Nazis als Antagonisten

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  • Es gibt sie überall. In Filmen, Comics, Mangas und Animes. Nazis in der Rolle der Schurken und Gegner des Helden.
    Da ich selber grade an einem Buch sitze wo ich mit dem Gedanken spiele Nazis als Antagonisten zu nehmen, wollte
    ich vorher mal fragen wie es so aussieht mit der Einstellung gegenüber dem Thema. Sind Nazis noch immer gute
    Antagonisten? Oder ist es ein ausgelutschtes Thema?


    Ich bin der Meinung dass die Krieger der Hakenkreuzflagge an sich gute Antagonisten sind. Dazu möchte ich sagen
    das ich bei dem Wort Nazi nicht an Deutsche denke. Nazis, also Nationalsozialisten gibt es in jedem Land. Auch
    mit dem Wappen des einstigen deutschen Reiches. Das Hakenkreuz ist Heutzutage vielmehr als das Symbol
    für den Nationalsozialismus geworden und weniger für deutsche Nazis. Ein wenig möchte ich erklären wie ich
    auf die Idee kam. Den Nazis sind ja nicht grade ein Themengebiet mit dem sich jeder gerne beschäftigt.
    Ich beschäftige mich nicht damit weil ich sie toll finde oder so etwas. Vielmehr sehe ich das so dass sie einfach
    gute Antagonisten sind weil sie den Hass verkörpern. Den Hass und das Bildnis der Bürde des Menschen, ein Krieger
    zu den dessen Bestimmung es ist zu kämpfen. Wie ich auf den Gedanken komme?? Man braucht sich doch einfach
    die Vergangenheit der Menschheit anzusehen. Seit Jahrtausenden bekämpfen wir uns und tun es auch heute noch
    und kein anderes Lebewesen auf der Welt tötet so viel wie der Mensch und das aus teilweise sogar aus total banalen
    Gründen. Naja wie dem auch sei. Dies ist der Grund weshalb ich auf die Idee kam Nazis als Antagonisten zu nutzen.


    Allgemein werden Nazis gerne als Antagonisten genommen. Sei es bei dem Film Iron Sky, der dieses Jahr erschienen ist.
    Dem Anime Hellsing Ultiamte mit dem letzten Batallion, dem Schurken Red Skull von Captain America oder dem Imperium
    in Star Wars. Letzteres sind zwar keine Nazis, jedoch ähneln sie ihnen doch sehr (Hoffe ich mache mir damit hier keine Feinde^^). Auch in dem Film Hellboy tauchen am
    Anfang Nazis auf. Auch in einem der Indiana Jones Filme fungieren Nazis als Antagonisten.


    Nun so viel von meiner Seite aus. Nun eure Meinungen dazu? Sind Nazis gute Antagonisten? Oder ist es ein ausgelutschtes
    Thema?

  • [font='Georgia, Times New Roman, Times, serif']Allgemein finde ich, dass der Nationalsozialismus ein interessantes, aber auch sehr sensibles Thema ist. Niemand kann sich anmaßen, diese Zeit nachvollziehen zu können, denn wir haben den Terror nicht miterlebt und werden es (hoffentlich) nicht. Es ist kein Thema, über das man sich lustig machen sollte. Sechs Millionen Juden sind der Judenverfolgung systematisch geplant zum Opfer gefallen.
    Dass, was wir tun können, beschränkt sich lediglich darauf, die Botschaft zu verbreiten, sprich: Dass alle Menschen gleich sind, egal welche Hautfarbe, Abstammung, Glauben sie haben und ob körperlich eingeschränkt sind oder sonstiges. Wir können kritisieren und zeigen, dass Rassismus heutzutage noch immer praktiziert wird.


    Ob Nationalsozialisten gute Antagonisten abgeben oder nicht, stellt sich aus der Intention des Autors heraus. Dient es lediglich zur Unterhaltung der Leser, finde ich, ist das Thema fehl am Platze. Wie oben gesagt: Es ist kein Thema, mit dem man Unsinn anstellt. Möchte ich aber, die Gesellschaft darauf aufmerksam machen, dass heute noch immer Rassismus gang und gebe ist - also wenn das Werk kritisierenden bzw. aufklärenden Charakter hat -, dann ist das Bild ganz anders.
    Allerdings sollten Autoren, Regisseure, usw., die das dritte Reich aufgreifen, sich sehr mit dem Thema auseinandersetzen und umfangreiche Recherchen machen sollten. Es gibt nichts Schlimmeres, wenn Unwahrheiten aufkommen oder zu ungenau recherchiert wurde. Es ist einfach notwendig, Recherche zu betreiben und Kenntnisse über das dritte Reich zu haben, wenn man schon Nationalsozialismus thematisieren möchte.


