Another World (A new Pokémon Adventure)

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

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    [tabmenu][tab='Vorwort']Hallihallo, ich begrüße alle Leser die sich hierher verirrt haben. Dies ist mein erstes Werk in diesem Forum und ich hoffe es wird gut ankommen. Ich wollte es diesesmal ein bisschen anders machen und habe deshalb einen Jungen aus unserer Welt in die der Pokémon eintauchen lassen. Ich hoffe doch, dass es diese Idee hier nicht schon gab. Ansonsten viel Spaß beim Lesen :D[tab='Genre']Reise, Action, Ganbatte[tab='Klappentext']Tom Taylor ist ein junger Student, der nicht wirklich weiß was er mit seinem Leben anfangen will. Eines Tages begegnet er dem Pokémon Arceus, das zwischen den Welten reisen kann. Es schickt Tom in die Welt der Pokémon. Anfangs will er nur nach Hause, doch um das zu schaffen muss er Pokémontrainer werden und acht Arenaorden gewinnen. Dabei lernt er neue Freunde kennen und entdeckt endlich eine Leidenschaft für sich.[tab='Copyright']Ich beziehe mich in meiner Geschichte natürlich auf alle bekannten Pokémon und Orte der gleichnamigen Animeserie und Spielreihe. Auch die Pokédexeinträge und Attacken werden die aus den Spielen sein. Der Handlungsverlauf ist von mir frei erfunden.
    [tab='Danksagungen']
    Vielen Dank an Narime und IlluMiNatioN für die schönen Banner =)[/tabmenu]



    Charaktere:

    [tabmenu][tab='Hauptcharaktere'][subtab='Tom Taylor']


    Alter: 21
    Sternzeichen: Schütze
    Blutgruppe: 0


    Tom kommt aus einer Welt in der es keine Pokémon gibt. Eines Tages begegnete er dem weltenreisenden Pokémon Arceus, dass ihn in die Welt der Pokémon beförderte. Um wieder zurück in seine Welt zu kommen, muss er acht Orden sammeln, damit er die Siegesstraße betreten kann. Dort wartet Arceus auf ihn, das einzige Wesen, dass ihn wieder zurückbringen kann.
    So beschließt Tom Pokémontrainer zu werden.


    Tom ist Informatikstudent im letzten Semester, doch eigentlich hasst er, was er tut. Er ist ziemlich orientierungslos, was seine Zukunft betrifft und lebt eher in den Tag hinein. Manchmal ist er etwas rücksichtslos und man kann ihn schnell auf die Palme bringen, doch eigentlich ist er recht clever und kann sich in Notsituationen schnell brauchbare Taktiken überlegen, mit denen er seinen Hals aus der Schlinge ziehen kann. Das hat er auch nötig, denn er hat ein Talent dafür in schnell in solche Situationen zu geraten.
    Ein Tick von ihm ist, dass er sich einfach nicht Professor Eichs Namen merken kann und ständig Wörter die sich auf Eichs Namen reimen für ihn verwendet. Eichs Assistentin Kira hat ein Talent dafür ihn bis aufs äußerste zu reizen, aber wenn er ehrlich ist kann er sie eigentlich ganz gut leiden.
    Aussehen:


    Pokémon:
    -Schiggy
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    Charakter: Mutig
    Attacken: Tackle, Rutenschlag, Blubber, Panzerschutz, Aquaknarre


    -


    -


    -


    -


    -


    Box:
    -
    [subtab='Kira Scarlett']
    Alter: 22
    Sternzeichen: Wassermann
    Blutgruppe: AB


    Kira ist die Assistentin von Professor Eich, den sie anhimmelt und verehrt. Sie ist klug und hat ein großes Herz für Pokémon. Nur leider nicht für ihre Mitmenschen (bis auf Eich). So kommt sie immer sehr ungehobelt und gemein rüber, was sie aber meist gar nicht so meint. Sie beleidigt Leute schnell und ist leicht zu reizen. Aber eigentlich meint sie es immer nur gut. Wenn man sie besser kennt, kann man auch sehr niedliche Seiten entdecken. Anfangs kann sie Tom überhaupt nicht leiden und hält ihn für verrückt, doch schon bald entsteht sowas wie eine Freundschaft zwischen den beiden, auch wenn sie das wohl nie freiwillig zugeben würde.
    Als Professor Eichs Assistentin verfügt sie über ein umfangreiches Wissen über Pokémon, aber wenn sie Fehler macht, kann sie es nur schwer zugeben und gibt anderen die Schuld.
    Aussehen:


    Pokémon:
    -Miltank
    [Blockierte Grafik: http://www.greenchu.de/sprites/b2w2/241.png]
    Charakter: Träge
    Attacken: Tackle, Heuler, Einigler, Stampfer, Milchgetränk, Geduld, Walzer


    -


    -


    -


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    -


    Box:
    -
    [tab='Nebencharaktere'][subtab='Professor Eich']
    Er ist der Pokémonexperte von Kanto und verfügt über das größte Pokémonwissen weltweit. Er ist die Koryphäe unter den Pokémon-Professoren. Doch gibt er damit nicht an, sondern ist sehr bodenständig, bescheiden, höflich und hilfsbereit.
    Aussehen:
    [Blockierte Grafik: http://www.pokewiki.de/images/thumb/e/e0/Eich_Anime_Artwork_BW.png/180px-Eich_Anime_Artwork_BW.png]

    Pokémon:

    unbekannt
    [subtab='Professor Moonwalk']
    Er ist ein Kollege von Professor Eich und erforscht den Mondberg. Viel ist bisher nicht über ihn bekannt.
    Aussehen:
    - Stirnglatze (die immer schon blitzt)
    - braune, mittellange Haare
    - trägt immer seinen Laborkittel

    Pokémon:

    unbekannt
    [/tabmenu]

    Kapitelübersicht:

    [tabmenu][tab='Seite 1']
    Kapitel 1: Reise in eine fremde Welt
    Kapitel 2: Der Pokémon-Experte
    Kapitel 3: Duell auf der Weide
    Kapitel 4: Auf nach Vertania City!
    Kapitel 5: Keine Hilfe[/tabmenu]


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    Kapitel 1: Reise in eine fremde Welt

    "Oh nein, ich komme zu spät!", jammerte ich und rannte so schnell ich konnte den Bürgersteig entlang. "Wie konnte das nur passieren?" Ich eilte durch die Großstadt und musste aufpassen keine Passanten umzurennen. Gerade noch rechtzeitig konnte ich einer Frau mit Kinderwagen ausweichen. Für 8:00 Uhr morgens war hier schon relativ viel Betrieb. Eine alte Frau schimpfte mir hinterher, als ich sie beim Vorbeilaufen streifte. Doch darauf konnte ich keine Rücksicht nehmen, denn heute war meine Abschlussprüfung an der Uni. Sechs Semester lang hatte ich mich nun schon durch mein Informatikstudium gequält und heute würde ich es endlich hinter mich bringen. Nicht dass ich sonderlich scharf auf dieses Studium gewesen wäre, aber meine Eltern bestanden darauf. Wenn ich es geschafft hätte, könnte ich mich immer noch nach was anderem umsehen, doch dazu musste ich erstmal rechtzeitig zur Prüfung erscheinen. Auf dem normalen Weg würde ich es allerdings nicht mehr schaffen, also entschied ich mich für eine Abkürzung. Die Gasse, die vor mir auftauchte, kam mir da gerade recht. Sie war ziemlich lang, aber dafür menschenleer und sie führte mich direkt zu der Straße, an der sich meine Universität befand.


    Schnell bog ich in die Gasse ein. Dort war es sehr dreckig. Der Boden war voller Schlaglöcher, so gab es dort eine Menge Pfützen, denen man ausweichen musste. Am Rand standen lauter Mülltonnen und Säcke. Ich hatte schon die Hälfte geschafft, als plötzlich ein Tier zwischen den Mülltonnen auftauchte. Es lief mir in den Weg und fast hätte ich es umgerannt. Ich bremste scharf mit meinen Schuhsohlen und wäre dabei fast gestolpert und in eine der Dreckpfützen gefallen, als das merkwürdige Tier mir nichts, dir nichts direkt vor meinen Augen verschwand. Was war das bloß? Hatte ich schon Halluzinationen, ausgelöst durch den Prüfungsstress? Das Wesen sah schon merkwürdig aus. Es hatte die Größe eines ausgewachsenen Hirsches, lief auch auf vier Beinen rum, hatte aber kein Geweih. Stattdessen hatte es einen langen Hinterkopf und ein goldenes Geschirr am Körper. So ein Tier hatte ich noch nie zuvor gesehen. Und selbst wenn so ein Wesen existierte, dann bestimmt nicht mitten in einer Großstadt. Ich hatte keine Zeit länger darüber nachzudenken, denn immerhin musste ich noch rechtzeitig zu der Prüfung kommen. Also rannte ich weiter.


    Als ich die Gasse verließ, hetzte ich nocheinmal schnell über die Straße, ohne zu achten ob die Fußgängerampel grün oder rot anzeigte und löste dabei fast eine Massenkarambolage aus. Schließlich kam ich doch noch schnaufend und vor allem lebendig bei der Universität an. Doch ich war zu spät und wurde nicht mehr für die Prüfung zugelassen. Jetzt musste ich ein weiteres Semester warten, um sie wiederholen zu können. Allein der Gedanke das noch ein weiteres halbes Jahr zu ertragen, war für mich unerträglich. Doch meine Eltern würden mich dazu zwingen oder sie drehen mir den Geldhahn zu. Resigniert verließ ich das Unigelände wieder und dachte über meine Zukunft nach. Ich war Anfang 20 und mir standen noch alle Möglichkeiten offen. Doch selbst wenn ich das Studium geschafft hätte, wüsste ich nicht wie es danach weitergehen sollte. Ich hatte keinen Plan, keine Interessen und erst recht kein Talent für irgendetwas. So machte ich mich zurück auf dem Weg zu meiner Wohnung, weil ich nicht wusste, was ich sonst tun sollte. Als ich diesmal über die Straße ging, konnte ich mir alle Zeit der Welt lassen und sogar auf das grüne Licht der Ampel warten. Als ich die andere Straßenseite erreichte, fiel mein Blick auf die Gasse von der ich kam und mir fiel das seltsame Tier wieder ein. Auch wenn es nur eine Einbildung war, so betrat ich die Gasse nochmals, in der Hoffnung es wiederzusehen.


