Bildungssysteme - und was man alles verbessern könnte...?

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    Oh bitte nicht. Ich müsste nicht wie das hier der Integration helfen sollte? Gerade Erdogan und die Türkei mit ihren nationalistischen Gedankengut. Schlimm genug, dass die Imane hier meist aus dem Ausland kommen und nicht hier in Deutschland ausgebildet wurden. Das ist für mich der genau der falsche Schritt. Die Schulen sollte ein Ort sein des gemeinsamen Lernen. Wo alle Schüler gemeinsam unterrichtet werden sollten.


    Deshalb alle Privatschulen verbieten, alle Förderschulen schließen und ja das sage ich als ehemaliger Förderschüler. Was wir brauchen ist eine riesige Investion in der Schulbildung. Die Inklusion muss vorran getrieben werden, dazu sollte es sogenannte "Gemeinschaftsschulen" geben, wo alle Schüler gemeinsam lernen bis zur 10.Schulklasse. Danach erst können die Schüler entscheiden, ob sie das Abitur machen oder eine Ausbildung. Aber wie gesagt Privatschulen insbesondere trennen sich einfach von Alltag. Anstatt mit allen Menschen zu arbeiten, lernen sie nur unter sich und da fehlt der gesellschaftliche Diskurs. Auch solche "türkische" Schulen wären Privatschulen. Wir brauchen aber keine Trennungen..sonst würde es ja für alle extra Schulen geben. Buddhistische Schulen, Orthodoxe Schulen usw.. aber das ist einfach genau der falsche Weg. Inklusion und Integrarion funktioniert nur durch das zusammengehörende Lernen mit allen Menschen, unabhängig des Glaubens, Herkunft, Geschlecht, Wohlstandstand usw..


    Um das zu erreichen muss man natürlich auch viel mehr Geld für neue gut gebildete Lehrer ausgeben.


  • Kann dir nur teilweise zustimmen. Integration findet auch in Schulen statt. Da gebe ich dir vollkommen recht, daher ist es meiner Meinung auch nicht sinnvoll dieser Forderung der türkischen Schulen nachzugehen.

    Allerdings finde ich die Idee einer gemeinsamen Schule bis zur 10. Klasse nicht sinnvoll. Der Zweck der Haut- und Realschule und des Gymnasiums ist es dem entsprechenden Bildungslevel der Schüler gerecht zu werden und diese zu fördern und zu fordern. Eine `Gemeinschaftsschule´ würde die bildungsschwächeren Schüler abhängen und die bildungsstärkeren unterfordern.

    Eine Entscheidung für welche weiterführende Schule ein Kind geeignet ist, erachte ich als schwierig, gerade nach der 4. Klasse. Eine Orientierungsstufe, wie es sie eine Zeit lang in Niedersachsen gab, halte ich für sinnvoll (nach der Grundschule kommen die Schüler für zwei Jahre an die Orientierungstufe und ab der 7. Klasse besuchen sie eine andere weiterführende Schule, je nach Empfehlung).

  • Nun, mit den jetzigen Möglichkeiten wäre ein gemeinsames Lernen nicht möglich, weil wir einfach zu schlecht ausgestattet sind. Zu wenige Lehrer, aber auch zu wenige Schulen. Dass Inklusion und das gemeinsame Lernen funktionieren kann, daran glaube ich aber. Warum sollte jemand, der begabter ist auch jetzt Klassen überspringen? Es muss einfach ein Niveau geben, womit alle befasst werden. Damit alle auch auf gleicher Ebene Wissen aneignen. Die besseren Schülern sollten einfach den schlechteren Schülern dabei unterstützen. Auch eine Schulklasse ist wie ein großes Ruderboot, wo alles nur laufen kann wenn jeder seinen eigenen Anteil dazu beibringt. Ich finde 10 Schuljahre sollte schon jeder in der Schule gemeinsam unterrichtet werden und dann erst entweder Abitur oder in den Berufen eine Berufsausbildung machen. Die Hauptschule hat bei den Ruf einer Schule von dummen Menschen. Das kann nicht sein. Eine Schule soll Menschen zusammenbringen statt sie zu trennen.

  • Damit alle auch auf gleicher Ebene Wissen aneignen

    Da hast du aber einen Denkfehler drinnen: Menschen sind nicht gleich, also können sie sich auch nicht auf die gleiche Art und Weise gleich viel Wissen aneignen

    Aber Aufgabe muss sein, die Menschen gleicher zu machen. Zurzeit sind wir nur vor dem Gesetz alle gleich, aber Manche sind gleicher. Daran gilt zu arbeiten, dass sämtliche Abweichungen beseitigt werden, damit es nur noch eine Schule gibt, wo alle gemeinsam lernen und keine Förderschulen, Privatschulen usw.. wo nur bestimmte Menschen gemeinsam lernen. Das ist eher antiproduktiv als fördernd, weil so kommt man nicht im Umgang mit der Gesellschaft, sondern nur mit einen Teil der Gesellschaft, die bestimmte Bedingungen erfüllt.