    Persönlich werde mich bei Johto no Densetsu ebenfalls am dritten Reich orientieren, denn Team Rocket wird Johto und Kanto unterwerfen und den Regionen eine Diktatur aufzwingen. Sakaki (dt. Giovanni) wird daher die Rolle eines Diktators einnehmen. Geplant war in den Anfangszügen von JnD, dass den rebellischen Trainern ihren Pokémon abgenommen und sie schließlich in Konzentrationslager deportiert werden, habe mich aber dagegen entschieden - in KZs sind zu viele Menschen umgekommen, als dass ich diese "Schrecklichkeit" (Kein Plan, ob es das Wort gibt, aber irgendwie will kein anderes passen... x.x) bedenkenlos aufgreifen und den Namen nennen könnte. Die Idee an sich besteht zwar noch, habe lediglich den Begriff abgeändert, Trainerlager.
    Ob Rassismus an sich so eine große Rolle spielen wird wie im Nationalsozialismus, bin ich mir noch etwas unsicher, ob ich es so derartig ausbreiten möchte. Ich schätze wohl eher nicht (Zu viele werden schon sterben... *hust*)


    Speziell Nationalsozialisten würde ich nie als Antagonisten wählen, denn sowas setzt Wissen vorraus, was ich zwar im geringen Maß habe, aber es reicht nicht aus, um diesem umfangreichen Thema gerecht zu werden. Deswegen stütze ich ich mich lediglich auf Anlehnungen und Anspielungen, wie ich oben schon zu meiner FF knapp geschildert habe.
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  • Zuerst muss ich mal ein absolutes "Nein!" abgeben. Du behandelst das Thema an sich richtig, also dass du es nicht auf die leichte Schulter nimmst. Allerdings würde ich sie persönlich niemals als Antagonisten nehmen. Für mich selbst gibt es Themen, an denen möchte ich mir nicht die Finger verbrennen.
    Ja, wenn ich's mir so recht überlege, habe ich auch einige Male das Thema Rassismus angeschnitten (nichtmal bewusst, das muss ich sagen, es ergab sich einfach), aber nie wirklich im Speziellen Nazis. Das werde ich auch nie. Ist mir viel zu heikel und wenn ich ehrlich bin: Zu manchen Themen muss man einfach ein Experte sein und ich bin keine. Andere Themen kann man mit Einfühlungsvermögen, etc... lösen, aber dazu braucht es so viel Wissen, das ich ehrlich gesagt nicht besitze.


    Dann gibt es natürlich aber auch in Literatur sehr deutliche Anspielungen. Man denke an Harry Potter und erkennt genug. Das finde ich von Frau Rowling geschickt gelöst, da sie die Problematiken (ob bewusst oder unbewusst sei dahingestellt) von Menschen, die sich und ihr Dasein als etwas "Höheres" bewerten, anschneidet, aber sich selbst genug Spielraum bietet, da sie ja eine Fantasywelt erschaffen hat.

  • Das ich mich beim Thema Nazis und drittes Reich auf ein heißes Pflaster begebe ist mir durchaus bekannt.
    Ich weis selber das die Zeit damals schlimm war. Ich arbeite im Altenpflegeheim und mehrmals haben mir
    Bewohner dort von der Zeit damals erklärt. Ehemalige Soldaten, einstige Anhänger oder Überlebende
    Gefangene. Und von einem älteren Mann zu hören wie es damals war, der selbst im Schützengraben
    gesteckt hat, das ist was ganz anderes als den Standartkram in der Schule mit den Lehrvideos.
    Ich habe mich eine ganze Weile schon mit dem Thema beschäftigt und habe, wie oben geschrieben,
    halt auch mal nachgesehen wo Nazis sonst noch die Rolle des Antagonisten haben.


