Bildungssysteme - und was man alles verbessern könnte...?

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • Sehe das wie mortiferus93


    Wer alles und so früh wie möglich mit tollen Gadgets etc lösen will, dem seien Bücher von Manfred Spitzer empfohlen. Danach denkt man anders. (v.a. Digitale Demenz & Cyberkrank)


    Manfred Spitzer
    Folgen Sie Manfred Spitzer und entdecken Sie seine/ihre Bibliografie von Amazon.de Manfred Spitzer Autorenseite.
    www.amazon.de


  • Man muss nicht dauernd schwere Bücher mitschleppen, hat Onlinezugang und schreibt schneller mit.

    Es gibt da eine Erfindung names Spind, hilft bei dem Trageproblem^^. Man kann sich auch absprechen, so dass pro Bank ein Buch da ist. Sind alles lösbare Probleme. Außerdem ist es halt extrem ermüdend, längere Zeit von einem LC-Display zu lesen. Da ist die Papiervariante deutlich augenschonender. Und ich bezweifle, dass man auf einem Tablet schneller schrieben kann als von Hand.

    Praktisch funktioniert das aber nie, weil man entweder daheim oder in der Schule Lücken in den Büchern einfüllen muss, was an sich eh unnötig ist, und Leute wollen sich in ihren eigenen Bücher natürlich auch Notizen an den Rand machen.

    Dann gibt es noch die ganzen Mappen und die massive Verschwendung an Papier.


    Natürlich schreibt man elektronisch sehr viel schneller als auf Papier? ^^"

    Außerdem ist es leichter anderen sehr viel leichter seine Unterlagen zu schicken und das digitale Lernen wird extrem erleichtert.



    Btw meine Klasse ist dann in der Oberstufe bloß deshalb eine "Laptopklasse" geworden, weil wir einfach damit angefangen haben. Wir haben eines Tages begonnen unsere Laptops mitzunehmen, um mitzuschreiben, damit man nicht ein Dutzend verschiedene Mappen und Bücher schleppen musste, und uns wurde gesagt, das sollen wir unterlassen.

    Die meisten meiner Klasse so "well now, wir schreiben aber jetzt mit dem Laptop mit, weil wir keine Lust mehr auf den Papierkram haben. Damit müssen Sie jetzt leben." Und schon hatten wir ein Jahr danach auch viele Tests, Schularbeiten und die Matura am Laptop. xD


    Wir haben einige Male mit unseren Lehrer*innen in der Oberstufe getrunken, va die Woche in Irland und Berlin. Ich sehe da kein Problem. ^^'

    Auf Klassenfahrt in einem Lokal etwas trinken ist denke ich etwas deutlich anderes, als auf einer Schulveranstaltung harte Alkoholika auszuschenken.

    War auch auf unserem Ball und bei einer Schulveranstaltung davor so. Ich verstehe immer noch das Problem nicht, wenn man in der Oberstufe ist?

  • em seien Bücher von Manfred Spitzer empfohlen.

    ok, Manfred Spitzer ist ... ähm wie drücke ich das politisch korrekt aus ... fachlich extrem umstritten. Bei dem Verzicht auf digitale Güter im Vorschulalter gehe ich noch mit, aber komplett als Jugendlicher darauf zu verzichten, ich finde ich fragwürdig. So gut wie jeder Beruf oder allgemein die gesellschaftliche Teilhabe steht mittlerweile digitales Knowhow voraus, das man sich halt auch antrainieren muss.


    Konsum mit Augenmaß ja, Kompletter Verzicht nein.


    Natürlich schreibt man elektronisch sehr viel schneller als auf Papier? ^^"

    nun, in meinem Bekanntenkreis ist es genau anders herum^^


    und Leute wollen sich in ihren eigenen Bücher natürlich auch Notizen an den Rand machen.

    ähm... wir hatten Leihbücher, und da war es ein großes Nono Sachen in Bücher zu schreiben.

    Und zumindest an meiner Schule hat das Selbstorganisieren der Bücher und das Nutzen der Spinde durchaus sehr gut funktioniert.

  • Wer alles und so früh wie möglich mit tollen Gadgets etc lösen will, dem seien Bücher von Manfred Spitzer empfohlen. Danach denkt man anders. (v.a. Digitale Demenz & Cyberkrank)

    Magst du noch ein wenig weiter ausführen, wieso die Bücher empfehlenswert sind bzw. die wichtigsten Erkenntnisse einmal zitieren? So in dieser Form ist der Beitrag in dieser Diskussion leider wenig hilfreich, da man nicht erwarten kann, dass sich jeder Teilnehmer das Buch kauft.

    War auch auf unserem Ball und bei einer Schulveranstaltung davor so. Ich verstehe immer noch das Problem nicht, wenn man in der Oberstufe ist?

    Nur zur Sicherheit, hier geht es um „harter Alkohol“ / „Spirituosen“ / „branntweinhaltige Genussmittel“. Auf meinem Abiball wurde ebenfalls Alkohol ausgeschenkt, aber das war auf Bier / Wein / Sekt limitiert, also die Getränke mit begrenztem Alkoholgehalt. Auf einer Klassenfahrt in der Oberstufe wurde dann auch vom Lehrer mal ein Kasten Bier gekauft, aus dem man sich am Abend in geselliger Runde mit dem Lehrer eine Flasche (gegen entsprechende Bezahlung) zum gemeinsamen Konsum nehmen konnte. Beides finde ich vollkommen okay, weil es in einem sehr kontrollierten Rahmen und unter Aufsicht stattgefunden hat.


    Warum der Ausschank von branntweinhaltigen Getränken auch in der Oberstufe ein Problem ist?


    Zum Einen sind (zumindest bei meinem G8-Jahrgang) nicht alle Schüler volljährig und dürfen derartige Getränke nicht konsumieren.


    Zum Anderen – und das ist IMO der entscheidene Punkt – wird beim Konsum von branntweinhaltigen Getränke (beispielhaft genannt war Vodka) praktisch unmittelbar die Grenze für riskanten Alkoholkonsum überschritten. Diese liegt bei etwa 10g Alkohol für Frauen und dem doppelten für Männer (https://www.kenn-dein-limit.de/alkoholkonsum/). Im Falle von Schnaps wären das etwa 40ml, ein Shotglas. Ein kontrollierter Genuss ist da kaum möglich und die Schule als „professionelles Setting“ nicht der richtige Ort, um den Konsum derartiger Getränke zu „normalisieren“. Gleiches gilt in meinen Augen auch für andere professionelle Settings, wie beispielsweise die After Party zu einer Konferenz oder eine Firmenfeier. Man ist dort schließlich nicht, um sich zu betrinken.

  • em seien Bücher von Manfred Spitzer empfohlen.

    ok, Manfred Spitzer ist ... ähm wie drücke ich das politisch korrekt aus ... fachlich extrem umstritten. Bei dem Verzicht auf digitale Güter im Vorschulalter gehe ich noch mit, aber komplett als Jugendlicher darauf zu verzichten, ich finde ich fragwürdig. So gut wie jeder Beruf oder allgemein die gesellschaftliche Teilhabe steht mittlerweile digitales Knowhow voraus, das man sich halt auch antrainieren muss.


    Konsum mit Augenmaß ja, Kompletter Verzicht nein.

    Ich hab auch schon bisschen was von ihm / über ihn gehört und er ist halt die Sorte alter Mensch, der mit dem Fortschritt nicht mithalten kann und wohl tatsächlich Angst davor hat, weshalb er deshalb stresst.

    Sowas wie "Digitale Demenz und Cyberkrank" ist totaler Bockmist. Sowas existiert einfach nicht.



    Nur wenn du das Ganze nach "Konsum mit Augenmaß, ja" machst, hast du wieder weder Fisch noch Fleisch.

    Der digitale Ausbau und das Lernen auf digitalen Plattformen geht schon schleichend voran.

    Wir hann hatten am Ende den Laptop plus Ladegerät plus Mappen plus Bücher zu schleppen, weil gefühlt die Hälfte der Lehrkräfte die einfachsten, technischen Handgriffe nicht hinbekam, aber das Ding ist, dass sie auch nicht wirklich versucht haben sich fortzubilden.


    Ebooks haben wir auch keine bekommen bzw durften wir keine kaufen, dafür müssen bitte weiterhin tausende Bäume sterben und durften nicht entscheiden welche Variante wir nehmen.

    Eine ältere Deutschlehrerin hatte auch gleich eine irrsinnig lange, katastrophierende Rede über den "Verfall der Gesellschaft" gehalten, weil angeblich niemand mehr lesen würde (ist übrigens faktisch falsch, duh) und wir alle nur saufen und Videospiele und co im Kopf hätten. Und das bloß, weil wir nach gottverdammten ebooks gefragt haben lol.

    Ich meine, die gute Frau hat den Vorschlag nicht nur abgelehnt, die nahm das höchstpersönlich. xD



    Dann hast du immer gehört "Früher wurde auch in Hefte geschrieben" ... ja und früher wurde auf Schiefertafeln eingraviert. So what? ^^'

    Es zipft mich nunmal schon an, dass sich der gesellschaftliche Fortschritt bei jedem erdenklichen Thema nach den Langsamsten richtet, die nicht mitkommen.



    Natürlich schreibt man elektronisch sehr viel schneller als auf Papier? ^^"

    nun, in meinem Bekanntenkreis ist es genau anders herum^^

    Naja, Gewöhnungssache? Bis auf Unterschriften und kurze Notizen, musste ich seit Jahren keine längeren Texte händisch schreiben.



    Ich meine... alles schön und gut, aber ich verstehe nicht, dass man gerade das kritisieren muss. Der User, auf den sich mortiferus93 bezog, fand halt seine Schulfeier nett und wollte es kurz erwähnen, I guess.

    Es scheint dort keiner lebenslange Schäden davongetragen zu haben, also kann man's auch abhaken? ^^'


    Das sind höchstens zwei, drei Feste in der ganzen Schullaufbahn und Maturaball zählt nicht mehr als Schulfest. Den hatten wir selbst organisiert und außerhalb des Schulgeländes veranstaltet.

    Man vieles an Schulen und am System im Gesamten kritisieren, aber ehrlich... ausgerechnet das, was nur seltenst in der Schullaufbahn vorkommt?

    Außerdem kann man sich auch auf einem Auge mal blind stellen. Sobald Schüler*innen 16+ sind, sind sie ohnehin selbstverantwortlich.


    Vielleicht kann man sich abseits vom Schulsystem von den Dänen auch abschauen nicht so ... paragraphenverliebt zu sein?

    Scheint dort ja vieles besser zu funktionieren und es ist fast so, als ob sich flexiblere Menschen schneller an Fortschritt anpassen.

  • tbh sehe ich den Mehrwert nicht, den ein Tablet in der Unter- oder Mittelstufe haben soll. In der Oberstufe ist das ein anderes Thema, aber einem 6 Jährigen ein Tablet in die Hand zu drücken, finde ich jetzt nicht wirklich sinnvoll. Vielleicht könntest du Beispiele geben, welchen Mehrwert Tablets in der Grundschule haben, weil mir keiner einfällt.

    Ein Tablet ist ja nicht bloß ein glorifizierter Notizblock ...Oder zumindest sollte es mehr sein als das. Auf einem Tablet kann letztendlich alles erledigt werden, was bis dato nur auf analogen Medien gemacht wird, nur ohne die ganze Papierverschwendung, in der Regel mit größerem Funktionsumfang und mehr Flexibilität -- und selbstverständlich noch viel mehr. Und auch wenn ich finde, dass ersteres für sich bereits ein guter Grund ist, sehe ich den Hauptgrund vor allem in diesem "mehr", denn Digitalkompetenz ist so ein unglaublich wichtiges Kernthema.


