Das Gehirn im Tank

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  • Suchfunktion hat dazu nichts ausgespuckt, aber ich denke dass das Thema doch durchaus ein Topic wert ist. :-)
    Das Thema an sich ist ja mehr oder weniger populär, spätestens seit Matrix, ich selbst habs jetzt die letzten Wochen mal im Philosophie-Unterricht behandelt & fand es ziemlich interessant.


    Das Szenario
    Klammheimlich hat gestern ein Bösewicht in Ihren Nachttrunk ein geschmacksneutrales Narkotikum gestreut, das direkt nach dem Einschlafen zu wirken
    begann. Sie waren allein zuhause, und so konnte niemand Alarm schlagen, als eine Bande von Chirurgen durch Ihr Schlafzimmerfenster einstieg, sich Ihres bewusstlosen Körpers bemächtigte und ihn in den Keller einer versteckten Klinik verschleppte. Die Chirurgen verloren keine Zeit. Sie sägten Ihren Schädel auf,
    um an Ihr Gehirn heranzukommen, das sie behutsam aus seiner Schale lösten und in eine Nährlösung gleiten ließen, damit es nicht abstirbt. Dann begann die Fummelarbeit. Die Ärzte identifizierten jede einzelne Nervenbahn, durch die Ihr Gehirn bis gestern mit Ihrem Restkörper Informationen ausgetauscht hatte:
    Sehnerven, Nerven für akustische Reize aus dem Gehör, aber auch Nerven, durch die das Hirn Steuersignale zur Bewegung seines Ex-Körpers gesandt hatte.
    Alle diese (bei der Operation durchtrennten) Nervenstränge verbanden die Doktoren mit einem Computer, in den sie zuvor mit Akribie sämtliche Fakten über
    Ihr Haus, Ihre Familie, Ihren Job und Ihr Leben eingespeist hatten und in dem überdies ein geniales Programm zur Simulation von Nervenimpulsen geladen war. Als endlich die Wirkung des Narkotikums nachließ, starteten die Ärzte den Computer, und so meinten Sie, aus einem traumlosen Schlaf zu erwachen.
    Der Simulationscomputer sorgte zuverlässig für den Anschein von Normalität. Er simulierte das Strecken Ihrer Glieder, den Kälteschock unter der Dusche, den Geruch Ihres Morgenkaffees und die haptischen Qualitäten der Zeitschrift, die Sie jetzt in den Händen zu halten wähnen ...
    Doch das simulierte Idyll trügt. In Wirklichkeit ist Ihnen von Ihrer gestrigen Existenz nur das Gehirn geblieben; es schwimmt in einem Tank mit Nährflüssigkeit herum. Und bei Ihnen zu Hause dampft nicht der Frühstückskaffee. Vielmehr durchstöbert die Kripo Ihre Küche nach den Spuren der Entführer, und zwar genau jetzt!
    (Quelle: Olaf L. Müller - Wirklichkeit ohne Illusionen oder Der Abschied vom Skeptizismus - Link )



    Die verschärfte Version dieses Szenarios wäre es dann, dass wir nicht erst seit gestern Nacht, sondern schon unser ganzes Leben nur ein Gehirn im Tank sind, dass heißt nie das Leben geführt haben, wie wir denken wir hätten es getan.
    Es gibt da seit Ewigkeit Diskussionen drüber, Hilary Putnam hat dazu auch eine Theorie verfasst die beweisen soll, dass wir kein Gehirn im Tank sind, wer sich dafür noch interessiert kann das auch hier nachlesen. Im groben beschreibt er, dass unsere Sprache von der Sprache des Computers mit dem unser Gehirn verbunden ist nicht übereinstimmt. Er geht dabei auf den Tiger ein und stellt die Theorie auf, dass wir nicht wissen können, dass das Wort Tiger der Gestalt des Tigers zugehörig ist& daher auch kein Gehirn im Tank sind. Was man von der Theorie jetzt hält, sei offen, für mich persönlich reicht das nicht, aber auch eigentlich nur, weil ich die Theorie vom Gehirn im Tank viel zu interessant finde, als dass ich sie einfach so als nicht wahr abstempeln würde.



    Grundlegende Fragen, die ich ganz gerne diskussieren würde, wären dann folgende:


    Was haltet ihr von der 'GIT'-Theorie?
    Wenn ihr ein Gehirn im Tank wäret, was würde das für euch bedeuten?
    Wenn euch jemand eben das beweisen würde, was würdet ihr tun?


    Wenn ihr noch andere Diskussionsanstöße habt, schreibts einfach, zu dem Thema kann sich ja ziemlich ausführlich unterhalten, vorallem ausführlicher als ich es hier im Startpost ausgeführt habe. :-)

  • Was ich mich bei dem an den Haaren herbeigezogenen beschriebenen Szenario als erstes gefragt habe: wieso? Aus welchen Beweggründen sollte man so etwas tun, wo es doch sicherlich genügend freiwillige Personen geben würde, die aufgrund von Krankheiten/körperlichen Gebrechen so was als letzte Möglichkeit ansehen würden, weiter zu leben existieren. Bei der Matrix ist mir der Grund klar gewesen aber hier sehe ich den Sinn einfach nicht.
    Naja egal, die Frage, ob wir wirklich leben bzw. ob das, was wir erleben tatsächlich real ist oder nur ein Traum oder eben so eine wie im Startpost beschriebene Situation, haben sich sicherlich viele schon gestellt. Wenn man ein bisschen SciFi liest/sieht, wird man oft genug mit Beispielen konfrontiert, dass alles nur eine Illusion sein könnte. Das habe ich mich auch schon oft genug gefragt, aber was bringts im Endeffekt? Nichts! Was ich nicht beeinflussen kann, muss ich sowieso hinnehmen. Ich würde es eigentlich auch gar nicht wissen wollen, würden sie mich vor die Wahl stellen, wie in Matrix eine Pille zu schlucken, würde ich jedenfalls nicht in die Welt geworfen werden wollen, die dort existiert hat. Ich würde diese Information einfach nur vergessen wollen. Deswegen kann ich auch kaum beurteilen, was das für mich bedeuten würde, weil so eine Erkenntnis zu unglaublich wäre, um sie jetzt zu beurteilen, möglich, dass man einfach verrückt werden würde mit diesem Wissen.
    Was ich viel interessanter finden würde wäre, dass man sich sozusagen selbst zu diesem Schritt entscheiden könnte. Wie oben schon angesprochen, würden sicherlich viele Menschen das ausprobieren wollen, wenn für sie sonst keine Aussicht mehr darauf besteht, weiterzuleben. Die Frage ist dann eigentlich für mich, ob es besser wäre in einer virtuellen Welt weiterzuleben (von der man meint, sie sei die reale) oder in der wirklich existierenden, wo man eben nur noch das ist, was einen ausmacht, also das Gehirn mit dem dazugehörenden Bewusstsein. Naja, vielleicht kennt ja jemand die Serie Futurama… so in etwa, wie die Köpfe dort weiterleben (auch wenn es dort etwas unwürdig ist, vor allem zur Fütterungszeit :D ).

