Bildungssysteme - und was man alles verbessern könnte...?

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  • bzw. die vielgehassten AGs, quasi um sanft anzufangen

    Wieso vielgehasst? Ich hätte gerne welche gehabt und kenne das Konzept nur von den Clubs aus Japan. Hatte damals selbst nur ein paar Wochen Seidenmalen, da iwann die Leute und auch der Lehrer wegfielen.

    Vielen Kindern würden AGs gut tun und ich hab sowas in meiner alten Arbeitsstelle immer mit großer Anteilnahme der Kinder gemacht. Ist halt ne Umsetzungsfrage und es darf keine Schule in dem Sinne sein ^^.

    Wie haste die AGs selbst empfunden und wie wurden die umgesetzt?

  • bellchen

    Ok, vielgehasst war doch übertrieben. ^^ Einige AGs waren durchaus gut, aber meistens für uns Schüler doch nur Zeit, die wir länger in der Schule verbringen mussten. Ohne die AGs hätten wir um 13 Uhr Schluss gehabt.

    An sich waren die AGs an unserer Schule wirklich gut und organisiert. Es gab Angebote von Lehrern, freiwilligen Eltern und auch älteren Schülern welche man wahrnehmen konnte bzw. musste. Sport, Kunst, Musik, Technik, im Prinzip war alles dabei, natürlich aber auch abhängig davon was angeboten wurde, wir hatten also selten jedes Jahr die gleichen AGs zur Auswahl.

    Ich hatte in meinem ersten Halbjahr 5. Klasse eine AG "Bumerang und Billard". Wir haben Bumerangs selbst gebaut und geworfen und Billard gespielt. =D Ja das hat Spaß gemacht. Dann noch diverse Klassiker wie Fußball, Handball, Hockey etc. In der 6. war ich beim Töpfern und jaaaa auch das war toll. ^^ Wir mussten nur 10 Euro Materialkosten für den Ton und die Lasur bezahlen und durften dann machen was wir wollten (natürlich unter Anleitung einer Kunstlehrerin). Im schuleigenen Ofen wurden die Stücke sogar fertig gebrannt.

    Ab der 7. waren die AGs freiwillig und mussten nicht mehr gewählt werden weil die Unterrichtseinheiten mehr wurden (Aufteilung in die Leistungskurse). Wenn ich gerade ein wenig in Nostalgie schwelge waren die AGs schön, aber als Schüler sieht man doch häufig nur die Zeit die man dafür in der Schule länger sitzt.


    Bevor ich es vergesse, ich schreibe zwar Leistungskurse aber das ist nicht gemeint wie die LKs im Abitur. Leistung bezieht sich in dem Fall auf die erbrachte Leistung des Schülers und sein Können/Wissen, nicht die Bewertung des Faches.

  • Schonmal was von Mobbing gehört? Die werden sich freuen, wenn du sagst "Musst halt mit ihnen auskommen". Es gibt auch noch Kontakte nach der Schule ^^.

    Mobbing gibts nicht nur in der Schule. Mobbing gibt es immer und überall, auch am Arbeitsplatz. Was ist das überhaupt für ein Argument? Nur weils eben auch schlechte Sachen gibt, soll man seine Augen auch vor den guten verschließen? Dann darf man ja gar nicht mehr vor die Tür gehen, oder aus dem Bett. Und ja es gibt Kontakte nach der Schule, aber die Schule und auch der Kindergarten sind leichte Wege, schnell Freunde zu finden. Man wird nicht umsonst in Gruppen, bzw Klassen eingeteilt und dazu gezwungen mit anderen zu reden. Und außerdem, wie gesagt, du lernst so, als Kind schon drüber zu stehen. Ich sage nicht, dass Mobbing eine tolle Erfahrung ist, ich wurde ja auch selbst gemobbt und das nicht gerade wenig, aber man lernt zumindest, wie man damit am besten umgeht und nicht jedem auf die Fresse zu schlagen.

    Ja genau! Und in welcher Art macht das die Schule? Garnicht! Das machen die sozialen Kontakte, dazu brauchts aber kein Bulimielernen.

    Die Schule, wie schon oben beschrieben, erleichtert einem aber diesen Weg, dadurch, wie sie eben aufgebaut ist. Allgemein redest du hier, als wäre Bullimilernen die schlimmste Erfahrung deines gesamten Lebens gewesen und glaub mir mal, dass muss du auch gar nicht tun. Ich habe sogar mein Abi geschafft, ohne wirklich zu lernen, vielleicht sind meine Noten nicht die besten, aber n soliden 2,9er Durchschnitt habe ich trotzdem. Weißt du warum, obwohl ich viele Tests verhauen habe? Weil ich sehr gut im Mündlichen bin, hatte da jede Stunde, in jedem Fach mindestens ne zwei, an schlechten Tagen vielleicht mal ne drei okay, man kann nicht immer super motiviert sein. Der Punkt ist, wirklich gelernt habe ich halt nur für die Abschlussprüfungen. Ich sage aber btw nicht, dass das Schulsystem, so wie es ist, nicht überarbeitet werden könnte und ja Bulimielernen ist nicht immer das beste, aber stell es hier mal bitte nicht als das traumatischste Erlebnis deines Lebens dar, denn ja, so kommen deine Posts deutlich rüber.

    Gute Noten schreib ich net für mich. Zumindest kams mir nie so vor. Und schon der zweite Teil besagt ja grade das Irrwitzige daran. "Mach was wir sagen, oder dir ergeht es schlecht..." <<< Super Sache zur Persönlichkeitsentwicklung...

    Btw, eigentlich wollte ich darauf nicht antworten, weil deine Argumentation keinen Sinn macht, aber ich möchte noch mal betonen, dass die Schule dich darauf vorbereitet, wie du als Erwachsener zu sein hast. Wenn du andauernd die Schule schwänzt, musst du irgendwann mit Konsequenzen rechnen, wenn du andauernd auf der Arbeit fehlst, musst du mit einer Kündigung rechnen. Wenn du keine Leistung erbringst, schreibst du schlechte Noten, wenn du keine Leistung erbringst, wirst du auf der Arbeit gefeuert. Und so weiter.

    So ist unser System, du kannst dagegen sein, da kann ich dir nicht einreden und das ist auch dein gutes Recht, aber du kannst den Fakt nicht von der Hand weisen, dass die Schule einen eben darauf vorbereitet, praktisch in einer Lightversion, weil das schlimmste was in der Schule passieren kann ist, dass es deine Eltern erfahren.

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß.   «

  • Ich wünsche mir einfach eine Förderung der Stärken. Viele Kinder können schlecht Mathe. Warum müssen sie dann bis hoch in 10nte Klassen oder noch höher das mitmachen? Ich sehs ein, wenn man Grundrechenarten und vllt noch Geometrie braucht (vllt bis 6/7 Klasse alles mitnehm), aber dann wirds echt affig.

    Gerade Mathematik ist eine Grundlagenwissenschaft. Mathematik nach der siebten Klasse zu streichen wäre dumm und gefährlich für die Schüler. Ja, an Differenzialrechnung und Stochastik hängen mündige Bürger. Mathematik hilft Probleme zu beschreiben, zu verstehen und zu lösen.

