Countdown des Todes

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    Quelle
    Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zu viel Zeit, die wir nicht nutzen. (Lucius Annaeus Seneca)


    ~Vorwort~


    Willkommen zu meiner 2. hier veröffentlichten Fanfiction, lieber Leser.
    In dieser Fiction, die diesmal nichts mit Pokémon zu tun hat, werde ich aus der Ich-Perspektive schreiben - nur als kleine Anmerkung am Rande.
    Aus dieser Perspektive kann man unheimlich viel herausholen, weshalb ich persönlich sie bevorzuge und auch gerne noch dazulernen möchte.


    ~Genre~


    Fantasy/Mystery, Drama, möglicherweise im weiteren Verlauf ein kleines Bisschen Horror oder so etwas :>


    ~Idee~


    Eine Fiction dieser Art zu schreiben, ist mit eingefallen, nachdem ich den Anime Death Note angesehen und überlegt habe, wie eine eigene Story zum Thema "Tod" aussehen könnte. Da Zeit und Tod meiner Meinung ziemlich gut zusammenpasst und sich da einiges herausholen lässt, hat es nicht mehr lange gedauert, bis mir diese Fanfiction und der dazugehörige Titel eingefallen ist.


    [Color=#ff000]~Warnungen~[/Color]


    Eine Altersbeschränkung wäre hier wenig sinnvoll, zumal ich mich selbst nicht als "uralt" betiteln kann. Trotzdem kann es zu heftigeren Szenen kommen (siehe Genre), wer so etwas kein bisschen verträgt, muss die Fiction ja nicht lesen. Allerdings wird es nicht zu schrecklich werden, das kann ich versprechen. ;)


    ~Klappentext~


    Eine Uhr, zwei Seiten. Die Helle und die Dunkle.
    Eine Uhr, die von den Bewohnern der Paralleldimension nur "die Time" genannt wird, droht nun, das Gleichgewicht der Erde stark ins Wanken zu bringen. Darum werden aus der anderen Dimension Menschen geschickt, die die Welt vor der Bedrohung retten können - wenn sie dabei nur nicht auf die 16-Jährige, aus Japan stammende Schülerin Yuneko Yumi stoßen würden, die, wenn auch in besten Absichten, die Welt ihrem Untergang einen Schritt näher bringt - alles in einer Woche. Denn nur in dieser Woche ist Zeit, bis es vorbei ist.


    ~Charaktere~


    Die Charaktere werde ich diesmal nicht vorstellen, da dies die Freude am Lesen erheblich beeinträchtigen könnte. Wenn meine Zeichenkünste fortgeschrittener sind, kann ich eventuell ein winziges Artwork zu den Charakteren zeichnen, momentan werde ich aber nichts in diese Richtung tun.


    ~Copyright~


    Die Story und alle darin vorkommenden Charaktere stammen von mir und dürfen von niemandem gestohlen werden. Die Fiction darf außerdem nur unter meiner ausdrücklichen Erlaubnis verbreitet werden.


    ~Benachrichtigungsliste~


    Vulpix1997
    Caroit
    Cassia
    Gin Black


    ~Kapitelübersicht~


    Prolog
    ~1.~
    ~2.~
    ~3.~
    ~4.~

  • Prolog


    „Das ist eine Katastrophe!“
    „Das darf nicht wahr sein!“
    „Wenn wir nicht etwas unternehmen....dann ist es aus mit uns!“
    „Aber was sollen wir tun?“
    „Wir sind machtlos!“
    „Ruhe!“, schallte ein lauter, energischer Ruf eines kräftig gebauten Mannes durch den Raum und ließ das Stimmengewirr verstummen.
    „Wir müssen und etwas ausdenken. Einige von uns werden in die andere Dimension eindringen müssen – und es schaffen, unseren Untergang zu stoppen“, hörte man ihn vor sich hin grummeln.
    Ein jüngerer Mann meldete sich leise:
    „Aber wie? Es ist unmöglich, die andere Welt und somit auch unsere zu retten, denn wir können die Teile der Time nicht aus den Bewohner herausholen...“
    Der andere Mann, offenbar der Leiter der Diskussion, schien angestrengt nachzudenken.
    „Ich hab's!“, hörten die Anwesenden nach einigen, in Schweigen getauchte Minuten seine Stimme rufen. Augenblicklich richteten sich alle Augen auf ihn.
    „Ich habe eine Idee, wie wir es schaffen können.“


    ~1.~



    Ein Klingeln, welches mit ungeheurer Lautstärke durch die Gänge des Gebäudes hallte – der erlösende Laut, der den Beginn der Pause signalisierte. Verwundert sah mein Geschichtelehrer auf seine goldverzierte Armbanduhr, die schon seit einigen Generationen benutzt worden sein musste.
    „Nanu, schon so spät?“
    Er legte sich sein Geschichtebuch und sein schwarzes Federmäppchen auf seinen linken Arm und verließ ohne ein weiteres Wort die Klasse. Erleichtert atmete ich auf. Wieder war eine Stunde des langweiligen und eintönigem Schulalltages überstanden. Noch etwa zwei Jahre dauerte es noch, bis ich 18 war und das gelbbraun gestrichene Schulgebäude plus all seine Schüler hinter mir lassen konnte. Langsam erhob ich mich von meinem Pult und blickte aus dem Fenster, neben dem ich saß. Der Schnee fiel in dicken, weißen Flocken vom Himmel auf den Erdboden, der schon über und über mit Schnee bedeckt war. Leise und kaum merklich seufzte ich und dachte an den langen, kalten Heimweg, der mir noch bevorstehen würde.
    „He, Yumi!“, hörte ich in diesem Moment eine leise Mädchenstimme hinter mir. Ich drehte mich um und sah in das Gesicht der ebenfalls 16 Jahre alten Sara. Sara war das einzige Mädchen in meiner Klasse, mit dem ich gut auskam und das ich in irgendeiner Weise leiden konnte. Die anderen Jugendlichen hassten mich zwar nicht, aber rissen sich auch nicht besonders um meine Anwesenheit, aus welchem Grund auch immer.
    Ich bemühte mich, freundlich zu lächeln, nicht an meinen Heimweg zu denken und begrüßte das blonde Mädchen:
    „Hallo, Sara! Was ist denn?“
    Sara deutete auf die alte Eiche des vergleichsweise kleinen Schulhofes, deren mit Schnee bedeckten Äste im Licht der gerade hervorkommenden Sonne leicht schimmerten.
    „Wollen wir hinausgehen? Ich habe gerade so Lust darauf.“
    Schwach schüttelte ich den Kopf.
    „Tut mir leid, ich bin kein Freund des Schnees. Vielleicht ein anderes Mal...“
    Das Mädchen, welches etwas kleiner als ich war, nickte verständnisvoll.
    „Verstehe. Die Pause wäre sowieso gleich vorbei – na gut, bis zur nächsten Pause“, verabschiedete sie sich und schlich zu ihrem Platz zwei Reihen hinter meinem. Die Stirn in Falten gelegt schaute ich ihr nach. Wieso schien sie so bedrückt zu sein? Nur, weil ich sagte, ich würde nicht hinausgehen wollen? Nein, das konnte nicht der einzige Grund sein.
    Wieder ein lautes Klingeln.
    Seufzend ließ ich mich wieder auf das Holz meines Sessels fallen. Warum musste der Alltag so langweilig sein? In Filmen, Büchern, etc. passierte einfach immer etwas. Meist waren es auch normale Mädchen in meinem Alter, die plötzlich einen Vampir trafen, einem Drachen begegneten, ihre große Liebe fanden, außergewöhnliche Fähigkeiten bekamen und so weiter. Doch das hier war die schnöde Realität. Hier gab es so etwas nicht.
    Feen, Hexen, Zauberer sind Kinderkram, das gab ich zu. Aber konnte nicht endlich etwas passieren, das etwas Schwung in mein Leben brachte?


    Zwei Stunden später, ein weiterer Schultag war überstanden. Es hatte aufgehört zu schneien, das weiße Etwas lag nun etwa 20 Zentimeter hoch über den langen Grashalmen des Parks, durch den ich gehen musste. Einige Vögel zwitscherten leise und in schönen Tönen vor sich hin, die Luft roch angenehm frisch. Es war nun Ende Februar, der Winter sollte sich langsam verabschieden. Und trotzdem ließ der Schnee uns Lebewesen der Erde keine Ruhe.
    Der Weg, den ich entlangschritt, war einmal asphaltiert gewesen. Doch das war nun lange her. Mittlerweile war er übersät von Rissen und Fugen, und man musste aufpassen, nicht zu stolpern. Eichen, Buchen und andere Bäume ragten nahezu majestätisch, wenn auch kahl, in den Himmel, der ausschließlich aus Wolken zu bestehen schien.
    Grau. Kein einziger Sonnenstrahl konnte durch die dichte Wolkendecke dringen.
    In meinen Gedanken achtete ich jedoch nicht auf die Äußerlichkeiten des alten Parks und des Himmels. Ich dachte nach, über mein Leben und was ich bis jetzt darin anfing.
    Nichts.
    Aber was soll man auch in seinem Leben machen, wenn es nichts zu machen gibt?
    Das ganze Jahr über konnte ich nur in meinem Zimmer sitzen und für die Schule lernen. Ist das denn gut für eine Heranwachsende? Aber wenn nicht, was hält das Leben für einen bereit, was man stattdessen machen konnte?
    Zocken? Ist dies etwa der Sinn des Lebens?
    Bücher lesen? Die Sache, die mich depressiv macht, da in meinem Leben nichts passiert?
    Mit Freunden treffen? Habe ich denn welche?
    Musik machen? Kann ich denn ein Instrument spielen?
    Geschichten schreiben? Bin ich für so etwas gemacht?
    Zeichnen? Macht mir so etwas Spaß?
    Erst jetzt bemerkte ich die unheimliche Stille, die um mich herum lag und mir einen kalten Schauer den Rücken hinunterlaufen ließ. Das Zwitschern der Vögel war verstummt. Weit und breit konnte ich keine Menschenseele erblicken, und das einzige Geräusch, das ich nach genauem Hinhören wahrnahm, war das Klopfen meines Herzes. In der Schweigsamkeit klang das dumpfe Geräusch laut, lauter als jemals zuvor. An den Bewegungen der Grashalme war abzusehen, dass eine leichte Brise wehte. Doch ich merkte nichts davon. Ich schluckte und konnte erst nach einigen Sekunden einen klaren Gedanken fassen, merkte, dass ich zitterte. Aber warum?
    Langsam blickte ich hinauf in den grauen und stark bewölkten Himmel und spürte, wie ein winziger Regentropfen meine rechte Wange traf. Und noch einer.
    Erst jetzt fiel mir auf, dass ich stehen geblieben war, und ich folgte weiter dem kurvenlosen Weg durch den Park. Ich setzte den linken Fuß vor den rechten, belastete ihn, setzte den rechten vor den linken, schaute mich um, nach einem Lebewesen, ob Tier oder Mensch – und spürte auf einmal einen stechenden Schmerz in meiner Brust, genau an der Stelle, an der sich mein Herz befand.

  • ~2.~



    Ich hatte die Augen geschlossen. Und als ich sie wieder öffnete, sah ich in mein eigenes Gesicht, in einer Lacke geschmolzenen Schnees, die die Verzweiflung in meinen Augen spiegelte.
    Blasse Haut. Entsetzte Gesichtszüge.
    Ich spürte, wie die Nässe des Schnees durch meine hellblaue Jeans drang. Ich war in die Knie gesunken – vor Schmerz. Meine linke Hand lag an meinem Herz, welches sich anfühlte, als hätte man einen Dolch hineingebohrt.
    Was um Himmels Willen war los?
    Diese Frage schoss mir immer wieder durch den Kopf. Unbewusst. Und ich konnte sie nicht beantworten. Außer des Schmerzes fühlte ich nichts, hörte ich nichts, roch ich nichts, außer dieser Frage dachte ich nichts. Ich sah nur meinen angespannten Gesichtsausdruck in der Wasserlacke. Und ordnete nicht einmal zu, dass es mein Gesicht war, das mit weit aufgerissenen Augen in die mit Wasser gefüllte Fuge starrte.


    Allmählich wurde der Schmerz schwächer – doch er war noch vorhanden. Als ich mich langsam erhob, mir den Schnee von meiner Hose putzte und tief einatmete, spürte ich noch immer ein leichtes Stechen. Doch es war nicht nur das Stechen, welches mich auf meinem restlichen Heimweg begleitete. Mein Herz klopfte noch immer. Allerdings anders, als man es gewohnt war. Es klang leicht wie das Ticken einer Uhr – und dennoch so dumpf.
    Was war los?
    Nach etwa zehn Minuten Fußmarsch erreichte ich das weiß gestrichene Haus, welches am Rande der alten und brüchigen Stadtmauer stand und schon etliche Male renoviert werden musste. Das Haus, in dem ich mit meiner Mutter, meinem Vater und meinem kleinen Bruder wohnte. Ich kramte den metallenen Hausschlüssel aus meiner Hosentasche, sperrte auf, öffnete die Tür, lauschte. Kein Geräusch drang von dem Inneren des Hauses nach außen. Es schien niemand hier zu sein.
    Ich stieg die lange Holztreppe hinauf. Sie führte ins Obergeschoss und somit auch zu meinem Zimmer. Das weiß gestrichene Gelände der Treppe fühlte sich glatt an, als ich meine Hand darauf legte und mich daran abstieß.
    Stufe für Stufe, Sekunde für Sekunde, Schritt für Schritt. Bis ich die wieder de Fußboden unter meiner Füßen spüren konnte.