    Ich blickte zu den Mülltonnen, zwischen denen es aufeinmal auftauchte. Tatsächlich wurde eine von ihnen dabei umgestoßen. War es etwa doch keine Täuschung? Aber wohin war dieses seltsame Wesen verschwunden?
    "Willst du es wirklich wissen?", hörte ich aufeinmal eine Stimme in meinem Kopf. Erschrocken drehte ich mich um und da stand es. Das weiße Fabelwesen auf vier Beinen mit dem goldenen Geschirr an den Seiten und diesem abnorm langen Hinterkopf. Es sprach zu mir, obwohl ich nicht mal erkennen konnte, ob es eine Schnauze hatte. Seine Stimme gelangte direkt in meinen Kopf.
    "Willst du sie kennenlernen, die Welt aus der ich stamme?", fragte es mich noch einmal. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Als einige Sekunden der Stille verstrichen, versuchte ich zu antworten, doch es kam nur unverständliches Gestammel aus meinem Mund.
    "Ich sehe schon, mein Erscheinen macht dir Angst. Die Menschen in dieser Welt sind es nicht gewohnt, einem Wesen wie mir zu begegnen", ertönte seine Stimme erneut in meinem Kopf.
    "W-Wer b-bist du?", stotterte ich.
    "Mein Name ist Arceus und deiner?" Vor Aufregung hatte ich für kurze Zeit meinen Namen vergessen, doch dann fiel er mir wieder ein.
    "Tom...Tom Taylor".
    "Tom Taylor, willst du eine Welt sehen, die voll von Wesen meiner Art ist?", fragte es mich erneut.
    "Ja, das will ich", sagte ich ohne groß darüber nachzudenken. Ich konnte ja nicht ahnen wie folgenschwer diese Antwort für mich sein würde und was gleich mit mir passieren würde.


    Denn kaum hatte ich diesen Satz ausgesprochen, rannte Arceus auf mich zu und stieß mich mit seinem Kopf. Ich fiel nach hinten und drohte in eine der Dreckpfützen zu plumpsen, doch der erwartete kalte Schauer blieb aus. Stattdessen fiel ich immer weiter und weiter. Meine Augen, die ich reflexartig geschlossen hatte, öffneten sich wieder. Die Gasse war verschwunden. Stattdessen schien ich durch einen senkrechten Tunnel zu fallen. Der Tunnel strahlte in allen Regenbogenfarben. So etwas unglaubliches hatte ich noch nie in meinem Leben gesehen. Ich konnte die Augen nicht davon abwenden, doch plötzlich spürte ich einen harten Ruck und verlor das Bewusstsein.
    Ich träumte. Das konnte nur ein Traum sein. Ich hörte Arceus Stimme ein weiteres Mal: "Wir werden Pokémon genannt und die Menschen in dieser Welt leben auf unterschiedlichste Art und Weisen mit uns zusammen. Ich bin schon gespannt, für welchen Weg du dich entscheiden wirst. Wenn du in deine Welt zurück willst, such mich in der Siegesstraße auf".
    Ja, ich war mir ganz sicher...dies war ein Traum. Und wenn ich aufwachte, würde ich in meinem Bett liegen und es noch rechtzeitig zur Prüfung schaffen.


    Doch als ich erwachte, kam alles anders als erwartet. Benommen richtete ich mich auf und hielt mir die Hand an den Kopf. Mein Schädel brummte, als hätte ich die Nacht zuvor eine heftige Party gefeiert. Der Wind brauste durch mein dunkelblondes, strubbeliges Haar. Wind? Hatte ich etwa wieder vergessen das Fenster zu schließen, bevor ich schlafen ging? Doch langsam wurde mein Verstand immer wacher und meine Umgebung immer klarer. Schockiert stellte ich fest, dass ich mitten auf einer Wiese lag. Ich hatte keine Ahnung wie ich hierher gekommen bin und wie lange ich schon hier lag. Und erst recht hatte ich nicht den geringsten Schimmer wo ich war. Verzweifelt schaute ich mich um. Die Wiese war groß. Am Horizont konnte ich einen Wald entdecken, aber nicht das geringste Anzeichen von Zivilisation.
    "Giflor?", ertönte eine Stimme hinter mir. Erschrocken stolperte ich über meine eigenen Beine und fiel unsanft auf meinem Po. Eine wandelnde Blume ist aus dem hohen Gras aufgetaucht und sie konnte auch noch sprechen. "Giflor?", machte die Blume erneut und sah mich mit ihren kleinen Augen besorgt an. "Was ist ein Giflor?", fragte ich die Blume. Sie sah mich verständnislos an. "Giflor", machte sie erneut und richtete ihre Blüte auf mich. "Verstehe, du kannst nur das eine Wort sagen. Was immer es auch bedeuten mag", stellte ich fest. Die Blüte vibrierte und ich hatte nicht die geringste Ahnung warum. Nichtsahnend rappelte ich mich wieder auf, als ein seltsames Pulver aus der Blüte geschossen kam. Als das Pulver die Haut meiner Hand berührte, fing diese an unangenehm zu kribbeln. "Verdammt!", schrie ich und zog die Hand sofort weg. Griff das seltsame Wesen mich etwa an? Da erinnerte ich mich an Arceus Worte aus meinem Traum. Die Wesen dieser Welt werden Pokémon genannt. Aber es sah völlig anders aus als Arceus. Als eine weitere Ladung Pulver aus dem Blumenpokémon kam, ergriff ich die Flucht. Ich hatte keine Ahnung in welche Richtung ich laufen sollte und rannte ziellos durch die Gegend. Nach einiger Zeit erreichte ich einen Feldweg. Das war meine Rettung. Wenn ich den Weg folgen würde, würde ich sicher bald den nächsten Ort erreichen. Ein Dorf oder eine Stadt. Hauptsache Zivilisation.

  • Moin, CharlieP. :3


    Du hast ja noch kein Feedback erhalten, darum werde ich mein bestes geben - sei mir bitte nicht böse, falls es mir nicht gelingt. :/


    [tabmenu][tab=Titel]Den Titel deiner Fanfiction könntest du vielleicht verändern, denn "Die Abenteuer de legendären Trainers" sagt schon ein kleines bisschen zu viel aus. Stattdessen könntest du zum Beispiel nur "Der legendäre Trainer" verwenden, obwohl ich persönlich auch diesen Titel nicht perfekt finde. Es sollte möglichst eine Überschrift sein, die viele Fragen aufwirft, unter anderem "Wer ist die Hauptperson?", "Worum geht es?", "Was will der Titel sagen?" Einen wirklich schönen, passenden und Spannung aufbauenden Titel zu finden ist - das sage ich aus Erfahrung - nicht leicht. Da du aber anscheinend über einen großen Wortschatz verfügst, bin ich mir sicher, du schaffst das. ;) Falls dir der aktuelle Titel gefällt, behalte ihn auch ruhig - schließlich soll es dir Spaß machen, die FF zu schreiben und das beginnt schon beim Titel.[tab=Startpost]Dein Startpost ist sehr schön und übersichtlich gestaltet, alles Wichtige wurde aufgeschrieben, sogar Copyright. Du könntest noch eine Kapitelübersicht einbauen, damit der Leser weiß, wie viele Kapitel du schon online gestellt hast und vielleicht auch vom Startpost direkt zum gewünschten Kapitel gelangen kann. Eventuell könntest du außerdem noch ein schönes und zur Story passendes Artwork einbringen, ist aber ebenfalls kein Muss. Jedenfalls ein sehr schöner Startpost, gut gemacht. :) [tab=Kapitel 1: Reise in eine fremde Welt] Titel


    Der Titel sagt schon wieder ein bisschen zu viel aus, man weiß sofort, was im Kapitel passiert, es wird also quasi in einem Satz zusammengefasst. Diesen "Fehler" mache ich selbst aber oft, also lass dich davon nicht irritieren. ^^'


    Schreibstil


    Ich mag deinen Schreibstil - du beschreibst gut und ausführlich, so wird dein Kapitel auch sehr lang, obwohl eigentlich nicht unglaublich viel darin passiert. Sehr gut gemacht!
    Ich konnte mir diese Gasse auch sehr gut vorstellen, du hast sie Schlaglöchern und Dreckpfützen erwähnt, sehr schön. Das einzige, was ich zu wenig beschrieben finde, ist Arceus. Man erfährt, dass es einen langen Hinterkopf und ein goldenes Geschirr hat, dass es die Größe eines ausgewachsenen Hirsches aber kein Geweih hat, aber mehr auch nicht. Ein auffälliges Merkmal von Arceus ist natürlich seine weiße Farbe, die du noch erwähnen könntest, sowie die grünen Steine an seinem goldfarbenen Geschirr. Auch den Klang der Stimme des Arceus hättest du näher erklären können, klingt die Stimme hoch?, tief?, beruhigend?, angsteinflößend?
    Du beherrscht es schon gut, die Gefühle der Hauptperson zum Ausdruck zu bringen, allerdings hättest du die Gedankengänge der Figur beim Auftauchen des Pokémon mehr beschreiben können. Möglicherweise war die Person aber auch nur so geschockt, dass sie an nichts denken konnte, kann natürlich auch sein.
    Jedenfalls gefällt mir dein Schreibstil sehr gut, nur weiter so. Bis auf ein paar Kleinigkeiten habe ich nichts daran auszusetzen. Wie schon erwähnt besitzt du auch einen großen Wortschatz, mach ruhig was daraus. ;3


    Rechtschreib- und Logikfehler


    Rechtschreibung
    Bis auf einen kleinen Beistrichfehler am Anfang konnte ich nichts erkennen, du beherrscht die Rechtschreibregeln sehr gut. Weiter so!


