Bildungssysteme - und was man alles verbessern könnte...?

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • deswegen sagte ich ja auch, dass man dafür bereit sein muss und den stress dann in kauf nehmen muss. ich war halt bei sowas immer direkt auf krawall gebürstet, weil ich ungerechtigkeiten bei einem angeblich doch so fairen system absolut nicht ertragen kann/konnte. daher wäre für mich in dem fall der gang zur direktion kein thema gewesen. liegt vllt auch daran dass ich authoritäten grundsätzlich als feindbild sehe und mich, sofern möglich und nötig direkt mit diesen anlege. das ist natürlich nichts für jeden, jedoch sollte man die option dennoch auf dem schirm haben.

    Wie gesagt hab ich auch oft meine Klappe nicht gehalten, ich sehe es aber genauso als einfach sehr pubertär, oder eben sehr unreif, an, muss ich dir ehrlich so sagen, gegen Autoritäten grundsätzlich die Krallen auszufahren.

    Es ist überhaupt dämlich solche Feindbilder zu haben. Viele andere Lehrer*innen und Professor*innen an Universitäten haben das echt nicht verdient, dass du sie grundsätzlich mal als Feindbild siehst, und sind als Menschen und Lehrende super.

    die aussage von mir ist auch sehr generalisiert, da eine ausführliche beschreibung von dem was ich meine den rahmen hier sprengen würde und ziemlich ins offtopic abdriften würde.

    ich möchte jedoch sagen, dass sich das nicht (nur) auf lehrende leute bezieht, sondern ich das auch in allen anderen lebensbereichen so handhabe. und feindbild war vielleicht auch etwas übertrieben. leider sind die guten lehrer sehr rar gesät, die paar guten, die ich hatte, kann ich an meinen fingern abzählen.

    Sry hatte ich missverstanden. ^^'


    Ich hatte schon einige Gute, aber die waren dafür oft als Pädagog*innen nicht zu gebrauchen. In der Oberstufe ist das noch annehmbar, vor allem wenn Leute bereits 16+ ist (wobei auch da noch Support notwendig ist), aber auch in der Volksschule und Unterstufe interessieren sich viele Lehrer*innen für dich menschlich null.


    ... und stellen sich einfach blöd. Ich hatte als Kind in der Volksschule eine Geschichte darüber geschrieben was zu Hause vorgefallen ist, nur mit anderen Namen und etwas abgeändert. Es ist unmöglich, dass ein halbwegs intelligenter Erwachsener nicht versteht, was ein Kind aussagen möchte. Sie haben sich einfach entschieden es als "ah, das Kind schaut wahrscheinlich zu viel fern ^^" abzustempeln.


    Wir hatten in der Unterstufe auch einen Jungen, der mich mit seinen Freunden gemobbt hatte, von dem ich aber im Nachhinein verstanden hatte, dass bei dem einiges im Argen lag.

    Der's schon mit 14 oder so in einen Neonazikreis geraten und war halt davor schon sehr auffällig; alle Lehrer*innen so: 🙈🙉🙊 ... oder haben sich sehr halbherzig drum gekümmert.


    Wir hatten zb. aus unserem Audimax Videoaufzeichnungen der Vorlesung, während viele andere Säle leider keine Möglichkeit dazu hatten... und da frag ich mich wieso. Ist es so schwer und so unglaublich kostspielig das in allen Sälen einzubauen?

    Ich war beim Lesen der Studien halt auch schon am Lachweinen. Da war ein Buch von 1995. Und das Buch war so: "Ja, die ganzen tollen neuen Technologien mit Internet und so. Großartig. Damit werden sicher bald schon hybride Lehrmodelle zur Norm werden, was sich auch positiv auf die Inklusion auswirken wird." Und man sitzt da so, zwei Jahre in der Pandemie und weiß halt nicht mehr, ob man lachen oder weinen soll.

    Ja, unsere Politik und System ist doch immer ein paar hundert Jahre hinterher, oder? :')

  • Ich hatte in meiner alten Schule festgestellt, das es für manche Nebenfächer nicht so richtige Konzepte zu geben schien. Was wahrscheinlich unter anderem dem Lehrermangel geschuldet war. So hatten wir etwa Hauswirtschaft bei einem Lehrer der normalerweise Informatik unterrichtet. Wir haben da zwar immer etwas gekocht aber nicht wirklich etwas gelernt. Das Rezept durfte sich dann jede Woche ein anderer Schüler aussuchen. Und am Ende bekamen alle Schüler eine 1. War zwar interessant, da wir das immer freitags in den letzten beiden Stunden hatten, aber vom lernen her war es eher sinnlos. Im Religionsunterricht hatten wir nur Filme geschaut, die zum Teil nicht mal mit Religion zu tun hatten, was auch eher Zeitverschwendung war. Ich weiß gar nicht merh, wa sich da für Noten hatte, allerdings gab es eigentlich keine Basis für eine Bewertung. Wir haben Filme geschaut und der Lehrer las Zeitschriften.

    Ganz anders war zum Beispiel Sport. Da war es eher so: Je fitter man war, desto besser die Note. Im Sport sollte denke ich wenn überhaupt das Mitmachen an sich bewertet werden. Wobei ich aber denke, das man im Sportunterricht nicht unbedingt Noten braucht.

    Ich hatte schon einige Gute, aber die waren dafür oft als Pädagog*innen nicht zu gebrauchen.

    Ich hatte in der 5. Klasse mal eine Lehrerin wo ich mich im Nachhinein frage, ob sie überhaupt Erfahrung mit Kindern hatte. Das war in meiner ersten Musikstunde. Wir hatten Unterricht in der Aula in der es schallte und somit jedes Geräusch sehr laut war. Die Lehrerin hatte jedem Schüler ein Instrument gegeben und einige Schüler machten Krach. Was man denke ich auch von Kindern erwarten kann, die gerade in die 5. Klasse gekommen sind. Die Lehrerin hatte erst versucht für Ruhe zu sorgen, hat dann den Unterricht aber abgebrochen. Anschließend wollte sie uns nicht mehr unterrichten und wir hatten keinen Musikunterricht mehr. Ich weiß nicht was sie erwartet hatte, aber ich denke nicht das man von einer Klasse Fünftklässler in einer schallenden Aula mit Instrumenten erwarten kann, das alle ruhig sind.

  • Noten sagen halt letztendlich gar nichts über dein tatsächliches Verständnis in diesem Fach aus. Es kann halt einfach sein, dass du in der Zeit während deines Abschlusszeugnisses extreme Probleme hattest, zu Hause gabs krach, die Lehrer*innen haben dich auch nicht wirklich gemocht und auf einmal hast du total viele vieren oder fünfen auf dem Zeugnis, mit dem du dich erstmal ne ganze Weile überall bewerben musst. Noten spiegeln höchstens, wenn sie korrekt vergeben werden, deinen kurzzeitigen Wissensstand in dieser Epoche deines Lebens wieder. Vieles vergisst man auch wieder. Ich habe laut meinem Zeugnis immer noch Niederländisch Stufe B1, glaubst du das hab ich wirklich noch? lol

    Stimme ich dir zum Teil zu, halte es aber für übertrieben zu sagen, Noten sagen "gar nichts" aus mit dem Verweis, Schüler könnten ja Probleme XYZ gehabt haben, die die Prüfungsphase negativ beeinflusst haben. Oft ist es halt einfach nur so, dass Leute den Stoff tatsächlich entweder nicht verstehen oder keine Lust und nicht das Durchhaltevermögen haben zu lernen. Kenn ich ja von mir nicht anders. Hatte auch schon 4er und 5er, weil ich keine Lust hatte zu lernen, hab mich zu einem 1er-2er Kandidaten entwickelt, weil ich mich dann halt mal hingesetzt und es ernstgenommen habe. Vieles habe ich mittlerweile tatsächlich fast gänzlich vergessen, einfach weil dieses Wissen nach der Schule für mich nicht mehr relevant war, die Dinge aber, die relevant waren, haben mir genützt, weil ich auf ihnen aufbauen konnte. Dass du das von dir angeeignete Wissen im Laufe des Lebens wieder vergisst, hat nicht wirklich etwas mit mangelndem Verständnis der Materie zutun, sondern damit, dass das Gehirn irrelevante Informationen nach und nach rausfiltert. Und irrelevant ist hier praktisch alles, was lange keine Verwendung findet.


    Besser wäre es denke ich zu sagen, Noten sind keine akkurate Messgröße für das Verständnis bzw. die grundsätzliche Leistungs- und Verständnisfähigkeit.

  • Reformbedarf im Bildungssystem: Die Schulleitung hat genug
    Laut einer Umfrage wünschen sich die meisten SchulleiterInnen radikale Reformen. Gut so, denn sie sitzen am Hebel der Veränderung.
    taz.de


    84% der deutschen Schulleiter wollen eine radikale Reform der Schulfächer bzw. des Schulunterrichs und rund ein Viertel will Schulfächer ganz abschaffen. Dass sich in absehbarer Zukunft wirklich etwas verändert am Schulsystem in deutschen Regelschulen glaube ich aber erst wenn ich's sehe.

  • Ich verschiebe es mal hierher.


    Aber genau das ist doch genau der falsche Weg? Wenn man erst dann auf individuelle Bedürfnisse von Kindern eingehen will, wenn man irgendeinen Wisch in der Hand hält, der dir eine "Andersartigkeit" bescheinigt, ist man einfach nur ein*e scheiß Pädagog*in. ^^'

    Auch neurotypische Kinder haben natürlich genauso individuelle Temperamente, Eigenschaften und Interessen, die man genauso berücksichtigen sollte.


    Natürlich ist es vom Zeitaufwand her schwierig und die Klassenstärken sind oft zu groß, aber ich wollte zb mich nur selbst beschäftigen, mir ein Buch holen oder etwas schreiben und zeichnen. Manche Lehrkräfte haben das zulassen, andere waren like: "wir machen jetzt diese eine Aufgabe und nichts anderes. Wenn du fertig bist, starr bitte die Wand an."

