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[Blockierte Grafik: http://i.imgur.com/Og0Bhp8.png]Engel und Teufel?
Storys brauchen einen Konflikt, damit sie Spannung erzeugen können und den Rezipienten bei der Stange halten. Hierfür wird dann auch meist ein storytragender Konflikt eingesetzt, und da man sich selbst als Mensch lieber mit einem moralisch richtig handelnden Schönling identifizieren möchte, als mit einem Missetäter, kommt schnell der Kampf des Guten gegen das Böse auf.
Vor allem beobachtbar ist das in (westlichen) Kinderserien, wo die Hauptcharaktere meist auf der Seite derer stehen, die für große Tugenden eintreten, die wir Menschen uns errichtet haben - Hoffnung, Liebe, Freundschaft, Freiheit. Ihnen gegenüber stehen dann jene, die diese Tugenden nicht vertreten, die die Freiheit einschränken wollen, von Liebe und Freundschaft nichts verstehen und die Hoffnung aufgegeben haben.
Und daraus entwickelt sich dann schnell der Kampf des »Guten« gegen das »Böse«, Harry Potter ist auf der Seite der Liebe, in alten Disneycomics müssen die Opfer vor den Jägern davonlaufen, Ash bekämpft das bösartige Team Rocket, in Star Wars gibt es die beiden Seiten der Macht usw.
Doch dem gegenüber stehen auch ganz andere Geschichten, in denen man gar keine richtige Unterscheidung zwischen einer guten und bösen Seite machen kann - dazu gehört beispielsweise eine Vielzahl der Ghibli-Filme.
Aber vor allem wenn man das dann mit der Realität vergleicht und Parallelen sucht, wird man wohl oft feststellen, dass es diesen Kampf dort nicht in dieser Form gibt - oder doch? Wie handhabt ihr »Gutes« und »Böses« in euren Geschichten? Ist es sowas wie eine Charaktereigenschaft, oder zählt es eher für jede Handlung einzeln? Oder macht ihr überhaupt keine Unterscheidung, sondern baut die Konflikte auf einer anderen Basis?
Andererseits ist es ja auch möglich, aus der ganzen Sache eine Vielzahl von Graustufen abzuleiten - Charaktere, die durchaus beide Seiten aufzeigen und dies dann durch die ganze Geschichte ziehen zu lassen. Oder aber auch, dass ein Charakter selber weismacht, er gehöre zu den Guten, seine Motive aber alles andere als gut sind.
____________Wie steht ihr dazu?
____Gibt es in euren Geschichten das Gute, das gegen das Böse kämpft, oder geht jeder Charakter seinen eigenen Weg?
____Schreibt ihr lieber aus der Sicht eines »bösen« Charakters oder eines »guten«?
____Betrachtet ihr eure eigenen Charaktere immer als zu den »Guten« gehörig?
____Was für einen Typ Geschichte mögt ihr lieber?
____Lassen sich »Gut« und »Böse« überhaupt einteilen oder unterscheiden?
____Wo liegen für euch bei Hauptcharakteren die Grenzen der Bosheit und wann wird zu viel Güte langweilig?
____Glaubt ihr, eine Geschichte kann auch funktionieren, wenn der Hauptcharakter durchgängig bösartig oder vollkommen lieb ist?