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!

  • Okay, ich spar mir jetzt sämtliche sarkatischen Witzeleien über diese Theorie, die man anstellen könnte, ich werde auch nicht nach dem Warum fragen, aber ein paar Fragen hab ich dann doch: Wie soll das denn in einer Nährflüssigkeit funktionieren? Ein Hirn muss von Blut durchströmt werden, das Sauerstoff in jeden Winkel transportiert, damit das Hirn überhaupt laufen kann. Zweite Frage: Wenn nach der verschärften Version der Theorie jeder von uns nur ein Hirn mit Rechner ist, wer hat das dann gebaut, entwickelt, eingerichtet? Von Natur aus wird das ja wohl nicht passiert sein. Drittens würde es jedem Menschen irgendwann auffallen, dass alles nur vorgegaukelt ist, weil ein Rechner rein von den Werten her betrachtet niemals das Rechenpotenzial eines Gehirns hat, was Datenverarbeitung angeht.
    Ich mag Science Fiction überhaupt nicht, und dieses Szenario fällt eindeutig in diese Kategorie. Auch wenn Menschen manchmal den Eindruck haben, alles sei nur ein Traum, oder ihnen irgendwas sehr bekannt vorkommt (Déjà-vu), ich bin der strikten Meinung, dass mein Hirn in meinem Dez liegt und da auch ganz gut aufgehoben ist.


    Ok, aber mal angenommen, es wäre jetzt so wie von Thybil beschrieben. Dann könnte ich ja zunächst nicht wissen, wie es "so ist", weil ich nicht wüsste, wie es "anders ist", ich hätte ja niemals etwas anderes erlebt. Fraglich ist auch, wie jemand auf den Gedanken kommt, es wäre alles nur vorgespielt und nicht real, wenn die Simulation doch so echt ist, dass man es eigentlich gar nicht nötig hat, sie zu hinterfragen.
    Und dann stellt sich mir die Frage, wie man es beweisen will, dass alles nur ein Programm ist. Ok, irgendwo hat jeder Rechner seine Grenzen und die Realität ist viel zu komplex, um sie in eine Simulation fassen zu können, aber eine solche Grenze aufzufinden, dürfte schwierig werden, wenn das Programm laut Startpost genial ist.


    Nein, diese Theorie ist in meinen Augen einer krankhaften Denkweise entsprungen. Es gibt einige psychische Erkrankungen, bei denen die Betroffenen tatsächlich denken, es werde ihnen nur ein Teil der Realität oder auch alles nur vorgegaukelt, z.B. gibt es eine Erkrankung, bei der der Patient meint, ein naher Verwandter wäre durch ein Double ersetzt worden. Diese Theorie muss von einem Menschen mit einer solchen akuten psychischen Krankheit stammen, da bin ich mir ganz sicher. Wobei ic jetzt auch keinem zu nahe treten will!


    MfG,
    ~Stiefel

  • Ich bin ein Gehirn im Tank? Neeeein! Ich kann nicht schwimmen :<.


    Mich hat dieser Thread grundsätzlich zweier Sachen belehrt: Erstens ist es verblüffend einfach, unwiderlegbare Theorien zu verfassen: ganz einfach, indem auf jeglichen Bezug auf Realität oder mögliche Beweislage verzichtet wird, die hätten Anlaufpunkte bei einer Gegenargumentation stellen können. Was, wenn ich sage, dass wir GITs in Träumen von GITs sind?
    Wo wir bereits beim Letzteren angenommen wären: wie verblüffend gleichgültig es einer vernünftig denkenden Person sein sollte, ob sie ein GIT ist. In Wirklichkeit wissen wir kaum etwas von unserem Bewusstsein oder wie es entsteht, was das was wir als "Realität" wahrnehmen überhaupt ist. Manche verbringen die ihnen zugeteilte Zeitspanne, um sich mit der Frage zu befassen, was "leben" bedeutet, andere leben...

  • Okay, ich spar mir jetzt sämtliche sarkatischen Witzeleien über diese Theorie, die man anstellen könnte, ich werde auch nicht nach dem Warum fragen, aber ein paar Fragen hab ich dann doch: Wie soll das denn in einer Nährflüssigkeit funktionieren? Ein Hirn muss von Blut durchströmt werden, das Sauerstoff in jeden Winkel transportiert, damit das Hirn überhaupt laufen kann. Zweite Frage: Wenn nach der verschärften Version der Theorie jeder von uns nur ein Hirn mit Rechner ist, wer hat das dann gebaut, entwickelt, eingerichtet? Von Natur aus wird das ja wohl nicht passiert sein. Drittens würde es jedem Menschen irgendwann auffallen, dass alles nur vorgegaukelt ist, weil ein Rechner rein von den Werten her betrachtet niemals das Rechenpotenzial eines Gehirns hat, was Datenverarbeitung angeht.
    Ich mag Science Fiction überhaupt nicht, und dieses Szenario fällt eindeutig in diese Kategorie. Auch wenn Menschen manchmal den Eindruck haben, alles sei nur ein Traum, oder ihnen irgendwas sehr bekannt vorkommt (Déjà-vu), ich bin der strikten Meinung, dass mein Hirn in meinem Dez liegt und da auch ganz gut aufgehoben ist.



    MfG,
    ~Stiefel


    Wie du bereits unten erwähnst können wir nur gegen den Tank argumentieren.
    Alles, auch die Naturgesetze können uns von dem Rechner vorgegaukelt werden. Woher wissen wir also, ob Wasser wirklich nach unten fließt und nicht nach oben?
    Theoretisch kannst du hierbei also nicht mit Naturgesetzen kommen.


    Mit dieser Frage beschäftigen sich Philosophen und Gelehrte schon seit Ewigkeiten.
    Vllt. kennt jemand das Höhlengleichnis, in dem von Menschen die Rede ist, die gefesselt in einer Höhle sitzen und nur die vorbeiziehenden Schatten als Wirklichkeit wahrnehmen. Irgendwann befreit sich einer und sieht die wirkliche Welt.


    Oder der Spruch "Ich denke, also bin ich", der sich ja genaugenommen mit der Frage beschäftigt, inwieweit wir vllt selbst Roboterhirne sind.
    Denn nehmen hochentwickelte Roboter die Welt nicht fast genauso wahr wie wir?
    Was wir aber können- wir zweifeln. Wir zweifeln an dieser Wirklichkeit und dieses Denken macht uns laut den Philosophen zu Menschen.


    Somit haben wir schonmal ausgeschlossen, dass wir Roboter sind (hätte uns auch die Bibel sagen können), aber wenn wir im Besitz unserer vollen menschlichen Reflektionsfähigkeit sind, kann man unsere Nervenzellen ja theoretisch trotzdem künstlich stimulieren.
    Wir können auch wie oben beschrieben nur gegen eine solche Annahme argumentieren.