    Wenn du aufstehst und Karaoke singst, während andere arbeiten, können wir darüber reden, wie sehr das andere stört. xD


    Und man darf manchem Lehrpersonal gegenüber mal ruhig "respektlos" sein, finde ich, wenn sie keine guten Pädagog*innen oder einfach nur als Menschen scheiße sind. Was erstaunlich oft Hand in Hand ging. Ich frag mich weshalb. xD

    Und ich meine, wenn man als Lehrpersonal ein Kind als respektlos empfindet, das aufstehen und ein Buch holen will, oder aus Interesse mehr nachfragt als andere, sollte man kündigen. ^^"


    Unser Schulsystem ist halt auch darauf ausgelegt, dass alle dasselbe zur gleichen Zeit tun und ihre eigenen Interessen und Talente immer erst an zweiter Stelle stehen.


    Tbh mochte ich sogar "Frontalunterricht" von Lehrer*innen, die unterrichten konnten, aber das ist dann doch eher meist an der Uni der Fall, dass Vorträge interessant gestaltet werden und Vortragende auch wirklich leidenschaftlich dabei sind.


    Wir hatten ein paar wenige solche Lehrer*innen wie zb. in Ernährung und Biologie. Wir haben in Ernährung noch nichtmal Tests geschrieben und es ist bei allen viel mehr hängengeblieben als überall sonst.

    Achja und in der Unterstufe hatte ich einen riesigen Crush auf meine Geschichtslehrein, einfach nur weil sie unterrichten konnte und einen nicht abgewürgt hat, wenn man etwas wissen wollte lol.



    Btw. gestern oder vorgestern Der Club der Toten Dichter gesehen und damn, der Film ist so gut. ><

    Natürlich ist er an einigen Stellen dann doch etwas "dated" geschrieben, aber es ist so viel Wahres dran, dass Lehrpersonal das Leben schwergemacht wird und sie dann vielleicht entlassen werden, weil sie etwas zu sehr die Interessen ihrer Schüler*innen fördern wollten und vielleicht etwas zu gut und zu unkonventionell in ihrem Unterricht sind.

    Und omg... der Selbstmord von Neil, weil sein Vater ihn nicht sein lassen wollte, wer er sein wollte und ihn nicht schauspielern ließ. :/

  • Aber genau das ist doch genau der falsche Weg? Wenn man erst dann auf individuelle Bedürfnisse von Kindern eingehen will, wenn man irgendeinen Wisch in der Hand hält, der dir eine "Andersartigkeit" bescheinigt, ist man einfach nur ein scheiß Pädagoge. ^^'

    Auch neurotypische Kinder haben natürlich genauso individuelle Temperamente, Eigenschaften und Interessen, die man genauso berücksichtigen sollte.


    Natürlich ist es vom Zeitaufwand her schwierig und die Klassenstärken sind oft zu groß, aber ich wollte zb mich nur selbst beschäftigen, mir ein Buch holen oder etwas schreiben und zeichnen. Manche Lehrkräfte haben das zulassen, andere waren like: "wir machen jetzt diese eine Aufgabe und nichts anderes. Wenn du fertig bist, starr bitte die Wand an."

    Wenn du aufstehst und Karaoke singst, während andere arbeiten, können wir darüber reden, wie sehr das andere stört. xD

    Das Problem ist, das man eben eine gewisse Ordnung braucht, zumindest in unserem Schulsystem (welches ich auch nicht ideal finde). Und Ordnung beinhaltet eben auch ein bestimmtes Regelwerk, an das sich erstmal jeder halten muss, auch wenn es nicht 100% auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnitten ist. Denn grade in größeren Gruppen ist es einfach nicht möglich, Ordnung zu halten und trotzdem jedem komplett nach den Bedürfnissen zu gehen. Und um ehrlich zu sein ist die Schule (aber auch der Kindergarten, nur eben etwas anders) auch dazu da, dass man lernt, sich in soziale Gruppen einzufügen und die eigenen Interessen nicht immer direkt umsetzen zu wollen, weil es eben nicht immer möglich ist. Wenn alle Kinder in selbst einer 20 Kinder großen Klasse immer direkt ihre eigenen Bedürfnisse und Interessen ausleben würden, hättest du Chaos.


    Genau an der Stelle ist es eben wichtig, die individuellen Bedürfnisse entsprechend zu gewichten, damit man ein Regelwerk anfertigen kann, das möglichst gut alle berücksichtigt, auch wenn es das niemals 100% tun kann. Medizinische Indikationen sind eben etwas, was man höher gewichten sollte, als "einfache" Interessen. Ich finde es immer noch extrem fragwürdig, wie du versuchst, neurodiverse Personen mit neuronormalen Personen gleichzusetzen, solange die neurodiversen Personen eben "passable" sind. Es ist nicht das gleiche. Neurodiverse Personen haben andere Gehirnstrukturen und neuronale Vernetzungen, die neuronormale Personen nicht haben. Einem einfach nur energiegeladenen neuronormalen Kind kannst du beibringen, dass es in manchen Situationen eben lernen muss, ruhig zu sein und sich nicht in den Vordergrund zu drängen. Bei einem neurodiversen Kind geht das eben nicht so einfach, weil es eben nicht die gleichen und in den Bereichen nötigen Fähigkeiten in einem vergleichbaren Ausmaß hat, ganz egal wie stark sich sonst die Neurodiversität ausdrückt.


    Unser Schulsystem ist halt auch darauf ausgelegt, dass alle dasselbe zur gleichen Zeit tun und ihre eigenen Interessen und Talente immer erst an zweiter Stelle stehen

    Es ist eben auch darauf ausgelegt, allen eine einheitliche Grundbildung zu geben. Ich kritisiere den Leistungsdruck der dahinter steht und dass Schulabschlüsse nur als Zahlen gesehen werden, anstatt den Menschen und die entsprechenden Interessen und Fähigkeiten besser zu berücksichtigen, aber eine einheitliche Grundbildung braucht es trotzdem. Kinder können wenig Interesse an Mathe haben und müssen trotzdem lernen, wie man Zinsen berechnet, weil sie sonst später extrem abhängig von anderen werden. Kinder können wenig Interesse an sozialen oder historischen Themen haben und trotzdem müssen sie die Zusammenhänge in der Geschichte, Politik und sozialen Themen lernen, um entsprechend fundiertes Wissen zu haben, auf dem sie dann später eigene gesellschaftliche und politische Entscheidungen aufbauen können. Kinder können wenig Interesse an Naturwissenschaften haben und trotzdem sollte man eine naturwissenschaftliche Grundbildung haben, um bestimmte Dinge selbst bewerten zu können und nicht auf Verschwörungstheorien oder andere Ideologien hereinzufallen.

    Für eine umfassende Grundbildung ist es eben nicht immer möglich oder förderlich, sich nur auf seine eigenen Interessen zu beschränken. Vor allem, da sich Interessen eben auch wandeln oder erst durch die Exposition mit bestimmten Themenbereichen entstehen können. Es sollte definitiv mehr Möglichkeiten geben, sich mit den Dingen, die einen besonders interessieren, auseinander zu setzen. Man kann dafür aber nicht die Grundbildung streichen, eben weil sie wichtig ist. Und wenn man jetzt die Unterrichtszeiten erhöht, um Platz für die Auseinandersetzung mit Spezialinteressen zu integrieren, dann weden damit auch nicht alle glücklich sein.


    Es ist eben schwierig, da einen guten Mittelweg zu finden und umso schwieriger dadurch, dass am Bildungssystem extrem gespart wird. Kleinere Klassengrößen brauchen mehr Lehrpersonal und mehr Platz. Mehr Personal kostet mehr Geld, entsprechende Gebäudeerweiterungen ebenso. Und da sind noch nicht mal die zusätzlichen Kosten für spezielle Aussstattungen, wie es Naturwissenschaften zum Beispiel brauchen mit eingerechnet.

  • Aber genau das ist doch genau der falsche Weg? Wenn man erst dann auf individuelle Bedürfnisse von Kindern eingehen will, wenn man irgendeinen Wisch in der Hand hält, der dir eine "Andersartigkeit" bescheinigt, ist man einfach nur ein scheiß Pädagoge. ^^'

    Auch neurotypische Kinder haben natürlich genauso individuelle Temperamente, Eigenschaften und Interessen, die man genauso berücksichtigen sollte.


    Natürlich ist es vom Zeitaufwand her schwierig und die Klassenstärken sind oft zu groß, aber ich wollte zb mich nur selbst beschäftigen, mir ein Buch holen oder etwas schreiben und zeichnen. Manche Lehrkräfte haben das zulassen, andere waren like: "wir machen jetzt diese eine Aufgabe und nichts anderes. Wenn du fertig bist, starr bitte die Wand an."

    Wenn du aufstehst und Karaoke singst, während andere arbeiten, können wir darüber reden, wie sehr das andere stört. xD

    Das Problem ist, das man eben eine gewisse Ordnung braucht, zumindest in unserem Schulsystem (welches ich auch nicht ideal finde). Und Ordnung beinhaltet eben auch ein bestimmtes Regelwerk, an das sich erstmal jeder halten muss, auch wenn es nicht 100% auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnitten ist. Denn grade in größeren Gruppen ist es einfach nicht möglich, Ordnung zu halten und trotzdem jedem komplett nach den Bedürfnissen zu gehen. Und um ehrlich zu sein ist die Schule (aber auch der Kindergarten, nur eben etwas anders) auch dazu da, dass man lernt, sich in soziale Gruppen einzufügen und die eigenen Interessen nicht immer direkt umsetzen zu wollen, weil es eben nicht immer möglich ist. Wenn alle Kinder in selbst einer 20 Kinder großen Klasse immer direkt ihre eigenen Bedürfnisse und Interessen ausleben würden, hättest du Chaos.

    Ja, na und? Ich komm recht gut klar mit Chaos. xD

    Solange andere, die gerade arbeiten, nicht gestört werden, wo ist dann das Problem?


    Ich meine, ich versteh dich schon. Klar muss man sich zu gewissen Anteilen in eine Gruppe und deren Regeln einfügen, aber es ist in manchen Bereichen sehr einfach auf individuelle Bedürfnisse einzugehen, anstatt sich auf "aber unsere Regeln!!1" zu berufen.

