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  • In der Linke gibt es Extremisten, korrekt. Sind diese dort so relevant oder gar in Führungspositionen wie in der AfD? Mitnichten. Die Linke hat einige Probleme, keine Frage. Aber dass sie als Partei insgesamt linksextrem ist, gehört nicht dazu.


    Gerade zu ihrer Gründung, also als aus der damaligen SED die PDS entstand, war das durchaus ein Thema. Und vielleicht lässt sich das sogar dahingehend mit der AfD vergleichen, die ja nun auch noch nicht so alt ist.

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

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  • Eine Partei, die von fast 13% der Deutschen gewählt wurde, von Talkshows auszuschließen und ihr die Möglichkeit nehmen, sich öffentlich zu äußern, ist nichts anderes als ein Angriff gegen die Meinungsfreiheit und undemokratisch.

    Nach der Logik hätte man Adolf Hitler in jede Talkshow einladen müssen, weil ihn und seine Partei vielen Menschen gewählt haben. (Der Godwin-Punkt geht an mich.)

    Ganz davon abgesehen wird die Meinungsfreiheit nicht eingeschränkt, weil man den Verfassungsfeind Gauland nicht mehr in Talkshows einlädt. Weil es immernoch Leute nicht kapieren: Meinungsfreiheit heißt, dass du nicht belangt werden darfst für eine Meinungsäußerung. Keine Bestrafung für eine Meinungsäußerung, mehr ist gar nicht verlangt. Das heißt nicht, dass Leute wie Gauland jede Plattform mit ihrer braunen Gülle zuscheißen dürfen. Wenn Talkshows also entscheiden das nicht mehr auszustrahlen, dann weil das völlig in Ordnung ist.

    Und Bastet beschreibt erstaunlich gut, warum das kein Angriff auf die Meinungsfreiheit ist: Es stehen mehr als genug Kanäle offen, die genutzt werden können. Auch hat nicht "der Staat" oder "die Regierung" ein Talkshowverbot ausgesprochen.

    Aber wie immer suhlt sich die AfD und ihre braune Anhängerschaft in der Opferrolle.

  • In der Linke gibt es Extremisten, korrekt. Sind diese dort so relevant oder gar in Führungspositionen wie in der AfD? Mitnichten. Die Linke hat einige Probleme, keine Frage. Aber dass sie als Partei insgesamt linksextrem ist, gehört nicht dazu.


    Gerade zu ihrer Gründung, also als aus der damaligen SED die PDS entstand, war das durchaus ein Thema. Und vielleicht lässt sich das sogar dahingehend mit der AfD vergleichen, die ja nun auch noch nicht so alt ist.

    Fair point. Ich denke aber nicht, dass es eine analoge Entwicklung geben wird - wenn die AfD nicht mehr extremistisch ist, verliert sie ihre Existenzberechtigung.



    Hinsichtlich AfD und Talkshow: Man verbietet der AfD doch nicht die Meinungsäußerung, man gibt ihr lediglich keine Bühne. Die Leute, die die Talkshows veranstalten, können doch selbst entscheiden, wen sie einladen wollen. Wenn man die AfD aufgrund extremistischer Meinungen nicht einladen möchte, ist das in Ordnung und weder ein Angriff auf die Meinungsfreiheit noch auf die Demokratie. Ich möchte euch daran erinnern: Mit der AfD ist kein Dialog möglich, sie ist an diesem gar nicht interessiert, sondern sie will die Grenzen des Sagbaren weiter und weiter verschieben. Das hat nichts mit Meinungsfreiheit oder Demokratie zu tun. "Man muss die Sorgen der Menschen ernst nehmen", wird ja oft gesagt. Diese Aussage stimmt aber nur zum Teil - Rassismus und Extremismus gehören nicht "beredet", sondern geächtet. Das Toleranz-Paradoxon von Karl Popper ist euch doch hoffentlich ein Begriff?


    Klar muss man Maßnahmen ergreifen, um die Probleme, die auch von der AfD teils angesprochen werden, zu lösen, keine Frage. Und natürlich ist unser Bildungssystem schlecht, keine Frage. Rechtfertigt das in geringster Weise extremistische Meinungen? Nein. Umgekehrt will ich außerdem mal fragen - was glaubt ihr, wie sich die Menschen fühlen, die die AfD immer wieder in Talkshows oder sonstigen öffentlichen Veranstaltungen sehen, insbesondere, wenn sie zu Gruppen gehören, die der AfD... sagen wir mal, "suspekt" sind. Und die Leute, die jetzt AfD wählen oder Mitglied sind, sind das, obwohl die Gesellschaft noch zu einem guten Teil versucht, diese zu tolerieren.


    Lasst es mich anders formulieren - wie gedenkt ihr, mit der AfD umzugehen?

  • Was viele, die hier von Meinungsfreiheit schreiben, nicht verstehen, ist, wie es aktuell um die politischen Talkshows ausgeht. Egal ob es Hart aber fair, Maybrit Illner oder sonst wer ist: Es ist aktuell überall gleich. Sie lassen sich von der AfD die Themen praktisch diktieren. Hart aber fair stand letztens in der Kritik, weil ein knappes Fünftel der Talkshows der letzten zwei Jahre in irgendeiner Form "Guter Flüchtling, Böser Flüchtling" oder "Wie schlimm ist der Islam wirklich", natürlich mit mindestens einer Person der AfD als Gast war. Gleichzeitig ist die AfD auch zu Themen eingeladen, wo ihre Politiker absolut kein Wissen haben, was dazu führt, dass in diesen Diskussionen dann auf einmal auch über Flüchtlinge diskutiert wird. Ein gutes Beispiel war letztes Jahr eine Sendung (Ich meine es war Hart aber fair) zum Thema Bienensterben. Ich weiß nicht, ob es Weidel oder von Storch war, die dort gewesen ist, wer es von beiden auch war: Sie hatte keine Ahnung vom Thema. Hatte sich offenkundig nicht einmal eingelesen. Und dann redeten sie auf einmal über Flüchtlinge, ohne dass jemand am Ende wusste, wie sie von Bienen auf Flüchtlinge gekommen waren. Moderator hat erst nach 10 Minuten darauf bestanden, das Thema zu wechseln.