    Das dumpfe Ticken in meinem Herz hatte nicht aufgehört.
    Im Gegenteil.
    Es schien kräftiger geworden zu sein.


    Ich drückte die metallene und kühle Türklinke meiner Zimmertür hinunter und zog diese auf. Ich setzte mich an den modrigen, alten Schreibtisch und startete meinen Computer. ...Ich tat dies wie ferngesteuert. Ohne Gedanken. Ich wollte wissen, was los war mit mir, oder besser gesagt mit meinem Herz. Der Zeiger der Maus fuhr über den Bildschirm, klickte auf das „Internet“-Zeichen. Meine Finger fuhren über die Tastatur.
    Welchen Suchbegriff sollte ich eingeben?
    Nach einigen Überlegungen tippte ich schließlich auf die Buchstaben der Wörter „stechen“, „ticken“ und „Herz“. Eine lange Liste von Ergebnissen erschien auf dem Bildschirm. Neben ihnen stand jeweils das Datum, an welchem Tag sie veröffentlicht wurden.
    25. Februar.
    Bei jedem stand dies. Keines war früher erschienen. Alles am 25. Februar. Heute.
    Ich biss mir auf die Unterlippe und klickte auf das Erste der Ergebnisse. „Neue Krankheit entdeckt?“, lautete die Überschrift. Ein Artikel erschien, in dem berichtet wurde, dass seit heute Nacht einige Herzbeschwerden auftauchten, bei Menschen jeder Altersgruppe. Die Ärzte seien ratlos und wissen die Ursache nicht, hieß es. Röntgenbilder seien von den Opfern mit den haargenau gleichen Symptomen gemacht worden, aber nichts wurde diagnostiziert. Mit gerunzelter Stirn las ich mir auch die anderen Berichte durch, und meine Unruhe wuchs mit jedem Satz, den meine Augen überflogen. Meine Unterlippe war blutig gebissen, als ich schließlich nach meinem Handy griff und die Nummer meiner Mutter eintippte. Ein lautes Tuten, als ich mir das elektronische Gerät an mein rechtes Ohr hielt. Noch eines, und noch eines. Und dann endlich die Stimme meiner 46 Jahre alten Mutter.
    „Hör zu, ich kann jetzt nicht! Bitte ruf später an, Riku hat...etwas...“
    Ohne eine Begrüßung, ohne eine Verabschiedung, ertönte wieder das Tuten, welches signalisierte, dass meine Mutter aufgelegt hatte. Entsetzt starrte ich auf den Bildschirm des Handys. Riku. Mein 7-jähriger Bruder. Was war los mit ihm?
    Ich schmeckte das Blut meiner Lippe auf der Zunge und schluckte angewidert. Das seltsame Stechen, das seltsame Ticken – beides hatte nicht aufgehört. Sollte ich einen Arzt aufsuchen? Doch was würde es mir bringen, wenn dieser sowieso nicht wusste, warum ich solche Schmerzen hatte.
    Nach einer Weile stürmte ich wieder aus meinem Zimmer, die Treppe hinunter, riss meinen bräunlich-schwarzen, mit Kunstfell verzierten Wintermantel von einem Haken und zog ihn mir über. Ich konnte nichts verlieren, wenn ich jetzt ging. Und wer weiß? Vielleicht, auch wenn die Wahrscheinlichkeit unverhältnismäßig gering war, hatte ich etwas anderes als die anderen Menschen. Auch, wenn es die gleichen Symptome waren, musste es nicht gleich das Selbe bedeuten. Es bestand eine winzige Chance, dass ich heil und unversehrt wieder zurück nach Haus kam, vielleicht konnte dieser Arzt dann sogar Riku helfen. Riku, er durfte wirklich nicht krank werden oder im schlimmsten Fall sterben. Vielleicht war diese scheinbare Epidemie harmlos, möglicherweise verging sie nach einigen Tagen wieder. Aber wer wusste, ob sie nicht doch tödlich war? ...Nein. Das konnte nicht sein. Etwas in dieser Art müssten die Ärzte doch schon wissen. Oder nicht? Meine Hoffnung verwandelte sich in Panik, ich eilte mit schnellen Schritten über den Kiesweg, der von unserem Haus aus zu der Straße führte. Ein winziger Tropfen Blut fiel auf den Boden – ich wusste nicht, dass diese „Verletzung“ meiner Unterlippe so stark war. Doch das kümmerte mich auch nicht.

  • Hallo,
    ich schrieb dir ja schon in einer PN, einen Kommi hier zu hinterlassen und nun bekommst du ihn auch. Als du mich in meinem Gästebuch gefragt hast, ob man auch zwei Fanfiktions gleichzeitig haben darf, ahnte ich natürlich schon, dass du eine weitere in Planung hattest. Tja, das hat nun mal meine Neugier geweckt und als ich dann auch noch gesehen habe, dass das Genre unter anderem Fantasy ist, konnte ich quasi nicht mehr gegen den Beschluss dir einen Kommentar zu schreiben unternehmen. Ehrlich gesagt wusste ich nicht so recht, was ich davon halten sollte, als ich das Wort 'Tod' im Titel las, da mir das Thema Tod und so etwas nicht so wirklich behagt (irgendwie komisch, da in meiner einen FF auch Leute sterben werden, aber nun gut). Aber, man soll ja auch kein Buch nach dem Einband beurteilen und genauso wenig werde ich irgendwelche Vorurteile gegen diese FF entwickeln, nur weil im Titel ein Wort drin vorkommt, dass mir persönlich nicht behagt. Uh, jetzt habe ich ein, für meine Verhältnisse, recht langes Vorwort geschrieben, weswegen ich nun auch gar nicht mehr lange rum labern möchte, sondern am besten gleich mit dem eigentlichen Kommentar weitermache.


    Startpost
    Der Titel scheint recht passend zu sein, wenn man mal so in Richtung Klappentext schielt. Aus dem Vorwort weiß du ja schon, dass das Wort 'Tod' nicht gerade zu meinen Lieblingswörtern zählt, aber ich möchte noch einmal kurz anmerken, dass dies nur mein persönliches Empfinden ist und keineswegs aussagt, dass der Titel schlecht ist. Das Bild passt sehr gut zum Titel und durch die diesen Ausschnitt einer Sanduhr wird auch noch sehr schön verdeutlicht, dass den Charakteren nicht viel Zeit bleibt, um die Welt zu retten. Ein kleiner Makel beim Bild wäre die Größe, da es schlicht und einfach ein wenig zu groß ist, aber wie gesagt, ist das nur ein kleiner Makel. Unter dem Bild folgt ein kleiner Spruch, der im Hinblick auf den Titel und das Bild nur angemessen erscheint. Nur solltest du vielleicht noch hinschreiben, dass es ein Zitat von Lucius Annaeus Seneca ist, zumindest laut zitate.net (erstes Zitat auf der Seite).
    Mit diesem "(lol, Lüge)" im Vorwort wolltest du den Text wahrscheinlich lockerer klingen lassen, jedoch wirkt dies nicht so schön. Entweder du schreibst anstatt dieser zwei Wörter, dass es deine erste (hier) veröffentlichte Fanfiktion aus der Ich-Perspektive ist, oder du lässt diesen Teil einfach komplett weg. Außerdem klingt der letzte Satz ein wenig hart, denn selbst, wenn jemand nicht gerade Fan dieser Perspektive ist, könnte ihm deine Geschichte gefallen. So habe ich meinen ersten Kommentar zu meiner Geschichte aus der Ich-Perspektive auch von jemandem bekommen, der diese Perspektive eigentlich nicht so sehr mag.
    Der Anfang des Abschnittes 'Idee' ist ein klein wenig verwirrend, da du statt erster Startpost zweiter Startpost geschrieben hast: "Die Idee zum Startpost habe ich vom Startpost meiner zweiten FF". Ich hoffe, du siehst, was ich meine. Es ist übrigens nicht schimm, wenn einige Aspekte schon vorher da waren, solange du nicht die Idee von kompletten Geschichten übernimmst. Das selbe hat man ja schließlich mit Klischees (siehe Klischee-Diskussion). Es ist immer eine Frage der Umsetzung.
    Meinst du beim Klappentext mit den zwei Seiten einer Uhr die Vorder- und Rückseite? Oder ist das eine spezielle Uhr, die auf der einen Hälfte hell und auf der anderen dunkle ist? Man weiß nicht so genau, was du meinst und dies wirkt ein wenig verwirrend. Auffallend ist, dass du nur erwähnst, wie die Menschen aus der Paralleldimension diese wichtige Uhr nennen, woraus man schließen kann, dass die menschen auf der Erde wahrscheinlich komplett ahnungslos sind und von dem drohenden Untergang nichts wissen. Schön ist auch, wie du am Ende verdeutlicht hast, dass ihnen nur eine einzige Woche bleibt und die Idee, dass Yumi zwar versucht zu helfen, es aber alles schlimmer macht. Das bringt Spannung darein und wirft Fragen auf, auf die der Leser in der Geschichte nach Antworten sucht.
    Mit der Charaktervorstellung triffst du mehr oder weniger genau meinen Geschmack. Ich bin auch eher der Typ, der die Charakterer lieber in der Geschichte kennen lernt, obwohl ich es jetzt auch nicht als negativ ansehe, wenn eine Charaktervorstellung vorhanden ist.
    Einen wichtigen Punkt hast du im Startpost vergessen; das Copyright fehlt. Dort kannst du klar machen, dass deine Fanfiktion nicht einfach ohne deinen Willen vervielfältigt werden darf.
    Als abschließenden Punkt kommt noch das allgemeine Aussehen dran. Es ist übersichtlich gehalten und wenn man Informationen sucht, findet man sie dort schnell. Für die einzelnen Überschriften hast du keine bunte Farbe verwendet, sondern hast sie einfach in Schwarz gehalten, was aber sehr gut zum Titel der Fanfiktion passt. Alles in allem sieht der Startpost wirklich sehr ansehnlich aus.


    Prolog
    Der Prolog ist zwar wirklich sehr kurz ausgefallen, gefällt mir aber doch recht gut. Am Anfang erzeugst du den Eindruck, dass viele durcheinander reden, da du die einzelnen Aussagen niemandem zugeordnet hast; vermutlich ist dieser Eindruck aber von dir gewollt. Du gibst dem Leser so ein Gefühl dafür, welche Stimmung in der Szene bei den Menschen herrscht. Es klingt nach Verzweiflung und auch ein wenig nach Panik. Diese Gefühle sind aber nur verständlich, wenn man bedenkt, dass sie ihr nahendes Ende vor Augen haben.
    Dieser Mann, der für Ruhe sorgt scheint eine Autoritätsperson zu sein; sonst hätte er auch nicht wirklich für Ruhe sorgen können. Später schreibst du dann auch noch explizit, dass er der Leiter dieser Versammlung ist und bestätigst damit den vorhandenen Verdacht.
    Es müssen also alle Teile der Uhr eingesammelt werden und die befinden sich in Erdenbewohnern. Wirklich interessant muss ich sagen und es wird für die Charaktere nicht gerade leicht sein, alle zusammen zu bekommen. Es ist ja vielleicht so, dass sie Teile überall auf der Welt verteilt sind und nicht jeder Mensch ist bereit zu kooperieren. Da setzt du deine Charaktere aber vor eine wirklich schwierige Aufgabe, aber ich bin gespannt, wie sie versuchen werden, die Welt zu retten und was für eine Lösung für das Problem gefunden wurde. So lässt du deinen Prolog auch aufhören, ohne das der Leser genau weiß, was für eine Idee der junge Mann hat; ein schön spannender Schluss vom Prolog.