    Da musst du halt damit leben, dass es so einige Schüler*innen gibt, die selbst mitdenken und dementsprechend dann auf Regeln scheißen, die keinen Sinn ergeben.


    Wir hatten zb. im Eingangsbereich der Schule Sofas und Sesseln mit Tischen für die Pausen, und einer meiner Lehrer*innen in der Unterstufe hat mich eben raus zu den Sofas geschickt und mir zwei oder drei andere Kinder mitgegeben, die mit ihren Aufgaben hinten nach waren und denen ich helfen konnte.

    Würde so einfach sein, wenn man sich dafür interessiert, wie man den Unterricht besser gestalten könnte und wie man auf Menschen eben als Menschen eingeht.


    Der war halt auch total zufrieden mit mir und ich mit ihm. Er wusste halt, dass mir sonst irgendein Bullshit einfällt. ^^'

    Und er war dankbar, dass ich anderen geholfen habe, für die er in dem Moment keine Zeit hatte.


    Eine andere hat immer über mich gesagt, sie würde Lisa und Bart Simpson in einer Person unterrichten ... und ich war fucking stolz darauf! xD



    Genau an der Stelle ist es eben wichtig, die individuellen Bedürfnisse entsprechend zu gewichten, damit man ein Regelwerk anfertigen kann, das möglichst gut alle berücksichtigt, auch wenn es das niemals 100% tun kann. Medizinische Indikationen sind eben etwas, was man höher gewichten sollte, als "einfache" Interessen. Ich finde es immer noch extrem fragwürdig, wie du versuchst, neurodiverse Personen mit neuronormalen Personen gleichzusetzen, solange die neurodiversen Personen eben "passable" sind. Es ist nicht das gleiche. Neurodiverse Personen haben andere Gehirnstrukturen und neuronale Vernetzungen, die neuronormale Personen nicht haben. Einem einfach nur energiegeladenen neuronormalen Kind kannst du beibringen, dass es in manchen Situationen eben lernen muss, ruhig zu sein und sich nicht in den Vordergrund zu drängen. Bei einem neurodiversen Kind geht das eben nicht so einfach, weil es eben nicht die gleichen und in den Bereichen nötigen Fähigkeiten in einem vergleichbaren Ausmaß hat, ganz egal wie stark sich sonst die Neurodiversität ausdrückt.

    Ich finde deine Ansicht tbh auch extrem fragwürdig. ^^'

    Neurodiversitäten werden nur so extrem medizinisch betrachtet, weil es eben Menschen sind, die nicht perfekt ins System passen. Es ist eben eine etwas andere, neuronale Vernetzung und keine Störung.


    Statt dass du sagst "ja, scheiß Schulsystem, man muss dessen gesamte Funktionsweise ändern", willst du lieber neurodiversen Kindern einen Wisch ausstellen und alle anderen sollen sich unterordnen, da sie ja "normal" sind, während ein besseres Schulsystem und bessere Lehrer*innen halt ohnehin individuell auf dich als Person eingehen.



    Edit:


    Unser Schulsystem ist halt auch darauf ausgelegt, dass alle dasselbe zur gleichen Zeit tun und ihre eigenen Interessen und Talente immer erst an zweiter Stelle stehen

    Es ist eben auch darauf ausgelegt, allen eine einheitliche Grundbildung zu geben. Ich kritisiere den Leistungsdruck der dahinter steht und dass Schulabschlüsse nur als Zahlen gesehen werden, anstatt den Menschen und die entsprechenden Interessen und Fähigkeiten besser zu berücksichtigen, aber eine einheitliche Grundbildung braucht es trotzdem. Kinder können wenig Interesse an Mathe haben und müssen trotzdem lernen, wie man Zinsen berechnet, weil sie sonst später extrem abhängig von anderen werden. Kinder können wenig Interesse an sozialen oder historischen Themen haben und trotzdem müssen sie die Zusammenhänge in der Geschichte, Politik und sozialen Themen lernen, um entsprechend fundiertes Wissen zu haben, auf dem sie dann später eigene gesellschaftliche und politische Entscheidungen aufbauen können. Kinder können wenig Interesse an Naturwissenschaften haben und trotzdem sollte man eine naturwissenschaftliche Grundbildung haben, um bestimmte Dinge selbst bewerten zu können und nicht auf Verschwörungstheorien oder andere Ideologien hereinzufallen.

    Für eine umfassende Grundbildung ist es eben nicht immer möglich oder förderlich, sich nur auf seine eigenen Interessen zu beschränken. Vor allem, da sich Interessen eben auch wandeln oder erst durch die Exposition mit bestimmten Themenbereichen entstehen können. Es sollte definitiv mehr Möglichkeiten geben, sich mit den Dingen, die einen besonders interessieren, auseinander zu setzen. Man kann dafür aber nicht die Grundbildung streichen, eben weil sie wichtig ist. Und wenn man jetzt die Unterrichtszeiten erhöht, um Platz für die Auseinandersetzung mit Spezialinteressen zu integrieren, dann weden damit auch nicht alle glücklich sein.

    Ich hab nie gesagt, dass man keine Grundbildung vermitteln soll?

    In unserem Schulsystem ist es halt oft nur schwierig überhaupt mal Interessen zu wecken.

  • Ich finde deine Ansicht tbh auch extrem fragwürdig. ^^'

    Neurodiversitäten werden nur so extrem medizinisch betrachtet, weil es eben Menschen sind, die nicht perfekt ins System passen. Es ist eben eine etwas andere, neuronale Vernetzung und keine Störung.


    Statt dass du sagst "ja, scheiß Schulsystem, man muss dessen gesamte Funktionsweise ändern", willst du lieber neurodiversen Kindern einen Wisch ausstellen und alle anderen sollen sich unterordnen, da sie ja "normal" sind, während ein besseres Schulsystem und bessere Lehrer halt ohnehin individuell auf dich als Person eingehen.

    Ich habe es nie als Störung bezeichnet, das versuchst du mir seit einigen Posts einzureden. Man kann allerdings nicht abstreiten, dass eine neuronal andere Vernetzung eben einen Unterschied darin macht, wie man mit bestimmten Dingen überhaupt umgehen kann.


    Es geht hier auch nicht ums Unterordnen sondern um Miteinander und Rücksichtnahme, was dir ja, so wie ich deine Beiträge lese, sehr am Herzen liegt. Sollte es nicht normal sein, sich nach dem "schwächsten Glied" beziehungsweise eben der Person mit den meisten Problemen beziehungsweise den Personen, die am wenigsten in unseren Systemen berücksichtigt werden zu richten? Das als "unterordnen" zu bewerten ist Schwachsinn, da es eben einfach um ein soziales Miteinander geht und man eben in den Regeln des sozialen Miteinanders mehr Wert auf die Bedürfnisse der Personen legen muss, die an ihrer Situation weniger ändern können. So wie eben ein Kind mit ADHS nicht mal eben so lernen kann, still zu sitzen, was ein neuronormales Kind aber durchaus kann, eben weil die neuronalen Vernetzungen einen Unterschied machen. Es geht auch nicht darum, das zu pathologisieren. Neuronale Vernetzungen fallen aber definitiv in den Bereich der Medizin, also ist es durchaus gerechtfertigt, das auch in dem Rahmen zu behandeln und festzustellen. Wie man dann damit umgeht ist Thema der Psychotherapie. Aber auch diese sehe ich als Teil der Medizin an, ich wollte es nur erwähnen, falls du das getrennt sehen möchtest.


    Du darfst mir aber gerne Vorschläge machen, wie eine individuelle Betreuung von allen Kindern möglich wäre. Woran das in meinen Augen scheitert habe ich ja schon erklärt, auch wenn ich mir wünschen würde, dass man das Schulsystem dahingend verbessert. Es bringt aber nichts, direkt eine komplette Änderung zu fordern, die Maßnahmen müssen eben auch umsetzbar sein und nicht eine ganze Generation an Kindern auf der Strecke lassen, was bei einer radikalen Änderung von jetzt auf gleich passieren würde.

    Es wäre definitiv ein guter Anfang, mehr Geld in das Bildungssystem zu stecken, damit man eben mehr Lehrpersonal anstellen und Klassen verkleinern kann. Allerdings wäre das Maß an individueller Betreuung, dass du dir zu wünschen scheinst, auch bei einer Klassengröße von 20 Kindern unrealistisch. Und dann hat man auch wieder das Problem, dass eben in manchen Fächern man sich vor Lehrpersonal nicht retten kann, während in anderen Fächern händeringend gesucht wird. Und man kann eben auch nicht verhindern, dass Personen Lehrkräfte werden, die dafür charakterlich ungeeignet sind.

  • Ich finde deine Ansicht tbh auch extrem fragwürdig. ^^'

    Neurodiversitäten werden nur so extrem medizinisch betrachtet, weil es eben Menschen sind, die nicht perfekt ins System passen. Es ist eben eine etwas andere, neuronale Vernetzung und keine Störung.


    Statt dass du sagst "ja, scheiß Schulsystem, man muss dessen gesamte Funktionsweise ändern", willst du lieber neurodiversen Kindern einen Wisch ausstellen und alle anderen sollen sich unterordnen, da sie ja "normal" sind, während ein besseres Schulsystem und bessere Lehrer halt ohnehin individuell auf dich als Person eingehen.

    Ich habe es nie als Störung bezeichnet, das versuchst du mir seit einigen Posts einzureden. Man kann allerdings nicht abstreiten, dass eine neuronal andere Vernetzung eben einen Unterschied darin macht, wie man mit bestimmten Dingen überhaupt umgehen kann.

    Aber es wird ja allgemein so bezeichnet und wenn es weder eine Störung noch eine Behinderung noch eine Krankheit ist... inwieweit ist es dann etwas, wofür man ein offizielles Attest benötigt, damit man besser behandelt wird?

    Und ja, ich weiß nicht, wieso überhaupt Leute in dem Job sind, die erst dann gewillt sind auf Individuen einzugehen.


    Oder um es anders zu sagen:

    Wenn jemand beim Laufen keine Luft mehr bekommt, machst du es auch nicht von einem Asthma-Attest abhängig, ob derjenige weiterlaufen soll.