    Gerade bei Stochastik lässt sich das problemlos zeigen, denn die ist für Statistik enorm wichtig. Es könnte so viel einfacher sein, wenn Menschen begreifen würden, was Statistiken und Studien so feststellen, statt einfach aufzuschreiben "Studie beweist...". Differenzialrechnung ist da schwieriger, aber die ist ja nun auch nicht zufällig erst in der Oberstufe dran (zumindest wars bei mir so). Für Naturwissenschaften ist Differenzialrechnung jedenfalls ein starkes Mittel.

    Das Abitur heißt übrigens nicht zufällig Allgemeine Hochschulreife. Du solltest mit dem Abitur die Mittel haben jedes Studienfach studieren zu können. Das mag in der Realität nicht ganz hinkommen, die Idee ist deshalb jedoch nicht falsch.

    Das Problem einer umfassenden Allgemeinbildung ist, dass man selten einfach erkennt, dass man sie gebrauchen kann. Oft geht es weniger um einen speziellen Prozess, den man explizit wieder braucht, sondern mehr um das zugrunde liegende Prinzip.

    Damals gabs keine Gruppenarbeit

    In meiner Schulzeit, die ziemlich genauso lang wie deine her sein dürfte, haben mich Gruppenarbeiten immer genervt. Ich habs gehasst, wenn meine Arbeit von anderen abhängig war.

    Es ging mir um den Inhalt und die Art und Weise der Vermittlung. Das beste Beispiel sind Mathelehrer, die nur einen Rechenweg zulassen, auch wenn man es selbst anders besser begreift.

    Ein Problem des Lehrers, nicht des Schulsystems. Gerade meine Mathelehrer waren immer extrem cool und haben Wert darauf gelegt, dass der Weg solang egal war, wie er prinzipiell richtig war. Soll heißen: Ein Lösungsweg, der abwich, aber mathematisch korrekt das richtige Ergebnis erbrachte, war zulässig, ein Weg, der zufällig bei dieser einen Aufgabe das korrekte Ergebnis brachte, faktisch aber völliger Unsinn war und mit anderen Zahlen falsche Ergebnisse vorbrachte, war nicht zulässig. Das führte dazu, dass ein Mitschüler eine Hausaufgabe vorzustellen begann mit den Worten "Wenn ich abends um halb 11 meine Hausaufgaben mache" und dann eine Aufgabe, die wir hätten mit Vektoren berechnen sollten, auf den Satz des Pythagoras runterbrach und die Lehrerin nur meinte "Machen sie weiterhin ihre Hausaufgaben um halb 11".

    Das kann man den Lehrern vorwerfen bzw zugute halten, das Schulsystem ist an sich nicht daran schuld.

    Jap genau, sie enthalten Fehler, wenn man aber auf die Fehler hinweißt is man pöse, das meinte ich. Probnlem ist auch, wenn man den Mist anwenden soll, auch wenn es FEHLER enthält. Warum soll ich was benutzen, was falsch ist 0o?! Und doch es gab leider eben Lehrer die behaupteten das wäre so toll...

    Die Frage ist doch, wie falsch etwas ist. Einsteins Physik mag näher an der Realität sein als Newtons Physik, für viele Aufgaben reicht es dennoch völlig aus die Formeln von Newton zu verwenden, da die Abweichungen, die Einstein erhält, nicht weiter relevant sind. Man spricht auch von "Kanonen auf Spatzen".

    Ich erinner mich ans Abi:

    Ich: "Ja, wenn diese Theorie mit der widerlegbar ist, kann ich ja beide nutzen, um den Standpunkt beidseitig zu beleuchten."

    Lehrer: "Nein, dass sollen sie nicht!"

    Ich: "Hää? 0o"

    Das ist gerade sehr abstrakt, meine spontane Vermutung wäre, dass besagte Theorie, wenn auch letztlich falsch, doch für den Anwendungsfall hinreichend genau ist. Oder aber es geht darum Methoden und Grenzen einer Theorie zu erlernen. Vielleicht ist auch besagter Lehrer einfach nicht gut, das ist letztlich Spekulation.

    Grundwissen reicht aber in etwa bis zur 6/7ten Klasse

    Wie schon oben gesagt, man erwirbt auf dem Gymnasium die Allgemeine Hochschulreife. Wie allgemein ist wohl eine Hochschulreife, die wahlweise von Textinterpretation nicht ermöglicht, weil nach Lesen, Schreiben, Grammatik einfach Schluss gemacht wurde, oder keine Stochastik, weil Grundrechnen und Geometrie als ausreichend empfunden wurde. Und das sind nur zwei Bereiche, die mir spontan einfallen, die in so ziemlich jedem Studium eine gewisse Notwendigkeit haben. Ebenso wie in wahrscheinlich jeder Ausbildung.

    Schon heute wird teilweise bemängelt, dass im Studium Fachidioten großgezogen werden, die den Blick über den Tellerrand gar nicht mehr haben. Indem man elementares Wissen wegstreicht, wird diese Fachidiotie nur noch größer.

    Ich war übrigens in der Schule auch überzeugt, dieser ganze Gedichtinterpretationsscheiß wäre völlig unnötig und den sollte man wegstreichen. Reicht doch, wenn man Rechtschreibung und Grammatik beherrscht. Inzwischen habe ich den Wert dieser Übungen erkannt und ärgere mich, dass ich nicht immer aufgepasst habe und noch immer vieles übersehe, was ich sehen könnte.

    Aber genau das ist doch das Problem an dem Schulsystem 0o. Da wird einem ja alles brühwarm erzählt und Hinterfragen darf man nix.

    Keine Ahnung, was du wie versucht hast zu hinterfragen, bei mir in der Schule war hinterfragen völlig in Ordnung, solang man fachlich begründen konnte. "Wozu brauch ich den Scheiß?" ist halt kein Hinterfragen, sondern vor allem wenig Lust.

    Witzigerweise willst du ja gerade Stochastik nicht mehr lernen, obwohl die für die Interpretation von Studien, die das gelehrte Wissen möglicherweise widerlegen, wichtig wären.

    Was Bildungslücken und Unverständnis ausmachen, sieht man übrigens immer wieder. Zurzeit zum Beispiel bei der Diskussion um menschengemachten Klimawandel, der unter Wissenschaftlern unumstritten ist. Dennoch werden Zweifel gesäht, indem man irgendwelche Nichtfachmenschen irgendwelchen Quatsch vorrechnen lässt und irgendwelche Zahlen präsentiert, die ohne das der Laie versteht, was das eigentlich bedeutet. Da wird regelmäßig Wetter und Klima verwechselt, da ist es mal zwei Tage kalt, schon wird der Klimawandel für abgeblasen erklärt, aber auch die Seite derer, die den menschengemachten Klimawandel als erwiesen ansehen, verfallen nur zu leicht in "Ha, Sturm, Wetterextrem, seht ihr, Klimawandel!".

    sehe einige Sachen, die sich besser machen lassen (oder effizienter) würden.

    Einfach nur Stoff wegstreichen macht vor allem weniger Bildung. Besser und effizienter wird dadurch der Unterricht noch nicht.