    Kapitel 1
    Die Geschichte spielt also aus Sicht von Yumi. Hast du dir eigentlich bei dem Namen etwas gedacht? Ich hab mal ein wenig recherchiert und herausgefunden, dass man den Namen mit Ursache bzw. Grund der Schönheit übersetzen könnte. Hast du vielleicht vor, später darauf hinzuweisen, dass sie in irgendeiner Weise besonders schön ist?
    Fehlen tut im ersten Abschnitt ein wenig die Beschreibung der Umgebung. Wie genau sieht das Klassenzimmer aus? Als Leser bekommt man nicht wirklich einen Eindruck davon. Wenn wir grad schon bei Beschreibungen sind, davon hättest du auch was die Personen betrifft großzügiger austeilen können. Yumi sieht in Saras Gesicht und dann? Was sieht sie denn? Wie sieht Sara aus? Ein wenig später erfährt der Leser nur, dass Sara blond und kleiner als Yumi ist, weshalb man sich noch nicht wirklich ein genaues Bild von ihr machen kann.
    Die Stelle, wo du beschreibst, wie der Schnee auf den Ästen des Baumes in der Sonne glitzert, ist wirklich sehr schön geworden. Jeder hat schon einmal die Schönheit von Schnee in der Sonne gesehen und dadurch entsteht ein Bild der Idylle. Witzig, dass kurz danach heraus kommt, dass Yumi keinen Schnee mag, wenn doch zuvor so deutlich gemacht wurde, wie schön er sein kann. Es kommt dadurch auch noch einmal gut zur Geltung, dass Yumi dem Schnee nicht wirklich viel abgewinnen kann.
    Yumi bemerkt, dass ihre Freundin bedrückt ist. Erkennt sie es an Mimik, Gestik oder ist es nur ein Gefühl von ihr? Wenn du die Dinge nicht beschreibst, kann sie der Leser auch nicht sehen. Daher kommt es auch ein wenig überraschend, dass Sara bedrückt zu sein scheint, weil sie zuvor noch verständnisvoll genickt hat und man da den Eindruck hatte, als wäre alles in Ordnung.
    Ich frage mich, wie lang eine Pause in Yumis Schule ist. Es wirkt so, als würde kaum Zeit zwischen dem ersten und dem zweiten Klingeln vergehen. Kaum klingelt es, geht der Lehrer nach draußen, Sara wechselt ein paar Worte mit Yumi und dann klingelt es auch schon wieder. Ich denke, du merkst, was ich meine. Wenn du vielleicht noch so etwas rein bringst, wie dass sie in Gedanken versinkt und das zweite Klingeln sie da raus reißt, hat man das Gefühl, dass die Pause nicht so arg kurz ist, wie sie momentan zu sein scheint.
    Du schreibst, dass sie sich auf ihren Sessel aus Holz fallen lässt. Erstmal finde es recht komisch, wenn man sich mal einen Sessel komplett aus Holz, also ohne Polster, vorstellt und zweitens sitzt man in der Schule wohl eher auf Stühlen, als auf Sesseln.
    Der letzte Abschnitt des Kapitels endet mit einer netten Vorausdeutung. Yumi wünscht sich Aufregung in ihrem Leben, jedoch heißt es nicht umsonst, dass man vorsichtig mit den Dingen sein soll, die man sich wünscht. Gut möglich, dass ihr das Abenteuer, dass sie erwartet, dann doch zuviel sein könnte.
    Am Anfang des nächsten Abschnittes bezeichnest du in der ersten Zeile Schnee als weißes "Etwas". Diese Formulierung ist nun nicht so wirklich passend, da man meistens eine unbekannte Substanz mit dem Wort diesem Wort betitelt. Ich bin mir sicher, du findest ein passendes Synonym oder eine andere Möglichkeit Schnee zu umschreiben; mein Synonymwörterbuch schlägt Schneedecke, Schneefall, Schneeflocken und Weiß vor.
    Schön ist, wie du auf den Weg eingehst, auf dem Yumi geht. Dadurch unterstreichst du zum einen noch das Alter des Parks und zum anderen schafft es eine gewisse Atmosphäre, die sehr gut zu der Szene passt.
    Erneut machst du noch einmal deutlich, dass Yumi ein recht langweiliges Leben führt und nichts mit sich anzufangen weiß. So wirklich Lust etwas Neues auszuprobieren scheint sie auch nicht zu haben. Gut möglich, dass das bevorstehende Abenteuer für sie auch eine Möglichkeit ist, um dem monotonen Alltag zu entfliehen.
    Als du dann beschreibst, wie alles verstummt ist, schaffst du eine bestimmte Atmosphäre, die auf etwas wichtiges hinweist, was gleich passieren wird. Ist die Frage, was wird passieren? Und diese Frage wird auch nicht mehr in diesem Kapitel erklärt. In dieser Szene ist es ein wenig komisch, dass sie die Bewegung von Grashalmen sehen kann, wenn diese doch eigentlich von einer Schneedecke bedeckt sind.
    Außerdem beschreibst du zu wenig die Gefühle Yumis. In dieser Perspektive ist das Beschreiben von Gefühlen aber sehr wichtig. Wie hat Yumi sich zum Beispiel gefühlt, als auf einmal kein Geräusch mehr zu hören war. Hatte sie Angst oder ist ihr mulmig zu mute?
    Der Schluss ist die mal wieder sehr gut gelungen. Der Leser weiß nicht, warum Yumia auf einmal diesen Schmerz füllt und was genau eigentlich passiert ist. Darum möchte er das nächste Kapitel lesen, um Antworten zu finden.


    Ich hoffe, du verzeihst mir, dass ich es noch nicht geschafft habe auch das zweite Kapitel in den Kommentar mit rein zunehmen. Aber ich denke, du hast auch so erst einmal genug Stoff zum Lesen bekommen. Ach ja, setzt du mich noch bitte auf die Benachrichtigungsliste. Und eins noch, selbst wenn ich viel kritisiere, finde ich vom Schreibstil her ist diese FF besser als die Kapitel deiner anderen, die ich bis jetzt kommentiert habe. Ich finde, es ist eine deutlich Steigerung zu sehen. Damit verabschiede ich mich nun auch wieder.
    Liebe Grüße,
    Caroit

  • Hallo, mein Kleines <3
    Gott, ich habe mich wahrhaft gefreut, endlich einmal wieder eine Geschichte von dir lesen zu können. Leider hatte ich in letzter Zeit kaum Zeit, mir etwas durchzulesen. Aber nun hab ich etwas mehr Zeit und kann so ja einmal hier kommentieren. Ich sage vorher, dass ich mir das Kommi von Caroit nicht durchgelesen habe. Entschuldige also bitte, wenn sich die Dinge ein wenig wiederholen ^-^


    Titel
    Der war es, der mich hierher gelockt hat. Ich liebe ihn, obwohl ich nicht sagen kann, ob er passend gewählt wurde <3 Trotzdem klingt er sehr interessant. Das Erste, was ich gedacht habe, war, dass er mich sehr an den Anime Death Note erinnert. Und letzendlich hast du mir ja erklärt, dass eben dieser deine Inspiration war. Countdown klingt nach Action und dann noch das Wörtchen Tod dahinter... Hach, du weißt ja, dass mich dieses Wort immer anspricht x)
    Wie du merkst, viel habe ich nicht zu dem Titel zu sagen. Ich werde vielleicht später noch einmal genauer darauf eingehen. Bisher finde ich ihn nur klassisch, aber treffend.


    Startpost
    Dein Header ist schön, aber ein wenig zu groß; ein paar Pixel weniger würden ihm nicht schaden (: Er sieht nach Sanduhr aus, und Sanduhren sind toll. Sie erinnern an Zeit und somit greifst du direkt wieder auf deinen Titel zurück, das Wort Countdown deutet ja auch auf Zeit hin.
    Beeindruckend finde ich das Zitat. Und absolut gelungen. Jedoch würde ich gerne wissen, ob es von dir ist, was ich annehme, oder aber aus einem Part deiner FF. Könntest du es vielleicht angeben? :> Und wieder der Bezug zur Zeit - ich glaub, ich durchschaue dein Konzept. Aber ich finde, die hübschen Wörtchen gehen, durch ihre Kleinheit, irgendwie unter bei dem großen Bild. Es wird vermutlich anders aussehen, wenn der Header kleiner ist, denke ich. Also höre ich mal auf mit dem Rummeckern ^-^
    Zitat: "In dieser Fiction, die diesmal nichts mit Pokémon zu tun hat, werde ich erstmals (lol, Lüge) aus der Ich-Perspektive schreiben. Wer so etwas nicht mag, braucht gar nicht erst weiterzulesen. :]" Bitte, dieser Satz ist doch gar nicht dein Stil. Nimm zuerst einmal die Worte aus der Klammer und lösch sie; ich weiß, du wolltest damit alles ein wenig auflockern, aber so etwas benötigst du doch gar nicht :> Und dann formuliere den letzten Satz ein wenig um, er klingt ein wenig grob. DEine Leser sollen ja nicht vertrieben werden, oder?
    Bei der Idee höre ich, wie du zweifelst. Warum? Die Story hört sich gut an, es gibt also keinerlei Grund, dass du daran zweifelst. Versuche, auch diesen Punkt noch einmal anders zu formulieren.
    Aber jetzt muss ich dich mal richtig loben: Die Inhaltsangabe ist klasse! Schon, wie du schreibst, eine Uhr, zwei Seiten. Toll gemacht! Interessante Idee, ich bin mehr als gespannt, was sich dahinter verbirgt. Zuerst sieht es ein wenig Mainstream aus, a la Erwählte retten die Welt, Dimensionen, aber ist egal. Du weißt ja selbst, was auch aus sogenanntem Mainstream noch alles rauszuholen ist. Mit diesem Inhalt bist du absolut auf dem richtigen Weg. Und interessant finde ich auch, dass du dem Ganzen nur eine Woche als Zeitangabe gibst. Haben die nur eine Zeit, die Welt zu retten? Lol, wenn ich dass mit meinen armen Charas machen würde, würde ich mich selbst der Steinigung ausliefern :3 So etwas habe ich zuvor noch nie gelesen oder nur gehört, daher bin ich sehr gespannt, was da kommt.
    Gut auch, dass du keine Charabeschreibung machst; dafür ist die FF selbst da. Und auf das Artwork bin ich trotzdem gespannt.


    Der Startpost ist gelungen, bis auf die wenigen und schnell zu behebenden Kleinigkeiten. Jedoch finde ich, dass du dem Ganzen noch ein wenig Farbe spendieren könntest, sprichwörtlich. Wie wäre es, wenn du die Schrift bunt machst? Mir schwebt ein dunkles Blau oder Violet vor, wenn ich meine Meinung abgeben darf ;*


    Prolog
    Gut, ein zwanzig Zeilen Prolog. Schön, muss ich nicht allzu viel Lesen xD Nein, zu Anfang immer von Massenweise Text erschlagen zu werden, ist immer etwas demotivierend. Selbst, wenn die Story gut ist.
    Du beginnst mit Dialog und darum geht es auch hauptsächlich; du schaffst mit den wenigen Brocken, den du den Lesern hinwirfst, Spannung und Neugier aufzubauen. Du bringst die Time rein, cool, weil ich wissen will, was das ist :> Ansonst habe ich Fehler jetzt mal überlesen, da ich zuviel Engerydrink intus hab. Da lässt meine Konzentration immer ein wenig nach, anstatt, dass sie steigt xD


    Kapitel I
    So, ich fang an mit Kritik. Dann hast du es hinter dir^-^
    Bitte, mehr Beschreibungen. Ich weiß weder, wie Yumi aussieht, noch ihre Umgebung. Zwar hast du hier und da ein wenig was eingestreut, aber ein Leser will sich die Umgebung und alles vorstellen können. Gerade Charabeschreibungen sind wichtig. Zwar ist dies aus der Ich-Perspektive schwer, aber dass schaffst du. Ein kleiner Tipp: Lass sie irgendwo an einem Spiegel oder einer spiegelnden Oberfläche vorbeikommen, dann ist das Problem so gut wie gelöst :> Bei der Umgebung musst du dir genau vorstellen, wo du dich befindest. Schule, Park, Uni ect.
    Ansonst finde ich den Anfang gut. Du stellt direkt die Protagonistin vor, Yumi. Bisher kann ich nicht allzu viel zu ihr sagen, da mir, wie gesagt, Beschreibungen fehlen. Aber sie scheint eher der zurückgezogene Typ zu sein, was sie mir sympatisch macht. Diese Sara, da frag ich mich, ob sie wohl später eine größere Rolle spielen wird. Erschien mir irgendwie so...
    Der Schluss war toll, der Cliffhänger zwar mies, aber durchaus angebracht. Der plötzliche Schmerz, den Yumi verspürt - erinnert mich an das Ende meines ersten Kapitels :> Aber ich mag es.


    Kapitel II
    Oh, dass klingt jetzt aber wirklich spannend! Und hier sind ja auch richtig gute Beschreibungen! O.o.
    Das Kapitel ist klasse, von der Handlung echt gelungen; diese seltsamen Schmerzen, verbunden mit dem Ticken. Da würde ich an Yumis Stelle auch Panik kriegen. Und dann noch die seltsamen Einträge über die geheimnisvolle Krankheit... aber hier fehlt mir die Eröterung, warum Yumi allein lebt und ohne Mutter und Bruder.
    Trotzdem ist es gut gelungen, auch der Schluss ist interessant. Jedoch würde ich dir empfehlen, die beiden ersten Kapitel zusammen zu packen; sie passen gut zueinander.


    Fazit
    Entschuldige, dass ich nicht mehr schreibe, aber ich weiß einfach nicht, was :< Ich erkenne jedoch eine deutliche Steigerung im Stil, Ausdrucksweise und Aufbau. Du wirst besser, was mich sehr freut. Denn mit ein wenig Übung kann da noch viel draus werden. Denn die passenden Ideen hast du defintiv schon^-^
    Setze mich bitte auf die Benachrichtigungsliste, ja?