    Logikfehler
    Du schreibst, dass Arceus die Größe eines ausgewachsenen Hirsches hat, dabei ist Arceus laut PokéWiki 3,2 Meter groß. Während Hirsche so eine Größe niemals erreichen könnten. Vielleicht ist das Arceus aber kein normales, sondern ein besonderes bzw. kleineres? Sag mir ruhig, wenn du es anders gemeint hast. ;) Logikfehler dieser Art passieren mir leider auch oft beim Schreiben - da hilft wirklich nur recherchieren.
    [tab=Schlusswort] Eine tolle Fanstory mit einer schönen Idee. Du hast keine Probleme mit der Rechtschreibung und mit genauen Beschreibungen, sehr gut. :) Ich bin schon gespannt auf das nächste Kapitel. ^^


    [/tabmenu]


    Ich hoffe, ich konnte dir ein paar Anhaltspunkte für dein nächstes Kapitel geben und war nicht zu streng oder so - falls doch, nimm es nicht so eng. ^^


    ~ Yakumo

  • @Yakumo:
    Danke für den ausführlichen Kommentar. Der Titel ist im Moment auch das einzige was mich stört und eher ein Arbeitstitel bis mir was besseres eingefallen ist. Das mit der Kapitelübersicht ist auch eine gute Idee. Aber das werd ich wohl erst in Angriff nehmen wenn das Thema nicht mehr ganz so übersichtlich ist, noch ist ja alles recht überschaubar. Genau wie ich ungefähr beim 3. oder 4. Kapitel anfange Charakterbeschreibungen zu machen, weil ich am Anfang noch realtiv schleppend vorankomme. Was das Artwork betrifft, da ich keine Talente in der Richtung habe wird es wohl keins geben. Es sei denn es findet sich jemand der eins für mich gestaltet. Aber in einer FF sollte das Hauptaugenmerk auf der Story und nicht dem Artwork liegen. Die Fantasie des Lesers ist mein Artwork xD
    Zu dem Titel des Kapitels: Ja ich muss dir recht geben dass er relativ viel verrät, aber dennoch hab ich mich für ihn entschieden. Aber bei den anderen werd ich es versuchen zu vermeiden. Es freut mich dass dir mein Schreibstil so gefällt. Ich hatte was die Größe betrifft wirklich nicht genug recherchiert und es einfach mal angenommen vom Aussehen des Pokémons her. Aber ein 3-Meter-Arceus würde auch nicht gut in eine Gasse passen, also ist die Größe die es in der Geschichte hat schon ganz in Ordnung, dann ist es in diesem Fall ein besonderes Arceus.
    Ich werd mir deinen Kommentar zu Herzen nehmen und in Zukunft ein wenig auf deine Kritikpunkte achten beim Schreiben, doch das zweite Kapitel ist schon vorher fertig geworden. Ich hoffe es kommt auch gut an ^^

    Kapitel 2: Der Pokémon-Experte


    Fast vier Stunden dauerte es bis ich die ersten Häuser am Horizont erkennen konnte. Ich erreichte eine kleine Stadt, die Alabastia hieß. Mittlerweile war es früher Nachmittag. Auf dem Weg zur Stadt bin ich ein paar seltsamen Vögeln begegnet, die aussahen wie Schwalben, aber ständig "Schwalbini" riefen. Wahrscheinlich musste es sich dabei ebenfalls um Pokémon handeln. Anscheinend gab es diese Wesen in allen Formen. Nun hatte ich zwar eine Stadt erreicht, doch wusste ich immer noch nicht, was ich tun sollte oder wohin ich gehen sollte. Es blieb mir keine andere Wahl als ein paar fremde Leute anzusprechen und mich nach der Siegesstraße zu erkundigen, von der Arceus sprach. Ich erreichte ein Gebäude mit einem großen Reklameschild, auf dem Pokémon-Center stand. Dort konnte man mir bestimmt weiterhelfen, also beschloss ich den Laden zu betreten. Ich näherte mich der automatischen Eingangstür. Als die Türen sich öffneten, kam eine junge Frau hinausgelaufen. Sie hatte pink gefärbte Haare, die mittellang waren und schien ungefähr in meinem Alter zu sein. Da sie nicht in die Richtung schaute, in die sie lief, stieß sie mit mir zusammen.


    Unsanft fielen wir beide zu Boden. "Kannst du nicht aufpassen, du Trottel", schrie sie mich an. Unglaublich, sie versuchte mir die Schuld in die Schuhe zu schieben. "Du hast doch nicht aufgepasst. Man rennt nicht so schnell aus einem Gebäude, ohne darauf zu achten wo man hinläuft", wehrte ich mich. Die junge Frau funkelte mich an. "Du hast ja keine Ahnung. Ich bin Professor Eichs Assistentin und muss ihm dringend diese Medizin ins Labor bringen." Sie hielt ein grünes Fläschchen in der Hand, auf das sie zeigte. "Keine Ahnung wer dieser Professor Teich sein soll", erwiderte ich und rappelte mich auf. "Aber das ist noch lange kein Grund so unverschämt zu sein."
    Das Mädchen sah mich ungläubig an. "Wie kann man den berühmtesten Pokémon-Experten unter der Sonne nicht kennen? Aus welcher Welt kommst du?"
    Na wenn sie wüsste...
    Auch sie stand wieder auf. "Und es heißt Professor Eich und nicht Teich, aber ich habe keine Zeit das mit dir auszudiskutieren", blaffte sie mich an und rannte los. Nach kurzem Überlegen beschloss ich dem Mädchen zu folgen. Wenn dieser Scheich wirklich so ein großer Experte war, dann gab es wahrscheinlich niemand besseren, an den ich mich mit meinem Problem wenden konnte.


    Ich folgte der Assistentin durch die halbe Stadt. Das Labor war etwas außerhalb und sah aus wie eine riesige Halle. Dahinter erstreckten sich mehrere Hektar Land mit Koppeln und Wäldern. Die Umzäunung deutete an, dass dies alles zum Grundstück gehörte. Anscheinend war Bleich wirklich eine große Nummer in dieser Welt. Die Assistentin verschwand im Vordereingang. Ich zögerte kurz, betrat dann aber ebenfalls die große Halle und staunte nicht schlecht. Der Raum, in den ich trat, war gefüllt mit den verschiedensten Apparaturen. Einige waren riesig und hatten sogar Laufbänder, andere waren klein und voller Kabel. Nicht eines dieser Geräte konnte ich benennen oder auch nur ansatzweise deren Funktionsweise erraten. Die Assistentin lief in die Mitte des Raumes, wo ein alter grauhaariger Mann und ein weiterer etwas jüngerer Mann mit Stirnglatze und Laborkittel um ein autoreifengroßes Zahnrad standen. Ich näherte mich den dreien ohne dass sie mich bemerkten.


    "Wird ihm die Medizin helfen, Professor?", fragte das Mädchen besorgt. Der Professor goss die Medizin in eine Öffnung des Zahnrades. "Es bleibt abzuwarten, doch ich vertraue Schwester Joys Spezialmedizin für Stahlpokémon", antwortete er. Ich fragte mich wovon sie redeten. Da bemerkte ich, dass an dem Zahnrad noch ein weiteres kleines Zahnrad dranhing. Es drehte sich wie von Geisterhand, was mich erschreckte. Ich schrie kurz auf und alle drehten sich zu mir um. "Wer bist du?", fragte der Mann mit der Stirnglatze. "Du schon wieder", brüllte das Mädchen wütend. Doch ich beachtete die beiden nicht. Viel mehr konzentrierte ich mich auf das Auge des Zahnrades, das mich anstarrte. "Klik", ertönte eine metallene Stimme. "Kliklak".
    "Wa-was ist das?", stotterte ich. Der alte Mann lachte und sagte: "Man könnte meinen, du hast noch nie ein Pokémon gesehen, mein Junge". "Bis heute morgen hab ich das auch noch nie", entgegnete ich ihm. Verwirrt blickten mich die drei an. "Was redest du da für einen Blödsinn? Wer bist du überhaupt?", fragte das Mädchen genervt.


    "Mein Name ist Tom Taylor", stellte ich mich vor. Der alte Mann lächelte: "Ich bin Professor Eich und das hier ist mein sehr geschätzter Kollege Professor Moonwalk." Der alte Mann deutete auf den Laborkittel mit Stirnglatze. "Und diese bezaubernde junge Lady ist meine unentbehrliche Assistentin Kira." Kira wurde rot. "Das ist zu viel der Ehre, Professor. Ich bin nur eine unbeutende ersetzbare Arbeitskraft, der es erlaubt ist mit einem Genie wie ihnen zusammenarbeiten zu dürfen." Ich verstand dieses Mädchen nicht. Mich hatte sie bisher nur angebrüllt, aber bei dem alten Mann schleimte sie sich ein, als wäre er der Herrgott persönlich. "Warum bist du hier? Wir sind gerade dabei, uns um das verletzte Kliklak zu kümmern und haben deshalb keine Zeit", sprach der Professor. "Professor Deich, ich habe eine Bitte", sagte ich. "Das heißt Professor Eich, merk dir das endlich, du Idiot!", brüllte Kira dazwischen. "Tschuldigung. Es ist so...", begann ich und erzählte den dreien, was mir seit heute Morgen zugestoßen ist. Als ich fertig war, fing Kira laut an zu lachen, doch die beiden Professoren blieben still. "Oh man! Bist du auf den Kopf gefallen oder hast du einfach nur zu tief ins Glas geschaut?", fragte sie spottend. "Kira, bitte beherrsch dich", ermahnte sie der Professor und sie verstummte sofort. "Es sah für mich nicht so aus, als würde er uns anlügen. Ich glaube, er meint wirklich ernst, was er da sagt", meldete sich auch Moonwalk zu Wort. "Über Arceus ist uns nicht viel bekannt. Es gehört zu den legendären Pokémon und wurde nur ein paar Mal in der gesamten Menschheitsgeschichte gesichtet. Die Legende sagt, dass Arceus noch vor der Entstehung des Universums aus einem Ei schlüpfte und die uns bekannte Welt mit seinen Kräften schuf. Es könnte also durchaus möglich sein, dass Arceus auch zwischen den verschiedenen Welten reisen kann", fachsimpelte Professor Seicht. Sein Kollege stimmte ihm zu. "Sie wollen diese abstruse Geschichte doch nicht wirklich glauben", protestierte Kira.


    "Es ist egal, ob sie mir glauben oder nicht. Arceus meinte, er würde in der Siegesstraße auf mich warten. Ich muss nur wissen, wie man dorthin kommt und dann bin ich auch schon wieder weg", sagte ich. Ich hielt es nicht viel länger mit dieser Kira in einem Raum aus. Sie sah zwar süß aus, aber ihr Charakter war furchtbar. "Ich könnte dir sagen, wie du dorthin kommst, aber das würde dir nichts nützen", sagte Professor Leicht. "Wie meinen Sie das?", fragte ich. Professor Moonwalk erklärte es für seinen Kollegen: "Nun es ist so, dass die Siegesstraße für alle gesperrt ist. Nur einmal im Jahr, wenn die Pokémon-Liga stattfindet, ist sie geöffnet." "Wann findet die nächste statt?", fragte ich verzweifelt. "Am Ende des Jahres", antwortete Moonwalk. Im Moment neigte sich der Frühling seinem Ende zu. Das hieß, ich müsste ein halbes Jahr warten, bis ich wieder in meine Welt zurück könnte. Gerade rechtzeitig um meine Abschlussprüfung nachzuholen. So musste ich wenigstens nicht das ganze Semester nochmal mitmachen. Eigentlich kam mir das ganz gelegen. "Es gibt da allerdings noch einen Haken", fuhr Moonwalk fort. "Nur die Teilnehmer für die Pokémon-Liga haben zu der Siegesstraße Zutritt."
    "Das heißt, ich muss mich nur für diese Liga anmelden und die Sache ist geritzt?" Kira lachte mich erneut aus, als ich diese Frage stellte. "So einfach ist die Sache leider nicht", verhöhnte sie mich erneut. "Du musst nämlich im Besitz von acht Arenaorden sein, um dich für die Liga qualifizieren zu können". Das wurde mir langsam zu kompliziert. Ich hätte nicht gedacht, dass es so schwer werden würde zu dieser Siegesstraße zu gelangen."Und wie komme ich an diese Orden?", fragte ich resigniert. "Dafür musst du in eine offizielle Pokémon-Arena gehen und den jeweiligen Arenaleiter im Kampf besiegen", antwortete Professor Weich. "Ich muss gegen andere Leute kämpfen?", fragte ich ungläubig. "Nicht direkt. Du musst mit deinen Pokémon gegen die Pokémon des Arenaleiters antreten und ihnen Anweisungen geben. Alle Pokémon können nämlich eine Reihe von verschiedenen Attacken und Techniken anwenden", sprach der Professor. "Damit wirst du zum Pokémon-Trainer."