  • Edex eigentlich sollte genau das Gegenteil das Ziel sein,Kinder individuell zu fördern. Und dazu gehört nunmal auch, schlauere, talentiertere und lernwilligere Kinder auch in ihrem Pfad zu unterstützen und diese nicht zurückhalten. Jeder hat das Recht auf die Chance für eine bestmögliche Bildung, welches beeinträchtigt wird, wenn diese vernachlässigt werden. Sicher ist das momentane System misslungen, aber das Ziel muss immer eine Verbesserung und Förderung von Talenten sein.

  • Aber Aufgabe muss sein, die Menschen gleicher zu machen.

    Nein.

    Die Aufgabe muss sein, jeden Menschen entsprechend seinen individuellen Stärken und Talenten bestmöglichst zu fördern und auszubilden und die individuellen Schwächen entsprechend ausgeglichen werden. Das wird niemals zu 100% klappen, kann es auch nicht, aber wir können uns bemühen die Bildung so nah wie nur möglich an diese Option anzunähern.

    Die Menschen immer gleicher zu machen ist genau das Gegenteil und wird dafür sorgen, dass die Intelligenten unter- und die Weniger-Intelligenten überfordert werden. Lediglich der Durchschnitt wird mehr oder minder bedient werden. Oder alle werden auf den Schnitt der Dümmsten unterrichtet und ausgebildet, was zwangsläufig zu einem kompletten Verfall der Gesellschaft führen wir, weil niemand mehr die schulische Voraussetzung haben wird, Berufe wie Ärzte, Juristen und co. auch tatsächlich ausführen zu können. Und nein, ich möchte von niemanden behandelt werden, der nur mit ach und krach sein Studium mit viermal Augenzudrücken geschafft hat, nachdem man das auch noch nach unten angepasst hat.

    Und wenn man es doch macht und alle studierte Berufe haben: Wer verkauft dann Lebensmittel, wer reinigt die Straßen, wer pflegt die Kranken und Alten? Denn diese Berufe werden nun mal von Menschen gemacht, die nicht studierten und auf "niederen" Schulen waren.


    Und ich bin hier sehr unglücklich mit der Bezeichnung "Dumm". Mir fällt nur keine bessere Alternative ein, die beschreibt, was ich meine. Denn nur weil jemand nicht gut (oder gar nicht) rechnen oder lesen kann, ist dieser jemand nicht dumm. Er hat vielleicht dafür ein besseres zwischenmenschliches Verständnis, hat ein Auge für Details, ist künstlerische begabt oder kann wunderbar mit Kindern umgehen, während jemand der in allen Leistungsfächern eines mit Plusen dran schreibt, ein unempathischer Hohlkopf und Kinderschreck ist und sofort nicht mehr klar kommt, wenn etwas nicht mehr der gewohnten Routine entspricht oder gar sein erlangtes Wissen auf ein anderes Gebiet anbringen soll.


    Und das bedeutet:

    Wer die Leistung erbringt auf ein Gymnasium zu gehen, sollte dort auch hingehen.

    Wer die Leistung erbringt, um gerade zu eine Förder- oder Hauptschule zu besuchen, sollte auch dort hingehen.

    Wer die Leistung erbringen könnte um eine höherwertige Schule zu besuchen, sollte entsprechend gefördert und motiviert (!) werden. Denn wer schlicht und ergreifend die Leistung nicht erbringen will, muss dann auch zu seiner Entscheidung stehen dürfen. Mein Bruder hätte zum Beispiel vom Intellekt her aufs Gymnasium gehen können, hat aber extra weniger gelernt, damit er sich nicht noch mehr Arbeit ans Bein bindet, wenn er erst mal da ist. Seine Entscheidung. Meine Eltern waren darüber nicht glücklich. Seine Lehrer auch nicht. Aber wenn man ihn zwingen wollte, wurde er einfach noch schlechter und machte absichtliche Fehler. Mit seinen gewählten Beruf ist er heute zufrieden. Und er weiß: wenn er mehr wollte, könnte er das auch noch nachholen. Denn auch das bietet Deutschland an.


    Was man niemals machen sollte:

    Die Qualität der entsprechenden Schulen so weit nach unten anpassen, dass dort jeder drauf kann. Dann haben wir wieder das Gleich-System, das in die Binsen geht.