    LG, Cass

    So this is me
    In dieser Rüstung, viel zu schwer
    Ihr wollt einen Helden, doch
    Meine Stärke überschätzt ihr

  • [tabmenu][tab=Kommentare][subtab=x]Ich bin überglücklich, dass sich irgendjemand für die Fiction interessiert und auch noch etwas dazu schreibt. ^-^ Am 3. Kapitel muss ich noch ein wenig herumwerkeln, außerdem soll es einmal länger werden, darum werde ich es noch nicht veröffentlichen. Ich dachte aber, es wäre fair, mal näher auf die Kommentare einzugehen. :> [subtab=Caroit]
    Vielen, vielen Dank, dass du dir Zeit dafür genommen hast, so einen langen Kommi zu verfassen. :> Je länger, desto mehr hilft mir dein Feedback - egal, wie streng es auch sein mag. ^^


    Ich habe den Startpost jetzt überarbeitet, unter anderem diesen einen Satz, der - zugegeben - recht merkwürdig klingt, 'rausgenommen bzw. durch einen anderen ersetzt.
    Copyright habe ich jetzt auch hinzugefügt, den Header verändert, dazu geschrieben, von wem das Zitat ist.


    Zitat

    Oder ist das eine spezielle Uhr, die auf der einen Hälfte hell und auf der anderen dunkle ist?


    Ja, genau so war es gemeint. Mir ist keine bessere Beschreibung dafür eingefallen, sorry.


    Zitat

    Die Geschichte spielt also aus Sicht von Yumi. Hast du dir eigentlich bei dem Namen etwas gedacht? Ich hab mal ein wenig recherchiert und herausgefunden, dass man den Namen mit Ursache bzw. Grund der Schönheit übersetzen könnte. Hast du vielleicht vor, später darauf hinzuweisen, dass sie in irgendeiner Weise besonders schön ist?


    Abwarten. :)


    Zitat

    Am Anfang des nächsten Abschnittes bezeichnest du in der ersten Zeile Schnee als weißes "Etwas". Diese Formulierung ist nun nicht so wirklich passend, da man meistens eine unbekannte Substanz mit dem Wort diesem Wort betitelt. Ich bin mir sicher, du findest ein passendes Synonym oder eine andere Möglichkeit Schnee zu umschreiben; mein Synonymwörterbuch schlägt Schneedecke, Schneefall, Schneeflocken und Weiß vor.


    Danke, dass du mich darauf aufmerksam machst. Passiert mir leider immer wieder, dass ich (unbewusst) einen unpassenden Begriff verwende, wenn mir kein besserer einfällt.


    Was die Beschreibungen angeht, werde ich mir in Zukunft noch mehr Mühe geben - jetzt weiß ich wenigstens, worauf ich am meisten Acht geben sollte.
    Danke nochmal für deinen freundlichen Kommentar! :)
    [subtab=Cassia]
    Auch dir vielen lieben Dank dafür, dass du dir Zeit für einen Kommi genommen hast. ^-^


    Zitat

    Jedoch würde ich gerne wissen, ob es von dir ist, was ich annehme,


    Leider nicht (schön wär's), für solche Sachen habe ich kein Bisschen Talent.
    Der Rest, siehe Caroit - Header sowie komischen Satz verändert, lala.


    Wie schon erwähnt werde ich in Zukunft noch mehr auf das genaue Beschreiben achten. Danke, dass du mich nochmal darauf aufmerksam machst. :>


    Zitat

    Der plötzliche Schmerz, den Yumi verspürt - erinnert mich an das Ende meines ersten Kapitels :>


    Tatsächlich? Sei beruhigt - damals kannte ich dein erstes Kapitel noch nicht, also habe ich den Schluss nicht von dir geklaut. :>


    Zitat

    aber hier fehlt mir die Eröterung, warum Yumi allein lebt und ohne Mutter und Bruder.


    Habe ich wohl vergessen - kann ich aber noch im späteren Verlauf einbauen.


    Nochmals danke für dein Feedback. Ich werde versuchen, dein Geschriebenes zu berücksichtigen. :)


    [/tabmenu]


    Wie schon geschrieben werde ich das 3. Kapitel noch nicht veröffentlichen. Mir fehlen da noch ein paar Ideen, sobald ich aber mehr Zeit habe, wird es weitergehen.
    ~ Yakumo

  • Hallöchen,
    bevor das 3. Kapitel kommt, lasse ich es mir nicht nehmen, etwas zu den Änderungen im Startpost zu sagen und auch noch das zweite Kapitel zu kommentieren. Vorweg aber noch eins, ich habe den Kommentar von Cassia nicht gelesen, also verzeih mir bitte, wenn ich etwas wiederhole, was sie auch schon angesprochen hat.
    Danke übrigens für den Re-Kommi. Ich muss sagen, dass ich sie einfach liebe und ich dann auch das Gefühl habe, dass sich der Autor wirklich mit dem Kommentar bzw. der Kritik auseinander gesetzt hat. Wenn ich so etwas bekomme, schreibe ich wirklich gerne regelmäßig bei einer Fanfiktion Kommentare, da ich mich dann auch immer auf einen Re-Kommi freuen kann.


    Neuer Startpost
    Auf den ersten Blick bemerkt man schon das neue Bild, dass du dem Startpost verpasst hast. Von der Größe her passt es auf jeden Fall besser in den Startpost als das Vorgängerbild. Es ist schön, dass du das Motiv der Sanduhr beibehalten hast; dieses verrinnen der Zeit passt einfach vom Thema her wunderbar zu deiner Fanfiktion. Mir persönlich gefällt dieses Bild sogar besser als das Letzte, da man bei diesem im Hintergrund noch den Ausschnitt einer Uhr sieht, was mich ein wenig an "die Time" erinnert. Zudem ist bei diesem Bild noch schön, dass die Uhr römische Ziffern hat, welche gut in die Atmosphäre des Startpostes bzw. der Fanfiktion passen.
    Sehr schön, wie du das Vorwort abgeändert hast. Es klingt nun ein wenig netter und du bringst den Wunsch zum Ausdruck noch etwas dazu lernen zu wollen. Dadurch animierst du zumindest Leute wie mich dazu, dir einen Kommentar zu schreiben, und dadurch zu versuchen, dir ein wenig zu helfen.
    Den Punkt 'Idee' hast du auch noch überarbeitet und der Abschnitt gefällt mir nun auch sehr gut. Nicht zu vergessen, du hast auch noch das Copyright mit rein gebracht; jetzt fehlt eigentlich nichts mehr im Startpost.
    Alles in allem kann ich dir sagen, dass deine Änderungen den Startpost positiv verbessert haben und er nun noch schöner ist.


    Kapitel 2
    Am Anfang sieht Yumi ihr Gedicht im Wasser. An dieser Stelle hättest du wunderbar einbringen können, wie sie aussieht und es ist wirklich Schade, dass du diese Stelle nicht dafür genutzt hast, so weiß der Leser bis jetzt noch immer nicht wirklich etwas über ihr Aussehen.
    Du bringst wunderbar rüber, wie stark und mächtig dieser Schmerz ist. Als Leser kann man sich gut vorstellen, dass sie am Anfang wie erstarrt oder wie gelähmt ist und nicht anderes kann, als auf die Knie nieder zu sinken. Dort hast du auch die äußeren Umstände berücksichtigt und den Schnee mit eingebracht. Dass sie sich niederkniet unterstreicht auch, die Größe des Schmerzes, da sich wohl kaum jemand einfach so in den Schnee kniet und seine Hose durchweichen lässt.
    Ich bin so gut wie absolut sicher, dass in diesem Moment ein Stück der Time in ihr Herz eingedrungen ist. Warum sollte sie schließlich sonst dieses Ticken danach hören. Ich bin schon gespannt, ob und wann man ein wenig Hintergrundinformationen dazu erhält. Man weiß ja noch nicht, warum überhaupt Splitter der Uhr in Menschen eindringen und ob es Yumi nur zufällig getroffen hat oder nicht. Das du nicht alles gleich am Anfang verrätst ist auch gut so, dadurch bin ich umso gespannter, in welchem Kapitel ich Antwort auf solche Fragen finde.
    Den Abschnitt vom Betreten der Tür bis zum erreichen der oberen Etage hättest du noch mit ein paar Dingen spicken können. Yumi hätte über den Grund, warum niemand da war nachdenken können und wenn sie nur bemerkt, dass es um die Uhrzeit oder an diesem Tag so üblich ist. Außerdem steht nirgendwo ein Wort davon, dass sie sich die Schuhe ausgezogen hat, aber als sie in der ersten Etage angekommen ist, spürt sie den Teppich unter ihren Füßen. Daraus schließe ich, dass sie nach dem verlassen der Treppe keine Schuhe anhat. Eigentlich könnte man ja meinen, es sei selbstverständlich, dass man sich beim Betreten des Hauses die Schuhe auszieht, jedoch könnte sie auch einfach noch so geschockt sein, dass sie alles anbehält und sofort nach oben geht. Es wäre daher schön gewesen, wenn du diesen zeitlichen Abschnitt noch ein paar Sätze gewidmet hättest.
    Als nächstes schreibst du, dass dieses Ticken in Yumi ein wenig lauter geworden ist. Diese Stelle, diese kleine Schrecksekunde, baut unheimlich Spannung auf. Was passiert nun mit Yumi? Warum wird das Ticken lauter? Das sind beispielsweise Fragen, die dem Leser nun durch den Kopf gehen. Man möchte eine Antwort darauf, also liest man weiter. Auf jeden Fall ist diese kleine Szene wirklich gut geworden und baut enorm Spannung auf.
    Ich weiß, Yumi achtet in diesem Moment nicht unbedingt genau auf das Aussehen ihres Zimmers, aber ein kleines Fitzelchen mehr davon wäre schön. Außer, dass sie einen alten Schreibtisch und einen Computer hat, ist ihr Zimmer noch ziemlich leer bzw. der Leser weiß nicht was sonst noch so drin ist. Du hättest es wie gesagt nicht komplett und ausführlich beschreiben können, aber vielleicht steht da ja ein Schrank oder ein Bett, welches ihre Hand zufällig beim Vorbeigehen streift oder so etwas in der Art.
    Als nächstes ziehst du den Leser mit Yumis Schicksal in den Bann. Hat sie das selbe wie alle anderen? Wird all dies für sie schlimm ausgehen? Hinzu kommt auch noch ihr kleiner Bruder, bei dem man sich fragt, ob er das gleiche Problem wie Yumi hat oder was sonst mit ihm ist. Enden tut dann das Kapitel mit der Panik Yumis, die du wirklich gut dem Leser übermittelst, man kann sie fast schon greifen. All diese Zeilen sind voll von Spannung und es ist zwar ein ganz klein wenig fies von dir, das Kapitel an dieser Stelle enden zu lassen, da du aber sicherlich möchtest, dass die Leser weiter lesen, ist es strategisch äußerst gut.


    Das war es nun auch schon wieder von meiner Seite. Ich wünsche dir noch eine gute Nacht und sage: bis zum nächsten Kapitel.
    Liebe Grüße,
    Caroit

  • [tabmenu][tab=Kommentare][subtab=x]~[subtab=Caroit]
    Erst mal vielen Dank dafür, dass du dir Zeit dafür genommen hast, auch das 2. Kapitel zu kommentieren. (:
    Ich werde auch noch auf eine Anmerkungen aus dem ersten deiner Kommentare eingehen, da mir aufgefallen ist, dass ich diese übersehen habe:

    Zitat

    Erstmal finde es recht komisch, wenn man sich mal einen Sessel komplett aus Holz, also ohne Polster, vorstellt und zweitens sitzt man in der Schule wohl eher auf Stühlen, als auf Sesseln.


    Das stimmt, die Bezeichnung 'Stühle' wäre hier passender. Allerdings ist es zumindest an meiner Schule und auch an allen, die ich kenne, so, dass man tatsächlich auf dem Holz der Stühle sitzt. Polster und so etwas gibt es in der Schule leider nicht. ^^' Oder meintest du es so, dass dies für einen Sessel seltsam wäre, für einen Stuhl aber passen würde?


    Jetzt aber auf zum muntere Kommentieren deines zweiten Kommentares:

    Zitat

    Am Anfang sieht Yumi ihr Gedicht im Wasser. An dieser Stelle hättest du wunderbar einbringen können, wie sie aussieht und es ist wirklich Schade, dass du diese Stelle nicht dafür genutzt hast, so weiß der Leser bis jetzt noch immer nicht wirklich etwas über ihr Aussehen.


    Aargh >.< Asche über mein Haupt. Du hast recht, wäre eine ideale Stelle gewesen. Nächstes Mal denke ich daran.


    Zitat

    Außerdem steht nirgendwo ein Wort davon, dass sie sich die Schuhe ausgezogen hat, aber als sie in der ersten Etage angekommen ist, spürt sie den Teppich unter ihren Füßen. Daraus schließe ich, dass sie nach dem verlassen der Treppe keine Schuhe anhat. Eigentlich könnte man ja meinen, es sei selbstverständlich, dass man sich beim Betreten des Hauses die Schuhe auszieht, jedoch könnte sie auch einfach noch so geschockt sein, dass sie alles anbehält und sofort nach oben geht. Es wäre daher schön gewesen, wenn du diesen zeitlichen Abschnitt noch ein paar Sätze gewidmet hättest.