    Dennoch bin ich irgendwie dagegen, das Ich nur auf's Hirn zu verlagern.
    Ich persönlich könnte mir nämlich vorstellen, dass Intuition, die oft konträr zu den perzeptuell wahrgenommenen Fakten steht, dem Ganzen einen Strich durch die Rechnung macht.


    Was ich jedoch weitaus interessanter finde: wieso sträubt sich hier jeder gegen diese Theorie, obwohl es doch gut ist, solche elementaren Fragen zu stellen?
    Und an Gummistiefel: schizophren wird's erst, wenn die Ängste unrealistisch sind und man krankhaft an ihnen festhält.
    Ich hab in dunklen Ecken auch manchmal Angst, irgendwas könnte rausspringen, aber ich bin mir bewusst, dass das nicht geschehen wird.
    Außerdem ist ein Hirn im Tank keine Angst sondern ein Gedankenspiel ;)
    Bevor du Leute derart diffamierst, informier dich.


    Vom Thema abgekommen- warum haben alle anscheinend solche Angst vor dem Gedanken?
    Es ist die gleiche Einstellung, die Darwin, Kopernikus und vielen Hirnforschern begegnet (obwohl ich Hirnforscher auch nicht mag)- die Angst, der eigenen Erhabenheit beraubt zu werden. Ich finde, dass man nicht alles machbare auch machen sollte, irgendwie greift Organtransplantation ja auch in diese Menschenwürde ein, aber dass die Menschen ihre Ängste vor dem Wandel der Zeit an so einer unpassenden Stelle rauslassen...


    Das Ende des Höhlengleichnises: Der eine Abtrünnige kehrt zurück und erzählt den anderen von der echten Welt.
    Sie erschlagen ihn, weil sie ihn für verrückt halten.


    Gucky: Natürlich bringt es nichts sich um sowas zu sorgen.
    Es bringt aber auch nichts, sich Gedanken über das Weltall zu machen und was hat uns die Erkenntnis des heliozentrischen Sonnensystems gebracht?
    Nichts als Scherereien. Alle großen Erkentnisse erscheinen zunächst unwichtig, helfen dann aber im größeren Kontext doch.
    Und wie ich immer sage, wer reflektiert, findet dadurch auch besser zu sich selbst. Sonst könnten wir uns alle hinhocken und Luftlöcher starren.
    Nicht alles ist zielgerichtet und wer denkt, der ist.

  • Ich find es immer wieder spannend, wie sich Menschen Gedanken über die unmöglichsten Dinge machen. Nein, wir sind kein Gehirn im Tank. Punkt. Warum sollte man über so etwas diskutieren? Das ist genauso sinnvoll wie moderne Kunst *hust*
    Das ist auch der Grund, warum ich Philosophen und die ganze Philosophie nur belächeln kann - und eine Wissenschaft ist DAS schon gar nicht. Philosophie als Wissenschaft zu bezeichnen empfinde ich als "Beleidigung" für richtige Wissenschaften. Im Grunde sind das Menschen, die lieber "nachdenken", und sei es noch so hirnrissig, als zu leben. Große Klappe Worte und nichts dahinter, aber wer nur redet und nicht handelt, kann auch keine oder kaum Fehler machen.


    Zitat von Mainstream

    In Wirklichkeit wissen wir kaum etwas von unserem Bewusstsein oder wie es entsteht, was das was wir als "Realität" wahrnehmen überhaupt ist.


    Was du meinst, ist unsere Wahrnehmung. Realität sind Naturgesetze. Wie wir die Welt wahrnehmen hat nichts damit zu tun. ^^ Genauso wie ein Blinder nicht sehen kann, aber die Materie um ihn herum existiert trotzdem. Der Blinder steht vor einem parkenden Auto und erkennt es erst, wenn er die Hand danach ausstreckt. Es parkt an der Stelle trotzdem, egal welche Wahrnehmung der Blinde von dem Auto hat.


    Zitat von CaughtRow

    Dennoch bin ich irgendwie dagegen, das Ich nur auf's Hirn zu verlagern.
    Ich persönlich könnte mir nämlich vorstellen, dass Intuition, die oft konträr zu den perzeptuell wahrgenommenen Fakten steht, dem Ganzen einen Strich durch die Rechnung macht.


    Und was dann?
    Übrigens: Intuition = Instinktives Handeln.


    Zitat von CaughtRow

    Nicht alles ist zielgerichtet und wer denkt, der ist.


    Aber Leute, die nur mehr nachdenken, sind nicht, sondern vegetieren genauso vor sich hin wie diejenigen, die Luftlöcher starren.


    Zitat von CaughtRow

    Was ich jedoch weitaus interessanter finde: wieso sträubt sich hier jeder gegen diese Theorie, obwohl es doch gut ist, solche elementaren Fragen zu stellen?
    Und an Gummistiefel: schizophren wird's erst, wenn die Ängste unrealistisch sind und man krankhaft an ihnen festhält.
    Ich hab in dunklen Ecken auch manchmal Angst, irgendwas könnte rausspringen, aber ich bin mir bewusst, dass das nicht geschehen wird.
    Außerdem ist ein Hirn im Tank keine Angst sondern ein Gedankenspiel ;)
    Bevor du Leute derart diffamierst, informier dich.


    Irgendwo hat Gummistiefel doch recht. Solang es nur ein Gedankenexperiment bleibt, ist es vielleicht sonderbar, aber wenn jemand anfängt wirklich daran zu glauben, ist er krank. Menschen, die an abstruse Verschwörungstheorien festhalten und sie für "ihre Realität" erklären, haben vielleicht teilweise auch keine Angst vor ihnen, sind genauso geistig krank.

  • Liebe Bastet: Was ich an dir immer interessant finde, ist, wie du versuchst, Dinge zu widerlegen, ohne direkten Bezug auf das Gesagte zu nehmen.


    Aber zunächst zum 1. Punkt.
    Naturgesetze sind auch an unsere Wahrnehmung gebunden.
    Wenn ich Röntgenstrahlen nicht wahrnehmen kann, gibt es sie für mich auch nicht, wenn es auch keine, für mich wahrnehmbaren Gegenstände gibt, die auf sie reagieren. Und bist du ein Hirn im Tank, kann man dir theoretisch sowieso alles vorgaukeln.


    2. Zur Ethymologie des Wortes Intuition:
    Von lat. intueri (Deponens)=betrachten
    Intuition ist die Fähigkeit, Einsichten in Sachverhalte zu erlangen, ohne bewusst darüber nachzudenken.
    Sonst hieße es ja auch Instinkt ;)


    3. Leute, die nachdenken, haben dir eines vorraus- sie sehen die Wirklichkeit nicht als selbstverständlich an.
    Intuition hilft ihnen dabei, kleine Unstimmigkeiten in den Lehren ihrer Zeit zu erkennen.
    Nehmen wir Darwin als berühmtes Beispiel (um von Kopernikus wegzukommen):
    Als man den Archaeopteryx fand, sah der Direktor des Museums, in dem er ausgestellt war, nur einen weiteren unwichtigen Flugsaurier in ihm.
    Doch Darwin machten seine Federn stutzig. Es wies Merkmale von Repril und Vogel auf. Schlussfolgerung= ein Brückentier, das die Evolutionstheorie untermauerte. Der Direktor hat diese Feinheit mit rationalem Denken als, des weiteren Überlegens unwichtig abgetan, Darwin wurde ein großer Forscher, weil seine Intuition ihm gebot, sich auch mit solcherlei Kleinigkeiten auseinanderzusetzen.