    Die Talkshows, die, wie QueFueMejor schon sagt, nicht die Meinungsfreiheit unterbinden, wenn sie schlicht und ergreifend die AfD nicht einladen, da es ihr Programm sind und sie nicht verpflichtet sind, machen sich aktuell freiwillig zu einer Bühne für die AfD, von der diese nicht selten mehrfach die Woche ihre Propaganda verbreiten darf. Und warum? Wegen Einschaltquoten. Weil wenn die AfD da ist, gibt es absolut sicher Drama, gibt es Streitereien und deswegen Drama. Es ist effektiv "Klick Bait". Klick Bait für Einschaltquoten, dass übrigens vom GEZ bezahlt wird.


    Die Sache ist: Wegen meiner könnte man sie sogar ab und an einladen und ab und an über das Thema Flüchtlinge mit ihnen reden, aber nicht so, wie es aktuell in diesen Talkshows passiert. Die Moderatoren sind eigentlich dafür da, um a) das Thema "on topic" zu halten und b) reinzugretschen, wenn jemand faktisch falsche Propaganda verbreitet und direkt mit Fakten kontern. Und das passiert zu wenig. Wenn man die AfD zum Thema Bienensterben, Pflegenotstand oder Dieselgate da hat, dann muss der Moderator sofort reingehen und sagen "Das ist heute Abend nicht unter Thema", sobald eine Weidel, eine von Storch oder ein Gauland anfängt, von Flüchtlingen zu schwafeln. Weil es nicht das Thema ist.

  • Lasst es mich anders formulieren - wie gedenkt ihr, mit der AfD umzugehen?

    Das Problem ist weniger der Umgang mit der AfD, als viel mehr der Umgang mit den typischen AfD-Themen, vor allem von Boulevard-Medien. Ich halte es auch für problematisch, wenn der öffentlich-rechtliche Rundfunk eine Bundestagsfraktion von Talkshows ausschließt. Zumindest in Österreich wäre das rechtlich auch gar nicht möglich und es würde mich schwer wundern, wenn es in Deutschland anders wäre. Eine objektive Berichterstattung darf nicht selektiv Meinungen verschweigen.


    Was man tun kann und sollte: nicht ständig über die AfD-Themen diskutieren, nicht ständig diese Themen in den Mittelpunkt der Berichterstattung stellen. Vor allem sollte man aber auch nicht jeden Bullshit, den die AfD von sich gibt, zu einem Skandal aufblasen, sondern einfach ignorieren. Dass ein Gauland jemanden wie Boateng nicht als Nachbar haben will interessiert einen Scheißdreck. Wer über so etwas berichtet der schadet der AfD nicht, er gibt ihr eine Bühne. Solange das Migrations- und Flüchtlingsthema und die AfD in den Medien dauerpräsent sind wird die AfD auch nicht schwächer werden.

  • Nach der Logik hätte man Adolf Hitler in jede Talkshow einladen müssen, weil ihn und seine Partei vielen Menschen gewählt haben. (Der Godwin-Punkt geht an mich.)

    Ganz davon abgesehen wird die Meinungsfreiheit nicht eingeschränkt, weil man den Verfassungsfeind Gauland nicht mehr in Talkshows einlädt. Weil es immernoch Leute nicht kapieren: Meinungsfreiheit heißt, dass du nicht belangt werden darfst für eine Meinungsäußerung. Keine Bestrafung für eine Meinungsäußerung, mehr ist gar nicht verlangt. Das heißt nicht, dass Leute wie Gauland jede Plattform mit ihrer braunen Gülle zuscheißen dürfen. Wenn Talkshows also entscheiden das nicht mehr auszustrahlen, dann weil das völlig in Ordnung ist.

    Und Bastet beschreibt erstaunlich gut, warum das kein Angriff auf die Meinungsfreiheit ist: Es stehen mehr als genug Kanäle offen, die genutzt werden können. Auch hat nicht "der Staat" oder "die Regierung" ein Talkshowverbot ausgesprochen.

    Aber wie immer suhlt sich die AfD und ihre braune Anhängerschaft in der Opferrolle.