  • Vynn


    Danke für deine Schilderung! Schön zu sehen, dass es auch anders geht. So Ähnliches habe ich auch in Sinn. In einer Gemeinschaftschule könnten alle nach ihren Leistungen gelernt werden und was ich ja besonders wichtig ist, dass man so lange wie möglich zusammen lernt. Das Gymnasium grenzt ja die Schüler ja schon sehr früh von den Anderen ab. Viel zu früh. Dazu sollten für mich alle Schüler auch den Hauptschulabschluss (9.Klasse) und den Realschulabschluss (10.Klasse) schreiben. Wenn jemand Abitur machen möchte, aber "nur" eine 3 in der Realschule hat, dann kann man sich schon fragen, ob das dann überhaupt Sinn macht. Ich musste auch zuerst den Hauptschulabschluss schreiben und dann den Realschulabschluss. War halt auch eine Übung und falls einer den Realschulabschluss nicht schaffen würde, dann hätte man wenigstens den Hauptschulabschluss in der Tasche. Aber das stört mich bei den ganzen Abiturienten. Ich bin mir sicher, dass ein paar Abiturienten schon beim Realschulabschluss ihre Probleme bekommen. Er besteht ja schriftlich aus drei Teilen (Englisch, Deutsch und Mathe) und dann noch den mündlichen Teil einer Präsentation. Es gab auch woanders die Möglichkeit das Abitur zu machen mit einem "Eingliederungsjahr", aber ich habe meine Ausbildung auch mit dem Realschulabschluss bekommen. Letzendlich ist alles gut ausgegangen. Früher hatten die Menschen es leichter. Da bekam fast jeder mit einem Hauptschulabschluss einen Job. Wobei man auch heute mit firmeninterner Fortbildung jeden Hauptschüler auf dem neuesten Stand bringen könnte.


    Zitat von SuperSaiyajin Gogeta

    Meinst du Nachsitzen oder Sitzenbleibern ? Ist nicht ganz ersichtlich.


    Und ja ich stimme da zu das man für alle eine Schule machen muss, dieses gliedrige Schulsystem ist größter mist. Besser wäre eine Schule und dann eben Förderklassen für die die mehr drauf haben, sowie in den nicht Föderklassen dann mehr Hilfe für die die nicht mit kommen. So haben alle Kinder die gleiche Chancen. Stat wie jetzt wo schon ab der 5. Klasse die Chancen entschieden sind.

    Sitzenbleiben meine ich. Nachsitzen ist förderlich. Aber das Sitzenbleiben fördert keinen Schüler. Da wiederholt sich der Stoff nur.


    Ja. Am Besten wäre, wenn die Schüler bis zur 9. Klasse möglichst gemeinsam lernen und dann würde man anhand einer Hauptschulprüfung sehen, wo für die Schüler ungefähr die Richtungen einschlagen.

  • Zitat von bellchen

    Mir geht es allgemein um kleine Genies und ich höre selten was von Gruppen, sondern nur immer "die Nasa", "Forschungsinstitut XY", selten höre ich direkt von Gruppen an Personen. Das kommt nur vor, wenn irgendwas erforscht wird, aber die Ergebnisse noch nicht vorliegen. Kommt mir oft vor als würde die Firma den Erfolg auf sich beziehen. Ist das nun anders als das von dir Beschriebene? Fraglich...

    Nein, das tut es nicht. So gut wie jeder Wissenschaftler kommt in irgendeinem Institut unter, ob staatlicher Universität oder privat, die nicht alle die Größe der Nasa haben. Wenn du zuerst an die Nasa denkst, liegt das an deinem eigenen Bias, nicht, weil du es tatsächlich wüsstest.


    Es geht eben nicht um den Erfolg und Ruhm, es geht um Wissenschaft, die man nicht alleine im Kämmerchen betreiben kann.

    Da hast du eine sehr romantisierte Sicht auf die "damaligen Genies". Gerade bei komplexen Theorien und Formeln, kam auch Einstein nicht alleine aus. Du wirst finden, dass er sehrwohl zur Uni ging und wie gesagt Kollegen an großen Teilen seiner Arbeiten für sich arbeiten ließ, ohne deren Leistung zu erwähnen. Es kommt dir nur heute so vor, als hätte es zu früheren Zeit mehr Genies gegeben.


    Überleg mal, wenn man unbedingt als Genie wahrgenommen möchte und dass der eigene Name bekannt wird, sodass man sogar die Leistung von Kollegen regelmäßig untergräbt, ist das nicht eher fürs eigene Ego ...?


    Zitat von bellchen

    Aber genau das ist doch das Problem an dem Schulsystem 0o. Da wird einem ja alles brühwarm erzählt und Hinterfragen darf man nix. Klar man muss da au unterscheiden. Es gibt Leute die einfach nur an Jux und Freude den Lehrer mit Fragen regelrecht provozieren, aber das meinte ich nicht -_-. Wer lernt einfach alles zu lernen was einem vorgelegt wird und dafür belohnt wird, macht doch genau das später, was du so negativ findest.

    Eben nicht. Du musst mathematisch statistische Grundlagen lernen, um überhaupt mal eine Meinung zu dem, was da vor dir liegt, haben zu können. Du kannst nicht behaupten "nö, die Studie ist nicht fachgerecht durchgeführt worden und der Graph ist... ", wenn du eben keinerlei Ahnung davon hast. Gibt viele solcher Leute, Unsinn ist es dennoch. Gerade in modernen Zeiten , wo man mit einem Mausklick jeden Schmarrn erzählt bekommen kann, muss man wissen, wie man das, was man liest, interpretieren kann. Da würd ich Mathematik im Lehrplan rauf unter runterjagen. Gerade Leute, die alles glauben, was sie lesen, sind oft ungebildet.

    Es gibt an mathematischen Grundlagen halt auch nichts zu hinterfragen. Die sind ein Fakt.

    Außerdem wirkt das stark wie etwas, das auch Leute sagen, die "alternative Fakten" verbreiten.


    Zitat von bellchen

    Ich wünsche mir einfach eine Förderung der Stärken. Viele Kinder können schlecht Mathe. Warum müssen sie dann bis hoch in 10nte Klassen oder noch höher das mitmachen? Ich sehs ein, wenn man Grundrechenarten und vllt noch Geometrie braucht (vllt bis 6/7 Klasse alles mitnehm), aber dann wirds echt affig.

    Wer in der Oberstufe sitzt, muss sich damit abfinden, punkt. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass diese Menschen studieren wollen und Mathematik brauchst du selbst noch in Psychologiestudium.

  • Ich verfolge die Diskussion nicht aktiv, würde aber gerne was zu "Wofür braucht man das?" bzw. der weniger elegant formulierten Frage "Wozu der Scheiß?" sagen.

    Damals in der Schule hab ich mich das nämlich oft gefragt. Die Sache ist nur: Niemand hat mir das beantwortet. Hätte ich bei Mathe gesagt bekommen, dass ein Verständnis davon mir in der von Bastet beschriebenen Weise nützen würde, wäre ich eventuell etwas motivierter gewesen, anstatt das Gefühl zu haben, mich mit etwas rumzuplagen, was eh nur die zukünftigen Raketenwissenschaftler brauchen.

    Das Problem war jedenfalls - immer, wenn man nach dem Zweck des jeweiligen Lernstoffes fragte, und wenn man noch so höflich und interessiert klang, gingen die Lehrer direkt in den Defensivmodus à la "lern einfach und gib Ruh", als hätte man gesagt, dass das eh Unsinn ist und man sich bestimmt keine Mühe geben wird. Wie sich das auf die Motivation auswirkt, kann man sich denken. Ich kann natürlich nur aus meiner eigenen Erfahrung sprechen, aber es kommt mir nicht weit hergeholt vor, dass das woanders auch passiert.