    Die Bildung aufgrund der Herkunft anpassen. Das bedeutet, dass jemand mit der falschen Hautfarbe, einer körperlichen Behinderung oder der finanziellen Stärke der Eltern eine andere Bildung erhält als ein Zweiter, obwohl Beide ansonsten die selben Leistungen erbringen könnten. Hier sehe ich den gewichtigsten Punkt, denn zu oft ist die Bildung der Eltern entscheidend für die Bildung des Kindes (Hauptschuleltern schicken ihre Kinder "nur" auf die Hauptschule, Gymnasieaner-Eltern akzeptieren nichts drunter, etc.). Körperlich Behinderte werden gerne auf die Förderschulen geschickt, obwohl sie mit einem entsprechenden Ausgleich intellektuell genauso gut sind wie die nicht-behinderten. Und mit Ausgleich meine ich, dass jemand ohne Beine natürlich kein Weitspringen machen muss und dafür auch keine Benotung erhält oder das jemand mit entsprechender "Langsamkeit" eben mehr Zeit für Prüfungen hat (Ich empfehle hier einfach mal Jules Blog und da alle Einträge mit Helena-Tag. Wobei auch der gesamte Blog lesenswert und lehrreich ist, werden hier Möglichkeiten gezeigt, die ein körperlich-behindertes Kind hat um eine normale Schulbildung zu erhalten... und auch welche Hürden seitens der Lehrerschaft da in den Weg gestellt werden können). Das mit der falschen Hautfarbe wird schwieriger, weil das oft auch mit mangelnden Deutschkenntnissen einhergeht. Hier sind dann auch wieder die Eltern gefragt - denn eine gemeinsame Sprache ist grundlegend um eine gute Schulbildung möglich zu machen. Und da nützen auch die besten Angebote nicht, wenn Eltern und Kinder diese nicht nutzen.

  • Ich favorisiere das schwedische Modell und ja woanders lernen die Schüler auch zusammen.


    https://hvg-blomberg.de/2005/0…ist-schweden-ein-vorbild/


    Hier 9 Jahre lang.


    Zitat von Siehe Artikel

    Während der 9 Jahre Schule bleiben 20-30 Schüler immer zusammen, das soll die Jugendlichen dazu befähigen, stabile und lange andauernde Beziehungen zu bilden. Die Schüler sollen lernen einander zu helfen, Stärken zu entdecken und Schwächen gemeinsam abzubauen.


    Zitat von Siehe Artikel

    Die nationale Behörde hat Schweden vorgeschlagen im 5.und 9. Schuljahr zentrale Tests zur Einschätzung des Lernstandes durchzuführen. Außerdem sollen die Gemeinden regelmäßig die Qualität ihrer Schule evaluieren.

    In größeren Gemeinden wurden sogar Ämter eingerichtet, in denen es Experten für Evaluation und Schulentwicklung gibt. In den kleineren Gemeinden müssen sich die Schulen selber evaluieren oder die Verpflichtung zur Evaluation mit anderen Schulen lösen. Die Behörden kontrollieren alle 6 Jahre in allen Gemeinden die Qualität der Rahmenbedingungen und der Infrastruktur.

    Sowas ich zurzeit bei uns unvorstellbar.


    Es geht darum, dass wir homogener mit uns selbst umgehen.

  • Bitte um Gottes Willen keine Gleichschaltung!!!! Das is pures Gift und hilft sogut wie niemandem. Von mir aus gerne bis zur neunten zusammen, aber dann müssen spezifische Kurse her. Man könnte hier auch einfach unterschiedliche Stundenzahlen anbieten, bzw unterschiedlich schwere Kurse. Aber dazu bräuchte man halt Personal und Räume... Auch weiter oben müsste man das System überarbeiten. Ich hab zB damals soziales Abitur gemacht und musste trotzdem Mathe prüfen lassen.... brauchte ich nie wieder und werd ich nie wieder brauchen. Der Abschluss befähigt dann einen halt nicht dazu Technik zu studieren und gut. Alles was dann Mathe braucht ist eben nur mit ner Zusatzprüfung machbar. Der ganz große Witz kommt noch: Ich werd mir die allgemeine Hochschulreife holen (Geht, da ich nen Akademieabschluss hab) und danach Sozialwissenschaften studieren. Dass ich sogar Physik studieren könnte, ist.... bescheuert...

  • Nices Thema. :)


    Seid ihr mit eurem Schulsystem zufrieden?

    Ich war mit meinem vergangen Schulsystem sehr zufrieden. Das liegt aber wohl daran, dass ich Schule in erster Linie als Ort gesehen habe, bei dem ich regelmäßig meine Freunde sehen kann bzw. muss. Klar, es geht ums Lernen aber in dem Alter schließt man Freundschaften und viele davon finden in der Schule statt.



    Was könnte man am Schulsystem eurer Meinung nach verbessern?

