The Veldt

[tabmenu][tab=_][tab=Rambo]Wuhey, pünktlich zu deiner "Rückkehr" kommt mal endlich ein neues Chapter.

Ist diese Fähigkeit etwa, wegen die Anlehnung einer Zecke, an ihm zuzuschreiben oder hast du das jetzt gerade frei erfunden? :P
Du hast es erkannt! Das ist wegen seiner Zecken-Funktion in den Games. :D

Jetzt ist also doch von Verbrechern die Rede? Ich dachte, das Chillabell hätte einfach nur ihren Seidenschale im Dschungel verloren.
Das macht das ganze natürlich viel spannender, da ich mal davon ausgehe, dass auch ein Kampf stattfindet.
Stand aber drin, dass er geklaut wurde... Ich denke, du freust dich zu recht.

Also z.B bei dem Zitat: "Hunger", das war doch sicher dieses lustige Hunger-Geräusch aus den PMD-Spielen, wenn der Magen bald leer geht? :D
Öhm, nein. Er hat per Sondersensor den Hunger des Ultrigarias gespürt, doof dass das nicht so gut rauskam. :(

Jedoch habe ich einen Fehler (?) gefunden. Na ja, Logikfehler. Da der Dschungel so eine hohe Luftfeuchtigkeit hat, sollte sogar Rauch ein ganzes Feuer entfachen und somit hätte Logans Feuer-Attacke (Was war das?), doch eigentlich ein K.O. führen sollen.
Hä? Bei hoher Luftfeuchtigkeit bricht doch eher seltener ein Feuer aus? :D
Aber die Attacke war nur "Glut", ich setze gerne Attacken irgendwie dramatischer als sonst ein, selbst die allerschwächsten.

Gut, danke für deine Kritik, und noch viel Spaß beim Lesen!

~Gala[tab=Wichtig!]In meiner Fanfiction verwende ich statt unseren Früchten die Beeren, die in den Pokémonspielen auftauchen (auch die aus den Hauptspielen), deswegen werde ich demnächst eine Tabelle in die Startpost editieren, in der alle Beeren erklärt werden. Vorab: Tamotbeeren sind bei uns Tomaten und die Krambobeere kennen wir als Karambola, bzw. Sternfrucht. In den Spielen ist sie unglaublich selten.[/tabmenu]