    Ich meine, es ist genau das, was manche Lehrer*innen tun, aber joa...


    Genau das hab ich dann getan, ich hab einfach aufgehört zu laufen. ^^"

    Das Ding ist halt, dass du viele Atteste privat zahlen musst, selbst bei Kassenärzt*innen, und ich hab nicht eingesehen, weshalb ich bzw. damals meine Mom, fast 100 € oder mehr für ein Attest zahlt, damit eine Sportlehrerin entschließt bisschen menschlicher zu sein.



    Btw. wir hatten in der Volksschule, in der ich dann gearbeitet habe, eine tolle Lösung für neurodiverse Kinder und alle anderen, die ein bisschen Ruhe brauchten.

    Die Schule hatte einfach zwei oder drei kleine Ruheräume mit einem Schlafsofa und einem Bücherregal und da war es nicht davon abhängig, ob du gerade überfordert bist, weil du neurodivers oder du einfach nur müde bist. Die Kinder konnten einfach sagen "ich leg mich da drin für fünfzehn Minuten hin" und das wurde so akzeptiert. Vor allem, wenn sie gerade frei an verschiedenen Dingen arbeiten konnten.



    Es geht hier auch nicht ums Unterordnen sondern um Miteinander und Rücksichtnahme, was dir ja, so wie ich deine Beiträge lese, sehr am Herzen liegt. Sollte es nicht normal sein, sich nach dem "schwächsten Glied" beziehungsweise eben der Person mit den meisten Problemen beziehungsweise den Personen, die am wenigsten in unseren Systemen berücksichtigt werden zu richten? Das als "unterordnen" zu bewerten ist Schwachsinn, da es eben einfach um ein soziales Miteinander geht und man eben in den Regeln des sozialen Miteinanders mehr Wert auf die Bedürfnisse der Personen legen muss, die an ihrer Situation weniger ändern können.

    Aber es halt sollte auf alle eingehen, was durchaus möglich ist.

    Nur weil sich neurotypische Kinder leichter in solche Situationen einfügen können, müssen sie das halt noch lange nicht.


    Du darfst mir aber gerne Vorschläge machen, wie eine individuelle Betreuung von allen Kindern möglich wäre. Woran das in meinen Augen scheitert habe ich ja schon erklärt, auch wenn ich mir wünschen würde, dass man das Schulsystem dahingend verbessert. Es bringt aber nichts, direkt eine komplette Änderung zu fordern, die Maßnahmen müssen eben auch umsetzbar sein und nicht eine ganze Generation an Kindern auf der Strecke lassen, was bei einer radikalen Änderung von jetzt auf gleich passieren würde.

    Es wäre definitiv ein guter Anfang, mehr Geld in das Bildungssystem zu stecken, damit man eben mehr Lehrpersonal anstellen und Klassen verkleinern kann. Allerdings wäre das Maß an individueller Betreuung, dass du dir zu wünschen scheinst, auch bei einer Klassengröße von 20 Kindern unrealistisch. Und dann hat man auch wieder das Problem, dass eben in manchen Fächern man sich vor Lehrpersonal nicht retten kann, während in anderen Fächern händeringend gesucht wird. Und man kann eben auch nicht verhindern, dass Personen Lehrkräfte werden, die dafür charakterlich ungeeignet sind.

    Im Gegenteil. Mit einer radikalen Umstellung wäre allen geholfen. Wie kommst du darauf, dass es so viele auf der Strecke lassen würde?


    Natürlich fehlt es auch massiv an Begleitlehrer*innen, aber ich hab doch im vorigen Post beschrieben, wie man es besser macht.

    Wenn du keine Begleitlehrer*innen hast, bittest du Kinder Gleichaltrigen zu helfen. Natürlich soll das für diese nicht zu einem "Nebenjob" werden, aber statt in die Luft zu schauen, kann man sich halt auch gleich zu anderen dazusetzen.

  • Aber es wird ja allgemein so bezeichnet und wenn es weder eine Störung noch eine Behinderung noch eine Krankheit ist... inwieweit ist es dann etwas, wofür man ein offizielles Attest benötigt, damit man besser behandelt wird?

    Weil es sich trotzdem um eine medizinische Indikation handelt. Wenn du beispielsweise passende Angebote und Hilfsmittel bei Rückenschmerzen willst, dann brauchst du dafür meistens auch ein Attest. Und Rückenschmerzen sind auch weder eine Störung, noch eine Behinderung und als Krankheit würde ich sie auch nicht unbedingt direkt einordnen.

    Wenn jemand beim Laufen keine Luft mehr bekommt, machst du es auch nicht von einem Asthma-Attest abhängig, ob derjenige weiterlaufen soll.

    Sportunterricht ist vielleicht ein schlechtes Beispiel, weil man generell über den Sinn von Sportunterricht in der Form wie er existiert streiten kann (es wäre deutlich besser, darin über gesunde Ernährungsweisen und gesunde Lebensstile zu reden, anstatt nur eine Sportart nach der anderen abzuhaken), aber da kommt dann wieder die Frage auf, woran du festmachst, ob die Person nicht laufen kann oder nicht laufen will. Wenn die Person nicht grade tatsächlich kaum Luft bekommt, wozu es ja in erster Linie nicht kommen sollte, dann ist es nicht immer einfach zu beurteilen, ob ein Kind nicht mehr leisten kann oder nicht mehr leisten will. Und wenn dann plötzlich jeder nicht mehr mitmachen will, ist das auch keine Lösung, denn so kannst du eben keinen Unterricht führen. Daher ist es eben durchaus sinnvoll, ein Asthma-Attest vorzulegen, wenn man betroffen ist, damit eben die Lehrkraft weiß, dass man nicht so viel leisten kann und daher langsamer macht und kann dann eben auch deutlich besser dem Rest kommunizieren, dass es keine ungerechtfertigte Sonderbehandlung ist, sondern eben einen medizinischen Hintergrund hat.

    Das Ding ist halt, dass du viele Atteste privat zahlen musst, selbst bei Kassenärzte, und ich hab nicht eingesehen, weshalb ich bzw. damals meine Mom, fast 100 € oder mehr für ein Attest zahlt

    Das sollte natürlich nicht sein. Ich kann verstehen, dass man entsprechend genervt ist, wenn es dann ans eigene Geld geht, aber dann wäre es eben die beste Lösung, Atteste grundlegend kostenfrei zu halten, damit eben jeder die Möglichkeit hat, eins zu bekommen, der es braucht.

    Btw. wir hatten in der Volksschule, in der ich dann gearbeitet habe, eine tolle Lösung für neurodiverse Kinder und alle anderen, die ein bisschen Ruhe brauchten.

    Die Schule hatte einfach zwei oder drei kleine Ruheräume mit einem Schlafsofa und einem Bücherregal und da war es nicht davon abhängig, ob du gerade überfordert bist, weil du neurodivers oder du einfach nur müde bist. Die Kinder konnten einfach sagen "ich leg mich da drin für fünfzehn Minuten hin" und das wurde so akzeptiert. Vor allem, wenn sie gerade frei an verschiedenen Dingen arbeiten konnten.

    Die Volksschule ist, wenn ich das richtig verstanden habe, für Kinder zwischen 6 und 10 Jahren. Da hat man bestimmt noch mehr Möglichkeiten, solche Dinge einzubinden oder generell Unterricht freier zu gestalten, da Grundschullehrkräfte deutlich pädagogischer arbeiten, eben weil es junge Kinder und ihre ersten Bildungserfahrungen sind. Außerdem haben Grundschulen deutlich weniger feste Fächer und eher fachübergreifendes, indem erste Themen schon kindgerecht aufgearbeitet werden. Sobald man in die höhere Schule kommt, fallen diese Möglichkeiten weg, da eben die Themen deutlich breiter gefächert werden und es an die bereits angesprochene möglichst breit gefächerte Grundbildung geht. Die berufliche Ausbildung zur Lehrkraft ist auch deutlich anders, wenn man Grundschullehrkraft oder Lehrkraft für höhere Schulen werden möchte, eben genau deswegen.

    Nur weil sich neurotypische Kinder leichter in solche Situationen einfügen können, müssen sie das halt noch lange nicht.

    Das finde ich sehr fragwürdig. Der Umkehrschluss wäre, dass man einfach Chaos zulassen sollte, weil man je von keinem Kind erwarten soll, dass es sich in soziale Gefüge einfügt, wenn diese dem Kind grade nicht passen. Und das kann nicht die Lösung sein. Kinder müssen die Regeln des gesellschaftlichen Zusammenlebens lernen und dazu gehört eben auch, sich Situationen entsprechend zu verhalten. Und das lernt man eben in Schulen, da man sonst wohl kaum langfristig in so einem großen sozialen Umfeld ist.

    Im Gegenteil. Mit einer radikalen Umstellung wäre allen geholfen. Wie kommst du darauf, dass es so viele auf der Strecke lassen würde?

    Schauen wir uns mal die letzte radikale Änderung im Bildungswesen an: Coronabedingte Digitalisierung. Wir müssen denke ich nicht darüber reden, ob Digitalisierung an Schulen gut oder schlecht ist, es war einfach lange überfällig und durch die Pandemie konnte man es nicht länger ignorieren. Und was ist passiert? Die Kinder, die in den letzten 2 Jahren eingeschult wurden, haben extreme Lücken im Lesen und Schreiben, die sie kaum nachholen können. Kinder in den mittleren Jahrgangsstufen haben extreme Lücken in ihren entsprechenden Fächern und werden deutlich mehr Probleme haben, einen guten Abschluss oder einen höheren Abschluss zu bekommen, wenn sie ihn anstreben. Die Abiturienten der letzten zwei Jahre haben extreme Nachteile durch die Situation erhalten und müssen Angst davor haben, dass ihre Abschlüsse wegen der radikalen Veränderung weniger wert sind. Das wird sich noch über Jahre so weiter ziehen, da all die Lücken, die durch die radikale, plötzliche Änderung geschaffen wurden, nur größer werden und reihenweise Kinder auf der Strecke bleiben. Besonders betroffen sind eben die Kinder aus sozial schwächeren Familien, die sich häufig keine private Nachhilfe leisten können, die dem Kind die entsprechenden Lücken füllt.