    Weil dir die Meinung von Gauland nicht passt, willst du ihn nicht mehr in Talkshows einladen, also ich sehe da eine Bestrafung für eine Meinungsäußerung. Du willst das nun damit rechtfertigen, dass er ein Verfassungsfeind sei, aber das ist noch lange keine Berechtigung, ihm den Mund verbieten zu wollen, allein deshalb, weil die Tatsache, dass er ein Verfassungsfeind ist, nun einfach nur von dir festgelegt wurde. Es gibt sicherlich genug Menschen, die das anders sehen, wie geschrieben, wurde die AfD immerhin von fast 13% gewählt und liegt in Umfragen sogar momentan noch ein bisschen weiter vorne. Eine Demokratie muss auch unliebsame Äußerungen aushalten können, wenn es unsere Demokratie in den Untergang führt, die AfD in Talkshows reden zu lassen, soll sie ruhig untergehen.
    Und es muss nicht der Staat sein, der die Meinungsfreiheit einschränkt, so eng sollte das hier nicht betrachtet werden. Eine Gefahr für die Meinungsfreiheit kann auch von der Gesellschaft oder den Medien ausgehen.
    Und das Argument, dass die AfD ja auf anderen Kanälen weiter ihre Meinung ausbreiten kann, mag stimmen, aber das gibt auch noch keine Berechtigung sie von einem der wichtigsten Kanäle auszuschließen. Für einen Teil der Menschen würde die AfD von der Bildfläche verschwinden oder zumindest weniger präsent sein, man beschneidet die AfD in ihren Möglichkeiten der Meinungsäußerung. Und dies kann man schon als Angriff auf die Meinungfreiheit sehen. Außer man will es wirklich komplett eng sehen, nur um irgendwas gegen die AfD zu machen, wirklich offen gegen die Meinungsfreiheit kann man ja nicht sein, nur halt anscheinend gegen die der AfD.
    Ob ich jetzt sagen würde, dass auch Hitler ein Anrecht auf Talkshows gehabt hätte, da bin ich mir ehrlich gesagt nicht mal sicher, aber für die AfD spielt das ja auch keine Rolle.

    Was viele, die hier von Meinungsfreiheit schreiben, nicht verstehen, ist, wie es aktuell um die politischen Talkshows ausgeht. …

    Das ist nun hier aber einfach nur Kritik an den Talkshows. Natürlich muss man die AfD nicht zu jedem Thema einladen und ihr wird hier auch unnötig viel Raum gegeben, ich gehe da bei der Kritik mit. Aber man sollte nicht stattdessen die AfD von allem ausschließen. Sicherlich muss die AfD nicht unbedingt was übers Bienensterben sagen, aber bei Themen wie Flüchtlinge, GEZ z.B. wäre es einfach merkwürdig sie nicht einzuladen.

    Ansonsten finde ich interessant, was hier für manche wirklich schon Extremismus sein soll, die AfD ist meiner Ansicht nach nicht so erfolgreich, weil sie rechtsextremistisch ist, sondern weil sie es nicht ist.

  • Ansonsten finde ich interessant, was hier für manche wirklich schon Extremismus sein soll, die AfD ist meiner Ansicht nach nicht so erfolgreich, weil sie rechtsextremistisch ist, sondern weil sie es nicht ist.

    Die AfD verkörpert jedes Merkmal des Rechtsextremismus, entsprechend ist die Schlussfolgerung naheliegend, dass sie rechtsextrem ist. Um genau zu sein halte die Tatsache, dass Medien und auch andere Politiker versuchen, den Rechtsextremismus zu relativieren als genau den Grund, warum die AfD so erfolgreich ist.


    Die AfD bezieht sich auf diverse Ideen des Ethnizismus, benutzt auch die aus dem hervorgehenden Volksbegriffe, will eine möglichst homogene Gesellschaft schaffen und fordert stärkeren Einsatz der Staatsgewalt. Das ist, was per Definition Rechtsextremismus ausmacht.


    Das Bundesamt für Politische Bildung hat eine relativ übersichtliche Definition für Rechtsextremismus bereitgestellt und man kann bei jedem der dargestellten Punkte feststellen, dass die AfD wenn nicht vom Wahlprogramm, dann zumindest im öffentlichen Auftreten und ihrer Rhetorik jeden einzelnen Punkt vertritt, selbst wenn nicht jeden zu seiner extremsten Ausführung.


    Sie vertreten einen aggressiven Nationalismus, inklusive des damit einhergehenden Volksbegriffes, vertreten in dem Zusammenhang die Einstellung Deutschland > westliche Welt > alles was keine weiße Haut hat, wünschen in dem Zusammenhang auch ein homogenes, hellhäutiges Volk, das dieselbe oder ähnliche Ideale wie sie verfolgt (inklusive der Ablehnung von Menschen, die in das Bild durch Religion, körperliche Einschränkungen, Lebensgestaltung oder Sexualität nicht hineinpassen), sind in jeder Hinsicht Antipluralistisch. Egal, wie sehr sie es relativieren, fordern sie indirekt und teilweise auch direkt zu Gewalt auf (bspw. indem gefordert wird, notfalls auf Flüchtlinge zu schießen). Sie sind auch für militärische und einen stärker authoritären Staat (der idealerweise alles, bis auf ihre Einstellung verbietet). Hollocaustverleugnung findet in Teilen statt, Holocaustrelativierung ist allerdings sogar Teil der Parteiplattform (steht sogar im Parteiprogramm drin). Sie diffamieren staatliche Institutionen und deren Repräsentanten regelmäßig, wenn diese nicht ihren Interessen entsprechend handeln. Und vertreten definitiv Forderungen, die unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung (vor allem Menschenrechten, im speziellen dem Recht auf Leben und dem Recht auf Freie Entfaltung) widersprechen.


    Ihr Erfolgsrezept ist nicht, dass sie nicht rechtsextrem sind. Ihr Erfolgsrezept ist, dass sie es (wie auch Trump in den USA) geschafft haben, Rechtsextremismus mehr und mehr zu normalisieren, bzw. dass in unserer politischen Landschaft seit WWII generell die politische Mitte immer weiter nach Rechts gerückt wurde, bis einfache, ursprünglich zentristische Ideen als Linksextrem empfunden, rechtsextreme Ideen aber nur noch als "na ja, ein wenig rechts" dargestellt werden.