    Tja, mit dem Thema 'Logik' hatte ich ja schon immer Probleme. Danke aber, dass du mich darauf aufmerksam machst.


    Wenn ich ehrlich bin, weiß ich nicht, was ich sonst noch schreiben könnte... Vielen Dank aber nochmals für dein Feedback. :) [/tabmenu]



    ~3.~



    Die Straßen waren verlassener als sonst. Ich hörte meine eigenen Schritte, meinen Atem und natürlich mein klopfendes Herz. Ein Windstoß wirbelte den Schnee eines Schneehaufens am Straßenrand auf und blies in mir in mein Gesicht. Die winzigen Flocken verfingen sich in meinem dichten, schwarzen Haar und wurden dort langsam zu Wasser. Ein Tropfen rann von einer Strähne hinab und fiel in eine Wasserlacke. Ein leises Plätschern war zu hören. Ich blieb stehen und schaute hinab. Es war nicht mal eine halbe Stunde her, als ich in genau so eine starrte, meine Haut, die von Natur aus blass war, meine kleine Stupsnase und meine tiefbraunen Augen sehen konnte. Ich wusste nicht wieso – doch plötzlich überkam mich ein Gefühl der Traurigkeit.
    Doch warum?
    Lag es an der Schönheit der mit Schnee bedeckten Bäume, die ich nun ansah, oder hatte es andere Gründe? Ich wusste es nicht. Ich wusste nicht Bescheid über meine eigenen Gefühle. In diesem Moment fiel mir wieder der eigentliche Grund ein, wieso ich mein Haus verlasse hatte. Ich musste einen Arzt aufsuchen, der mir helfen konnte. Ich bewegte mich wieder vorwärts, setzte einen Fuß vor den anderen – mit geschlossenen Augen. Ich wusste, dass ich in einigen Minuten direkt vor dem Arztgebäude stehen würde, wenn ich jetzt immer geradeaus gehen würde. Ich wollte mich nicht mehr von meiner Umgebung ablenken lassen. Ich wollte nur gesund werden.
    Ich machte noch einige Schritte vorwärts, dann schlug ich entsetzt meine Augen auf. War das nicht genau mein Wunsch gewesen? Das etwas in meinem Leben passiert? Nun passierte anscheinend wirklich etwas – und ich wollte am liebsten die Zeit zurückdrehen.
    „Yumi...“
    Erschrocken drehte ich mich um. Wer hatte eben zu mir gesprochen, meinen Namen genannt? Weit und breit war keine Menschenseele zu entdecken. Und doch war ich sicher, dass ich mir diese Stimme nicht nur eingebildet hatte. Sie schien tief aus meinem Inneren zu kommen, und doch klang sie so, als ob ein Wesen neben mir stehen. Ein Wesen, doch kein Mensch. Die Stimme klang angenehm, warm und weich – eine Menschenstimme könnte niemals so klingen; oder drehte ich jetzt schon vollkommen durch?
    Nach einigen Sekunden drehte ich mich wieder langsam zurück und setzte meinen Weg fort. Von hier aus konnte ich schon das hellblaue Arztgebäude erblicken. Unbewusst wurde ich schneller, während ich versuchte, meine Gedanken zu ordnen. Sollte ich dem Arzt von der seltsamen Stimme erzählen?
    Als ich nur noch ungefähr zehn Meter gehen musste, um am metallenen Zaun und seinen beeindruckenden Verzierungen, von dem ein breiter, normalerweise mit Gras, aber heute mit Schnee umgebener Weg zu dem eigentlichen Haus führte, anzukommen, hörte ich den Klang einer lauten, vertrauten Stimme.
    „Aber Mama! Ich will heute Abend Pudding essen!“
    Wider meinen eigenen Willen musste ich schmunzeln. Wenn Riku zu reden begann, erkannte man ihn sofort. In diesem Moment konnte ich auch schon den weißen Pelzmantel meiner Mutter erkennen, die die Hand meines Bruders fest umklammert hatte und sich nervös umsah. Sie hatte gerade das Gebäude verlassen und schien von Riku's Gejammere sichtlich genervt zu sein. Der kleine Junge mit den verstrubbelten, von allen Seiten wegstehenden Haaren riss sich plötzlich von ihr los und rannte auf mich zu.
    „Yumi!“, rief er begeistert. Auch meine Mutter entdeckte mich nun und warf mir ein gequältes Lächeln zu. Langsam kam sie auf mich zu und fragte mich schließlich verwundert:
    „Was machst du denn hier?“
    Ich deutete auf das hellblaue Haus.
    „Ich wollte zum Arzt gehen. Ich habe seltsame Schmerzen bei meinem Herz.“
    Zuerst schenkte mir meine Mutter einen Blick, den ich nicht deuten konnte, und erwiderte dann leise:
    „Das kannst du dir sparen. Riku hat die selben Beschwerden, der Arzt konnte ihm nicht helfen. Er erzählte nur, dass sein Telefon zum Explodieren droht, da er seit heute morgen sämtliche Anrufe von Patienten mit genau diesen Symptomen bekommt.“
    Mein Herzschlag setzte für eine Sekunde aus, ohne, dass dies etwas meinen eigentümlichen Schmerzen zu tun hatte. Es war also wahr.
    „Und...“, begann ich vorsichtig, „...spürt Riku auch so ein seltsames Ticken?“ Meine Mutter sah mich perplex an, während Riku selbst plötzlich loszureden begann:
    „Ja, natürlich! Das fühlt sich total komisch an!“
    Nun gab es wohl keinen Zweifel mehr. Jeder Mensch schien dieses Problem zu haben – dieses mysteriöse, scheinbar unlösbare Problem.


    Wir waren fast Zuhause angekommen, als mein Blick über die Umgebung schweifte und bei den majestätisch ins Firmament ragenden Baumkronen des alten Parks hängen blieb. In diesem Park war es geschehen, das Ereignis, dass mir nicht aus dem Kopf gehen wollte. Ich blieb stehen.
    Meine Mutter bemerkte es. Fragend drehte sie sich um; ihr Haar, welches etwas gräulicher als meines schien, wehte anmutig um ihren Kopf – es schien wie in einem Zeichentrickfilm, in dem sich besonders schöne, blonde Mädchen drehen.
    „Was ist mit dir, Yumi?“, fragte sie mit ihrer rauen, gleichzeitig aber doch sanften Stimme.
    „Geht bitte schon vor“, erwiderte ich leise, kaum bemerkbar. „Ich komme gleich nach.“
    Mit einem Nicken nahm sie meine Worte zur Kenntnis und setzte ihren Weg fort, Riku noch immer an der Hand haltend.
    „Aber was ist mit Yumi...?“, hörte ich den Jungen fragen, als sie schon einige Meter weit gegangen waren. Ich bog um die Kurve, in eine verlassene Seitengasse, von der ein Weg in den Park führte, und sah mich um. Nicht nur die Gasse war verlassen, auch die Häuser selbst. Alle schienen schon seit Jahren nicht mehr benutzt worden zu sein, alt und brüchig, wie sie aussahen. Viele Fensterscheiben waren eingeschlagen, Mülltonnen lagen umgekippt hier. Hier und da sah man eine Maus oder Ratte über den Schnee in einem der Gärten huschen. Normalerweise waren diese Nager in unserer Stadt niemals anzutreffen. Diese Einsamkeit schien die Tiere jedoch magisch anzuziehen. Das Krähen einiger Raben war zu hören. Vereinzelt konnte man sie auch über die Dächer, denen schon einige Ziegel fehlten, fliegen sehen. Manchmal fiel eine schwarze Feder von ihren Flügeln und landete auf dem Boden. Ich hatte selten einen solch sonderbaren Ort gesehen; und doch wurde er erst jetzt eigenartig. Jetzt, als ich ihn genauer betrachtete. Schließlich ging ich jeden Tag durch diese Gasse, wenn ich nach Hause wollte. Ich hatte mir nie die Zeit genommen, stehen zu bleiben und mich umzuschauen – doch warum eigentlich?
    Ich ging einige Schritte weiter, über den schlammigen Weg, der wohl eine Straße darstellen sollte. Ein Auto würde hier niemals mehr durchkommen, würde dieser Weg nicht neu asphaltiert werden. Und plötzlich stand ich vor einer Wasserpfütze. Augenblicklich fielen mir wieder die genaueren Details des Vorfalls in dem Park ein. In eine solche Lacke hatte ich gestarrt, genau, wie ich es jetzt tat.
    Einige Minuten stand ich so da, den Kopf nach unten gesenkt, die Augen halb geschlossen. Langsam öffnete ich sie wieder, hob meinen Kopf – und erstarrte.

  • Huhu Yakumo,
    jetzt musstest du schon einige Zeit auf deinen Kommentar warten, aber besser spät als nie, nicht wahr?


    Kapitel 3
    Am Anfang des Kapitels schreibst du, dass die Straßen "verlassener als sonst" sind, nur wie viele Menschen sind denn üblicherweise in den Straßen anzutreffen? Rein theoretisch könnten sie ja stark besucht sein und wenn sie dann leerer wie üblich sind, wären immer noch mehr als nur ein paar Menschen auf ihnen unterwegs. Vermutlich meinst du aber, dass meistens nur ein paar Menschen dort sind und nun eben kaum einer bis gar keiner. Man kann es sich zwar schon denken, was du meinst, aber im ersten Moment kann man damit nichts anfangen, da man nicht weiß, wie es an anderen Tagen ist.
    Die Stelle mit dem Schneehaufen ist dafür sehr schön. So etwas schafft einfach eine gewisse Atmosphäre und solche vermeintlichen Kleinigkeiten bringen auch ein gewisse Leichtigkeit in den Text. Nur der Vorgang von den Schneeflocken zum Wassertropfen ging ein wenig zu schnell. Dort steht zwar schon 'langsam' aber trotzdem kommt es dem Leser so vor, als vergingen kaum Augenblicke zwischen dem Verfangen der Schneeflocken im Haar und dem herunter rinnen eines Tropfens. Dieses Ereignis hast du übrigens wunderbar als Überleitung zum erneuten Blicken in eine Pfütze genutzt.
    Ich muss zugeben, als ich dich darauf hingewiesen habe, dass es Schade ist, dass man immer noch nicht weiß, wie Yumi aussieht, nachdem sie zuvor schon in eine Pfütze geblickt hat, habe ich nicht gedacht, dass im dritten Kapitel nun so etwas kommt. Ich musste sogar ehrlich gesagt schmunzeln, als ich das mit der Pfütze gelesen habe, denn dann war ich mir schon ziemlich sicher, was als nächstes geschrieben steht.
    Das nächste Auffällige ist ein Wort, was ich noch nie gehört habe und laut dem Online Duden gibt es das Wort 'Arztgebäude' auch nicht. Demnach ist das ein Neologismus, also ein Wort, was du neu erfunden hast. Als stilistisches Mittel sind sie nicht verkehrt und manchmal passen sie auch aber an dieser Stelle ist es einfach unsinnig. Ich glaube aber auch vielmehr, dass du hier nicht mit Absicht ein neues Wort platziert hast und als Alternative wäre 'Arztpraxis' eine Möglichkeit.
    Nun schaffst du einen guten Bezug zum ersten Kapitel, indem sie sich gewünscht hat, dass etwas aufregendes in ihrem Leben passiert. Wie ich auch schon vermutet habe, gefällt es ihr aber nun doch nicht so gut, dass wirklich etwas passiert ist.
    Dann wird Yumi angesprochen und als erstes habe ich gedacht, dass es Sara oder ihr kleiner Bruder ist, der dort spricht. Mir kam halt in den Sinn, dass sie Yumi zufällig auf der Straße sehen und von dem ganzen Ereigniss, was ja auch durch die Medien geht, ein wenig verschreckt sind und demnach auch so klingen. Als ich jedoch weitergelesen habe konnte ich die Theorie, dass einer von beiden da gesprochen hat, wieder verwerfen und inzwischen vermute ich, dass es entweder einer aus dieser Paralleldimension, der mit ihr Kontakt aufnehmen möchte, oder sogar der Splitter der Time in ihr ist. Egal ob ich richtig liege oder nicht, dass der Name des Protagonisten geflüstert wird und niemand zu sehen ist, kennt man schon von anderen Büchern/Filmen/etc. und dennoch passt es einfach hier herein und baut Spannung auf. Hinzu kommt, dass es nicht einfach eine mysteriöse Stimme ist, sie scheint noch nicht einmal von einem Menschen zu stammen. Das lässt einen noch stärker wissen wollen, was den nun da gesprochen hat und warum es Yumis Namen kennt.
    Oye, ich hatte zwar schon die Vermutung, dass auch ihr kleiner Bruder einen Splitter der Time in sich trägt, aber nun verhärtet sich mein Verdacht. Warum sollte er schließlich sonst beim Arzt sein. Ein wenig erinnert mich der Kleine an meinen einen kleinen Bruder und ich kann daher sehr gut verstehen, warum Yumi unbedingt möchte, dass Riku doch nicht 'krank' ist und im ersten Moment von der Nachricht geschockt ist, das er die selben Symptome wie sie hat. Als Leser möchte man ihn beschützen und bangt auch ein wenig um ihn, da er ja auch noch recht jung ist. Jetzt hofft man noch mehr, dass das drohende Ende der Welt doch noch abgewendet wird.
    Ich hätte dann da noch eine kleine Frage. Du schreibst, dass anscheinend jeder Mensch dieses Problem zu haben scheint und ich bin mir nun nicht sicher ob wirklich alle Menschen einen Splitter der Time in sich tragen oder nur einige. Die Mutter zum Beispiel scheint ja keinen zu haben zumindest weiß Yumi von keinem, weshalb sie eigentlich auch nicht davon ausgehen kann, das alle einen haben.
    Am Ende des Kapitel geht Yumi alleine in Richtung Park. Aber was möchte sie dort bloß? Zumindest in diesem Kapitel bekommt man keine Antwort darauf. Das Krähen der Raben und diese unheimliche Gasse tragen nicht unbedingt dazu bei, dass man erwartet, dass nun etwas ganz schönes passiert. Es wirkt alles mehr so düster und auch ein wenig gruselig. Hinzu kommt noch, dass sie am Ende erstarrt, was diese unheimliche Stimmung auch noch einmal unterstreicht. Damit ist dir übrigens auch ein weiterer spannender Schluss gelungen.