    Meine Knie wurden weich und gaben nach. Resigniert sackte ich zusammen. "Aber ich habe nicht ein einziges Pokémon", sagte ich verzweifelt. Die Professoren tauschten einen Blick aus und lächelten. "Du hast Glück. Was das betrifft, bist du nämlich genau an den richtigen Mann geraten", sagte Moonwalk. Professor Reich schritt auf mich zu und legte eine Hand auf meine rechte Schulter. "Als Pokémon-Experte bin ich auch für die Betreuung der Anfänger-Trainer zuständig. Ich bin dafür da, ihnen ihr erstes Pokémon zu geben und sie in die Aufgaben und Pflichten eines Trainers zu unterrichten", sagte er. Kira wollte wieder protestieren: "Aber Professor, Sie wollen doch diesem Verrückten keins Ihrer Pokémon anvertrauen." "So verrückt sieht er gar nicht für mich aus", entgegnete er ihr und zog eine Fernbedienung aus seiner Brusttasche.
    Er drückte auf einen Knopf und eine schrankhohe Maschine neben uns fing an zu surren. Sie hatte eine Luke, die sich langsam öffnete. Als die Luke vollkommen geöffnet war, konnte ich einen rot-weißen Ball im Inneren der Maschine erkennen. Der Professor nahm den Ball in die Hand. "Normalerweise habe ich immer drei Pokémon zur Auswahl. Aber kurz vor dir waren zwei andere Neutrainer bei mir, die ihre Reise begannen. Deshalb kann ich dir nur noch dieses hier anbieten", sprach er und drückte an einem Knopf in der Mitte des seltsamen Balls. Darauf sprang der Ball plötzlich auf und ein Licht kam aus ihm herausgeschossen. Das Licht manifestierte sich zu einer blauen Schildkröte. Erstaunt fragte ich mich, wie die Schildkröte in diesen kleinen Ball gepasst hat. Mit erwartungsvollem Blick sah sie mich an und sagte: "Schiggy!"

  • Kapitel 3: Duell auf der Weide


    Ich beugte mich zu der kleinen Schildkröte hinunter. "Irgendwie bist du ja ganz niedlich", stellte ich fest. Schiggy gefiel das gar nicht und er öffnete weit seinen Mund. "Oh Vorsicht!", versuchte Professor Streich mich noch zu warnen. Doch ehe ich begriff, wovor er mich warnte, schoss Schiggy einen kühlen Wasserstrahl in mein Gesicht. "Das war Schiggys Aquaknarre, einer seiner vielen Wasserattacken", belehrte Moonwalk mich. Meine Haare waren pitschnass und tropften. Mit den Händen versuchte ich sie trockenzurubbeln.
    "Das ist ja nicht auszuhalten", beschwerte sich Kira und verdrehte die Augen. "Er hat keine Ahnung von nichts. Ihr könnt diesen Trottel unmöglich auf die Reise schicken. Er selbst ist mir ja egal, aber sein Pokémon tut mir leid." Wie gern hätte ich was dagegen gesagt, aber eigentlich hatte sie recht. Auch die beiden Professoren nickten zustimmend. "Was er braucht, ist ein wenig Kampferfahrung", sagte Moonwalk. "Da pflichte ich Ihnen bei, werter Herr Kollege." Als Professor Gleich das sagte, blickte er zu Kira und ihm kam eine Idee. "Wie wärs wenn du das übernimmst, Kira?" Perplex sah sie den Professor an. "I-Ich? Warum ich?"
    "Dein Miltank grast doch gerade auf der Weide. Dort ist genug Platz für einen Übungskampf", sagte der Professor. Das Mädchen fletschte die Zähne, als auch ihr plötzlich eine Idee kam. "OK ich werde es tun, aber nur unter einer Bedingung. Sollte ich keinerlei Talent bei ihm sehen oder feststellen dass er eine Gefährdung für sein Pokémon ist, soll er ersteinmal eine Pokémon-Schule besuchen, bevor er wieder darüber nachdenkt eine Reise zu beginnen und die Arenaleiter herauszufordern." Dieses Mädchen ließ auch keine Gelegenheit aus, mir eins reinzudrücken. "Aber Kira...", begann der Professor beschwichtigend, doch ich unterbrach ihn. "OK, ich bin einverstanden." Ich war so wütend auf diese Kira, dass ich sie vom Gegenteil überzeugen wollte. Sie grinste überheblich und regte mich nur noch mehr damit auf.


    Nachdem das nun geklärt war, verließen wir das Labor und gingen hinaus zu den Koppeln. Der Geruch von frisch gemähtem Gras und Kuhfladen stieg mir in die Nase. Auf der Weide grasten dicke rosa Kühe. Einige liefen sogar auf zwei Beinen...äh Hufen. Kira nahm zwei Finger in den Mund und pfiff laut los. Der Professor tippte mir auf die Schulter und ich drehte mich zu ihm um. "Ich hab hier noch etwas, was dir helfen wird", sagte er und drückte mir einen roten Taschenrechner in die Hand. Jedenfalls dachte ich es wäre ein Taschenrechner, doch als ich das Gerät aufklappte, sah ich einen großen Display und jede Menge Tasten mit Buchstaben, Zahlen und Richtungspfeilen.
    "Was ist das?", fragte ich. "Dies ist ein Pokédex. Das Gerät hat alle Daten über jedes Pokémon gespeichert." Ich sah ihn ungläubig an. Er lächelte und sagte: "Richte ihn doch mal auf dein Pokémon und teste es aus." Ich tat, was der Professor sagte und richtete den Pokédex auf Schiggy. Plötzlich leuchtete ein blaues Lämpchen auf dem Dex und auf dem Display erschienen jede Menge Daten über Schiggy wie Größe, Gewicht und Attacken. Außerdem ertönte eine monotone Stimme aus dem Lautsprecher des Gerätes: "Nachdem Schiggy geschlüpft ist, dauertes eine Weile bis sein Panzer vollständig erhärtet, doch er bleibt federnd. Drückt man darauf, springt er zurück. Dieses Pokémon jagt mit einem Wasserstrahl. Bei Gefahr zieht es sich in seinen Panzer zurück. Schiggys Panzer dient nicht nur dem Schutz. Die runde Form und die Furchen auf der Oberfläche verringern den Widerstand im Wasser, so dass dieses Pokémon sehr schnell schwimmen kann."


    Kira pfiff ein weiteres Mal und endlich bewegte sich eines der Miltank träge von der Herde weg. Es gähnte und kam im Schneckentempo auf uns zu. Das totale Gegenteil von der temperamentvollen Assistentin. "Ein bisschen schneller, Miltank", brüllte Kira ungeduldig. Ich richtete den Pokédex auch auf Miltank. Das Bild auf dem Display änderte sich und die Stimme erklang erneut: "Aufgrund der vielen Nährstoffe, stellt seine Milch das ideale Getränk für Kranke und Schwache dar. Wenn es gerade ein Junges hat, dann enthält seine Milch mehr Nährstoffe als gewöhnlich. Um Miltank zu melken, muss man ein Gespür dafür haben, wie man das Euter rhythmisch auf und ab bewegt. Miltank gibt täglich 20 Liter Milch. Sie ist süßlich und wird von Kindern und Erwachsenen gleichermaßen genossen. Menschen, die keine Milch trinken, essen sie stattdessen als Joghurt. Man sagt dass Kinder, die Miltanks Milch trinken, zu gesunden Erwachsenen heranwachsen."
    Als Miltank endlich bei uns ankam, sagte Professor Reicht: "Nun denn! Die Kontrahenten stehen sich gegenüber. Der Kampf kann beginnen." Schiggy stellte sich der Kuh enthusiastisch entgegen, obwohl sie mehr als doppelt so groß und mindestens dreimal so breit war wie er.


    Professor Bleich sah mich an und fügte hinzu: "Du musst deinem Pokémon nun Befehle geben und ihm sagen, welche Attacke es einsetzen soll. Schiggys Attackenliste findest du im Pokédex." Ich richtete den Pokédex wieder auf Schiggy und öffnete das Menü Attacken. Kira schien abzuwarten und mir den ersten Schlag zu überlassen. Es erschien eine Reihe der Namen von Schiggys Attacken, mit denen ich aber nicht das geringste anfangen konnte. Rutenschlag klang nach einer kräftigen Attacke, also befahl ich Schiggy diese einzusetzen. Prompt lief es auf Miltank zu und tippte es kurz mit seinem Schwanz an. "Das wars?", fragte ich enttäuscht. Kira lachte verächtlich. "Ich wusste doch, dass du nicht als Trainer taugst. Miltank, geh einen Schritt nach vorn", sagte sie. Ihr Pokémon gehorchte und es bewegte sich plötzlich so schnell, dass Schiggy nicht mehr rechtzeitig ausweichen konnte und von ihrem dicken Bauch umgestoßen wurde. "Das ist nicht mal eine richtige Attacke gewesen und hatte trotzdem eine größere Wirkung, als dein Rutenschlag. Gib lieber auf!" Ihre Worte machten mich rasend. "Ich hab doch gerade erst angefangen", brüllte ich und suchte nach der nächsten Attacke, die einigermaßen stark klang. "Wie wärs damit...Schiggy, setz die Hydropumpe ein!", befahl ich, doch nichts geschah. Schiggy blickte mich fragend an. "Anscheinend hat dein Pokémon diese Attacke noch nicht gelernt", erklärte mir Professor Leicht. Wieder lachte Kira und Miltank rückte erneut blitzschnell vor und rammte Schiggy diesmal mit voller Wucht. "Das war ein Tackle", höhnte Kira. Ich sah auf dem Pokédex, dass Schiggy diese Attacke auch beherrschte. Aber wenn man die Körperkonstitution der beiden verglich, würde diese Attacke bei Miltank wohl nicht so viel bringen. Schiggy rappelte sich wieder auf und sah mich böse an. Es erwartete einen besseren Befehl von mir.