    Ich möchte kurz ein wenig erklären wie ich auf die Idee kam. In meiner Geschichte dreht es sich
    um einen bestimmten Konflikt und um das Thema ob der Mensch überhaupt in der Lage ist Frieden
    mit Seinesgleichen zu haben. Jahrtausende schon bekämpft sich der Mensch selber, immer aus
    anderen Gründen. Seih es Macht, Reichtum oder Hass. In meiner Geschichte ist es geschafft und
    auf der Welt herrscht Frieden. Über diesen wacht die so genannte Verinte Irdische Regierung.
    Jetzt gibt es jedoch halt jene die damit nicht einverstanden sind und das oben genannte
    nämlich nicht glauben. Das der Mensch in der lage ist Frieden mit Seinesgleichen zu haben.
    Ihrer Meinung nach ist der Mensch ein Wesen das dazu bestimmt ist Seinesgleichen zu bekämpfen
    und zu töten. Und ebbend diese Rolle wollte ich halt den Nazis geben. Den es treibt die Menschen
    die kämpfen wollen das an was die Nazis früher und in anderen Versionen auch antreibt, Hass.
    All das was die Antagonisten in meiner Geschichte verkörpern und Symbolisieren finde ich in
    den Nazis wieder. Hass, Machtgier, Fanatismus. Ansonsten währe ich ja gar nicht auf die Idee gekommen.
    Sie stürzen die Erde in einen Krieg um ihre eigenen Ziele zu erreichen. Genau so tun sie es in
    Hellsing Ultimate, in Iron Sky und so taten sie es auch in der Vergangenheit.

  • Beginnen wir mit dem Sachverhalt, den Du makbrerweise als Anhaltspunkt für eine Diskussion mit dem Berührungsthema des Nazionalsozialismus gewählt hast: Fanfiction-Antagonisten.
    Sobald man einen gewissen Reifegrad überschritten hat, besteht bei einem Autoren der Wunsch, die eindeutige Unterteilung in Protagonisten und Antagonisten aufzuheben. Denn im Endeffekt ist das Böse die Dämonisierung einer Seite durch ihre Gegenspieler, die Darstellung als das Falsche - insofern man nicht wie ich religiös ist und an eine vorgegebene Vorstellug durch die Gebote glaubt, die über dem menschlichen Beurteilungsvermögen liegt. Somit liegt es jederzeit im Auge des Lesers, die Charaktere anhand ihrer Taten so einzuschätzen, was sie als "gut" oder "ungut/böse" verstehen und ich als Autor unternehme keine weiteren Schritte, es ihnen deutlich zu machen, da auch ich nur meine eigenen Vorstellungen pflege.
    Eine Figur zu umschreiben und "Antagonist" draufzupappen ist wie ein abstraktes Gemälde, dessen Deutung vom Betrachter abhängt, an Stelle dessen betiteln zu wollen.


    Was den Faschismus betrifft, so leben wir in einer sehr nationalistischen Welt. Die Nationalität ist ein wichtiger Teil unserer Menschenbeurteilung; sagen wir "ich akzeptiere ihn obwohl er Nationalität A angehört, weil er er ein guter Mensch ist", so heben wir unterbewusst genau diese Einteilung hervor, die zum Vergessen des Nationalismus eigentlich gar nicht erst erwähnt sein sollte. Ich selbst habe Menschen getroffen, die meinten "ich mag Dich, obwohl Du Jude bist". Größten Dank noch, zu gütig.
    Auch ich bin nationalistisch. Solange es die Nationalität als Charakteristika gibt, wird es dementsprechende Unterschiede in der Wahrnehmung der Person geben. Es verhält sich nicht anders, als mit zum Beispiel Haarfarben: wenn Du keine Rothaarigen magst, hälst Du sie für unästhetisch und diskriminierst sie unterbewusst. Und dagegen läßt sich wenig unternehmen.
    Der Grund, wieso wir uns alle so hastig und feierlich vom Faschismus distanzieren, ist, dass er so schlimme Folgen in der Vergangenheit hatte und benutzt wurde, um Leute effektiv für Krieg und Mord zusammenschweißen, was nur die Wenigsten wünschen. Wir tun es größtenteils nicht aus ideologischen Gründen, sondern aus Überlebensinstinkt.


    Und nun meine persönliche, subjektive Meinung: Faschismus ist grausam, inhuman und ich werde unter keinen Umständen zur Vergnügung davon lesen oder dazu schreiben.