    Spätestens ab dem Zeitpunkt, ab dem tatsächlich (einigermaßen) wissenschaftliche Arbeiten auf dem Plan stehen, sind digitale Bücher mit der Papierversion überhaupt nicht mehr zu vergleichen. Die Effizienz und Gründlichkeit, mit der man in eBooks suchen, sortieren, merken und arbeiten kann, macht sich dann extrem bemerkbar. Bei meiner Thesis hab ich jedes mal gekotzt, wenn Bücher nicht in digitaler Form verfügbar waren, allein schon weil ich, um den gesuchten Inhalt in diesen etlichen Seiten finden zu können, nicht einfach die Suchfunktion nutzen konnte. Da dauerte die Arbeit in den analogen Büchern vermutlich jeweils 5-10 Mal so lang, weil ich so viele Seiten nach dem möglicherweise relevanten Inhalt querlesen musste.

    Und diese Effekte beginnen ja nicht erst in der Oberstufe oder der Uni, es macht sich nur bei dem hohen Workload so richtig bemerkbar. Auch in den vorherigen Klassen sollten die Schüler bereits wissen, wie sie digitale Tools effektiv einsetzen können, wie sie erfolgreich im Internet nach Inhalten recherchieren (das ist echt eine ganz große Schwäche bei vielen Menschen), wie sie ihre Informationen sinnvoll sammeln, strukturieren, aufarbeiten... All sowas. Und da kann mir wirklich keiner erzählen, dass das analog auch nur ansatzweise so effizient möglich ist, wenn man denn auch gelernt hat, die Dinger gescheit zu bedienen.


    Und das Ganze bezog sich ja jetzt erstmal nur auf ganz klassische Recherchearbeit. Darüber hinaus ist mit einem Gerät ja auch noch viel mehr möglich, seien es Lernspiele für jüngere Kinder und das direkte ausfüllen von Arbeitsblättern, sei es digitale Kreativität vom Malen über Bildbearbeitung oder digitales Modellieren bis hin zu Sachen wie Videoschnitt. Musik kennenlernen, entdecken, selber machen. Erklärvideos sehen oder gezielt suchen. Sozialer Austausch. Interaktiv mit neuen Sprachen in Berührung kommen und diese intuitiv lernen. Im Prinzip gibt es ja fast nichts, was nicht an Tablets möglich ist. Es gibt tolle Onlinekurse und -lernmöglichkeiten für fast jede Art von Inhalten, ob jetzt absolute Basics wie lesen und rechnen lernen oder später gezielt für bestimmte Methoden, Programme und Wissensfelder. Und genau das macht so ein digitales Allround-Werkzeug in meinen Augen auch so enorm wichtig. Mit so etwas ist es Kindern möglich, die eigenen Interessen auszuleben, eigene Skills zu entdecken und auszubauen und an vielen Stellen zeitsparend zu arbeiten, wodurch auch mehr Zeit für weiterführende, wichtigere Sachen bleibt. Davon kann die ganze Bildung profitieren. Man bekommt mit so einem Gerät imo ein ganz wichtiges Werkzeug für Teilhabe und Selbstverwirklichung in die Hand.


    ähm... wir hatten Leihbücher, und da war es ein großes Nono Sachen in Bücher zu schreiben.

    Und zumindest an meiner Schule hat das Selbstorganisieren der Bücher und das Nutzen der Spinde durchaus sehr gut funktioniert.

    Damit hast du auch einen Grund geliefert, warum physische geliehene Bücher so oft ein Problem sind. Sich in dem Werkzeug, mit dem man arbeitet, auch Notizen machen, kann ja durchaus wichtig sein, aber ist in dem Falle höchstens durch Mehraufwand möglich.

    Bei uns wurden Spinde übrigens erst an der Schule angeschafft, während ich gerade in der (höheren?) Mittelstufe war. Und die waren dann gegen Geld mietbar, weil es natürlich nicht für genug für alle Schüler gab, sondern nur eine kleine Reihe an Fächern.




    Und um das vielleicht noch etwas abzurunden... Ich halte es auch für wichtig, dass mit der ganzen digitalen Welt der Bezug zur realen nicht verloren geht und die Zeit, die Kinder an Geräten verbringen, gewisse Grenzen hat. Und dass auch die nicht-digitale Natur erkundet werden kann, Kinder genug Bewegung bekommen und so weiter. Selbstverständlich kann das auch eine schwierige Balance sein an einigen Stellen.

    Diese Grenze sehe ich aber ausgerechnet in der Bildung als am schlechtesten gesetzt, denn hier ist Digitalkompetenz mittlerweile imo die absolut wichtigste Komponente. Du kannst alles mögliche nicht wissen, aber wenn du in der Lage bist, solche Geräte gut einzusetzen, kannst du jede Wissenslücke schließen. Und daher sehe ich es auch als wichtig an, dass man Kindern schon früh in diesen Punkten genug Selbstständigkeit und ein gesundes Maß an Neugier vermittelt, sich für Dinge zu interessieren und sie auf eigene Faust zu erkunden und zu verfolgen.

  • Ich möchte meine Reaktion etwas näher ausführen, da ich nicht allen Punkten in deinem Beitrag so eins zu eins zustimme, aber denke, dass du einige gute Kernpunkte angesprochen hast.

    Ein Tablet ist ja nicht bloß ein glorifizierter Notizblock ...Oder zumindest sollte es mehr sein als das. Auf einem Tablet kann letztendlich alles erledigt werden, was bis dato nur auf analogen Medien gemacht wird, nur ohne die ganze Papierverschwendung, in der Regel mit größerem Funktionsumfang und mehr Flexibilität -- und selbstverständlich noch viel mehr. Und auch wenn ich finde, dass ersteres für sich bereits ein guter Grund ist, sehe ich den Hauptgrund vor allem in diesem "mehr", denn Digitalkompetenz ist so ein unglaublich wichtiges Kernthema.

    Digitalkompetenz ist definitiv ein wichtiges Thema und natürlich gibt es digital ganz andere Möglichkeiten, als analog. Das wird denke ich auch mortiferus93 nicht abstreiten wollen. Ein Tablet leistet aber tatsächlich keinen nicht unwesentlichen Beitrag als digitaler Notizblock, das darf man auch nicht vergessen. Und es gibt auch nochmal einen großen Unterschied, ob man mit herkömmlichen Tablets oder Laptops mit reiner Tastatureingabe arbeitet, oder mit den neueren Modellen, die tatsächlich auch für handschriftliche Eingabe ausgelegt sind. Denn schlussendlich ist es für unseren Lernerfolg absolut förderlich, per Hand mit einem Stift Notizen zu machen und auch wichtig, damit wir Feinmotorik lernen. Und insbesondere Grundschulkinder (die im Ausgangsbeitrag ja direkt schon als Tabletklassen erwähnt wurden) profitieren auch nochmal enorm davon, richtig per Hand schreiben zu lernen. [1]

    Dazu ist eben gesagt, dass Tablets, die auf Handschrift ausgelegt sind, noch relativ neu sind. Und je nach Modell sind sie auch nicht grade billig, selbst wenn man über Leasing geht, grade wenn man Kinder ab der ersten Klasse damit versorgen will. Da finde ich es schon durchaus gewagt, als Schule so viel Geld in Tablets zu stecken, während sonst an jeder Ecke Geld für Modernisierungen oder Sanierungen von Räumen fehlt. Es kann in meinen Augen halt nicht sein, dass man lieber ganz toll und digital unterwegs sein will und seinen Schülern Tablets als Leihgeräte gibt, weil darüber grade alle reden, aber die Hälfte der Schultoiletten sind nicht nutzbar und in den MINT-Räumen kann man kaum arbeiten, da die Materialien alle veraltet oder kaputt sind. Das ist jetzt aber nicht unbedingt ein Problem der Tablets, sondern eher der Ausführung, daher das nur am Rande.


    Aber um nochmal zum Punkt Digitalkompetenz zurückzukommen: Wenn ich mich an meinen "Computerunterricht" vor 15 Jahren erinnere, dann war der wirklich schlecht. Wir haben in einem ganzen Schuljahr gelernt, wie man Word öffnet und darin absolut hässlich formatiert und wir sollten 10-Finger-Schreiben lernen, was bei mir nie gefruchtet hat. Dafür habe ich das dann irgendwann intuitiv gelernt, als Touch-Handys auch für mich ein Thema wurden und ich recht viele SMS geschrieben habe. Also da muss man definitiv deutlich aufholen (und ich hoffe, dass das auch schon passiert ist). Dafür braucht man aber nicht schon ab 6 ein Tablet, dafür reicht auch deutlich besserer Informatik-Unterricht, den man spätestens ab der 7. Klasse mindestens ein Jahr verpflichtend macht, damit eben jeder gewisse Grundkenntnisse erlernt.

    Was aber ein wichtiger Punkt ist, der auch heute noch viel zu oft vergessen wird, ist Datensicherheit. Und das ist auch ein Thema bei Schul-Tablets. Denn irgendwie müssen die Notizen und Daten von dem Tablet ja auf einen Heim-PC/Laptop gebracht werden, wenn man sie nicht verlieren will (und generell sollte Datensicherung grade bei Schulnotizen in jedermanns interesse liegen). In den seltensten Fällen wird das über einen USB-Stick, BT oder lokale Datentransfers gemacht, sondern man nutzt aus Bequemlichkeit dann seinen Google-Account, den eh jeder schon fast zwanghaft haben muss, wenn man irgendein Angebot im Internet nutzen möchte und sortiert sich über Google Drive. Das ist ja auch eine tolle Sache, keine Frage. Und wenn es sich nicht um sensible Daten handelt, ist da auch im ersten Moment sicher kein großes Problem zu sehen. Das Problem kommt aber dann damit, dass Schulen wahnsinnig attraktiv für Schadsoftware werden, die dann durch den Datentransfer großflächig ins Heimnetzwerk verteilt wird, wo dann eben doch sensible Daten liegen. Technisch zu verstehen, wie man sich dagegen effektiv schützen kann und auch mental zu verstehen, was für Ausmaße das haben kann und dann auch noch in der Lage zu sein, den Eltern richtig erklären zu können, wie man das Heimnetzwerk richtig schützen kann, da man eben im Schadensfall nicht allein betroffen ist, übersteigt die Kapazitäten von Erstklässlern enorm. Ich würde sogar so weit gehen und sagen, dass es die Kapazitäten von Fünftklässlern auch in den meisten Fällen noch übersteigen wird. Und diese Kompetenz sollte meiner Meinung nach erst in einem vernünftigen Ausmaß vermittelt werden, bevor man Tablets an die Schüler aushändigt. Von mir aus auch gerne mit einem umfassenden Test über die Kompetenzen, den man bestehen muss, um das Tablet überhaupt zu bekommen. Denn Datensicherheit darf einfach nicht unterschätzt werden.

    Spätestens ab dem Zeitpunkt, ab dem tatsächlich (einigermaßen) wissenschaftliche Arbeiten auf dem Plan stehen, sind digitale Bücher mit der Papierversion überhaupt nicht mehr zu vergleichen. Die Effizienz und Gründlichkeit, mit der man in eBooks suchen, sortieren, merken und arbeiten kann, macht sich dann extrem bemerkbar. Bei meiner Thesis hab ich jedes mal gekotzt, wenn Bücher nicht in digitaler Form verfügbar waren, allein schon weil ich, um den gesuchten Inhalt in diesen etlichen Seiten finden zu können, nicht einfach die Suchfunktion nutzen konnte. Da dauerte die Arbeit in den analogen Büchern vermutlich jeweils 5-10 Mal so lang, weil ich so viele Seiten nach dem möglicherweise relevanten Inhalt querlesen musste.