  • Weil dir die Meinung von Gauland nicht passt, willst du ihn nicht mehr in Talkshows einladen, also ich sehe da eine Bestrafung für eine Meinungsäußerung.

    Nein, es ist Hausrecht. Ich darf dich auch aus meiner Wohnung werfen und nie wieder hereinlassen, wenn mir deine Meinung nicht passt. Und Talkshows dürfen AfD-Mitglieder von Talkshows ausschließen, ohne dass das eine Einschränkung der Meinungsfreiheit oder gar eine "Bestrafung" darstellt. Bestrafung geht von der Staatsgewalt aus. Diese muss die Meinungsfreiheit gewährleisten. Sie muss jedoch nicht gewährleisten, dass Hans Wurst von der AfD bei einer Talkshow im Fernsehen seine braune Gülle versprühen darf.

    Eine Demokratie muss auch unliebsame Äußerungen aushalten können, wenn es unsere Demokratie in den Untergang führt, die AfD in Talkshows reden zu lassen, soll sie ruhig untergehen.

    Siehe das von Herzgold angesprochene poppersche Toleranzdilemma. Um die Demokratie zu verteidigen muss die Toleranz grenzen kennen bei denen, die Intoleranz wollen. Ich halte es mit der Demokratie nämlich wie Churchill, sie ist die schlechteste aller Regierungsformen, abgesehen von allen anderen.

    Und es muss nicht der Staat sein, der die Meinungsfreiheit einschränkt, so eng sollte das hier nicht betrachtet werden. Eine Gefahr für die Meinungsfreiheit kann auch von der Gesellschaft oder den Medien ausgehen.

    Jein. Würde tatsächlich die Gesellschaft oder auch nur "die Medien" die Meiungsfreiheit einschränken, wäre es sinnvoll, dass der Staat eine Alternative bereit stellt um freie Meinungsäußerung zu gewährleisten. Faktisch ist das aber nicht der Fall. Die BILD-Zeitung als eines der wichtigsten Printerzeugnisse in Deutschland spielt doch immernoch der AfD voll in die Hände. Fokus, Stern, selbst der ach so linke Spiegel. Es gibt also kein Problem mit der Meinungsfreiheit. Die Meinung der AfD wird über vielfältige Kanäle in die Welt gebrüllt, selbst wenn sie nicht in Talkshows auftreten.

  • Bestrafung geht von der Staatsgewalt aus. Diese muss die Meinungsfreiheit gewährleisten.

    Es sei dazu noch angemerkt, dass Holocaustverleugnung nicht unter Meinungsfreiheit steht, sondern explizit laut §130 (4) StGB unter Strafe steht. Und einige Äußerungen Gaulands kommen dieser gefährlich nahe.


    Genau so stehen andere Aussagen unter Strafe. Volksverhetzung (§130 StGB), Verunglimpfung des Staates (§90 StGB), Verunglimpfung, üble Nachrede und Verleumdung (§185-187 StGB), speziell Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener (§188 StGB) usw.

  • Ich halte es auch für problematisch, wenn der öffentlich-rechtliche Rundfunk eine Bundestagsfraktion von Talkshows ausschließt. Zumindest in Österreich wäre das rechtlich auch gar nicht möglich und es würde mich schwer wundern, wenn es in Deutschland anders wäre. Eine objektive Berichterstattung darf nicht selektiv Meinungen verschweigen.


    Naja, wenn genannte Bundestagsfraktion nur Müll von sich gibt und an einer konstruktiven Debatte nicht interessiert ist - und somit dem Sinn einer seriösen Talkshow auch widerspricht - dann ist das ein gerechtfertigtes Mittel, meines Erachtens. Außerdem - wo ziehen wir die Grenze, wer in Talkshows einzuladen ist? Es gibt ja auch sehr viele Interessensverbände oder Forscher, die man gerne einlädt, aber wie wählt man denn nun aus? Nach deiner Logik sollte, wie ich es verstehe, jeder adäquat vertreten werden, aber das ist ja nicht möglich, schon alleine aufgrund der Menge - es sei denn, du beschränkst dich auf Bundestagsfraktionen, womit man aber die Zivilgesellschaft und die Wissenschaft ausblendet. Worauf ich hinauswill - die Gästeauswahl ist an und für sich schon schwer. Wenn man als Talkshow eine konstruktive Debatte anbieten möchte, die viele Standpunkte zeigt, aber eben auch eine Diskussionskultur, die diesen Namen verdient hat, dann muss man über die vermutliche Qualität der Beiträge beurteilen, wer dabei sein soll. Und in der Hinsicht ist die AfD ziemlich disqualifiziert.

    Außerdem geht es hier ja nicht um Berichterstattungen. Es geht um Meinungsbildung durch Talkshows, durch Austausch verschiedener Meinungen und Kompromissfindung. Und selbst dann, wenn es um Berichterstattung geht, musst man immer eine Auswahl treffen, was man dem Zuschauer oder Leser anbietet. Natürlich sollte es möglichst immer Verweise auf weiterführende Informationen geben, um wirklich alles finden zu können, falls es einen interessiert - aber selektiert wird ansonsten immer. Und mir wäre nicht bewusst, dass es bei uns ein Gesetz gibt, das besagt, dass alle Bundestagsfraktionen immer in Talkshows vertreten sein müssen.



    Und ich wäre sehr dankbar, wenn man den "Untergang der Demokratie" nicht einfach so hinnehmen würde oder als Aussage tätigen würde. Gerade heutzutage müssen wir immer wieder für die Demokratie kämpfen. Solche Aussagen sind da nicht sehr hilfreich und bestenfalls fatalistisch, schlimmstenfalls mitverantwortlich.