    Aber fairerweise gibts noch ein honorable mention für die zwei oder drei Personen aus dem Lehrkörper, die nett und respektvoll genug waren, zumindest einen Erklärungsversuch zu starten. Leider aber nicht in den Hauptfächern wie Deutsch (Stichwort Gedichtinterpretation) und eben Mathe, wo es mich am dringendsten interessiert hätte.

  • Ich bin mir sicher, dass ein paar Abiturienten schon beim Realschulabschluss ihre Probleme bekommen.

    Inwiefern? Man kann ja am Gymnasium auch die mittlere Reife machen und die Lehrer beraten einen, wenn es nötig sein sollte. Ansonsten gilt die mittlere Reife als "bestanden", wenn man die 10. Klasse erfolgreich abschließt. Für den Hauptschulabschluss, den man nicht automatisch nach der 9. erhält, müssen Gymnasiasten extra Prüfungen ablegen. Je nachdem, was du nun machen willst und wenn du zu dem Zeitpunkt schon eine klare Vorstellung hast, ergreifst du dann eben die passende Chance. Nach der 10. hatten wir auch jährlich so viele Abgänger, die eben kein Abitur für ihre Zukunftspläne brauchten, dass wir sogar einen Abschlussball hatten.

    Probleme gab es da eigentlich selten und wenn, dann waren das Personen, denen schon jahrelang geraten wurde, über einen Schulwechsel nachzudenken oder sich eben schon auf einen anderen Abschluss einzustellen.


    Generell habe ich oft das Gefühl, dass sehr viele Leute einfach nur die eigene und die Meinung bekannter als Fakt nehmen und anhand dessen urteilen. Wenige scheinen sich wirklich mit dem Schulsystem, der Zielsetzung und dem Nutzen bestimmter Inhalte auseinanderzusetzen. Definitiv muss etwas verändert werden, aber das sind eher Details und Rahmenbedingungen, die äußerst selten in solchen Diskussionen genannt werden. Stattdessen wird hinterfragt, wozu man Mathematik in der Oberstufe braucht oder wann man jemals wieder Gedichte im Beruf interpretieren muss. Ich muss irgendwie immer daran denken, wie die Mittelschüler, die ich im Abschlussjahr und in der Bewerbungsphase begleitet habe, schockiert waren, wie viele Ausbildungsberufe tatsächlich ein gutes Mathematikverständnis verlangen. Oder dann an der Universität, wie viele Studiengänge auch Mathematik beinhalten. Alleine in meinem Studiengang saßen dann ganz viele und fluchten rum, welcher Pädagoge bitte Statistik braucht … uff. Selbst wenn ich nicht in die Forschung gehe, sollte ich für die eigene persönliche Weiterbildung als Pädagoge in der Lage sein, Werte und Forschungsmethoden irgendwie einzuordnen. Das trifft generell auf so viele Dinge zu. Heutzutage ist es noch wichtiger als vor 50 Jahren, dass man Prozesse in der Natur besser versteht und weiß, wovon gesprochen wird, wenn jemand dies oder jenes behauptet. Auch auf sozialer Ebene und in der Kommunikation werden Fähigkeiten wie Wissenstransfer, zwischen den Zeilen lesen und eine gewisse Ambiguitätstoleranz immer wichtiger, da Globalität alles auch komplexer in den Bereiche macht. Sind auch alles Dinge, die durch Fächer wie Geschichte, Deutsch, Sozialkunde und Ethik (mit etwas Glück auch Religion lol) unterstützt werden. Ob man tatsächlich alle diese Wissensfelder so getrennt behandeln muss, ist eine andere Frage. Aber das Wissen selber gehört definitiv zu einem gebildeten (= mündigen) Menschen.


    Wir brauchen mehr Lehrpersonal, wir brauchen mehr Flexibilität unter den Fächern, wir brauchen auch definitiv Lehrpersonal, das besser in Pädagogik ausgebildet wird … Auch am Unterrichtskonzept gibt es immer etwas zu schleifen, wobei die letzten 20 Jahre schon einiges gemacht wurde. Nicht genug, aber einiges. Leider ist unser Schulsystem so abhängig von den Bundesländern, dass es selten rechtzeitig auf Veränderungen im Markt reagieren kann. Ist auch so eine Sache, wo Änderungen angepackt gehören. Worauf ich hinaus will: Es gehört viel geändert, aber lustigerweise wird in solchen allgemeinen Diskussionen oft das kritisiert, was nicht das Problem ist.

  • Also, iwie hab ich das Gefühl, ich red gegen Wände... vllt sitzen wir auch alle in Bubbles und beziehen unsere Argumente auf unsere direkte Umwelt. Von diesen Leuten, die zB alles glauben, was man ihnen hinlegt, oder versuchen Statistiken als Laie zu untergraben hab ich weder gehört, noch gibts sowas in meiner Umgebung.

    Das kann man den Lehrern vorwerfen bzw zugute halten, das Schulsystem ist an sich nicht daran schuld.

    Mehr oder minder. Das Schulsystem ist steinalt und wurde schlicht noch nie von Grund auf reformiert.

    Die Frage ist doch, wie falsch etwas ist. Einsteins Physik mag näher an der Realität sein als Newtons Physik, für viele Aufgaben reicht es dennoch völlig aus die Formeln von Newton zu verwenden, da die Abweichungen, die Einstein erhält, nicht weiter relevant sind. Man spricht auch von "Kanonen auf Spatzen".

    Das Problem ist hier der Bereich. In Psychology oder Pädagogik ist eben nich 1+1 = 2. Da kommen verschwurbelte Sachen zum Teil zusammen ^^".

    Das Gespräch oben war von nem Lehrer.

    Viele wollen nur ihr Noten, sonst nix. Liegt wohl aber zum Großteil an den Rahmenbedingungen.

    Das ist gerade sehr abstrakt, meine spontane Vermutung wäre, dass besagte Theorie, wenn auch letztlich falsch, doch für den Anwendungsfall hinreichend genau ist. Oder aber es geht darum Methoden und Grenzen einer Theorie zu erlernen. Vielleicht ist auch besagter Lehrer einfach nicht gut, das ist letztlich Spekulation.

    Die Grenze hab ich ja erkannt. Ich hatte eher das Gefühl, er hat keine Intresse dran gehabt die ausprobierte Arbeit zu korregieren ^^".

    elementares Wissen wegstreicht, wird diese Fachidiotie nur noch größer.

    Mir gehts net um elementares Wissen, sondern um zielführendere Ausbildungen usw. Vieles braucht man in dem jeweiligen Job einfach nicht. Dafür kommen andere wesentlich wichtigere Sachen viel zu kurz.

    Inzwischen habe ich den Wert dieser Übungen erkannt und ärgere mich, dass ich nicht immer aufgepasst habe und noch immer vieles übersehe, was ich sehen könnte.

    Dann such dir wen, ders dir beibringt, oder lern selbstständig ^^.

    "Wozu brauch ich den Scheiß?" ist halt kein Hinterfragen, sondern vor allem wenig Lust.

    Mehr oder weniger. Einige meiner damaligen Mitschüler hatten scho genug zu tun, da is einem beim fünften Zeugs, was keiner für später braucht einfach nix mehr eingefallen.

    Witzigerweise willst du ja gerade Stochastik nicht mehr lernen,

    Das isn Beispiel. Ich hatte Spaß an Stochastik ^^. Nur ich bin nicht jeder.