  • Zitat von Rick

    Ich möchte kurz ein wenig erklären wie ich auf die Idee kam. In meiner Geschichte dreht es sich um einen bestimmten Konflikt und um das Thema ob der Mensch überhaupt in der Lage ist Frieden mit Seinesgleichen zu haben.
    Jahrtausende schon bekämpft sich der Mensch selber, immer aus anderen Gründen. Seih es Macht, Reichtum oder Hass. In meiner Geschichte ist es geschafft und auf der Welt herrscht Frieden. Über diesen wacht die so genannte Verinte Irdische Regierung.
    Jetzt gibt es jedoch halt jene die damit nicht einverstanden sind und das oben genannte nämlich nicht glauben. Das der Mensch in der lage ist Frieden mit Seinesgleichen zu haben.
    Ihrer Meinung nach ist der Mensch ein Wesen das dazu bestimmt ist Seinesgleichen zu bekämpfen und zu töten. Und ebbend diese Rolle wollte ich halt den Nazis geben. Den es treibt die Menschen die kämpfen wollen das an was die Nazis früher und in anderen Versionen auch antreibt, Hass.
    All das was die Antagonisten in meiner Geschichte verkörpern und Symbolisieren finde ich in den Nazis wieder. Hass, Machtgier, Fanatismus. Ansonsten währe ich ja gar nicht auf die Idee gekommen. Sie stürzen die Erde in einen Krieg um ihre eigenen Ziele zu erreichen. Genau so tun sie es in Hellsing Ultimate, in Iron Sky und so taten sie es auch in der Vergangenheit.


    Aber das hat jetzt nicht unbedingt so viel mit Nazis zu tun, würde ich meinen. Noch immer gibt es Diktaturen auf der Welt, die heute noch kaum besser sind. Schauen wir nach China, Russland, in den nahen Osten. Hass, Machtgier, Fanatismus findest du in jeder Diktatur wieder. Man muss sich nur in der Welt umsehen. In Russland wird eine politisch-kritische Band eingesperrt, in China wird ein Demonstrant mit einer Walze überrollt (wtf oo) und in Syrien und all den anderen Staaten des nahen Ostens, werden Menschen von der militärischen Regierung unterdrückt, getötet...


    Zitat von TheLibertine

    Sobald man einen gewissen Reifegrad überschritten hat, besteht bei einem Autoren der Wunsch, die eindeutige Unterteilung in Protagonisten und Antagonisten aufzuheben. Denn im Endeffekt ist das Böse die Dämonisierung einer Seite durch ihre Gegenspieler, die Darstellung als das Falsche - insofern man nicht wie ich religiös ist und an eine vorgegebene Vorstellug durch die Gebote glaubt, die über dem menschlichen Beurteilungsvermögen liegt. Somit liegt es jederzeit im Auge des Lesers, die Charaktere anhand ihrer Taten so einzuschätzen, was sie als "gut" oder "ungut/böse" verstehen und ich als Autor unternehme keine weiteren Schritte, es ihnen deutlich zu machen, da auch ich nur meine eigenen Vorstellungen pflege.
    Eine Figur zu umschreiben und "Antagonist" draufzupappen ist wie ein abstraktes Gemälde, dessen Deutung vom Betrachter abhängt, an Stelle dessen betiteln zu wollen.


    Ja, nein... jein~
    Es gibt Menschen, die das verkörpern, was wir als "das Böse" ansehen. Aber ich würde auch sagen, dass diese Menschen (zB. Diktatoren, Massenmörder...) psychisch auch schwerkrank sind. Das ist keine Erklärung für ihre Taten, aber dennoch ist es meistens so, dass sie das sind, was als Soziopath bezeichnet wird. Sprich Menschen, die unfähig sind Mitgefühl zu empfinden und deshalb zu ziemlich allem fähig sind. Das wäre für mich ganz klar ein Antagonist.
    Ich würde nicht sagen, dass die Welt grau in grau ist. Sie ist weiß, hellgrau, mittelgrau, dunkelgrau und schwarz~
    Dann gibt es aber natürlich auch Storys, bei denen beide Seiten Fehler machen und beide Seiten normale Menschen beinhalten, die eben keine Soziopathen sind und das, was sie tun, nicht aus Machtgier heraus oder in ihrem Wahn tun. Es gibt auch Entscheidungen, da steht man zwischen den Fronten und egal, wie man handelt, es ist falsch.
    Typisches Beispiel: Sollte man einen Menschen opfern, um zehn zu retten? Egal, was der Charakter an der Stelle tun würde, es ist falsch und demnach, wofür er sich auch entscheidet, stirbt zwar ein Mensch (oder mehrere), aber er ist nicht "böse".