    Und Holocaustleugnung ist in den USA erlaubt, ja.

  • Außerdem - wo ziehen wir die Grenze, wer in Talkshows einzuladen ist? Es gibt ja auch sehr viele Interessensverbände oder Forscher, die man gerne einlädt, aber wie wählt man denn nun aus? Nach deiner Logik sollte, wie ich es verstehe, jeder adäquat vertreten werden, aber das ist ja nicht möglich, schon alleine aufgrund der Menge - es sei denn, du beschränkst dich auf Bundestagsfraktionen, womit man aber die Zivilgesellschaft und die Wissenschaft ausblendet.

    Es geht um Talkshows die politische Themen behandeln. Sie dienen der Meinungsbildung und tragen zum demokratischen Diskurs bei. Natürlich kann man nicht jede einzelne Meinung berücksichtigen, wohl aber alle im öffentlichen Leben vertretenen Meinungen, die ein gewisses Gewicht haben. Der Idee nach repräsentieren die Bundestagsfraktionen einen Teil der Bevölkerung, daher hat ihre Meinung immer Gewicht.


    Eine umfassende, objektive und unparteiliche Berichterstattung, und ja, die Talkshows sind eine Art der Berichterstattung, darf einfach nicht nach ideologischen Gesichtspunkten selektieren. Vollkommen unabhängig davon, was die AfD für eine Meinung vertritt und wie sie das tut. Es geht auch nicht darum wer wann zu welcher Talkshow eingeladen wird, sondern darum keine Vertreter einer Bundestagsfraktion kategorisch auszuschließen. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat einen gesetzlichen Auftrag, dazu zählt aber nicht bestimmte Parteien zu schwächen.

  • Es geht um Talkshows die politische Themen behandeln. Sie dienen der Meinungsbildung und tragen zum demokratischen Diskurs bei. Natürlich kann man nicht jede einzelne Meinung berücksichtigen, wohl aber alle im öffentlichen Leben vertretenen Meinungen, die ein gewisses Gewicht haben. Der Idee nach repräsentieren die Bundestagsfraktionen einen Teil der Bevölkerung, daher hat ihre Meinung immer Gewicht.


    Eine umfassende, objektive und unparteiliche Berichterstattung, und ja, die Talkshows sind eine Art der Berichterstattung, darf einfach nicht nach ideologischen Gesichtspunkten selektieren. Vollkommen unabhängig davon, was die AfD für eine Meinung vertritt und wie sie das tut. Es geht auch nicht darum wer wann zu welcher Talkshow eingeladen wird, sondern darum keine Vertreter einer Bundestagsfraktion kategorisch auszuschließen. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat einen gesetzlichen Auftrag, dazu zählt aber nicht bestimmte Parteien zu schwächen.


    Ich finde es falsch, mit dem "Gewicht" einer Meinung zu argumentieren. Der Wert einer Meinung ergibt sich nicht daraus, wie viele Menschen hinter ihr stehen. Und zu einem Diskurs, der diesen Begriff verdient und im Idealfall in Formaten wie Talkshows vertreten wird, gehört auch, dass Meinungen nicht starr sind, zumindest, falls sie reflektiert sind. In meinen Augen dienen die Talkshows - zumindest ursprünglich - unter anderem der Reflexion, Gegenüberstellung von Meinungen und dann einer Kompromissfindung, falls möglich. Und dieser ganze Geist wird durch die AfD mit Füßen getreten, da ihre "Meinungen" auf einer vollkommen irrealen Basis stehen. Wenn mit der AfD der "Zweck" einer Talkshow nicht erfüllt werden kann, sondern bspw Alice Weidel lieber "empört" das Studio verlässt, missbraucht sie das Format, tritt es mit Füßen und nutzt es zur Selbstdarstellung und teilweise sogar Hetze. Natürlich dürfen dann die Macher entscheiden, ob sie diese Leute einladen wollen, und meines Erachtens sollten sie das eben nicht tun.


    Und nein, Talkshows sind keine Berichterstattung. Ein Bericht beinhaltet lediglich ein Geschehen und zeigt Informationen darüber auf. Eventuell wird ein gewisser Kontext mit anderen Geschehnissen bereitgestellt, aber das war es. Ein Bericht ist nichts anderes als eine Zusammenfassung. Eine Talkshow geht viel weiter, eben zur Meinungsbildung. Da wird über Bedeutungen gestritten, Handlungen, solche Sachen. Das ist etwas ganz anderes als Berichterstattung. Talkshows müssen dementsprechend auch nicht als solche objektiv sein, da sie eben die Diskussion von Individuen in den Mittelpunkt stellen.


    Es ist ja nicht mal zwingendermaßen ein ideologischer Ausschlusspunkt! Wie bereits oben erwähnt wurde, kann man mit so etwas simplem wie "Hausrecht" argumentieren, oder auch mit dem, was ich über den Missbrauch zur Selbstdarstellung gesagt habe. Wie gesagt - wenn eine Talkshow durch bestimmte Gäste nicht ihr Ziel erreichen kann, dann kann (und in meinen Augen sollte) der Verantwortliche entsprechende Gäste nicht mehr einladen.