    Was Bildungslücken und Unverständnis ausmachen, sieht man übrigens immer wieder. Zurzeit zum Beispiel bei der Diskussion um menschengemachten Klimawandel, der unter Wissenschaftlern unumstritten ist. Dennoch werden Zweifel gesäht, indem man irgendwelche Nichtfachmenschen irgendwelchen Quatsch vorrechnen lässt und irgendwelche Zahlen präsentiert, die ohne das der Laie versteht, was das eigentlich bedeutet.

    Ich hab gelernt, was der Klimawandel ist. Nur (haha) nicht in der Schule. Einfach weils damals kein Thema war. Und diese Nichtfachmenschen werden meist hintenrum dafür bezahlt.

    Einfach nur Stoff wegstreichen macht vor allem weniger Bildung. Besser und effizienter wird dadurch der Unterricht noch nicht.

    Nein, weniger Stoff macht mehr Zeit für Vertiefung. Es ist eine Frage des Wie, nicht des Was. In DD heißts aber in vielen Bereichen Quantität >> Qualität.

    Da würd ich Mathematik im Lehrplan rauf unter runterjagen. Gerade Leute, die alles glauben, was sie lesen, sind oft ungebildet.

    Es gibt an mathematischen Grundlagen halt auch nichts zu hinterfragen. Die sind ein Fakt.

    Das ergibt keinen Sinn. Wenn ich nix zu hinterfragen hab, wieso sollte ichs dann dadurch lernen?! Und das Leute soviel glauben hat auch andre Gründe, die in der Persönlichkeit liegen. zB sind manche einfach denkfaul, obwohl sie studiert haben.

    Die faulsten Menschen, die ich kenne, ham nen höheren Abschluss.

    Mathematik brauchst du selbst noch in Psychologiestudium.

    Was völliger Blödsinn ist, da für den späteren Job irrelevant. Darum gehts mir ja.


    Ich bin hier fertig. Einige meinen scheinbar weil sies geschafft ham, musses toll sein... zumindest hab ich das Gefühl.


    Edit:

    PLUSQUAMPERFEKTION

    Dafür brauch ich keine Schule, sondern soziale Kontakte. Klar werden da Leute zamgeschmissen, aber Schule in Form von Noten, Leistungsdruck usw ist dafür nicht von Nöten. Und lernen musste ich auch nie. Ich hab aber sehr viele gesehen, die mit der Schule ihre Probleme hatten. Grade im sozialen Bereich scheitern viele Leute an den Leistungsanforderungen und wären trotzdem für den Job geeignet.

  • Zitat von bellchen

    Das ergibt keinen Sinn. Wenn ich nix zu hinterfragen hab, wieso sollte ichs dann dadurch lernen?! Und das Leute soviel glauben hat auch andre Gründe, die in der Persönlichkeit liegen. zB sind manche einfach denkfaul, obwohl sie studiert haben.

    Die faulsten Menschen, die ich kenne, ham nen höheren Abschluss.

    An dem Punkt bin ich mir nicht mehr sicher, ob du überhaupt verstanden hast, was ich gesagt habe. Ich habe gesagt, dass du grundlegendes Wissen benötigst, um dir überhaupt eine Meinung zu einem Thema bilden zu können.

    Es geht ja nicht nur um Statistik. Man benötigt auch in jedem anderen Fach Grundkenntnisse, um erkennen zu können, wenn einem vollkommener Quark erzählt wird. Wenn dir jemand ein Wundermittel andrehen möchte, das dich im Nu heilt und erzählt, was das angeblich in deinen Körper und im Inneren deiner Zellen bewirkt und du weißt, dass die wissenschaftliche Fakten ganz anders aussehen, dann bist du nicht jedem Quacksalber ausgeliefert.

    Wenn dir jemand mit Sozialdarwinismus ankommt und gefährliche Ideen verbreitet, erkennst du, dass derjenige keine Ahnung von dem hat, was er da sagt.

    Wenn dir jemand angeblich geschichtliche Fakten auftischen will, um eine bestimmte Meinung zu stärken, und du weißt, dass diese falsch sind, dann kannst du denjenigen entlarven.


    "Weil isso. Alle anderen sind dooof, nur ich nicht. Ich bin solch ein Genie und Rebell und lerne alles im Drittel der Zeit und hinterfrage, wo andere nur folgen." Obwohl vieles, was du behauptest, schlicht und ergreifend falsch ist oder man merkt, dass du nicht verstanden hast, was man aussagen wollte.

    Irgendwie kann ich nichts von deinem überheblichen Gehabe, sorry, glauben, wenn du dann mit jedem Absatz beweist, dass du keinerlei Ahnung hast.


    Zitat von bellchen

    Was völliger Blödsinn ist, da für den späteren Job irrelevant. Darum gehts mir ja.

    Dann hast du generell wenig Ahnung, sorry.

    1. Nicht jeder, der Psychologie studiert, wird Psychologe im eigentlichen Sinne.

    2. Auch Psychologen, Psychotherapeuten und Psychiater erheben Statistiken über ihre Patienten und sind unter Umständen in Forschungs- und Medizin- und Ärzteschaftverbänden.

  • "Weil isso. Alle anderen sind dooof, nur ich nicht. Ich bin solch ein Genie und Rebell und lerne alles im Drittel der Zeit und hinterfrage, wo andere nur folgen." Obwohl vieles, was du behauptest, schlicht und ergreifend falsch ist oder man merkt, dass du nicht verstanden hast, was man aussagen wollte.

    Irgendwie kann ich nichts von deinem überheblichen Gehabe, sorry, glauben, wenn du dann mit jedem Absatz beweist, dass du keinerlei Ahnung hast.

    Is gut, habs kapiert, ich bin zu doof und du bist schlau und weißt über alles Bescheid. Ich verneige mich vor dir oh Bastet, Königin der Katzen...


    Zurück zum Thema. Hab mal bissl was rausgesucht, da ich scheinbar grundlegend falsch verstanden werde:

    https://orange.handelsblatt.com/artikel/46991

    https://www.nachdenkseiten.de/?p=46686

    https://www.focus.de/familie/s…chgewinkt_id_6840738.html


    Paar Anregungen und PS: Ich hab nicht alles auf Wahrheitsgehalt überprüft. Das dürfen die wissenden übernehmen, denn ich bin ja nicht fähig genug ;P.

  • Mir gehts net um elementares Wissen, sondern um zielführendere Ausbildungen usw. Vieles braucht man in dem jeweiligen Job einfach nicht. Dafür kommen andere wesentlich wichtigere Sachen viel zu kurz.

    Man wird aber nicht für einen speziellen Job ausgebildet. Vor allem ein Studium qualifiziert für zahlreiche Jobs. Aber selbst wenn man vieles, was man lernt, nicht braucht, ist es der größere Blick, der einem weiterhilft.

    Davon abgesehen haben wir offensichtlich unterschiedliche Definitionen davon, was elementares Wissen ist. Für mich sind Lesen und Schreiben, die Grundrechenarten und ein bisschen Geometrie eben keine ausreichenden Grundkenntnisse in Deutsch und Mathe.

    Dann such dir wen, ders dir beibringt, oder lern selbstständig ^^.

    Das ist nicht der Punkt. Der Punkt ist der, dass ich heute erkenne, wozu diese wirklich sinnvollen Kenntnisse da sind. Ich verstehe, warum es sinnvoll ist Gedichte zu interpretieren. Diese Erkenntnis wäre wahrscheinlich komplett ausgeblieben, hätte man mir nie gegen meinen Willen versucht eben das beizubringen.