    Und diese Effekte beginnen ja nicht erst in der Oberstufe oder der Uni, es macht sich nur bei dem hohen Workload so richtig bemerkbar. Auch in den vorherigen Klassen sollten die Schüler bereits wissen, wie sie digitale Tools effektiv einsetzen können, wie sie erfolgreich im Internet nach Inhalten recherchieren (das ist echt eine ganz große Schwäche bei vielen Menschen), wie sie ihre Informationen sinnvoll sammeln, strukturieren, aufarbeiten... All sowas. Und da kann mir wirklich keiner erzählen, dass das analog auch nur ansatzweise so effizient möglich ist, wenn man denn auch gelernt hat, die Dinger gescheit zu bedienen.

    Ich kann dem teilweise aus eigenere Erfahrung zustimmen, andererseits fand ich es persönlich immer deutlich angenehmer, Bücher analog zu lesen und mir die wichtigsten Dinge einfach rauszuschreiben oder im Zweifel rauszukopieren. Aber das wird wohl auch immer auf den Forschungsschwerpunkt ankommen und wie umfangreich das Material ist. Suchfunktion ist definitiv etwas sehr angenehmes und hilfreiches und beschleunigt den Vorgang definitiv, wobei ich auch sagen muss, dass ich für meine wissenschaftlichen Arbeiten oft sehr interessante Ansätze gefunden habe, wenn ich einfach im Inhaltsverzeichnis nach Dingen, die irgendwie richtig klingen, gesucht habe. Davon war dann sicher nicht alles 100% auf mein Thema passend, aber eben interessante Einblicke, die ich oft irgendwie verwerten konnte. Aber auch hier wird das wohl dann auch sehr auf den Forschungsschwerpunkt ankommen, daher will ich hier nicht verallgemeinern sondern einfach mal meine Erfahrung dagegen stellen.

    Richtiges Recherchieren, Informationen sammeln und strukturieren sind definitiv Kompetenzen, die erlernt werden müssen. Insbesondere im Internet. Wir hatten zum Beispiel im ersten Semester auch ein Pflichttutorium, in dem uns sehr genau erklärt wurde, welche Websiten überhaupt als belastbare Quellenangabe genutzt werden dürfen und welche nicht seriös genug sind. Aber die grundlegenden Kompetenzen kommen nicht nur im Internet zum tragen, sondern auch in der klassischen Recherche, in der man sie zumindest an meiner Schule im Deutschunterricht 9./10. Klasse gelernt hat. Und auch dazu braucht man keine Tablets für jeden Schüler, dafür reicht es, ein paar Räume mit vernünftigen PCs auszustatten und die für den Unterricht zu nutzen, um die Themen auch in digitaler Form und mit dem Internet vernünftig zu erarbeiten.

    Darüber hinaus ist mit einem Gerät ja auch noch viel mehr möglich, seien es Lernspiele für jüngere Kinder und das direkte ausfüllen von Arbeitsblättern, sei es digitale Kreativität vom Malen über Bildbearbeitung oder digitales Modellieren bis hin zu Sachen wie Videoschnitt. Musik kennenlernen, entdecken, selber machen. Erklärvideos sehen oder gezielt suchen. Sozialer Austausch. Interaktiv mit neuen Sprachen in Berührung kommen und diese intuitiv lernen.

    Hier bin ich etwas Zwiegespalten. Denn ja, all die Dinge die du nennst sind definitiv Bereicherungen. Ich hatte selbst als Kind Lernspiele für den PC, mit denen ich zum Beispiel meine zweite Muttersprache aktiver lernen konnte (da ich in Deutschland gelebt habe, hatte ich eben nicht viel Austausch in der Sprache in meinem allgemeinen Umfeld, abgesehen von einem Elternteil, das immer in der Sprache gesprochen hat) und das war sicher etwas Gutes. Daher will ich das sicher nicht abstreiten.

    Allerdings finde ich grade die Punkte digitaler Kreativität schwieriger. Wenn wir mal von Videoschnitt und Bildbearbeitung absehen, da beides definitiv erst durch digitale Tools großflächig verfügbar wurde, glaube ich nicht, dass es besonders gut ist, wenn die ersten kreativen Erfahrungen vor einem Bildschirm stattfinden. Insbesondere Modellierung mit entsprechender Modelliermasse ist wahnsinnig förderlich für die Hand-Augen-Koordination und die Feinmotorik. Analog zeichnen und ein Musikinstrument spielen haben auch definitiv deutliche Vorzüge für die allgemeine Gehirnaktivität und damit auch Gehirnentwicklung, die man so nicht unbedingt mit digitalen Tools hat, je nachdem, welche man verwendet. Es ist haptisch etwas ganz anderes und wird daher auch in unserem Gehirn anders verarbeitet.

    Versteh mich nicht falsch, ich bin ein großer Fan von digitalen Möglichkeiten der Kunstschaffung und ich benutze sie selbst sehr gerne. Ich bin mir auch sehr bewusst, dass es kein "shortcut" ist oder wie man auch oft hört, weniger Fähigkeiten braucht, um digital tolle Kunstwerke zu schaffen. Das ist Schwachsinn und dessen sind wir uns beide bewusst. Digitales Kunstschaffen ist seine eigene Fähigkeit und zwar mit analoger Kunstschaffung vergleichbar, aber man ist nicht automatisch in dem einen gut, weil man das andere kann. Ich will das daher auch gar nicht abwerten. Aber ich denke durchaus, dass es grade für Kinder hilfreich sein kann, mit der analogen Version anzufangen und sich dann zur digitalen Version hochzuarbeiten, eben weil ich die haptischen Elemente für sehr wichtig erachte. Wenn ich nie Ton in der Hand hatte, kann ich mir schlecht vorstellen zu verstehen, wieso sich jetzt plötzlich digitaler Ton verhält wie er es tut, weil mir die reale Erfahrung fehlt. Es gibt tolle Programme, mit denen man sehr realitätsnah Aquarellmalerei digital nachbilden kann, aber wie soll ich die Auswirkung von Wasser und Papierstruktur und Pigmentstärke verstehen, wenn ich das nie in der Hand hatte? Wenn ich nie die Papierstruktur erspürt habe, wirklich in der Realität gesehen habe, wie sich das Wasser auf dem Papier verhält, wie sich die Farbe beim Trocknen verhält, das sind alles so Dinge, in denen ich mir nicht vorstellen kann, dass man das gleiche Verständnis entwickelt, wenn man direkt digital damit anfängt. Das kann natürlich auch nur an mir und meiner Art, Dinge wahrzunehmen, liegen, daher darfst du mir gerne deine Sicht schildern!

    Es gibt tolle Onlinekurse und -lernmöglichkeiten für fast jede Art von Inhalten, ob jetzt absolute Basics wie lesen und rechnen lernen oder später gezielt für bestimmte Methoden, Programme und Wissensfelder. Und genau das macht so ein digitales Allround-Werkzeug in meinen Augen auch so enorm wichtig. Mit so etwas ist es Kindern möglich, die eigenen Interessen auszuleben, eigene Skills zu entdecken und auszubauen

    Ja es gibt tolle Lernspiele zum Lesen und Rechnen lernen und für so gut wie jedes Themenfeld. Sogar die Polizei hat mal eine eigene Lernspielreihe zum Thema Internetsicherheit und Drogenkonsum herausgebracht (Ich weiß nur leider beim besten Willen nicht mehr, wie sie heißen), weil es ein sehr guter Weg ist, bestimmte Punkte spielerisch zu erklären. Und grade auch bei so Sachen wie die Auswirkung von Alkohol und Drogeneinfluss auf die Sinneswahrnehmungen lassen sich in einem Spiel deutlich besser darstellen und veranschaulichen, als wenn man es nur mit Worten erklärt. Das ist definitiv auch für Kinder schon eine gute Option, sich mit Themen auseinander zu setzen und spielerisch zu lernen und Interessen zu entdecken.

    Aber auch hier, dafür brauchen sie kein Schultablet mit 6 Jahren. Dafür reicht es, wenn sie sich ein paar Tage die Woche 30-60 Minuten vor einen PC setzen. [2] [3] [4] [5]

    und an vielen Stellen zeitsparend zu arbeiten, wodurch auch mehr Zeit für weiterführende, wichtigere Sachen bleibt.

    Ich weiß, worauf du hinaus willst, aber irgendwie stimmt mich das etwas mulmig, weil es so in diese ganze "Möglichst alles schnell schnell erledigen"-Richtung geht. Klar will man Dinge schnell erledigen, die einem nicht den meisten Spaß machen, das streite ich nicht ab. Und es ist sicher auch bei einigen Dingen eher hinderlich, wenn man sich zu lange damit befassen muss. Aber generell würde ich nicht sagen, dass es eine gute Einstellung ist, alles immer so schnell wie Möglich erledigen zu wollen. Es kommt natürlich immer sehr auf das Ausmaß an, aber ich sehe das zum Beispiel extrem an Menschen in meinem Umfeld, die sehr schnell gestresst sind, wenn dann doch mal etwas ein bisschen länger dauert oder man sich selbst eben nicht schnell schnell durch etwas durchhetzen möchte, sondern es entspannter und gemütlicher angehen will. Und manche Dinge kann man einfach nicht schnell erledigen. Das beste Beispiel dafür ist Kochen. Gutes Essen zu kochen, dauert Zeit, manchmal sogar mehrere Tage. Natürlich kann man auch etwas genießbares in 15 Minuten auf den Tisch stellen, aber grundsätzlich würde ich aus meiner Küchenerfahrung sagen, dass man für ein ausgewogenes, abwechslungsreiches und leckeres Gericht 30 Minuten bis 2 Stunden einplanen sollte (je nach Zutaten). Wenn man jetzt aber von Kind an lernt, dass man möglichst immer alles ganz schnell erledigen muss, damit man ganz viel Zeit für "spaßigere" Dinge hat, dann passiert das, was ich auch schon regelmäßig bei erwachsenen Personen beobachtet habe: Es wird sich keine Zeit für die Dinge genommen, die wichtig sind, aber vielleicht nicht so viel Spaß machen. Um im Beispiel zu bleiben: Man ernährt sich dann lieber von Instant-Nudeln, Tiefkühlpizza oder bestellt irgendwo Essen mit fragwürdigem Nährstoffinhalt, anstatt sich eben die Zeit zu nehmen, selbst etwas vernünftiges zu kochen. Selbst wenn es nichts großes sein soll und man bei simplen Gerichten bleibt, ist es für manche eben schon wahrgenommen "zu viel", wenn man 30 Minuten in der Küche steht, um sich selbst zu ernähren. Das hat jetzt zwar nicht direkt etwas damit zu tun, ist aber eine indirekte Auswirkung des Mindsets, immer zeitsparend und möglichst schnell zu arbeiten, damit man danach zeit für die "spaßigen" Dinge hat.

    Man bekommt mit so einem Gerät imo ein ganz wichtiges Werkzeug für Teilhabe und Selbstverwirklichung in die Hand.

    Das finde ich eine interessante Aussage der ich generell zustimmen würde. Grade dem Punkt mit der Selbstverwirklichung. Aber auch hier, nicht mit 6 Jahren. Denn wie du selbst auch sagst:

    Ich halte es auch für wichtig, dass mit der ganzen digitalen Welt der Bezug zur realen nicht verloren geht und die Zeit, die Kinder an Geräten verbringen, gewisse Grenzen hat. Und dass auch die nicht-digitale Natur erkundet werden kann, Kinder genug Bewegung bekommen und so weiter. Selbstverständlich kann das auch eine schwierige Balance sein an einigen Stellen.