    Auch Einstein ist frühmorgens nicht aus dem Bett aufgestanden und hat gesagt "Jetzt stellen wer mal ne weltverändernde Theorie auf".
    Vielmehr fand er das Verhalten von Licht komisch. Er grübelte. Dabei hätte genausogut nichts rauskommen können.


    Und falls du mein Zitat nicht verstanden hast: Wer nachdenkt, kann sich nur sicher sein, dass er kein Roboter ist, denn Roboter zweifeln/denken nicht. Weit mehr gewinnt der Denker dadurch erstmal auch nicht.



    4. Ich finde es krank, wie du und Gummistiefel euch anmaßt, Einschätzungen des geistigen Zustands eines Forenmitglieds zu verfassen.
    Bin echt kurz davor, das zu melden!
    Habt ihr Psychologie studiert, wisst ihr alles über das Krankheitsbild? Wohl kaum.
    Auch wenn ich an das Hirn im Tank glaube (das kann ich ja nur, weil ich bis jetzt kein schlüssiges Gegenargument gesehen habe), bin ich noch lang nicht krank. In Amerika gibt es Leute, die bestreiten allen Ernstes die Evolutionstheorie (die Typen heißen Kreationisten).
    Sogar Mitt Romney gehört ihnen an. Und
    wer steckt sie in die Klapse?
    Kriterium 2 ist bei ihnen auch erfüllt- sie klammern sich mit Händen und Klauen an ihre Ansichten.
    Aber niemand hält sie für verrückt.
    Schizophrene nehmen ALLES anders wahr, das unterscheidet sie von normalen Spinnern. Sie hören imperative Stimmen, haben motorische und kognitive Defizite, sie haben Halluzinationen (in Form von echten Bildern),.....


    Also- wie könnt ihr euch ANMAßEN!!! jemanden derart zu betitulieren ohne nur ein Quäntchen Ahnung von alldem zu haben?
    Thybil ist auch schon deshalb nicht verrückt, weil in seinem Startpost keinerlei Logikfehler zu erkennen sind (-kognitive Defizite).
    Also haltet euch gefälligst zurück!




    5. Es lässt sich bestreiten, dass Philosophie eine Naturwissenschaft ist, eine Geisteswissenschaft ist es allemal.
    Wer nicht denken kann, ist, wie in Punkt 3 beschrieben, auch nicht fähig, in anderen "renommierten" Wissenschaften weitreichende Erkentnisse zu erlangen.
    Und du lässt nur messbare Wissenschaften gelten?
    Was ist dann bitte Psychologie (nicht messbar-gibt's nicht), teilweise Physik (Atom ist rein hypothetisch, auch Berechnung von Multiversen, Schwarze Löcher waren's auch mal)...
    Jeder, der denkt, alle wissenschaftlichen Erkentnisse seien von Anfang an belegbar oder zielführend, ist (ich bediene mich mal den radikalen Diagnosemethoden meiner Freundin Bastet) dumm.



    Jup, bin ja mal gespannt auf die empörte Antwort.
    Bye, Leute

  • Gucky: Natürlich bringt es nichts sich um sowas zu sorgen.
    Es bringt aber auch nichts, sich Gedanken über das Weltall zu machen und was hat uns die Erkenntnis des heliozentrischen Sonnensystems gebracht?
    Nichts als Scherereien. Alle großen Erkentnisse erscheinen zunächst unwichtig, helfen dann aber im größeren Kontext doch.
    Und wie ich immer sage, wer reflektiert, findet dadurch auch besser zu sich selbst. Sonst könnten wir uns alle hinhocken und Luftlöcher starren.
    Nicht alles ist zielgerichtet und wer denkt, der ist.


    Ich habe so garnicht gesagt/gemeint. :D
    Ich fand nur das Szenario ziemlich an den Haaren herbeigezogen gewählt. Danach sagte ich noch, dass mir diese Erkenntnis nichts bringen würde, weil ich an der Situation rein garnichts ändern könnte. Es könnte einen wohl fast nur in den Wahnsinn treiben.
    Über das Thema diskutieren kann man natürlich durchaus.



    Und falls du mein Zitat nicht verstanden hast: Wer nachdenkt, kann sich nur sicher sein, dass er kein Roboter ist, denn Roboter zweifeln/denken nicht. Weit mehr gewinnt der Denker dadurch erstmal auch nicht.


    Und der Meinung bist du, weil du dabei an den derzeitigen Stand der Technik denkst, oder weil du weisst denkst, dass es in jedem Fall so sein muss? Was eigentlich komisch wäre, denn wer ernsthaft über diese Situation hier nachdenkt, der sollte sich auch vorstellen können, dass es irgendwann Roboter bzw. Computer gibt, die sehr wohl denken als auch zweifeln können.

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!

  • CaughtRow, ich hab keinen Bock mich mit dir anzulegen, weil ich das ehrlich gesagt für Vergeudung halte. Erstens, wenn du gelesen hättest, wüsstest du, dass da steht:

    Zitat von me

    Irgendwo hat Gummistiefel doch recht. Solang es nur ein Gedankenexperiment bleibt, ist es vielleicht sonderbar, aber wenn jemand anfängt wirklich daran zu glauben, ist er krank. Menschen, die an abstruse Verschwörungstheorien festhalten und sie für "ihre Realität" erklären, haben vielleicht teilweise auch keine Angst vor ihnen, sind genauso geistig krank.


    ... und dann wüsstest du, dass ich das Gedankenexperiment sonderbar finde und es erst ab krank beurteile, wenn jemand tatsächlich daran festhält, was hier anscheinend niemand zu machen scheint. Es wurde im Startpost auch nur das Gedankenexperiment eines Anderen wiedergegeben.


    Intuition ist sehrwohl Instinkt, da nur von Gefühlen geleitet. Erstaunlich, dass man ein und das gleiche mit anderen Worten ausdrucken kann, nicht? Ist ja auch ein Sonderfall in der deutschen Sprache. Dass Herrn Darwin die Federn des Archeopteryx stutzig gemacht haben ist keine Intuition, sondern eine logische Schlussfolgerung seinerseits - und Beobachtungsgabe.


    Und für alles Restliche würde ich dich auch bitten zu lesen (dann könntest du auch erahnen, dass ich nicht behaupte, jede Theorie können belegt werden), wobei ich fest dabei bleibe, dass Philosophie es nicht wert ist als Wissenschaft bezeichnet zu werden, auch nicht als Geisteswissenschaft. Das ist wie die Theologie in himmelblau. (nichts gegen Glauben und praktizierende Gläubige - solange es im Rahmen des Vernünftigen bleibt)


    Zitat von CaughtRow

    Sogar Mitt Romney gehört ihnen an.