    Und das Ende des Kommis ist nun auch schon erreicht. Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen.
    Also dann, bis zum nächsten Kapitel,
    Caroit

  • [tabmenu][tab=~]~[tab=Caroit]
    Huhu Caroit (:
    Vielen lieben Dank für deinen ausführlichen Kommentar. Er hat mir wirklich sehr weitergeholfen, darum folgt nun mein - etwas sehr verspäteter - Re-Kommi.


    Zitat

    Am Anfang des Kapitels schreibst du, dass die Straßen "verlassener als sonst" sind, nur wie viele Menschen sind denn üblicherweise in den Straßen anzutreffen? Rein theoretisch könnten sie ja stark besucht sein und wenn sie dann leerer wie üblich sind, wären immer noch mehr als nur ein paar Menschen auf ihnen unterwegs. Vermutlich meinst du aber, dass meistens nur ein paar Menschen dort sind und nun eben kaum einer bis gar keiner. Man kann es sich zwar schon denken, was du meinst, aber im ersten Moment kann man damit nichts anfangen, da man nicht weiß, wie es an anderen Tagen ist.

    Das ist mir zuerst gar nicht aufgefallen, aber du hast recht. Wenn ich mir das genauer vor Augen führe, ist das in der Tat recht seltsam bzw. unvollständig. Danke, dass du mich darauf aufmerksam machst. ^^'


    Zitat

    Ich muss zugeben, als ich dich darauf hingewiesen habe, dass es Schade ist, dass man immer noch nicht weiß, wie Yumi aussieht, nachdem sie zuvor schon in eine Pfütze geblickt hat, habe ich nicht gedacht, dass im dritten Kapitel nun so etwas kommt. Ich musste sogar ehrlich gesagt schmunzeln, als ich das mit der Pfütze gelesen habe, denn dann war ich mir schon ziemlich sicher, was als nächstes geschrieben steht.

    Einfallsreichtum ist bei mir so eine Sache, darum habe ich einfach die Szene erneut eingebaut. Beim Schreiben habe ich mir selbst noch gedacht, ob es nicht von Vorteil wäre, etwas völlig Neues einzubauen - also nichts, was mit einer Art "Spiegel" (sei es Wasserpfütze, Glasscheibe oder sonst was) zu tun hat einzubauen, aber mir ist dann tatsächlich nichts eingefallen. Um aber noch irgendetwas von Yumi's Aussehen einzubauen, habe ich es einfach so gemacht ~


    Zitat

    Ich glaube aber auch vielmehr, dass du hier nicht mit Absicht ein neues Wort platziert hast und als Alternative wäre 'Arztpraxis' eine Möglichkeit.

    Das stimmt allerdings, und ich muss auch zugeben, dass ich mich nicht schlau gemacht habe, ob das Wort "Arztgebäude" existiert. Ich habe einfach darauf vertraut, dass es im Textprogramm nicht rot unterwellt wurde, was wahrscheinlich ein Fehler war. ^^' Diese Alternative ist mir gar nicht eingefallen, obwohl sie wirklich deutlich besser (und normaler) klingt. Ich werde in Zukunft mehr auf so etwas achten, danke!


    Zitat

    Ich hätte dann da noch eine kleine Frage. Du schreibst, dass anscheinend jeder Mensch dieses Problem zu haben scheint und ich bin mir nun nicht sicher ob wirklich alle Menschen einen Splitter der Time in sich tragen oder nur einige. Die Mutter zum Beispiel scheint ja keinen zu haben zumindest weiß Yumi von keinem, weshalb sie eigentlich auch nicht davon ausgehen kann, das alle einen haben.

    Das ich (noch) nicht schrieb, dass ihre Mutter einen Splitter der Time in sich trägt, ist beabsichtigt; Dass jeder Mensch dieses Problem hat, habe ich davon abgeleitet, dass auch im Internet so viel darüber zu finden ist. Allerdings stimmt es, dass die Aussage, jeder Mensch wäre krank, hier noch nicht ganz passt bzw. etwas voreilig ist. Ich hatte es aber auf jeden Fall so gemeint, wie im weiteren Verlauf der FF hoffentlich auch deutlich wird. ^^'
    [/tabmenu]


    ~4.~


    Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken, als ich die eigenartige Färbung des Himmels erblickte. Er schien nun nicht mehr grau und wolkenverhangen; die leicht orangerote Farbe der Wolken schenkte ihm etwas bedrohliches. Es wirkte, als ob die Sonne gerade untergehen würde. Doch keine Sonne war zu erkennen. Ich spürte ein leichtes Kribbeln im Bauch. Ein Kribbeln, welches meine Angst signalisierte. Möglicherweise war dieses „Naturschauspiel“ auch nur ein seltenes Phänomen oder ähnliches. Doch aus irgendeinem Grund hatte ich das Gefühl, dass es mit der mysteriösen Krankheit, die sich wie ein Lauffeuer verbreitete, zu tun hatte. Es war mehr oder weniger ein Bauchgefühl, eine schleichende Vorahnung.
    Unfreiwillig machte ich einen Schritt zurück und stieß dabei gegen eine Mülltonne, die mit lautem Scheppern zu Boden fiel. Und das, obwohl sie bis oben hin gefüllt mit verschiedensten Arten an Abfall war und sich darum nicht so einfach hätte umstoßen lassen müssen. Ich musste heftig schlucken, an meine Mutter und an Riku denken. Ob sie jetzt auch Angst hatten? Oder waren sie bereits zu Hause?
    Blitzschnell drehte ich mich um, als ich ein undefinierbares Geräusch hinter mir hörte. Wie aus dem Nichts war eine junge Frau aufgetaucht, die nun einige Meter weiter weg von mir stand und mich interessiert musterte. Mein Herz setzte für eine Sekunde aus, als die Frau begann, Worte an mich zu richten. Ihre raue, ungewöhnlich tiefe und monoton klingende Stimme war bei weitem die unangenehmste, die ich jemals gehört hatte; dennoch kam sie mir nicht neu vor. Es schien, als ob ich sie schon einmal gehört hätte.
    „Komm her!“, waren die Worte der Frau, deren lange, weißblonde Haare ihr beinahe bis zur Hüfte reichten. Sie war unglaublich schlank; einen so dünnen Menschen hatte ich bisher selten erblickt. Sie trug einen langen, hellbraunen Pullover, der mit zahlreichen roten und gelben Mustern verziert war, und eine schwarze Hose, die ihre langen, ebenso dünnen Beine betonte. Obwohl der Pullover ebenfalls etwas über die Hüfte reichte, konnte ich einen Gürtel erkennen, an dem einige, offenbar metallene Gegenstände festgebunden waren. Von der Ferne aus konnte ich nicht erkennen, was genau sie darstellen sollten, doch in meinen Augen sahen sie wie Waffen aus. Ein Schauer nach dem anderen jagte mir über meinen Rücken. Die rot geschminkten Lippen der Frau zeigten ein freundliches, aber auch gekünstelt aussehendes Lächeln, bevor ich noch einmal ein monotones, wenn auch ein wenig gefühlsvolleres „Komm her, Kleines!“, hören konnte. Ich machte einige Schritte auf sie zu, auch, wenn mir mein Bauchgefühl heftig davon abriet.
    „Mach es nicht!“, schien es beinahe zu schreien. Und doch ignorierte ich es. Meine Gedanken drehten sich alle um die merkwürdige Frau, die mich aus einem – mir selbst nicht bekannten – Grund faszinierte. Vielleicht war es ihre besondere Ausstrahlung, die mich beruhigte.
    „Vielleicht weiß sie, weshalb die vielen eigenartigen Dinge hier geschehen“, sagte ich mir immer wieder, wenn ich es doch in Erwägung zog, mich einfach umzudrehen und wegzulaufen.
    Nur noch wenige Schritte trennten mich und die junge Frau, deren sanfte, gleichzeitig aber auch abschreckende Gesichtszüge mich anlockten. Ich wusste nicht wieso. Ich wusste es nicht.
    Und doch fiel mir etwas auf. Je näher ich der Frau kam, desto mehr schien sich ihr Aussehen zu verändern. Und als ich direkt vor ihr stand, wirkte sie nicht mehr wie ein schönes, junges Mädchen. Ihr Gesicht machte einen aggressiven und angriffslustigen Eindruck. Ihre Haare hatten sich – ohne, dass ich es gemerkt hatte – in eine etwas kürzere, unsympathischer aussehende Form verwandelt und hatten anstatt der freundlichen, weißblonden Farbe ein gefährliches Schwarz angenommen.
    Und in diesem Moment erwachte ich es aus meiner „Trance“.
    Ich stieß einen kurzen, grellen Schrei aus, als das merkwürdige Lebewesen, dessen Augen nun auch einen unheimlichen, giftgrünen Ton angenommen hatten, einen winzigen Schritt nach vorne machte und nun wenige Zentimeter vor mir stand. Ich spürte den stechenden, wenn auch seltsamerweise angenehm riechenden Atem. Doch ich konnte nicht wegrennen; wie angewurzelt, mit weit aufgerissenen Augen stand ich vor dem Wesen und war nicht fähig dazu, einen klaren Gedanken zu fassen. Denn dafür ging dies alles viel zu schnell.
    Ich bekam es kaum mit, wie eine Hand nach mir griff und in dem Moment wegzog, als sich die Frau, die nun kaum mehr nach einem normalen Menschen aussah, auf mich stürzen wollte. Sie stieß einen hohen, schrillen Schrei aus, bevor sie auf einmal verschwand.


    „Ich habe versagt, Meister.“
    Mit gesenktem Kopf und schuldbewusstem Gesichtsausdruck sprach sie die Worte aus, die ihr Meister niemals von ihr erwartet hätte.
    Dieser hatte bislang aus dem Fenster gesehen, dass einen – in seinen Augen – wunderschönen Ausblick auf diese Welt spendete. Nun drehte er sich blitzschnell um und sah sie entgeistert an. „Du? Versagt? Wie ist das möglich?“, fragte er erstaunt. Zu ihrem Erleichtern machte er zumindest nicht den Eindruck, als ob er sie bestrafen wollte.
    Er ist schuld. Ich hatte das Mädchen schon fast endgültig ausgelöscht. Doch dann kam er. Glauben Sie mir, Meister: Wenn er nicht gewesen wäre, würde Yuneko Yumi bereits nicht mehr existieren.“
    „Hm...“ Nachdenklich strich sich der Ältere über seinen leicht grauen Kinnbart. Es dauerte nur wenige Sekunden, bis er die ungewöhnlich eckige Brille von seinem faltigen Gesicht nahm, sie mit einem kleinen, blauen Tuch zu putzen und wieder zu sprechen begann:
    „Er ist eine Plage. Nerviger als ein Moskitoschwarm, aber gleichzeitig schwerer zu erwischen als eine Gazelle. Wir sollten mit ihm beginnen – dann hätten wir endlich die Ruhe, die wir brauchen.“
    „Aber wie?“, ertönte abermals die monotone Stimme der schwarzhaarigen Frau.
    „Ich habe schon eine Idee“, sprach ihr Meister.
    „Und ich werde sie auch umsetzen.“

  • Ich hänge zwei Kapitel hinterher?! OMG, ich bin wirklich schlecht! *Asche über Haupt*
    Damit du mich jetzt nicht in dein Death Note schreibst oder Light auf mich hetzt oder so, kommentiere ich mal lieber flugs :3


    Kapitel 3
    Ein schöner Einstieg, die Szene mit der Wasserlache (es heißt Wasserlache, nicht Lacke xD), ich merke, dass du dir meinen Rat mit der Spiegelszene zu Herzen genommen hast. Freut mich sehr! Jedoch muss ich wieder meckern: Denn du hast jetzt zwar mehr vom Äußeren beschrieben, aber leider imo noch zu wenig. Wie sieht es mit Kleidung, Figur, Größe aus? Versuche, mehr ins Detail zu gehen. Aber die Szene an sich ist sehr gelungen, bau sie halt nur aus.
    Interessant finde ich hier, dass Yumi direkt zum Arzt geht, obwohl ihre Mutter doch meinte, man könne ihr dort nicht helfen. Gut, ich an ihrer Stelle wäre sofort ins Krankenhaus gegangen, aber egal. Du erklärst ja, warum sie es tut. Und schön, dass du jetzt auch die Mutter und den kleinen Bruder reinbringst. Seinen Namen finde ich übrigens schön :3 Und du beschreibst ihn auch sehr gut, auch sein kindliches Verhalten.
    Überhaupt, die Beschreibungen sind sehr viel besser und ausgereifter als beim zweiten Kapitel. Du baust immer hier und da etwas ein, ganz nebenbei, so dass es sich auch flüssig liest. Finde ich klasse! *Daumen hoch*
    Inhaltlich ist das mit dem Herzschlag voll gruselig! Ich würde schreien. Yuki ist zu bewundern, weil sie es nicht tut. Aber hier fehlt mir die Reaktion ihrer Mutter oder ihres Bruders. Wie alt ist er eigentlich? Weil davon seine Reaktion abhängt, ich meine, er ist klein und was hält er davon, dass es tickt? Hat er Angst oder ist er bloß aufgeregt? Diese Sache fehlt mir hier. Schön wäre auch gewesen, wenn du vielleicht noch erzählst, was der Arzt dazu gesagt hat. Oder kommt das noch irgendwann später? Der Cliffhänger am Ende ist gekonnt eingebaut, perfektes Timing, wo es grad spannend wird x)
    Ein schönes Kapitel. Wenn du es verbesserst, ist es genial!