Logan, Micael und Gawain hatten Glück gehabt, dass sie so schnell auf die kleine Lichtung gestoßen waren, denn die Nacht war schon längst über den Sananadschungel hereingebrochen und zwischen den Laubbäumen schüchterten schon die nächtlichen Jäger mit Knurren und Gebrüll ihre Beute ein. Logan konnte auf der Lichtung ungehindert ein Lagefeuer entzünden, das die lichtscheuen Pokémon der Nacht wohl fürs erste abhalten würde; außerdem würden sich Pflanzenpokémon wie das Ultrigaria fernhalten. Außer der knisternden Flamme, vor der die drei saßen, und den klar erkennbaren Sternen am pechschwarzen Himmel, gab es kein Licht mehr und einzig die vereinzelten Schreie verrieten das nächtliche Treiben zwischen den Bäumen, die hier viel kleiner waren, als die um Camp Green herum.
Logan führte einen überladenen Löffel Tamotsoße zu seinen Mund. Er hätte nicht daran gedacht, dass sich hinter Micael ein so genialer Koch versteckte. Gierig verschlang er die Soße, um gleich darauf ein weiteres Mal seinen Löffel in die fast schon leere Schüssel auf seinem Knie zu stecken, und noch mal etwas von seinem Abendessen herauszukratzen. Er fischte noch etwas Tofu und ein wenig Tamotsoße heraus, auch diese verschwanden nach wenigen Sekunden in Logans Mund.
„Schmeckt einfach nur geil!“, lobte Logan mit gestopften Backen.
„Naja, was man eben aus Tofu, Gewürz und ein paar gefundenen Tamotbeeren machen kann.“, meinte Micael bescheiden und zuckte mit den Schultern. Doch sogar Gawain fiel in das Lob ein:
„Selten so gut gegessen!“, freute er sich, und klopfte sich grinsend auf seinen gelben Bauch.
„Okay? Danke!“, lachte Micael.
„Und jetzt? Habt ihr einen Plan, was wir morgen machen?“, stellte Gawain in die Runde.
„Ich mache Frühstück, und spüle bei der Gelegenheit auch gleich die Schüsseln an irgendeinem Teich oder etwas in der Art ab.“, meinte Micael und warf dem dreckigen Geschirr einen vernichtenden Blick zu.
„Auf jeden Fall suchen wir weiter nach den Dieben.“, antwortete Logan, „auch wenn das hier so ziemlich der Rand des Sananadschungels ist.“
Gawain blickte gedankenverloren in die lodernde Flamme.
„Wann reist ihr dann weiter?“
Logan erschrak als er den traurigen Ton in seiner Stimme erkannte. Gawain würde ihn vermissen, vielleicht hatte er sogar schon Micael in sein Herz geschlossen. Und die beiden mussten ihn trotzdem verlassen.
„Ich weiß nicht.“, entgegnete Logan mit einem ähnlich bedauernden Ton.
„Jedenfalls fassen wir erstmal diese Dreckskerle.“, munterte Micael sie auf, was bei Logan sofort funktionierte.
„Das ausgerechnet du etwas gegen Diebe hast, ist mir neu.“, grinste er und Gawain gab sein übliches, etwas hämisches Lachen von sich, während er weiter in das warme Feuer blickte. Micael grinste nur etwas beschämt und stand dann auf.
„Ich glaube, ich lege mich jetzt hin.“, sagte er und gähnte zur Bestätigung ausgiebig.
„Warte, wir müssen noch ausknobeln, wer Nachtwache schiebt.“, rief ihm Logan hinterher. Micael drehte sich genervt um. Gerade wollte er protestieren, als ihm das Laukaps zuvor kam:
„Keine Sorge, das mache ich.“, beruhigte er Micael.
„Klasse! Danke!“, freute sich Micael und wand sich wieder der Matratze zu, die er zuvor zusammengefaltet im seiner Tasche befördert hatte. Logan war dagegen total überrascht, das Gawain so etwas tat, obwohl er Micael ja eigentlich nicht leiden konnte, doch sicherheitshalber unterließ Logan das Nachhaken und legte sich auf seine eigene Matratze. Eine Decke hatte er nicht dabei, doch Temperaturen waren ihm schon immer egal. Schließlich war es schwierig, seine Körpertemperatur irgendwie entscheidend zu verändern bei den 800° Celsius, die in einem Feurigelkörper lodern.
„Nett von dir!“, bestätigte Logan und klopfte Gawain auf die Schulter.
„Ach, kein Problem.“ Auch das Käferpokémon fiel in ein bescheidenes Lächeln.
„Nein wirklich! Du hast mir schon ohne zu Zögern aus dem Brandloch geholfen und dem Chillabell warst du auch entschlossen zu helfen.“, stellte Logan fest.
„Hm.“, antwortete das Laukaps nur und starrte in die Flammen, die ihre lodernden Arme zum Sternenhimmel streckte.
„Hey, was ist das?“, rief Micael aufgeregt und deutete auf das sternenübersäte Firmament. Die zwei am Lagerfeuer wendeten überrascht ihren Kopf gen Himmel. Sie sahen nur ein weiteres Mal die unzähligen glitzernden Punkte, die aus der Nachtschwärze herausstachen.
„Äh, Sterne?“, meinte Logan verwirrt und fragte sich, ob das eine ernste Frage war. Doch Micael ließ sich nicht beirren und starrte weiter in den Nachthimmel, während er erklärte.
„Nein, dieses Flackern da oben!“
Logan suchte und fand auch bald den Grund für Micaels Aufregung: ein Stern schien alle anderen Himmelskörper übertrumpfen zu wollen und flackerte leicht in einem recht kräftigen Orange, das ihn von allen anderen Sternen abhob. Logan war fasziniert. All die Sterne schienen so unwichtig neben ihrem flammenden Bruder; es schien so, als würden sie sich aus Respekt um ihn herum anreihen, doch als Logan merkte, was für einen Schwachsinn er gerade dachte, verflog das Muster und er sah nur ein weiteres mal das Meer aus Sternen und die rote Flamme darin. Aber die Magie des Himmelskörpers blieb.
„Was ist das?“, fragte Micael ein weiteres Mal mit ebenso großer Faszination wie Logan und wendete seinen Blick nicht von seiner Entdeckung ab. Gawain warf nur gelangweilt ein paar Holzstücke in die Flammen des Lagerfeuers, die ihnen sofort zum Opfer fielen und vollständig verzehr wurden.
„Vielleicht eine Supernova oder so!“, verkündete Logan seine Begeisterung, und stellte sich vor, wie eine Sternenexplosion wohl von der Nähe aussehen würde.
„Vielleicht ein Ho-Oh!“, warf das Mauzi euphorisch ein.
„Quatsch, dann würde es sich ja bewegen.“, negierte das Feurigel. Micael stieß ein enttäuschtes Seufzen aus, fand aber schnell wieder seinen Mut.
„Ein Piepi-Tanz!“
Logan schaute ihn schräg an und verzog sein Gesicht, um ihm zu zeigen, was er von seinen Theorien hielt.
Angestrengt überlegte Logan eine logische These zu dem flackernden Stern dort oben.