    Wenn du von jetzt auf gleich eine radikale Änderung im Bildungswesen durchsetzt, dann leiden die ersten Jahrgänge mit dieser Änderung extrem darunter, da sich die Änderungen erstmal einspielen und etablieren müssen, sowie jeder einen entsprechenden Zugang dazu haben muss. Nach ein paar Jahren wird sich dieses Anfangschaos dann zwar legen, aber in der Zeit hat man bestimmt schon 2 oder 3 Jahrgänge komplett verloren. Dann stellt sich die Frage, wie wirkt sich das auf die Berufswelt aus? Je nachdem, welche Änderungen man einführt, werden Abschlüsse eventuell plötzlich weniger wert, worunter dann auch die Heranwachsenden leiden. Das sieht man ja schon sehr gut im deutschen Abitur, das je nach Bundesland unterschiedlich viel wert ist, obwohl die Unterschiede im Lehrplan nicht mal so wahnsinnig groß sind. Angenommen, die Abschlüsse werden damit plötzlich mehr wert, haben alle Schulkinder über dem Jahrgang, mit dem die Änderungen eingeführt werden, plötzlich einen extremen Nachteil im Arbeitsmarkt, da Arbeitgebende vielleicht lieber noch ein oder zwei Jahre warten, um ihre Stellen dann mit besseren Abschlüssen zu besetzen. Und wenn sie weniger Wert werden, werden die ersten Jahrgänge der Änderungen keine Arbeit finden, da man sich dann lieber noch die Leute mit den alten Abschlüssen holt, die vielleicht nicht direkt nach dem Abschluss eine Ausbildung oder ein Studium angefangen haben, sondern etwas anderes dazwischengeschoben haben.


    Du unterschätzt die Auswirkungen einer radikalen Änderung im Bildungswesen. Es hängt eben extrem viel daran. Auch wenn ich es durchaus unterstütze, dass man von der Leistungsgesellschaft wegkommt, finde ich es dennoch einen falschen Ansatz, direkt alles um 180 Grad drehen zu wollen. Es gibt viele umsetzbare Möglichkeiten, das Bildungssystem jetzt schon zu verbessern, ohne direkt alles radikal drehen zu wollen. Dann kann sich auch alles was daran hängt auch schrittweise mitentwickeln, damit eben nicht reihenweise Kinder einfach auf der Strecke bleiben. Eine Veränderung Schritt für Schritt wäre hier definitiv ein schonenderer und realistischerer Weg.

  • Wenn jemand beim Laufen keine Luft mehr bekommt, machst du es auch nicht von einem Asthma-Attest abhängig, ob derjenige weiterlaufen soll.

    Sportunterricht ist vielleicht ein schlechtes Beispiel, weil man generell über den Sinn von Sportunterricht in der Form wie er existiert streiten kann (es wäre deutlich besser, darin über gesunde Ernährungsweisen und gesunde Lebensstile zu reden, anstatt nur eine Sportart nach der anderen abzuhaken), aber da kommt dann wieder die Frage auf, woran du festmachst, ob die Person nicht laufen kann oder nicht laufen will. Wenn die Person nicht grade tatsächlich kaum Luft bekommt, wozu es ja in erster Linie nicht kommen sollte, dann ist es nicht immer einfach zu beurteilen, ob ein Kind nicht mehr leisten kann oder nicht mehr leisten will. Und wenn dann plötzlich jeder nicht mehr mitmachen will, ist das auch keine Lösung, denn so kannst du eben keinen Unterricht führen. Daher ist es eben durchaus sinnvoll, ein Asthma-Attest vorzulegen, wenn man betroffen ist, damit eben die Lehrkraft weiß, dass man nicht so viel leisten kann und daher langsamer macht und kann dann eben auch deutlich besser dem Rest kommunizieren, dass es keine ungerechtfertigte Sonderbehandlung ist, sondern eben einen medizinischen Hintergrund hat.

    Und das ist ein Problem, wenn jemand nicht mehr laufen will und dann so tut, als könnte man nicht mehr? Lass die Person doch? Muss man bei jedem Scheiß genauso pedantisch wie die deutsche Bürokratie und System selbst sein? ^^'


    Ich hab btw bei vielen Dingen im Sportunterricht nicht mitgemacht, weil ich keine Lust hatte. Oder besser gesagt: ich wusste nicht, dass ich Dyspraxie habe, bzw das existiert und mit Neurodiversitäten zusammenhängt und es mir deshalb schwerfiel das Gleichgewicht zu halten, Bälle zu fangen, Seile raufklettern etc ... ich hab bei solchen Sachen wie dem Balken einfach nicht mehr mitgemacht, eben auch aus Angst.


    Wenn ich nun Leichtathletin hätte werden oder zum Militär oder auf die Polizeischule hätte wollen, wäre das was anderes gewesen. Wollte ich aber nicht.


    Da sollte es keine Lösung sein in seiner Freizeit dann zu allen möglichen Ärzt*innen zu rennen und sich ganz viel beäugen und begutachten zu lassen, nur damit deine kleinkarierte Schule beruhigt ist und dich ein bisschen weniger mit irgendeinem Mist quält, den du nie wieder im Leben brauchen wirst. :pinch:


    Weißt du, wir hatten dann später eine andere Sportlehrerin bekommen und die war der Überzeugung, dass es egal ist was man während ihres Unterrichts tut, solange man sich überhaupt bewegt ... und halt im Alltag regelmäßig bewegt und kleine Übungen zur Stärkung der Muskulatur und Verbesserung der Haltung.

    Also sagen wir, sie kam zu der Überzeugung, als wir kollektiv als Klasse entschieden sie dazu zu... hust, erziehen. xD


    "lol, mach was du willst, Hauptsache du bewegst dich überhaupt" ist halt in dem Sinne auch der beste Weg, um auf alle Bedürfnisse einzugehen.

    ... Und dann hatten wir für bestimmt zwei Semester oder länger eine Schauspiel- und Musical-Studentin als Tanzlehrerin engagiert und Choreographien eingeübt, weil das allen gefiel. xD


    Und ist das dann wichtig, ob du bestimmte Sportarten und Leichtathletikübungen aufgrund von Krankheiten oder anderen Dingen nicht ausführen kannst, Angst hast oder ob du es einfach nicht leiden kannst und dich deshalb lieber etwas anderem zuwendest?



    Btw. wir hatten in der Volksschule, in der ich dann gearbeitet habe, eine tolle Lösung für neurodiverse Kinder und alle anderen, die ein bisschen Ruhe brauchten.

    Die Schule hatte einfach zwei oder drei kleine Ruheräume mit einem Schlafsofa und einem Bücherregal und da war es nicht davon abhängig, ob du gerade überfordert bist, weil du neurodivers oder du einfach nur müde bist. Die Kinder konnten einfach sagen "ich leg mich da drin für fünfzehn Minuten hin" und das wurde so akzeptiert. Vor allem, wenn sie gerade frei an verschiedenen Dingen arbeiten konnten.

    Die Volksschule ist, wenn ich das richtig verstanden habe, für Kinder zwischen 6 und 10 Jahren. Da hat man bestimmt noch mehr Möglichkeiten, solche Dinge einzubinden oder generell Unterricht freier zu gestalten, da Grundschullehrkräfte deutlich pädagogischer arbeiten, eben weil es junge Kinder und ihre ersten Bildungserfahrungen sind. Außerdem haben Grundschulen deutlich weniger feste Fächer und eher fachübergreifendes, indem erste Themen schon kindgerecht aufgearbeitet werden. Sobald man in die höhere Schule kommt, fallen diese Möglichkeiten weg, da eben die Themen deutlich breiter gefächert werden und es an die bereits angesprochene möglichst breit gefächerte Grundbildung geht. Die berufliche Ausbildung zur Lehrkraft ist auch deutlich anders, wenn man Grundschullehrkraft oder Lehrkraft für höhere Schulen werden möchte, eben genau deswegen.

    Es gibt aber auch Unter- teilweise sogar Oberstufen, in denen du vielleicht vier Stunden Frontalunterricht am Tag hast und danach sowohl frei arbeiten, wie auch Pause machen und essen und trinken kannst, wie und wann du es selbst für richtig hältst.


    Bloß sind das meist Privatschulen. Der Grund weshalb sich diese Schulform nicht durchsetzt, ist nicht, dass sie nicht zielführend oder sogar schädlich für die Persönlichkeitsentwicklung sei, sondern weil staatliche Schulen halt absolut stiefmütterlich behandelt und dumm geführt werden.


    Ich hab auch nie gesagt, dass keine Grundbildung vermittelt werden soll btw, es ist aber ein Mythos, dass dann Schüler*innen die Schule verlassen würden, die noch nie grundlegendste Mathematik gesehen oder keinerlei Ahnung von den Grundlagen von Naturwissenschaften hätten.



    Nur weil sich neurotypische Kinder leichter in solche Situationen einfügen können, müssen sie das halt noch lange nicht.

    Das finde ich sehr fragwürdig. Der Umkehrschluss wäre, dass man einfach Chaos zulassen sollte, weil man je von keinem Kind erwarten soll, dass es sich in soziale Gefüge einfügt, wenn diese dem Kind grade nicht passen. Und das kann nicht die Lösung sein. Kinder müssen die Regeln des gesellschaftlichen Zusammenlebens lernen und dazu gehört eben auch, sich Situationen entsprechend zu verhalten. Und das lernt man eben in Schulen, da man sonst wohl kaum langfristig in so einem großen sozialen Umfeld ist.

    Aber wie kommst du überhaupt darauf, dass man sich weniger in soziale Gefüge einleben kann, weniger diszipliniert arbeiten kann oder whatever, nur weil ein Schulsystem mehr auf dich und deine Bedürfnisse eingeht?

    Und ja, wie gesagt, auch neurotypische Kinder verdienen es, dass man ihre Bedürfnisse und Interessen ernstnimmt.