    Der öffentlich-rechtliche Auftrag besteht darin, ein ausgewogenes, differenziertes Bild darzustellen. Also genau das Gegenteil von dem, was passiert, teils wegen der AfD, teils wegen der Themenauswahl (welche aber auch auf die AfD und eben Einschaltquoten zurückzuführen ist), teils auch wegen der Moderatoren. In anderen Worten würde es dem gesellschaftlichen Diskurs, der durch solche Talkshows mit entsteht, enorm helfen, wenn die AfD, solange sie so agiert, wie sie es bisher tut, nicht eingeladen wird. Und ich möchte auch noch mal darauf hinweisen, dass eben die Art, wie man die AfD bisher behandelt, mitgeholfen hat, sie überhaupt erst so stark zu machen. Daher ist es aus meiner Perspektive notwendig, entsprechende Schritte umzusetzen. Schließlich ist der Auftrag der öffentlich-rechtlichen erst recht nicht, eine Partei stark zu machen, die diesen Staat in seiner jetzigen Form verachtet.


    (Ich möchte einfach keine Hetze im "Bildungs"-Fernsehen haben, bei der ich kotzen muss, wenn ich sie sehe, ganz einfach gesagt.)

  • Der Wert einer Meinung ergibt sich nicht daraus, wie viele Menschen hinter ihr stehen.

    Sondern? Man kann davon halten was man will, aber in einer Demokratie geht es um Mehrheiten. Und nein, in Talkshows steht definitiv eine Kompromissfindung nicht im Vordergrund, sondern die Information, die zur Meinungsbildung führen soll. Daher ist sie auch eine Art der Berichterstattung. Aber das ist gar nicht der Punkt: Objektivität und Unparteilichkeit sind ganz allgemeine Grundsätze für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, die sich nicht auf die Berichterstattung beschränken.


    Eine Talkshow ist natürlich nicht objektiv, das kann sie auch gar nicht und darum geht es nicht. Die Ausgestaltung und vor allem auch die Moderation hat objektiv und unparteilich zu sein. Das betrifft auch und insbesondere die Einladungspolitik. Da kann man nicht mit Hausrecht argumentieren, weil man dann dem öffentlich-rechtlichen Auftrag nicht nachkommt. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist kein Privater, der tun und lassen kann was er will. Bin mit der Rechtslage in Deutschland zwar nicht vertraut, nehme aber mal an, dass sie stark der österreichischen ähnelt.


    Deine Intention ist doch ganz klar: es geht dir darum die AfD zu schwächen. Ja, mich kotzt die AfD auch an, ich würde auch gerne ihren Niedergang erleben und ich kann ihren Bullshit nicht mehr hören. Aber in einer Demokratie geht es auch um Pluralismus. Die Meinung, die die AfD vertritt verschwindet nicht aus der Gesellschaft, wenn man keine Vertreter der AfD mehr zu Talkshows einlädt. Und wie ein Diskurs abzulaufen hat entscheiden weder du noch ich. Die Art wie man seine Meinung ausdrückt ist nämlich Teil derselben.


    Ihr meint es zwar gut, eure Forderung hat aber autoritäre und antidemokratische Züge. Dir passt es nicht, welche Meinung die AfD vertritt, dir passt es nicht wie die AfD auftritt und deshalb soll sie gefälligst nicht mehr in Talkshows eingeladen werden? Mit dem Argument, dass man die AfD stärkt, in dem man sie einlädt, dürften überhaupt keine Parteien mehr in Talkshows eingeladen werden.


    Wenn du ehrlich bist musst du eingestehen, dass die Meinung, die du vertrittst nichts mit Objektivität und Unparteilichkeit zu tun hat.

  • Herzgold

    Ich denke Leviator redet davon das Öffentliche-Rechtliche absolut objektiv berichten müssen egal um was es sich handelt. Wenn die Talk-Shows privat finanziert werden ist es relativ egel wen sie einladen oder nicht. Aber die Talk-Shows bei denen die AFD auftraten fanden im Öffentlichlichen Rundfunkstatt und da der öffentliche rundfunk von so gut wie allen Haushalten bezahlt werden müssen sollten die Interessen ALLER Personen beachtet werden.


    Wenn wir mal vom Hausrecht reden finde ich dieses Urteil viel heftiger Link. Ein Gericht hat Trump verboten bei einem privatem Anbieter Nutzer zu blockieren. Ich kann diesen Penner auch nicht ausstehen, aber ich finde es schon ein starkes Stück das das Gericht einem Privaten Unternehmen vorschreibt wenn man alles blockieren darf oder nicht. Währe Twitter wie der Sender ARD, ZDF, das dritte etc. eine Anstalt das öffentlichen Rechts würde ich das Urteil begrüssen, aber das ist sie nicht. Sie ist ein privates Unternehmen das je nach eigenem Interesse und eigenem Ermessen Mitglieder aufnehmen kann oder nicht. Auch hat man das Recht die Leute die einem nerven zu sperren oder die AGB nicht beachten zu sperren. Dieses Recht nimmt sich mit gutem Recht jeder Internetseite. Warum muss es hier eine Ausnahme geben. Bedeutet dieses Urteil das ich fremde auf meinem Grundstück tollereien muss wenn ich einen Abgeordneten oder gar den Präsident auf meinem Grundstück einlade und keine fremde auf meinem Grundstück dulde. Muss mein Arbeitgeber der eine Sozialeeinrichtung leitet irgendwelche Rechtsextreme auf seinem Grundstück dulden wenn er Politiker empfängt?

  • Sie ist ein privates Unternehmen das je nach eigenem Interesse und eigenem Ermessen Mitglieder aufnehmen kann oder nicht. Auch hat man das Recht die Leute die einem nerven zu sperren oder die AGB nicht beachten zu sperren. Dieses Recht nimmt sich mit gutem Recht jeder Internetseite.