„Ein Quasar.“
Überrascht drehten Micael und Logan ihre Köpfe zu Gawain, der noch immer gedankenverloren in das Lagerfeuer starrte. Als er die irritierten Blicke auf sich merkte, wand er sich den zwei anderen zu.
„Sagt bloß, ihr habt noch nie von einem Quasar gehört?“, fragte er mit kritischem Blick.
Logan ging noch mal seine sechsjährige Schulkarriere durch, doch er konnte sich nicht an ebenjenes Wort erinnern, und da er zu der Zeit immer eifrig im Unterricht aufgepasst hatte, war er sich sicher, niemals zuvor von einem ‚Quasar’ gehört zu haben. Klar, in Lake Canyons Schule wurden einem nur praktische Dinge beigebracht, dort interessierten niemand die Himmelskörper, die alltäglich über ihre Köpfe kreisen.
„Was ist das?“, fragte Micael und Logan war froh, dass nicht er ungebildet wirken musste. Seinen Verdacht bestätigend, verdrehte Gawain die gelben Augen und gab dann eine monotone Antwort von sich.
„Ein Quasar ist der Mittelpunkt einer Galaxie, der all die Systeme um sich herum anzieht und somit eine unglaublich große Energie enthält. Wegen dieser riesigen Energie sieht man sein Leuchten gelegentlich sogar über diese Entfernung.“, erklärte er wie auswendig.
Logan starrte lange auf den so winzig wirkenden Feuerball, der sich scheinbar tausende Lichtjahre über ihm befand. Der Mittelpunkt einer Galaxie… Unwillkürlich musste er an das Feld denken, das im Herzen Ceas auf seine Erkundung wartet. Logan schaute zu Micael. Er hatte ihm versprochen, da zu sein, wenn er seinen ersten Schritt in das Feld setzt. Es war nicht seine Erkundung; und: war es überhaupt eine Erkundung? Logan und Micael waren einfache Einwohner aus Lake Canyon und Gawain war ein einfacher Einwohner aus Camp Green. Logan verstand: Es war nicht seine Reise, es war ihre Reise. Sie waren ein Team.
„Team Quasar!“, schrie Logan aufgeregt auf.
Micael und Gawain wandten in ihrer Überraschung erschrocken die Köpfe in seine Richtung, doch bald war in ihren Gesichtern etwas anderes zu sehen, als nur der Schreck der Überraschung.
„Team Quasar!“, wiederholte Micael mit Begeisterung und strahlenden Augen, in denen sich die Sterne spiegelten. Etwas unsicher stand Gawain auf, und lief zu den beiden.
„Seid ihr euch wirklich sicher?“ Sein Gesicht strahlte zwar Begeisterung aus, doch sein Blick blieb kritisch. Logan und Micael nickten ohne zu zögern.
„Nein.“, fauchte Gawain. „Seid ihr euch wirklich sicher?“, wiederholte er und legte dabei die ganze Betonung auf das ‚wirklich’.
„Gawain, es ist nur so:“, schluckte Logan. „Ich will das Feld erkunden.“
Gawain rührte sich keinen Zentimeter und schien sogar seinen Atem verloren zu haben, doch seine Augen starrten in unveränderter Ruhe auf Logans Augenschlitze. Immerhin wusste er schon von Logans Vorhaben; er selbst hatte es ihm in Camp Green erzählt.
„Okay.“, bestätigte Gawain mit einem Hauch von Arroganz.
„Was ist okay?“, fuhr Micael ihn an. In der Spannung, in der sich das Mauzi gerade befand, reichte alles aus, um ihn aufbrausen zu lassen, doch das Laukaps ignorierte das.
„Ich trete dem Team bei, wenn ihr mir eines verspricht.“, verkündete er überheblich.
Micael wollte gerade etwas Unhöfliches erwidern, doch Logan schob ihn eilig zur Seite um das Gespräch etwas netter weiterzuführen:
„Einverstanden.“ Empört riss Micael das Maul auf. Logan blickte Gawain in ernster Erwartung an, um zu erfahren, was sie ihm versprechen sollten.
„Ich will mich auf dieser Reise entwickeln.“, gestand das Laukaps und änderte seinen Ton in ein schüchternes Winseln.
Micael atmete erleichtert auf, auch Logan konnte sich ein zufriedenes Lächeln nicht verkneifen: es wird wohl kaum eine Schwierigkeit sein, ein Pokémon zu entwickeln. Sie waren jetzt wohl ein Erkundungsteam wie auch Team Ceres, nein, sie würden sogar noch besser werden! Sie werden das Feld erkunden!