  • [font='Georgia, Times New Roman, Times, serif']
    Es gibt Menschen, die das verkörpern, was wir als "das Böse" ansehen.
    Das wäre für mich ganz klar ein Antagonist.
    Ich würde nicht sagen, dass die Welt grau in grau ist. Sie ist weiß, hellgrau, mittelgrau, dunkelgrau und schwarz~


    Die Personalpronomen habe ich nicht zufällig kursiviert, denn es ist genau was ich hervorhob: die Abhängigkeit vom "Bösen" vom Betrachter als etwas, was von persönlichen Wertvorstellungen abhängt.
    Für einen Nationalsozialisten sind Juden die Antagonisten. Solange man nicht derart ins Extreme ausartet, kann man auch einen grenzwertig handelnden Charakter als "Gut" ansehen und die Person, die in Deinem Beispiel einen Menschen tötet um zehn zu retten, als Helden.


    Was ist "Böse"? Was gegen das Gesetz verstößt (für die meisten)? Gegen persönliche Moralvorstellungen (für Dich zB.)? Gegen die Zehn Gebote (für mich)?


  • Die Personalpronomen habe ich nicht zufällig kursiviert, denn es ist genau was ich hervorhob: die Abhängigkeit vom "Bösen" vom Betrachter als etwas, was von persönlichen Wertvorstellungen abhängt.
    Für einen Nationalsozialisten sind Juden die Antagonisten. Solange man nicht derart ins Extreme ausartet, kann man auch einen grenzwertig handelnden Charakter als "Gut" ansehen und die Person, die in Deinem Beispiel einen Menschen tötet um zehn zu retten, als Helden.


    Was ist "Böse"? Was gegen das Gesetz verstößt (für die meisten)? Gegen persönliche Moralvorstellungen (für Dich zB.)? Gegen die Zehn Gebote (für mich)?


    Deswegen habe ich ja etwa auch "für mich" geschrieben. ;)



    Was ich noch wichtig fände zu erwähnen: Antagonisten müssen nicht die Bösen sein. Genaugenommen sind das vollkommen unterschiedliche Begriffe, daher find ich den Threadtitel auch etwas verwirrend. Antagonisten sind für mich Menschen, die andere Ziele als der Hauptcharakter verfolgen, aber nicht DAS Böse darstellen, sondern ebenso nur normale Menschen wie der Hauptcharakter auch sind. Es wird schwer werden, Nazis "nur" als Antagonisten darzustellen, wenn man bedenkt, was sie alles getan haben ...


    Berühmte Beispiele für klassische Antagonisten sind Murtagh aus Eragon oder das wird sicher allen in einem Pokemonforum etwas sagen: N. Das sind Antagonisten, ohne die Bösen zu sein (die Bösen aus der Sicht der Hauptcharaktere; kaum jemand bezeichnet sich selbst so).
    Ein Antagonist wäre auch Draco, während Voldemort der Böse wäre. Wenn Frau Rowling die Bücher aus Dracos Sicht geschrieben hätte, wäre Harry eigentlich der Antagonist, aber Voldemort wäre eigentlich noch immer der Böse, da er ihn erpresst. So in etwa~

  • Sagen wir es mal so: Ich finde es nett Intoleranz als Konfliktpotential in eine Geschichte einzubauen. Das kann ein netter Aufhänger sein und kann eben für interessante Entwicklungen sorgen. ABER von Nazis an sich halte ich wenig in Geschichten.
    Denn ernsthaft: Es war vor zwanzig Jahren schon alt. Und es nervt, dass in der gefühlten Hälfte aller US-Filme die Gegner ENTWEDER Nazis ODER Russkis sind.
    Nein, Nazis... Passen auch allgemein nicht zu meinen Geschichten, die nicht im deutschsprachigen Raum spielen, denn ja, Nationalsozialismus ist deutsch. Patriotismus, Intoleranz und Rassismus nicht. Auch Antisemitismus nicht. Aber Nationalsozialismus selbst ist deutsch und ist ein Wort, das von der deutschen Arbeiterpartei (die später NSDAP hieß) erfunden wurde. Nur so als kleine Info am Rande. Natürlich gibt es auch in anderen Ländern Leuten, die der nationalsozialistischen Ideologie anhängen und Hitler als tollen Helden feiern... Aber trotzdem ist es erst einmal etwas deutsches und diese Bewegung in anderen Ländern zu gering, um sie dort ernsthaft zu einem ernstzunehmenden Gegenspieler (jedenfalls im großen Rahmen) hochzustilisieren. Rassisten an sich, sind wieder eine andere Sache.