    So arbeitete ich die ganze Attackenliste des Pokédex durch. Die meisten Attacken davon, konnte Schiggy nicht einsetzen. "Die Anfänger bekommen von mir noch sehr junge Pokémon, die zusammen mit ihren Trainern reifen sollen. Deshalb können sie noch nicht sehr viele Attacken einsetzen", erklärte der Professor. Am Ende stellte sich heraus, dass Schiggy die Attacken Tackle, Rutenschlag, Blubber, Panzerschutz und Aquaknarre beherrschte. Doch bis ich das herausfand, musste Schiggy noch so einige Tackle von Miltank einstecken. Da Miltank so schnell war, konnte sich Schiggy nie rechtzeitig in seinen Panzer zurückziehen, weshalb er von Schürfwunden übersäht war. "Dein Pokémon tut mir leid", sagte Kira und blickte auf mich herab. Sie schaffte es immer wieder mich mit jedem Satz noch ein Stück wütender zu machen. Doch jetzt, wo ich alle von Schiggys Attacken kannte, wollte ich zurückschlagen. Obwohl Kiras Pokémon vorhin so träge war, waren seine Attacken im Kampf ziemlich schnell. So riet ich Schiggy einen Sicherheitsabstand von drei Metern einzunehmen und setzte auf Fernangriffe wie Aquaknarre. Aus sicherer Entfernung schoss Schiggy einen Hochdruckwasserstrahl auf Miltank, doch leider konnte es immer wieder ausweichen. "Wie kann das sein?", murmelte ich vor mir her. "Es ist doch so träge und schwerfällig." Kira gähnte künstlich. "Mit dem richtigen Training ist alles möglich", sagte sie. "Aber meine Geduld ist langsam am Ende. Ich habe genug mit dir gespielt und werde es nun beenden. Miltank, setz Stampfer ein!"


    Mit voller Kraft stampfte Miltank mit ihrem Huf auf den Boden. Die Erde unter ihr brach auf und der Riss breitete sich bis zu Schiggy aus. Die Erde um den Riss bäumte sich auf und brachte Schiggy ins Wanken. Er fiel. "Und nun Walzer", schrie Kira. Die Kuh igelte sich plötzlich ein und rollte so auf Schiggy zu. Noch bevor es sich wieder aufrappeln konnte, wurde es von Miltank überrollt. Doch damit hörte der Angriff nicht auf. Miltank rollte weiter und machte eine Kurve. Jetzt kam es wieder auf Schiggy zugerast und wurde dabei immer schneller. "Panzerschutz!", rief ich ihm noch zu, doch es war zu spät. Noch bevor es reagieren konnte, wurde Schiggy erneut von dem Schwergewicht überrollt und stand nicht wieder auf. Besorgt schaute Professor Teich zu der kleinen Schildkröte. "Schiggy kann nicht mehr weiterkämpfen. Kira ist die Siegerin", entschied er. Ich hatte tatsächlich verloren. Eigentlich wollte ich es Kira zeigen und mich für all ihre bissigen Bemerkungen rächen, doch letztendlich konnte ich ihr nicht einen ernsthaften Treffer verpassen. Sofort als der Kampf entschieden war, legte Miltank sich wieder hin und schlief an Ort und Stelle ein. Ihre Trägheit kam zurück. Ich ging zu meinem Schiggy, der sich nun doch wieder erschöpft aufrappelte. "Alles ok, mein Kleiner?", fragte ich. Er war zu erledigt um mir mit einer Aquaknarre zu antworten und sah mich müde an. Ich nahm ihn in den Arm. "Keine Sorge, wir werden ihn gleich behandeln", sagte der Professor.


    Mit einem triumphalen Lächeln kam Kira auf den Professor und mich zu. "Das war wirklich eine schwache Vorstellung, selbst für einen Anfänger", sagte sie. "Du warst damit einverstanden, ersteinmal eine Pokémon-Schule zu besuchen, wenn ich dich für eine Gefahr für dein Pokémon halte. Also wirst du deine Reise fürs erste verschieben?"
    Ich wollte nicht schon wieder die Schulbank drücken. Die sechs Semester an der Uni haben mir gereicht. "Wann könnte ich dann frühestens an der Pokémon-Liga teilnehmen?", fragte ich. "Die Ausbildung an der Akademie dauert drei Jahre", antwortete Kira. "Drei Jahre? Das dauert zu lange. Ich kann nicht so lange hierbleiben. Ich muss innerhalb von sechs Monaten zurück in meine Welt", sagte ich.
    "Aber Kira hat Recht", meldete sich Professor Scheich zu Wort. "Mit deinen jetzigen Fähigkeiten wirst du es nicht schaffen einen Arenaleiter zu besiegen, geschweige denn innerhalb von sechs Monaten acht Orden zu sammeln." Wenn sogar der Pokémon-Experte mir riet, ersteinmal die Akademie zu besuchen, blieb mir wohl keine andere Wahl, auch wenn sich alles in mir dagegen wehrte. "Allerdings...", fuhr er fort. "Allerdings wenn man bedenkt, dass du heute zum ersten Mal mit Pokémon zu tun hattest, hast du dich gar nicht mal so ungeschickt angestellt und sehr schnell dazugelernt." Darauf musste ich aufbauen. "Genau! Ich habe schon immer sehr schnell gelernt", log ich. "Geben Sie mir noch eine Chance und ich werde Ihnen zeigen, wie schnell ich Fortschritte machen kann." Der Professor sah unentschlossen aus und dachte nach.
    Plötzlich ertönte ein Klingeln. Es kam von Moonwalk und alle sahen ihn an. "Oh Verzeihung", sagte er und holte ein kleines rotes Gerät aus seinem Laborkittel hervor. Es sah aus wie ein Handy, hatte aber auch etwas Ähnlichkeit mit dem Pokédex. Moonwalk nahm ab und telefonierte kurz mit dem Gerät. Als er auflegte, hatte er eine ernste Miene aufgesetzt.
    "Wir haben ein Problem, Herr Kollege. Die Lieferung von Vertania City wird nicht kommen. Die Postboten weigern sich das Paket auszuliefern."

  • Kapitel 4: Auf nach Vertania City!

    "Nicht so schnell!", hechelte Kira. "Ich komm gar nicht hinterher." Unser Abstand vergrößerte sich zunehmend, also blieb ich stehen und wartete bis die schnaufende Kira wieder aufgeholt hatte.
    "Durch das ganze Rumhocken im Labor bist du solch lange Märsche gar nicht mehr gewohnt, was?", triezte ich sie.
    "Ha-Halt den Mund", gab sie nur erschöpft zurück und musste erstmal verschnaufen. Durch mein fast tägliches Zuspätkommen und das damit verbundene Hetzen hatte ich ein gutes Training und war fit genug für eine längere Reise. Selbst Schiggy war besser zu Fuß als Kira. Von wegen Schildkröten wären langsam. Der kleine Teufelskerl versuchte immer vor mir herzulaufen und starrte erwartungsvoll zu jedem Busch und jeder Kurve auf dem Weg, als ob dort ein Abenteuer auf ihn warten würde. Ungefährlich war die Gegend ja nicht, wie wir wussten.


    Einige Stunden zuvor erhielt Professor Moonwalk einen Anruf über seinen PokéCom. So nannte sich das kleine rote handyähnliche Gerät, wie mir Professor Leicht erklärte. "Wir haben ein Problem, Herr Kollege", begann er. "Die Lieferung aus Vertania City wird nicht kommen. Die Postboten weigern sich das Paket auszuliefern." Der Pokémon-Experte machte ein nachdenkliches Gesicht. "Was machen wir da nur?", murmelte er vor sich hin. "Hat es mit diesem Hunduster-Rudel zu tun, das neuerdings vor Alabastia sein Unwesen treibt?", fragte er seinen Kollegen. Moonwalk bestätigte seine Annahme mit einem Kopfnicken. "Die Poststelle sagte, dass ihre Boten schon einige Male von ihnen angegriffen wurden. Deshalb haben sie alle Lieferungen auf dieser Route eingestellt, um die Sicherheit ihrer Mitarbeiter nicht zu gefährden", erklärte Moonwalk. "Das ist ganz und gar nicht gut. Wir brauchen diese Lieferung dringend. Sie enthält die Pokémon für die Anfängertrainer, die morgen kommen. Sie werden sehr enttäuscht sein, wenn sie ihre Reise nicht beginnen können." Aufmerksam verfolgte ich das Gespräch der beiden und witterte meine Chance. "Wäre das nicht perfekt als Prüfung für mich geeignet?", fragte ich die beiden. "Wenn ich es schaffe, das Paket zu holen und an den Hunduster vorbeizukommen, wäre ich dann nicht gut als Trainer geeignet?" Jetzt sahen sie beide mich nachdenklich an.
    "Das können wir nicht zulassen. Mit einem Hunduster könntest du es vielleicht aufnehmen, aber im Rudel sind sie gefährlich. Und du hast es ja selbst gehört. Dieses Rudel scheint besonders angriffslustig zu sein. Es wäre unverantwortlich dich da hinauszuschicken", sagte Professor Moonwalk. Natürlich war auch Kira dagegen. Nur Professor Seicht schwieg und bemerkte die Entschlossenheit in meinem Blick. "Vielleicht würde es gehen, wenn ihn jemand begleiten würde", sagte er. Kira zuckte zusammen, denn sie ahnte schon, worauf das hinauslaufen würde. "Wie wäre es, wenn du ihn begleiten würdest, Kira?", fragte er und sah sie an. Sie wollte natürlich widersprechen, doch ihrem geliebten Professor konnte sie keinen Wunsch abschlagen. Auch ich war dagegen von dieser Furie begleitet und beaufsichtigt zu werden, doch in der momentanen Situation blieb mir nichts anderes übrig.


    So kam es dass wir uns beide reisefertig machten. Vertania City war einen halben Tag Fußmarsch entfernt. Da ich keine Sachen hatte, stellte mir der Professor einen Rucksack mit Proviant zur Verfügung. Schiggy wurde in seinen Pokéball zurückgerufen. Diesen steckte der Professor in eine seltsame Apparatur, die ein wenig einem Backofen glich. Nach einer Viertelstunde holte er den Pokéball wieder heraus und übergab ihn mir. "Jetzt sollte dein Schiggy wieder fit sein", sagte er mir. Und als ich es rausließ, waren tatsächlich alle Schürfwunden verschwunden und es hüpfte fröhlich in die Luft, um mir anschließend eine Aquaknarre als Begrüßung zu verpassen. Nach einer halben Stunde war dann auch Kira endlich fertig für die Reise und wir verließen die Stadt.
    Kaum waren wir außer Hörweite der beiden Professoren, redete sie ununterbrochen auf mich ein. Sie schimpfte und beleidigte mich in einer Tour. Doch zum glück ging ihr nach kurzer Zeit die Puste aus und sie musste sich den Atem sparen. Mit ihrem pinken langen Rock war sie ziemlich unvorteilhaft für die Reise gekleidet. Als wir die Häuser der Kleinstadt hinter uns ließen, gelangten wir auf einen Feldweg, der uns durch unzählige Wiesen und kleine Wäldchen führte. Wir kamen auch wieder an der Wiese vorbei, auf der ich aufgewacht war und von diesem Giflor angegriffen wurde. Doch von ihm war nichts mehr zu sehen. Stattdessen flogen honigwabenförmige Bienen mit drei Köpfen über den Blumen. Neugierig richtete ich meinen Pokédex auf sie. Sofort ertönte die metallische Stimme: "Wadribie. Ein Pokémon, geformt aus drei einzelnen Pokémon. Dieses Trio ist von Geburt an zusammen. Es sammelt Honig und bringt ihn in seine Kolonie zu Honweisel. Des Nachts schmiegen sich bis zu 100 Wadribie aneinander, bilden dabei einen riesigen Bienenstock und schlafen." Während ich dem Pokédex zuhörte, merkte ich nicht wie Schiggy und ich uns immer weiter von Kira entfernten.
    "Nicht so schnell!", hechelte sie. Womit wir wieder beim Ausgangspunkt wären.


