Hast du dafür auch seriöse Quellen und Belege, die nicht von ibka stammen, oder muss ich wieder meinen "Kumpel Google" fragen, um dich im Zweifel eines besseren zu belehren?
Würdest du Onkel Google fragen, findest du sofort tausende Belege dafür. Weil es die Wahrheit und kein Geheimnis ist:
https://www.gehalt.de/news/wer-zahlt-gehaelter-der-pfarrer
-> Teile der Pfarrer werden von Kirchensteuer gezahlt, Bischöfe und diverse Pfarrerstellen (und andere Kirchendiener) aber auch aus normalen Quellen.
Bei Krankenhäusern usw. musst du immer den Einzelfall schauen. Aber hier gibt es eine gute Übersicht:
https://www.faz.net/aktuell/wi…ieren-laesst-1613336.html
"Eine kirchliche Einrichtung besuchen darf übrigens jeder, egal ob er zu einer der großen Kirchen gehört oder nicht." Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (Link s.o.) lässt grüßen
Nein, so leicht ist das nicht. Kirchliche Privatschulen und Kindergärten dürfen Kinder ausschließen, sofern es andere Schulen/Kindergärten in der Gegend gibt (in der Gegend = innerhalb 1 Stunde erreichbar). Auch dürfen sie von Eltern verlangen, dass sie ihr Kind unabhängig von der eigenen Religion dazu zwingen, den Religionsunterricht zu besuchen und einen Schüler Aufgrund der Verweigerung ablehnen. Es ist ihnen außerdem gestattet, Schüler von der Schule zu werfen, wenn sie gegen die Schulordnung verstoßen, die in einigen Fällen eben auch entsprechende Konfessionsbasierte Regeln beinhaltet, wie bspw. dass ein Schüler nicht aus einer bestimmten Konfession austreten darf. Außerdem gibt es bzgl. dem AGG die Kirchenklausel, die im April dieses Jahres zwar vom EuGH für Widerrechtlich erklärt wurde, jedoch noch immer direkt und indirekt in Effekt ist. (Direkt, weil sie eben erst dieses Jahr für widerrechtlich erklärt wurde und das Leuten, die vorher abgelehnt wurden, nichts bringt, indirekt, weil letzten Endes der Arbeitgeber auch anders begründen kann, warum ein Arbeitnehmer nicht in die Firma passt, selbst wenn sein eigentlicher Grund die Konfession ist. Plus: Es gibt Mobbing.)
Der Kram, den du oben schreibst, ist übrigens purer Unsinn. Schulen muss der Staat genau so tragen, wie alles andere. Das wird nicht aus der Kirchensteuer bezahlt. Das ist einfach nicht wahr.
https://www.heise.de/tp/featur…h-finanziert-3397305.html
Oder hier, sogar eine Kirchenquelle, die bestätigt, dass katholische Krankenhäuser nicht von der Kirche bezahlt werden.
Schulen in kirchlicher Trägerschaft werden bezahlt abhängig davon, wie Privat sie sind. Generell gilt, dass ca 80% im Schnitt von Ländern und Bund gezahlt werden. Der Rest wird jedoch nicht aus Kirchensteuern, sondern oft von erhobenen Schulgeldern und Spenden getragen.
https://fowid.de/meldung/schulen-katholischer-traegerschaft
Auch hier geben selbst die Kirchen zu, dass der größte Anteil der Finanzierung auf Staatliche Mittel zurückgeht.
http://www.katholische-schulen…9Cber-Katholische-Schulen
Und auch der EKD gibt offen zu, dass bspw. Kindergärten oft nur zu 5, maximal zu 30% vom kirchlichen Träger gezahlt werden.
https://www.kirchenfinanzen.de…/kindertagesstaetten.html
Wie gesagt, selbst die Kirchen machen daraus kein Geheimnis. Und ein Großteil von diesem Kram geht auf die Weimarer Verfassung zurück, die aber mit der aktuellen Gegenwart in Deutschland nichts zu tun hat. Rein auf dem Papier machen Angehörige der christlichen Religionen, die durch Kirchenklauseln verschiedener Arten am meisten profitieren, nur noch knapp über 50% aus. Allerdings geben über 60% der Deutschen in Studien an, dass Religion für sie kaum bis gar keine Rolle spielt. Und nicht einmal 20% aller Deutschen besuchen regelmäßig die Kirche. Selbst kirchlich heiraten tut nur noch knapp ein Viertel der Deutschen (sogar noch etwas weniger). Und auch bei den Taufen scheint die Zahl um die 30% zu liegen, auch wenn die neuste Statistik, die ich finden konnte, von 2006 war, die Zahl seither wahrscheinlich noch zurückgegangen ist, da die Zahl der Austritte zugenommen hat.
Kurzum: Religion ist in Deutschland auf dem absteigenden Ast, aber es ist dennoch kirchlichen Einrichtungen effektiv möglich, zu diskriminieren. Seit April dieses Jahres ein bisschen weniger, aber bis sich effektiv etwas ändert, wird es dauern. Und das, obwohl die entsprechenden Einrichtungen aus denselben Kassen finanziert werden, wie ihre nicht in kirchlicher Trägerschaft befindlichen Gegenstücke (Anm.: Privatschulen sind dabei natürlich mit anderen Privatschulen zu vergleichen). Nicht nur dass: Es können auch bestimmte Behandlungen verweigert werden. (Und wer abtreiben will, muss sich per Gesetz leider oft noch immer von einem Religiösen Verein zulabern lassen, bevor es erlaubt wird, als ob Abtreibung für Betroffene nicht schon belastend genug wäre, ohne in einem "Kriesenzentrum" bedrängt zu werden.)