    Wow, SOGAR Mitt Romney, der ja allerseits beliebt ist und von allen geliebt wird sowie für Weltoffenheit, Intelligenz und Toleranz bekannt ist. Er ist natürlich mein Vorbild schlechthin, ehrlich!


    PS: Ich hab Ahnung von Shizophrenie und anderen Krankheitsbildern und hab das Wort nie in den Mund/auf die Tastatur genommen. Ich hab nur gesagt, dass ich das krankhaft finde, was allgemein gesprochen ist.
    Und Psychologie ist deswegen je nach Fall usw. sinnvoll, weil Psychologie nicht vollkommen ohne Psychiatrie funktioniert und Psychiatrie ist eine Naturwissenschaft im Gebiet der Neurowissenschaften.

  • Zu dem Thema gibt es eine tolle Folge bei Through the Wormhole. Tatsächlich gibt es doch einige interessante Gemeinsamkeiten zwischen unserer Welt und einer digitalen Welt. Etwas, dessen sich viele nicht bewusst sind, ist, dass die Welt nur so ist, wie wir sie wahrnehmen, solange wir sie wahrnehmen. Dazu gibt es interessante Physikalisch-Chemische Untersuchungen, dass Atome sich in einem beobachteten, kontrollierten Versuch tatsächlich anders verhalten, als wenn sie - nun - nicht beobachtet werden. Das kann ich jetzt schwer erklären und die Leute bei BBC können das auf jeden Fall besser, ist aber recht interessant.
    Es ist tatsächlich vieles in unserer Welt so, wie wir erwarten, dass es ist. Und das verleiht tatsächlich der Vorstellung, dass unsere Realität nicht physisch, sondern virtuell ist, durchaus eine gewisse Grundlage - ohne zu sagen, dass es so ist.
    Die Sache ist tatsächlich, dass wir so nie werden definitiv sagen können, wie real unsere Umgebung ist, sofern diese uns nur überzeugend genug vorgaukelt, real zu sein. Dessen sind sich übrigens, bevor jemand sagt "Blöde Philosophen", auch hochrangige und weltbekannte Physiker, wie der Herr Tippler einig. Also so dumm ist diese Theorie nicht.
    Irgendjemand - ich weiß gerade nicht mehr wer, aber es war ein Informatiker - sagte dazu auch einmal: Je wahrscheinlicher es wird, dass wir selbst eine Matrix erschaffen können, desto wahrscheinlicher wird es auch, dass wir selbst in einer Matrix leben.
    Übrigens ist unsere Welt ziemlich verpixelt (und nein, das ist kein blöder Spruch, sondern tatsächlich so. Schaut's nach!)


    Das wir in einer Matrix leben heißt übrigens nicht, dass wir unbedingt ein Gehirn im Tank sind. Vielleicht sind wir wirklich nur Daten auf einem Supercomputer - ganz ohne Körper. Vielleicht sind wir auch wie bei den Matrixfilmen irgendwelche in großen Blocks aneinander angeschlossene Körper, die in einen künstlichen Schlaf versetzt sind. Dabei müssten diese Körper übrigens nicht mal humanoid sein, denn das könnte ebenso etwas sein, was uns die Matrix vorgaukelt.


    Das Argument, dass es keinen Computer geben kann, der ein menschliches Bewusstsein darstellen und berechnen könnte, ist übrigens ziemlich hinfällig. Davon abgesehen, dass auch wir gar nicht mehr so weit davon entfernt sind, eine menschenähnliche künstliche Intelligenz zu schaffen und diese zu berechnen (es gibt bereits Roboter, die "denken" wie Kinder), können wir nicht sagen, wie weit eine theoretische Realität wäre. Vielleicht haben die einen immensen technischen Stand, den wir uns (vielleicht sogar aus einem guten, so einprogrammiertem Grund) gar nicht vorstellen können (und sollen)? Wer kann das mit Sicherheit sagen?


    Oder um es mal mit einem anderen Beispiel auszudrücken: Wenn ihr ein Sims wärt und schon immer ein Sims wart, gäbe es für euch einen Grund anzuzweifeln, dass diese Sims-Welt keine reale Welt ist?


    Und wo wir schon dabei sind: Kann mir irgendjemand mit 100%iger Sicherheit sagen, dass wir nicht genau jetzt, in exakt diesem Moment, angefangen haben zu existieren und uns jemand einfach mit all den Erinnerungen, die wir in uns haben, mit all der Geschichte, die vermeintlich exitistiert erschaffen hat? Kann mir das irgendjemand beweisen?
    Natürlich nicht.


    Vielleicht ist unsere Welt real... Vielleicht ist sie es aber auch nicht... Vielleicht leben wir nur in einer Matrix oder einer anderen künstlichen Umgebung.
    Niemand von uns kann dies - mit unserem aktuellen Stand der Technik - sicher sagen. Nicht einmal Wissenschaftler. Möglich ist vieles.
    Das hat auch nichts mit Paranoia zu tun, sondern ist einfach eine reine, nüchterne Feststellung. Es gibt Gemeinsamkeiten unserer Welt mit einem Videospiel. Dass es diese Gemeinsamkeiten gibt, heißt nicht automatisch, dass wir virtuell sind, aber es gibt auch nichts, was das Gegenteil beweist. Was auf jeden Fall real ist, ist unser Bewusstsein - egal ob dieses nun in einem Gehirn im Tank oder tatsächlich von dem Gehirn in unserem Kopf ausgeht. ;)

  • Bastet: Same here
    Anscheinend sind wir beide ziemlich sturköpfig, deshalb wird dies auch vorerst mein letztes Wort zu dieser Angelegenheit sein. Macht doch, was ihr wollt, Leute. Und wenn du dich nicht streiten möchtest, würde ich dir von derartigen Foren abraten.


    1.Wollte dir damit eben erstmal zeigen, dass auch Leute, die an sowas festhalten keineswegs krank sind. Und ob man Romney nun mag oder nicht, er ist ein berühmtes Beispiel und sicher nicht psychisch gestört (halt bloß ein Arschloch)


    2. Vllt sind Instinkt und Intuition dasselbe, aber sicher nicht, wie du ausdrücklich gesagt hast Intuition und instinktives HANDELN.
    Gefühle sind auch kein Instinkt. Wenn ich ne Beere lieber nicht esse, mache ich das aus Instinkt/Intuition aber nicht aus Freude/Trauer/Wut.
    Und Darwin (sollte ich mich hier noch eines Unterpunktes bedienen?) hat der Archaeopteryx stutzig gemacht. Wieso? Man schlussfolgert doch erst, nachdem einem eine Unstimmigkeit zum Schlussfolgern aufgefallen ist. Und dass er den A. nicht als Flugsaurier abgetan hat, ist meiner Meinung nach die Intuition, dass mit dem Vieh was nicht stimmt.