    Das lag aber daran, dass bei uns alles auf die möglichst inkompetenste Weise umgesetzt wird, nicht daran, dass radikale Veränderungen schlecht wären. Andere Staaten haben das sehr viel besser hinbekommen. ^^'

  • Sind Schulabschlüsse in Bayern anspruchsvoller als in anderen Bundesländern?


    Habe gehört, dass Schulabschlüsse in Bayern viel mehr wert sind und anspruchsvoller als in anderen Bundesländer sein sollen. Während in Bayern z.b. das Abitur am schwersten sein soll, soll vergleichsweise das Abitur in Berlin sehr leicht sein...


    Außerdem würde mich interessieren, was ihr von einem Bundesweiten Schulabschluss Prüfung wie z.b dem Zentralen Abitur halten würdet?

  • Da kann ich dich beruhigen, denn unser Bildungssystem ist grundsätzlich fehlerhaft und Bundesländer stehen einfach nur drauf, sich selbst zu lieben, hehe. So wie das Bundesministerium für Bildung nur dazu da ist, allen zu sagen, dass Bildung Ländersache ist. Soweit ich mit bayrischen Cuties zu tun habe, sind die weder insane smarter noch sind Berliner irgendwie dööfler. Es gibt genug Idioten in jedem Bundesland und umgekehrt, yay! Auch wenn das Abi in Bayern vermutlich im Durchschnitt schwieriger gestaltet ist, yes.


    Aber Jokes beiseite, das Problem liegt einfach im System und diesem Fetisch von Noten und breitgefächerten Fächern, die einem aufgezwungen werden. Im Grunde wäre es einfacher, von einer Inflation von Noten zu sprechen und die Tatsache, dass Abschlüsse grundsätzlich in Deutschland über die Jahre „weniger Wert“ geworden sind im Stand der Gesellschaft. Auch der NC ist völlig nutzlos, weil ein guter Notendurchschnitt höchstens Fleiß und Systemkonformität vermittelt, aber eine Eins/15 Punkte in Religion sind ebenso nutzlos für einen Arzt wie eine Sportnote für eine Mathelehrkraft. Deswegen profitieren natürlich Bundesländer wie Bayern mit einem schweren System, aber habe das gerade auch nur nochmal überflogen bei einem Tagessiegel. Ich muss auch gestehen, ich kenne mich nicht mit jedem System in den Bundesländern aus und kann dir aus den Praktika an Schulen auch sagen, dass selbst in meinem Bundesland jede Schule, an der ich war, gefühlt bereits komplett unterschiedlich funktioniert. Technisches Equipment, Altersdurchschnitt der Lehrkräfte, Lage und Konzepte. Ich war an einer Schule, die nahe an der Uni liegt und einen hohen Anteil an jungen Lehrkräften hatte. Der Unterschied zu meinen vorherigen Erfahrungen war gewaltig, wo ich im Grunde als Praktikant teilweise nicht mal einen Stuhl wert war, dahinzustellen und basically auch Luft war. In dem Sinne, aufgrund dieser bereits unterschiedlichen Erfahrungen, würde ich nicht sagen, dass eine Person aus Bayern jetzt auf dem Markt direkt den Vorteil hat, auch wenn mich hier nichts mehr wundert, haha. Andersherum könnte man sich auch fragen, wenn das Abi woanders leichter ist und dadurch bessere Noten herrschen, eine Person nicht besser dasteht, weil auf dem Papier die Noten schöner glitzern. Aber gibt auch Unternehmen, die sowieso Händeringend suchen und Praktika höher werten. Ich habe leider aber auch aufgegeben, Hoffnung auf ein flexibles System zu haben. Deswegen bin ich mir bei einem flächendeckenden Abitur unsicher, ob das besser wäre, vermutlich schon. Aber habe ich Hoffnung drauf? Nein, eigentlich nicht mehr. Vor allem bin ich mir nicht sicher, ob und wie sie sich einigen könnten, aber es wäre sicherlich übersichtlicher und angenehmer für alle, wenn es einheitlicher und transparenter ist, statt wie damals plötzlich eine wesentlich schwerere Matheabschlussprüfung als die Jahre davor zu haben, kinda random. Mir wäre es auch lieber, wenn es bei Prüfungen zwei Versionen gebe, für die Menschen, die vielleicht einfach mündlich ihr Wissen einsetzen können und die, die es im Schreiben tun. In unserem momentanen System haben manche einfach einen Nachteil, auch an der Uni, wenn die Prüfungsform shit ist. Ich würde beispielsweise jedes Jahr Klausuren schreiben wollen, stattdessen muss ich Hausarbeiten anfetrigen und alles in mir strebt sich gegen diese wertlose Prüfungsform. Während andere Klausuren schreiben, obwohl sie mündlich alle wüssten, während sie beim Arbeitsbogen vielleicht durch Prüfuingsangst oder idk scheitern. Wenn es zumindest eine Option aus zwei geben würde, wären einigen sicherlich geholfen, denn im Moment ist man einfach at mercy der Prüfenden und des Systems. Und bekanntlich sind deutschbürokratische Systeme ziemlich nervig, hm.

    Wo wir übrigens bei Berlin sind; ich habe auch mal einen Beitrag einer Schule dort gesehen, die ein ganz anderes System verfolgt und SchülerInnen deutlich mehr Eigengestaltung und Zeitmanagement erlaubt. Ebenso gibt es in Skandinavien etliche Konzepte, die vorbildlicher wären, aber Bildung ist Ländersache und da sie selbst zu unfähig sind, den Lehrermangel zu fixen oder angemessen anzugehen, erwarte ich sowieso nichts mehr. Aber solche Probleme gibt es erst seit zehn, zwanzig Jahren, kein Problem. ._.

    Witzigerweise erinnere mich an meine Schule zurück und jedes Jahr gab es etwas Neues.

    „Der Abschluss ist wichtig.“

    „Du brauchst Praktika.“

    „Die Noten sind nichts mehr wert, du brauchst xxx“

    "Wenn du JETZT nicht beweirbst, ist alles lost." Es wurde pressure gemacht, wo keiner war. Alternativen wurden auch nicht erwähnt. Es war immer alles so düster und im Nachhinein merkt man, dass es so viele Möglichkeiten gab, weil wenn eines da war, dann Zeit.

    Das zieht sich ewig so weiter, es ist nie genug und genauso gut kannst du der beste Schüler/die beste Schülerin sein und dann überqualifiziert gelten oder du verhaust das Bewerbungsgespräch oder du passt nicht ins Team etc. Und dann gibt es Leute, die ihren Traumberuf durch Zufall/Glück finden, es gibt Stellen, die es vorher so nicht gab und die passen perfekt.

    Ich glaube, es ist einfach zu chaotisch und breitgefächert, von Ort zu Ort, als dass man pauschal sagen kann, dass jeder seinen Abschluss schnell in Bayern machen sollte. Wir sollten vielleicht auch lieber gar nicht erst anfangen, oder erst recht (?!), darüber zu sprechen, dass ein Abi aus Bayern leider nicht dabei hilft, wenn du möglicherweise nicht deutsch aussiehst in einem Pool aus Bewerbern. Dass manche BewerberInnen einfach einen Nachteil haben, weil sie vielleicht gewisse Namen/Geschlecht/Alter haben und die zuständige Person reinzufällig seinen persönlichen Favoriten auswählt, der sein Schwiegersohn sein könnte. :thinking:

    Das Problem mit dem Abi-Unterschied ist für mich eher ein Nebeneffekt einer sehr komplexen Gesellschaft, die weitaus schwerwiegendere Probleme hat und unser Bildungssystem, egal in welchem Bundesland, ist alles andere als perfekt. Aber im Idealfall gibt es vielleicht auch irgendwann keine Lehrkräfte mehr und dann dürfen wir von Zuhause mit Duolingo Sprachen lernen, wu! "Das ist Mr. Duolingo. Er ersetzt Miss Babel, viel Erfolg."

    Ich habe zumindest bisher weder gehört, noch sowas verspürt, dass jemand einen inhärenten Nachteil oder Vorteil aufgrund seines Bundeslandes hat. Hier oben im Norden würden wir jedenfalls jeden gleich benachteiligen und ein tolles Abi hilft dir auch nichts, wenn der Traktor unterwegs ist. 🚜

  • "Wenn du JETZT nicht beweirbst, ist alles lost." Es wurde pressure gemacht, wo keiner war. Alternativen wurden auch nicht erwähnt.

    Hierzu möchte ich etwas sagen, da es mich sehr an die Berufsorientierungstage meines Gymnasiums erinnert.

    Kurze Erklärung: Wir hatten 3 Tage, in denen einfach verschiedene Firmen aus der Umgebung sich vorgestellt haben, sowie auch einige Universitäten oder Studenten aus der Gegend über ihre Studiengänge informiert haben. Das hat direkt an der Schule stattgefunden, man konnte sich aus dem Programm auch in etwa aussuchen, wo man hingeht und es wurde genug Zeit für Fragen oder persönliche Gespräche mit den Vortragenden eingeplant, also allgemein fand ich das ein sehr gutes Angebot.


    Eine der Firmen, die da war, war die größte Firma unserer Region, die generell auch sehr beliebt ist, wenn man in das Profil der Firma gehen möchte. Ich kenne einige Personen, die dort eine Ausbildung angefangen haben, Praktika gemacht haben oder anderweitig beruflich in dieser Firma landen, also es ist generell einfach einer der größten und bekanntesten Arbeitgeber bei uns. Aber der Vortrag darüber war so widerlich. Uns wurde von der Frau, die den Vortrag gehalten wurde, gesagt, dass wir keine Chancen mehr haben, dort angenommen zu werden, wenn wir auch nur ein Jahr Pause zwischen unserem Abitur und der Bewerbung machen, wenn unsere Noten nicht perfekt sind und wir generell nicht genug Erfahrung und "Motivation" (damit waren freiwillige Praktika ab dem Alter, in dem man legal Praktika machen darf, gemeint) mitbringt. Bis zu dem Vortrag habe ich diese "Du musst mit 20 am besten schon 10 Jahre Berufserfahrung mitbringen und ein abgeschlossenes Studium haben" Mentalität für eine Übertreibung gehalten, aber das war exakt das, was sie uns in dem Vortrag eingetrichtert hat. Ich war nicht der Einzige, der danach aus dem Raum gegangen ist und den Kopf geschüttelt hat.