    Grade Kinder können sich sehr schnell in der digitalen Welt verlieren und anstatt sich selbst zu verwirklichen an den ständigen Vergleichen mit anderen, die durch das Internet kaum noch wegzudenken sind, schnell ihr Interesse verlieren und daran kaputt gehen, nicht "gut genug" zu sein. Ich bin mir nicht sicher, welche Lernplattformen, außer spezifisch Lernspielen oder eben intuitiv Software erlernen, tatsächlich für Kinder ausgelegt sind und dem ganzen Problem entsprechend entgegen arbeiten, aber sobald man wirklich die vollen Möglichkeiten der Selbstverwirklichung ausschöpfen möchte, muss man online gehen und das ist kein besonders guter Ort für Kinder, sowohl aus dem Sicherheitsaspekt (Kinder erzählen nur zu gern viel zu viele private Informationen, wenn man ihnen nur gut genug zuhört), den mentalen Fähigkeiten als auch der generellen Internetkultur. Daher ist es tatsächlich sehr schwierig, da einen richtigen Weg zu finden, solche Angebote greifbar zu machen und anzubieten, aber gleichzeitig auch als Elternteil die Sicherheit des Kindes zu gewährleisten und eben wenn Internet dann nur begleitet und mit strengen Filtern. Grade bei Grundschulkindern. Und da finde ich es eben nicht besonders förderlich, wenn man von der Schule, die ja auch eine Aufsichtspflicht und einen Bildungs/Erziehungsauftrag hat, in dem Alter schon normalisiert wird, dass die "wahre Welt der Möglichkeiten" digital ist. Denn es gibt auch analog eine Menge Möglichkeiten, sich auszuprobieren, die mit weniger Risiken einhergehen und eben auch durch die reale Sinneserfahrung das Gehirn deutlich umfassender beeinflussen.


    Diese Grenze sehe ich aber ausgerechnet in der Bildung als am schlechtesten gesetzt, denn hier ist Digitalkompetenz mittlerweile imo die absolut wichtigste Komponente. Du kannst alles mögliche nicht wissen, aber wenn du in der Lage bist, solche Geräte gut einzusetzen, kannst du jede Wissenslücke schließen. Und daher sehe ich es auch als wichtig an, dass man Kindern schon früh in diesen Punkten genug Selbstständigkeit und ein gesundes Maß an Neugier vermittelt, sich für Dinge zu interessieren und sie auf eigene Faust zu erkunden und zu verfolgen.

    Dem hier stimme zu. Es ist wichtig, grade in der heutigen Zeit, früh genug mit digitaler Kompetenz anzufangen und die Möglichkeiten altersgerecht zu nutzen. Es würde auch zum Beispiel dem Geschichtsunterricht deutlich helfen, wenn man weg von viel zu vielen Jahreszahlen kommt, sich auf die paar konzentriert, die wirklich wichtig sind und sonst deutlich mehr Fokus auf Zusammenhänge und den Verlauf der Geschichte legt, als auf Daten. Das würde nicht nur deutlich mehr Kinder für Geschichte begeistern, sondern auch zusätzlich Transferkompetenzen steigern, die man spätestens ab der Oberstufe braucht, aber vorher selten gefragt waren. Und es würde helfen, Politik und das Weltgeschehen besser zu verstehen, da man eben aus der Geschichte nur durch die Zusammenhänge lernen kann, welche Dinge immer wieder aufeinander folgen und was das für uns heute bedeutet. Geschichte wiederholt sich ja doch gewisserweise immer wieder, da Menschen dazu tendieren, auf ähnliche Situationen ähnlich zu reagieren.

    Es ist auch absolut wichitg, Kindern dem Alter angemessene Selbstständigkeit und Neugier zu vermitteln und aufzuzeigen, wie sie sich selbst mit Dingen beschäftigen können, die sie interessieren. Aber auch dafür braucht es eben nicht immer digitale Tools. Wer tiefgreifendes Interesse an einem spezifischen Themengebiet hat, dem wird eher selten geholfen sein, wenn man ihn zu Wikipedia schickt. Da würde ein entsprechendes Fachbuch schon eher helfen. Anstatt komplett auf digitale Ressourcen umzusteigen fände ich es daher deutlich wichtiger, dass man Kindern beibringt, analog und digital zusammen zu benutzen. Zum Beispiel fände ich es grade bei jüngeren Kindern deutlich besser wenn man sagt: "Du interessierst dich für Insekten? Hier ist ein gutes (altersgerechtes) Buch dazu und wenn du etwas darin nicht verstehst oder spezielle fragen hast, hast du mit den digitalen Tools unter Anleitung deiner Eltern die Möglichkeit, deine spezifischen Fragen zu beantworten oder mehr Bilder zu finden." als wenn man das Kind dann mit "Google einfach nach Insekten und klicke dich durch die Suchergebnisse und Bilder" ins Internet losschickt, wo sie dann von Information erstmal komplett erschlagen werden, die Informationen häufig nicht altersgerecht aufgearbeitet sind oder je nach Suchanfrage sehr fragwürdige Ergebnisse bekommen. (Das sind jetzt natürlich gewisserweise auch wieder Extreme und man kann natürlich auch als Elternteil oder Lehrkraft eine Vorauswahl geeigneter Websiten für Kinder suchen und dann spezifisch auf diese verweisen, aber in der Realität sehe ich leider deutlich öfter, dass man Kinder ins Internet "abschiebt", weil man nicht die Zeit oder das Interesse daran hat, sich vernünftig damit zu befassen)

    Wie gesagt, es kommt immer auf das Alter an und wenn man ab der Oberstufe mit digitalen Tools arbeitet, sehe ich das auch ganz anders als bei, wie im Ausgangsbeitrag genannt, Erstklässlern. Es ist absolut wichtig, die Bildung zu digitalisieren und grade digitale Kompetenzen dringend in den Unterricht mit einzubauen, auch schon möglichst früh, da heutzutage immer früher Kinder mit digitalen Medien in Berührung kommen. Aber zur digitalen Kompetenz gehört eben auch dazu (wie du auch angemerkt hast), dass man gewisse Grenzen kennt und eine gesunde Balance zwischen digitaler und realer Welt seinem Alter entsprechend hat. Und grade bei Kindern ist die Balance mal sehr schnell gekippt, da eben der Hauptfokus auf realen, haptischen Erfahrungen liegen und die Medienzeit sehr klein gehalten werden sollte

  • Guten Morgen alle zusammen^^ ,

    ich habe mir mal die Anmerkungen von mortiferus93 zu Herzen genommen und versucht ein paar Beispiele zu finden.


    1. Zuallererst soll denke ich der Sinn von Tablets von Klein an darin bestehen einerseits den Schülern die Bedienung digitaler Medien näherzubringen, andererseits habe ich bei mir selbst festgestellt dass die Lernmotivation mit digitalen Medien weitaus größer ist. Das scheint auch ein Grund für die frühe Nutzung von Medien zu sein da schon in der Grundschule Aufgaben gestellt werden wie "Drehe einen Kurzfilm zum Thema xy" oder "Erkläre in einer Sprachaufnahme...". Dabei finde ich gerade letzteres Beispiel ziemlich interessant da ich an meiner deutschen Schule festgestellt habe dass viele Klassenkameraden schreibfaul waren und versucht haben alles möglichst kurz zu halten. Bei solchen Sprachaufnahmen kommt hingegen meist ein ziemlich langer Text heraus, da Reden für viele nicht so langweilig und/oder anstrengend ist wie mit der Hand zu schreiben.


    2. Das sehe ich anders, obwohl der Unterricht an den dänischen Gymnasium weitaus schneller läuft und sich meist mit Themen wie Vektorenrechnung gerade mal 4 Wochen statt 5 Monate beschäftigt wird habe ich nicht das Gefühl dass es schwerer oder anstrengender ist als in Deutschland. Das, denke ich, liegt unter anderem an der späteren Separierung.

    Ich meine du solltest dass mal betrachten wie folgt:

    In Deutschland werden die Schüler nach der vierten Klasse aufgeteilt. Dabei sind sie noch sehr jung und können selbst so gut wie gar nicht einschätzen wie gut sie mit komplizierteren Themen zurechtkommen, weswegen die Entscheidungsmacht bei den Eltern liegt. Wie ich gemerkt habe treffen diese aber häufig leider auch keine rationale fundierte Entscheidung sondern schicken ihr Kind leider oft auch einfach, teilweise trotz anderer Empfhelung durch die Grundschule, aufs Gymnasium.

    Dies hat häufig, wie ich auch viel in meiner eigenen Klasse gemerkt habe zur Folge, dass ein paar Schüler relativ lange brauchen um etwas wirklich zu verstehen, wodurch der Lernfluss deutlich beeinträchtigt wird und ein Thema teilweise doppelt oder dreifach erklärt werden muss bis es auch diejenigen verstanden haben, die eher weniger intelligent sind. Oder um es mit einer deutschen Weisheit zu sagen: "Eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied".

    In Dänemark hingegen ist es durch die späte Separierung etwas anders. Die Schüler sind mit meist 18 Jahren und ein bis zwei Orientierungsjahren sehr wohl dazu in der Lage selbst einzuschätzen ob sie den härteren Stoff schaffen und können aufgrunddessen eine fundierte Entscheidung treffen. Somit sind im Gymnasium auch nur diejenigen die auch motiviert dazu sind die Schule weiterzumachen. Aufgrund des Mangels an unmotivierten oder auch intelligenzschwächeren Schülern wird der Stoff meist schon nach der ersten Erklärung verstanden und diejenigen die es mal nicht beim ersten mal verstehen bringen es sich freiwillig zu Hause selbst bei. Dadurch wird der Lernfluss wesentlich weniger gedrosselt.


    3. Naja, es gibt auch viele relativ lehrreiche Filme die zur Unterhaltung gedacht sind und häufig lassen sich damit auch mehrere Fächer oder Themen verbinden.

    In Deutsch haben wir zum Beispiel momentan das Thema Spielfimanalysen (interessanterweise machen wir dasselbe gerade auch in dänisch aber die meisten meiner Mitschüler haben jetzt seit gerademal zwei Jahren Deutschunterrich und sind auf C1-Niveau) und in Geschichte nehmen wir die Zeit nach dem zweiten Weltkrieg in Dänemark durch, also meinte unsere Deutschlehrerin einfach dass wir mal den Film "Unter dem Sand - Das Versprechen der Freiheit" gucken (Den ich übrigens sehr empfehlen kann).

    Was den Unterrichtsstil angeht kommt es da wirklich auf den Schüler an, manche lernen halt besser durch Frontalunterricht und manche durch viel Selbstanwendung. Deshalb sind die dänischen Stunden auch meist geteilt in 15 Minuten Einweisung (frontal), 30 Minuten selber machen und 15 Minuten Nchbesprechung (frontal). Ich habe dazu mal in meiner Klasse rungefragt und eigentlich sind alle zufrieden damit.

    Was deine Frage zu den Noten angeht hast entweder du etwas falsch verstanden oder ich habe mich sclichtweg missverständlich ausgedrückt. In DK ist es so, dass man an den meisten Schulen nur am Ende jedes Jahres eine Note in jedem Fach bekommt. Dabei bekommt man erst ab der neunten Klasse Noten und diese werden etwas anders zusammengesetzt als in Deutschland. Während es ja in Deutschland bekanntermaßen so ist dass es festgelegte Prozentzahlen zur Zusammensetzung der Jahresnote aus mündlich und schriftlich gibt (z. B. 60/40) gibt es in Däemark nicht wirklich so was in der Art oder es wird einfach nicht umgesetzt.

    Es ist nämlich so dass in Dänemark nur eine einzige Arbeit pro Fach pro Schuljahr geschrieben wird und diese zwar auch in die Gesamtnote miteingeht aber nicht als feste Prozentzahl sonder die Lehrer können da variieren. Wenn zum Beispiel die Arbeit 2 Punkte waren (das niedrigste Ergebnis wenn du auch nur einen einzigen Buchstaben schreibst) und mündlich sehr gut bist kann dir der Lehrer trotzdem als Gesamtnote 12 Punkte (das bestmögliche) geben. Die Prüfungen zählen nicht so sehr als fester Bestandteil der Note sondern eher als Ausgleichschance für stille Schüler.