    Das Urteil betrifft Twitter als Unternehmen aber nicht, sondern nur Donald Trump als Nutzer der Webseite und Präsident der USA. Als solcher ist er nun einmal anderen Regeln unterworfen, als ein normaler Nutzer. Es wurden für den online Auftritt des POTUS nun einmal Regeln entworfen und eigentlich gibt es auch einen eigenen POTUS Account, den Donald Trump sich aber schon weigert zu nutzen was vielleicht auch besser ist. Was aber bedeutet, dass er seinen privaten Account als Präsident entsprechend nutzt. Als Präsident ist es im öffentlichen Interesse, dass bspw. Journalisten (um die es hier vorrangig geht) seinem Account uneingeschränkt folgen können. Entsprechend darf er diese nicht blockieren.


    Das schränkt Twitter als Webseite nicht ein. Twitter darf diese Journalisten, wenn sie gegen die Regeln der Seite verstoßen, weiterhin bannen. Das Urteil betrifft nicht Twitter, sondern nur Donald Trump und auch nur solange, wie er POTUS ist.

  • Der Wert einer Meinung beruht für mich vor allem auf der Faktenlage. Ein Extrembeispiel sind Leute, die beispielsweise an eine flache Erde glauben oder die denken, dass der Klimawandel nicht real sei. Selbst, wenn diese Leute eine Mehrheit wären, hätte ihre Meinung keinen Wert, weil sie ungebildet ist und durch nichts Empirisches oder Wissenschaftliches bestätigt werden kann. An nächster Stelle kommt bei mir Vereinbarkeit mit dem Grundgesetz und Menschenrechten. Wenn Meinungen inhuman sind, verlieren sie meist den Großteil ihres Wertes. Aus solchen Gründen bin ich zum jetzigen Zeitpunkt auch gegen mehr direkte Demokratie, wie sie in der Schweiz stattfindet - ein ziemlich großer Teil der Bevölkerung bildet sich ein Urteil nicht aufgrund der Faktenlage oder aufgrund von Grundgesetz, sondern aufgrund von einem eigenen, komischen, irrationalen Bauchgefühl. Das ist für politische Urteilsfindung absolut fatal.


    Ich sehe ein, dass die Kompromissbildung oftmals nicht das primäre Ziel einer Talkshow ist. Das ändert nichts daran, dass es dabei nicht um Information geht, sondern um den Austausch von bereits gefassten Meinungen (der Gäste) auf Grundlage verschiedener Informationen, die nicht unbedingt in der Talkshow als solcher erläutert werden. Wenn man alleinige Information will, sieht man sich Nachrichten/Berichte an. Bei der Talkshow geht es um Interpretation. In anderen Worten - nicht die Information steht im Vordergrund, sondern der Meinungsaustausch. Und das ist nicht mal ansatzweise eine Berichterstattung.


    Objektivität und Überparteilichkeit sind Grundsätze? Na dann dürfen die wohl ihre Satire-Sendungen nicht mehr senden... ne, jetzt mal ohne Witz. Überparteilichkeit sehe ich noch in dem Sinne ein, dass man nicht einseitig zugunsten einer bestimmten Partei berichten soll und unabhängig von politischen Einflüssen sein soll, aber mehr auch nicht. Die von dir genannten Aspekte sind für reine Berichte notwendig, ja. Für den Rest nicht, weil das nicht der gestellte Anspruch ist. Ich lese ja auch keinen Kommentar und rege mich dann darüber auf, dass der Autor seine Meinung präsentiert hat. Der Rahmen einer Talkshow ist per se nicht "objektiv" in dem Sinne, weil da Menschen über ihre persönlichen Meinungen diskutieren. Der Moderator soll da objektiv eingreifen, zwischenhaken und die Diskussion etwas lenken, aber das macht nicht das ganze Format objektiv. (jetzt habe ich schon drei Absätze nur über deinen ersten Absatz geschrieben... *sigh* und gerade sehe ich, dass du diesen Teil ohnehin geschrieben hast. Meh.)


    Aaah, ich glaube, ich sehe einen gewissen Punkt, wo wir aneinander vorbei reden oder wo zumindest Klärungsbedarf besteht. Korrigiere mich, falls ich jetzt falsch liege: Im Prinzip willst du der AfD die gleichen "Chancen" bei so etwas einräumen; in anderen Worten, du willst die so behandeln wie auch die anderen Parteien. Das finde ich von Grund auf bereits falsch. Die AfD ist keine Partei wie die anderen, "etablierten". Die AfD ist eine Gefahr für die Demokratie, für unseren Staat, wie wir ihn kennen, und widerspricht in vielerlei Hinsicht den beiden von mir oben genannten Punkten - eine Meinung hat Wert, wenn sie faktenbasiert ist oder human - daher muss sie anders behandelt werden als die anderen Parteien. Die AfD gehört für mich zu einem großen Teil nicht mehr zum demokratischen Parteienspektrum. Und auch hier verweise ich wieder auf das Toleranz-Paradoxon. Diese ganzen Punkte rechtfertigen für mich das, was ich bereits in der Diskussion als Maßnahmen erwähnt habe. Um es noch etwas krasser auf den Punkt zu bringen - man würde doch auch die NPD nicht zu einer Talkshow einladen.


    Und wie gesagt, mir wäre nicht bewusst, dass eine Pflicht bei den ö-r besteht, AfD-Mitglieder einzuladen.