    Ich bin stark für so etwas wie Ernährungslehre. Das Thema wird etwas angeschnitten beim Hauswirtschaftsunterricht aber ich finde, dass es Pflicht sein sollte. Ich meine: Schulen sorgen dafür, dass Schüler mit 16 arbeiten können aber sie können sich selbst keine Kartoffeln kochen? Eiklar von Eigelb trennen? Wer denkt kochen wäre nur was für Mädchen, ist entweder dumm oder ein Muttersöhnchen. Ich finde es jedenfalls wichtig Kindern etwas über Ernährung beizubringen, weil sie tagtäglich damit konfrontiert werden und damit viel in ihrem Leben beeinflussen können.

    Auch finde ich die Wirtschaftslehre... dürftig... Ich mochte das Fach wirklich nicht gerne und bis auf das Ausfüllen von Überweisungen und etwas Grundwissen, finde ich vieles unnötig. Ich spreche hier allerdings auch von der Mittelschule. Bei Wirtschaftsschulen sieht das ganze sicherlich anders aus. Ich finde es jedenfalls fatal, dass man den Kindern so ungefähr die Message mitgibt ,,Arbeite viel und fleißig und du verdienst Geld.'' Kinder sollten lernen, dass es nicht nur Stundenlohn gibt und vor allem, dass man Zeit nicht gegen Geld eintauschen sollte. Geld verdienen kann man auch durch Wissen oder mit ,,Royalities/Lizenzgebühren''. Ein Musiker oder Youtuber kriegt ja auch keinen Stundenlohn und wird anders bezahlt. So etwas sollte vermittelt werden.

    Umgang mit Mobbing und vor allem Cybermobbing MUSS vermittelt werden, weil es so unfassbar vielen Kindern in der Entwicklung schadet und Mobbing leider in der Schule und im Netz zu oft stattfindet. Da müssen Schüler wirklich regelmäßig dafür sensibilisiert werden.



    Wie steht ihr zu anderen Schulsystemen?

    Die kenn ich ehrlich gesagt zu schlecht.:grin:



    Findet ihr Sitzenbleiben und Überspringen gut oder schlecht?

    Ich hatte nie Erfahrung mit den beiden Dingen aber ich finde schon, dass es Konsequenzen geben sollte, wenn Schüler sich wirklich gar keine Mühe geben in der Schule. Das ist echt ein schwieriges Thema, da es z.B. auch Schüler gibt, die schlechte Noten schreiben, weil sie eingeschüchtert sind z.B. durch Mobbing... Ganz schwer aber auf jeden Fall sollten Kinder lernen, dass sie nicht alles geschenkt bekommen (gute Noten, Klassenaufstieg) und dass man für Erfolg arbeiten muss.



    Wie findet ihr die Benotung in eurem Land?

    Noten geben zwar nen kurzen ,,objektiven'' Einblick über nen Schüler aber richtig qualitative Bewertung drücken zahlen nicht aus. Benotung wird mit zunehmenden Alter und Abschlüssen auch gefühlt immer unwichtiger. Spätestens nach einer Lehre fragt dich ungefähr niemand welche Noten du hattest. ,,Hauptsache bestanden''. In der Schule brüsten sich halt dann viele Schüler mit Noten oder werden sogar bei zu guten/zu schlechten Noten gemobbt. Echt schwierig das ganze... Keine Ahnung wie man das verbessern soll, da bin ich ganz ehrlich. Aber mich würde es mal interessieren was es so für Alternativen gibt.



    Was denkt ihr zum Thema Chancengleichheit?Bedeutet für mich nicht, dass alle das selbe ,,bekommen'', sondern das es auf jeden angepasst ist und auch das ist in der Praxis echt schwer... Allein schon Schüler, die vielleicht ne Fremdsprache als Muttersprache haben oder allein schon Legastheniker... Hier wirklich Hut ab an Erzieher, Lehrer, Therapeuten und Psychologen, die sowas bestmöglichst managen wollen.

  • Ich möchte hier mal etwas zur Schule und den Lehrern sagen.