    Außerdem ist genau jetzt Prüfungsphase in meinem Gymnasium, aber ich habe nicht das Gefühl dass die Schüler so gestresst sind wie wenn in Deutschland eine Woche mit drei Arbeiten ansteht. Das könnte vermutlich einerseits an eben genannter Flexibilität der Noten liegen (die im Übrigen immer zugunsten des Schülers vergben werden) aber auch daran dass selbst die Arbeiten hier lockerer sind. Damit meine ich zwei Sachen:

    Erstens: Trotz dass die Arbeiten ungefähr den gleichen Umfang haben wie in Deutschland, wird den Schülern wesentlich mehr Zeit zur Verfügung gestellt, meist statt den üblichen 90 Minuten in Deutschlan +-3 Stunden.

    Zweitens: Ich hatte in deutschland genau einen Lehrer bei dem wir während den Arbeiten sprechen und uns helfen durften. An meiner Schule ist das allerdings bei fast allen Lehrern so. Als ich gefragt habe warum wurde mir geasagt dass es ja eigenlicht auch in der Arbeitswelt immer einen gibt der dir helfen kann.

    Ein Beispiel das mich wirklich von der Entspannheit des dänischen Schulsystems überzeugt hat, war die DHO (Dansk-Historie-Opgave = Dänisch-Geschichte-Aufgabe). Es handelte sich um einen 15-seitigen Aufsatz für den die Schüler seit Anfang des Schuljahres bis jetzt Zeit hatten. Das sind 9 Monate. In Deutschland hatte ich für einen Politik-Wirtschaft-Aufsatz über mindestens 8 Seiten gerade mal eine Woche Zeit.

    Und wenn du an einer dänischen Universität studieren möchtest wird dort auch nicht so sehr auf die Noten geachtet wie in Deutschland. Im Gegenteil, soweit ich weiß gibt es für keinen Studiengang einen Mindestnotenschnitt.


    4. Da stimme ich dir zu, das ist wirklich schulabhängig, aber um ein Beispiel zu nennen war ich in Deutschland auf einer Gesamtschule mit round about 1800 Schülern und es gab dauernd Mobbing und fast jede Pause eine Prügelei. Von einem Nachbarn der jetzt seit 3 Wochen auf die Volksskole mit knapp 800 Schülern geht weiß ich allerdings dass er dort noch keinen einzigen Vorfall dieser Art erlebt hat.


    5. An Minderjährige wird nicht wirklich ausgeschenkt, da von knapp 350 Schülern gerade mal 16 noch nicht volljährig sind.

    Außerdem um noch mal ein wenig auf TimWolla s Beitrag einzugehen ist das Slush zwar mit Spirituosen angereichert kann aber nicht als eine solche bezeichnet werden da es bei zu viel Alkohol nicht gefrieren würde. Es wird zwar von den Lehrern als "mit viiiiel Wodka" angepriesen ich denke aber es sollten auf keinen Fall mehr als 25% der Menge Wodka sein. Das wären bei einem durchschnittlichen Billig-Wodka insgesamt 10% Alkohol also nur halb so viel wie bei so manchen Wein. Da es keine unter 16-jährigen an meiner Schule gibt und der Verkauf von bis zu 16,5% an Jugendliche gestattet ist und es kein Gesetz zum Konsum von Alkohol gibt geht deswegen auch alles mit rechten Dingen zu.

    Nicht böse gemeint aber du hast einen kleinen Rechenfehler gemacht. 40 ml sind zwei Shots bzw. ein Doppelshot. Du solltest nicht als Barkeeper anfangen sonst wird bei dir vielleicht häufiger der Krankenwagen kommen XD

    Was das Thema "professionelles Setting" betrifft sind die Dänen außerdem weitaus lockerer, so siehst du zum Beispiel in der Bank auch mal den einen oder anderen Mitarbeiter in Jogginghose und in Dänemark ist es zum Beispiel auch so dass die Leute auch mit Alkohol oder ähnlichem nicht so verklemmt sind wie in Deutschland. Da ist es normal und die Älteren sind sich fast alle einig dass die Jüngeren doch Spaß haben können und dass das alles nicht schlimm ist sie haben schließlich auch früher Spaß gehabt und getrunken. No front, aber woher willst du wissen woran Professionalität in Dänemark festgemacht wird? Andere Länder andere Sitten.

    Im Übrigen ist es auch so dass die meisten Jugendlichen in Dänemark weitaus früher mehr Verantwortung von ihren Eltern übertragen kriegen als in Deutschland.



    Mir ist jetzt aber selbst auch noch ein Problem im dänischen Schulsystem eingefallen der, nun ja... etwas unangenehm ist.


    ERGÄNZUNG 1: DIE INTEGRATIONSKLASSEN

    Und zwar bieten viele Volksskolen in Dänemark Integrationsklassen für Einwanderer an die dem Zweck dienen sollen dass die Kinder zwischen 7 und 14 Jahren erst einmal etwas dänische Kultur und Sprache lernen bevor sie in eine normale Klasse kommen. Gut gedacht, schlecht gemacht. Der Unterricht wird nämlich zu 100% auf Englisch geführt, es gibt keinen Dänischunterricht, der Stoff ist sehr "unterfordernd" und es gibt keine feste Aufenthaltsdauer in der Klasse.

    Als Beispiel nehme ich mal meine Nachbarn mit einer Tochter in der I2 (9-11 Jahre) und einem Sohn in der I3 (12-14 Jahre). Die Tochter wurde von ihren Eltern sehr schnell auf eine normale Schule geschickt weil sie -believe me or not- nach zwei Monaten kein Dänisch aber einwandfreies RUMÄNISCH gesprochen hat.

    Der Sohn wurde kurz darauf auch auf eine normale Schule geschickt weil er vom Unterricht erzählt hatte und dass seine meist 12-jährigen Mitschüler nes nicht geschafft haben 36/6 zu rechnen. Das ist mir zum Glück erspart geblieben.

    Das Problem bei ihm war dann nur dass er in Deutschland mit einem 1er-Schnitt in der achten Klasse Gymnasium war und die Schuldirektorin ihn in die sechste Klasse stecken wollte.


    Also neues Fazit: Mir persönlich sagt das dänische Schulsystem weitaus mehr zu als das Deutsche auch wenn es noch nicht ganz perfekt ist.

  • 4. Da stimme ich dir zu, das ist wirklich schulabhängig, aber um ein Beispiel zu nennen war ich in Deutschland auf einer Gesamtschule mit round about 1800 Schülern und es gab dauernd Mobbing und fast jede Pause eine Prügelei. Von einem Nachbarn der jetzt seit 3 Wochen auf die Volksskole mit knapp 800 Schülern geht weiß ich allerdings dass er dort noch keinen einzigen Vorfall dieser Art erlebt hat.

    Meiner Erfahrung nach gibt es an jeder Schule Mobbing und nur weil man es nicht sieht, heißt es nicht, dass es nicht da ist.^^"

    Im Gegensatz dazu, muss eine Prügelei nicht auf Mobbing hinweisen. Das sind meist zwei dumme Kinder, sagen wir wie es ist, meistens zwei dumme Buben, die ein Problem miteinander haben, das sich meist auch schnell wieder auflöst. Oder von beiden gleichermaßen ausgeht, was dann aber kein Mobbing ist.


    Das meiste an tatsächlichen Mobbing findet unterdründig im Subtext statt und ist viel mehr psychologisch.



    PS: Am besten du zitierst wie üblich und löscht die Passagen raus, die du nicht brauchst.

  • Danke für deine Ausführungen, @Loun. Ich denke, dass wir an vielen Stellen eigentlich in eine recht ähnliche Richtung gehen und dieses Zitat könnte das stellvertretend ganz gut darstellen:

    Anstatt komplett auf digitale Ressourcen umzusteigen fände ich es daher deutlich wichtiger, dass man Kindern beibringt, analog und digital zusammen zu benutzen.

    Rein digital ist auch überhaupt nicht das, was ich mit meinem Beitrag aussagen wollte und genau diese intelligente Mischung aus digitalen und analogen Medien ist etwas, was ich mir für den Bildungssektor wünschen würde.


    Warum ich hier so viele Dinge aufgezählt habe, die man mit einem Tablet alles machen kann, liegt vor allem daran, dass ich aus der vorangegangenen Diskussion den Eindruck bekommen habe, dass sich viele Menschen bei "Tablets im Unterricht" vor allem vorstellen, dass man ganz genau das gleiche macht wie auf einem Blatt Papier, nur dann halt in digital. Und das ist ja eigentlich gar nicht das, was man hier anvisieren sollte. Und das wäre auch kein allzu intelligenter Einsatz solcher neuer Möglichkeiten in meinen Augen. Viel mehr wären unter optimalen Bedingungen damit deutlich individuellere, effektivere und interessantere Optionen für das Lernen verfügbar. Um einfach mal ein Beispiel anzubringen, was ich hier ungefähr meine: Statt mit analogen Karteikarten zum Vokabellernen dann digitale Karteikarten fürs Vokabellernen am Tablet zu nutzen, wäre es ja ein deutlich besserer Einsatz, wirklich ein Lernprogramm nutzen zu können, das mithilfe von interaktiven Geschichten, Bildern, Videos, kleinen Spielen usw. auf einen natürlichen Sprachgewinn abzielt.

    Also ich halte es nicht für allzu sinnvoll, zu sagen, dass das Papier einfach zum Screen werden soll. Also klar, auch da würde viel Papier gespart und so, aber auch die Geräte verbrauchen ja gewisse Ressourcen und kosten viel Geld, es gibt auch andere Knackpunkte, da müsste man schon genauer hinschauen.


    Und insbesondere Grundschulkinder (die im Ausgangsbeitrag ja direkt schon als Tabletklassen erwähnt wurden) profitieren auch nochmal enorm davon, richtig per Hand schreiben zu lernen. [1]

    Dazu ist eben gesagt, dass Tablets, die auf Handschrift ausgelegt sind, noch relativ neu sind.

    Ich gehe auf jeden Fall von Geräten aus, die mit einem Stift kompatibel sind, damit eben auch handschriftliche Notzen und Skizzen angefertigt werden können. Und die gibt es im Prinzip auch schon recht lange, bereits 2013/14 habe ich mir hier als Schüler/Student ein seinerseits recht gutes Modell für akzeptables Geld ersparen können, das sogar einen aktiven Stylus hatte. Und sowas würde ich da nicht einmal unbedingt erwarten. Gibt da durchaus einige Möglichkeiten.


    Insbesondere Modellierung mit entsprechender Modelliermasse ist wahnsinnig förderlich für die Hand-Augen-Koordination und die Feinmotorik. Analog zeichnen und ein Musikinstrument spielen haben auch definitiv deutliche Vorzüge für die allgemeine Gehirnaktivität und damit auch Gehirnentwicklung, die man so nicht unbedingt mit digitalen Tools hat, je nachdem, welche man verwendet.

    Sowas (und ähnliche Zitate dieser Art fasse ich hier mal mit rein) sehe ich absolut genauso. Es ist sehr wichtig, dass Kinder auch lernen die Dinge mit allen Sinnen zu erfahren, dass Koordination an unterschiedlichsten Objekten trainiert wird, dass Haptik an verschiedenen Oberflächen erlebt werden kann und vieles mehr. Also auch an der Stelle: es kann und darf natürlich nicht 100 Prozent der Schulzeit an einem Bildschirm verbracht werden, das sollte gar nicht das Ziel sein. Die digitalen Werkzeuge ermöglichen hier einfach ganz neue Möglichkeiten für innovative Lernkonzepte, selbstverständlich sollten sie aber auch gemäß ihrer eigenen Limitierungen eingesetzt werden.