    3. Du sagst, Philosophie sei keine Wissenschaft, viele andere sagen das Gegenteil. Pattsituation würd ich mal meinen. Trotzdem hat dieses Thema ein Recht, hier zu stehen, genauso wie "moralische Dilemmata" und "Ist das Weltall unendlich?"


    4. Theoretisch befasst sich die, heute allgemein praktizierte Psychologie nur mit der Beschreibung des Vorganges (wie du dich fühlst, wenn dein Freund dich betrügt), nicht aber mit den Ursachen (Botenstoffausschüttung im ZNS)



    Gucky
    Bei Punkt 1 stimm ich dir zu. Es ist eine These, wie "Es gibt Monster"- weder veri- noch falsifizierbar.


    2.Dann wäre dieser Roboter.
    Ein normaler Roboter tut Dinge, ohne zu wissen, warum- weil er sie nicht hinterfragt.
    Wir wissen durch unser Denken, dass unsere Taten nicht (oder nur teilweise) fremdgesteuert sind, dass wir sie aus eigenem Antrieb tun.

  • Oh man, solche Themen sind so unnötig. :rolleyes:
    Ich verstehe gar nicht wo das Problem ist. Was ist wenn unser Gehirn irgendwo in einem Tank liegt und ein Computer die Welt so simuliert wie wir sie kennen? Nicht ist dann. Wenn das ist, ist es eben so. Wir können es nicht ändern und können unser Leben weiterleben wie wir es kennen, auch, wenn es von einem Computer simuliert wird. Was ist daran so schlimm? Das Leben ist doch exakt genau das Selbe wie vorher, mit dem Unterschied, dass nun der Computer unsere Erlebnisse steuert.
    Es ist sinnlos sich darüber Gedanken zu machen, denn man kann es eh nicht ändern, wenn es so ist. Trotzdem dürfte unser Gehirn nicht in irgendeinem Tank herumlungern, wenn wir das hier lesen können und uns darüber unterhalten können. Es wäre unlogisch, wenn die Firma oder diese Leute die das Gehirn - aus welchen Gründen auch immer - in einen Tank gelegt haben, den Computer so programmiert haben, dass wir darüber nachdenken können und mit anderen darüber zu diskutieren. Vielleicht könnte das zu Systemproblemen führen und uns gedankenzerbrechenden Personen beruhigen ;D

  • Ich verstehe gar nicht wo das Problem ist. Was ist wenn unser Gehirn irgendwo in einem Tank liegt und ein Computer die Welt so simuliert wie wir sie kennen? Nicht ist dann. Wenn das ist, ist es eben so. Wir können es nicht ändern und können unser Leben weiterleben wie wir es kennen, auch, wenn es von einem Computer simuliert wird. Was ist daran so schlimm? Das Leben ist doch exakt genau das Selbe wie vorher, mit dem Unterschied, dass nun der Computer unsere Erlebnisse steuert.


    Bei derartigen Überlegungen geht es nicht darum, ob das ganze wirklich so ist oder nicht. Es geht einzig darum die eigene Realität zu hinterfragen und zu hinterfragen, ob die Dinge wirklich alle so sind, wie wir annehmen, dass sie sind. Deswegen ist es auch zweitrangig, dass sich letzten Endes für uns nichts ändern würde, wenn dies oder jenes theoretische Szenario tatsächlich der Fall wäre, es geht mehr darum, eben diese Möglichkeit in Betracht zu ziehen. Wobei es trotzdem so gesehen nicht stimmt, dass sich nichts ändern würde, denn wenn wir nachweisen könnten, dass wir eben nicht in einer realen Welt leben, würde sich unser gesamtes Realitätsbild ändern. Davon abgesehen, dass es nicht unbedingt heißt, dass wir dieser falschen Realität nicht entkommen können.
    Hätte Truman nicht angefangen seine Realität zu hinterfragen, wäre er als Star in einer TV-Show gestorben, ohne je von dieser Show gewusst zu haben.
    Darum geht es letzten Endes.


    Es wäre unlogisch, wenn die Firma oder diese Leute die das Gehirn - aus welchen Gründen auch immer - in einen Tank gelegt haben, den Computer so programmiert haben, dass wir darüber nachdenken können und mit anderen darüber zu diskutieren.


    Es sei denn, sie haben es genau darum gemacht, um heraus zu finden, ob man dazu fähig ist die falsche Realität zu durchschauen, wenn man die Möglichkeit bekommt ;)
    Man muss sich immer dessen bewusst sein: Das Gedankenexperiment sagt nicht, dass die Forscher dies aus bösartigen Gründen tun oder ähnliches. Es sind keine "Maschinen" à la Matrix, sondern... Sie machen es einfach. Vielleicht rein aus wissenschaftlichem Interesse.


    Das ganze ist letzten Endes eine Mischung als philosophischem Skeptizismus und Solipsismus. Und gerade den Skeptizismus verstehen so viele nicht.


    Übrigens, weil ich es vorher übersehen habe...


    Das ist auch der Grund, warum ich Philosophen und die ganze Philosophie nur belächeln kann - und eine Wissenschaft ist DAS schon gar nicht. Philosophie als Wissenschaft zu bezeichnen empfinde ich als "Beleidigung" für richtige Wissenschaften.


    Komisch nur, dass die meisten großen Philosophen auch große Wissenschaftler waren und zwar welche, die unsere Kultur und unsere Technik oft um vieles Bereichert haben.
    Derjenige der dieses Beispiel aufgeschrieben hat, ist ein großer Mathematiker und Informatiker. Das ganze beruht allerdings zum einen auf Platos Höhlengleichnis und René Descartes Gedankenexperiment "Genius malignus". Ich hoffe ich muss hier niemandem erklären, was Plato alles mit begründet hat und Descartes' ist nicht nur der Begründer der analytischen Geometrie und war mit auslöser der Wissenschaftlichen Revolution, sondern hat auch einige elementare Physikalische Erkenntnisse erbracht. (Übrigens stammt von dem Herren auch das Sprichwort "Cogito ergo sum")
    Und auch andere Philosophen, ja, eigentlich sogar die meisten der wirklichen Philosophen (soll heißen: Der Menschen, die wirklich Philosophische Schriften verfasst haben und nicht einfach nur Philosophie aus Spaß studiert haben) waren Ärzte, Philologen, Mathematiker, Natur- oder Politikwissenschaftler... Ja, eigentlich sind sogar auch die meisten Physiker, die mir einfallen Philosophen gewesen, selbst wenn sie nicht sonderlich große philosophische Erkenntnisse beim Philosophieren erlangt haben.
    Philosophie ist am Ende die Grundlage jeder Wissenschaft, denn erst wer philosophiert, fängt an zu hinterfragen und nur wer hinterfragt, schafft es neue Erkenntnisse zu erhalten.