    Mah, Kapitel vier schaffe ich leider nicht mehr! Ich verspreche, es demnächst zu erledigen!
    LG, Cassia

    So this is me
    In dieser Rüstung, viel zu schwer
    Ihr wollt einen Helden, doch
    Meine Stärke überschätzt ihr

  • [tabmenu][tab=x][tab=Cassia]Vielen, vielen Dank für deinen lieben Kommi - auch wenn mein 3. Kapitel ja doch schon etwas älter ist :D <3

    Zitat

    Wie sieht es mit Kleidung, Figur, Größe aus? Versuche, mehr ins Detail zu gehen.

    Habe ich vor - doch bisher habe ich dafür noch keine geeignete Stelle gefunden. Teilweise bestehen meine Kapitel ja fast nur aus Gedanken von Yumi, und da ist es natürlich schwer, ihr Aussehen auch irgendwie miteinzubeziehen; aber irgendwann finde ich sicher eine Gelegenheit, hahaha.


    Zitat

    Wie alt ist er eigentlich? Weil davon seine Reaktion abhängt, ich meine, er ist klein und was hält er davon, dass es tickt? Hat er Angst oder ist er bloß aufgeregt?

    Wie in einem früheren Kapitel schon erwähnt, soll er 7 Jahre alt sein. Ich hatte es eigentlich so gedacht, dass er nur aufgeregt ist und sich nicht weiter Gedanken dazu macht ^^#
    [/tabmenu]


    ~5.~


    Das Erste, was mir an ihm auffiel, waren die leuchtend weißen Haare, die in dicken Stacheln von seinem Kopf standen. Seine blutroten Augen musterten mich, als würde er sich fragen, wie man nur dermaßen naiv sein konnte. Naiv genug, um nicht zu erkennen, dass mir die merkwürdige Frau nicht freundlich gesinnt war.
    Sein pechschwarzes T-Shirt, auf dem das hellgraue Logo einer mit unbekannten Band abgedruckt war und dass seine auffälligen Haare erst recht zur Geltung brachte, schien ihm einige Nummern zu groß zu sein; ebenfalls die schmutzige Jeans, die er trug. All das, sowie das breite Pflaster, welches seine Nase zierte, und die beiden langen Kratzer in seinem Gesicht schenkten ihm ein leicht gefährliches Aussehen. Obwohl er ungefähr in meinem Alter sein musste, war er mindestens einen halben Kopf größer als ich. Was kein Kunststück war; schließlich gehörte ich zu den eher kleineren Mädchen meiner Klasse.
    „Dir war nicht klar, wer das ist?“, riss er mich aus meinen Gedanken. Er hatte den Kopf schief gelegt und blickte mich kurz an, als amüsierte er sich über meine Unwissenheit. Ich wollte ihm antworten, doch aus meiner Kehle drang nur ein leises Krächzen. Ich räusperte mich kurz, bevor ich ihm endlich Auskunft gab:
    „Nein. Ich habe diese Frau, sollte es denn eine sein, zum ersten Mal gesehen.“
    „Wow. Begegnet jemandem zum ersten Mal und vertraut ihm offenbar blind, obwohl auf dessen Stirn in dicken Leuchtbuchstaben 'verdächtig' steht. Wie süß.“ Er grinste für einen Augenblick. Wie jemand, der gerade ein Leben gerettet hatte, sah er für mich nicht aus.
    „Aber...“, setzte ich, halb erschrocken, halb empört, zum Protest an. Schließlich war es nicht meine Schuld gewesen, sondern die der Frau. Sie hatte ganz eindeutig übernatürliche Kräfte, sagte ich mir, obwohl ich schon als kleines Mädchen nie an Feen, Elfen und Hexen geglaubt hatte. Doch dann brach ich mitten im Satz ab. Sein Blick sagte alles aus. Er wusste Bescheid.
    Ein weiteres Mal räusperte ich mich.
    „So, wie du klingst, weißt du offenbar mehr über dieses... Wesen, oder diese Frau, was auch immer. Wer oder was ist sie?“, erkundigte ich mich. Aber er schwieg, als wäre die Antwort nicht für meine Ohren bestimmt. Der heitere Blick im Gesicht des Unbekannten war plötzlich zur Gänze verschwunden.
    Er sah zum Himmel, dessen Farbe sich wieder normalisiert hatte. Nichts erinnerte mehr an die vergangenen Minuten. Trotz den ganz offensichtlich magischen Kräften der Frau von vorhin hätte ich wohl niemals so naiv sein dürfen. Ich beschloss, mich in Zukunft mehr auf mein Bauchgefühl zu verlassen, bevor ich schlucken musste. Noch immer hatte der Fremde nichts erwidert; bedrückende Stille lag um mich herum, und mit einem Mal fühlte ich mich – wie schon so oft heute – unbehaglich. Obwohl ich mir vollkommen sicher war, dass mir dieser Junge freundlich gesinnt war.. Oder meldete sich gerade wieder die Naivität in mir?
    Erschrocken fuhr ich hoch, als ich plötzlich wieder seine Stimme wahrnahm:
    „Ich an deiner Stelle würde mich in Acht nehmen. Vertraue niemandem. Selbst Menschen, die du gut kennst und vor denen du keine Scheu hast, solltest du möglichst meiden – vielleicht sind sie nicht diejenigen, die sie zu sein glauben. Mache, wenn möglich, einen großen Bogen um jedes Lebewesen, ob Mensch, Tier oder Pflanze. Zumindest für eine Woche. Wenn diese Woche um ist...“ Er schluckte. Etwas an dem Klang seiner Stimme gefiel mir nicht. Doch als er meinen prüfenden Blick bemerkte, winkte er ab.
    „Nicht wichtig. Nach dieser Woche kannst du dein Leben gerne leben, wie du es schon immer getan hast. Aber für die nächsten sieben Tage gilt folgendes: Nimm dich in Acht. Bitte.“
    Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, drehte er sich um und wollte die schmutzige Seitengasse verlassen. Auf halbem Weg hielt er inne und drehte sich noch einmal nach mir um.
    „Falls es dich interessieren sollte...“, begann er gutgelaunt. Aller Ernst in seiner Stimme war plötzlich wieder verschwunden.
    „...ich heiße Shi.“


    „Bekomme ich jetzt Pudding oder nicht?“
    Ungeduldig trommelte Riku auf die Tischplatte. Sein Wunsch war schließlich immer noch nicht erfüllt worden. Unauffällig warf ich meiner Mutter einen Blick zu. Eine rosafarbene Kochschürze umgebunden, stand sie vor einem metallenen Kochtopf und rührte den Reis darin energisch um.
    „Riku, Liebling, es gibt gerade wichtigeres als deinen Pudding“, antwortete sie genervt, ohne aufzusehen.
    „Aber...!“, jammerte mein Bruder los.
    Ich drückte einen pinkfarbenen Polster an mich und hörte den beiden aufmerksam zu. Der Polster gehörte zu einem anderen Sofa als das knallrote, auf dem ich in diesem Augenblick saß; die beiden Farben passten darum kein Bisschen zusammen. Dies war mir erst gerade eben aufgefallen, was zweifellos daran lag, dass ich mich hier in diesem Zimmer bisher noch nie länger als einige Minuten – zum Essen – aufgehalten hatte. Normalerweise zog ich mein kleines, aber dennoch gemütliches und ruhiges Zimmer dem Trubel um Mutter und meinem Bruder vor. Doch geschockt von den vielen Erlebnissen, die mir heute widerfahren waren, wollte ich nichts lieber als Gesellschaft von mir bekannten Menschen.
    Ich ließ meinen Blick im Wohnzimmer, welches direkt an die Küche anschloss, umherschweifen. Das rote Sofa und der moderne Flachbildschirmfernseher, den wir seit fast zwei Jahren besaßen, hatten gegenüber vom Esstisch ihren festen Platz. Dieser wiederum bildete eine Art Mauer zwischen Wohnzimmer und Küche. Die Hälfte des Tisches war Teil des Raumes, in dem meine Mutter Reis kochte. Die andere Hälfte gehörte noch zu dem Zimmer, in dem Riku den Großteil seiner Zeit verbrachte.
    Ich erblickte die runde, metallene Uhr, die an der Wohnzimmerwand aufgehängt worden war. 7 Uhr abends. Noch vor fünf Stunden hatte ich mich in der Schule befunden und Gleichungen gelöst. Nichtsahnend. Unglaublich, was in so wenigen Stunden alles passieren konnte. Zuerst die Sache mit meinem Herz, dann jenes von Riku, über das sich er selbst offenbar kaum Sorgen machte. Die eigenartige Färbung des Himmels, über die ich noch gar nicht richtig nachgedacht hatte, das Erscheinen der merkwürdigen Frau. Und die Begegnung mit diesem Jungen namens Shi. Von den Ereignissen in der Seitengasse hatte ich bislang noch niemandem erzählt. Wozu auch? Es würde mir ja doch keiner glauben.
    Ich lehnte meinen Kopf an das Sofa, schloss die Augen und versuchte, Rikus Jammern zu ignorieren. Zu gerne wollte ich mich von allen Ereignissen dieses Tages erholen. Doch das schien nicht wirklich möglich zu sein. Viel zu viel war vorgefallen. So ein ereignisreiches Leben hatte ich dann doch nicht gewollt. Oder vielleicht doch? Hätte man mich vor einigen Stunden gefragt, ob ich mein langweiliges Leben gegen ein aufregendes dieser Art eintauschen würde, hätte ich dies dann bejaht?
    Plötzlich schossen mir die Worte des eigenartigen Unbekannten wieder durch den Kopf.
    Vertraue niemandem. Selbst Menschen, die du gut kennst und vor denen du keine Scheu hast, solltest du möglichst meiden.
    Was meinte er damit? Und bedeutete das etwa, dass ich mich selbst vor meiner Familie in Acht nehmen musste? Konnten sich sogar meine engsten Verwandten in angriffslustige Bestien verwandeln?
    Hastiger, als ich es eigentlich wollte, erhob ich mich von dem Sofa und bewegte mich in Richtung Treppenhaus. In meinem Zimmer würde ich wohl die nötige Ruhe finden, um darüber nachzudenken. Dass ich, um in meinen eigenen Raum zu gelangen, jedes Mal an der Wanduhr vorbei musste, war mir nie aufgefallen. Erst jetzt bemerkte ich es. Im selben Moment, als mir auch auffiel, dass das dumpfe Ticken meines Herzens exakt mit dem der Uhr übereinstimmte.
    Ich blieb stehen. Die Sache mit den Herzen der Menschen hatte ich neben den vielen anderen Ereignissen schon beinahe verdrängt. Was um Himmels Willen passierte hier? Das konnte keine Krankheit sein. Nein. Das war einfach nicht möglich. Doch was war es dann?
    Und wer war diese Frau, dieses eigentümliche Wesen? Hatte sie selbst ihre Finger im Spiel? War sie vielleicht sogar der Auslöser für die ganzen merkwürdigen Dinge, die um mich herum geschahen? Ein Schauer nach dem anderen jagte mir den Rücken herunter.
    Doch fast noch mehr als all das beschäftigte mich seit meiner Rückkehr: Wer war dieser Fremde, der mich gerettet hatte? Ein einfacher Jugendlicher, der zufälligerweise vorbeikam und dem ich mal eben mein Leben zu verdanken hatte? Was meinte er damit, als er sagte, ich sollte eine Woche lang niemandem vertrauen? Meinte er das ernst, oder hatte er mich nur verarscht, wie man hier so schön sagte? Hatte Shi vielleicht auch mit allen Ereignissen hier zu tun? Noch einmal schoss es mir durch den Kopf: Was zum Teufel war hier los?
    „Was ist, Yumi?“, hörte ich Riku krähen. Noch immer stand ich starr vor der an der Wand hängenden Uhr, wie ich schnell feststellte.
    „Nichts, keine Sorge!“, stieß ich hervor und setzte mich endlich wieder in Bewegung.
    „Willst du denn keinen Pudding haben?“, rief er mir in seiner hohen Stimme noch hinterher, als ich mich die Holzstiegen, die bei jedem meiner Schritte knarrten, hinaufbewegte. Ich antwortete nicht. Betrat mein Zimmer, legte meine Hand leicht auf den Lichtschalter, zog sie dann aber doch wieder zurück. Stattdessen bewegte ich mich in langsamen Schritten zum Fenster, durch das man einen wunderschönen Ausblick auf die Landschaft rund um unser Haus erhaschen konnte, wenn schönes Wetter war. Doch gerade tobte ein Schneesturm dort draußen, der kurz nach meiner Ankunft begonnen hatte. Ich schwang mich auf das Fensterbrett und versuchte, trotz der dicken Schneeflocken etwas zu entdecken. Irgendetwas. Egal, was.
    Wenn diese Woche um ist...
    Der Tonfall, in dem Shi diesen unvollständigen Satz ausgesprochen hatte, wollte mir nach wie vor nicht gefallen. Seine Stimme hatte so anders geklungen. Beinahe sehnsüchtig. Fast so, als ob er mich nur beruhigen hätte wollen. Als gäbe es nach dieser Woche nichts mehr.
    Je länger ich über den heutigen Tag nachdachte, desto mehr wurde mir klar, dass dieser Junge sicher kein normaler Jugendlicher war. Er wusste etwas. Über alles, was innerhalb der letzten 19 Stunden geschehen war. Vielleicht sogar über noch mehr. Doch was brachten mir leere Spekulationen? Ein 15-Minuten-Gespräch mit ihm konnte gar nicht ausgereicht haben, um alles zu wissen, was es zu wissen gab. Und vielleicht sollte ich es auch gar nicht erfahren.
    Aber ich wollte.
    Ich musste Shi finden. Zumindest, um Gewissheit zu erlangen, wer er war.