    Ihr zuliebe machten wir eine Pause. Der Himmel verfärbte sich langsam rot. Mein erster Tag in der Welt der Pokémon schien sich seinem Ende zu neigen. "Es wird langsam dunkel", stellte Kira fest. "Wir sollten hier unser Lager aufschlagen und morgen weitergehen. Nachts sind Hunduster noch aktiver als tagsüber. Es wäre zu gefährlich weiterzugehen." Schiggy und ich protestierten. "Keine Widerrede, ihr beiden!", sagte sie streng. "Wieso ist dein Schiggy eigentlich die ganze Zeit über draußen? Normalerweise transportieren die Trainer ihre Pokémon auf ihren Reisen in einem Pokéball." Ich nahm Schiggys Pokéball in die Hand und betrachtete ihn.
    "Aber ist das da drin nicht viel zu eng?", fragte ich.
    "So ein Quatsch!", meinte Kira. "Wenn die Pokémon vom Lichtstrahl des Pokéballs erfasst werden, wird die Materie des Pokémons aufgelöst und im Inneren des Balls verkleinert wieder zusammengesetzt. Der Pokéball ist für sie wie ein geräumiges Zimmer, in dem sie sich ausruhen und neue Kräfte tanken können", erklärte sie. Ich verstand es nicht so recht, nickte aber trotzdem. Nachdem das geklärt war, packte Kira einen Schlafsack aus ihrem Rucksack. "Zum Glück regnet es heute nicht. Wir müssen nämlich unter freiem Himmel schlafen", stellte sie fest. Zum Glück hatte Professor Weich mir auch einen Schlafsack in den Rucksack gepackt. Es wäre sonst ziemlich unbequem geworden auf der harten Erde zu schlafen. Es war noch Frühling und so konnte es abends manchmal ziemlich frisch werden. Kira begann zu zittern.
    "Wir sollten vielleicht ein Lagerfeuer machen. Los, geh und sammel Feuerholz!", befahl sie. "Wieso ich?", protestierte ich. "Machs doch selber. Immerhin bist du es, die friert." Kira war wieder auf 180 und schrie:"Wie sprichst du mit einer Lady? Außerdem wolltest du doch beweisen, dass du als Trainer allein klarkommst und sowas gehört dazu, wenn du auf Reisen bist. Jetzt beeil dich, bevor es dunkel wird und du nichts mehr sehen kannst."


    Innerlich fluchend machte ich mich auf den Weg in ein nahes Waldstück, um Feuerholz zu suchen. Schiggy begleitete mich und wollte helfen. Doch mit seinen kleinen Ärmchen konnte er nur kleine Stöcke aufheben. "Sie bezeichnet sich selbst als Lady, benimmt sich aber wie eine Wildsau", sagte ich zu meinem kleinen Begleiter, der lachte. Zumindest glaubte ich, dass es ein Lachen war. Obwohl er nur seinen Namen sagen konnte, schien er mich perfekt zu verstehen. Gerade als ich genug Holz zusammengesammelt hatte, hörte ich ein Knurren hinter uns. Es schallte zwischen den Bäumen. Ich musste die Augen zusammenkneifen, um was erkennen zu können, denn es ist ziemlich dunkel geworden. Funkelnde Augen eines Raubtieres lugten zwischen den Bäumen hervor und kamen auf uns zu. Je näher es kam, desto besser konnte ich es erkennen. Es war ein schwarzer Hund. Grimmig schaute er uns an und knurrte erneut. Es sah so aus, als hätte er einen Totenschädel auf der Stirn. Auch auf seinem Rücken ragten zwei Knochenbögen über der Haut. Über seinen vier Pfoten konnte ich weiße Ringe erkennen.
    "Ist das etwa ein Hunduster?", fragte ich Schiggy, der zustimmend nickte. Mir schlotterten schon die Knie, als es so bedrohlich knurrte, doch es war allein. Einzeln konnten wir es mit ihm aufnehmen. Ich richtete den Pokédex auf ihn, in der Hoffnung nützliche Informationen zu bekommen: "Hunduster. Sein Ruf bei der Beutejagd unterscheidet sich von dem Ruf, wenn es mit Artgenossen kommuniziert. Sie treiben ihre Beute in die Enge und orientieren sich dabei anhand ihres Bellens, das nur sie verstehen. Hunduster jagen nur in Gruppen. Die Zusammenarbeit dieser Pokémon ist einzigartig. Im Morgengrauen schallt sein ominöses Geheule, über das Gebiet, dass es für sich beansprucht." Laut den Daten des Pokédex konnten wir wohl echt froh sein, dass wir es hier nur mit einem einzelnen Hunduster zu tun hatten. "OK Schiggy, bist du bereit?", fragte ich meinen kleinen Kumpel. Mutig nickte er mir zu und stellte sich dem Hunduster entgegen. "Gut dann vertreib es am besten mit deiner Aquaknarre!" Kaum hatte ich das gesagt, schoss Schiggy seinen Wasserstrahl auf das gegnerische Pokémon. Dieses sprang mit einem Satz zurück, um der Attacke zu entgehen und musterte uns eindringlich aus der Entfernung. Dann heulte es auf.


    Kurz darauf ertönte weiteres Geheul zwischen den Bäumen. Das Geheule musste mindestens von einem Dutzend Hunduster kommen. Jetzt funkelten uns eine Reihe glühender Augen aus der Dunkelheit an. Ich bekam es mit der Angst zu tun. Der Schweiß lief mir von der Stirn und ich traute mich kaum, mich zu bewegen. Die Hunduster versammelten sich um das Hunduster, dass sie gerufen hatte. Es schien wohl das Alpha-Tier in dem Rudel zu sein. Nur in einem Punkt unterschied es sich von den anderen Hunduster. An seinem rechten Auge prunkte eine Narbe. Auch das sonst so mutige Schiggy stand wie erstarrt da. Ich löste mich aus meiner Starre, schnappte mir meinen Partner und rannte los. Die Hunduster heulten los und nahmen dann die Verfolgung auf. Natürlich waren sie viel schneller als ich und holten mich sehr schnell ein. Mit Schiggy im Arm war ich sowieso langsamer als sonst. Zum Glück war ich nicht weit vom Lager entfernt. Wenn Kira Miltank aus dem Pokéball holte, konnte sie die Hunduster mit der Walzerattacke bestimmt aufhalten.
    "Ki-Kiiira", rief ich völlig außer Atem und mit Seitenstechen. Sie lag in ihrem Schlafsack eingekuschelt und schreckte auf. "Was brüllst du hier so rum?", brüllte sie selbst wütend. Doch als sie sah, wie mich die Hunduster einholten und umzingelten, regte sie sich schnell wieder ab. Sie wollte zu ihrem Rucksack rennen, der etwas abseits von ihrem Schlafsack lag. Doch eines der Hunduster hatte sich ihn schon geschnappt und trug ihn in der Schnauze mit sich herum. "So ein Mist! Da ist Miltanks Pokéball drin", sagte sie und biss sich dabei auf die Lippen. Jetzt wurde auch sie umzingelt. Unsere Situation sah hoffnungslos aus.


    Da kam Kira eine Idee. "Dein Schiggy kann doch Blubber, oder?", fragte sie. Ich verstand nicht worauf sie hinauswollte. Sie klatschte ihre Hand gegen die Stirn. "Oh das ist ja nicht auszuhalten. Sag ihm, er soll Blubber einsetzen und dreh dich dabei im Kreis", befahl sie mir. Auch wenn ich nicht wusste, was sie damit bezwecken wollte, so gehorchten wir ihr in dieser brenzligen Lage ausnahmsweise. Schiggy spuckte eine Ladung Seifenblasen aus und dadurch, dass ich mich im Kreis drehte, verteilten sich die Blasen auf alle Hunduster, die uns umzingelten. Eine Seifenblase berührte eins der Hunduster und explodierte wie ein Knallfrosch. Das Hunduster jaulte auf. Und das passierte nun mit allen Seifenblasen und Hunduster um uns herum. Ich nutzte das Durcheinander und schnappte mir Kiras Arm. Durch das Seifenblasenchaos entstand eine Nische in der Formation der Hunduster. Ich rannte mit Kira und Schiggy im Arm so gut ich konnte. Auch wenn sie versuchte ihren Arm loszureißen, zog ich nur fester an ihr. Ich blickte nicht zurück und wollte nur weg von den Hunduster. Von der Umgebung nahm ich kaum noch was wahr. Ich weiß nicht, wie lange wir rannten, doch irgendwann ließen meine Kräfte nach. Wir standen mitten auf einem Feld, als ich anhielt.
    Kira schlug mich. "Was soll das, du...", schrie ich sie an, doch ich brach ab, als ich die Tränen in ihren Augen sah.
    "Miltank! Sie haben mein Miltank", schluchzte sie.

  • Heyho CharlieP,
    da ich weiß das FFs ohne Rückmeldung nunmal keinen Spaß machen, werde ich nun mal einen kleinen Kommi über deine FF schreiben, ich schreib jetzt erstmal was über Kap. 1-3!



    Idee und Startpost


    Nunja, Reisestorys gibts wie Sand am Meer, da brauch man eben gute Ideen um sich abzuheben von der Masse. Etwas, das du find ich schonmal gar nicht schlecht gemacht hast! Die Spoiler machen das alles sehr übersichtlich, du hast alles was ein Starpost so brauch, sehr gelungen auf jeden Fall. Was mich freut ist das du den Titel schnell geändert hast, der neue ist um einiges besser! Die Idee, das ein Mensch der realen Welt durch Zufall (oder nicht, das werden wir ja hoffentlich i-wann erfahren ;) ) in die Pokémon Welt kommt, ist echt mal was anderes, aber dazu jetzt mehr...