    Nein, die Meinung verschwindet nicht, wenn man die AfD nicht einlädt, da hast du vollkommen Recht. Aber man bereitet ihr nicht noch eine Bühne, um sich selbst zu präsentieren und die Opferrolle zu spielen. Das versucht diese Partei ja so oder so. Und wie gesagt, wir haben es bisher damit versucht, sie "auszuhalten" - hat uns fast 14% bei der Bundestagswahl eingebrockt. Zeigt für mich, dass das "Einbeziehen" nicht gewirkt hat. Wie gesagt, es geht ja nicht mal darum, nicht über die Partei zu berichten - nur darum, ihr keine Bühne zu bieten, die sie zugleich auch ein Stück weit als demokratische Partei legitimiert, die sie ja, wie bereits mehrfach ausgeführt, nicht ist, zumindest nicht im Rahmen der BRD. Und Pluralismus und Toleranz endet bei Parteien wie der AfD im Übrigen. Ich toleriere keine Rechtsextremen.


    Nach deiner Logik dürfte sich unser Staat gar nicht erst wehren, sondern muss allen Parteien und Meinungen die gleiche Chance geben. Daran ist aber bereits Weimar zugrunde gegangen. Nach deiner Argumentation wäre jedes Erwehren des Staaten und der Zivilgesellschaft antidemokratisch und autoritär. Kann man so sehen, ist aber nicht zielführend, weil solche Grenzen zur Erhaltung der Demokratie notwendig sind (ich verweise erneut auf das Toleranz-Paradoxon...)


    Natürlich ist meine Meinung nicht objektiv und überparteilich, es ist erstens meine Meinung und zweitens finde ich es nicht hilfreich, bei solchen Themen keine Partei zu ergreifen. Meine Meinung basiert jedoch sowohl auf objektiven Beobachtungen als auch auf humanen Grundsätzen, was sie, wie ich bereits erläutert habe, legitimiert.


    Coolie: Deinen ersten Absatz habe ich damit hoffentlich auch beantwortet. Zum Zweiten: Ich kenne das genaue Urteil nicht, würde aber vermuten, dass es damit zusammenhängt, dass er der Präsident der Vereinigten Staaten ist und daher für ihn andere Regelungen gelten.

  • Herzgold

    Anscheinend willst du nicht verstehen das die AFD eine legal gewällte Partei ist. Hier in Deutschland kann ich ohne irgendwelche Angaben von Gründen eine Partei wählen oder selber gründen. Sollte die Partei tatsächlich ein Problem darstellen steht es jedem mündigen Bürger frei diese Partei vor Gericht zu ziehen. Ansonsten herscht in einem demokratischen Land Wahlfreiheit für die sich niemand rechtfertigen muss. In wie weit man Öffentliche Institute und Personen die Öffentliche Ämter begleiten Wahlfreiheit geben sollte bin ich mir nicht sicher. Wenn ich mir ein paar Urteile durchlese Link 1 Link 2 denke ich mir das sie nicht tun und lassen dürfen was sie wollen. Währe die Haushaltsabgabe durch die sich der ÖR finanziert freiwillig würde ich hier nicht diskutieren. Sie ist aber wie eine Steuer Pflicht und da sollte es ein auch ein allgemein recht geben, ist aber nur meine Meinung. Bei Leuten wir dir habe ich manchmal das Gefühl das sie das Wahlrecht einschränken wollen.

    Alaiya

    Theoretisch gesehen könnte man dieses Urteil auf alle Abgeordneten und Parteien übertragen da diese auch in der Öffentlichkeit agieren oder und währe so ein Urteil auch ein Deutschland möglich? Du hast ja gesagt das dieses Urteil nur Trump betrifft. Das heist wenn Trump der Anordnung vom Gericht keine Folge leistet dürfte eigentlich nur Trump bestraft werden?

  • Weißt du, Hitler wurde auch zunächst legal gewählt, obwohl seine Partei nicht demokratisch war. Trump wurde auch gewählt, obwohl er weniger Stimmen hatte und Grundsätze der Demokratie mit Füßen tritt. Die Tatsache, dass eine Partei gewählt wird, sagt nichts darüber aus, wie diese zur Demokratie und unseren Grundwerten steht. Im Übrigen werden Mitglieder der AfD immer wieder auf Volksverhetzung verklagt. Problematisch ist dabei natürlich, dass die Abgeordneten zunächst einmal Immunität genießen. Hinzu kommt vor allem im Osten, dass da die Justiz und die Exekutive schon mal auf dem rechten Auge etwas... kurzsichtig sein können. Das soll hier aber nicht das Thema sein; ich denke, dass wir uns einigen können, dass die AfD in großen Teilen rechtsextrem ist und unsere Grundwerte nicht teilt.


    Ne, du gehst einfach nur nicht tiefgehend genug auf das Thema ein... im Übrigen hat das ganze hier nichts damit zu tun, dass man die GEZ bezahlen muss. Nach deiner Logik sollten Steuern für alle Parteien gleichermaßen aufgewendet werden oder sowas, falls man das Logik nennen kann, ich bin mir nämlich nicht sicher, was du sagen möchtest.


    e: Im Übrigen habe ich keine Ahnung, was du uns mit den Links mitteilen möchtest.

  • Trump wurde auch gewählt, obwohl er weniger Stimmen hatte und Grundsätze der Demokratie mit Füßen tritt.

    Dann tritt die halbe USA halt die Demokratie auch mit Füßen. Jeder bekommt, was er verdient. Darauf, dass er weniger Stimmen absolut hatte, muss man auch nicht ewig herumreiten. Das liegt an deren Wahlsystem. Auch kein Kandidat der Demokraten hätte in dem Fall dankend abgelehnt.

    Ich werde bei der ganzen Diskussion das Gefühl nicht los, als könnten die öffentlich rechtlichen Sender es eh keinem recht machen... :unsure:

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!