    Trotzdem habe ich das Thema Intoleranz oder "Rassismus" doch relativ oft in meinen Geschichten drin. Doch hier ist es weniger gegen Hautfarben oder Herkunft gerichtet, sondern gegen wirkliche Rassen. Da ich ja, wie einige sicher wissen, vor allem Digimon schreibe, und dabei unter anderem in das Setting "Digimon sind nun den Digimon bekannt und leben in der realen Welt" (wohlgemerkt ohne das alberne "Jeder Mensch hat einen Digimonpartner", das uns Zero Two verkaufen will) stark nutze habe ich halt dort Menschen, die gegenüber den Digimon vorurteile hegen. Sei es einfach, weil diese Gefährlich sind - wo durchaus etwas dran ist - oder weil sie tatsächlich nicht akzeptieren können, dass Menschen damit nicht die einzige sciente Rasse sind. Dazu kommen noch so diverse Religiöse Konflikte, da - in der Welt von Digimon Tamers - Digimon nun einmal von Menschen geschaffen wurden.
    Na ja, und ich habe ein wenig den Rassismus der japaner gegenüber den Chinesen drin, da Jenrya, Shuichon und Co. nun einmal halbchinesisch sind.


    In meinen reinen Fantasy-Stories, die ich allerdings nicht mehr online veröffentliche, habe ich auch solche Geschichten drin. So ist es bei den "Chroniken der Weltenwandler" so, dass die Menschen, die einfach durch ihre Menge, obwohl sie schwach und kurzlebig sind, sich teilewise sehr als überlegene Rasse aufspielen und dafür Sorgen, dass die Dämonen, die dies anzweifeln, gejagt werden.

  • Nun möchte auch ich ein wenig wieder zu meinem Thema beitragen :)


    Zitat

    Es gibt Menschen, die das verkörpern, was wir als "das Böse" ansehen.
    Das wäre für mich ganz klar ein Antagonist.
    Ich würde nicht sagen, dass die Welt grau in grau ist. Sie ist weiß, hellgrau, mittelgrau, dunkelgrau und schwarz~


    Die Personalpronomen habe ich nicht zufällig kursiviert, denn es ist genau was ich hervorhob: die Abhängigkeit vom "Bösen" vom Betrachter als etwas, was von persönlichen Wertvorstellungen abhängt.
    Für einen Nationalsozialisten sind Juden die Antagonisten. Solange man nicht derart ins Extreme ausartet, kann man auch einen grenzwertig handelnden Charakter als "Gut" ansehen und die Person, die in Deinem Beispiel einen Menschen tötet um zehn zu retten, als Helden.


    Was ist "Böse"? Was gegen das Gesetz verstößt (für die meisten)? Gegen persönliche Moralvorstellungen (für Dich zB.)? Gegen die Zehn Gebote (für mich)?


    Das ist eine gute Frage. Was ist böse? Heutzutage steckt die ganze Welt voller Bosheit. Dem Mensch ist das Leben so wenig wehr geworden. Er mordet meist sogar aus total banalen Gründen.
    Tiere töten um zu fressen oder um zu überleben. Der Mensch jedoch tötet aus Habgier, Hass oder sogar aus Freude. Manchmal sogar aus langeweile. Eins haben diese Gründe jedoch
    gemeinsam. Es sind egoistische Gründe. Nun was meine Antwort auf die Frage ist. Natürlich ist das Böse ansichtssache. Die Rebellen sind im Auge des Imperiums die Bösen und in den Augen
    des Imperiums sind es die Rebellen (Star Wars). Und genau so ist es auch in dem Buch das ich schreibe, weshalb ich dieses Thema ins Leben gerufen habe. Die Vereinte Irdische Regierung
    sieht in den Nazis (Wen ich sie als Antagonisten nehme) die Bösen weil sie den Frieden auf der Erde bedrohen. DIe Nazis wiederum sehen in den Anhängern der VIR die Bösen weil diese,
    in ihren Augen, die wahre Natur des Menschen verletzen da sie keine Kriege führen und sich nicht gegenseitig bekämpfen.


    Naja, ich habe diese Diskousion in 2 verschiedenen Foren gestartet und in beiden gibt es mehr Nein als Ja. Ich werde es mir noch einmal überlegen wie ich es mache.
    Aber Nazis als Antagonisten werde ich wohl nicht nehmen.

  • Willi00

    Hat das Label Diskussion hinzugefügt.