  • Ein normaler Roboter tut Dinge, ohne zu wissen, warum- weil er sie nicht hinterfragt.
    Wir wissen durch unser Denken, dass unsere Taten nicht (oder nur teilweise) fremdgesteuert sind, dass wir sie aus eigenem Antrieb tun.


    Womit wir nur noch klären müssten, was ein normaler Roboter ist. Mir würde spontan Bender einfallen, der ist aber sicher nicht normal...
    Alaiya hat schon in dem Post vor deinem etwas dazu geschrieben, also muss ich dazu nichts weiter sagen. Höchstens vielleicht, dass wir, was künstliche Intelligenz/künstliches Bewusstsein angeht noch ziemlich weit am Anfang sind. Gib uns doch noch ein paar hundert Jahre. ;)
    Um noch ein Beispiel aus der SciFi anzubringen... ich denke da z.B. an Data aus Star Trek (also mit seinem Emotionschip oder wie das Ding heisst, ich bin nicht der absolute Experte). Heute natürlich noch unvorstellbar, aber irgendwann vielleicht normal.



    Hätte Truman nicht angefangen seine Realität zu hinterfragen, wäre er als Star in einer TV-Show gestorben, ohne je von dieser Show gewusst zu haben.


    Er ist aber erst auf die Idee gekommen zu hinterfragen, als es zu "Fehlern" in seiner Welt gekommen ist.
    Ist aber trotzdem ein gutes Beispiel. Ich mag die Filmidee total. :)



    Es sei denn, sie haben es genau darum gemacht, um heraus zu finden, ob man dazu fähig ist die falsche Realität zu durchschauen, wenn man die Möglichkeit bekommt


    Wäre ethisch aber keinesfalls zu akzeptieren.
    Andererseits, was schert sowas die Wissenschaft... Weil wir gerade bei Filmen waren, muss ich dabei auch an "Cube" denken: Es hat keinen Sinn, sie haben es einfach getan. (oder so ähnlich war dort die Begründung).

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!

  • Dieses Thema ist mein mit Abstand Liebstes im gesamten BB :) ! *freu*
    Schließlich ist die Frage nach der Realität, ob wir uns das alles vielleicht nur einbilden oder nicht, eine, die mich schon sehr lange beschäftigt... Wahrscheinlich, seit ich zum ersten Mal 'Digimon' gesehen hab! xD


    Aber kommen wir zum Thema. Was ich hier, vor allem bei den ersten Paar Antworten, immer wieder verwirrend fand, war die Tatsache, dass viele User und Userinnen hier auf die technische Unmöglichkeit einer tatsächlichen Umsetzung dieses Experiments eingegangen wären ('unsere Technik ist nicht ausgereift genug, um ein Gehirn so perfekt an einen Computer anzuschließen'), oder auf rationale Gründe dafür ('Wieso zur Hölle sollte sich jemand die ganze Mühe machen, und mein Gehirn an einen Computer anschließen'). Ich sehe den Kern des Themas aber persönlich ganz woanders. Es geht eher darum, wie wir versuchen würden herauszufinden, ob wir uns tatsächlich in der Realität befinden, oder uns das ganze nur vorgegaukelt wird, und, ob wir uns jemals sicher sein können, dass wir tatsächlich in der 'Realität' leben. Außerdem kommt natürlich die Frage auf, was überhaupt Realität ist, vor allem wenn man die extreme Version des GITs betrachet, also, dass man von Geburt an in diesem Tank nur als Gehirn existiert hat, und schon immer nur eine Computersimulation wahrgenommen hat.


    Nun, falls wir tatsächlich in einer Computersimulation leben, gibt es immerhin eine positive Nachricht! Forscher haben eine potenzielle Möglichkeit gefunden, mit der wohl bewiesen werden könnte, ob wir tatsächlich in einer Simulation leben oder nicht! Yay! ^o^
    Hier ist ein wissenschaftlicher Artikel dazu, wie genau das ganze ablaufen soll: http://io9.com/5950543/physici…-in-a-computer-simulation
    Ich bin keine Wissenschaftlerin (okay, Sprachwissenschaftlerin, aber keine Wissenschaftlerin, die sich mit so was beschäftigt xD), und ich finde die ganze Geschichte von einem philosophischen Standpunkt her sehr interessant. Denn, einerseits stellt sich ja die Frage: Wollen wir überhaupt wissen, ob wir real sind oder nicht? Könnten wir überhaupt mit der Antwort umgehen? Falls sich herausstellt, dass wir in der Realität leben, würde sich nicht viel verändern, alle könnten so weitermachen wie bisher. Aber was, wenn nicht? Wenn tatsächlich irgendwann bewiesen wird, dass wir in einer Computer-Simulation leben, wie wird sich das auf uns, sowohl als Menschheit, als auch als Individuen, auswirken? Einerseits würde das die Frage nach einem Schöpfer-Gott beantworten, wer auch immer die Simulation erschaffen hat, ist dann unser/e Schöpfer/in. Obwohl manche sturen Leute dann einfach behaupten würden, dass sie zu dem Gott beten, der eben die Wesen erschaffen hat, die wiederum uns erschaffen haben oder so! xD
    Die Frage, die ich mir aber stellen würde, wenn tatsächlich so ein Fall eintritt, wäre, wie viel Einfluss die Wesen, die die Simulation gestartet haben, noch auf unser digitales Leben nehmen können, ob sie die Simulation zum Beispiel so aufgebaut haben, dass sie nicht mehr verändert werden kann und von einer Energiequelle am laufen gehalten wird, die niemals verlischt, oder ob sie an der laufenden Simulation nach eigenem Gutdünken Änderungen vornehmen können, nur, dass diese Änderungen eben unsere wahrgenommene virtuelle Realität beeinflussen würden. Als nächstes käme die Frage, ob wir irgendwie mit den anderen Wesen Kontakt aufnehmen könnten. Ich meine, wahrscheinlich nehmen sie die Simulation ja irgendwie wahr, und wenn sie sie nur hin und wieder anschauen. Sonst hätten sie sie ja nicht eingeschaltet. Boah, ich könnte hier den ganzen Tag weiterfaseln, weil ich echt schon so oft über dieses Szenario nachgegrübelt habe. x3


    Aber es gibt ja noch andere Punkte: Woran sollte man selbst erkennen, ob man noch in der Realität lebt, oder in einer Simulation? Wenn die Simulation so perfekt ist, wie beim ersten GIT gesagt wird, oder wenn wir von Anfang an in einer Simulation gelebt haben und daher sowieso keine 'Realität' als Vergleichswert haben, dann lautet die Antwort, die ich darauf geben würde: Man kann es gar nicht. Ich würde auch gerne sagen, dass das gar nicht so schlimm ist. Schließlich gibt es für uns selbst auf den ersten Blick keine Änderung in unserem Lebensablauf. Aber andererseits... An manchen Tagen wüsste ich wirklich gerne, ob all die Menschen, mit denen ich in meinem Leben zu tun hatte, nur NPCs sind oder nicht. Ich glaube, das würde die Einstellung, die ich den Menschen gegenüber habe, verändern, ich würde mich schrecklich einsam fühlen in dem Fall. Aber wenn die anderen Menschen ebenfalls echte Menschen sind (unabhängig davon, ob wir jetzt alle in einer Realität oder Simulation leben), dann hätte das auch Vor- und Nachteile. Einerseits wäre ich froh, nicht allein zu sein, aber andererseits wäre ich auch noch mal extraschockiert wegen dem ganzen Mist, den die menschliche Spezies bisher so angestellt hat. ^^"