    Direkt danach gab es einen Vortrag von einem Architekturbüro. Ein himmelweiter Unterschied. Ein sehr sympatischer Mann, der nicht so überheblich war und uns von seiner Tochter erzählt hat, die nach dem Abi nicht wusste, was sie tun soll und sich ein paar Jahre lang mit Reisen und verschiedenen Jobs und Praktika einfach ein bisschen ausprobiert hat. Man hat gemerkt, dass er deutlich mehr Verständnis für uns hatte, denn vielen von uns ging es genauso. Viele von uns wussten auch nicht, was wir eigentlich nach dem Abitur machen wollen. Und selbst wenn wir eine grobe Richtung im Blick hatten, war es eine Seltenheit, dass jemand direkt nach dem Abitur schon seinen Studienplatz oder Ausbildungsplatz in Aussicht hatte und auch direkt weiter machen wollte. Es war gut, dass wir diesen Vortrag direkt nach dem anderen hatten, denn er hat uns allen das ganze Thema wieder in Perspektive gerückt und uns vermittelt, dass es okay ist, wenn wir nicht genau wissen, was wir wollen oder was uns glücklich macht und wir die Zeit haben, das herauszufinden. Dass wir nicht weniger Wert sind, wenn wir mit 23 nicht schon unseren Master in der Tasche haben und Vollzeit arbeiten, sondern dass es nicht nur okay, sondern wichtig ist, dass wir uns die Zeit nehmen, Erfahrungen zu machen, auch wenn sie vielleicht nicht direkt etwas mit einem Beruf zu tun haben, sondern einfach nur für uns sind. Und so dankbar ich dafür bin, diese Nachricht damals bekommen zu haben, so sehr tun mir die Leute leid, die sie nicht bekommen haben und sich in dem Leistungsdruck, der einem von überall an den Kopf geworfen wird, kaputt machen.

  • Ich kann euch da absolut nur zustimmen! Das ganze System wie es momentan und die letzten Jahre existiert gehört straight in die Tonne.


    Die ganze Zeit als man Kind war: Lernen, lernen, lernen! Was, dir liegt was nicht oder zu verstehst was nicht, dann bleibst du jetzt Zuhause und lernst bis du es verstehst! Noten sind wichtig! Du lernst nur für dich und nicht für mich!! (but wait, wenn du verpackst und mich das stört dann kriegst du trotzdem Senf ab).


    Dann geht man panisch in die Ausbildung (ich hab zuerst die Ausbildung vor meinem Studium gemacht um Safe zu sein falls das Studium nicht klappt, thank god.) und siehst das erste Mal beim Unternehmen "Okay...öh...SO einen Aufstand haben sie wegen Noten ja gar nicht gemacht".


    Dann legt man sich dennoch noch einmal richtig ins Zeug und schließt die Ausbildung mit 1- ab. Ist doch schließlich die Ausbildung auf der der Rest aufbauen soll.


    Dieses Abschlusszeugnis musste ich genau noch einmal je vorzeigen, meinen Fachhochschulabschluss gar nicht mehr.



    Like, what??


    Kurz gesagt: dir wird Druck gemacht von allen Seiten, Fächer reingepresst für die man schlicht kein Verständnis mehr hat aber die man ja "trotzdem alle noch braucht später", dir werden Strafen auferlegt wenn die Noten nicht passen, alles nur in dem Glauben man tut das nur für dein eigenes Wohl.

    Und dann muss man besagte Noten genau einmal vorzeigen und dann niewieder? Correct, weil die späteren Arbeitgeber es einfach nicht mehr juckt wie du in der Schule warst. Da zählt das Arbeitszeugnis und sonst nix mehr und warte....da kann man ja plötzlich mit seiner Leistung glänzen weil man nicht ständig mit crap zugefüllt wird den man weder versteht noch zu 100 Prozent nach Vorgabe umsetzen kann.


    Mein aktueller Arbeitgeber wollte dann nicht einmal mein vorheriges Zeugnis sehen. Die sagten einfach gleich: "jo, bringt uns nichts dein Zeugnis zu sehen, wir wollen uns ein eigenes Bild machen und nicht unsere Entscheidung darauf aufbauen wie ein anderer dich gesehen hat."


    Fazit: Ich kam mir die ersten Jahre in meinem Berufsleben recht hart verarscht vor. Ich bin so eilig vorgeschossen, habe die Ausbildung mit der höchsten Aussicht auf Erfolg genommen statt der die mich interessiert, weil dir ständig eingetrichtert wird du brauchst dies, du brauchst das und alles möglichst schnell weil man hat keine Zeit mehr.


    Und jetzt der Plot Twist: als ich aufgrund diesem Mist arbeitslos geworden bin und zu Recht frustriert war (das Problem war dass in meiner Stadt zwar Arbeitsangebote da waren, man mir aber nicht das zahlen wollte was mir aufgrund meiner Ausbildung zugestanden hätte...man wählte lieber günstigere Studenten), da hörte ich dann plötzlich "lass den Kopf nicht hängen, du bist noch so jung, du hast noch Zeit"


    ............


    !!!!!!!!

    « I might not be able to decide whether the road is easy or not,

    but whether I walk it is entirely up to me. »


  • Hierzu möchte ich etwas sagen, da es mich sehr an die Berufsorientierungstage meines Gymnasiums erinnert.

    Kurze Erklärung: Wir hatten 3 Tage, in denen einfach verschiedene Firmen aus der Umgebung sich vorgestellt haben, sowie auch einige Universitäten oder Studenten aus der Gegend über ihre Studiengänge informiert haben. Das hat direkt an der Schule stattgefunden, man konnte sich aus dem Programm auch in etwa aussuchen, wo man hingeht und es wurde genug Zeit für Fragen oder persönliche Gespräche mit den Vortragenden eingeplant, also allgemein fand ich das ein sehr gutes Angebot.

    Ich muss das schreiben, weil ich da sofort drandenken musste. Also bei euch klang das echt cool, bei uns haben diese Maßnahmen tatsächlich nicht gefruchtet. Ich erinnere mich an die Berufsberaterin, bei dir wir mindestens zweimal waren und jedes Mal lief es darauf hinaus, dass es nur darum ging „Was machst du gerne?“ und sonst nichts. Und darüber geht jeder, aber wir waren mega frustriert, weil es keine Angebote, Übersichten oder interessante Jobs mal gab, sondern immer nur so offensichtliche Sachen. I know, es ist Land und Dörfer in der Nähe, also bis auf Wirtschaft auch nicht die volle Auswahl, aber dass ich bei Schreiben nur Jouralismus höre, like. Da gibt es so viel mehr und dabei bekam ich eher noch ein demotivierendes Gefühl, weil es wirkte als würde sie mir lieber gar nichts diesbezüglich empfehlen, weil das alles keine Berufe sind, idk. Bekam mega die „This is a mistake“-Vibes von ihr und das ist halt nicht der Sinn dahinter. Ich wollte nur wissen, was es noch neben dem Standardkram gibt, sei es Studium oder Ausbildung oder sonst was, aber…ehrlich gesagt kam keiner da zufrieden raus, not gonna lie. Manche orientieren sich dann an Eltern und andere auch komplett anders, testen oder studieren. In der Realschule wusste über die Hälfte bei uns kurz vor Abschluss nicht, was sie werden wollten und Abi auch mindestens die Hälfte nicht, ehrlich gesagt wirkte keiner sicher mit dem, was er sich vornahm, lol.


    Aber worauf ich hinauswollte: Mich hat das von dir an die uncoole Version bei uns erinnert, nämlich diese Messen. Da hatten Unternehmen dann Stände und natürlich war die Bundeswehr da, um uns abzuholen, haha. Aber wir waren halt Achte Klasse oder so, die meisten dachten bei solchen Ausflügen: „Geil, gratis Kugelschreiber.“ Und so liefen die Gruppen längs und ja, ein paar kamen ins Gespräch, aber wenn man mit seinem Klassenverband auf einem Pflichtschulausflug ist…wir waren nicht aus Interesse da. Wir waren mitten im Schuljahr und dachten an ganz andere Dinge. Wir wollten weder angeworben werden, noch irgendwelche Unterschriften setzen oder uns irgendwo anmelden. Wir waren einfach nicht im Mindset für das Ende. Deswegen haben diese Maßnahmen zum Motivieren oder wenn jemand in die Schule kam, nie so ganz gefruchtet. Außer der Poetry Slam-Kurs, aber da ging es auch nicht um Jobs oder so, haha. Aber auch wenn ich da nicht war, fanden viele dieses Event cool, als jemand Externes mal kam. Ansonsten stimme ich dir auch sowieso zu, dass viel unnötiger Pressure, vor allem zum Schluss, aufkam. Während ehrlich gesagt keiner auf irgendwas vorbereitet war. Es war wie der Lavaboden. Jeder sollte plötzlich einen Platz in der Welt finden, sonst wird man nicht genommen oder muss ein Jahr warten, was dargestellt wurde wie riesiger Verlust. Like, wtf, lol. Ich fühlte mich nicht ready und auch die anderen waren so…ja, irgendwas finden wir hoffentlich. War sehr merkwürdig und im Nachhinein habe ich dann auch, wie sicherlich alle, gemerkt, dass es soooo viel mehr gibt. Und es nicht einfach aufhört, nur weil wir lost waren oder unsicher. Dass es auch vollkommen okay ist, den falschen Beruf zu wählen und sich umzuentscheiden. Dass das Möglichkeiten und nicht nur Fehler sind…

  • Da möchte ich auch mal ein bisschen was zu der Diskussion beitragen.

    Ich bin selbst Schüler in der elften Klasse Gymnasium in Deutschland gewesen und vor zwei Monaten nach Dänemark gezogen und muss ganz ehrlich sagen: Das Schulsystem in Dänemark ist WEITAUS besser als in Deutschland.