    Das isn Beispiel. Ich hatte Spaß an Stochastik ^^. Nur ich bin nicht jeder.

    Du hast vorgeschlagen Stochastik aus dem Pflichtprogramm zu streichen und nur für Interessierte anzubieten. Ich sage, es sollte Pflichtprogramm bleiben, weil Stochastik eben extrem wichtig ist. Siehe auch diese Aussage:

    Was völliger Blödsinn ist, da für den späteren Job irrelevant. Darum gehts mir ja.

    Mathematik ist eben für einen Psychologen absolut nicht irrelevant.

    Wie Bastet schon sagt, es gibt weder den einen Job, den man mit einem Psychologiestudium machen kann, noch hört beim klassischen Psychologen die Arbeit mit Mathematik einfach auf. Neben den angesprochenen Statistiken und Forschungsarbeiten müssen sich Psychologen auch über den aktuellen Stand der Forschung immer wieder informieren. Das geht nur dann qualifiziert, wenn man die Arbeiten der Kollegen auch versteht und einordnen kann.

    Sich früh stark zu spezialisieren führt zu Fachidioten, die beim ersten Ausnahmefall völlig überfordert sind, weil sie nie gelernt haben links und rechts zu schauen, was vielleicht noch funktioniert oder nicht funktioniert.

  • Jaein. Das Konzept hat schon eine Ganztagsschule verfolgt, aber das nicht vollständig durchgezogen. Vor allem in den unteren Jahrgangsstufen hatten wir nur 1-2 mal nachmittags Unterricht bzw. die vielgehassten AGs, quasi um sanft anzufangen - ist ja doch eine Umstellung von Grundschule auf weiterführende. Ab der 7. fielen die AGs weg und wir hatten regulär zwei Nachmittage Unterricht, ab der 9. Klasse schließlich drei lange Nachmittage weil die Nawi-Fächer in drei gesplittet wurden (vorher hatten wir nur Nawi als ein Fach, ab der 9. dann klassisch Physik, Chemie und Bio einzeln). Von ehemaligen Mitschülern weiß ich dass ab der Oberstufe alle vier Nachmittage belegt waren, aber teils im zweiwöchentlichen Rhythmus sprich alle 14 Tage mal vier, oder eben mal drei lange Tage. Freitags hatten wir generell nie lange (6. Stunde Schluss), nur die neue Oberstufe musste aus Zeitgründen (verfügbare Lehrer) auch freitags mal lange machen.


    Aso, das klingt voll ok, so oft hat man auch auf jeder anderen weiterführenden Schule 8 Stunden die Woche, das ist verkraftbar. :)


    Sitzenbleiben meine ich. Nachsitzen ist förderlich. Aber das Sitzenbleiben fördert keinen Schüler. Da wiederholt sich der Stoff nur.


    Kann ich nur beipflichten. Hatte öfters Sitzenbleiber in der Klasse und es war immer das selbe, in den Fächern wo sie vorher gut waren waren sie nun spitze und da wo es vorher katastrophal war wars meist nur ne note besser.

    Wirklich gelernt hatte keiner den ich da je sah nichts.

    Daher ja, sitzenblieben kann nur abgeschafft werden, das hat wirklich keinen sinn. Was auch logisch ist, der Sitzenbleiber erhält so ja auch keine persönliche Förderung/Nachhilfe, sondern soll selbst irgendwie dazu lernen. :wacko:


    Ja. Am Besten wäre, wenn die Schüler bis zur 9. Klasse möglichst gemeinsam lernen und dann würde man anhand einer Hauptschulprüfung sehen, wo für die Schüler ungefähr die Richtungen einschlagen.


    Jo, sogar früher, am besten 7. 8. und 9. um ne Curve zu haben als ein einmaliger Test.


    Auch finde ich das Dänische Prinzip gut, wo es nach der Schule AG ähnliche Gebäude gibt außerhalb der Schule wo man diverse Berufe reinschnuppern kann, sogar künstlerische berufe wie Sänger oder Schauspieler. So kann man schon früh berufe und eigene Interessen kennen lernen, womit die kinder bei ihrem Abschluss dann nciht so verloren sind wie hier in Deutschland.


    Ich verfolge die Diskussion nicht aktiv, würde aber gerne was zu "Wofür braucht man das?" bzw. der weniger elegant formulierten Frage "Wozu der Scheiß?" sagen.

    Damals in der Schule hab ich mich das nämlich oft gefragt. Die Sache ist nur: Niemand hat mir das beantwortet. Hätte ich bei Mathe gesagt bekommen, dass ein Verständnis davon mir in der von Bastet beschriebenen Weise nützen würde, wäre ich eventuell etwas motivierter gewesen, anstatt das Gefühl zu haben, mich mit etwas rumzuplagen, was eh nur die zukünftigen Raketenwissenschaftler brauchen.


    Kann ich bestätigen. Konnte in der Schule kein Englisch, da solle man alles stumpfsinnig lernen weil man es MUSS. Erst nach der Schule lernte ich mit Kurzen englisch und das VIEL besser und schneller weil man da nicht stumpf was lernen MUSS sondern man lernte wozu man dies und jenes benutzt und vor allem warum man es benutzt es wurde viel mehr auf die englische Kultur eingegangen, womit vieles mehr sinn ergab.


    Das ist wirklich ein Manko an deutschen schulen, man soll etwas lernen weil es Pflicht ist, Punkt. Dieser Ansatz ist total verkalkt und gehört reformiert.

  • Ich verfolge die Diskussion nicht aktiv, würde aber gerne was zu "Wofür braucht man das?" bzw. der weniger elegant formulierten Frage "Wozu der Scheiß?" sagen.

    Damals in der Schule hab ich mich das nämlich oft gefragt. Die Sache ist nur: Niemand hat mir das beantwortet. Hätte ich bei Mathe gesagt bekommen, dass ein Verständnis davon mir in der von Bastet beschriebenen Weise nützen würde, wäre ich eventuell etwas motivierter gewesen, anstatt das Gefühl zu haben, mich mit etwas rumzuplagen, was eh nur die zukünftigen Raketenwissenschaftler brauchen.

    Das Problem war jedenfalls - immer, wenn man nach dem Zweck des jeweiligen Lernstoffes fragte, und wenn man noch so höflich und interessiert klang, gingen die Lehrer direkt in den Defensivmodus à la "lern einfach und gib Ruh", als hätte man gesagt, dass das eh Unsinn ist und man sich bestimmt keine Mühe geben wird. Wie sich das auf die Motivation auswirkt, kann man sich denken. Ich kann natürlich nur aus meiner eigenen Erfahrung sprechen, aber es kommt mir nicht weit hergeholt vor, dass das woanders auch passiert.

    Aber fairerweise gibts noch ein honorable mention für die zwei oder drei Personen aus dem Lehrkörper, die nett und respektvoll genug waren, zumindest einen Erklärungsversuch zu starten. Leider aber nicht in den Hauptfächern wie Deutsch (Stichwort Gedichtinterpretation) und eben Mathe, wo es mich am dringendsten interessiert hätte.

    Du sprichst mir tatsächlich aus der Seele. Teilweise hatten wir sogar Lehrer, wenn wir die gefragt haben, haben die sowas gesagt wie "Ja, das brauch ich euch gar nicht erst zu erklären, dass ist euch eh zu hoch." Oder ähnliches. Es nimmt einfach nur wirklich hart die Motivation, wenn man sogar noch als zu dumm dargestellt wird, um das gelernte später wirklich richtig anwenden zu können.