    Allerdings würde sich mir eine Frage, für die sich schon viele großer Denker/innen interessiert haben, gar nicht stellen: Die nach dem freien Willen. Da wir, selbst nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft nur von unserer Umwelt geprägte und von internen komplexen biochemischen Prozessen geleitete Roboter sind, haben wir eigentlich eh keinen wirklichen freien Willen. Ich hab mich lange mit dem Gedanken abgefunden und genieße einfach die Illusion, dass ich meine Entscheidungen selbst koordiniere! xD Ob die jetzt von einem Computerprogramm vorgegeben werden oder von der Biologie macht für mich keinen Unterschied.


    Abschließend bleibt mir wohl nur noch eines zu sagen: Manchmal hoffe ich wirklich, dass wir gar nicht in der Realität, sondern in einer Computersimulation leben.
    Ich finde die Vorstellung tröstlich.

  • Ich nehme Matrix, Gehirn im Tank und Solipsismus viel zu ernst. Ich habe Hinweise gefunden, dass ich der einzige Mensch unter Androiden bin:

    Mein Vater meinte, er hatte eine Eingebung. Dann sagte er, sei froh, dass du nicht weißt, wer ich wirklich bin. Meinte dann halt eine Eule aus Spaß, weil er die so mag. Und meine Eltern verhalten sich immer so komisch, wenn sie über meine Geburt reden. Werden rot, schauen sich an, als würden sie sich Informationen übertragen, wie sies mir sagen sollen, damit ichs glaube. Mein Therapeut macht Quantenheilung und sagt dabei Matrix, mein Psychiater hat den gleichen Namen wie einer, der ein Buch über Programmierung geschrieben hat. Dann schreiben mir zwei. Die damit zutun haben, die ich auch verdächtig habe, genau gleich. Mit Punkten hinter den Sätzen, klein und benutzen teilweise exakt die gleichen Wortlaute. Habe meine Eltern gefragt, wie sie denken. Ob auf hochdeutsch oder deutsch. Wurden rot und konnten nicht gleich antworten.

    Und weil niemand weiß, woher wir kommen. Denke immer, ich habe das jetzt alles herausgefunden und mir sagen es alle nur, dass wirs nicht wissen. Dass ichs eben durchblickt habe jetzt. Ich will das einfach ausschließen können, dass ich Unrecht habe. Aber wie kann ich das?

    Und nein ich habe keine Psychose, weil ich nicht komplett überzeugt bin und mich auch nicht so verhalte. Kann es noch als Gedanken abstempeln, aber komme dennoch nicht von ihnen weg.

  • Und meine Eltern verhalten sich immer so komisch, wenn sie über meine Geburt reden. Werden rot, schauen sich an, als würden sie sich Informationen übertragen, wie sies mir sagen sollen, damit ichs glaube.

    Also, da gibts für mich zwei logische Erklärungen (oder mehrere):


    1) Du bist adoptiert.

    2) Deine Eltern sind einfach sozial nicht wie der Durchschnittsmensch.

    3) Werden die einfach richtig leicht flustered wenn die auch nur an den S E X denken, den sie hatten.

    4) Eine zufällige Kombination dieser Punkte.



    Wurden rot und konnten nicht gleich antworten.

    Sag ich doch, adoptiert!


    ...oder einfach nicht der Durchschnittsmensch.

  • Ich bin Nicht adoptiert. Mein Gesicht ist genau eine Mischung aus denen meiner Eltern.



    Mein Rat wäre nach Hause zu telefonieren und auf deinen Heimatplaneten zurückzukehren, von dem aus du die Leute nicht mit PNs zuspammen kannst. :smile:

    Es tut mir leid. Ich hatte einfach nur Angst..Ich wollte dich nicht nerven.




    Also sind sie keine Androiden?? Sie haben sich immer so komisch verhalten, dass ich dachte, ich sei nicht geboren worden

  • Mein Therapeut macht Quantenheilung und sagt dabei Matrix

    Therapeut wechseln, das ist ein esoterischer Bullshitkniff um Schwachsinn wissenschaftlich erscheinen zu lassen. Deshalb besser einen Therapeuten suchen, der auf pseudowissenschaftlichen Quark verzichtet.

    mein Psychiater hat den gleichen Namen wie einer, der ein Buch über Programmierung geschrieben hat.

    Und das kein Zufall sein, weil? Ich halte das nichtmal für einen großen Zufall. Die Namensauswahl ist halt nur begrenzt. Dass Namen doppelt vergeben werden, ist keine Überraschung, wenn allein sieben Milliarden Menschen auf der Erde leben und nochmal unzählige mehr bereits lebten. Eine Namensdopplung ist also alles andere als unwahrscheinlich, selbst wenn man nur die Lebenden mit einbezieht.

    Also sind sie keine Androiden?? Sie haben sich immer so komisch verhalten, dass ich dachte, ich sei nicht geboren worden

    Ehrlich gesagt wüsste ich auch nicht genau, wie ich reagieren sollte, wenn mein Kind mit dem Verdacht ankommt, es sei nicht geboren worden. Dass deine Eltern sich komisch verhalten haben, heißt ja erstmal nur, dass ihre Reaktion nicht deiner Erwartung entspricht. Der Grund für den Bruch dieser Erwartung darin zu suchen, dass deine These korrekt sei, scheint mir zu einfach gedacht und unterschätzt, wie ungewöhnlich eine solche These ist. Ich gehe davon aus, niemandes Reaktion würde der Erwartung entsprechen, weil die These eben so eigenartig ist.


    So interessant die Idee auf den ersten Blick scheint, so wertlos ist sie im Endeffekt doch. Der Erkenntnisgewinn ist gleich null. Im Grunde verweigert sich das Gehirn im Tank jeglicher Erkenntnismöglichkeit. Nichts ist echt, nichts kann erkannt werden, nicht einmal der eigene Aufenthaltsort. Eine solche Idee taugt für ein paar nette Science Fiction Spielereien, aber philosophisch ist die Idee unbrauchbar.

  • Oh wow danke QueFueMejor!

    Also wurde ich geboren? Und nicht meine Erinnerungen durch irgendein Programm ausgelöscht, damit ich nicht raus bekomme, dass ich nicht geboren wurde? Also woher weiß ich, dass es nicht so war und alles echt ist? Und andere Menschen denkende Menschen so wie ich sind ?

    Weil die Philosophen immer meinen ich weiß, dass ich nichts weiß blablabla. Das sind ja nur Gedankenspiele, also ist alles real gell?