    Wenn es nach mir geht, ist die Mindestschulbildung ausschlaggebend und nicht, dass jetzt soviele wie möglich studieren. Was bringt es wenn viele studieren, aber trotzdem viele ohne einen abgeschlossen Schulabschluss die Schule verlassen? Der OECD-Durchschnitt gibt auch nur einen Durchschnitt ab, aber ist nicht wirklich was aussagend. Viel sinnvoller wäre wenn jeder Schüler mit einem abgeschlossen Abschluss die Schule verlässt und egal wie groß die Anstrengung dazu ist. Der Mensch verdient Bildung zu jedem Preis! Jeder Mensch ist anders, lernt anders und prägt Dinge anders ein. Deshalb muss und sollte mit jeden Schüler in erster Linie so umgegangen werden, dass quasi alle für die ersten Schuljahre auf einem ähnlichen Niveau sind. Dass Schüler für das Gerlernte länger brauchen als andere Schüler ist vollkommen normal und muss auch berücksichtigt werden. Aber ich habe auch aufgrund meiner Erfahrung der Schulzeit keine tolle Erinnerungen über die Arbeit der Lehrer und dem Umgang mit den Schülern. Vorab, ich ging zu 2 Schulen mit Schwerpunkte der Hörbeschädigung und eine zusätzliche auch mit der Sehbehinderung. Also es waren Förderschulen, wo die Lehrer eine extra Ausbildung dafür brauchen. Ich kann dazu berichten, dass schon vom Anfang an feststeht wer was kann und wer nicht. Statt denjenigen beizubringen wie es richtig funktioniert wurde der Stoff immer wieder fortgesetzt. So wurde schon recht früh die Klassen getrennt, wo einerseits Schüler lernen, die weiter sind und andererseits Schüler sind, die Lernprobleme haben und das zieht sich bis zu den Schulabschluss hinaus. Konsequenzen daraus? Schüler, die keine abgeschlossene Schulbildung geschafft haben. Schüler, die manche Fächer einfach nicht können. Dann sieht es so aus Deutsch/Englisch Note 2-3, aber in Mathe nur 5 oder 6. Das ist kein Zeichen, dass dieser Schüler schlecht ist, sondern das ist ein Zeichen, dass der Bildungsauftrag der Lehrer einfach nicht erfüllt ist. Wenn man den Schülern nicht früh genug aufzeigt, wo die Lernprobleme sind und sie auffängt, dann versteht man den neuen Stoff nicht. Dazu war eine Schule, wo die Lehrer eine zusätzliche pädagogische Ausbildung haben. Trotzdem gab es soviele Fälle, dass ich nur den Kopf schütteln konnte. Da frage ich mich ernsthaft, wofür wir Lehrer noch brauchen wenn sie lediglich etwas vortragen, aufschreiben und Hausaufgaben vergeben? Die Schüler können in dieser Auffassung genauso gut ohne Lehrer und mit digitalen Lehrvorgang lernen. Dazu ist ja auch jeder Lehrer anders und jeder Lehrer unterrichtet anders. Ich habe Lehrer gehabt, auch als Klassenlehrer, die uns im Unterricht weniger was beigebracht haben als von sich selbst was erzählt oder Witze erzählt haben oder mit uns Rätsel gespielt haben. Selbst angekündigte Tests wurden in Nachhinein als Falle ertappt. Es gibt auch sehr kompetente Lehrer, wo man es auch merkt, dass der Wille da ist uns was beizubringen. Aber den hatte ich nicht und dass manche Lehrer mich garnichts leiden konnten und es auch bei den Noten zum Ausdruck bringen hat oft auch weniger mit mir zu tun. Als Lehrer braucht man nunmal einen starken Willen und muss nunmal auch Barrieren überwinden, aber mit den Schülern besser zu behandeln als andere ist nicht nur unfair, sondern auch ungerecht. (Wegen dieser blöden Kuh musste ich sehr oft in der Pause nachsitzen) Bei den ganzen Umständen und Erlebnissen verstehe ich einfach nicht, wieso die Lehrern nicht auch bewertet werden? Und wenn sie bewertet werden, von wem denn eigentlich? Also ich finde, es wäre mir und anderen Betroffenen so Einiges erspart geblieben wenn es die Möglichkeit gäbe, wo die Schüler auch die Lehrer bewerten könnten mit Noten. Letztendlich ist es ja Aufgabe des Schulleiters dafür zu sorgen, dass die Lehrer ihre Aufgabe nachgehen. Ansonsten finde ich es traurig, dass nur über die viele Anzahl von Studenten oder von den OECD-Durchschnitt geredet wird, dabei sind die größten Problematiken ganz unten zu finden. Es sind die Schüler, die mit mangelnder Schulbildung die Schule verlassen. Wir müssten die Mindestschulbildung erhöhen, damit jeder nur mit einem abgeschlossen Schulabschluss die Schule verlässt und dazu am Besten Real- und Hauptschule zusammen führen, wo die 10.Klasse der Mindestabschluss ist. Wenn Schüler dafür mehr Hilfe benötigen, dann muss sie bereitgestellt werden. Wir sind ein reicher Staat, wir können das schaffen. Dazu muss natürlich viel mehr in Bildung investiert werden. Die Schulen sind marode und die Technik ist veraltet. Wir können viel mehr schaffen als das. Außerdem soll die Bildung von Menschen nicht an Geld oder an mangelnder Inklusion scheitern.