    Kapitel 1


    Dein Schreibstil ist sehr angenehm, du beschreibst Sachen sehr ausgiebig, man kann sie sich gut vorstellen, du machst Absätze, die es übersichtlich machen, deine Gedanken sind klar und verständlich. An den richtigen Stellen lässt du auch unwichtiges Weg (Aussehen der Uni, Innenhof, usw.) Die Idee mit der Begegnung find ich sehr gelungen, die Gasse als Ort kann man sich gut vorstellen, mir selber entstand durch deinen Beschreibungen ein gutes Bild, sehr gut! Inhaltlich auch ein sauberer Start, der Lust auf mehr Macht!


    Kapitel 2



    Sehr schöne erste Begegnung mit Kira, die kann man sich Prima vorstellen. Und dann natürlich der Running Gag mit Professor Eich, genial, selbst beim 5, 6 mal musste ich darüber noch Lacheln bzw. schmunzeln. Auch hier beschreibst du wieder herrvorragend die Einzelheiten, die Geräte, die Personen. Nur hätte ich mir gewünscht, das du Alabastia etwas mehr beschreibst, dazu sagst du kaum was... Toms Unwissenheit wirkt stets sehr belustigend, nur selten überzogen. Die Begegnung mit Shiggy kann man sich dann wieder Wahnsinnig gut vorstellen, auch hier musste ich schmunzeln. Kleine Kritik hier, das Kapitelende ist für mich kein richtiges Ende, vergleicht man es z.B. mit dem Ende des ersten. Versuche entweder klare Enden oder offene zu wählen, ein Mischmasch macht das Lesen etwas anstrengent.


    Kapitel 3


    Jaja, der erste Kampf einer Reise-Story... Was dir gut gelingt, ist die Idee mit dem Pokédex, man merkt richtig deine Mühe und deine Fantasie, die du in die "Infotexte" setzt, das ist echt super. Auch Kiras markante Art zieht sich hier durch, doch trotz aller deiner Beschreibung ist sie mir irgendwie sympatisch! ;) Was ich ein bischen schade finde, ist das du den eigentlich Kampf kaum beschreibst. Wichtiger Aspekt ist hier für dich wieder Toms Unwissenheit (Attacken, Befehle, usw.) so bekommt man von der "Fernkampftakik" die du ja z.B. beschreibst, keinen wirklichen Einblick, sehr schade, wie ich finde. Die Idee mit "er muss noch mal in die Schule", die wird ja hoffentlich noch thematisiert, erwarte ich mit Freude!


    Es bleibt zu sagen ...


    ...dass dir der Anfang alles in allem sehr gut gelungen ist. Dir fällt es leicht, Sachen, Umgebungen, Charaktere, usw. zu beschreiben, eine Fähigkeit, die Gold wert ist. Auch sonst überzeugt deine Story bis hierhin mit einer frischen Idee, einigen guten Gags, und viel Potenzial für eine gute Reise FF! Also bitte bleib am Ball, und schick mir doch mal ne Pn, wens weitergeht! :)


    Beste Grüße
    LightBen

  • LightBen
    Hallo Ben,
    erstmal danke für diesen ausführlichen Kommentar. Du hast vollkommen Recht damit, dass Fanfics schreiben noch mehr Spaß macht, wenn man Feedback bekommt, ob nun positiv oder konstruktiv.
    Ich lass mir auch nicht nehmen, dir auf deinen Kommentar zu antworten:


    [tabmenu][tab='Idee und Startpost']Danke für das Lob, hab den Startpost auch schon einige Male umgestaltet, um ihn besser zu machen. Und ich freu mich, dass Narime und IlluMiNatioN mir dafür so schöne Banner gestaltet haben. Komischerweise hab ich sonst nie Schwierigkeiten mir einen passenden Titel zu überlegen, aber bei dieser FanFic hat sich das als relativ schwierig herausgestellt, vielleicht weil es schon so viele dieser Art gibt. Der neue gefällt mir auf jeden Fall auch viel besser und ich hoffe das sehen die Leser auch so. ^^
    Ob es Zufall ist oder nicht, wird sich noch zeigen...aber dafür musst du ziemlich viel Geduld haben XD[tab='Kapitel 1']Es freut mich das dir der Schreibstil gefällt. Werd mir Mühe geben das nicht schleifen zu lassen, obwohl ausführliche Beschreibungen eher ein Schwachpunkt von mir sind. [tab='Kapitel 2']Kira ist eine typische Tsundere, ich mag sie auch sehr xD Leider gibt es nicht so viele Worte die sich auf Eich reimen, weshalb mir schon beim dritten Kapitel die Möglichkeiten ausgegangen sind. Ich denke ich werd es deshalb wohl noch schlimmer werden lassen xD
    Ich hoffe ich hab das jetzt mit Vertania City etwas besser gemacht habe, was die Beschreibung betrifft.
    Ich persönlich finde das Ende an dieser Stelle eigentlich gut gewählt. Tom bekommt sein erstes Pokémon. Man erfährt noch was für ein Pokémon es ist, aber man weiß noch nicht wie die beiden miteinander klarkommen werden bzw. ob sie sich mögen. [tab='Kapitel 3']Leider kann ich das Lob mit dem Pokédex an dieser Stelle nicht annehmen. Wie ich ja im Copyright bereits erwähnte, nehme ich die Texte aus den Spielen. Die sind also leider nicht von mir selbst ausgedacht.
    Wie ich bereits sagte, ich mag Kira auch, obwohl sie Tom das Leben zur Hölle macht, vielleicht ja auch gerade deswegen ;)
    Schade und ich dachte der Kampf wäre ziemlich gut gemacht. Ich hab nur die Stelle übersprungen wie alle Attacken ausprobiert wurden, weil das bei der Anzahl dann doch etwas zu viel gewesen wäre.
    Was das mit der Schule betrifft: das Thema wird wohl noch die nächsten Kapitel nicht ganz vom Tisch sein XD[tab='Es bleibt zu sagen...']Danke für das viele Lob. Einiges werde ich annehmen, doch in vielen Bereichen bin ich durchaus noch verbesserungsfähig. Ich hoffe die Geschichte wird dir auch weiterhin gefallen. Mit Kapitel 5 geht es an dieser Stelle weiter.


    Liebe Grüße zurück =)[/tabmenu]


    Kapitel 5: Keine Hilfe


    Es war echt mühselig, Kira davon abzuhalten wieder zu den Hunduster zurückzurennen. Ich musste sie festhalten und sie wehrte sich mit Schlägen und Tritten. "Ich muss zurück!", schrie sie, als sie mir einen Kinnhaken verpasste. "Ich muss mein Miltank retten!" Egal was sie auch tat, ich hielt sie fest im Griff.
    "Du kannst nicht allein zurück. Wir haben keine Chance gegen so viele Hunduster aufeinmal. Am Ende stecken wir nur wieder in derselben Notlage wie eben oder noch schlimmer", versuchte ich ihr klarzumachen.
    "Wir können es doch nicht einfach im Stich lassen", sagte sie mir mit Tränen in den Augen. Bisher hatte sie mich ja nur genervt, aber es tat mir weh, sie in diesem Zustand zu sehen."Was wenn sie Miltanks Pokéball verlieren oder Miltank verletzen. Oh ich will mir das gar nicht vorstellen", schluchzte sie. Wieder versuchte sie sich loszureißen, da gab ich ihr eine sanfte Ohrfeige, um sie wachzurütteln. Überrascht sah sie mich an und rieb sich die Wange.
    "Es tut mir Leid, aber was auch immer du sagst oder tust, ich lasse dich nicht allein dorthin zurückkehren. Lass uns weiter nach Vertania City gehen und uns dort Hilfe suchen. Dann gehen wir zurück und retten Miltank. Bitte sieh doch ein, dass dies unsere einzige Möglichkeit in der momentanen Situation ist." Sie sagte nichts mehr, sah mir nicht ins Gesicht und schluchzte.
    "OK..", sagte sie nach einiger Zeit schließlich. So gingen wir weiter nach Vertania City und sprachen währenddessen kein Wort mehr miteinander. Vielleicht hatte ich es übertrieben. Die schweigende Kira gefiel mir jedenfalls noch weniger als die schimpfende.


    Als die ersten Sonnenstrahlen der aufgehenden Sonne die Dunkelheit vertrieben, konnten wir in der Ferne die Umrisse der Wolkenkratzer von Vertania City erkennen. Diese Stadt war schon ein ganz anderes Kaliber als Alabastia. Man hörte den Straßenlärm schon von weitem. Je näher wir den Wolkenkratzern kamen, desto mehr wich die Natur Pflastersteinen und Asphalt. Die Häuser wurden von Schritt zu Schritt größer und moderner. Ich wandte mich wieder an Kira und brach das Schweigen: "Wir sollten am besten zuerst zur Post. Da können wir dann Professor Deichs Paket abholen und die Postboten bitten uns zu unterstützen. Immerhin haben sie ja mit demselben Problem zu kämpfen wie wir." Kira sagte nichts und sah mich immer noch nicht an. "Meinetwegen schimpf mit mir oder beleidige mich, aber bitte rede mit mir", flehte ich sie an. Ich hielt es einfach nicht mehr aus. Sie ging weiter Richtung Stadtmitte und sagte nur kalt: "Zum Postamt geht es dort lang." So gingen wir weiter schweigend Richtung Stadtmitte und erreichten zwanzig Minuten später die Poststelle. Ein kleines marodes Gebäude aus Ziegelsteinen, das unauffällig zwischen zwei 15-stöckigen Wolkenkratzern stand. Die grüne Farbe der Eingangstür blätterte schon ab und sie knarrte laut, als wir das Gebäude betraten.


    Im Innern herrschte hektisches Treiben. Angestellte mit Paketen und Briefen liefen kreuz und quer durch den Raum. Sie sahen gestresst aus. Am Ende des Raumes war ein Schalter, zu dem Kira und ich gingen. Auf dem Tresen des Schalters stand eine Klingel, die ich betätigte. Ein alter klappriger Mann eilte im Schneckentempo aus dem Lager nebenan zu uns. Normalerweise wäre Kira jetzt rasend vor Ungeduld geworden, doch sie war immer noch gebrochen. Nach gefühlten zehn Minuten erreichte der alte Mann den Schalter und fragte: "Sie wünschen?" Er trug ein Namensschild, auf dem Sam stand. "Guten Tag, wir kommen aus Alabastia und wurden von Professor Gleich geschickt", sagte ich. Der alte Mann sah mich fragend an. "Oh nein, sein Name war Reicht, oder? Leicht? Streich? Teich? Vielleicht?" Normalerweise hätte Kira mich schon längst korrigiert, doch sie tat es nicht. "Sprechen Sie etwa von Professor Eich?", fragte mich Sam. "Ja genau, Professor Schleich! Er hat uns beauftragt ein Päckchen für ihn abzuholen, weil sie es nicht liefern konnten."
    "Das tut mir sehr Leid", entschuldigte sich der alte Mann. "Aber diese Hunduster machen uns schwer zu schaffen. Ich gehe kurz ins Lager und werde Ihnen das Paket holen." Im selbigen Schneckentempo wie er gekommen war, verschwand er wieder im Nebenraum. So konnte es nicht weitergehen, also beschloss ich die Initiative zu ergreifen. Ein Bote mit einem besonders großen Paket kam an mir vorbei. Ich riss ihm das Paket aus den Armen und stieg darauf. "Hey, was soll das?", brüllte er mich an. "Das kannst du nicht machen. Darin ist Porzellan." Doch das Paket hielt mein Gewicht ohne dass das Porzellan brach. Ich stand auf dem Paket wie auf einem Podest.