    Auf viele andere Parts deines Beitrages lässt sich das dann auch übertragen, weshalb ich auf diese einzelnen Punkte nicht alle eingehen werde, um im Prinzip das gleiche zu sagen :D


    Das hier finde ich aber noch sehr wichtig:

    Ich weiß, worauf du hinaus willst, aber irgendwie stimmt mich das etwas mulmig, weil es so in diese ganze "Möglichst alles schnell schnell erledigen"-Richtung geht. Klar will man Dinge schnell erledigen, die einem nicht den meisten Spaß machen, das streite ich nicht ab. Und es ist sicher auch bei einigen Dingen eher hinderlich, wenn man sich zu lange damit befassen muss. Aber generell würde ich nicht sagen, dass es eine gute Einstellung ist, alles immer so schnell wie Möglich erledigen zu wollen.

    Das ist gaaar nicht das, was ich mir bei dieser Aussage gedacht habe. Im Gegenteil sogar. Da bin ich absolut bei dir. Es geht nicht darum, dass alles möglichst schnell erledigt werden soll, sondern viel mehr darum, dass die Zeit, die zur Verfügung steht, viel sinnvoller genutzt werden könnte. Ich bin der Ansicht, dass vieles vom derzeitigen Unterrichtsinhalt mit besseren, individuelleren und interaktiveren Lehrkonzepten in viel kürzerer Zeit für Kinder fassbar sein könnte, sodass weniger Zeit dafür verwendet werden muss, diese Inhalte auch wirklich zu erfassen und zu begreifen, sondern dass das erlernte Wissen auch stattdessen Anwendung finden kann. Das ist viel wertvoller, viel zugänglicher, weckt mehr Interesse und hat vor allem auch idR deutlich langfristigere Lerneffekte. Und letztendlich ist das in meinen Augen auch viel lebensnäher, belastet weniger und macht vor allem auch Bock neue Dinge zu lernen.


    Ich find's halt traurig, wenn ich darüber nachdenke, wie viele Themen ich in der Schule trocken und langweilig fand, die sich in einem anderen Zusammenhang dann doch plötzlich als total spannend entpuppt haben. Man hätte den Inhalt eigentlich nur mal ansprechend aufbereiten und interaktiv vermitteln müssen.



    Und natürlich wäre ein Tablet hier nicht die einzige Option, den Unterricht stärker in diese Richtung zu lenken. Ich halte es aber für eine der besten, weil damit ein eigener digitaler Space und ein umfassendes Werkzeug zur Verfügung steht, das man nach und nach immer besser kennenlernt. Zu lernen wo und wie man so ein Werkzeug einsetzen kann und wann auch andere Möglichkeiten sinnvoll(er) sein können ist etwas, das Kinder mit der Zeit selbstständig entscheiden lernen müssen. Ein Tablet hat einfach noch einmal ganz andere Einsatzmöglichkeiten im Alltag als ein fest installierter PC oder ein deutlich sperrigerer Laptop ohne Touchfunktionen und ließe sich dadurch auch richtig gut mit vielen anderen Dingen/Inhalten verknüpfen, auch outdoor. So wird es gerade nicht dieses Abtauchen in eine digitale Parallelwelt, das man vermeiden möchte. Ich glaube, dass kaum ein anderes Gerät so gut geeignet ist, diese Symbiose aus analoger Umwelt, digitalen Hilfsmitteln und der eigenen verknüpfenden Aktivität zu erleben und spielerisch zu lernen.



    Ab wann so eine Einführung genau praktikabel ist, darüber lässt sich wohl streiten. Ich wäre mir auch unsicher, ob das direkt mit der ersten Klasse sein müsste und Kinder in dem Alter schon die nötige Koordination, Weitsicht und Verantwortung besitzen, ein solches Gerät gut zu behandeln. Wahrscheinlich sogar schon, wenn ich mir so ansehe, wie erschreckend gut viele junge Kinder schon mit Smartphones und so umgehen können. Für Kinder höherer Grundschulklassen würde ich das aber bejahen.


    Edit: irgendwie ist hier der letzte Teil meines Beitrages verschwunden, ich habe aber gerade keine Zeit, den nochmal zu tippen. Hoffe ich kann den später ergänzen :< Glaube es ging dabei primär um die Finanzierung.

  • ok, Manfred Spitzer ist ... ähm wie drücke ich das politisch korrekt aus ... fachlich extrem umstritten. Bei dem Verzicht auf digitale Güter im Vorschulalter gehe ich noch mit, aber komplett als Jugendlicher darauf zu verzichten, ich finde ich fragwürdig. So gut wie jeder Beruf oder allgemein die gesellschaftliche Teilhabe steht mittlerweile digitales Knowhow voraus, das man sich halt auch antrainieren muss.


    Konsum mit Augenmaß ja, Kompletter Verzicht nein.

    Ja ich meinte auch eher diesen Teil, weil es ja zuvor auch um die Volksschüler ging und Augenmaß (in diesem Fall sogar quasi wortwörtlich) super wichtig ist. Ich denke dass er extremer an die Sache herangeht liegt auch daran, dass dann "Spielraum nach unten" bleibt. So wird zumindest diskutiert und es machen sich ein paar Leute Gedanken die dann eben Augenmaß anwenden weil sie sagen nein verzichten geht nicht. Würde jemand bloß Augenmaß fordern denken sich die meisten "mach ich ja eh schon". Und gar nichts passiert.

    Man muss nicht alles gutheißen aber kann ja auch selbst bei den Studien weiterlesen die er anführt und sich da eine Meinung bilden und öhnliche Studien suchen oder auch welche die das Gegenteil zeigen in den Fällen wo es das gibt.


    Magst du noch ein wenig weiter ausführen, wieso die Bücher empfehlenswert sind bzw. die wichtigsten Erkenntnisse einmal zitieren? So in dieser Form ist der Beitrag in dieser Diskussion leider wenig hilfreich, da man nicht erwarten kann, dass sich jeder Teilnehmer das Buch kauft.

    Oh, ich wusste nicht ob ich das darf - geht ja auch nicht darum dass ich da jetzt sage ihr müsst jetzt 10 Exemplare kaufen. Es gibt Wunschlisten, es gibt Bibliotheken, offene Bücherschränke, etc.


    Aber ja ich kann mal was zu sagen:


    Mir kam gerade noch "Die Smartphone-Epidemie" unter, also für alle die sagen dass es die anderen beiden Titel "nicht gibt", vielleicht trifft das ja eher einen Nerv.


    Für alles gilt: Spitzer gibt in jedem Buch mehrere Dutzend Seiten Quellenangaben an, zitiert Studien und teilweise Gegenstudien um zu zeigen wie da wer an seine Daten gekommen ist, um Methoden zu vergleichen etc. Es ist also nicht einfach so aus der Luft gegriffen.

    Und auch hier nochmal: Klar, er wird an manchen Stellen bewusst etwas übertreiben - aber anders generiert man ja auch kaum mehr Aufmerksamkeit heutzutage (an was das wohl liegt).


    Es ist, wie es auch schon in der Diskussion hier angeklungen ist, einfach so dass Mechanismen wie Empathie, Sozialisierung oder einfach das Naturerleben von Smartphones und anderem (Tablets) kräftig unterbunden werden. Das lernt man nicht über den Bildschirm.

    Und genau das muss absolute Priorität haben in den Jahren 1-13 in etwa. Idealerweise würden zuhause Eltern viel Zeit mit den Kindern verbringen können und auch darauf schauen dass die Digitalisierung dann wenigstens nur in den paar Schulstunden passiert. Spielt es aber nicht, das wissen wir auch schon.


    Haptik ist etwas, das einerseits erst entwickelt und dann auch im Volksschulalter noch verfeinert wird und andererseits beeinflusst Haptik und Feinmotorik die Gehirnentwicklung. Diese Motorik habe ich wenn ich lernen muss einen Stift zu halten, aber nicht wenn ich mit einem Finger flach wische.

    Ganz davon abgesehen, dass gewisse körperliche Probleme zunehmen und immer früher chronisch werden können. Handgelenk, Daumen, Nacken, Rücken, Augen,.... weil wir da sehr bald eine krasse Über-/Falschbelastung angehen und das würde dann ebenso schon im Kindergarten/in der Volksschule starten.


    Es gibt ohnehin schon so vieles, das mit "abwechslungsreichem Kinderleben" (frische Luft, Bewegung, Interaktion, Sozialisierung) konkurriert und das würde nur noch verstärkt werden wenn wir sagen "Vollgas Digitalisierung sobald wie es geht, ist ja so praktisch".


    Ganz abgesehen davon, dass die Menschen kaum mehr beisammensitzen und miteinander reden weil sie stattdessen auf dem Touchscreen wischen müssen. Gilt für jedes Alter, aber wir leben es den 5-Jährigen vor?!


    Diese und diverse andere "Annahmen" lassen sich auch belegen, es ist nur spät und ich hab einen harten Arbeitstag vor dem Computer hinter mir und sitze gerade immer noch und tippe hier also ist die Motivation dazu nicht arg hoch. Kann aber jeder selbst finden ders nicht glaubt.


    Und zum Punkt: ja wir brauchen die digitale Ausbildung weil sonst niemand mehr einen Job schafft.

    Ich selbst habe meinen ersten eigenen Laptop zum ersten Mal so richtig intensiv während meiner Vorwissenschaftlichen Arbeit fürs Abitur genutzt. In der Klasse gab es einen Desktop der in der Pause mal zum Streitschlichten (okay, googlen wir halt wer recht hat) oder für "ich spiel dir kurz die Musik vor, die ich meine" genutzt wurde. Fertig.

    Handys waren damals mit Tasten, Facebook bei uns noch kaum ein Thema. Für SMS musste man zahlen, mobile Daten gabs nicht und das Wor Apps genauso wenig.

    Und hier bin ich nun in einem komplett digitalen, dezentralen Job im Homeoffice vor dem All-in-One-PC und bestreite damit mein Leben auch recht gut. Das habe ich alles geschafft ohne die Volksschulzeit vor Tablet oder PC zu verbringen und ohne wahnsinnig viele Unterrichtsstunden in der Oberstufe mit Informatik oÄ zuzupflastern.


    Das geht auch anders. Weiterbildungskurse nach der Schule, so wie man auch im Studium Neues lernt, auch im digitalen Bereich, learning-on-the-job geht digital noch viel besser, etc. Habe ich zuvor die ganzen "Basic-Skills" fürs Leben gelernt, kann ich mit der digitalen Welt bewusster umgehen als wenn ich damit starte und die Basics weglasse.

  • Lol okay then. ^^'

    Glaub mir, ich hab mich genügend mit der Neurobio befasst. Ich meine, wenn ich das mal so sage... du kommst nicht daher und bringst all den armen Unwissenden den Kelch des Wissens in Form eines alten Mannes, der neue Medien verunglimpft. Wie es in den Jahrhunderten davor schon viele ältere Leute taten.


    Wie gesagt ist das Klagen über den Fortschritt so alt wie Menschheit selbst und ich hab vor solchen Leuten mit ähnlicher Einstellung wie Spitzer (nicht direkt auf ihn bezogen, sondern auf Menschen mit dieser Argumentation) schon die ekligsten, pseudowissenschaftlichen Aussagen gehört. Von "Medien in zu frühem Alter erzeugen Autismus oder autismusähnliches Verhalten" zu "buhuu, Umgang mit Elektronik macht dumm, weil ich in deren Alter noch fünfzig Strophen eines Gedichts auswendig gelernt habe!"

    Ich würde mir schon deshalb kein Buch kaufen, weil ich den Bullshit nicht unterstützen will.


    Dabei ist das menschliche Gehirn in Wahrheit nicht darauf ausgelegt Information auswendig zu lernen aus dem es keinen Mehrwert zieht, weshalb es einfach nur normal ist, wenn es sich gegen das Auswendiglernen von Gedichten und tausenden Jahreszahlen sträubt.

    Und Intelligenz an Wissen und Bildung zu messen, oder an dem Willen auswendig zu lernen und bei Befehl wiederzugeben, ist... joa, sehr simpel gedacht und zeugt nicht gerade vom eigenen Verständnis dieser Leute für andere Menschen. Damit kann man nichtmal abprüfen, ob der Stoff verstanden wurde.