    Ich erinnere mich da besonders an Funktionen. Ich konnte das Thema nie und habs auch nie verstanden, bis ich mich mit meinem Freund hingesetzt habe und er mir erklärt hat, wofür man das braucht und wie man das dann verwendet (jetzt hab ich ka mehr wie das ging, ich musste gerade sogar googlen, wie man das noch mal genannt hat |D)

    Ein anderes Beispiel war wiederum unser BWR Lehrer (bester Lehrer den ich je hatte), er hat immer direkt reale Dinge in die Aufgaben eingebaut. Selbst bei Dingen, wo man wirklich keine realen Vorgaben bräuchte. Es viel mir so viel leichter das Thema zu verstehen.


    Dafür brauch ich keine Schule, sondern soziale Kontakte. Klar werden da Leute zamgeschmissen, aber Schule in Form von Noten, Leistungsdruck usw ist dafür nicht von Nöten. Und lernen musste ich auch nie. Ich hab aber sehr viele gesehen, die mit der Schule ihre Probleme hatten. Grade im sozialen Bereich scheitern viele Leute an den Leistungsanforderungen und wären trotzdem für den Job geeignet.

    Ja aber diese sozialen Kontakte bekommst du eben leichter in der Schule. Nicht jeder Mensch ist total aufgeschlossen und schafft es aus heiterem Himmel Freunde zu finden. Da hilft eben die Klasse, die Nähe zu anderen, in Gespräche zu kommen. Auch kann eventuell sogar der Leistungsdruck jemanden zusammen bringen, wenn Leute zusammen lernen oder so.

    Ich stimme dir zu, dass Bulimielernen wie es in DE gemacht wird, ganz weit entfernt von einem guten Schulsystem ist. Man sehe meine eigenen Erfahrungen, wenn ich nicht mal mehr weiß, wie Themen hießen, die ich vor circa einem Jahr noch hatte (ein Jahr schon... ich fühle mich alt q.q). Aber dafür einfach die Schule allgemein als schlecht darzustellen, ist faktisch falsch. Wir haben eben einfach nur das falsche, veraltete System.

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß.   «

  • Neben den angesprochenen Statistiken und Forschungsarbeiten müssen sich Psychologen auch über den aktuellen Stand der Forschung immer wieder informieren. Das geht nur dann qualifiziert, wenn man die Arbeiten der Kollegen auch versteht und einordnen kann.

    Dazu braucht man ein Verständnis von Zahlen, klar, aber keine Raketenwissenschaften oder Verständnis der Vorgänge in einem schwarzen Loch.

    Daher ja, sitzenblieben kann nur abgeschafft werden, das hat wirklich keinen sinn.

    Gibts das noch? Die beiden Schulen, welche an meine letzte Arbeitsstelle angeknüpft waren mussten jeden durchschleifen. Das ist genauso blöd, da der Jenige schon ab der zweiten/dritten Klasse dazu verdammt ist keinen Abschluss zu kriegen, da gewisse Defizite nie aufgeholt werden. Noch dazu entwickelt sich ein sehr schlechtes Bild von Schule. Es gibt ja Förderschulen, die die ersten zwei Jahre in drei aufteilen. Das find ich zB gut. Nur haben diese Schulen einen schlechten Ruf, vollkommen zu Unrecht.

    Ja aber diese sozialen Kontakte bekommst du eben leichter in der Schule.

    Ok, definiere Schule. Für mich ist Schule nicht das zusammensitzen in einem Raum sondern die Art des Lernens. Kurzum: Du musst nix aufwendig lernen um soziale Kontakte zu knüpfen. Da könntest du auch den ganzen Tag nen Verein besuchen, da hätte den gleichen Effekt. Klar, das gezwungene Zamstecken von Leuten zwingt zu Kontakten. Nur sind auch die Klassen einfach zu groß und zu bunt durchgewürfelt. Ich fänds cool wenns Talentklassen geben würde. Die eine hat halt zb Musik, die andere Zeichnen, wieder ne andre hat mehr Physik und die letzte ist auf Sprachen ausgelegt. Einfach von vornherein mehr die Leute zamtun, die auch intressentechnisch eher zampassen. Das fördert nicht nur die Atmosphäre, sondern wirkt au aufs Lernen förderlich.


    Problem: Jeder soll Abi machen und da es weniger Auszubildende im Handwerksbetrieb gibt stirbt das langsam aus. Ein Teufelskreis, da neue Interessierte auch keine Stellen mehr finden.

  • Zitat von bellchen

    Dazu braucht man ein Verständnis von Zahlen, klar, aber keine Raketenwissenschaften oder Verständnis der Vorgänge in einem schwarzen Loch.

    Ja genau, das ist genau das, was man lernt. :unsure:


    Zitat von bellchen

    Ok, definiere Schule. Für mich ist Schule nicht das zusammensitzen in einem Raum sondern die Art des Lernens. Kurzum: Du musst nix aufwendig lernen um soziale Kontakte zu knüpfen. Da könntest du auch den ganzen Tag nen Verein besuchen, da hätte den gleichen Effekt. Klar, das gezwungene Zamstecken von Leuten zwingt zu Kontakten. Nur sind auch die Klassen einfach zu groß und zu bunt durchgewürfelt. Ich fänds cool wenns Talentklassen geben würde. Die eine hat halt zb Musik, die andere Zeichnen, wieder ne andre hat mehr Physik und die letzte ist auf Sprachen ausgelegt. Einfach von vornherein mehr die Leute zamtun, die auch intressentechnisch eher zampassen. Das fördert nicht nur die Atmosphäre, sondern wirkt au aufs Lernen förderlich.

    Eben nicht, weil dann genau das passiert, was auch mit den Kindern passiert, die homeschooled sind: Dadurch, dass sie nur mit selbstausgesuchten Leuten, aka von den Eltern ausgesuchten, zusammenkommen und total weltfremd werden.

    Eine ehemalige Klassenkollegin glaubte mit 15 noch, dass arme Menschen einfach zu viele Markenklamotten von Prada und co. und teure Autos gekauft haben und eben darauf verzichten sollten, wenn sie kein Geld haben. ¯\_(ツ)_/¯

    Dass Leute nur ihresgleichen suchen, kann man zwar auch durch ein Schulsystem nicht vollkommen entgegenwirken, aber es ist um Längen besser, als jeden in seiner Blase zu lassen, wo man nur Gleichgesinnte trifft und dann gibt es ein großes Echo aus viel Circlejerking.


    Das gibt es schon. Das nennt man Oberstufengymnasium mit Schwerpunkt.

  • Dass Leute nur ihresgleichen suchen, kann man zwar auch durch ein Schulsystem nicht vollkommen entgegenwirken, aber es ist um Längen besser, als jeden in seiner Blase zu lassen, wo es nur Gleichgesinnte gibt und dann gibt es ein großes Echo aus viel Circlejerking.

    Das Schulsystem wirkt nur selten Blasen entgegen - vor allem in Deutschland nicht - da die Kinder halt entsprechend der Blase auf eine Schule gehen. Das ist ja auch eins der größten Probleme mit unserem Schulsystem. Denn tendenziell gehen halt nun einmal die Kinder besser gestellter Familien aufs Gymnasium, die von den richtig gut gestellten Familien aufs Private Gymnasium und die anderen Teilen sich halt auch - meist entsprechend ihrer "Klasse" - auf. Und dass Familie oft mehr mit der Empfehlung für weiterführende Schulen zu tun hat, als die eigentliche Begabung des Kindes, ist nachgewiesen. Da gibt es genug Studien zum Bias der Lehrer.