  • Huhu Yuno,
    wenn ich so auf die Datierung meines letzten Kommis gucke, dann ist der schon eine ganze Weile her... ^^" Also will ich das mal lieber schnell ändern ^-^


    Kapitel 4
    Im ersten Moment dachte ich, dass es ein ganz normaler Sonnenuntergang ist, der eben nur ein wenig unheimlich wirkt, aber beim genaueren lesen fiel mir auf, dass dies eher unwahrscheinlich ist. Zunächst einmal erstarrt Yumi als sie hoch blickt und die Färbung des Himmels sieht, daher kann es schon einmal nicht normal sein. Wäre es nämlich einfach ein Sonnenuntergang, würde sie vermutlich nicht erstarren.
    Dann kommt auch noch diese Färbung hinzu, die du als "orangerot" betitelst. In Hinblick auf die momentane Stimmung in der FF assoziiere ich mit diesem Wort Feuer und dieses rot (auch wenn es eigentlich ja kein richtiges rot ist) erinnert mich an Blut. Beides Wörter, die in der jetzigen Situation eher negativ wirken. Diese Färbung kommt demnach also auch wirklich bedrohlich herüber.
    Das Umfallen einer gefüllten Mülltonne ist schon seltsam, zumal du ja geschrieben hast, dass sie mit verschiedenen Arten von Müll gefüllt ist; demnach kann es schon einmal nicht daran liegen, dass nur Plastikverpackung in der Tonne ist und sie sich deswegen so leicht umkippen lässt. Ich würde ja vermuten, dass Yumi eventuell durch den Splitter der Time an Kraft dazugewonnen hat und deswegen mit Leichtigkeit diese Mülltonne umwerfen kann.
    Dadurch, dass diese Frau wie aus dem Nichts plötzlich aufzutauchen scheint und dazu noch eine raue und tiefe Stimme hat, wirkt sie ziemlich unheimlich und ich frage mich, was sie bloß von Yumi will. Allein durch die eben genannten Dinge wirkt sie Frau komisch und eigenartig, da du aber dann noch hinzufügst, dass sie eigentlich zu dünn für einen Menschen ist, da wird dann klar: wer immer diese Frau ist, woher sie auch kommen mag, sie ist vermutlich kein Mensch oder kommt zumindest nicht von der Erde.
    Aber diese düstere Ausstrahlung der Frau scheint Yumi trotzdem nicht davon abhalten zu können, zu ihr zu gehen. Ein wenig fühlt man sich bei dieser Szene an Filme erinnert, wo der Protagonist in ein Haus geht/eine Tür auf macht/etc. und man ihm am liebsten zurufen möchte "Tu das nicht!", weil man weiß, dass dort die Gefahr lauert.
    Es kann ja sein, dass Yumi von der Frau fasziniert ist, was man in gewisser Weise auch nachvollziehen kann, aber dass die Frau sie beruhigen soll erscheint irgendwie nicht ganz passend. Das positiv konnotierte Wort "beruhigen" fügt sich irgendwie nicht so ganz in das bis jetzt eher negative/unheimliche Bild der Frau ein. Außerdem passt dieses "beruhigen" auch nicht so ganz dazu, dass Yumi eigentlich eher weglaufen möchte, zumindest muss sie sich einreden, dass die Frau etwas weiß, damit sie da bleibt.
    Aber faszinieren muss diese Frau sie wirklich, wenn sie nicht schon gleich abhaut, als sie bemerkt, dass sich das Aussehen der Frau verändert und mit ihr daher eindeutig etwas nicht stimmen kann. Andererseits ist Yumi ja quasi wie in Trance, also möchte sie vielleicht weg, kann es aber irgendwie nicht.
    Wieder erwachen tut sie zwar dann, jedoch ist es zu diesem Zeitpunkt schon zu spät und die Angst lähmt sie. Das hast du übrigens wirklich gut beschrieben und als Leser kann man sich sehr gut vorstellen, wie Yumi dort starr vor Angst direkt vor der bedrohlichen Frau steht und sich nicht rühren kann. Ich hoffe nur, dass das alles doch noch irgendwie glimpflich für Yumi ausgeht.
    Die Rettung für Yumi kommt wirklich gerade noch in letzter Sekunde. Die große Frage ist jedoch, wer zum Teufel hat sie gerettet? Ihre Mutter scheidet schon einmal aus, da diese ja schon nach Hause gegangen ist, während Yumi sich im Alleingang zu Park aufgemacht hat. Eine Freundin von ihr erscheint auch eher unwahrscheinlich, da es schon ein sehr großer Zufall wäre, wenn sie Yumi genau in dieser Situation zufällig gesehen hätte, zumal eine Freundin vermutlich selbst Angst vor dieser Frau hätte und es alleine deswegen nicht sicher wäre, dass sie eingreift und Yumi rettet. Demnach muss es also ein neuer Charakter sein, der nun in der Geschichte mitwirkt; bloß wer?
    Zum Schluss wird nun der Schauplatz des Geschehens gewechselt und der Ausdruck "diese Welt" lässt vermuten, dass es sich bei den handelnden Personen in dieser Szene nicht um Menschen bzw. Leute von der Erde handelt. Vielleicht handelt es sich ja um die Retter Yumis. Wobei wenn ich so darüber nachdenke, warum sollten sie dann versagt haben? Irgendwie passt das nicht ganz zusammen, auch wenn das genannte Versagen sich vielleicht darauf beziehen könnte, dass Yumis Rettung ein wenig später als geplant kam und das Mädchen dadurch unnötig in Gefahr gebracht wurde.
    Okey, meine erste Idee liegt ziemlich weit daneben, es sind nicht die Retter, die sich da unterhalten, sondern die Schurken. Offensichtlich ist ihnen Yumis Retter jedoch wohl bekannt, aber die Frage bleibt, wer er eigentlich ist.
    Das Ende ist auf jeden Fall spannend gehalten, da der Leser unbedingt wissen möchte, von was für einer Idee die Rede ist und hofft, dass diesem "er" nichts passiert, da man alleine dadurch, dass er Yumi gerettet hat, mit ihm sympathisiert.


    Kapitel 5
    Ah, nun lernt man endlich Yumis Retter kennen.
    Du schreibst, dass seine Haare in weißen Stacheln von seinem Kopf abstehen. Ich vermute mal, dass er sie sich so gegelt hat, aber im ersten Moment musste ich bei dem Wort "Stacheln" schon stutzen. Vielleicht könnte man einfach noch hinzufügen, dass die Haare so gegelt hat, damit diese "Stacheln" einen nicht zum Stutzen bringen; nur so ein kleiner Vorschlag meinerseits.
    Und ich bringe auch gleich noch eine kleine Verbesserungsidee mit: Bei der einen Stelle schreibst du "[...]; ebenfalls die schmutzige Jeans, die er trug". Das klingt ein bisschen komisch, von der Stellung der Worte her; ich würde das "ebenfalls" einfach ganz ans Ende setzten.
    Das Äußere des Jungen kann man sich wirklich gut vorstellen und so wie du ihn darstellst, wirkt er sehr sympathisch. Ich mag den Jungen jetzt schon und hoffe, dass er noch öfters auftauchen wird. Das Gespräch zwischen Yumi und dem Jungen ist dir auch gut gelungen. Es ist nur ein bisschen seltsam, dass Yumi relativ ruhig wirkt bzw. eher ruhiger als man es vermuten würde, wenn man bedenkt, dass sie vor kurzem noch in Lebensgefahr geschwebt hat, ein fremder Junge sie retten musste und sie erlebt hat, dass es Magie gibt, obwohl sie nicht daran geglaubt hat.
    Das Verschwinden der komischen Färbung des Himmels könnte man so interpretieren, dass die gefährliche Situation vorbei ist und der Himmel deswegen wieder normal ist. Es könnte aber auch sein, dass die komische Farbe des Himmels mit dem Auftreten dieser unheimlichen Frau zusammenhängt. Aber das die Farbe des Himmels eine bestimmte Bedeutung hat, das ist eigentlich klar, jetzt muss ich nur noch dahinter kommen, welche.
    Jetzt bin ich gerade ein wenig verwirrt. Sind die beiden eigentlich immer noch in derselben Seitengasse wie am Anfang? Denn irgendwie steht nirgends, dass sie wo anders hin sind, andererseits hätte diese unheimliche Frau sie doch sicherlich verfolgt, wenn sie in derselben Gasse geblieben wären...
    Riku ist irgendwie niedlich, wie er so in seiner kindlichen Sorglosigkeit nur an Pudding interessiert ist, während die anderen das Ticken, etc. so beunruhigt. Es ist sicherlich nicht schlecht, wenn Yumi in solchen Zeiten ihren kleinen Bruder hat, der ja doch irgendwie die bedrückte Stimmung ein wenig aufhellt.
    "Das rote Sofa und der moderne Flachbildschirmfernseher, den wir seit fast zwei Jahren besaßen, hatten gegenüber vom Esstisch ihren festen Platz. Dieser wiederum bildete eine Art Mauer zwischen Wohnzimmer und Küche." Diese zwei Sätze haben bei mir zunächst für ein wenig Verwirrung gesorgt, da ich zuerst annahm, dass der Fernseher Küche und Wohnzimmer trennt und auf dem Tisch steht. Vielleicht könnte das "dieser" am Satzanfang des zweiten Satzes durch ein "dieser Tisch" ersetzt werden, um mögliche Verwirrungen zu vermeiden, und wenn man diesen Satz dann noch mit dem darauf folgenden verknüpft, kommt das Wort "Tisch" auch nicht zu häufig vor.
    Der nächste Teil, als sich Yumi hastig erhebt und zu ihrem Zimmer geht, baut ziemlich viel Spannung auf. Yumi lässt sich noch einmal Shis Worte durch den Kopf gehen, dass sie niemandem trauen kann, dadurch rechnet man schon mit dem Schlimmsten; und zumindest ich dachte, dass Yumis Mutter versuchen würde ihre Tochter - warum auch immer - aufzuhalten.
    Warum macht Yumi eigentlich gegen Ende das Licht in ihrem Zimmer nicht an? Möchte sie vielleicht einfach nur besser raus gucken können? Da es ja schon dunkel sein muss um sieben Uhr abends im Winter, könnte dies ja eventuell sein.
    Das Ende des Kapitels gefällt mir außerordentlich gut. Ich habe den Jungen jetzt schon ins Herz geschlossen und kann es kaum erwarten, dass Yumi wieder auf ihn trifft.


    So, jetzt hast du endlich mal wieder einen Kommi von mir bekommen und ich hoffe, dass ich dir auch dieses Mal zumindest ein klein wenig helfen konnte oder du dich auch nur über ihn gefreut hast. Ich kann es kaum erwarten bis es weiter geht und Yumi Shi hoffentlich bald wieder sieht ^^
    Liebe Grüße,
    Caroit