt, Beleidigungen ins Gesicht zu klatschen. Wenn das passiert hat die betroffene Person immer noch die Möglichkeit, wegzugehen, der Schaden ist aber längst angerichtet, genauso wie bei der Torte. Niemand kommt auf die Idee zu sagen "Hey, darf ich dich mal eben beleidigen?" und lässt es bleiben, wenn der Gegenüber nein sagt. All das geschieht gegen den Willen des anderen Menschen, oder nicht? Den Tortenwurf würde ich eher mit einer Beleidigung gleichsetzen und nicht mal ansatzweise mit einem Attentat. Jemandem eine Torte ins Gesicht zu klatschen ist immer noch Meilenweit von einem bewaffneten Angriff entfernt und es ist lächerlich, wie krass die Reaktionen auf so etwas sind. Es war KEIN Mordanschlag. Sobald sie sich das Zeug abgewischt hat, bleibt nichts davon zurück.

Nochmal: Ich Finds selten bescheuert, sowas zu tun und niemand in diesem Thread hat das wirklich unterstützt, wo wir die Aktion also verteidigen sehe ich nicht wirklich. Genauso muss man aber einfach sagen, dass aus einer Mücke ein Elefant gemacht wird und die AfD mal wieder das macht, was sie am besten kann: Dinge aufbauschen und hetzen.

@Cáithlyn

perfekt, wenn du auf die Ebene kommst, wenn Menschen kritisieren und dann das im Raum steht: Wenn ich z.b unter Kritik bin wie jetzt gerade dann hab ich die Möglichkeit darauf reagieren oder zu ignorieren. Das ist der perfekte Dialog zwischen zwei Menschen. Und ja es gibt (leider) auch Menschen die bewusst auch mit Worten verletzen wollen aber auch da gibt es Möglichkeiten (wobei zugegeben nicht immer) zu entscheiden wie man reagieren kann. Worte und Texte sind erstmal nur Worte und Texte. Können natürlich auch sichtbare Auswirkungen haben , das will ich nicht abstreiten trotzdem ist die Handelbarkeit in meinen Augen eine ganz andere. Der Tortenwurf war eine geschlossene und vollendete Tat. Worte und Texte kann man ändern und revidieren und erklären. Sichtbare Aktionen die geschlossen sind kann man nicht mehr ändern.

Ich hab auch nie geschrieben, das es wie ein Mordanschlag ist, aber es kommt dem schon nahe heran. Das ist ein Unterschied. Ich will damit aber auch hinweisen, das man sich durch solche Aktionen in einer Ebene sich befindet, die verkehrt ist uns man da nicht mehr rauskommt, wenn man das weiterspinnt. Was ist denn dann noch ok? Menschen ein bisschen an den Haaren ziehen? Menschen ein bisschen mit einer Bürste Pieksen? Und dann immer weiter? Wo ist denn dann der Punkt erreicht wo es nicht mehr richtig ist was man an einem Menschen tut? Sollte man dieseEbene nicht komplett verlassen erstmal und sich woanders befinden?

Politischer Dialog und allgemein Dialog findet erstmal über Worte und Texte statt und soll es bitteauch bleiben. Nächstes Mal einfach einen Spruchbanner und ein paar Trillerpfeifen, das tut es auch und man befindet sich auf der richtigen Ebene im politischen Dialog.