    Außerdem befassen sich die meisten Kinder, vor allem Kleinere, von selbst aus mit ihrem Umfeld und lernen auch von sich aus und freiwillig die Natur kennen.

    Ist halt nur so, dass auch Kinder bereits kleine Persönlichkeiten sind und manche spielen lieber draußen und haben weniger Hemmung davor sich dreckig zu machen als andere, und manche sind nunmal mehr zurückgezogen und gehen nicht gerne dauernd raus.

    Natürlich kann man dann auch nicht zulassen, wenn sich ein Kind 24/7 einsperrt, aber du darfst nicht erwartet, dass sich jede Persönlichkeit gleich entwickelt.


    Und dann ist da der Bias, den solche Leute haben. In Wahrheit gibt er nur seine eigenen Ängste wider und versucht das mit vermeintlichen Fakten zu unterstreichen. Das ist auch in der Vergangenheit sehr häufig mit anderen Medien geschehen und wenn man sich diese Studien zu zb Videospielen angeschaut hat, erkennt man was für ein Bullshit in diesen vermeintlichen Studien ablief bzw wie sehr der Bias der studienführenden Personen durchscheint.


    Hell, sogar als Frauen begannen mehr zu lesen, weil Bücher leistbarer wurden, gab es vermeintliche "Beweise", weshalb die Gesellschaft in den nächsten Jahrzehnten zusammenbrechen wird und alle Kinder von ihren Müttern von nun an vernachlässigt werden lol.

    Dasselbe geschieht heute auch. Die Leute sehen ein Kind mit einem Tablet im Zug und beschwören das Ende der Gesellschaft herauf und bezichtigen sie eine schlechte Mutter zu sein, obwohl sie keine Ahnung haben wie viel sie sich sonst mit dem Kind beschäftigt.

  • Ich denke bei sowas kommt es immer auch sehr stark darauf an, wie die Medien genutzt werden und aus welchen Gründen (vor allem wenn es darum geht, Kinder an dieses Thema heranzuführen).


    Gerade weil ich diese Geräte bereits seit Jahren verkaufe sind da schon die unterschiedlichsten Szenarien aufgetreten. Da haben wir Eltern gehabt, die haben prinzipiell gesagt es ist denen egal was das Kind in die Hand bekommt, Hauptsache es gibt endlich Ruhe und schreit nicht mehr rum <- das würde ich als keinen guten Einstieg wählen.

    Und dann gab die die sich ein Tablet geholt haben mit oder ohne Stift um mit dem Kind ein wenig gemeinsam rauszufinden, zusammen zu Malen, Lernspiele zu entdecken.


    Prinzipiell finde ich es absolut zeitgemäß, auch Kinder schon an die Technik heranzuführen, denn diese entwickelt sich stetig weiter. Gerade wenn man sieht wie viele Probleme ältere Menschen heutzutage mit der aktuellen Technik haben. Es ist völlig okay, früh damit anzufangen, denn Kinder sind sehr aufnahmefähig und lernen schnell. Ob später in der Schule oder gar in der Arbeit: schaden kann es nicht wenn man da bereits gelernt hat, sich mit neuer Technik zu befassen und gelernt hat, sich neues Wissen anzueignen.


    Schade finde ich es nur, wenn neue Technologien schlicht genutzt werden um das Kind ruhig zu stellen. Eltern die beispielsweise keine Lust haben, sich mit dem Gerät selbst auseinanderzusetzen, welche Gefahren da vielleicht mitschwingen können und worauf man auch als Elternteil achten sollte. Wenn ich dann gelangweilte Sätze höre wie "Ach, mein Kleiner kennt sich da besser aus als ich!" ....Nein Dude, dein Kleiner ist 4 und sollte sich nicht besser mit einem iPad auskennen wie du. Nicht mit 4.


    Auch an Schulen wäre ich absolut dankbar gewesen, hätten wir da schon die Möglichkeiten gehabt die es jetzt gibt. Habe es bis vor Kurzem an meiner Fernuni gesehen...alle Skripte digital, Videoseminare, Prüfungen von Zuhause. Ich fand es total faszinierend was es so alles gibt und musste nicht selten an die Berge an Arbeitsblättern denken, die damals bei mir auf dem Schreibtisch lagen.

    « I might not be able to decide whether the road is easy or not,

    but whether I walk it is entirely up to me. »


  • Aber selbst wenn man das Kind nur ab und zu beschäftigen will, so what? Das bedeutet es ja nicht, dass das Kind nur noch da dranhängt.

    Leute schicken ihre Kinder auch zum Spielen raus oder drücken ihnen Stofftiere oder Bücher in die Hand, wenn sie mal genug haben.

    Es wird von Eltern immer erwartet so überperfekt zu sein und 24/7 ihr Kind mit "pädagogisch wertvoller Zeit" zu verbringen, was es so halt in keiner Familie je spielen wird.


    Und allgemein sieht man immer wieder wie Leute Eltern still, oder manchmal nicht so still, für die dümmsten Kleinigkeit judgen, bei denen ich mit denke: Wieso kümmert ihr euch dauernd um die Angelegenheiten Fremder, die euch nichts angehen? Solang man nicht tatsächlich abusives Verhalten mitansieht, kann einem doch wurst sein, was die Familien tun, denen man begegnet. ^^'

  • Um vllt nochmal auf den Einsatz digitaler Medien in der Schule oder im Studium zurückzukommen:


    Ich war in meiner Schulzeit komplett analog unterwegs, was auch daran lag, dass die Schule einzig einen so auagelegten Unterricht hatte. Man ist mal in den Computersaal gegangen, um zu recherchieren, aber das wars auch.

    Es hatte niemand auf digitalem Wege Aufgaben gemacht oder mitgeschrieben.


    Komplett anders wars im Studium, wo wir eben Tablets gestellt bekamen mit Zubehör. Das war alles echt super, vor allem in Corona dann.

    Wir hatten auch eine Lernplattform, worin die Module ihre Inhalte einstellten und man konnte und sollte manchmal dort Aufgaben abgeben.

    Daher bot sich digitales Arbeiten an.


    Ich war zuerst unsicher, ob mir das gefallen soll, aber es war eigentlich nur ne Gewöhnungssache. Wir konnten ja für uns selbst entscheiden und da hab ich dann Mitschriften analog gemacht (waren ja nur so "Tafelanschriften" und Aufgaben komplett digital.

    Skripte zum Lernen wurden analog ausgedruckt, aber standen grundsätzlich nur digital zur Verfügung.

    Alles in allem hab ich diese Möglichkeiten des Mischens gemocht und hab wahrscheinlich viele viele Blöcke gespart, da ich Aufgaben nur aufm Tablet gemacht habe.


    Ich glaube, wenn Schulen gzte Lernplattformen hätten und jeder eine Möglichkeit ein digitales Medium zu haben, würde es so auch gut funktionieren. Aber das ist leider mehr Wunschdenken und die Pandemie hats halt auch nur wieder gezeigt.

    Ich denke aber, dass es nicht unbedingt sein muss, wenn die kleinsten schon mit Tablets in der Schule unterwegs sind. Der Grundschulunterricht ist da imo anders gestaltet. Da malt man mal was aus, bastelt. Lernt die Buchstaben in Druck- und Schreibschrift.

    Natürlich geht das auch über ein Tablet, aber für mein Empfinden war die Handhabung des Pencils aufm Tablet nicht vergleichbar mit dem Gefühl und der Führung auf Papier. ^^"

    Die Fächer sind auch überschaubar, wenn ich bedenke, dass es nur Grundfächer sind und nichta in Richtung Politik, Geschichte oder viel Fremdsprache.

    Es bietet sich imo mehr an, digitaler zu werden, je älter die Schüler werden, wobei ich vor allem in der Oberstufe so etwas für nötig halte, wenn man quasi fürs Studium vorbereitet wird.

    Im Nachhinein hätte ich mir für meine Kurse im der Schule ein ähnliches System wie für das Studium gewünscht.

  • Mipha

    Hat das Label Bildung hinzugefügt.
  • Ich meine, unser Bildungssystem ist bestimmt noch um einiges besser als einige anderer Länder (obwohl wir auch wissen wie es besser geht), aber ich sehe immer mehr, dass es bloß da ist um Kinder abzustellen und auch ruhig und gehorsam zu bekommen, damit sie auch in Zukunft Arbeitnehmer*innen werden, die sich nicht großartig durchzusetzen wissen, wenn sie ungerecht behandelt werden. Unser Schulsystem stammt halt noch aus Maria Theresia-Zeiten und ist seitdem wenig abgeändert worden lol. Hingegen der gängigen Narrative, wurde das Schulsystem in der jetzigen Form nicht nur deshalb gegründet, um eine flächendeckende Bildung für alle Klassen einzuführen, sondern auch um Gehorsamkeit gegenüber Autoritäten beizubringen.

    Deswegen ist es auch so ungerne gesehen, wenn man etwas hinterfragt und Boundaries setzt und deswegen wird es auch in unseren deutschsprachigen Gesellschaften gelobt, wenn man "ruhig" ist und ein Kind "brav und unauffällig", was eigentlich nur bedeutet, dass es wenig Aufmerksamkeit bedarf und nicht viel hinterfragt. Außerdem seh ich va. an manchen Frauen, die ich kennengelernt habe, dass die "Good Kid to Good Girl Syndrome/People Pleaser-Pipeline" sehr real ist. ^^'

    Die meisten kommen ohnehin nicht in die Schule und provozieren es täglich sich mit einer Lehrkraft anlegen zu müssen, wenn man von dieser normal behandelt wird.


    Und auch für Nicht-ADHS/neurodiverse Kinder (und eigentlich jeden Menschen jeder Altersstufe) ist es ein Wahnsinn für so viele Stunden am Tag stillzusitzen und aufmerksam und konzentriert zu arbeiten. Menschliche Gehirne sind darauf nicht ausgerichtet, egal welchen Neurotyp du hast. Manche Menschen kann man nur leichter darauf hinbiegen diesen Zustand zu tolerieren, I guess. Anstatt das System an die Menschen anzupassen, wird halt das genaue Gegenteil getan.

    Wenn ich so darüber nachdenke, hab ich schon in der Unterstufe im Gymnasium eine 30-32 Stundenwoche gehabt. Hab das lange als normal aufgefasst und ich hatte zumindest teilweise Spaß am Unterricht (was wohl nicht so sein sollte, wir hatten zwei "du hast zu viel Spaß, Schule soll keinen Spaß machen"-Lehrerinnen 🤡) bzw. bin ich auch später in den ungeliebten Fächern meistens halbwegs gut durchgekommen, aber sollte nicht mehr normal sein.

    Natürlich muss man auch lernen, dass es Zeiten gibt, in denen man zuhören oder konzentriert arbeiten muss und ich mag GUTEN Frontalunterricht tatsächlich sehr gerne, aber es sollte viel ausgeglichener zur Bewegung und Freizeit sein - auch bei älteren Jugendlichen und Erwachsenen.


    Und dann gibt es den Horror namens Sportunterricht, der oft nach dem Motto funktioniert "unsere Kinder werden ungesünder, übergewichtiger, bewegen sich weniger und einige Kinder haben Dyspraxie und / oder Asthma ... wir sollten ihnen daher logischerweise die Freude an jeder Bewegung nehmen. Es wird nur zweimal wöchentlich stattfinden, was ohnehin zu wenig ist, und das wird schrecklich sein, wenn ihr Pech habt." Macht Sinn, würde ich meinen.