    Dazu kommt: Die Klassengröße im aktuellen System sorgt dafür, dass der Frontalunterricht nicht besonders effektiv sein kann und dass auch sozial Kinder auf der Strecke bleiben.

  • Dass Leute nur ihresgleichen suchen, kann man zwar auch durch ein Schulsystem nicht vollkommen entgegenwirken, aber es ist um Längen besser, als jeden in seiner Blase zu lassen, wo es nur Gleichgesinnte gibt und dann gibt es ein großes Echo aus viel Circlejerking.

    Das Schulsystem wirkt nur selten Blasen entgegen - vor allem in Deutschland nicht - da die Kinder halt entsprechend der Blase auf eine Schule gehen. Das ist ja auch eins der größten Probleme mit unserem Schulsystem. Denn tendenziell gehen halt nun einmal die Kinder besser gestellter Familien aufs Gymnasium, die von den richtig gut gestellten Familien aufs Private Gymnasium und die anderen Teilen sich halt auch - meist entsprechend ihrer "Klasse" - auf. Und dass Familie oft mehr mit der Empfehlung für weiterführende Schulen zu tun hat, als die eigentliche Begabung des Kindes, ist nachgewiesen. Da gibt es genug Studien zum Bias der Lehrer.


    Dazu kommt: Die Klassengröße im aktuellen System sorgt dafür, dass der Frontalunterricht nicht besonders effektiv sein kann und dass auch sozial Kinder auf der Strecke bleiben.

    Dennoch trifft man immer wieder auf andere. Du hast natürlich Recht, dennoch kann man nicht behaupten, dass die Durchmischung so homogen ist, denn auch Kinder reicher Eltern, von gut verdienenden Awälten, Politikern, Vorständen etc. besuchen des Öfteren auch staatliche Schulen. Da ich es nunmal genauso erlebt habe, entspricht es nicht vollkommen der Wahrheit. Gerade in Oberstufen und Höheren Lehranstalten, kommen auch viele ehemalige Hauptschüler hinzu. Im ersten Jahr muss zwar viel Zeit investiert werden, um auf einen Wissensstand zu gelangen, aber die Möglichkeit besteht durchaus und die Durchmischung ist in allen solchen Schulen groß.

    Zumal es nicht nur um soziale Schichten geht, sondern dass man Kinder nicht schon im Grundschualter in bestimmte Talentklassen stecken kann, da diese eben auch lernen sollen, dass andere Menschen die Welt anders sehen und ihre Schwerpunkte wo anders liegen.


    Zitat von Alaiya

    Dazu kommt: Die Klassengröße im aktuellen System sorgt dafür, dass der Frontalunterricht nicht besonders effektiv sein kann und dass auch sozial Kinder auf der Strecke bleiben.

    Das liegt aber an der Mangelbesetzung an Lehrern, denn selbstständiges Lernen und Gruppenprojekte kann man oft komplett vergessen. Besonders, wenn man nunmal keine 12 mehr ist, fühlt man sich schon recht verarscht. Am Ende durfte man sich zehn Präsentationen anhören, wobei die Form des Unterrichts von der Seite der Schüler wiederrum Frontalunterricht darstellt, der allerdings tollpatschig heuntergestottert, abgelesen oder auswendig aufgesagt wird. Am Ende nickt fast jeder irgendwo bei dem Vortrag seiner Klassenkollegen weg.

  • Bastet

    Die soziale Schicht hat selten was mit Intressen oder Begabung zu tun. Wie kommst du darauf, dass sich durch Intressen Bildungsblasen bilden?! Ich zeichne zB gerne. Glaube kaum, dass der IQ oder die Herkunft sowas beeinflusst. Sowas entsteht eher durch die Einstellung oder durch die Familie (Stichwort Gene).

    Das jetzige System bewirkt doch durch die Schubladen gerade Blasen. Auch das Sprengelsystem (Schule nahe des Wohnsitzes) ist kontraproduktiv, da gewisse Stadtteile nunmal zu Problemschulen führen.

    Und ich würde gerne schon vorher Spezialisierungen haben, und wenns nur in unterschiedlicher Stundenanzahl ist. Es muss nicht jeder Musik haben, es muss auch nicht jeder Kunst haben. Schon ab der 5ten Klasse könnte man "Richtungsklassen" einführen. Die einen ham mehr Mathe, die andren Deutsch. So könnte man sogar Schwächen ausbügeln oder Stärken stärken. Ist aber Flexiblität nötig.

    Generell ist Fächertrennung nur in gewissem Maß sinnvoll. Grade die Naturwissenschaften greifen sehr stark ineinander. Auch eine Art Projektfach, indem die Fächer wechseln und nur Gruppenarbeit gemacht wird wäre ratsam, da fürs spätere Berufsleben Teamarbeit überall gefragt wird, aber nirgendwo wirds gelehrt oder gefördert. Es bleiben sogar Sachen wie Ordnung oder Sorgfalt auf der Strecke. Diese Grundlagen lernen Kinder aus schwächeren Familien selten, sind aber Vorraussetzung für unser System. Es ist ein Trugschluss, dass die Schule Defizite in der Familie (zumindest derzeit) aufholen könnte.

    Meine Erfahrung hat gezeigt ein Erzieher + Lehrer pro Klasse sind top. Aber es fehlt eh scho an Personal und die Regierung tut dagegen auch nichts.

  • Gerade in Oberstufen und Höheren Lehranstalten, kommen auch viele ehemalige Hauptschüler hinzu.

    Das mag für Österreich stimmen, stimmt aber für Deutschland nur sehr eingeschränkt. Du musst dir dessen bewusst sein, dass euer System ein anderes ist, als bei uns. Und auch da muss ich sagen: Als ich in Österreich die Oberstufe eines Gymnasiums besucht habe, waren da nur Gymnasiasten. Die ehemaligen Hauptschüler waren größtenteils auf den Fachbildenden Oberstufenschulen (wie auch immer sie alle hießen). Wo auch Gymnasiasten waren, ja. Dennoch habe ich es - bis auf wenige Ausnahmen - immer sehr getrennt gesehen.

    Wobei ich dahingehend das Österreichische Bildungssystem loben muss, dass es leichter ist für die Hauptschüler, später eine Matura zu machen. In Deutschland werden Haupt- und Realschülern da gerne massenhaft Steine in den Weg gelegt.


    . Besonders, wenn man nunmal keine 12 mehr ist, fühlt man sich schon recht verarscht.

    Ist für mich eher ein Zeichen für schlecht dahingehend ausgebildete Lehrer. Was auf die meisten Lehrer zutrifft. Allerdings kann ich auch sagen: Ich hatte zwei Geschichtslehrer die Großartig mit Gruppen und Einzelarbeit waren - wir haben als Grundkurs mehr gelernt, als der Leistungskurs. Einfach, weil wir gute und intensive Gruppenarbeiten gemacht haben.


    Außerdem: Genau das Vortragen üben ist wichtig. Denn das macht später in Uni und Beruf so viel aus. Allerdings funktioniert es natürlich nur, wenn man einen Lehrer hat, der einem auch hilft, Vortragen zu lernen. (Da muss ich wieder Österreich loben, wo ich eine großartige Deutschlehrerin hatte, was das anging.)