    *Mit Wörtern wie Lehrer gelten bei mir selbstverständlich neben den männlichen auch die weiblichen und die nicht-binären Geschlechtern inbegriffen.

  • Edex

    Du musst auch sehen, dass sich Schüler*innen, die gerne und schnell lernen, auch rasch mal langweilen. Ich bin auf ein Großes und Ganzes ein sehr gutes Unterstufengymmasium gegangen und erinnere mich, dass ich mich auch da noch und teilweise in einigen Fächern in der Oberstufe gelangweilt habe. Und Kinder und Jugendliche, die sich langweilen, verspielen nicht bloß ihre Talente (zumindest in dem Alter), sondern werden oft zu Klassenclowns. Ein Kumpel und ich haben da mit so 10-14 öfters mal die Klassenclowns gespielt, zumindest manchmal, weil man sich halt langweilt, wenn man schon fertig ist, keine neuen Aufgaben erhält und auch bei manchen Lehrer*innen den Eindruck erhält, dass es eher unerwünscht ist vorzuarbeiten uä.


    Deswegen ist es vom Prinzip her sinnvoll zwischen Schüler*innen, die schnell lernen und denen, die es nicht tun, zu unterscheiden und denen eben auch unterschiedliche Angebote zukommen zu lassen. Das Problem ist hier vor allem, dass die Durchlässigkeit niedrig ist, also dass es schwierig ist von der Hauptschule auf ein Gymnasium zu schaffen uä.

  • Edex

    Du musst auch sehen, dass sich Schüler*innen, die gerne und schnell lernen, auch rasch mal langweilen. Ich bin auf ein Großes und Ganzes ein sehr gutes Unterstufengymmasium gegangen und erinnere mich, dass ich mich auch da noch und teilweise in einigen Fächern in der Oberstufe gelangweilt habe. Und Kinder und Jugendliche, die sich langweilen, verspielen nicht bloß ihre Talente (zumindest in dem Alter), sondern werden oft zu Klassenclowns. Ein Kumpel und ich haben da mit so 10-14 öfters mal die Klassenclowns gespielt, zumindest manchmal, weil man sich halt langweilt, wenn man schon fertig ist, keine neuen Aufgaben erhält und auch bei manchen Lehrer*innen den Eindruck erhält, dass es eher unerwünscht ist vorzuarbeiten uä.


    Deswegen ist es vom Prinzip her sinnvoll zwischen Schüler*innen, die schnell lernen und denen, die es nicht tun, zu unterscheiden und denen eben auch unterschiedliche Angebote zukommen zu lassen. Das Problem ist hier vor allem, dass die Durchlässigkeit niedrig ist, also dass es schwierig ist von der Hauptschule auf ein Gymnasium zu schaffen uä.

    Ja für die muss es die Möglichkeit geben, Klassen zu überspringen. Das ist ja oft bei Autisten so, dass sie unterfordert sind.


    Aber mir geht es ja hier darum, dass es nicht sein kann, dass Schüler nicht mal einen abgeschlossen Schulabschluss haben. Diese Nachwirkungen können einen das ganze Leben begleiten.

  • Dir ist schon klar, dass es sehr viele begabte Schüler*innen gibt, die nicht am autistischen Spektrum sind, ja ...? ^^"

    Wie willst du dann einen Schulabschluss wertschätzen, wenn alle einen erhalten? Diejenigen, die einen Abschluss erhalten, wollen dafür schließlich auch eine gewisse Wertschätzung erhalten und selbst wenn eine Realschule zB nicht abgeschlossen wird, gilt dennoch die zuletzt abgeschlossene Klasse. Es ist dann eben kein Realschulabschluss, sondern bloß der Abschluss der xten Klasse, den du vorweisen kannst.

  • Es geht ja nicht nur um die Wertschätzung. Es geht auf darum das der Abschluss zeigt über welche geistigen/körperlichen/sozialen Fähigkeiten der Schüler verfügt. Jeder Beruf hat nunmal seine eigenen Anforderungen. Je nachdem welches Zeugnis der Absolvent hat zeigt dieses auch was man kann oder auch nicht. Da nicht jeder gleich intelligent ist, kann man nicht alle in die gleiche Schule schicken. Entweder der Schüler wird der Stoff zu langweilig oder dem Schüler geht es zu schnell. Deswegen ist es auch gut das es verschiedene Schulsysteme gibt. Ich sehe eher das Problem das bei der Vergabe der Schulempfehlungen nicht nach Noten, Intellekt, Sozialverhalten, Talent geschieht sondern größtenteils nach sozialem Status, Rasse und dem Vermögen.


    Und Edex, nicht jeder der Autismus hat, ist mit einem überdurchschnittlichen IQ gesegnet.