    Erstmal zu dem allgemeinen Schulsystem:

    In Dänemark startet man in der 0. Klasse, die vergleichbar mit der deutschen Vorschule ist. Die Schullaufbahn eines jeden Dänen beginnt mit der Volksschule die die Klassenstufen 0-9 enthält. Der Stoff ist vergleichbar mit dem der deutschen Hauptschule, das soziale Miteinander wird jedoch von vielen Zugezogen besser eingestuft. Der durchschnittlich Schüler ist bei Abschluss der 9. Klasse 16-17 Jahre alt.

    Nach der Volkskole machen viele Dänen freiwillig die zehnte Klasse die jedoch nicht dazu dient allzu viel neues zu lernen sondern eher zur Orientierung dient ob man als nächstes das Gymnasium besuchen oder eine Ausbildung beginnen oder ähnliches möchte. Manche sind auch freiwillig ein zweites Jahr in der 10. Klasse, was aber nicht an den schulischen Leistungen liegt.

    Anschließend kann man freiwillig noch drei Jahre auf dem Gymnasium anhängen wobei in Dänemark jeder Schüler über 18 Jahren vom Staat 2000 DKK (rund 280 Euro) pro Monat erhält.


    PUNKT 1: DIGITALISIERUNG

    Vor allem im Punkt Schulen kann man merkbar zeigen dass die Digitalisierung in Dänemark weitaus fortgeschrittener ist als in Deutschland. Um ein Beispiel zu nennen durften wir in Deutschland erst ab der elften Klasse einen Laptop mit in die Schule nehmen und viele Lehrer haben sich darüber beschwert. In Dänemark allerdings ist es ab der 1. Gymnasiumsklasse allerdings PFLICHT einen Laptop mitzunehmen und die Schüler bekommen ab Klasse 1 in der Volksskole ein iPad als Leihgerät.



    PUNKT 2: DER STOFF

    Wie bereits erwähnt ist der Stoff auf der Volksskole vergleichbar mit dem der deutschen Hauptschule, auf dem Gymnasium allerdings steigt das Niveau rapide und enthält viele Themen die in Deutschland normalerweise erst im Studium aufgenommen werden.


    PUNKT 3: DIE UNTERRICHTSGESTALTUNG

    Trotz des hohen Niveaus auf dem Gymnasium ist der Unterricht dort ähnlich entspannt wie in der Volksskole. Die Lehrer bemühen sich darum den Unterricht so angenehm und entspannt wie möglich für die Schüler zu gestalten in dem zum Beispiel häufig Filme geschaut werden, oft auch Witze gerissen werden und auch einfach mal Pausen gemacht werden wenn die Lehrer merken dass die Schüler müde oder unmotiviert sind.

    Interessant zu erwähnen ist auch dass viele Schulen versuchen möglichst notenfrei zu arbeiten und meist nur die Noten am Jahresende existieren. Falls diese aber schlecht ausfallen ist es auch nichts wildes da die meisten Arbeitgeber in Dänemark gar nicht auf die Noten schauen sondern einfach nur auf deine Interessen nach dem Motto "Wenns dir Spaß macht wirst du dich auch anstrengen."


    PUNKT 4: DAS SOZIALE MITEINANDER

    Das soziale Miteinander an dänischen Schulen wird auch von einigen Zugezogenen besser eingestuft als in Deutschland, so gibt es kaum Mobbing und aggressive Handlungen zwischen den Schülern. Im Gegenteil jeder hilft jedem und es wird soweit ich bisher mitbekommen habe keiner ausgeschlossen außer er entscheidet sich selbst bewusst dazu.


    PUNKT 5: AUßERSCHULISCHE VERANSTALTUNGEN

    Definitiv das beste an dänischen Schulen. An meinem Gymnasium beispielsweiße ist es so dass jede Klasse jedes Jahr eine 7-tägige Klassenfahrt macht (in Deutschland hatte ich einmal 3 Tage, thats all...) die auch fast immer ins Ausland geht, häufig Deutschland aber dieses Jahr war zum Beispiel auch Spanien dabei.

    Die besten schulischen Veranstaltungen sind allerdings bei weitem die Gymfeste. Soweit ich weiß feiert nahezu jedes dänische Gymnasium solche, wobei ich von ein paar Freunden weiß, dass die vier jährlichen Gymfeste meiner Schule wohl etwas... unberechenbarer sind als die anderer Schule, was eventuel daran liegt dass unser Schulleiter kein Problem mit Alokohol hat und es ihn nicht sonderlich stört wenn einer der Schüler es schafft ein Flasche Wodka oder Jägermeister oder ähnliches an der Security vorbei zu schmuggeln, manchmal trinkt er sogar einen Schnaps mit.

    Für die die es nicht schaffen was reinzubringen und auch keine Freunde haben die es geschafft haben verkaufen die Lehrkräfte am Tresen sogar außer Wasser, Softdrinks und Toast auch Bier, Breezer, ab und zu Wein und natürlich Slush Ice mit viel Wodka.

    Das ist meistens eine Menge Fun.



    All in all: Ich bin wirklich begeistert vom dänischen Schulsystem und wie locker es ist und denke Deutschland könnte sich durchaus eine Scheibe davon abschneiden.

    Durch meinen jetzt 3 monatigen Aufenthalt in Dänemark ist mir jetzt auch klar geworden dass -Achtung, starke Eigenmeinungsinfusion!- das einzelne Individuum für die deutsche Regierung nur als einfach ersetzbare Arbeitskraft zählt statt als ein lebendes und fühlendes Wesen.

  • Da muss ich doch in einigen Punkten widersprechen:


    1. tbh sehe ich den Mehrwert nicht, den ein Tablet in der Unter- oder Mittelstufe haben soll. In der Oberstufe ist das ein anderes Thema, aber einem 6 Jährigen ein Tablet in die Hand zu drücken, finde ich jetzt nicht wirklich sinnvoll. Vielleicht könntest du Beispiele geben, welchen Mehrwert Tablets in der Grundschule haben, weil mir keiner einfällt.
    2. das klingt eher kontraproduktiv: erst jahrelang ein relativ niedriges Niveau, und dann pumpt man Unmengen Stoff in die letzten paar Jahre. Da ist eine frühe Separierung (ob das jetzt mit verschiedenen Schultypen oder Schwerpunktklassen gemacht wird, ist erstmal egal) deutlich sinnvoller und für die Schüler in der Oberstufe deutlich entspannter
    3. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass eine Stunde, in der ein Film angeschaut wurde, eher eine Stunde war, in der nichts gelernt wurde. xD Ein humorvoller Unterrichtsstil ist denke ich auch eher lehrerabhängig. Allgemein bin ich der Ansicht, dass der beste Unterrichtsstil ein guter Frontalunterricht ist. Verstehe ich das richtig, dass die Abschlussnote (die bei Unis durchaus relevant ist) alleine durch eine Abschlussprüfung bestimmt wird? Talk about pressure...
    4. Ist denke ich auch eher schulabhängig. Ich bin im tiefsten Bayern in die Schule gegangen, und da gab es auch kein Mobbing oder Ausgrenzung
    5. Ok... es verkaufen Lehrkräfte an Minderjährige Spirituosen o.O das ist... fragwürdig.
  • tbh sehe ich den Mehrwert nicht, den ein Tablet in der Unter- oder Mittelstufe haben soll. In der Oberstufe ist das ein anderes Thema, aber einem 6 Jährigen ein Tablet in die Hand zu drücken, finde ich jetzt nicht wirklich sinnvoll. Vielleicht könntest du Beispiele geben, welchen Mehrwert Tablets in der Grundschule haben, weil mir keiner einfällt.

    Man muss nicht dauernd schwere Bücher mitschleppen, hat Onlinezugang und schreibt schneller mit.

    Und Volksschule bedeutet ja nicht nur 6jährige. Da ist man bis zum etwa 10ten Lebensjahr und ab dem Alter kann man für gewöhnlich sehr flüssig und schnell mit der Hand schreiben, sodass man das nicht verlernt und von nun an in erster Linie Tablets verwenden kann.



    Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass eine Stunde, in der ein Film angeschaut wurde, eher eine Stunde war, in der nichts gelernt wurde. xD Ein humorvoller Unterrichtsstil ist denke ich auch eher lehrerabhängig. Allgemein bin ich der Ansicht, dass der beste Unterrichtsstil ein guter Frontalunterricht ist.

    Ob der beste Unterrichtsstil Frontalunterricht ist, kommt auf die Art zu unterrichten der Vortragenden und auf die Schüler*innen selbst an.

    Unterschiedliche Menschen lernen eben unterschiedlich und Mischformen sind da immer am besten.



    Ok... es verkaufen Lehrkräfte an Minderjährige Spirituosen o.O das ist... fragwürdig.

    Wir haben einige Male mit unseren Lehrer*innen in der Oberstufe getrunken, va die Woche in Irland und Berlin. Ich sehe da kein Problem. ^^'

  • Man muss nicht dauernd schwere Bücher mitschleppen, hat Onlinezugang und schreibt schneller mit.

    Es gibt da eine Erfindung names Spind, hilft bei dem Trageproblem^^. Man kann sich auch absprechen, so dass pro Bank ein Buch da ist. Sind alles lösbare Probleme. Außerdem ist es halt extrem ermüdend, längere Zeit von einem LC-Display zu lesen. Da ist die Papiervariante deutlich augenschonender. Und ich bezweifle, dass man auf einem Tablet schneller schrieben kann als von Hand.


    Ob der beste Unterrichtsstil Frontalunterricht ist, kommt auf die Art zu unterrichten der Vortragenden und auf die Schüler*innen selbst an.

    Unterschiedliche Menschen lernen eben unterschiedlich und Mischformen sind da immer am besten.

    Ja, aber die Qualität des Unterricht an der Anzahl der angeschauten Filme fest zu machen, ist schon irgendwie fragwürdig.



    Wir haben einige Male mit unseren Lehrer*innen in der Oberstufe getrunken, va die Woche in Irland und Berlin. Ich sehe da kein Problem. ^^'

    Auf Klassenfahrt in einem Lokal etwas trinken ist denke ich etwas deutlich anderes, als auf einer Schulveranstaltung harte Alkoholika auszuschenken.