  • Und dann gibt es den Horror namens Sportunterricht, der oft nach dem Motto funktioniert "unsere Kinder werden ungesünder, übergewichtiger, bewegen sich weniger und einige Kinder haben Dyspraxie und / oder Asthma ... wir sollten ihnen daher logischerweise die Freude an jeder Bewegung nehmen. Es wird nur zweimal wöchentlich stattfinden, was ohnehin zu wenig ist, und das wird schrecklich sein, wenn ihr Pech habt." Macht Sinn, würde ich meinen.

    Da muss ich auch hinzufügen, Sportunterricht ist einer der Gründe, warum ich nie wirklich Sport mochte.

    Weil sich mein Bewegungsmangel gar nicht in meinem Gewicht widerspiegelte, sah ich auch keinen Sinn darin.


    Nicht nur, dass es jedes Mal meinen Notenschnitt runterzog, ich wurde trotz Höhenangst immer an all diese Geräte gezwungen, das endete damit, dass ich mit meiner Mutter (sie ist Lehrerin) in meiner Freizeit langsam in meinem Tempo z.B den Hochsprung auf dem Minimum übte, damit man mich in Ruhe liess.

    Dann immer noch dieses schikanierende Teamwählen, puh...


    Ich mochte lediglich das Fussballspielen im Sportunterricht, aber das haben wir viel zu wenig gemacht.

    Dank meinem Doggie weiss ich nun wenigstens, dass Laufen (und eigentlich auch Sport) Spass machen kann.

  • Hab mich dann immer partout geweigert, auch beim Schwimmen und Radfahren zu großen Teilen, aber das war natürlich nicht gerne gesehen. Später bin ich dann auch draufgekommen, dass mancher Sport oder allgemein Bewegung gut für einen sind und Spaß machen.

    Ich weiß nichtmal, ob ich tatsächliche Höhenangst habe, weil sie plötzlich weg ist, wenn ich ein Geländer zum Anhalten habe bzw von Wänden in einem hohen Gebäude umgeben bin, aber dadurch, dass ich zwei linke Hände und Füße habe, die bei bisschen komplexere Bewegungen gar nicht übereinkommen, hab ich da oft nicht mitgemacht.

    Btw wurde mir von der Sportlehrerin in der Unterstufe auch schon angedroht in eine "Sonderschule" geschickt zu werden, weil ich in Sport beinahe durchgeflogen wäre und in Österreich hat man vor allem damals diese Drohung geliebt bei jedem, der ein bisschen mit etwas gestruggled hat (und manchmal wahrgemacht). :ugly: Da hatte sich meine Mathelehrerin/Klassenvorständin eingemischt und sie gefragt, ob sie einen Vogel hat.


    Dann kommt man schnell zum Schluss, dass man am liebsten Kinder zu Erwachsenen heranziehen möchte, die nunmal meistens den Mund halten und zu guten Arbeiter*innen werden, die das dann auch später so fortführen und wenn man sich so umsieht, bzw hab ich das auch an manchen Stellen getan, funktioniert das wundervoll, dass die Leute das System dann auch noch verteidigen.


    Bei den meisten ist es ohnehin nicht so, dass sie in der Früh in die Schule kommen und sich absichtlich mit allen möglichen Lehrkräften anlegen, hatte mich dem restlichem 3/4 eigentlich auch gut verstanden.

    Eine gewisse Hierarchie wird natürlich immer erhalten bleiben, schon alleine dadurch, dass Lehrkräfte nunmal in ihrer Lehrposition und erwachsen sind, und weil Kinder und Jugendliche normalerweise recht gut den Anweisungen im Unterricht folgen (wollen), wenn man sie normal behandelt und der Unterricht ansprechend genug ist.


    Aber ich werde nie den Satz vergessen "wieso unterrichte ich Lisa und Bart Simpson in einer Person?" xD Das kam halt dadurch, dass ich mich nicht selbst beschäftigen durfte nachdem ich mit meiner Arbeit fertigwar und gezwungen wurde 20 Minuten in die Luft zu starren, aber es wird einem eingeredet, dass man Langeweile aushalten muss, bis man es selbst glaubt, nur funktioniert halt's für viele dann doch nicht.


    Aber es ist wirklich so, dass ich es sehr schätze wie die Simpsons das Schulsystem darstellen, die alten wie auch die neuen Folgen.

    Bart ist an sich genauso intelligent wie Lisa, aber niemand interessiert sich dafür ihn tatsächlich zu fördern und ihm auch die Bewegung (also zwischen den Schulstunden) und den Ansporn zu verschaffen, den er braucht (weil das wäre ja Aufwand, es ist leichter ein Kind als dumm anzusehen) bis an den Punkt, an dem er sich selbst für dumm hält.

    Lisa verlangt akademisch gesehen zu viel von ihrer Schule und das wird auch als nervig empfunden und eigentlich geben beide ihrer Eltern ziemlich wenige Fucks, Marge tut irgendwie nur mehr so als ob.


    Da hatte ich mal ein interessantes Video zu gesehen vonwegen "grades have the meaning you attach to them, there are grown adults who puts these toxic beliefs in these kids' heads".


    Externer Inhalt youtu.be
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

  • Wen interessiert schon, wenn Arbeiterkinder systematisch benachteiligt werden? | Übermedien
    Das deutsche Bildungssystem diskriminiert Kinder aus ärmeren Familien. Dieser Skandal interessiert meisten Medien erstaunlich wenig.
    uebermedien.de


    Gerade gab es in den Medien einen großen Aufschrei wegen einer neuerlichen IGLU Studie, wonach 1/4 der Schüler*innen in der 4. Klasse nicht richtig lesen können und auch bei der Heuteshow verwurstet, und natürlich wurde gerade auch das Sparen und verwahrlosen des deutschen Bildungssystems seitens der Bundesregierungen in den letzten 15-20 Jahren erwähnt und hervorgehoben.


    Ein weiteres hervorgehobenes Ergebnis der Studie war, wie im verlinkten Artikel und von Andreas Kemper erwähnt allerdings auch die weiter anhaltende starke Diskriminierung von "Arbeiterkindern" durch die Lehrkräfte von der Grundschule an. So hat ein "Arbeiterkind" selbst bei gleicher kognitiver- & Leseleistung eine 2,5x geringere Chance eine Empfehlung fürs Gymnasium zu erhalten als Kinder von Eltern in höheren gesellschaftlichen Schichten. Dieser systemische Diskriminierungsmechanismus ließ sich nicht im ähnlichen Maße vorweisen in anderen Teilnehmerländern wie Niederlande, Dänemark, Finnland oder Italien. Im Klartext heißt das, das Problem in Deutschland ist hausgemacht und auch nicht erst seit gestern bekannt und dieses Problem nennt sich dreigliedriges Schulsystem nach 4 Jahren Grundschule.


    Dieser Teil der Studie wurde allerdings von den bürgerlichen deutschen Medien entweder gekonnt komplett ignoriert oder bloß am Rande mit einem Zungenschlag erwähnt, von wegen "der Altbekannte Befund aus anderen Studien wird auch in dieser Untersuchung bestätigt: Kinder aus privilegierten Elternhäusern haben größere Chancen auf Bildungserfolg als andere Kinder." was zum einen signalisiert, dass dieser Teil der Studie nur am Rande erwähnenswert sei und zum anderen unabänderlich wäre, was eben NICHT das Ergebnis der Studie ist. Warum agieren die deutschen bürgerlichen Medien wohl so? Der Großteil der Menschen in den Medienunternehmen und Zeitungen hat selbst davon profitiert und sieht schlicht keinen Grund, warum sich irgendwas an dieser nun 2 Jahrhunderte anhaltenden Diskriminierung etwas ändern sollte.


    Stattdessen wird wie im Spiegel auch noch wieder die Mär verbreitet, dass das Leseproblem vor allem daran läge, dass in Deutschland (eines der Länder in Europa mit dem größten Niedriglohnsektor wohlgemerkt) weniger Eltern aus bürgerlichen Oberschichten Kindern gerne vorlesen und mehr Eltern aus ärmeren Arbeiterschichten diese Bildung quasi stereotyp vernachlässigen würden.


    Das schlichtweg kein Grund gesehen wird etwas an dieser systemischen Diskriminierung zu ändern sieht man auch an Herrn Kerstan von der Zeit, der bereits 2012 empfahl, "zu akzeptieren, dass nicht alle gleich sind" und "die Schule schlicht nicht in der Lage sei, herkunftsbedingte Bildungsunterschiede auszugleichen", was angesichts Ergebnisse aus z. B. aber nicht nur skandinavischen Ländern schlichtweg klassistischer und unterschwellig rassistischer Unsinn ist.


    Angesichts dessen besteht auch sehr wenig Hoffnung, dass sich irgendwas substanzielles an deutschen Schulen in naher Zukunft ändert und wenn es einem ernst daran läge kommt man nicht darum herum die Frage nach der Abschaffung der Unterteilung in 3 Schulformen nach der Grundschule zu stellen oder mindestens dies nicht nach nur 4 Jahren zu tun, womit dies in Deutschland im internationalen Vergleich ziemlich früh geschieht.

  • PISA-Studie: Elternräte fordern Leistungsprinzip in Grundschulen
    Nach den schlechten Ergebnissen deutscher Schülerinnen und Schüler in der PISA-Studie haben die Elternräte in Niedersachsen die Bildungspolitik von Bund und…
    www.ndr.de


    Ich bin ehrlich froh wegen solchen Nonsensevorschlägen, dass Eltern bzw. deren Interessensverbände hierzulande wenigstens nicht so viel Einflussmacht haben an der Gestaltung des Schulunterrichts wie in den USA wo diese ganze Schulräte wählen können, worunter in so vielen Districts dann irgendwelche Evangelikale Kreationisten und sonstige Rechtsextreme wie "Moms of Liberty" Mitglieder sich befinden, die u. a. ihnen verhasste Bücher verbannen usw.


    Also im ernst, die so frühe Trennung vermeintlich nach Leistung nach bereits 4 Jahren in Hauptschule, Realschule & Gymnasium wird schon so lange zurecht als hinderlich für die Bildung von Millionen von Kindern und Jugendlichen im Land kritisiert, gerade auch von Lehrer*innen und dann fallen irgendwelchen Konservativen und weiter rechts stehenden Eltern bzw. Verbandsvertretern nichts besseres ein, als dieses vermeintliche "Leistungsprinzip" bereits während der Grundschule einzuführen. In Japan, deren Schüler*innen vor allem in Mathe und Naturwissenschaften besonders gut abschnitten besuchen längst schon nicht zuletzt durch des weiter hohen gesellschaftlichen Werts von Bildung und Aneignung von Wissen in der Kultur/Gesellschaft seit Jahrhunderten (abgesehen vom extrem hohen Leistungsdruck der über Jahrzehnte von den Unternehmen gefordert wird, die quasi nur die bildungsstärksten einstellten, ein Ausbildungssystem wie in Deutschland gibt es dort bis heute nicht) fast alle Schüler*innen nach Grund und Mittelschule noch die 3-jährige Oberschule und sehr viele machen dann noch in Universitäten weiter. Eine strikte Trennung nach bereits 4 Jahren ist nicht Teil des Bildungsmantras seit Ende des 2. Weltkriegs und so ist auch die Bedeutung des Wortes "Elite" in Japan eine andere als in Deutschland bzw. Europa wo das Wort besonders sozioökonomisch bestimmt ist und es schafft an sich auch keine Schichten. Und das ist nur ein Land, könnte hier noch genügend andere Länder nennen, bei denen die Bildung seit langem viel besser läuft als in Deutschland. Man könnte meinen die Leute hierzulande würden etwas daraus lernen und begreifen, dass dieses strikte dreigliedrige Schulsystem nichts als ein diskriminierendes Relikt aus der viktorianischen Zeit ist, das eben weil es ein solches Relikt ist dem Ziel "hohe Bildung für alle" so im Weg steht. Aber nein, stattdessen soll sogar schon in Grundschulen offener diskriminiert und die bestehenden gesellschaftlichen Schichten/Klassen noch weiter verfestigt werden.