  • Es geht ja nicht nur um die Wertschätzung. Es geht auf darum das der Abschluss zeigt über welche geistigen/körperlichen/sozialen Fähigkeiten der Schüler verfügt. Jeder Beruf hat nunmal seine eigenen Anforderungen. Je nachdem welches Zeugnis der Absolvent hat zeigt dieses auch was man kann oder auch nicht. Da nicht jeder gleich intelligent ist, kann man nicht alle in die gleiche Schule schicken. Entweder der Schüler wird der Stoff zu langweilig oder dem Schüler geht es zu schnell. Deswegen ist es auch gut das es verschiedene Schulsysteme gibt. Ich sehe eher das Problem das bei der Vergabe der Schulempfehlungen nicht nach Noten, Intellekt, Sozialverhalten, Talent geschieht sondern größtenteils nach sozialem Status, Rasse und dem Vermögen.


    Und Edex, nicht jeder der Autismus hat, ist mit einem überdurchschnittlichen IQ gesegnet.

    Jein. Oft gehen Noten auchmal mit Unlust oder schlechten Lehrer*innen einher, die im besten fall nicht motivieren können oder nicht ordentlich je nach individueller Begabung fördern können und im schlimmsten Fall für Angst und Lernverweigerung sorgen. Ich meine lol ehrlich, wer ist heutzutage ernsthaft noch der Meinung, dass Noten mit Intelligenz Hand in Hand gehen?

    Daher ist es wirklich eher die Wertschätzung, dass es jemand bis dorthin geschafft und sich durchgebissen hat, trotz mieser Lehrer*innen und anderen Hürden wie etwa finanzielle und familiäre Probleme.


    Also ja natürlich, manchen fällt der Stoff in der Oberstufe oder Hochschulen schwerer als anderen, aber am Ende sind Noten und Abschlüsse dennoch kein wirklicher Maßstab, um Fähigkeiten zu messen. Wenn sie eines messen, dann wie gut sich die Person anpassen kann. Wir hatten teilweise Lehrerinnen, die durch die Blume (eigentlich schon mit dem Zaunpfahl) mit schlechteren Noten gedroht haben, wenn man sie kritisierte zb. Was bedeutet es denn für euch, wenn eine Kollegin von euch eine Lehrerin im Unterricht kritisiert und die fragt aus heiterem Himmel: "Sitzt du eigentlich gut auf deinem Zweier?" Also joa...


    Es ist eben in der Theorie so, dass unterschiedliche Schulformen existieren, um weder Kinder zu unter- noch zu überfordern und dass man solche, die ein ähnliches Lerntempo und Interessen haben, in eine Klasse zusammensetzt und in der Theorie ist das auch gut, aber wie gesagt mangelt es stark an Durchlässigkeit und in der Praxis sieht's halt nicht mehr so gut aus wie in der Theorie.

  • Also, ich habe nie geschrieben das Noten die ultimative Möglichkeit ist um zu sehen wie intelligent jemand ist. Das Noten durch Lehrer/innen und Motivation beeinflusst werden ist mir schon klar, aber es muss ein messbares System geben um die Spreu von Weizen zu trennen. Ein vergleichbares System würde mir auf die Schnelle nicht einfallen. Irgendwie muss man die Leistung messen können. Das mit deinen Lehrerinnen finde ich blöd, aber man kann deswegen nicht ein ganzes System in Frage stellen.

  • Ich wurde selbst nach einem Gutachten oder was auch immer von jemandem vom Jugendamt als geistig behindert eingestuft und in eine Sonderschule für Kinder mit schweren Behinderungen gesteckt, die nach kurzer Zeit festgestellt hatten, dass ich dort nicht hingehöre und kam in eine Lernhilfeschule und durfte auch aufgrund von Umzügen 9 Jahre lang verschiedene Lernhilfeschulen besuchen obwohl ich konstant unterfordert war und ein Ergotherapeut zu mir sagte dass ich vom Leistungsniveau minimum in eine Realschule oder Gymnasium gehöre.


    Meine Eltern versuchten auch mehrmals, dass ich in eine höhere Schule oder wenigstens Hauptschule komme aber daraus wurde nichts wegen irgendwelchen Behauptungen, dass mein Sozialverhalten problematisch sei weil ich mehrmals in Schlägereien kam mit Schülern die mich konstant mobben (ich wurde in einer Förderschule 4 Jahre lang von vielen Schülern dauerhaft gemobbt, was bleibende psychische Auswirkungen hatte auf mich, insbesondere was soziale Ängste angeht) aber schon damals dachte ich mir, dass mein Migrationshintergrund und eher ärmere Familie sowie diese Falschdiagnose von einem Mann im Kindergarten die eigentlichen Gründen waren und irgendwann hatte ich das Gefühl, dass es nichts bringe zu lernen wenn ich im Leben nur benachteiligt werde und verlor meine Ziele und Träume aus den Augen die ich in sehr jungen Alter hatte. Wenn ich noch wüsste wie die Person damals im Kindergarten hieß würde ich ihm am liebsten alles erzählen, wie seine Falschdiagnose mein Leben nachhaltig kaputt machte und wie eine regelrechte soziale Angst und Depression in meinem Kopf entstand.