    "Alle mal herhören!", brüllte ich und das hektische Treiben im Postamt hielt für einen Moment still. "Habt ihr nicht genug davon, wie die Hunduster euch bei eurer Arbeit einschränken? Die Leute in Alabastia warten auf ihre Post und ihr könnt sie nicht ausliefern. Wie unzuverlässig ihr wohl dastehen müsst. Doch wir können das ändern. Wenn wir alle zusammenhalten und gegen die Hunduster vorgehen, können wir das Blatt wenden. Gemeinsam sind wir stärker als sie!" Nach dieser Ansprache dachte ich, ich hätte die Postboten in der Tasche, doch ich war zu naiv. Denn die meisten Postboten schüttelten nur den Kopf. "Das einzige was wir den Hunduster entgegenzusetzen haben, sind unsere Brief-Dusselgurr für kleine Luftsendungen. Die haben keine Chance gegen diese brutalen Pokémon und wir können nicht riskieren, dass sie verletzt werden und für die Arbeit ausfallen", meldete sich einer der Boten zu Wort. Ich konnte nicht glauben wie feige die Leute hier waren.
    "Da ihr das Paket nicht liefern konntet, haben wir beide uns extra auf den Weg von Alabastia hierher gemacht, um es abzuholen. Nur wegen eurer Feigheit haben wir uns in Gefahr begeben", brüllte ich sie an. Die Postboten schwiegen betreten. "Und was hat uns das eingebrockt? Die Hunduster haben uns umzingelt. Nur knapp konnten wir entkommen. Doch die Hunduster haben sich das Pokémon dieses Mädchens geschnappt." Ich zeigte auf Kira, die wegsah. Einige der Boten machten einen schockierten Eindruck. "Wir brauchen eure Hilfe, um ihr Pokémon zu retten. Ohne euch sind wir aufgeschmissen!", appelierte ich ein letztes Mal an die Leute des Postamtes. Doch sie blieben still.
    "Es geht nicht. Es tut uns Leid", sagte derselbe Postbote, der sich vorhin schon zu Wort gemeldet hatte. Danach gingen alle wieder ihrer Arbeit nach und liefen kreuz und quer durch den Raum. Ich versuchte nochmal ihre Aufmerksamkeit zu bekommen, doch sie ignorierten mich.
    "Könntest du jetzt wieder von dem Paket runtersteigen, bevor du die Ware beschädigst?", fragte der Bote genervt, dem ich das Paket entrissen hatte. Ich gab auf und stieg ab.
    "Tolle Hilfe und was machen wir jetzt?", sprach Kira und sah mich böse an. Doch ich konnte die Verzweiflung hinter diesem Blick erkennen. Wenigstens sprach sie wieder mit mir.


    Aufeinmal ertönte ein Klingeln. Es kam vom Schalter. Sam war aus dem Lager zurückgekehrt und machte auf sich aufmerksam. Wir gingen zum Schalter zurück.
    "Eine sehr bewegende Ansprache, doch leider wird Ihnen das hier nichts bringen", sagte der alte Mann und drückte mir das Päckchen für den Professor in die Hand. "Die Leute in Vertania City sind viel zu sehr um ihr eigenes Wohl und ihre Sicherheit besorgt. Freiwillig helfen sich die Menschen hier schon lange nicht mehr. Aber ich habe gehört, dass seit gestern ein starker Pokémon-Trainer in der Stadt sein soll, der ständig Herausforderungen sucht. Vielleicht könnt ihr ihn ja für eure Sache überzeugen. Ihr müsstet ihn im Pokémon-Center finden."
    Wir hatten keine andere Wahl als dem Rat des alten Mannes zu folgen. Als wir uns zum besagten Center begaben, erinnerte ich mich daran in Alabastia ebenfalls eine solche Einrichtung gesehen zu haben. Dort war ich Kira das erste Mal begegnet. Eine eher unerfreuliche Erinnerung. Das Pokémon-Center in Vertania City sah genauso aus wie das in Alabastia. Das Gebäude erinnerte ein bisschen an ein Krankenhaus, was es gewissermaßen auch war. Als wir die automatischen Glastüren durchschritten, betraten wir eine bequem aussehende Lounge mit Sofas und Getränkeautomaten. Am Ende des Raumes war ein Tresen, an dem eine Krankenschwester mit langen pinken Haaren und ein rosa eiförmiges Pokémon standen. Ich befragte den Pokédex nach dem wandelnden Ei und er antwortete mir prompt: "Chaneira. Ein schwer zu fangendes, seltenes Pokémon. Es bereitet seinem Fänger sehr viel Freude. Chaneira ist sehr warmherzig und freundlich. Es kümmert sich liebevoll um verletzte Pokémon. Dieses Pokémon legt ähnlich einem Huhn täglich wohlschmeckende Eier, die unter Feinschmeckern als Delikatesse gelten. Sie sind so köstlich, dass sie sogar von Menschen verspeist werden, die gar keinen Appetit haben. Es läuft extrem langsam, damit sein Ei nicht zerbricht. Es kann jedoch schnell davonlaufen. Man sagt, es bringe Glück. Es ist sehr mitfühlend und teilt seine Eier mit Verletzten. Es teilt sie aber nicht mit denen, die Schlechtes im Herzen haben."


    "Guten Morgen", begrüßte uns die Schwester mit einem freundlichen Lächeln. "Guten Morgen, Schwester Joy. Wir haben gehört, dass sich ein starker Trainer hier aufhalten soll, der nach einer Herausforderung sucht. Wir sind auf der Suche nach ihm", sagte Kira. Ich war froh, dass sie ihre Stimme wiedergefunden hatte, auch wenn ihre Sätze immer noch sehr klanglos waren. Schwester Joy zuckte kurz, als Kira den Trainer erwähnte und ihr freundliches Lächeln wirkte aufeinmal sehr steif. "Oh...dieser junge Herr müsste sich auf dem Hof hinter dem Pokémon-Center befinden. Er hat einen anderen Gast zu einem Kampf herausgefordert", sagte sie.
    "Ist irgendetwas mit diesem Jungen?", fragte ich leicht irritiert.
    "Nun ja...er ist etwas stürmisch", antwortete die Schwester nur. Mit dieser Information konnte ich jetzt nicht so viel anfangen. Zuerst stellte ich mir eine männliche Kira vor, doch als wir den Hinterhof des Centers betraten, bot sich mir ein ganz anderes Bild. Der Hinterhof war ungefähr so groß wie eine Zweiraumwohnung, hatte einen ungepflegten Rasen und wurde von einem Drahtzaun begrenzt. Darauf standen zwei Jungen. Der eine trug blaue Shorts und ein rotes Shirt, hatte stachelig, hochgestylte, strohblonde Haare und der andere war ein schwarzer Lockenkopf mit weißem Hemd und roter Fliege. Er sah aus wie das typische Klischee eines Nerds. Die beiden waren schon mitten im Kampf, als wir den Rasen betraten.


    "Los Panflam, Glutattacke!", brüllte der blonde Stachelkopf. Das kleine Äffchen mit der Flamme auf dem Hintern hatte ich noch nie zuvor gesehen. Seine Frisur ähnelte aber stark der seines Trainers. Das Pokémon des Lockenkopfes kannte ich aber bereits. Es war die zweite Pokémon-Art, der ich in dieser Welt begegnet war. Ich war gerade frisch in dieser Welt gelandet und auf dem Weg nach Alabastia, als sie über meinen Köpfen hinwegflogen. Auch hier befragte ich den Pokédex: "Schwalbini. Mutig behauptet Schwalbini sein Territorium gegen Eindringlinge, so stark diese auch sein mögen. Dieses unerschrockene Pokémon bleibt trotz einer Niederlage angriffslustig, heult aber laut, wenn es Hunger hat. Schwalbini ist noch klein, es hat gerade erst sein Nest verlassen. Daher fühlt es sich manchmal einsam und weint nachts. Dieses Pokémon ernährt sich von Waumpel. Es mag die kalte Jahreszeit nicht. Daher legt es auf der Suche nach wärmeren Gefilden mehr als 300 km am Tag zurück." Ich war überrascht, als ich hörte, was der Dex sagte. Das hätte ich diesem kleinen Kerlchen gar nicht zugetraut.
    "Weich der Attacke aus, in dem du in die Luft fliegst", befahl der Lockenkopf. Das kleine Schwalbini schoss mit einer unglaublichen Geschwindigkeit in die Luft und entging den Glutsplittern, die aus Panflams Flamme geschossen kamen. Der Blondschopf grinste. "Denkst du, du kannst dich immer damit retten, in dem du in die Luft fliegst?", fragte er selbstsicher. "Was willst du dagegen unternehmen?", fragte der Lockenkopf. "In der Luft kannst du Schwalbini mit deinen Attacken nicht erreichen und ich kann dich problemlos von dort oben angreifen. Soll ich dir zeigen wie? Luftschnitt Schwalbini!" Auf diesen Befehl hin schlug Schwalbini kräftig mit den Flügeln und erzeugte damit einen schnittigen Wind, der auf Panflam zuflog und ihn verletzte. Sein Körper war übersäht mit Schnittwunden, doch es blieb standhaft. "Verlier es nicht aus den Augen, Panflam!", sagte der Blondschopf und ballte die Fäuste. Als die erste Angriffswelle Schwalbinis endete, brüllte er: "Jetzt Silberblick!" Panflam fixierte Schwalbini mit seinen Augen, das plötzlich bewegungsunfähig schien. Dadurch dass es aufhörte mit den Flügeln zu schlagen, fiel es wie ein Stein vom Himmel und prallte hart auf dem Boden auf. Es konnte sich wieder bewegen und versuchte sich unter Schmerzen wieder aufzurappeln. "Jetzt kann es nicht mehr ausweichen. Nochmal Glut, Panflam!", rief der Blonde. Erneut flogen die Glutsplitter auf das kleine Schwalbini zu und trafen es hart. Es war besiegt.
    "Ich glaube, wir haben unseren Mann gefunden", sagte ich erfreut zu Kira. Doch die schlug die Hand gegen die Stirn. "Oh nein! Wie kann man nur so ein Pech haben? Das ist Scott Drexton. Einer der Anfänger, die ihre Reise begonnen haben, kurz bevor du aufgetaucht bist."