Micael sprang grinsend auf und rannte zu seiner Tasche. Er wühlte eine Zeit lang im Inhalt herum, bis er schließlich eine kleine, durchsichtige Flasche herausangelte, in der eine grüne Flüssigkeit herumschwappte. Zufrieden rannte er wieder zum Lagerfeuer, wo Gawain und Logan ihm die ganze Zeit verwirrt zusahen. Ungeachtet der irritierten Blicke nahm Micael drei Gläser aus Logans Rucksack, die er sofort wortlos unter der Gruppe verteilte. Mit einem Lächeln riss er den Korken von der Flasche, der nach einem lauten Ploppen in hohem Bogen weg sprang. Erst jetzt konnte Logan erkennen, was die grüne Flüssigkeit war, denn der Schein des Feuers ließ den Saft in mehreren bunten Farben schimmern: ein leichter Glanz in gelb, rot und blau, der sich entlang der Glaswand verteilte.
„Woher…?“, fragte Logan, der sein Gesicht zu einer irritierten Fratze verzogen hat, doch schließlich begann er zu lächeln. Er wusste nur allzu gut, wie Micael an so etwas wertvolles wie Krambosaft gelangen konnte.
„Frag lieber nicht!“, bestätigte Micael lachend, während er den Saft feierlich unter den dreien ausschenkte. Gawain war zwar von dem Gedanken, etwas Gestohlenes zu trinken, sichtlich unbegeistert, doch trotzdem nahm er den Saft an. Logan schubste ihn freundschaftlich in die Seite, wo seine Wunde nur noch als kleine Dellen zu sehen war. Gawain setzte schließlich einen etwas freundschaftlicheren Gesichtsausdruck auf, auch wenn es nicht erkennbar war, ob es gespielt oder ernst war.
Der letzte Rest, der sich in der kleinen Flasche befand, wanderte in Micaels Glas, das er in seiner linken Pfote hielt. Micael stellte die Flasche schnell ab, und stellte sich vor Gawain und Logan, um eine möglichst kreisähnliche Form der Gruppe zu bilden. Feierlich hob er den Krambosaft in ihre Mitte und öffnete den Mund, um einen Trinkspruch oder etwas in dieser Art zu bringen, doch Gawain hinderte ihn daran.
„Auf meine Entwicklung!“, sagte er stolz und hob sein eigenes Glas in die Runde. Micael und Logan rissen verwundert über Gawains Egoismus ihre Mäuler auf, doch als sie den erwartungsvollen Blick des Laukaps bemerkten, verstanden sie, wie es gemeint war.
„Auf Ho’an!“, ergänzte Micael und hielt das Glas in seiner Pfote noch entschlossener in die Kreismitte. Logan zögerte, wusste aber nicht, ob es wirklich angebracht wäre, über seinen Wunsch zu reden, doch sofort klebten gleich zwei erwartungsvolle Blicke auf dem Feurigel, die ihn dazu zwangen.
„Auf das Feld.“, drang es in zwanghafter Sicherheit aus seiner Kehle, und mit zitternder Pfote vervollständigte er das Dreieck aus Gläsern in der Mitte. Micael nahm das Glas aus dem Kreis, um den süßen Krambosaft in seinen Rachen zu gießen.
Logan überlegte. War das alles? Waren sie wirklich nur ein Team um die eigenen Ziele zu verfolgen? War das die Moral der Erkundungsteams?
Er fand wieder seine alte Sicherheit zurück und rief gerade, als das Glas Micaels Lippen berührte:
„Auf Team Quasar!“, und hob sein Glas noch höher, in Richtung der Sterne.
Stillschweigend nahm Micael den Saft von seinem Mund und tat Logans Geste gemeinsam mit Gawain nach. Gawains Arm reichte nicht ganz so hoch, weshalb Logan und Micael ihre gefüllten Gläser wieder etwas senkten. Drei Gläser stießen klangvoll zusammen, drei Blicke wechselten von einem neuen Teampartner zum anderen. Das war ihr Team.
Logan ließ die Süße der Krambobeere langsam seinen Rachen überfluten, während er – den Kopf nach oben gestreckt – das flammende Zeichen über ihnen voller Erwartungen über die Zukunft betrachtete.
Team Quasar.

Der Name, der wahrscheinlich sein Leben verändern wird, war in seinen Gedanken noch süßer als der Geschmack des Safts auf seiner Zunge.