    Zum Schulsystem selbst kann ich nichts wirklich neues beitragen, was nicht schon in den ersten 13 Seiten im Thread erwähnt wurde, höchstens wie schlecht das "Onlineunterricht" u. a bei meiner Berufsschule war während des ersten Lockdowns dieses Jahr.

  • Ich denke nun nicht, dass man Lehrer in er heutigen Zeit nicht mehr brauch, weil sie eben nichts beibringen oder nicht gut beibringen. Ich glaube eher, dass viele Lehrer anhand ihres Studiums, was eben viel theoretischer Natur imo ist, nicht gut auf die Praxis ummünzen können, weil ihnen eben die Erfahrungen und Anhaltspunkte fehlen.

    Eine Freundin von mir studiert Lehramt für weiterführende Schulen und es war ein Wunsch von ihr bzw sie war der Überzeugung, dass es das ist, was sie will. Nun studiert sie schon sei 4 oder 5 Semestern, hat Seminare und Kurse an der Uni. Aber in einem Gespräch vor einiger Zeit hat sie mir aber auch gestanden, dass das Studium nicht so ist, wie sie es sich vorgestellt hatte. Sie hat zwar auch viel Pädagogik und eben auch Fachvorlesungen für ihre Unterrichtsfächer oder eben wie bereitet man eine Stunde vor. Aber sie meinte auch, dass vieles so abstrakt gehalten ist, dass ihr einfach der Bezug zu Unterrichtshandlungen fehlt. Zumal auch manche Themen aus ihrer Sicht nie und nimmer in einer Schule unterrichtet werden, weil es eben nicht im Lehrplan steht oder das Thema einfach auch zu hoch für die Schüler*innen ist.
    Auch fand sie bei dem theoretischen Seminar zur Unterrichtsgestaltung die Theorie schön und gut, aber sie konnte nun nichts damit anfangen, wie sie den Schülern beispielsweise Gleichnisse in Religion näherbringen soll oder eben das Thema an die Jugend bringen sollte. Für sie fehlt einfach ein gewisser Praxisbezug denke ich und sie meinte eben auch, dass sie nicht weiß, ob sie den Schüler*innen die Themen auch rüberbringen kann.


    Nachdem sie mir also vieles von ihrem Studium erzählt hat, dachte ich, dass man wohl einfach das Studium für Lehrer etwas umkrempeln müsste und ihnen vielleicht auch mehr Bezug zur Praxis geben muss, da eben vieles schön theoretisch an der Uni gelehrt wird, aber eben die Umsetzung dann eben nicht leicht fällt.

    Mir selbst ist früher bei den Referendaren auch eine gewisse Statik in ihrer Unterrichtsweise aufgefallen, als ob der Unterricht nach einem Schema F laufen sollte. Und der Unterricht war eben auch nicht vergleichbar mit dem von alt eingesessenen Lehrern. Wenn man mal so überlegt ist es imo auch erschreckend, dass mein Lieblingslehrer damals Quereinsteiger war. Also ich meine nicht erschreckend in dem Sinne, dass es traurig ist oder sowas. Es ist zu einem studierten Lehrer im Vergleich einfach schade, da dieser jahrelang für diesen Beruf studiert hat und dann eben ein Quereinsteiger nicht dasselbe zurückgelegt hat wie er iwie...

    Eine andere Sache bei dem Thema Lehrer ist auch oftmals das menschliche, Aus meiner Sicht passt nun nicht jeder in den Lehrerberuf. Ich kann nun nur von mir reden, aber ich wäre wsl eher ungeeignet, weil ich eher zurückhalten und schüchtern bin. Aber auch Menschen, denen vielleicht die nötige Ruhe und Gelassenheit für den Umgang mit Jüngeren fehlt, wären imo nicht gerade geeignet. Auch benötigt man eben ein gewisses Nervenkostüm und aufgrund des sehr abstrakten Studiums in Teilen auch eine gewisse Fähigkeit den zu vermittelnden Stoff auch ohne Fachvokabular verständlich rüber zu bringen. (was imo teilweise auch einfach hilfreicher ist als das Beharren auf ausgewähltere Vokabeln in Erläuterungen, so dass Schüler X am Ende einfach nichts versteht...das hab ich zu Genüge erlebt :( )